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Trend zur soliden Berufsausbildung Trend zur soliden ...

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LWS<br />

Organ der Bundessektion Landwirtschaftslehrer in der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst<br />

der landwirtschaftslehrer<br />

94. Folge I Juni 2005<br />

Foto: EU-Communities<br />

inhalt<br />

> Leitartikel: Agrarischer<br />

Bildungsbericht 2004 2<br />

Landwirtschaft<br />

<strong>Trend</strong> <strong>zur</strong> <strong>soliden</strong><br />

<strong>Berufsausbildung</strong><br />

> Abschlussbericht der<br />

Zukunftskommission 3<br />

> Schulungskurs<br />

der BS 27 6


leitartikel<br />

Ing. Friedrich Rinnhofer,<br />

Vorsitzender der BS 27<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen!<br />

Das Schuljahr 2004/05 neigt sich bereits wieder dem Ende zu. Wenn wir die<br />

Entwicklung unseres Schulwesens ansehen, dürfen die Landwirtschaftslehrerinnen<br />

und -lehrer mit Stolz auf ein erfolgreiches Jahr <strong>zur</strong>ückblicken.<br />

Agrarischer Bildungsbericht 2004<br />

Im offiziellen Bildungsbericht des Bundesministeriums für<br />

Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft<br />

kommt die Erfolgsgeschichte der Landwirtschaftsschulen hervorragend<br />

zum Ausdruck. In den letzten 5 Jahren ist die Zahl<br />

der Fachschüler nochmals um rd. 10% auf derzeit 12.444<br />

gestiegen. Auch hier zeigt sich der generelle <strong>Trend</strong>, die gesamte<br />

Lehrzeit über die Schule zu absolvieren. Immer mehr<br />

SchülerInnen bleiben bis <strong>zur</strong> Erreichung des Facharbeiterbriefes<br />

in der Fachschule und nehmen die Chance wahr, mit<br />

der Erlernung eines Zweitberufes ihre Existenz im ländlichen<br />

Raum zu sichern. Damit können die Landwirtschaftsschulen<br />

dazu beitragen, dass in den nächsten Jahren endlich mehr als 50%<br />

der Hofübernehmer über eine solide <strong>Berufsausbildung</strong> verfügen<br />

werden und nicht mehr auf eine umständliche<br />

„Nachqualifizierung“ angewiesen sind.<br />

Zu vermerken ist jedoch auch, dass durch eine gewisse<br />

Strukturbereinigung um 10% weniger Fachschulen geführt<br />

werden und die Anzahl der BerufsschülerInnen ebenfalls kontinuierlich<br />

<strong>zur</strong>ückgeht. Erfreulich ist, dass wesentlich weniger<br />

SchülerInnen nach einer 1. Klasse der Fachschule aussteigen,<br />

als dies bei anderen berufsbildenden Schulen der Fall ist.<br />

Personalbudget für<br />

Bundes- und Landeslehrer 2006<br />

Im Bundesfinanzgesetz 2006, BGBL. 20/2005, sind die geplanten<br />

Personalkosten für das nächste Jahr enthalten. Es ist daraus zu<br />

ersehen, dass vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft<br />

und Kultur ein eher realistisches Budget erstellt wurde, wo<br />

zumindest die Systemkosten (Vorrückungen) und die Gehaltserhöhung<br />

weitgehend budgetiert wurden, wobei aber auch hier<br />

Engpässe entstehen könnten, da kaum mehr Pragmatisierungen<br />

durchgeführt werden und daher der Bund selbst für die wesentlichen<br />

Mehrkosten, die bei den Vertragslehrern entstehen, verantwortlich<br />

ist. Beispielsweise ist für die AHS im Budget ein Plus von<br />

2,78%, für technische und gewerbliche Lehranstalten ebenfalls ein<br />

Plus von 2,78%, für HAK und Handelsschulen ebenfalls ein Plus<br />

von 2,78% eingeplant.<br />

Eine völlig unrealistische Planung ist wieder einmal für die<br />

Landwirtschaftsschulen zu ersehen, wo sowohl bei den<br />

Bundes-, wie bei den Landesschulen keinerlei Vorsorge für die<br />

systembedingten Erhöhungen und die Gehaltssteigerungen<br />

getroffen wurde. Trotz des noch immer beschämenden, weil<br />

fehlenden Ausbildungsstandes bei vielen Hofübernehmern<br />

und dem daher bestehenden Nachholbedarf hinkt die<br />

Budgetierung weiter den tatsächlichen Bedürfnissen hinterher.<br />

Da darf man sich nicht wundern, wenn der ländliche Raum<br />

weiter entvölkert wird. Es genügt nicht, immer mehr Fördergeld<br />

den immer größeren Gutsbetrieben zu geben, die mit<br />

einigen Traktorlenkern ihre Felder bestellen, sondern<br />

Regionalentwicklung beginnt bei der Bildung. Natürlich kann<br />

man auch zuschauen, wie im Dorf zuerst das Gasthaus stirbt,<br />

dann der Gewerbebetrieb, dann die Post geschlossen wird,<br />

dann die Busverbindung eingestellt wird, dann der Bauer stirbt<br />

und zuletzt die Alten im Dorf im wahrsten Sinne des Wortes<br />

„übrig“ bleiben. Oder man kann dagegen etwas tun! Bildung<br />

ist eine Möglichkeit dazu. Die Herausgabe immer neuer<br />

Hochglanzbroschüren wird nicht reichen, die Bildung der<br />

jungen Menschen zu sichern.<br />

Immer häufiger taucht jetzt bei Gesprächen die Frage auf: Wie<br />

hoch ist die Bereitschaft, gut ausgebildete Bäuerinnen und<br />

Bauern zu haben?“ Oder kann man nicht alles auslagern? Die<br />

Milch kommt dann aus Ungarn, die Eier (womöglich aus der<br />

Käfighaltung) aus Israel, das Getreide aus Rumänien usw. Ach<br />

ja, einige Bauern braucht man noch zum Vorzeigen, für die<br />

Folklore und <strong>zur</strong> Landschaftspflege! Wer hat eigentlich seinerzeit<br />

den Begriff vom „Kaputtsparen“ geprägt?<br />

Mit herzlichen Grüßen und den besten Wünschen für<br />

erholsame Ferien<br />

Friedrich Rinnhofer<br />

2<br />

der landwirtschaftslehrer


thema<br />

Abschlussbericht der<br />

Zukunftskommission<br />

Die letzte Ausgabe unserer Zeitung „der landwirtschaftslehrer“ trug den<br />

Titel „PISA – was läuft schief“? Dieser Titel hätte nicht aktueller gewählt<br />

werden können, wenn wir die Entwicklung rund um das Schulwesen<br />

aufmerksam verfolgen und zusammenfassen.<br />

Von Ing. Friedrich Rinnhofer, Vorsitzender der BS 27<br />

Im Auftrag der Bildungsministerin<br />

Gehrer hat sich seit dem Frühjahr<br />

2003 die Zukunftskommission unter<br />

der Leitung von DDr. Günter Haider<br />

damit beschäftigt, für die österreichischen<br />

Schulen ein Reformprogramm zu<br />

erstellen. Anlass für diesen Auftrag war,<br />

dass in der Öffentlichkeit und in vielen<br />

Expertenkreisen die Probleme der<br />

Schulentwicklung und die Fragen nach<br />

Reformen im Schulsystem sehr intensiv<br />

diskutiert wurden. Nach 2 Jahren der<br />

Diskussion wurde im April ein umfangreicher<br />

Bericht vorgelegt. Eine Reihe von<br />

bereits bekannten Feststellungen zum<br />

Schulwesen wurde wieder eingearbeitet,<br />

viele Diskussionen abgehalten und<br />

ein Reformdialog der Regierung<br />

veranstaltet. Ausgelöst wurde die ursprüngliche<br />

Debatte ganz sicher durch<br />

die 1. PISA-Studie, wo ja die österreichischen<br />

Schülerinnen und Schüler ähnlich<br />

gut oder schlecht abgeschnitten haben<br />

wie in der 2. PISA-Studie. Dramatisch<br />

ist, dass sich dazwischen wenig<br />

Zukunftsträchtiges getan hat, mit Ausnahme<br />

der Tatsache, dass in allen<br />

Schularten die Unterrichtsstunden<br />

reduziert wurden.<br />

Daher auch meine obige Fragestellung<br />

nochmals wiederholt: PISA – was läuft<br />

schief? Es gibt Kommissionen, Berichte,<br />

eine völlig durchgedrehte Diskussion<br />

um die Abschaffung der 2/3-Mehrheit<br />

bei Schulgesetzen, aber noch keine konkreten<br />

Verbesserungen für die Schülerinnen<br />

und Schüler! Oder was soll denn<br />

die Nebensächlichkeit einer 5-Tage-Woche<br />

für Schüler mit neuerlichen Gesetzesfluten,<br />

wo ohnehin beinahe überall<br />

die 5-Tage-Woche eingeführt ist? Und<br />

die verpflichtende Nachmittagsaufbewahrung<br />

der Kinder in den Hinterhöfen<br />

von Wiener Volksschulen kann auch<br />

nicht der Weisheit letzter Schluss sein!<br />

Doch <strong>zur</strong>ück zum Bericht, wo die<br />

wichtigsten Phasen des Diskussionsprozesses<br />

angeführt sind:<br />

• Veröffentlichung des Reformkonzepts<br />

im Rahmen der Internet-<br />

Plattform „klasse:zukunft“ (Oktober<br />

2003)<br />

• Informationsveranstaltungen des<br />

BMBWK in allen Bundesländern<br />

(2003/04)<br />

• Expertenkongress in St. Johann<br />

(Juni 2004)<br />

• Veröffentlichung der Ergebnisse<br />

PISA 2003 (Dezember 2004)<br />

• Reformdialog Bildung (Februar 2005)<br />

der landwirtschaftslehrer<br />

Möglichkeiten der Umsetzung<br />

Zur praktischen Umsetzung der Reformziele<br />

wird aus der Fülle möglicher<br />

Handlungsalternativen eine gezielte<br />

Auswahl von konkreten Handlungsempfehlungen<br />

(„Maßnahmen“) vorgeschlagen,<br />

die auf einer gründlichen<br />

IST-Stand-Analyse von Stärken und<br />

Schwächen des Systems, den angestrebten<br />

Qualitäts-, Bildungs- und Unterrichtszielen<br />

sowie Überlegungen zu Effizienz-Kriterien<br />

basiert:<br />

1. Systematisches Qualitätsmanagement<br />

= Förderung der Qualitätsentwicklung<br />

und der Qualitätssicherung auf allen<br />

drei Ebenen (Lehrperson, Schule, nationale<br />

Bildungspolitik). Dazu bedarf es<br />

einer eindeutigen und verständlichen<br />

Zielfeststellung (SOLL), sowie der Angabe<br />

von Indikatoren, an denen man das<br />

Erreichen/Nichterreichen eines Ziels unzweifelhaft<br />

erkennen kann. Weiters ist<br />

eine Messung der Zielerreichung (Qualitätsprüfung)<br />

über den aktuellen IST-Zustand<br />

wichtig.<br />

2. Mehr Autonomie und mehr Selbstverwaltung<br />

– erhöhter Handlungsspielraum<br />

bei transparenter Leistung und Rechenschaftspflicht.<br />

Die Selbstständigkeit und<br />

Eigenverantwortung der einzelnen Schule<br />

3


thema<br />

soll gestärkt werden; z. B. durch personelle<br />

und finanzielle Autonomie, Leistungsvereinbarungen,<br />

Planungssicherheit.<br />

Gleichzeitig sollen unterrichtsorganisatorische<br />

Barrieren beseitigt werden.<br />

3. Professionalisierung der LehrerInnen:<br />

kriterienbezogene Auswahl, kompetenzorientierte<br />

Ausbildung und leistungsorientierte<br />

Aufstiegsmöglichkeit<br />

im Beruf. Eine frühzeitige Konfrontation<br />

der angehenden PädagogInnen mit<br />

der schulischen Realität soll einer späteren<br />

Resignation und Frustration (aller<br />

Schulpartner) vorbeugen. Ein stärkerer<br />

Leistungsbezug, bessere Karrieremöglichkeiten<br />

und höhere Anfangsgehälter<br />

(Anm.: Die Pläne dazu schlummern<br />

seit Jahren in ministeriellen Schubladen,<br />

wurden aufgeschoben, da sie kurzfristig<br />

mehr Geld erfordern.) sind<br />

vorzusehen.<br />

4. Mehr Forschung & Entwicklung und<br />

bessere Unterstützungssysteme: Auch<br />

im Bildungswesen hängen Häufigkeit<br />

und Qualität von Innovationen eng<br />

mit den Quoten für Bildungs- und<br />

Unterrichtsforschung sowie Qualitäts-<br />

und Schulentwicklung zusammen.<br />

In diesen Bereichen<br />

empfiehlt die Kommission dringend<br />

den Anschluss an die internationale<br />

Entwicklung und Standards.<br />

Unterstützung werden die Schulen<br />

besonders bei der Planung, Durchführung,<br />

Auswertung und Interpretation von<br />

schulinternen Evaluationen und Rückmeldungen<br />

brauchen. Die soziale Organisation<br />

des Schulentwicklungsprozesses, die<br />

Bewältigung erzieherischer Probleme, die<br />

oft im gesellschaftlichen Umfeld der Schule<br />

liegen, sind ebenfalls mit zielgerichteter<br />

Unterstützung zu bedenken.<br />

Maßnahmen<br />

Die Zukunftskommission empfiehlt<br />

eine sehr weitreichende Maßnahmenliste,<br />

die umzusetzen wäre. Hier kann nur<br />

auf einige wesentliche Punkte eingegangen<br />

werden, die ich aus vielen Anregungen<br />

herausgegriffen habe:<br />

• Zentrum der Bemühungen muss es<br />

sein, den täglichen Unterricht in der<br />

Klasse zu verbessern.<br />

• Grundkompetenzen (Lesen und<br />

4<br />

Schreiben, mathematische und naturwissenschaftliche<br />

Kompetenzen, Kompetenzen<br />

im Bereich der Informationsund<br />

Kommunikationstechnologie) haben<br />

eine erschließende Funktion: Sie<br />

eröffnen den Zugang <strong>zur</strong> aktiven Nutzung<br />

des vorhandenen Wissens <strong>zur</strong> Bewältigung<br />

von Problemen des täglichen<br />

Lebens, und bilden zugleich die<br />

Grundlage für lebenslanges Lernen.<br />

(Beinahe täglich höre ich die Klage, dass<br />

es mit dem Lesen am schlimmsten bestellt<br />

ist.)<br />

• LehrerInnen und SchülerInnen sind<br />

für die Qualität des Unterrichtes gemeinsam<br />

verantwortlich. (Haben nicht<br />

der landwirtschaftslehrer<br />

jene Länder bei<br />

der PISA-Studie am besten<br />

abgeschnitten, wo Arbeits-Disziplin einen<br />

besonders hohen Stellenwert besitzt?)<br />

• Methodenvielfalt eröffnet den heterogen<br />

zusammengesetzten Schülergruppen<br />

einen vielfältigen Zugang zum<br />

Lehr- und Lernstoff.<br />

• Lernzielkataloge und lernzielbezogene<br />

Rückmeldungen ermöglichen es, sich<br />

an einem Standard zu orientieren und<br />

dessen Erreichung zu überprüfen.<br />

• Zur Überprüfung des Unterrichtsertrages<br />

können sehr unterschiedliche Diagnoseinstrumente<br />

verwendet werden.<br />

Der Aufwand für diese Feststellung<br />

muss vertretbar sein und mit einer sinnvoll<br />

gewählten Vergleichsgruppe in Bezug<br />

gesetzt werden.<br />

• Die jährliche Schulbilanz ist ein<br />

wichtiges Instrument der Rechenschaftslegung<br />

und der Öffentlichkeitsarbeit.<br />

• Schulen sollen veranlasst werden,<br />

Entwicklungsschwerpunkte zu setzen<br />

und diese Entwicklungsarbeit auch zu<br />

überprüfen.<br />

• Schwerpunktsetzung in der Lehrerbildung<br />

in Richtung Schulqualität. Alle<br />

Maßnahmen, die direkt oder indirekt<br />

die Steigerung der Unterrichtsqualität<br />

im Auge haben, sind auf die Aus- und<br />

Fortbildung der LehrerInnen angewiesen.<br />

(Nach jahrzehntelanger Tätigkeit<br />

als Lehrer muss ich festhalten, dass diese<br />

Erkenntnisse nicht neu sind, aber aus<br />

Mangel an finanziellen und zeitlichen<br />

Ressourcen bisher nicht umgesetzt<br />

wurden und ich befürchte, auch zukünftig<br />

wenig Chancen auf Verwirklichung<br />

haben.)<br />

• Die Qualitätsentwicklung wird<br />

nicht „automatisch“ durch Vorgabe<br />

von Standards und das<br />

Rückmelden der Ergebnisse aus<br />

ihrer Überprüfung wirksam.<br />

Daher ist es notwendig, Qualitätsmanagementprozesse<br />

auf Unterrichts-,<br />

Schul- und Systemebene zu<br />

etablieren, wo die Daten der Bildungsstandards<br />

regelmäßig eingespeist werden.<br />

Erst dann, wenn die Bildungsstandards<br />

in den Unterricht durchschlagen, sind die<br />

Aufwendungen für diese Standards gerechtfertigt.<br />

• Für die Qualität des Unterrichtes ist<br />

entscheidend, dass die SchülerInnen<br />

die „verbindlichen Kompetenzen“<br />

nachhaltig erwerben.<br />

• Eine ganz wesentliche Maßnahme<br />

soll die Verstärkung der Förderung für<br />

Kinder mit Entwicklungsdefiziten sein.<br />

Die sprachliche Frühförderung im Vorschul-<br />

oder Kindergartenjahr ist durch<br />

geeignete PädagogInnen anzubieten.<br />

• Die Kommission empfiehlt eine Unterrichtsgarantie<br />

mit max. 5% Entfall.<br />

(Die Statistik zeigt, dass derzeit wesentlich<br />

weniger Unterricht entfällt.)<br />

• Eine Anwesenheitspflicht an der<br />

Schule soll es für LehrerInnen in der


echt<br />

letzten Ferienwoche geben. Stundenplanentwurf,<br />

Wiederholungsprüfungen,<br />

Unterrichtsplanung, Konferenzen, Jahresplanung<br />

und Qualitätsentwicklungsprogramme<br />

sollen in dieser Zeit erledigt<br />

werden. (Eine sehr große Schwierigkeit<br />

liegt derzeit auch darin, dass<br />

SchülerInnen von den Eltern oft an<br />

mehreren Schulen angemeldet werden.)<br />

• Die Zeit zwischen der letzten Notenkonferenz<br />

und dem Schuljahresende<br />

soll sinnvoller gestaltet werden. (Die<br />

KollegInnen begrüßen es, wenn die Fristen<br />

für die Verständigung der Eltern<br />

radikal verkürzt werden.)<br />

• Klassenwiederholungen müssen eingeschränkt<br />

werden.<br />

• Das massenweise Repetieren nach der<br />

1. Schulstufe an berufsbildenden Schulen<br />

ist pädagogisch und ökonomisch<br />

unbefriedigend und daher durch klare<br />

Mindestanforderungen für den Übertritt<br />

zu ersetzen. (Vor mir sehe ich noch<br />

immer das Zeugnis eines Schülers, der in<br />

eine berufsbildende höhere Schule aufgenommen<br />

wurde, obwohl er in der 2.<br />

Leistungsgruppe ein Genügend in<br />

Deutsch und in Englisch, und in der 3.<br />

Leistungsgruppe Mathematik ein<br />

Befriedigend aus der 4. Klasse Hauptschule<br />

mitgebracht hat!)<br />

• Autonomie in personeller und finanzieller<br />

Hinsicht sind weitere empfohlene<br />

Maßnahmen.<br />

• Die Schulpartnerschaft soll durch<br />

eine moderne „Vereinbarungskultur“<br />

belebt werden.<br />

• Die Auswahl und Ausbildung der angehenden<br />

PädagogInnen ist zu verbessern.<br />

(Bei der Umwandlung der Pädagogischen<br />

Akademien zu Pädagogischen<br />

Hochschulen muss es eine wirkliche<br />

Qualitätsorientierung geben, ein neuer<br />

Name reicht nicht!)<br />

• Einen höheren Stellenwert muss die<br />

Bildungsforschung einnehmen. Hier<br />

liegt ein weites Betätigungsfeld für die<br />

Analyse und die Entwicklung neuer<br />

Methoden.<br />

• Die Kommission empfiehlt die Einsetzung<br />

einer Expertengruppe, die konkrete<br />

Vorschläge zu einem Gesamtkonzept<br />

für eine Schulstruktur (von den 4-<br />

bis zu den 18-Jährigen) erarbeitet. (Eine<br />

Empfehlung für eine „Gesamtschule“<br />

kann jedoch aus dem Bericht nicht abgelesen<br />

werden.)<br />

◆<br />

Anm.: Kursiv geschrieben sind eigene Anmerkungen<br />

zum Bericht! Meine Zusammenfassung<br />

hebt sich bewusst von anderen Darstellungen<br />

zum Bericht der Zukunftskommission<br />

ab und stellt eine extreme Kurzform<br />

dar. Alle Interessierten haben die Möglichkeit,<br />

den vollständigen Abschlussbericht<br />

auf der Homepage des Bundesministeriums<br />

für Bildung, Wissenschaft und Kultur ab<strong>zur</strong>ufen:<br />

www.bmbwk.gv.at.<br />

Im Namen der Republik<br />

Der Verwaltungsgerichtshof hat entschieden<br />

Das Bundesbediensteten-Sozialplangesetz, welches auch für<br />

Landwirtschaftslehrer Gültigkeit hatte, ist am 31. 12. 2003 ausgelaufen.<br />

Ein Landwirtschaftslehrer aus Oberösterreich hat innerhalb der<br />

gesetzlichen Frist seinen Antrag eingebracht, wonach er sein Recht in<br />

Anspruch nehmen wollte, um mit 1. 12. 2003 in den Ruhestand zu<br />

treten. Die Oberösterreichische Landesregierung hat als oberstes Organ<br />

der Landesverwaltung den schriftlichen Antrag auf Versetzung in<br />

den Ruhestand abgewiesen. Als Begründung wurde angeführt, es<br />

„gibt derzeit keinen Bewerber / keine Bewerberin mit entsprechender<br />

Ausbildung, sodass im Falle Ihrer Pensionierung Ihr<br />

Dienstposten nicht nachbesetzt werden könnte“.<br />

Gegen diesen Bescheid hat der Lehrer mit gewerkschaftlichem<br />

Rechtsschutz eine Beschwerde mit der Begründung eingebracht,<br />

dass eine Rechtswidrigkeit infolge Verletzung von Verfahrensvorschriften<br />

bestehe. Es sei dem Beschwerdeführer kein Parteiengehör<br />

geschenkt worden und damit keine Beweisanträge <strong>zur</strong> Darstellung<br />

der Personalsituation möglich gewesen. Das Land Oberösterreich<br />

hätte prüfen müssen, ob bei einer Versetzung in den Ruhestand eine<br />

„Unterrichtserteilung gefährdet würde oder nicht“.<br />

Auch nach meiner Meinung kann das Land Oberösterreich nur<br />

schwer mit „wichtigen dienstlichen Gründen“ die Ruhestandsversetzung<br />

verweigern, solange es – gerade in diesem Bundesland – eine<br />

derartige Vielzahl von teilbeschäftigten Lehrern im Schema II-L gibt.<br />

Das Bundesbediensteten-Sozialplangesetz wurde ja extra dafür geschaffen,<br />

um jungen Lehrerinnen<br />

und Lehrern die Chance auf<br />

Beschäftigung zu geben. Es ist<br />

mehr als bedenklich, dass das<br />

Land Oberösterreich exklusiv einem<br />

Landwirtschaftslehrer dieses<br />

Recht verweigert, während<br />

es jedem anderen Lehrer im<br />

Land dieses Recht gewährt! Die<br />

Oberösterreichische Landesregierung hat sich mit dieser Rechtsverweigerung<br />

in eine sehr schwierige Lage gebracht! Es stellt sich hier<br />

selbstverständlich auch die Frage nach der Verantwortung für diese<br />

Gesetzesmissachtung. Ist es in einem Rechtsstaat tatsächlich so,<br />

dass man Gesetze ganz einfach nicht vollzieht und dann <strong>zur</strong> Tagesordnung<br />

übergeht?<br />

Für den Verwaltungsgerichtshof ist der Fall nicht rechtskräftig erledigt,<br />

daher wäre auf Basis der Rechtslage von 2003 noch eine Entscheidung<br />

fällig.<br />

Wie ich allerdings kurz vor Redaktionsschluss erfahre, ist der Kollege<br />

dem Land Oberösterreich entgegengekommen und hat seinen Antrag<br />

auf Versetzung in den Ruhestand <strong>zur</strong>ückgezogen. Damit erspart<br />

er dem Land die Verlegenheit, eine Entscheidung treffen zu müssen,<br />

obwohl das genannte Gesetz bereits ausgelaufen ist.<br />

Zusammenstellung: Ing. Friedrich Rinnhofer<br />

der landwirtschaftslehrer<br />

5


aktuell<br />

Fortbildung am Attersee BS 27 – Schulungskurs 2005<br />

„Du kannst einen Menschen nichts lehren, du kannst<br />

ihm nur helfen, es in sich selbst zu finden“! (Aristoteles)<br />

Von DI Hanspeter Ralser, Schulungsreferent<br />

Nach drei Jahren fand vom 17. bis<br />

20. Mai wieder ein Schulungskurs<br />

für Gewerkschafts- und<br />

Personalvertretungsfunktionäre statt.<br />

Die Teilnehmer<br />

33 teils neue und teils altgediente<br />

Funktionäre aus fast allen Bundesländern<br />

trafen sich am Pfingst-Dienstag<br />

im „Seehotel Weyregg“ (CLV-Bildungshaus<br />

am Attersee) und begannen die<br />

Tagung bei schönem Wetter und mit<br />

offensichtlich guter Laune.<br />

Die Themen<br />

1. Organisation und Aufbau der<br />

Interessenvertretung<br />

2. Serviceleistungen der Gewerkschaft<br />

3. PV-Recht und Anwendungsbeispiele<br />

4. Aufsichtspflicht und Haftung<br />

5. Dienstrecht und Besoldungsrecht<br />

6. Mutterschutz und Karenz<br />

7. Aktueller Bericht über die Arbeit der<br />

Bundes-Sektion und Abschluss-<br />

Feedback.<br />

Gesellschaftlich-kulturelle<br />

Themen<br />

• Wein-Degustation mit professioneller<br />

Vorstellung der einzelnen Proben am<br />

ersten Abend<br />

• Exkursion und Abendessen bei<br />

einem Bio-Betrieb mit Gästezimmern<br />

und Mostschänke<br />

• Besichtigung der innovativen<br />

Fachschule Weyregg<br />

Die wichtigsten Inhalte<br />

Organisation der GÖD<br />

DI Hanspeter RALSER erläuterte am<br />

Beispiel der BS 27 die Organisationsstruktur:<br />

• Der „gew. Betriebsausschuss“<br />

• Die „Landessektionsleitung“ und die<br />

„erweiterte Landessektionsleitung“<br />

• Der „Landessektionstag“<br />

• Die „Bundessektionsleitung“ und die<br />

„erweiterte Bundessektionsleitung“<br />

Darüber hinaus arbeiten noch weitere<br />

Landes- und Bundesgremien, die in unserem<br />

Jahrbuch detailliert erwähnt sind.<br />

Die wichtigsten Serviceleistungen:<br />

• Gewerkschaftlicher Rechtsschutz<br />

• Sozialunterstützung (in best. Fällen)<br />

• Familienunterstützung (4 Kinder u.<br />

mehr)<br />

• Solidaritätsversicherung (spez. GÖD)<br />

• Fonds und Stipendien<br />

• Bildung und Schulung<br />

• Wohnbauvereinigung<br />

• Urlaubsheime und Urlaubsservice<br />

PVG – Bundes-<br />

Personalvertratungsrecht<br />

Ing. Dominikus PLASCHG gab einen<br />

geordneten Überblick über die wichtigen<br />

Themen des PVG und der praktischen<br />

Umsetzung der wichtigen § 2 und § 9 sowie<br />

der Bestimmungen über die<br />

Weisungsfreiheit und den besonderen<br />

Schutz der Personalvertreter. Auch die<br />

Rechte und Pflichten der PV-er wurden<br />

besprochen, und rege Diskussion rundete<br />

das Thema ab.<br />

Das Thema Aufsichtspflicht und<br />

Haftung wurde von Mag. Edgar WOJTA<br />

dargeboten und behandelte die div.<br />

Gesetzesstellen in LLDG und VBG, die<br />

hier <strong>zur</strong> Anwendung kommen. Sehr rege<br />

wurden viele praktische Fälle diskutiert.<br />

Besonders im Bezug auf die Haftung ergaben<br />

sich unzählige praktische Fälle aus<br />

eigenen Erfahrungen und so konnte das<br />

Thema aktuell gestaltet werden.<br />

Mit unserem BSL-Vorsitzenden Ing.<br />

Friedrich RINNHOFER hatten wir einen<br />

erfahrenen und methodisch hervorragenden<br />

Referenten zum Thema Dienst- und<br />

Besoldungsrecht. Mit Hilfe einer übersichtlichen<br />

Unterlage und dem „GÖD-<br />

Jahrbuch“ konnten die für uns wichtigen<br />

Grundlagen angerissen und in einigen<br />

Beispielen im Detail besprochen werden.<br />

Die angeregte Diskussion kann als Beweis<br />

dafür gelten, wie sehr uns einerseits diese<br />

Themen beschäftigen und wie sehr andererseits<br />

die gegenseitige Information und<br />

der Gedankenaustausch für unsere Arbeit<br />

hilfreich sind.<br />

Mag. Elfriede SCHLAMBERGER ist uns<br />

schon seit langer Zeit als die Fachfrau für<br />

die Themen Mutterschutz und Karenz<br />

bekannt. Durch ihr lebhaftes und engagiertes<br />

Wesen gelingt ihr immer wieder ein<br />

mitreißender Vortrag. Und auch die<br />

schriftliche Unterlage gibt einen hervorragenden<br />

Überblick.<br />

Resümee<br />

Dank der Organisatoren und Referenten,<br />

Dank des Bildungshauses und Dank der<br />

Teilnehmer war dieser Schulungskurs<br />

wieder eine gelungene Veranstaltung.<br />

Und wieder wurde uns bewusst, dass es<br />

unumgänglich ist, einen regen Gedankenaustausch<br />

zu pflegen und die<br />

Verbindung zu den anderen Bundesländern<br />

zu halten, um in positivem Sinne<br />

aktiv und engagiert für die Rechte unserer<br />

Kolleginnen und Kollegen zu arbeiten.<br />

Nicht bloße Konfrontation und schon gar<br />

nicht stures Gegeneinander sind unsere<br />

Stärken, sondern der Weg des Konsenses<br />

bei gleichzeitiger starker und konsequenter<br />

Haltung im Sinne unserer Überzeugung.<br />

Nicht der Weg ist unser Ziel, sondern<br />

der Weg ist das Mittel <strong>zur</strong> Erreichung<br />

des Zieles.<br />

◆<br />

Hanspeter Ralser<br />

(ralser@bsbz.at)<br />

Adressen für Detail-Informationen:<br />

www.goed.at<br />

www.oegb.at<br />

www.landwirtschaftslehrer.com<br />

elfriede.schlamberger@goed.at<br />

seehotel@clv.at<br />

6 der landwirtschaftslehrer


Ab-Hof-Messe in Wieselburg: LFS Warth (NÖ) mit der „Goldene<br />

Honigwabe“ und der „Goldenen Birne“ ausgezeichnet<br />

Alois Spanblöchl, Honigkönigin Yasmin<br />

Zwinz, DI Karl Stückler und Wolfgang<br />

Oberrisser (v.l.n.r.) freuen sich über die<br />

hohen Auszeichnungen.<br />

Bei der heurigen Ab-Hof-Messe in Wieselburg<br />

wurde die Landwirtschaftliche<br />

Fachschule Warth gleich mit zwei hohen<br />

Preisen für ihren Honig und Most ausgezeichnet.<br />

„Die Goldene Honigwabe gab<br />

es für den sortenreinen Akazienhonig,<br />

und die Goldene Birne für den Apfelmost“,<br />

freut sich Karl Stückler, Leiter der<br />

Imkerschule Warth. „Auf die beiden Auszeichnungen<br />

sind wir besonders stolz,<br />

denn die Bewerbe fanden unter österreichweiter<br />

Beteiligung statt“, so<br />

Stückler. Die Imkerschule Warth präsentierte<br />

sich bei der Ab-Hof-Messe auch<br />

mit einem eigenen Musterverkaufsstand für Imkereiprodukte. Nähere Informationen bei DI<br />

Karl Stückler, Telefon: 02629/2222-0.<br />

Erste Hilfe-Wettbewerb: Fachschule St. Martin (St)<br />

stellt einen Landessieger<br />

Die Fachschule St. Martin nahm am 11. April 2005 im Einsatzzentrum des Roten Kreuzes mit<br />

zwei Gruppen zu je fünf Schülerinnen beim Erste-Hilfe-Bezirkswettbewerb teil. Beide Gruppen<br />

hatten sich gut darauf vorbereitet und starteten in den Disziplinen „Gold“ und „Silber“.<br />

Über 100 Fragen <strong>zur</strong> Theorie mussten gelernt und viele praktische Übungsbeispiele bis ins<br />

kleinste Detail geübt werden. In der Disziplin „Gold“ wurde ein wesentlich umfangreicherer<br />

Theorie- und Praxisstoff abgeprüft als in der Sparte „Silber“.<br />

Nach einem 1. Platz der Gruppe „Gold“ und einem 2. Platz der Gruppe „Silber“ durften die<br />

Schülerinnen der Fachschule St. Martin am Erste-Hilfe-Landesbewerb am 28. April 2005 in<br />

Deutschlandsberg teilnehmen. Die Gruppe in der Disziplin „Gold“<br />

schaffte trotz einiger neuer und unerwarteter Herausforderungen den<br />

1. Platz und wurde Landessieger. Die drei Erstplatzierten aus jeder Disziplin<br />

dürfen am Erste-Hilfe-Bundesbewerb am 7. und 8. Juni 2005 in<br />

Kärnten am Maltschachersee teilnehmen. Da auch hier die Anforderungen<br />

steigen werden, wird schon wieder fleißig gelernt und geübt.<br />

„Fit 4 Fun“ Projekt der Fachschule St. Johann i.S. (St)<br />

Projekte bereichern den Unterricht und erzeugen bei den Schülern immer wieder sehr große<br />

Motivation. So begannen SchülerInnen und Lehrer der Fachschule St. Johann i. S., ein Projekt<br />

zum Thema „Wellness und Gesundheit“ zu planen. Das Thema war „Fit 4 Fun“ im Schulalltag.<br />

Als Ziel steckte man sich die Gestaltung eines „Wohlfühltages“ für Schüler und Eltern.<br />

Der Bogen spannte sich von einem gesunden Power-Frühstück über Nordic-Walking bis zu<br />

Massage-Übungen, die man leicht auch zu Hause nachmachen kann. Anschließend folgte<br />

das Arbeiten mit Naturkosmetik, wo unter Anleitung verschiedene Gesichtsmasken kreiert<br />

wurden. Den gemeinsamen Abschluss gab es dann beim Mittagessen, wo ein zauberhaftes<br />

Menü von allen Beteiligten genossen werden konnte.<br />

Dieses innovative Projekt der FS St. Johann gewann den 1. Platz beim „Gut-Drauf-Gesundheitspreis“<br />

des ÖJRK, der in Partnerschaft mit dem UNIQA-Vitalclub in der Steiermark<br />

ausgeschrieben wurde. Die Projektpräsentation fand am 19. Mai 2005 im ORF-Landesstudio<br />

Steiermark statt, wo die Schüler der Fachschule St. Johann i. S. den Geldpreis von Euro<br />

1.500,– in Empfang nehmen konnten.<br />

Neue Mitglieder<br />

aktuell<br />

Wir begrüßen als neue Gewerkschaftsmitglieder<br />

in der Bundessektion<br />

Landwirtschaftslehrer:<br />

Ing. Maria SCHEIDL. LFS Gießhübl (NÖ),<br />

Stefan TRÖSTL, LFS Pyhra (NÖ),<br />

Ing. Andrea FEEBERGER, FS Stockschloss (St),<br />

Ing. Peter ZANDL, FS Grabnerhof (St),<br />

Andrea SCHICHO, LLA St. Johann i. T. (T)<br />

Weiterhin viel Erfolg im Lehrberuf und<br />

Danke für eure Solidarität!<br />

Erstmals Head-Greenkeeper<br />

in Warth (NÖ) ausgebildet:<br />

Österreichpremiere für<br />

Head-Greenkeeper-Prüfung<br />

Am 15. März 2005 fand an der Greenkeeper-Akademie<br />

Warth erstmals<br />

die Abschlussprüfung für Greenkeeper-Führungskräfte<br />

zum sogenannten „Head-Greenkeeper“<br />

statt.<br />

„Alle elf Kandidaten absolvierten<br />

erfolgreich die Prüfung“, freut<br />

sich Akademie-Leiter Mag. Karl Lobner. „Unter<br />

Greenkeeper versteht man die Golfplatzwarte,<br />

die für die fachgerechte Pflege eines<br />

Golfplatzes verantwortlich sind“, so Lobner.<br />

Golfplatzführungskräfte<br />

Der dreijährigen Head-Greenkeeper-Ausbildung<br />

geht ein dreijähriger Kurs zum geprüften<br />

Greenkeeper voraus. Bisher haben 150<br />

Greenkeeper die Ausbildung in Warth gemacht.<br />

Die Head-Greenkeeper müssen eine<br />

Abschlussarbeit verfassen und eine Prüfung<br />

ablegen. Als Trainer und Prüfer fungieren internationale<br />

Experten aus dem Bereich der<br />

Golfplatzpflege. Sogar Vortragende aus den<br />

USA waren in Warth tätig.<br />

Im Herbst 2005 startet wieder ein neuer<br />

Greenkeeper-Kurs und eine neue Kurssaison.<br />

Informationen und Anmeldungen an den<br />

Leiter der Greenkeeper-Akademie, Mag. Karl<br />

Lobner unter der Telefonnummer:<br />

02629/2222-0 oder per E-Mail:<br />

greenkeeper@lfs-warth.ac.at.<br />

der landwirtschaftslehrer<br />

7


service<br />

Frage<br />

Als pragmatisierter Lehrer (geb. am 10. 10. 1949) habe ich auf<br />

Grund der vielen Änderungen im Pensionsrecht allmählich die<br />

Übersicht verloren, welche Pensionierungsmöglichkeiten ich<br />

nun habe. Und wann gebührt dabei das Jubiläumsgeld?<br />

Antwort<br />

Auf Grund der zeitlichen Lage Ihres Geburtstages haben Sie<br />

tatsächlich mehrere Möglichkeiten.<br />

1. Antritt der Regelpension nach § 13 LLDG ohne<br />

Abschlag: Für nach dem 1. 10. 1952 Geborene gilt als Antrittsalter<br />

65 Jahre (Frauen und Männer), für ältere Jahrgänge ein<br />

vom Geburtstag abhängiges, quartalsmäßig gestaffeltes Pensionsalter,<br />

das noch darunter liegt. In Ihrem Fall sind es genau<br />

64 Jahre (siehe auch Tabelle im landwirtschaftslehrer, 87. Folge).<br />

Sie hätten dabei keine Kürzung der Ruhegenussbemessungsgrundlage<br />

(80% = voll) und bei 35 für die Jubiläumszuwendung<br />

anrechenbaren Jahre Anspruch auf das Jubiläumsgeld.<br />

Als Langzeitversicherter oder sogen. „Hackler“ könnten Sie<br />

diese Pension bereits mit 60 Jahren antreten, wenn Sie zum<br />

Zeitpunkt der Ruhestandsversetzung 40 Jahre an beitragsgedeckter<br />

Gesamtdienstzeit aufweisen können. Allerdings<br />

würden Abschläge von 3,36% je Jahr bis zu Ihrem gesetzlichen<br />

Pensionsalter von 64 Jahren von Ihrer Ruhegenussbemessungsgrundlage<br />

von 80% auf Dauer in Abzug gebracht<br />

(abschlagsfrei ist die „Hacklerregelung“ nur bis Ende 2007).<br />

Der Anspruch auf das Jubiläumsgeld wäre bei Zutreffen der<br />

Anspruchsvoraussetzungen gegeben.<br />

Frage & Antwort<br />

Ing.<br />

Dominikus Plaschg<br />

2. Antritt der sogen. Korridorpension mit 62 Jahren gem.<br />

§ 13c LLDG: Vorrausetzung dafür sind 450 ruhegenussfähige<br />

Monate (37 1/2 J.) zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens<br />

der Ruhestandsversetzung. Die volle Ruhegenussbemessungsgrundlage<br />

von 80% wird dabei ebenfalls um 3,36% je<br />

Jahr vor dem gesetzlichen Pensionsantrittsalter (in Ihrem<br />

Fall 64 J.) auf Dauer gekürzt. Auch bei dieser Variante<br />

würde das Jubiläumsgeld bei Anspruchsvoraussetzung<br />

gebühren.<br />

3. Die Vorruhestandspension gem. § 13a LLDG: Hier gilt<br />

so wie bei der Regelpension nach § 13 LLDG eine quartalsmäßige<br />

Altersstaffelung bis zum 60. Lebensjahr. Sie könnten<br />

diese frühestens mit 59 Jahren antreten, wobei die 80%ige<br />

Ruhegenussbemessungsgrundlage bezogen auf Ihr gesetzliches<br />

Pensionsalter von 64 Jahren um 4% je Jahr auf Dauer<br />

gekürzt werden würde. Diese Art der Frühpension tritt<br />

mit 31. 12. 2013 außer Kraft und ist ausschließlich auf Lehrer/innen<br />

anzuwenden, die vor dem 1. 1. 1954 geboren<br />

worden sind.<br />

Beim Vorruhestand gibt es so wie bei der Dienstunfähigkeitspension<br />

keinen Anspruch auf die Jubiläumszuwendung.<br />

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 15. 09. 2005<br />

Telefonische Adressenberichtigung: 01/534 54-131 oder 132<br />

IMPRESSUM: „der landwirtschaftslehrer“ ist das Organ der Bundessektion 27 der Landwirtschaftslehrer in der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst. Herausgeber<br />

und Medieninhaber: GÖD Wirtschaftsbetriebe GmbH., Teinfaltstraße 7, 1010 Wien. Chefredaktion und für den Inhalt verantwortlich:<br />

Ing. Friedrich Rinnhofer, 1010 Wien, Schenkenstraße 4/5. Stock, Tel.: 0664/301 31 68, Ing. Dominikus Plaschg, Brandhofstraße 1, 8510 Stainz, Tel.: 03463/23<br />

64–0. Produktion und Konzeption: Modern Times Media Verlagsges. m. b. H., 4020 Linz, Büro Wien: 1010 Wien, Himmelpfortgasse 17/2/8, Tel.: 01/513<br />

15 50. Druck: Niederösterreichisches Pressehaus, Druck- und Verlagsges.m.b.H., 3100 St. Pölten. DVR-Nr.: 0046655.<br />

P.b.b. • Erscheinungsort Wien • Verlagspostamt 3100 St. Pölten • GZ 03Z035303M<br />

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