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Die Barkiden – Die Erbfeinde Roms? - Klaus Geus

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Universität Bayreuth<br />

Lehrstuhl für Alte Geschichte<br />

WS 2008/09<br />

HS Rom und Karthago<br />

Dozent: PD Dr. <strong>Klaus</strong> <strong>Geus</strong><br />

Referentin: Alica Meierl<br />

Datum: 17.01.09<br />

AKTION : ROM<br />

Der Erste Punische Krieg<br />

<strong>Die</strong> <strong>Barkiden</strong> – <strong>Die</strong> <strong>Erbfeinde</strong> <strong>Roms</strong>?<br />

• Das Hilfegesuch der Mamertiner und die Intervention der Römer<br />

Polybios 1,10,1-11<br />

[...] andere aber schickten Gesandte nach Rom, boten die Übergabe der Stadt an und<br />

baten, ihnen als Stammverwandten beizustehen. <strong>Die</strong> Römer waren lange unschlüssig,<br />

was sie tun sollten, [...] da sie aber auf der anderen Seite sahen, daß die Karthager sich<br />

nicht allein ganz Libyen, sondern auch große Teile von Iberien unterworfen hatten,<br />

überdies alle Inseln im Sardinischen und Tyrrhenischen Meer in ihrer Gewalt hatten,<br />

waren sie in schwerer Sorge, sie könnten, wenn sie auch noch die Herrschaft über Sizilien<br />

gewännen, ihnen äußerst gefährliche Nachbarn werden, da jene sie dann eingekreist<br />

hätten und Italien von allen Seiten bedrohten. [...] <strong>Die</strong>s alles sahen die Römer zwar<br />

voraus und erkannten, daß ihnen nichts anderes übrigblieb, als Messene nicht<br />

preiszugeben und nicht zuzulassen, daß die Karthager einen Brückenkopf für den<br />

Übergang nach Italien gewännen.<br />

• <strong>Roms</strong> Sizilienpolitik gegen Karthago<br />

Polybios, 1,20,1-2<br />

Als die Kunde von den Ereignissen um Akragas im Senat eintraf, waren die Römer<br />

höchste erfreut und wurden in ihrem Denken kühner, so daß sie es nicht mehr bei ihren<br />

ursprünglichen Plänen bewenden ließen und sich mit der Rettung der Mamertiner und<br />

der Beute aus dem bisherigen Krieg zufriedengaben, sondern auf die Möglichkeit<br />

hofften, die Karthager ganz von der Insel zu vertreiben und so ihre Macht beträchtlich zu<br />

erweitern.<br />

• <strong>Die</strong> nachträgliche Korrektur des Lutatius-Vertrages<br />

Polybios, 1,63,1-3<br />

Als dieser Vertrag nach Rom gebracht wurde, nahm das Volk ihn nicht an, sondern<br />

entsandte zehn Männer, die sich an Ort und Stelle über die Sachlage unterrichten sollen.<br />

<strong>Die</strong>se änderten an den Hauptpunkten nichts mehr und verschärften nur in einigen<br />

untergeordneten Dingen die den Karthagern auferlegten Bedingungen. Sie setzten die<br />

Frist für die Zahlungen auf die Hälfte herab, fügten noch tausend Talente hinzu und<br />

ordneten die Räumung aller Inseln an, die zwischen Italien und Sizilien liegen.<br />

1


• <strong>Die</strong> Annexion Sardiniens durch die Römer<br />

Polybios, 1,88,8-12<br />

<strong>Die</strong> Römer aber beschlossen um diese Zeit (nach dem Ende des Söldnerkrieges) auf die<br />

Aufforderung von Söldnern hin, die aus Sardinien zu ihnen übergelaufen waren, auf jener<br />

Insel einzugreifen. Als die Karthager protestierten, da ihnen vielmehr die Herrschaft über<br />

die Sarden zustehe, und sich zur Bestrafung derer rüsteten, die ihnen die Insel abtrünnig<br />

gemacht hatten, nahmen die Römer dies zum Anlass, den Krieg gegen die Karthager zu<br />

beschließen, indem sie behaupteten, deren Rüstungen seien nicht gegen die Sarden,<br />

sondern gegen sie gerichtet.<br />

Polybios, 3,28,1-2<br />

[...] für den zweiten Krieg, den sie mit dem Vertrag über Sardinien beilegten, kann<br />

niemand eine vernünftige Ursache oder Begründung vorbringen, sondern offenkundig<br />

wurden die Karthager gegen alles Recht unter Ausnutzung der Situation dazu<br />

gezwungen, Sardinien abzutreten und die genannte Summe zu entrichten.<br />

REAKTION: KARTHAGO<br />

<strong>Die</strong> Saguntkrise und der Zweite Punische Krieg<br />

Polybios, 3,10,<br />

[...] Sobald nämlich Hamilkar, mit dessen persönlichem Groll sich jetzt seine und aller<br />

Karthager Empörung über diese Vergewaltigung vereinigte, die aufständischen Söldner<br />

niedergekämpft und seiner Vaterstadt Ruhe und Frieden gesichert hatte, richtet sich<br />

seine Initiative sogleich auf Iberien, um dort die Hilfsmittel für den Krieg gegen die<br />

Römer zu gewinnen. [...] Denn im Vertrauen auf die dort errungene Macht gingen sie<br />

zuversichtlich dem Krieg entgegen. [...] Daß aber Hamilkar am meisten zur Entstehung<br />

des zweiten Krieges beigetragen hat, obwohl er zehn Jahre vor seinem Beginn gestorben<br />

war, dafür kann man viele Beweise finden. [...]<br />

Polybios 3,8,1-7<br />

Der römische Historiker Fabius erklärt, neben dem an den Saguntinern begangenen<br />

Unrecht sei die Machtgier und Herrschsucht die Ursache des Hannibalischen Krieges<br />

gewesen. [...]<br />

Polybios, 3,13,1<br />

Denn die Karthager litten schwer unter dem verlorenen Krieg um Sizilien, und die<br />

Sardinienaffäre sowie die Höhe der zuletzt festgesetzten Tribute hatten – wie oben<br />

erwähnt – ihre Erbitterung noch gesteigert. [...]<br />

Polybios, 3,15<br />

[...] <strong>Die</strong> Römer beschworen ihn, sich von Sagunt fernzuhalten, denn die Stadt stehe unter<br />

ihrem Schutze, und entsprechend der mit Hasdrubal geschlossenen Vereinbarung den<br />

Ebro nicht zu überschreiten. Hannibal aber, jung wie er war und voller Kriegslust, zudem<br />

erfolgreich in seinen Unternehmungen und schon lange entschlossen, mit den Römern<br />

zu brechen [...].<br />

2


Livius 21, 5,1-4<br />

Von dem Tag seiner Ernennung zum Feldherren an aber hielt er es für richtig, nichts<br />

aufzuschieben. Ihn sollte nicht im Zögern ein Unglück treffen, wie es seinem Vater<br />

Hamilkar und später Hasdrubal widerfahren war. Er wollte handeln, als wäre ihm Italien<br />

als Provinz bestimmt und der Krieg gegen Rom übertragen worden. Daher entschloss er<br />

sich, den Krieg gegen Sagunt zu beginnen.<br />

FAZIT: <strong>Die</strong> Beziehung zwischen Römern und Karthagern (<strong>Barkiden</strong>) als eine<br />

Aufeinanderfolge von Aktion und Re-Aktion?<br />

Quellen- und Literaturverzeichnis:<br />

Quellen:<br />

Livius, Titus: Römische Geschichte. Hrsg. Josef Feix. München 1974.<br />

Polybios - Geschichte : Gesamtausgabe in zwei Bänden. Eingel. u. übertr. von Hans Drexler.<br />

Zürich 1963.<br />

Literatur:<br />

<strong>Geus</strong>, <strong>Klaus</strong>: Prosopographie der literarisch bezeugten Karthager. Leuven 1994, S.66-96<br />

(Studia Phoenicia 13).<br />

Huß, Werner: Geschichte der Karthager. München 1985 (WdF 654).<br />

Huß, Werner(Hrsg.): Karthago. Darmstadt 1992 (WdF 654).<br />

Huß, Werner: Karthago. München 1995 (Becksche Reihe 2025).<br />

Zimmermann, <strong>Klaus</strong>: Rom und Karthago. Darmstadt 2005 (Geschichte kompakt).<br />

3

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