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Das Stadtmagazin Ausgabe 2

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Geschichte<br />

15<br />

Cloppenburger Geschichte: Gebrüder Terwelp<br />

Waren sie schon einmal im Land der Hobbits? Oder haben sie Mörder gejagt mit Hercule Poiret? Nein, ich weiß, sie suchen die wahre<br />

Liebe. Alles kann wahr werden, wenn Sie ein bisschen Phantasie haben und bereit sind, sich in das Land der Bücher zu begeben. Seit<br />

der Erfindung des Buchdrucks zieht das Medium Buch die Menschen in seinen Bann.<br />

und führte die Buchhandlung in Vechta alleine weiter,“ berichtet die<br />

Chronik. Heinrich war nun der alleinige Inhaber in Cloppenburg.<br />

Durch sein Können, wie aber auch seiner Redlichkeit wegen sollte er<br />

sich in den Folgejahren eine große Kundschaft erwerben.<br />

Allem Guten ein Anfang<br />

Die älteste Buchhandlung in unserer Kreisstadt ist Terwelp. Sie blickt<br />

auf eine mehr als hundertjährige Geschichte zurück. Im Jahre 1887<br />

zogen die Brüder Johann und Heinrich Terwelp von Wissel am Rhein<br />

nach Cloppenburg. Sie hatten der Witwe Elisabeth Meyer, geborene<br />

Plochg, die von Heinrich Meyer 1843 gegründete „Buchhandlung,<br />

Buchbinderei und Druckerei“ abgekauft.<br />

Verbrannte Zukunft – doch schleunigst ein Neuanfang<br />

Im Jahre 1903 heiratete Heinrich Terwelp Emmy Hiltemann. In besagter<br />

Chronik steht zu lesen, dass sie die Tochter des Cloppenburger<br />

Kaufmanns und Gerbermeisters Anton Hiltemann war. Und: „Aus der<br />

Ehe gingen sechs Kinder hervor.“ 1922 wurde das private Glück getrübt,<br />

denn das Wohn- und Geschäftshaus sollte am 11. April bis auf<br />

die Grundmauern niederbrennen. Es war eine politisch sehr schlechte<br />

Zeit, in der dieses Ereignis fiel, trotzdem schaffte man den Wiederaufbau<br />

in etwas mehr als drei Monaten. Schon am 06. August 1922<br />

erfolgte die Neueröffnung.<br />

Gute Zeiten<br />

Es war eine gute Geldanlage der Brüder, denn die zentrale Lage<br />

des Geschäfts in der Lange Straße, nahe der Stadtmitte, erwies<br />

sich als überaus vorteilhaft. Dieses sollte sich noch verbessern, als<br />

1893, ganz in der Nähe, das neue Rathaus erbaut wurde. „Fast alle<br />

Rathausbesucher kamen …. (an) dem Geschäft vorbei, sahen die<br />

Schaufensterauslagen und nahmen die Angebote wahr.“ Auch die<br />

Buchbinderei konnte sich über Arbeitsmangel nicht beklagen, da<br />

Bücher im 19. Jahrhundert nur selten gebunden angeliefert wurden.<br />

Heinrich Terwelp<br />

Emmy Hiltemann<br />

Expansion über die Stadtgrenze hinaus<br />

<strong>Das</strong> Geschäft lief gut und so eröffneten die Gebrüder Terwelp 1890<br />

in Vechta eine Filiale, die dann von Johann Terwelp geführt wurde:<br />

„Sechs Jahre später schied er aus dem Geschäft in Cloppenburg aus<br />

Fest in Familienhand<br />

Die Weltwirtschaftskrise war noch nicht zu Ende, als Heinrich Terwelp<br />

am 10. Februar 1929 verstarb. Die Witwe war nun alleine mit ihren<br />

sechs Kindern. In den folgenden Jahren, der Zeit des Nationalsozia-

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