Marktforschung - Cafe Future.net
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Ess-Klasse������<br />
3/2011 · Sonderausgabe der<br />
Das Entscheidermagazin<br />
für Kinder- und Schülerverpflegung<br />
Interview<br />
Sternekoch Mario Kotaska<br />
über Ernährungsbildung<br />
Best Practice<br />
Frische Küche in der<br />
Grundschule Wahlscheid<br />
D 7682
Regionale im Aufwind<br />
Claudia Zilz<br />
claudia.zilz@dfv.de<br />
D ie Euphorie der ersten Jahre ist vorbei. Dies zumindest<br />
geht aus dem aktuellen Ranking der<br />
Top-Schulcaterer hervor. Verbuchten die Großen der<br />
Branche im Jahr 2007 noch ein dickes Umsatzplus von<br />
11,3 Prozent, waren es im letzten Jahr nur noch magere<br />
2Prozent. Und es kommt noch dicker: Marktführer<br />
Sodexo muss Federn lassen und verliert ganze 2<br />
Millionen Euro an Umsatz. Dabei ist mittlerweile<br />
jede zweite Schule eine Ganztagsschule, wie<br />
das Bundesministerium für Bildung und<br />
Forschung erst kürzlich verkündete. Eigentlich<br />
beste Vorzeichen für die Catering-Branche,<br />
will doch jede Schule versorgt<br />
sein. Doch die Contract Caterer-<br />
Riege tut sich mit dem Markt schwer<br />
und verzweifelt schier an den politischen<br />
Rahmenbedingungen. Allen<br />
voran der Mehrwertsteuersatz macht<br />
vielen zu schaffen und schmälert die<br />
ohnehin schon niedrigen Margen.<br />
Doch während die Großen jammern,<br />
gewinnen die kleinen, regionalen<br />
Schulcaterer vor Ort an Boden. Ihre Philosophie:<br />
Konzentration auf die Region, zentrale Produktion in<br />
der Region, intensive Kundenpflege und hohe Flexibilität.<br />
Nicht selten setzen sie auf Bio-Lebensmittel und<br />
regionale Produkte – soweit es das Budget zulässt. Kurze<br />
Wege sparen zudem Logistikosten. Mit dieser Strategie<br />
agieren sie äußerst erfolgreich. Beispiele dafür gibt es<br />
viele. Ob Lehmanns Gastronomie Service in Bonn,<br />
Kindermenü König in München oder Luna in Berlin –<br />
alle können sich über mangelnde Kundschaft nicht<br />
beklagen. So belieferte der Rellinger Kindercaterer<br />
Porschke ursprünglich nur Kitas. Doch seit dem Ganztagsboom<br />
boomt auch sein Geschäft mit den Schulen.<br />
Mittlerweile liefert Porschke täglich mehr als 14.000<br />
Essen in und um Hamburg aus. Wie heißt es so schön:<br />
Small is beautiful – und zunehmend erfolgreich. Regionale<br />
Spezialisten, so scheint es, haben in dieser Nische<br />
die besseren Karten.<br />
Inhalt<br />
3 Editorial Claudia Zilz: Regionale im Aufwind<br />
4 Aktuell Meldungen aus der Branche<br />
8 Nachgefragt Ernährungsverhalten:<br />
Gute Vorbilder gesucht<br />
9 <strong>Marktforschung</strong> Ranking:<br />
Top-Schulcaterer in Deutschland<br />
12 Technik Bezahlsysteme: Herzstück des<br />
Systems<br />
16 Interview Mario Kotaska: „Manchmal sind<br />
kleine Tricks nötig“<br />
18 Best Practice Grundschule Wahlscheid:<br />
Kreativität trifft Effizienz<br />
21 Weiterbildung Bio kinderleicht: Workshop-<br />
Reihe für Kindercaterer, Schulen und Kitas<br />
23 Arbeitsblatt Spültechnik Teil 2: Wasserqualität<br />
und Spülchemie<br />
25 Marktplatz Neuheiten aus der Zulieferbranche<br />
27 Impressum<br />
Zum Titel:<br />
Das Titelbild kommt<br />
von Apetito in<br />
Rheine.<br />
3/2011 | Ess-Klasse junior<br />
Editorial<br />
3
Aktuell<br />
Worte des Monats<br />
4<br />
„Es ist wichtig, dass<br />
die Schulmahlzeiten<br />
bezahlbar bleiben.“<br />
Rob Rees,<br />
Chairman des School Food Trust,<br />
Großbritannien.<br />
Studie<br />
Lieber Süßes<br />
Immer mehr Familien bekommen<br />
finanzielle Unterstützung vom Staat,<br />
damit die Kinder in der Schule ein<br />
warmes Mittagessen erhalten. Das<br />
Engagement scheint auf den ersten<br />
Blick bei den Kindern gut anzukommen,<br />
wie eine Studie zeigt,bei der im Juni im<br />
Auftrag der Initiative Geldkarte 300<br />
Schüler deutschlandweit befragt wur-<br />
den. So geben knapp die Hälfte (48 %)<br />
der befragten Schüler an, dass ihnen<br />
das Essen gut schmeckt. Generell<br />
kommt das Mittagessen die Eltern teuer<br />
zu stehen: 79 Prozent von ihnen geben<br />
dem Nachwuchs pro Kind bis zu 5 Euro<br />
am Tag mit und weitere 5 Prozent sogar<br />
noch mehr. Doch was machen Kinder<br />
mit dem Essensgeld? 59 Prozent der<br />
befragten Sprösslinge geben an, das<br />
Geld schon mal für etwas anders als<br />
Mensaessen ausgegeben zu haben. Das<br />
Essensgeld wird z. B. für Süßigkeiten<br />
(51 %) oder Erfrischungsgetränke (47 %)<br />
am Kiosk eingesetzt. Nur 29 Prozent<br />
geben an, Wasser oder Säfte – also<br />
gesunde Getränke – zu erwerben.<br />
Ess-Klasse junior | 3/2011<br />
Hannover<br />
Kinder-Caterer Sonnenblume pleite<br />
Das Cateringunternehmen<br />
Sonnenblume im niedersächsischen<br />
Wunstorf ist<br />
pleite und schließt seine<br />
Großküche. Der Kindercaterer<br />
belieferte in und um<br />
Hannover rund 30 Schulen<br />
und 30 Kindergärten. Innerhalb<br />
von nur zwei Wochen<br />
bis zum Schulbeginn<br />
am 18. August mussten die<br />
betroffenen Einrichtungen<br />
einen Ersatz finden. Dabei<br />
geht es um mehrere tausend<br />
Medientipp<br />
Schule isst gesund<br />
Anschaulich, praxisorientiert und umfassend<br />
–der neue Leitfaden „Schule isst gesund“<br />
bietet zu allen Aspekten der Verpflegungsorganisation<br />
ausführliche Hilfestellungen und<br />
wertvolle Sachinformationen. Schulen können<br />
damit sowohl ihr bereits bestehendes<br />
Angebot kritisch prüfen und optimieren als<br />
auch ein komplett neues Verpflegungsangebot<br />
aufbauen. Herausgeber ist die Ver<strong>net</strong>zungsstelle Schulverpflegung NRW.<br />
Interessierte erhalten das Werk zum Preis von 10 € beim Versandservice<br />
der Verbraucherzentrale NRW (www.vz-nrw.de/ratgeber) oder kostenlos<br />
zum Download über die Homepage der Ver<strong>net</strong>zungsstelle:<br />
www.schulverpflegung.vz-nrw.de (Rubrik Fachinformationen).<br />
Top 10 Kindermenüs<br />
Essen täglich. In Hannover<br />
ist die Stadt als Schulträger<br />
für die Essensversorgung<br />
verantwortlich, hat jedoch<br />
die Wahl des Caterers den<br />
Schulen überlassen. Wie es<br />
überhaupt zu der Firmenpleite<br />
kommen konnte,<br />
sollen jetzt Wirtschaftsprüfer<br />
herausfinden. Mit 80<br />
Mitarbeitern und langjährigen<br />
Erfahrungen im<br />
Schulcatering war Sonnenblume<br />
ein etabliertes Un-<br />
1. Hühnerfrikassee mit Erbsen und Langkornreis<br />
2. Vegetarische Linsensuppe<br />
3. Fischstäbchen mit Rahmspinat und Salzkartoffeln<br />
4. Tomatensuppe mit Reis und Rindfleischklößchen<br />
5. Reibekuchen mit Apfelmus<br />
6. Geschnittener Eierpfannkuchen mit Vanillesauce<br />
7. Hähnchenrahmgulasch mit buntem Gemüse<br />
8. Gemüseravioli in Tomatensauce<br />
9. Pizzaschnitte „Margherita“<br />
10. Bio-Möhren-Kartoffel-Eintopf<br />
Fotos: Verbraucherzentrale NRW, Apetito<br />
ternehmen am Markt.<br />
Allein in diesem Jahr hat<br />
die Großküche allerdings<br />
einen Verlust von bis zu<br />
650.000 € eingefahren. Der<br />
Geschäftsführer Harald<br />
Brandes wurde bereits<br />
entlassen. Der Träger des<br />
Caterers, der Verein Altenhilfe,<br />
ist um Schadensbegrenzung<br />
bemüht und<br />
bot allen Schulen und Kitas<br />
Hilfe bei der Suche nach<br />
einem neuen Caterer an.<br />
Hühnerfrikassee bleibt das Leibge-<br />
richt von Kindern. Zu diesem<br />
Ergebnis kommt der Verpflegungs-<br />
anbieter Apetito in Rheine. Basis<br />
war eine Auswertung der Menü-<br />
nachfrage in Kitas und<br />
Schulen quer durch die<br />
Republik. Fleischlos<br />
scheint demnach der<br />
Favorit zu sein, denn<br />
neben Hühnerfrikassee ist<br />
ein Hähnchengulasch das einzige<br />
Fleischgericht im Ranking.
Deutschland<br />
Tag der Schulverpflegung<br />
Unter der Schirmherrschaft<br />
von Bundesministerin Ilse<br />
Aigner findet an unterschiedlichen<br />
Tagen im<br />
Oktober erstmals der Tag<br />
der Schulverpflegung in<br />
allen Bundesländern statt.<br />
Ziel ist es, an den Schulen<br />
Essen und Trinken positiv<br />
zu kommunizieren sowie<br />
Eltern die Möglichkeit zu<br />
geben, die Mensa und das<br />
Verpflegungsangebot kennenzulernen.<br />
In Baden-<br />
Württemberg geht der<br />
Aktionstag bereits in die<br />
dritte Runde. Dort hat sich<br />
das Konzept mit einem<br />
herbstlichen Menü, Mitmach-Aktionen<br />
und viel<br />
Öffentlichkeitsarbeit mehr<br />
als bewährt. Nicht allein<br />
Großbritannien<br />
Mehr Mahlzeiten<br />
deshalb macht das Konzept<br />
jetzt bundesweit Karriere.<br />
Schulen und Caterer erhalten<br />
Unterstützung durch<br />
Rezepte, Mitmach-Angebote,<br />
Plakate und Postkarten.<br />
Ansprechpartner<br />
sind die jeweiligen Ver<strong>net</strong>zungsstellenSchulverpflegung.<br />
www.in-form.de<br />
Im dritten Jahr in Folge ist die Zahl der Kinder gestiegen,<br />
die in Großbritannien an der schulischen Mittagsverpflegung<br />
teilnehmen. Bei den Grundschülern wuchs ihr<br />
Anteil auf 44,1Prozent gegenüber 41.4 Prozent im vergangenen<br />
Jahr. Insgesamt werden täglich mehr als 3 Millionen<br />
Schüler versorgt. Diese Zahlen beruhen auf Erhebungen<br />
der Local Authority Caterer Association (LA-<br />
CA) und des School Food Trust (SFT). Danach steigt<br />
auch der Anteil der älteren Schüler, die ihr Mittagessen in<br />
den Schulmensen einnehmen. 37,6 Prozent der Schüler in<br />
Secondary Schools nutzen dieses Angebot, im Vorjahr<br />
waren es erst 35,8 Prozent. Obwohl die Teilnehmerzahlen<br />
an der Schulverpflegung steigen, bestehe weiterhin die<br />
Notwendigkeit, „dass die Schulmahlzeiten bezahlbar<br />
bleiben“, mahnt But Rees, Chairman des SFT. Etwa zwei<br />
Drittel der Kommunen erhalten für ihr Schulcatering<br />
finanzielle Unterstützung. Der Preis für ein Schulessen ist<br />
in Großbritannien um knapp 3 Prozent auf umgerech<strong>net</strong><br />
2,16 € gestiegen. 2010 wurden in den englischen Schulen<br />
etwa 590 Millionen Mittagessen ausgegeben.<br />
Foto: Bundesverbraucherministerium
Aktuell<br />
6<br />
Party Service Bund<br />
Ausschreibung<br />
Der Party Service Bund Deutschland<br />
kritisiert die aktuelle Ausschreibungs-<br />
praxis bei der Schulverpflegung.<br />
Danach muss bei einem Schwellen-<br />
auftragswert von 193.000 Euro das<br />
Schulcatering bereits europaweit<br />
ausgeschrieben werden. In der Folge<br />
kämen besonders die großen Unter-<br />
nehmen zum Zuge, weil sie anders<br />
kalkulieren können, erklärt der Ver-<br />
band. Man könne allerdings das<br />
EU-Recht und seine zum Teil exis-<br />
tenzbedrohenden Auswirkungen<br />
nicht abschaffen. Dennoch will der<br />
Berufs- und Branchenfachverband auf<br />
das Problem hinweisen und alle<br />
Betriebe bitten, bei möglichen Be-<br />
werbungen das Thema EU-Aus-<br />
schreibungs-im Hinterkopf zu behal-<br />
ten. www.partyservicebund.de<br />
Hier können<br />
die Nachwuchs-<br />
sportler<br />
zwischen den<br />
Trainings-<br />
einheiten<br />
relaxen.<br />
Sodexo/Sportschule Potsdam<br />
Mit schicker Café-Lounge<br />
Ess-Klasse junior | 3/2011<br />
„Unsere Klasse is(s)t klasse“<br />
Bundessieger gekürt<br />
Die Klasse 2 der Dietrich-Bonhoeffer-Schule im<br />
baden-württembergischen Bruchsal ist die aktuelle<br />
Bundessiegerin von „Unsere Klasse is(s)t klasse!“.<br />
Etwa 75.000 Grundschulkinder waren an dem Ernährungswettbewerb<br />
beteiligt, der zum zweiten Mal<br />
von Nestlé Deutschland und der Stiftung Lesen<br />
organisiert wurde. Zwischen März und Mai sammelten<br />
die Schüler Punkte, um sich mit mehr als 3.000<br />
anderen Klassen zu messen. Gewertet wurden vielfältige<br />
Aktionen rund um die Themen Ernährung und<br />
Bewegung. Dabei wurden gesunde Pausenbrote<br />
ebenso honoriert wie Bewegungsimpulse in der<br />
Klasse. www.unsere-klasse-isst-klasse.de<br />
Nach dem Mensa-Umbau in der Sportschule Potsdam Friedrich Ludwig<br />
Jahn hat der langjährige Verpflegungspartner Sodexo im frisch sanierten<br />
Gebäudeteil eine moderne <strong>Cafe</strong>teria mit trendiger Café-Lounge eröff<strong>net</strong>.<br />
Das neue Konzept mit Kaffeespezialitäten, Getränken und einer vielseitigen<br />
Zwischenverpflegung ist Teil der sportlergerechten und sportartenspezifischen<br />
Vollverpflegung am Olympiastützpunkt. In zeitgemäßer<br />
Wohlfühlatmosphäre können die Nachwuchssportler den notwendigen<br />
Energiekick für zwischendurch und Fitness für die nächste Trainingsrunde<br />
tanken. Rund 60.000 Euro wurden in Umbau, Küchentechnik und<br />
Ausstattung der Café-Lounge investiert. www.sodexo.com<br />
Fotos: Sodexo, Nestlé<br />
Leserbrief<br />
Politik soll aufwachen<br />
Qualitätsmanagement<br />
Leitfaden<br />
Der Shaker Verlag hat einen<br />
„Qualitätsmanagement-<br />
Leitfaden für Ausgabe- und<br />
Aufbereitungsküchen in<br />
Ganztagsschulen und Kindertagesstätten“herausgebracht.<br />
Insgesamt 182<br />
Seiten stark unterstützt das<br />
neue Werk Köche und Co<br />
systematisch bei der Gestaltung<br />
und Verbesserung<br />
des Speisenangebotes. Abgerundet<br />
wird das umfangreiche<br />
Handbuch mit einer<br />
Reihe an praktischen Formblättern<br />
und Checklisten,<br />
die auch in digitaler Form<br />
auf einer mitgelieferten CD<br />
sind. Der Leitfaden dient<br />
laut Autoren auch in besonderer<br />
Form zur Vorbereitung<br />
auf eine Zertifizierung<br />
durch die Arbeitsgemeinschaft-Schulverpflegung.<br />
Prof. Dr. Volker Peinelt,<br />
Ute Rademacher und Ute<br />
Meusel: Qualitätsmanagement-Leitfaden<br />
für Ausgabe-<br />
und Aufbereitungsküchen.<br />
Shaker Verlag,<br />
Herzogenrath. 182 Seiten,<br />
Ringbuch mit CD-Beilage.<br />
ISBN 978-3-8322-9671-1.<br />
Preis: 59 €. www.shaker.de<br />
Lieber Burkart Schmid, ich gratuliere zu dem Editorial „Berliner Preis-<br />
diktat“. Besser kann man das nicht formulieren, was dort passiert. Ihr<br />
Editorial muss an die gängigen Tageszeitungen weitergegeben werden,<br />
damit die Politik in Berlin mal richtig wach wird!<br />
Viele Grüße und Danke für Ihr großartiges Engagement.<br />
Udo Luerssen, Chairman European Innovation & Development, Aramark
Kiel<br />
Neue Mensa in Planung<br />
Zum geplanten Neubau des<br />
Regionalen Berufsbildungszentrums<br />
Technik in Kiel-<br />
Gaarden gehört auch eine<br />
großzügige Mensa. Den<br />
Auftrag für die Planung der<br />
Frischküche mit kleiner<br />
Cook- & Chill-Produktion<br />
für täglich 450 Schüleressen<br />
erhielt der Großküchen-<br />
Fachplaner Gaplatec in<br />
Kirchheim am Neckar. Bei<br />
dem Konzept der Großküche<br />
soll Nachhaltigkeit<br />
eine große Rolle spielen und<br />
die zentrale Lüftung und<br />
Kälteanlagen mit Wärme-<br />
2.600 Schüler<br />
werden die<br />
neue Schule<br />
besuchen.<br />
rückgewinnungsanlagen<br />
ausgestattet werden. Die<br />
neue Großküche wird u. a.<br />
mit Druckgargeräten,<br />
Bandtransportspülmaschinen<br />
und Freeflow-Ausgabe<br />
sehr platzsparend konzipiert.<br />
Für den Neubau der<br />
Schule, die 2.600 junge<br />
Menschen besuchen, werden<br />
29,2 Mio. Euro investiert.<br />
Die Gaplatec wurde<br />
2004 gegründet. Der<br />
geschäftsführende Gesellschafter<br />
Michael Werner<br />
Götze ist seit 1987 als Fachplaner<br />
tätig.<br />
Bayern<br />
Gesünderes Essen in Kitas<br />
Mithilfe von Ernährungsexperten haben seit Anfang des<br />
Jahres landesweit 26 Kindertagesstätten ihre Verpflegungsangebote<br />
mit großem Erfolg verbessert. Dies teilte<br />
der bayerische Staatsminister Helmut Brunner zum Abschluss<br />
des Projekts in München mit, wo er den teilnehmenden<br />
Einrichtungen Urkunden überreichte. Frischer,<br />
gesünder und vielfältiger seien die Essensangebote für die<br />
rund 1.340 betreuten Kinder geworden. Amtlich bestätigt<br />
wird das vom Institut für Ernährung der Bayerischen<br />
Landesanstalt für Landwirtschaft, das das Projekt wissenschaftlich<br />
begleitet hat. Nach dem Urteil der Experten<br />
entsprechen die neuen Speisepläne den hohen Qualitätsstandards<br />
der Fachgesellschaften für Ernährung und kommen<br />
bei Kindern und Eltern ausgesprochen gut an. Wegen<br />
des Erfolgs will der Minister das Projekt im Herbst fortsetzen.<br />
„Wir müssen eine ausgewogene Ernährung auch in<br />
Kitas zur Selbstverständlichkeit machen“, sagt Brunner.<br />
Foto: Gaplatec
achgefragt<br />
Ernährungsverhalten<br />
Gute Vorbilder gesucht<br />
Eltern prägen das<br />
Ernährungsverhalten<br />
ihrer Kinder –<br />
insbesondere die<br />
Mütter. In Zeiten<br />
zunehmender Berufstätigkeit<br />
von<br />
Müttern ist es jedoch<br />
sehr schwierig,<br />
ein gutes Ernährungsverhalten<br />
vorzuleben. Was<br />
kann und muss<br />
künftig in der Familie<br />
geleistet werden<br />
und wo ist der Staat<br />
gefordert, die nötigenRahmenbedingungen<br />
zu schaffen?<br />
Quelle: Nestlé Studie 2011 – So is(s)t<br />
8<br />
Deutschland<br />
Ess-Klasse junior | 3/2011<br />
Hans-Michael Goldmann (MdB),<br />
Vorsitzender des Ausschusses für<br />
Ernährung, Landwirtschaft und<br />
Verbraucherschutz:<br />
„Staat und Familien müssen Hand in<br />
Hand gehen. Unterstützt werden<br />
müssen sie durch Innovationen und<br />
Kampagnen aus der Wirtschaft, die<br />
dem Ernährungsalltag wieder die<br />
angemessene Wichtigkeit zukommen<br />
lassen. Studien zeigen Folgendes:<br />
Wenn regelmäßig abwechselungsreiches<br />
und vitaminreiches Essen auf<br />
den Tisch gelangt und Eltern möglichst<br />
vielseitig essen, werden auch<br />
die Kinder zu verantwortungsvollen<br />
Genießern und nicht zu Mäklern.<br />
Zudem ist auch bekannt, dass Kinder,<br />
deren Mütter in der Schwangerschaft<br />
vielseitig gegessen haben, auch<br />
später offener gegenüber neuen<br />
Speisen sind. Eltern oder speziell<br />
Mütter sind dafür verantwortlich, was<br />
ihre Kinder zu essen bekommen,<br />
wann und wie viel sie essen und in<br />
welcher Umgebung dies geschieht.<br />
Im Grunde genommen müssen die<br />
elterliche Rolle und die Sicherung<br />
des kindlichen Freiheitsspielraum in<br />
puncto Essen gestärkt werden.“<br />
Prof. Dr. Thomas Wessinghage,<br />
Medical Park Bad Wiessee St.<br />
Hubertus:<br />
„Das Ernährungsverhalten der Eltern<br />
ist der hauptsächliche Hinderungsgrund,<br />
auf breiter Basis eine gesündere<br />
Ernährung für unsere Kinder<br />
durchzusetzen, denn die Ernährungsgewohnheiten<br />
der Erwachsenen<br />
bestimmen diejenigen der nächsten<br />
Generation in maßgeblicher Weise.<br />
Dazu ist zu bemerken, dass sich<br />
diesbezüglich erhebliche Unterschiede<br />
nachweisen lassen, die die sozialen<br />
Schichtungen widerspiegeln<br />
(Menschen höheren Einkommens<br />
ernähren sich bewusster). Der zweite<br />
Grund für die schlechte Erfolgsquote<br />
liegt in der föderalen Struktur der<br />
Kultusministerien, die eher parteipolitischen<br />
Vorgaben als wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen folgen,<br />
wenn es um die Umsetzung sinnvoller<br />
Prinzipien beispielsweise in<br />
Schulen geht. Derzeit scheint es<br />
völlig undenkbar, dass sich alle Bundesländer<br />
auf ein gemeinsames<br />
Konzept einigen. Mein Vorschlag:<br />
weiterer Ausbau der Ganztagsschulen,<br />
Verpflegung der Kinder in der<br />
Schule auf Basis aktueller wissenschaftlicher<br />
Erkenntnisse, Integration<br />
einer täglichen nicht leistungsorientierten<br />
Bewegungsstunde.“<br />
Prof. Peter Wippermann, Gründer<br />
und Gesellschafter des Beratungsunternehmens<br />
Trendbüro:<br />
„Dem eigenen Kind ein Vorbild zu<br />
sein ist eine schöne Herzensangelegenheit<br />
mit einem gewissen Einfluss,<br />
sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen,<br />
das Vorbilder längst nicht<br />
mehr ausschließlich im Kreise der<br />
Familie gesucht und respektiert<br />
werden. Das Gegenteil ist der Fall.<br />
Junge Menschen suchen immer<br />
häufiger nach einer ‚Familiy of Choice’,<br />
die mit den eigenen Wertvorstellungen<br />
kompatibel ist. Der Staat<br />
vermag einen Auftrag im Sinne von<br />
Aufklärungsarbeit zu leisten. Dies<br />
geschieht bereits seit Jahrzehnten in<br />
deutschen Schulen. Eine wichtige<br />
Rolle spielen allerdings die sogenannten<br />
Third Party Provider. Vertrauen<br />
ist ein entscheidendes Paradigma<br />
der Netzwerkökonomie.<br />
Unabhängigen und unkommerziellen<br />
Institutionen schenkt man wesentlich<br />
schneller Vertrauen. Ein Jamie Oliver<br />
besitzt als Identifikationsperson auf<br />
Augenhöhe im Übrigen mehr Potenzial<br />
als Staat und Elternhaus und<br />
kann eine Leidenschaft für Lebensmittel<br />
und die Zubereitung eindringlicher<br />
hervorrufen und festigen. Dies<br />
resultiert nicht zuletzt aus einer ‚Do<br />
it yourself’-Attitüde, die integraler<br />
Teil der Netzwerkgesellschaft ist.“
<strong>Marktforschung</strong><br />
% Segmente<br />
Schulen/<br />
Mensen/<br />
neue Märkte 6,9<br />
Kitas neue Märkte<br />
Markt<br />
46,7<br />
Betriebsrestaurants<br />
5,4<br />
7,7<br />
15,5<br />
24,7<br />
2010er Erlöse der Top 40<br />
Seniorenheime<br />
Kliniken/<br />
Krankenhäuser<br />
Gebremste Freude<br />
Während Deutschlands Contract Caterer 2009 noch ein Umsatzplus von 7,1Prozent im<br />
Schulmarkt meldeten, waren es im letzten Jahr nur noch magere 2 Prozent mehr. In der<br />
Summe kamen die 25 befragten Unternehmen mit 1.257 Verträgen auf 171,8 Mio. Euro<br />
Nettoerlöse. Immer mehr Caterer verzweifeln an den politischen Rahmenbedingungen.<br />
Vier Milliarden Euro hat die Bundesregierung<br />
in den Ausbau der<br />
Ganztagschulen gesteckt. Mittlerweile<br />
ist jede zweite Schule in Deutschland<br />
Ganztagsschule. Schulen, der<br />
Wachstumsmarkt schlechthin? Pustekuchen!<br />
Es dominiere immer noch<br />
eine rein preisorientierte Ausschreibungsstrategie.<br />
Zumindest die Caterer<br />
tun sich schwer mit extrem hohen<br />
Qualitätsansprüchen. Gesamtumsatz<br />
hier:171,8 Mio. €, Umsatzplus: 2 Prozent.<br />
Zum Vergleich:<br />
2009: +7,1 Prozent<br />
2008: +10,7 Prozent<br />
2007: +11,3 Prozent.<br />
Tendenz fallend. Offensichtlich ist<br />
die Luft etwas raus. Selbst Marktführer<br />
Sodexo meldet einen Umsatzrückgang<br />
von 2 Mio. Euro und L&D von<br />
0,2 Mio. Euro. Der Umsatzanteil am<br />
Gesamtvolumen der Branche: 5,4<br />
Prozent. Von den Top 40 bieten 25<br />
Unternehmen Schulcatering an. Von<br />
den fünf abgefragten Marktsegmen-<br />
Kliniken/Krankenhäuser<br />
Seniorenheime<br />
Betriebsrestaurants<br />
Schulen/Mensen/Kitas<br />
2,6<br />
2,0<br />
5,3<br />
3,9<br />
2010er Erlössteigerungen der Top 40<br />
„Auch im Schulmarkt setzen wir konsequent auf<br />
Qualität vor Preis.“<br />
Robert Husli, Apetito Catering<br />
Fotos: Archiv, privat<br />
ten, in denen sich die Contract Caterer<br />
bewegen, ist der Schul- und Kitamarkt<br />
der wachstumsschwächste<br />
Markt 2010 gewesen.<br />
Das ganze Dilemma wird an der Vertragssituation<br />
bei einem der Marktführer<br />
deutlich: Apetito meldet insgesamt<br />
160 Verträge, aber elf Vertragsabschlüssen<br />
stehen neun Kündigungen<br />
gegenüber. Bei L&D (85 Verträge)<br />
sind es drei Kündigungen und<br />
keine Neuabschlüsse. Bei Sodexo<br />
schaut man mit gespannter Erwartung<br />
auf die Mehrwertsteuer-Kommission<br />
der Regierung und hofft, dass<br />
die bestehende Schlechterbehandlung<br />
der Cateringbranche beseitigt<br />
wird, so Pressesprecher Stephan Dürholt.<br />
Mit gespanntem Optimismus blicken<br />
auch die Verantwortlichen von Apetito<br />
auf die weiteren Entwicklungen.<br />
Schulen / Mensen / Kitas<br />
Umsatz<br />
2010<br />
Veränderung zu<br />
2009<br />
Unternehmen in Mio. € in Mio. € in %<br />
1 Sodexo 77,5 -2,0 -2,5<br />
2 Dussmann 24,5 1) 0,5 2,1<br />
3 Apetito 16,7 0,1 0,6<br />
4 GVL 8,2 1) 0,1 1,2<br />
5 Porschke 6,9 1) 1,2 21,1<br />
6 Sander 6,5 1) 0,5 8,3<br />
7 SRH 4,6 0,1 2,2<br />
8 Hänchen 3,3 1,1 50,0<br />
restliche Unternehmen 23,6 1,7 7,8<br />
Segment insgesamt 171,8 3,3 2,0<br />
1) Schätzwert<br />
3/2011 | Ess-Klasse junior<br />
9
<strong>Marktforschung</strong><br />
Thomas Braun, KDS Catering (48<br />
Verträge): „Generelle Wachstumschan-<br />
cen, aber preislich weiterhin schwierig,<br />
da starke Differenz zwischen Anspruch<br />
und Preisbereitschaft besteht.“<br />
10 Ess-Klasse junior | 3/2011<br />
Kai Müller, Wisag Catering (43 Ver-<br />
träge): „Die Politik muss gemeinsam<br />
intensiv mit den Schulen, den Eltern<br />
und Caterern an wirtschaftlich trag-<br />
fähigen Konzepten arbeiten.“<br />
O-Ton: „Wir setzen konsequent auf<br />
Qualität vor Preis.“ Das Kernproblem<br />
heißt aber auch: Geringe, stark<br />
schwankende Beteiligungsquoten am<br />
Schulessen und Abgabepreise von selten<br />
über 3 Euro. Extrem ist auch die<br />
hohe Preissensibilität der Eltern, bei<br />
hoher Erwartungshaltung an Qualität<br />
und Auswahl. Kai Müller, Geschäftsführer<br />
von Wisag Catering in<br />
Frankfurt am Main: „Die Politik<br />
muss gemeinsam intensiv mit Schulen,<br />
Eltern und Caterern an wirt-<br />
Frank Raufer, Dorfner Menü (8 Ver-<br />
träge): „Der Preiskampf hält an und<br />
wird noch weitere Gewinner hervor-<br />
bringen, die zentralisiert kostengünstig<br />
produzieren und verteilen.“<br />
schaftlich tragfähigen Konzepten arbeiten.<br />
Investitionen zum Auf- und<br />
Ausbau müssen klar geregelt werden.“<br />
Frank Raufer, Geschäftsleiter von<br />
„Wir arbeiten anders als die<br />
anderen.“<br />
Joachim Porschke, Porschke<br />
Dorfner Menü, Nürnberg, bringt es<br />
auf den Punkt: „Solange sich die Kultusministerien<br />
aus der Verpflegung<br />
der Schüler heraushalten und kom-<br />
Erfahrungen und Chancen – Stimmen aus der Praxis<br />
Größter Wachstumsmarkt. Beispiel: Elf Wolfsburger<br />
Ganztagsschulen (VW Service-Factory und Dussmann<br />
Service), Cook&Chill-Mahlzeiten werden in Schulküchen<br />
schonend regeneriert. Dussmann Service, Berlin<br />
Wachsende politische Erkenntnis für die Mängel einer<br />
preisorientierten Ausschreibungsstrategie. Das Bewusst-<br />
sein für Rahmenbedingungen für Qualität steigt. Ge-<br />
spannte Erwartung an die Regierung zur Reform des<br />
Mehrwertsteuer-Systems und des Katalogs der ermäßig-<br />
ten Steuersätze, die bestehende Schlechterbehandlung<br />
der Cateringbranche zu beseitigen. Sodexo, Rüssels-<br />
heim Schulverpflegung lohnt sich dort, wo man in<br />
relativer Nähe frisch produzieren kann – daher beliefern<br />
wir Schulen und Kitas nu rund um unsere CWCS-Be-<br />
triebe. Schubert, Düsseldorf Als einer der Markt-<br />
führer beobachten wir die Entwicklungen mit ge-<br />
spanntem Optimismus. Auch hier setzen wir kon-<br />
sequent auf Qualität vor Preis! Apetito, Rheine Es<br />
ergeben sich Chancen, die Schullandschaft ändert sich<br />
deutlich. Jedes Schulprojekt ist anderen Bedingungen<br />
unterworfen, oft auch stark politisch geprägt. SV, Lan-<br />
genfeld Ein wachsender Markt mit hohen Anforde-<br />
rungen. Nur Caterer mit einem optimalen Qualitäts-<br />
Preis-Angebot sind langfristig erfolgreich. Avanti, Ba-<br />
den-Baden Im Premiumbereich werden sich Anbieter<br />
mit individuellem Service und Angebot durchsetzen.<br />
SRH, Heidelberg Schulverpflegung ist ein Wachs-<br />
tumsmarkt. Anspruch und Erwartungen der Kommunen<br />
und Schulen korrespondieren nicht mit den bereit-<br />
gestellten finanziellen Mitteln. Cebona, Bad Pyrmont<br />
Rolf Walter, Consortium: „Erst wenn<br />
die politischen Rahmenbedingungen<br />
geändert werden, lässt sich hier auch<br />
Geld verdienen. Derzeit sehen wir<br />
keine lukrative Einstiegsmöglichkeit.“<br />
plett den Sachaufwandsträgern überlassen,<br />
wird es keine sinnvolle und<br />
zielführende Zusammenarbeit geben.“<br />
Viele Cateringverantwortliche<br />
denken wie ihre Kollegen in der<br />
Wiesbadener Zentrale von Consortium:<br />
„Erst wenn die politischen Rahmenbedingungen<br />
geändert werden,<br />
lässt sich hier auch Geld verdienen.“<br />
Abgeschrieben haben die Caterer den<br />
Markt nicht. Bei der Frage nach den<br />
größten Wachstumschancen landete<br />
der Schulmarkt unter 14 Tätigkeits-
Wilfried Hänchen, Leipzig (90 Verträge):<br />
„Unsere Erfahrungen zeigen, dass die<br />
Akzeptanz der Schulspeisung bei ent-<br />
sprechender Verbesserung von Angebot<br />
und Ambiente steigt.“<br />
feldern auf Platz 3 (2009 Platz 7).<br />
Auch Jürgen Thamm, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung von Compass<br />
Group Deutschland (Scolarest), zeigt<br />
sich vorsichtig optimistisch: „Im Education-Sektor<br />
müssen wir unterscheiden:<br />
Während in Privatschulen das<br />
Konzept eine größere Rolle spielt als<br />
der Preis, rückt die Kostensituation<br />
bei öffentlichen Schulen Belieferungslösungen<br />
in den Vordergrund.<br />
Diesen Bereich haben wir kürzlich<br />
„Wir sehen im Schulmarkt<br />
Potenzial für unsere Gruppe.“<br />
Jürgen Thamm, Compass Group<br />
durch die Akquisition von Menke<br />
Menü gestärkt und werden ihn weiter<br />
ausbauen. Wir sehen hier Potenzial<br />
für unsere Gruppe.“<br />
Experten sehen aber den Schulcateringmarkt<br />
immer mehr als Segment<br />
für Spezialisten. Einer dieser erfolgreichen<br />
Anbieter ist der norddeutsche<br />
Caterer Porschke – Essen für<br />
Kinder. Zwei Außendienstler pilgern<br />
regelmäßig von Schule zu Schule und<br />
besprechen Speisenpläne und Co.<br />
Der Erfolg gibt dem Familienunternehmen<br />
recht. Aktuell beliefert man<br />
450 Kindertagesstätten sowie 32<br />
Schulen im Großraum Hamburg.<br />
Tendenz steigend. Smi<br />
3/2011 | Ess-Klasse junior<br />
11
Technik<br />
12 Ess-Klasse junior | 3/2011<br />
Herzstück des Systems<br />
Keine Frage: Bargeldlose Abrechnungssysteme sollen den administrativen Aufwand für die<br />
Schulverpflegung minimieren und gleichzeitig alle damit verbundenen Prozesse optimieren. Doch<br />
was muss ein zeitgemäßes Bezahlsystem in Schulmensa und Schule leisten können? Neun<br />
professionelle Anbieter geben Tipps.<br />
Entscheider in Fördervereinen, Elternbeiräten,<br />
Schulverwaltung<br />
aber auch Catering fühlen sich häufig<br />
überfordert, wenn es darum geht, sich<br />
für die Implementierung eines Abrechnungssystems<br />
zu entscheiden.<br />
„Welches Bezahlsystem in welcher<br />
Konfiguration ideal für eine bestimmte<br />
Schule ist, lässt sich nicht<br />
pauschal beantworten“, bringt es Stefan<br />
Amberg, Vertriebsleiter bei Automaten-Seitz,<br />
München, auf den<br />
Punkt. „Viele Faktoren wie die Anzahl<br />
der verpflegten Schüler, das<br />
Cateringkonzept, eine Speisenzubereitung<br />
vor Ort<br />
oder eine Anlieferung<br />
der Speisen, die Ausgabeform<br />
als Free-Flow-Konzept<br />
oder auf der Basis von Vorbestellung<br />
Fotos: Gerd Altmann, pixelio.de<br />
spielen eine entscheidende Rolle. Zudem<br />
muss berücksichtigt werden, ob<br />
nur Mittagsverpflegung erfasst werden<br />
soll oder auch Pausenverkauf und<br />
andere Leistungen.“ Torsten Hülsmann,<br />
Geschäftsführer von OPC<br />
Cardsystems, ergänzt: „Auch die Or-<br />
„Auf Wunsch lassen sich auch<br />
religiöse oder allergene Hinweise<br />
zu Speisen hinterlegen.“<br />
Andreas Essing<br />
ganisationsformen von Bestellung<br />
und Abrechnung sowie der spezifischen<br />
Bedingungen, die das Bezahlsystem<br />
außerdem erfüllen muss, sind<br />
äußerst vielfältig.“<br />
Generell erfolgt die Bestellung und<br />
Bezahlung der Speisen in der Schul-<br />
verpflegung bei den meisten Systemanbietern<br />
mithilfe so genannte<br />
RFID-Karten oder -Chips, die grundsätzlich<br />
als Schul- oder Cateringausweis<br />
beziehungsweise Mensacard<br />
konzipiert oder praxistauglich als<br />
Schlüsselanhänger gestaltet sein können.<br />
„Berührungslose Datenträger in<br />
Form von Karten, Anhängern, Armbändern<br />
erlauben einen universellen<br />
Einsatz als Steuerungs- und Bezahlmedium“,<br />
so Geschäftsführer Willi<br />
Schaupp von EDV Service Schaupp:<br />
„Bei unserem Softwaresystem Minerwas<br />
können wahlweise Geldkarte, Legic,<br />
Mifare, Hitag oder auch biometrische<br />
Systeme eingesetzt werden.“<br />
Die meisten Bezahlsysteme funktionieren<br />
bargeldlos: Aus Sicherheitsgründen<br />
soll das Identifikationsmedi-
Andreas Essing, Herrlich & Ramusch-<br />
kat: „Per SMS oder Mail automatisch<br />
mitteilen, was das Kind gespeist hat.“<br />
um Mensakarte oder -chip nicht mit<br />
einem Bargeld-Guthabenbestand versehen<br />
werden können. „Lediglich Benutzername<br />
und Passwort sind gespeichert,<br />
bei Verlust können diese<br />
Daten jederzeit geändert werden“, erläutert<br />
Vertriebsleiterin Anke Selz-<br />
Niemeier von RW Soft. Mithilfe bargeldloser<br />
Bezahlsysteme lässt sich<br />
auch ein eventueller Catererwechsel<br />
reibungslos bewerkstelligen. Jeder Lese-<br />
und Identifikationsvorgang wird<br />
über ein persönliches virtuelles Buchungskonto<br />
im System registriert<br />
und abgerech<strong>net</strong>, zu dem der jeweilige<br />
Verpflegungsteilnehmer beziehungsweise<br />
die Eltern der Schüler und<br />
Schülerinnen ein eigenes, geschütztes<br />
Login sowie Passwort haben. „Das<br />
zweckgebundene Guthaben dieses<br />
„Speisen werden gegen Bonvorlage an die<br />
Essensteilnehmer ausgehändigt.“<br />
Willi Schaupp<br />
persönlichen Buchungskontos kann<br />
per Überweisungsverfahren oder per<br />
Lastschriftauftrag jederzeit erhöht<br />
werden“, sagt Christine Federhofer<br />
von Schwarz Computer. „Abbestellungen<br />
beziehungsweise Stornierungen<br />
werden dem Konto sofort wieder<br />
gutgeschrieben. I-Net-Menü bietet<br />
ergänzend die Möglichkeit, über einen<br />
Bar-Aufwerter das Guthaben<br />
auch kurzfristig mithilfe von Bargeld<br />
zu erhöhen.“ Je nach Kundengruppe<br />
ist bei manchen Systemen zudem die<br />
Anke Selz-Niemeier, RW Soft: „Die<br />
Eltern erhalten eine genaue und<br />
tagesaktuelle Kontostatistik.“<br />
Abrechnung per Quittung oder<br />
Rechnung möglich.<br />
Aus Datenschutzgründen sollten die<br />
Daten weder auf dem Schulrechner<br />
noch dem Rechner des Caterers gespeichert<br />
werden. Die meisten Systeme<br />
bieten deshalb die Möglichkeit,<br />
benutzerbezogene Daten über eine<br />
Torsten Hülsmann, OPC Cardsystems:<br />
„Das Bezahlsystem muss vielfältige<br />
spezifische Bedingungen erfüllen.“<br />
Inter<strong>net</strong>verbindung an ein Rechenzentrum<br />
zu senden und dort zentral<br />
verwalten zu lassen.<br />
Der aktuelle Trend geht hin zu<br />
Browser-Applikationen als ASP-Lösungen<br />
oder führt zum so genannten<br />
Clouding. „MBS5online verfolgt deshalb<br />
bereits jetzt schon den Ansatz,<br />
Ingo Limburg, Euro Kartensysteme:<br />
„Für Schüler und Eltern ist die<br />
Geldkarte die optimale Lösung.“<br />
3/2011 | Ess-Klasse junior<br />
Technik<br />
13
Technik<br />
Willi Schaupp, EDV Service Schaupp:<br />
„Berührungslose Datenträger er-<br />
lauben einen universellen Einsatz.“<br />
Thomas Abel, People & Projects IT:<br />
„Es darf kein zusätzlicher Aufwand<br />
für die Administration entstehen.“<br />
Manfred Schwarz, Schwarz Computer<br />
Systeme: „Unsere Software verfügt<br />
über einem modularen Aufbau.“<br />
Sascha Siebers, NT Consult: „ Wir<br />
evaluieren nach Verabschiedung des<br />
Bildungpaketes neue Optionen.“<br />
14 Ess-Klasse junior | 3/2011<br />
Funktionen nur im wirklich notwendigen<br />
Umfang zur Verfügung zu stellen“,<br />
erläutert Andreas Essing, Sales<br />
Manager Herrlich & Ramuschkat,<br />
den modularen Aufbau des Systems.<br />
Dagegen arbeitet Euro-Kartensysteme<br />
mit der Geldkarte der deutschen<br />
Kreditwirtschaft und somit mit direktem<br />
Zugriff auf ein Bankkonto:<br />
„Mithilfe der Inter<strong>net</strong>bestellung lassen sich die<br />
Daten schnell und bequem zusammenführen.“<br />
Ute Thome-Wendel<br />
„Schüler, die ein Konto bei einer<br />
Bank oder Sparkasse ihrer Wahl eröffnen,<br />
erhalten meist automatisch<br />
und kostenfrei eine Girocard mit integriertem<br />
Geldkarte-Chip“, so Ute<br />
Thome-Wendel von Euro-Kartensysteme.<br />
„Alternativ können von den<br />
örtlichen Kreditinstituten aber auch<br />
kontenungebundene Geldkarten, sogenannte<br />
Whitecards, ausgegeben<br />
werden.“ Selbstverständlich sind die<br />
Bestellfunktionen in allen Systemen<br />
nur dann aktiviert und nutzbar, sofern<br />
das entsprechende Konto ein<br />
Guthaben aufweist oder die vereinbarte<br />
Überziehungstoleranzgrenze<br />
noch nicht erreicht wird.<br />
Transparenz ist wichtig. Äußerst<br />
wichtig für alle Zuzahler zur Schulspeisung<br />
sind deshalb der lückenlose,<br />
optimale Überblick sowie eine umfassende<br />
Kontrolle aller Bewegungen<br />
auf dem eigenen, virtuellen Schulspeisungs-Konto.<br />
Auch die Sprache ist<br />
wichtig, in der die für die Konten und<br />
die Schulverpflegung relevanten Informationen<br />
kommuniziert werden:<br />
Die I.S.S. Software von People & Projects<br />
IT beispielsweise gibt die Informationen<br />
für eine höchstmögliche<br />
Transparenz in vielen Sprachen aus.<br />
Die Bestellsysteme aller befragter Anbieter<br />
unterstützen den organisatorischen<br />
Ablauf in der Schulverpflegung,<br />
indem sie eine große Bandbreite<br />
von Verpflegungssystemen berücksichtigen,<br />
gekoppelt mit diversen Be-<br />
stellzeiträumen, unterschiedlichen<br />
Essenszeiten, mehreren Preisgruppen<br />
oder auch speziellen Aufschlägen für<br />
Gästeessen. Die Bestellzeiträume<br />
können dabei von langfristigen Vorbestellungen<br />
mithilfe des Chipschlüssels<br />
oder der Mensakarte wahlweise<br />
am Schulterminal oder am PC über<br />
eine inter<strong>net</strong>basierte Plattform bis<br />
hin zum Spontanessen am Ausgabetag<br />
reichen, wahlweise ohne oder mit<br />
Barzahlung über die Kasse. Alle Bestellmodi<br />
sowie individuell definierbare<br />
Zeitfenster für Bestellungen beziehungsweise<br />
Abbestellungen oder<br />
Stornierungen von Speisen lassen sich<br />
bei veränderten Kundenbedürfnissen<br />
oder Verköstigungssystemen ohne<br />
weiteres flexibel anpassen.<br />
Generell bietet sich die Bestellung via<br />
PC und Inter<strong>net</strong> an, da sie für Schule,<br />
Elternhaus, alle Zuzahler sowie das<br />
Cateringunternehmen gleichermaßen<br />
die Zahlungsgarantie mit schnellem,<br />
korrektem Handling und geringem<br />
Verwaltungsaufwand verbindet.<br />
Ein Caterer, der mehrere Schulen betreut,<br />
erhält zudem ein Höchstmaß<br />
an Planungssicherheit: Sobald der<br />
Schüler das Mittagsmenü am Terminal<br />
oder über das Inter<strong>net</strong> bestellt hat,<br />
erhält er einen Bestellbon beziehungsweise<br />
eine Quittung. Die Be-<br />
„Die Verabschiedung des<br />
Bildungpaketes verlangt neue<br />
Lösungen.“<br />
Sascha Siebers<br />
stellung wird automatisch an die<br />
Schulmensa beziehungsweise den<br />
Schulcaterer weitergeleitet und fließt<br />
entweder über entsprechende<br />
Schnittstellen oder Systemmodule direkt<br />
in das Menüplanungs-, Einkaufsund<br />
Warenwirtschaftssystem ein. Genaue<br />
Bestelleingangsmengen ermöglichen<br />
dem Mensabetreiber einen optimalen<br />
Wareneinkauf bzw. exakt kalkulierbaren<br />
Wareneinsatz Auch die<br />
automatische Bestellung bei ver-
Checkliste A - Z<br />
pflichtend zum Essen angemeldeten<br />
Schülern – in Ganztagsschulen beispielsweise<br />
während eines Halbjahreszeitraums<br />
– kann bei allen Systemen<br />
berücksichtigt werden.<br />
Zunehmend rückt neben dem Bestellvorgang<br />
per PC oder Terminal<br />
aber auch die Möglichkeit in den Fokus,<br />
mithilfe von iPhone, iPod touch,<br />
Android-Handys oder auch Windows<br />
Phone Bestellvorgänge auszulösen:<br />
„Webmenü kommt hier dem<br />
Wunsch vieler Schüler sowie Eltern<br />
nach Mobilität entgegen“, sagt Entwicklungsleiter<br />
Sascha Siebers über<br />
Worauf sollte bei der Einführung eines Bezahl-<br />
systems geachtet werden?<br />
Anbindung des Bestell- und Bezahlsystems an<br />
das Warenwirtschaftssystem des Caterers<br />
Anpassungsfähigkeit: Essenszeiten, Bestell-<br />
intervalle, Versorgungskonzepte, innerschulische<br />
Organisationsabläufe etc.<br />
Ausgabe der Speisen gegen persönliche Quit-<br />
tung/Bon. Hinterlegbarkeit von allergenen und<br />
sonstigen Hinweisen, Mehrsprachigkeit<br />
Bezuschussungs-/Rabattmöglichkeiten, von<br />
Zuzahlern inkl. Behörden, Kommunen und Unter-<br />
nehmen unter datenschutzrechtlichen Aspekten<br />
Detaillierte statistische Auswertungen von<br />
Nachfragestatistiken<br />
Flexibilität: bargeldloser Zahlungsverkehr, op-<br />
tional auch mit Baraufwertung oder Barzahlung<br />
Hardware-Voraussetzungen, Investitionsbedarf<br />
und Serviceleistungen der Systemanbieter<br />
Sicherheit: keine Speicherung von personenbe-<br />
zogenen Daten auf dem Medium<br />
Bestell-/Abbestellmöglichkeit via PC/Inter<strong>net</strong><br />
und/oder Terminal, auch via mobile Geräte (Handy)<br />
System erweiterbar: modularer, bei Bedarf<br />
erweiterbarer und zukunftsfähiger Systemaufbau<br />
Transparenz – Einsicht- und Kontrollfunktionen<br />
der Kontenbewegungen für den Nutzer/die Eltern<br />
Universeller Einsatz in vielen Schulbereichen,<br />
u.a. als Schüler- oder Büchereiausweis<br />
Zentrale Datenverwaltung Datenrechtliche<br />
Vorschriften beachten<br />
das Bestellsystem von NT Consult<br />
Informationssysteme.<br />
Umfassende Ver<strong>net</strong>zung. Ein optimales<br />
Bezahlsystem sollte die Bezuschussung<br />
der Speisenverpflegung,<br />
gegebenenfalls durch mehrere Zuzahler,<br />
unterstützen können. Die Systeme<br />
von allen befragten Anbietern verarbeiten<br />
Bezuschussungen grundsätzlich<br />
unter Wahrung der Privatsphäre<br />
des Einzelnen sowie unter strikter<br />
Einhaltung des Datenschutzes. Bei<br />
der Entscheidung für ein optimales<br />
Bezahlsystem ist auch darauf zu achten,<br />
dass nicht nur Bezuschussungen<br />
von schulinternen Institutionen wie<br />
Elternbeirat oder Förderverein abgedeckt<br />
werden können. Beispielsweise<br />
die Systeme von Schwarz Computer<br />
oder auch von People & Projects IT<br />
„Die Eltern müssen berech<strong>net</strong>e<br />
Speisen- und Getränkeposten<br />
abfragen können.“<br />
Anke Selz-Niemeier<br />
lassen Zuschüsse und Nachlässe bei<br />
der Nutzung der Bildungs- und Teilhabeleistungen<br />
im Rahmen des Bildungspaketes<br />
SGB II sowie für die<br />
regionale Wirtschaftsförderung zu.<br />
Geschäftsführer Thomas Abel führt<br />
aus: „Wir bieten hierzu spezielle Systemmodule<br />
in Form von Softwarelösungen<br />
einschließlich der Hard-<br />
ware an, durch die zentrale Organisation<br />
entsteht den Schulen, Städten,<br />
Kommunen sowie Mensabetreibern<br />
kein zusätzlicher Aufwand für die<br />
Administration, einheitliche Versorgungsbedingungen<br />
sind gegeben.“<br />
Benutzerrechte legen fest, wer im System<br />
was sehen und welche Funktionen<br />
ausführen darf, wie Sascha Siebers<br />
betont. „Als Folge der Verabschiedung<br />
des Bildungpaketes und<br />
der Einbeziehung der Arge/Jobcenter<br />
gehen wir in nächster Zeit von einer<br />
Verfahrensmodifikation aus. Aus Datenschutzgründen<br />
wird es zu einer<br />
völlig transparenten Lösung kommen<br />
müssen, bei der weder der Caterer<br />
noch der Softwareanbieter und sehr<br />
wahrscheinlich auch nicht die Schulverwaltung<br />
Einblick erhält, ob und<br />
wie viel Förderung ein Essensteilnehmer<br />
bekommt.“ Von den meisten der<br />
befragten Anbieter wird auch eine<br />
umfangreiche innerschulische Anbindung<br />
und Ver<strong>net</strong>zung gewährleistet.<br />
Nicht nur die Kioskverpflegung<br />
lässt sich erfassen, auch Vendingautomaten<br />
können integriert werden.<br />
Aufgrund exakter Bestelleingänge lassen<br />
sich zudem detaillierte Auswertungen<br />
und Nachfragestatistiken für<br />
Schule, Träger und Caterer, Schüler<br />
und Eltern erstellen. Mensakarte oder<br />
Chip sind bei den meisten Systemen<br />
vielfältig einsetzbar. Elke Baumstark<br />
3/2011 | Ess-Klasse junior<br />
Technik<br />
15
Interview<br />
Mario Kotaska setzt nicht nur privat<br />
auf frische Zutaten und die richtige<br />
Vermittlung gesunder Ernährung. Der<br />
Sternekoch über Ernährungserziehung,<br />
erfolgreiche Schulverpflegung und sein<br />
persönliches ehrenamtliches<br />
Engagement für Kinder.<br />
„Manchmal sind kleine Tricks nötig“<br />
Mario Kotaska<br />
16 Ess-Klasse junior | 3/2011<br />
Herr Kotaska, zu Ihrer Schulzeit gab es noch keine<br />
Mittagsverpflegung, welche Erinnerungen verbinden<br />
Sie mit dieser Zeit?<br />
Mario Kotaska: Zu meiner Schulzeit war das Thema<br />
Mittagsverpflegung ein Desaster. Wir hatten eigentlich<br />
nur unser Pausenbrot, was oft mit Mitschülern getauscht<br />
wurde oder am Ende sogar im Mülleimer landete. Eine<br />
wirklich ansprechende Schulmahlzeit gab es nicht.<br />
Sie sind Vater von zwei Kindern, welchen Erziehungsauftrag<br />
in Sachen Ernährung sehen Sie für sich selber?<br />
Kotaska: Ich bin natürlich bemüht, meine eigenen Kinder<br />
besonders ausgewogen und gesund zu ernähren. Dabei ist<br />
es mir unter anderem sehr wichtig, den Zuckergehalt im<br />
Speiseplan zu reduzieren. Ein Naturjoghurt mit frischen<br />
Früchten ist zum Beispiel viel gesünder als viele industrielle<br />
Produkte, deren Nährwertangaben schon an zwei-<br />
Mario Kotaska wurde 1973 in Kassel geboren und<br />
entdeckte im großelterlichen Haus bereits in jungen<br />
Jahren seine Vorliebe für frische Produkte. 2006<br />
erhielt der gelernte Hotelfachmann und Koch seinen<br />
ersten Michelin-Stern und ist vielen Deutschen aus<br />
der TV-Sendung „Die Küchenchefs“ bekannt. Sein<br />
tiefverwurzeltes Interesse für gesunde Ernährung<br />
und Bewegung zeigt der bekennende „Teamspieler<br />
mit Perfektionismus“ auch im Engagement für<br />
Kinder, etwa für den Lidl-Schüler-Fitnesscup an der<br />
Seite von Nationaltorwart Manuel Neuer.<br />
Foto: Florian Bolk<br />
ter Stelle Zucker aufweisen. Dass die Umsetzung in der<br />
Praxis nicht immer ganz einfach ist, erlebe ich im Alltag<br />
selbst. Kinder mögen nun mal nicht alles und hören auch<br />
nicht immer auf den elterlichen Rat. Da heißt es locker<br />
bleiben und sich nicht entmutigen lassen. Man muss ja<br />
auch nicht alles verbieten, die gesunde Mischung macht’s.<br />
Wie kann man Kindern gesunde Ernährung nachhaltig<br />
vermitteln?<br />
Kotaska: Einfach vorleben! Nur wenn sich auch die Erwachsenen<br />
selbst gesund ernähren, können doch die Kinder<br />
erst verstehen, was gut ist und was nicht. Ein Kind wird<br />
nicht lernen, dass Wasser und ungesüßte Tees viel besser<br />
sind, wenn die Eltern ständig Cola auf dem Tisch haben.<br />
Kinder sind anspruchsvoll und neugierig: Welche Erfolgskriterien<br />
müssen in Schulmensen beachtet werden,<br />
damit die Akzeptanz stimmt?<br />
Kotaska: Dies ist eine grundlegende Frage, denn man<br />
kann Kindern nicht auferlegen, was sie essen müssen. Die<br />
Prägung dessen, was sie mögen, fängt ja schon im<br />
Kleinkindalter an. Somit spielt auch das Essen im Kindergarten<br />
eine große Rolle. In der Schulmensa ist es dann<br />
wichtig, den Kindern das Essen ansprechend zu servieren.<br />
Dies erfordert die Kreativität und das Engagement des<br />
Verantwortlichen in der Küche. Manches kann man den<br />
Kindern auch mit kleinen Tricks „unterjubeln“. So gehören<br />
in die so beliebte Tomatensoße zu den Nudeln auch<br />
Kräuter wie Petersilie und Thymian. Diese kann man zum<br />
Beispiel als Gewürzstrauß einfach mitkochen und dann<br />
vor dem Servieren rausnehmen. Die Kinder stören sich<br />
dann nicht an dem Grün in der Soße und die Inhaltsstoffe<br />
sind trotzdem drin.
Ohne die ehrenamtliche Hilfe vieler Eltern wäre es oft<br />
nicht möglich, Kindern ein vernünftiges Mittagessen<br />
anzubieten. Wo sehen Sie Möglichkeiten, die Finanzierungsprobleme<br />
der Schulmensen zu reduzieren?<br />
Kotaska: Generell wäre es natürlich wünschenswert,<br />
wenn alle Eltern bereit wären, einen Euro mehr in die<br />
Ernährung ihres Kindes zu investieren. Andererseits haben<br />
nicht alle das Geld dafür zur Verfügung. Diese politische<br />
Frage kann jedoch nicht der Koch lösen. Der richtige<br />
Weg wäre sicher eine angemessene Bezuschussung der<br />
Schulverpflegung.<br />
Was können sich Schulverpflegung und Gastronomie<br />
voneinander abschauen, sehen Sie Schnittmengen?<br />
Kotaska: Die Schnittmenge ist die gemeinschaftliche Verantwortung<br />
für die Personen, die man bekocht. Da spielen<br />
Hygiene und Sauberkeit genauso eine Rolle wie andere<br />
Kochvorgaben, etwa zum Erhalt der Vitamine in Lebensmitteln.<br />
Schulverpfleger und Gastronomen sitzen im gleichen<br />
Boot, dieser Verantwortung gerecht zu werden.<br />
Es ist Ihnen ein besonderes Anliegen, den „Gedanken<br />
des gedeckten Tisches“ auch in der heutigen Gesellschaft<br />
weiterzuverfolgen. Kann dies auch an einem turbulenten<br />
Ort wie der Schulmensa funktionieren?<br />
Kotaska: Hier sehe ich einfach auch den pädagogischen<br />
Auftrag der Schulen. Nicht nur zu Hause, sondern auch in<br />
der Schule sollte sich zum Essen gemeinsam an den Tisch<br />
gesetzt werden. Die Nahrungsaufnahme hat heute oftmals<br />
den falschen Stellenwert. Es geht darum, die Mahlzeiten<br />
gemeinsam und rücksichtsvoll miteinander einzunehmen.<br />
Dabei sollte auch über das Essen gesprochen werden. Für<br />
die Umsetzung sehe ich zu Hause natürlich die Eltern in<br />
der Pflicht. Da sollte eben nicht der Fernseher laufen und<br />
„Nahrungsaufnahme<br />
hat<br />
heute oftmals<br />
den falschen<br />
Stellenwert.“<br />
man isst gemeinsam am gedeckten Tisch. Und in der<br />
Schule sind aus meiner Sicht die jeweiligen Pädagogen<br />
dafür verantwortlich.<br />
Und Ihr soziales Engagement?<br />
Kotaska: Dies hat für mich die höchste Bedeutung und<br />
ich sehe es als eine Selbstverständlichkeit. Privat möchte<br />
ich meine eigenen Kinder natürlich für eine gesunde Ernährung<br />
und viel Bewegung sensibilisieren. Als Person der<br />
Öffentlichkeit möchte ich andere dazu animieren, dies im<br />
eigenen Kreis ebenso zu tun.<br />
Dieses Jahr standen Sie zusammen mit Manuel Neuer<br />
für den Lidl-Schüler-Fitnesscup Pate. Welche Botschaft<br />
vermittelt die Aktion und wie war die Resonanz?<br />
Kotaska: Beim Schüler-Fitnesscup geht es darum, die fitteste<br />
Grundschulklasse Deutschlands zu finden. Die Resonanz<br />
war einfach umwerfend. Mehr als 3.500 Schulklassen<br />
haben sich daran beteiligt. Bei dieser sehr sinnvollen Aktion<br />
wird die Botschaft vermittelt, dass Bewegung und<br />
Ernährung absolut zusammengehören. Ich bin zum zweiten<br />
Mal Pate und freue mich, den Kindern zeigen zu<br />
können, wie sie mit den richtigen Zutaten etwas Leckeres<br />
kochen können, das alle wichtigen Inhaltsstoffe enthält.<br />
Mit der Dokusoup „Die Küchenchefs“ verhelfen Sie<br />
regelmäßig Gastronomen aus dem Umsatztief. Könnten<br />
Sie sich vorstellen, auch Schulmensen eine solche<br />
Hilfestellung anzubieten?<br />
Kotaska: Ja selbstverständlich! Wir haben mit den „Küchenchefs“<br />
auch schon mal in einer Schulmensa gedreht.<br />
Wenn es Schulen gibt, die daran Interesse haben, bieten<br />
wir auch gern dort wieder unsere Hilfe an.<br />
Das Interview führte Myrna Apel.<br />
Interview
Best Practice<br />
High Noon – in der kleinen Küche<br />
der Grundschule Wahlscheid<br />
steigt die Spannung. Gleich<br />
kommen die Erst- und Zweitklässler<br />
und wollen es wissen: „Was gibt’s<br />
heute?“ Brigitte Ülpenich schüttet<br />
die Pellkartoffel in den großen Normbehälter<br />
und übergibt ihn der Betreuerin<br />
Nirma Siesenop. Die Kräutersauce<br />
und Suppe sowie Gemüsereis<br />
sind schon im Ausgabewagen, die<br />
Rohkosttheke gut gefüllt und das<br />
Dessert steht auch schon bereit. Die<br />
Kids können kommen und sich bedienen,<br />
ihr Menü nach Lust und Laune<br />
selbst zusammenstellen. Zwei Betreuerinnen<br />
achten darauf, dass<br />
Schleckermäuler nicht gleich über<br />
den Nachtisch herfallen, und ermuntern,<br />
auch mal etwas zu probieren,<br />
18 Ess-Klasse junior | 3/2011<br />
Kreativität trifft Effizienz<br />
In der Mensa der offenen Ganztagsgrundschule Ogata Wahlscheid in Lohmar (NRW)<br />
kommt für rund 200 Kinder alles frisch auf die Teller. Dieses Kunststück gelingt der<br />
Küchenfee Brigitte Ülpenich nahezu im Alleingang. Sogar die Kartoffeln schält sie selbst.<br />
Essen ist fertig!<br />
Betreuerin Nirma<br />
Siesenop über-<br />
nimmt.<br />
Fotos: Ingeborg Sichau<br />
was beim ersten Blick links liegen gelassen<br />
wurde.<br />
Angefangen hat alles vor 13 Jahren<br />
mit einer kleinen Teeküche. Für etwa<br />
40 Kinder der Klassen 1bis 4 wurde<br />
mittags gekocht. Damals stand Brigitte<br />
Ülpenich noch als 630-Mark-Job-<br />
berin am Herd. „Inzwischen ist sie das<br />
Herz des Ganzen“, schwärmt Angela<br />
Fenkl, Sozialpädagogin und Leiterin<br />
des offenen Ganztagsbetriebs in<br />
Wahlscheid, am Tor zum Bergischen<br />
Land gelegen. Von den insgesamt 380<br />
Schülern werden rund 200 nachmittags<br />
in acht verschiedenen Gruppenräumen<br />
pädagogisch betreut. Dazu<br />
gehört das vollwertige Mittagessen<br />
mit hohem Bio-Anteil in der Mensa.<br />
Ohne das gibt es keinen Platz in der<br />
Nachmittagsbetreuung. Denn das<br />
Mittagessen gehört zum pädagogischen<br />
Konzept. „Kinder sollen mit<br />
einem breiten Spektrum an Lebensmitteln<br />
vertraut gemacht werden.“<br />
Das und alle weiteren Details zum<br />
schulischen Mittagessen sind auf<br />
www.ogata-wahlscheid.de – der
Homepage der Schule – festgehalten.<br />
Ganz aktuell ist dort nachzulesen,<br />
dass die Kosten für das Mittagessen<br />
um 3 Euro auf monatlich 37 bzw. 444<br />
Euro im Jahr gesenkt wurden. Damit<br />
werden alle Kosten für Personal und<br />
Lebensmittel und die Rücklagen für<br />
die Küchenausstattung bestritten.<br />
Die Fachwelt staunt. Wie geht das?<br />
„Mit gutem Wirtschaften und geringen<br />
Personalkosten“, stellt Angela<br />
Fenkl lapidar fest. Schließlich werkelt<br />
Brigitte Ülpenich, die sich zur Ernährungsberaterín<br />
und Bioköchen weitergebildet<br />
hat, weitgehend allein in der<br />
„Beim Kartoffelschälen lässt sich<br />
wunderbar die Arbeit planen.“<br />
Brigitte Ülpenich<br />
Küche. Erst seit kurzem steht ihr eine<br />
Minijobberin zur Seite, denn die Zahl<br />
der angemeldeten Ganztagsschüler in<br />
Wahlscheid steigt kontinuierlich. Die<br />
Küchenchefin schält sogar eigenhändig<br />
die Kartoffeln und will das auch<br />
nicht anders, denn „dabei kann ich<br />
wunderbar die weiteren Arbeitsschritte<br />
planen oder über den Speiseplan der<br />
kommenden Woche nachdenken“.<br />
Das spart schon mal Schreibtischarbeit,<br />
von der es immer noch genug<br />
gibt, denn die Küchenchefin managt<br />
auch den Einkauf über einen Bio-Lieferanten<br />
und einen Metzger vor Ort.<br />
Auch wenn ihr das Schälen schnell<br />
von der Hand geht, kommen Kar-<br />
Die farbenfroh<br />
gestaltete Mensa<br />
macht Laune in der<br />
Mittagspause.<br />
toffeln wegen der Inhaltsstoffe meistens<br />
mit Schale auf die Teller. Was<br />
nicht zeitsparender ist, weil die Knollen<br />
dann gründlich gewaschen werden<br />
müssen, merkt Brigitte Ülpenich<br />
an. Sie muss ein Effizienz-Gen besitzen,<br />
das sie bei allem Tun Aufwand<br />
und Nutzen gegeneinander abwägen<br />
lässt. Deshalb hält sich auch die technische<br />
Küchenausstattung in Grenzen.<br />
„Die Zeit, die man mit manchen<br />
Geräten spart, verliert man häufig<br />
wieder beim Reinigen und Verstauen“,<br />
wägt sie ab. Gegen eine sinnvolle<br />
Die technische Ausstattung der<br />
Küche hält sich in Grenzen.<br />
Aufrüstung ihrer Küche hat sie nichts<br />
einzuwenden. Deshalb freut sie sich<br />
darauf, wenn der demnächst anstehende<br />
Umbau beendet ist und sie<br />
Ein eingespieltes<br />
Team: Angela Fenkl<br />
und Brigitte<br />
Ülpenich (v.l.)<br />
Kombidämpfer und Schwenkpfanne<br />
zum Einsatz bringen kann.<br />
Trotz ausgeklügelten Zeitmanagements<br />
spielen Convenience-Produkte<br />
in der Ogata-Küche praktisch keine<br />
Rolle. Schließlich lasse sich schon<br />
aus ein paar Karotten und Rote Beete<br />
ein beachtliches Volumen an Roh-<br />
Ogata Wahlscheid (NRW)<br />
Schultyp Offene Ganztagsgrundschule<br />
Anzahl Schüler 380<br />
Anzahl Essen täglich 200 plus Lehrer- und Mitarbeiteressen<br />
Personal Küche 1 VZ (Köchin) + 1 Minijobberin<br />
Frisch-Kostform Vollwert- und Bioküche<br />
Angebot 1-mal wöchtentlich Fleisch<br />
oder Fisch, täglich mehrere<br />
Hauptgericht-Komponenten<br />
zur Auswahl, täglich wechselnde<br />
Salat-, Rohkost- und<br />
Obstangebote.<br />
2- bis 3-mal in der Woche<br />
Dessert und Säfte<br />
Angebotsform Freie Mengen- und Komponentenwahl<br />
Essenszeiten 12.00 bis 14.00 Uhr für alle<br />
Klassen, nachmittags können<br />
Reste vom Mittag verzehrt<br />
werden<br />
Kosten 37,00 € über 12 Monate<br />
(444,00 €/Jahr)<br />
Zahlungsform Monatliches Lastschrifteinzugsverfahren<br />
3/2011 | Ess-Klasse junior<br />
Best Practice<br />
19
Best Practice<br />
Die Portion auf<br />
seinem Teller hat er<br />
selbst bestimmt.<br />
Speiseplan<br />
20 Ess-Klasse junior | 3/2011<br />
kost zaubern. Überlegungen zur vollwertigen<br />
Ernährung und zur Wirtschaftlichkeit<br />
regeln gleichermaßen<br />
den Speiseplan, der nur einmal wöchentlich<br />
Fisch oder Fleisch vorsieht<br />
und Nachtisch nur dann, wenn vergleichsweise<br />
„einfache“ Hauptspeisen<br />
wie Pasta mit Sauce oder Pellkartoffel<br />
„Auf den Wunschzetteln stehen<br />
meist die gleichen drei Gerichte.“<br />
Angela Fenkl<br />
mit Kräutersauce auf dem Plan stehen.<br />
Innerhalb dieses Rahmens werden<br />
die Wünsche der Kinder berücksichtigt,<br />
wo immer es geht. „Das funktioniert<br />
am besten im direkten Gespräch“,<br />
weiß Brigitte Ülpenich. Es<br />
gibt aber auch eine Wunschbox. Auf<br />
den Zetteln, die dort zu finden sind,<br />
stehe leider viel zu oft das Gleiche,<br />
bedauert Angela Fenkl: „Pizza,<br />
Pommes oder McNuggets – nur die<br />
Schreibweise unterscheidet sich häu-<br />
Montag Kringelnuden mit vegetarischer<br />
Bolognaise, Salat, Nachtisch<br />
Dienstag Lauchcremesuppe/Tomatensuppe mit<br />
Einlage, Brötchen, Obst/Rohkost<br />
Mittwoch Pizza, Rohkost, Nachtisch<br />
Donnerstag Königsberger Klopse, Kartoffen,<br />
Salat, Obst<br />
Freitag Salat-Buffet, Falafel, Nachtisch<br />
(Beispiel Kalenderwoche 21/2011)<br />
fig sehr“. Vor einigen Jahren noch<br />
konnten die Kinder eine handvoll<br />
Lieblingsgerichte aufzählen, erinnert<br />
sich Brigitte Ülpenich. Heute reiche<br />
es meist nur noch zu dreien. „Die<br />
Kinder lernen vieles zuhause gar nicht<br />
mehr kennen“. Ein Grund mehr, in<br />
der Schule für eine gesunde, abwechslungsreiche,<br />
Kost zu sorgen.<br />
Mitunter müssen die Ogata-Mitstreiter<br />
ihren Vollwert-Anspruch allerdings<br />
gegenüber einer Elterngeneration<br />
verteidigen, die selbst mit McDonald’s<br />
und Co großgeworden ist und<br />
für die fleischarme Kost nach Mangelernährung<br />
klingt. Darüber muss<br />
man reden, bevor sich schlechte Stimmung<br />
gegenüber dem Schulessen aufbaut,<br />
ist sich das Dream-Team Fenkl-<br />
Ülpenich einig. Unter dem Motto<br />
„Mein Kind mag kein Vollkorn“ hatten<br />
sie deshalb vor einiger Zeit zum<br />
Infoabend in die Schule eingeladen.<br />
Etwa 80 Eltern kamen und diskutierten<br />
durchaus kontrovers – bis ein Va-<br />
ter die Lanze für die Ogata-Kost<br />
brach. Der Qualitätsmanager einer<br />
Behinderteneinrichtung machte den<br />
anderen Eltern unmissverständlich<br />
klar: „Das ist doch das Beste, was ihr<br />
euren Kindern wünschen könnt.“<br />
Seitdem haben die Diskussionen ein<br />
Ende und es gibt neben Vollkorn-Nudeln<br />
auch die weiße Variante, denn<br />
der Vollwertanspruch soll kein Dogma<br />
sein. „Der Köder muss dem Fisch<br />
schmecken“, nimmt es Angela Fenkl<br />
pragmatisch. Pommes und McNuggets<br />
gibt es weiterhin selten, ebenso<br />
wenig Sauerkraut, das die meisten<br />
Kinder nicht mögen. „Schade“, sagt<br />
Die Dessert-Idee aus dem Urlaub<br />
ist der Renner bei den Kids.<br />
Brigitte Ülpenich „es ist doch so gesund“.<br />
Dafür stehen auf speziellen<br />
Wunsch demnächst Frühlingsrollen<br />
auf dem Programm – selbst gemacht,<br />
versteht sich.<br />
Das gilt auch für Falaffel. Seit geraumer<br />
Zeit ist sie auf der Suche nach<br />
einer speziellen Kichererbsenzange,<br />
die sie auf dem Kölner Weihnachtsmarkt<br />
entdeckt hat. Damit kann man<br />
fünf Bällchen auf einmal zubereiten.<br />
Jetzt müssen alle Freunde und Verwandte<br />
im Urlaub auf Zangensuche<br />
gehen. „Damit könnte ich auf einen<br />
Schwung gleich eine größere Menge<br />
produzieren“, freut sie sich jetzt<br />
schon sichtlich über einen weiteren<br />
Effizienz-Gewinn in ihrer Küche.<br />
Vom Mallorca-Urlaub brachte sie eine<br />
Dessert-Idee mit: Die halbierte Banane<br />
mit Sah<strong>net</strong>upfer und Obstmus<br />
wurde zum Renner bei den Kids. Bei<br />
denen kommt eben alles besser an,<br />
was optisch attraktiv präsentiert wird,<br />
weiß sie aus Erfahrung. Auch das ist<br />
für sie keine Problem: Schließlich war<br />
sie in ihrem ersten Berufsleben einmal<br />
Werbegestalterin. si<br />
Riechkontrolle vor dem Mittagessen: Sind<br />
die Hände auch wirklich gewaschen?
Bio kinderleicht …<br />
… sollte man meinen. Doch in der Praxis stolpern Kitas und Schulen über so einige Steine.<br />
Wie der professionelle Bio-Einsatz dennoch gelingt, steht im Mittelpunkt der bundesweiten<br />
Workshop-Reihe „Bio kann jeder“. In Freiburg ging es dabei vor kurzem nicht nur um Bio.<br />
Vegetarische Gerichte erfreuen<br />
sich zunehmender Beliebtheit.<br />
Als Fleischersatz bieten sich Tofu-<br />
Produkte an – und dies nicht nur für<br />
die Zubereitung zu Hause, sondern<br />
auch in der Außer-Haus-Verpflegung.<br />
Insofern bot der in Freiburg<br />
ansässige Bio-Tofuhersteller<br />
Taifun vor kurzem ein ideales<br />
Umfeld für den Workshop<br />
„(Mehr) Bio-Produkte in der<br />
Schul- und Kita-Verpflegung“, zu der<br />
25 Caterer sowie Verpflegungsverantwortliche<br />
aus Kitas und Schulen<br />
nach Freiburg reisten. Bio-Experte<br />
Andreas Greiner informierte als Praxispartner<br />
in Baden-Württemberg<br />
die Teilnehmer über geeig<strong>net</strong>e Strategien<br />
zur Einführung von Bio-Produkten.<br />
Unterstützt wurde er von Anke<br />
Brückmann, „Bio kann jeder“-Pro-<br />
jektleiterin bei der Bundesanstalt für<br />
Landwirtschaft und Ernährung. „Der<br />
Einsatz von Bio-Lebensmitteln muss<br />
von langer Hand geplant und systematisch<br />
angegangen werden“,<br />
erläuterte An-<br />
Mehr Infos<br />
Foto: ©BLE, Bonn/Fotograf: Dominic, Andreas Greiner, Roland Krieg Fotodesign<br />
dreas Greiner. Allzu oft würden Umstellungsinteressierte<br />
„von hinten anfangen“<br />
und sich als Erstes auf die<br />
Suche nach potenziellen Lieferanten<br />
begeben, bevor sie eindeutige Ziele<br />
definiert haben. Ganz wichtig sei es,<br />
Die Workshops für Schulen und Kitas sind Teil der bundes-<br />
weiten Kampagne „Bio kann jeder“. Finanziert über das „Bundes-<br />
programm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Land-<br />
wirtschaft“ will die Bundesregierung Erzieher, Lehrer, Eltern, Caterer und<br />
Co für eine gesunde und kindgerechte Ernährung mit Bio-Produkten<br />
sensibilisieren. Die Kampagne ist zudem „In-Form-Projekt“ und offizielle<br />
Maßnahme des nationalen Aktionsplans der UN-Dekade „Bildung für<br />
nachhaltige Entwicklung“. Aktuelle Workshop-Termine in den Bundes-<br />
ländern sowie Ansprechpartner und viele Informationen zum Bio-Einsatz<br />
gibt’s auf der Projekt-Homepage: ww.biokannjeder.de.<br />
3/2011 | Ess-Klasse junior<br />
Weiterbildung<br />
21
Weiterbildung<br />
Der Bio-Caterer<br />
Albert Wöhrle kocht<br />
mit seinem Team<br />
täglich für 63 Kitas<br />
und Schulen.<br />
Eine Führung durch<br />
die Produktion des<br />
Tofuherstellers<br />
Taifun mit an-<br />
schließenderVer- kostung rundete<br />
den Workshop ab.<br />
22 Ess-Klasse junior | 3/2011<br />
sich darüber klar zu werden, ob man<br />
gleich mit 100 Prozent Bio starten<br />
möchte oder beispielsweise zunächst<br />
mit einzelnen Gerichten oder Komponenten<br />
anfängt. Der stufenweise<br />
bzw. langsame Bio-Einstieg erweist<br />
sich dabei in der Praxis als der nachhaltigere<br />
Weg. Doch ob nur ein Bio-<br />
Tag oder komplett Bio, die Caterer<br />
sind in jedem Falle verpflichtet, sich<br />
„Der Bio-Einsatz muss von langer<br />
Hand geplant werden.“<br />
Andreas Greiner<br />
von einer Öko-Kontollstelle zertifizieren<br />
zu lassen. Dies gelte jedoch<br />
nicht für Schulmensen, sofern sie ausschließlich<br />
interne Gäste verpflegen,<br />
sagte Anke Brückmann.<br />
Was die Umstellung auf Bio konkret<br />
für die Praxis bedeutet, erläuterte<br />
schließlich der zertifizierte Bio-Caterer<br />
Albert Wöhrle in Gutach-Bleibach<br />
bei Freiburg. Sein Tipp: Wenn<br />
direkt beim Erzeuger eingekauft wird,<br />
ergeben sich teils verblüffende Einsparmöglichkeiten.<br />
„Wichtig ist, dass<br />
sich für alle Beteiligten eine Win-win-<br />
Situation ergibt“, betonte Wöhrle,<br />
der als zertifizierter Bio-Caterer 63<br />
Kitas und Schülerhorte in und um<br />
Freiburg mit 1.200 Mittagessen pro<br />
Tag versorgt.<br />
Wie sich beide Seiten mit speziellen<br />
Absprachen oder Preismodellen entgegenkommen<br />
können, erläuterte<br />
Wöhrle an den Beispielen Eier, Kartoffeln<br />
und Milch. Knickeier seien<br />
zwar für Endverbraucher nicht akzeptabel<br />
und daher für die Direktvermarktung<br />
gänzlich ungeeig<strong>net</strong>. In der<br />
Großküche hingegen sei die Eierform<br />
unerheblich, ebenso die Größe und<br />
Form der verarbeiteten Kartoffeln.<br />
Als besonders erfreulich hat sich für<br />
Albert Wöhrle die Kooperation mit<br />
einem regionalen Bio-Milchviehbetrieb<br />
entpuppt: Mit dem Bioland-<br />
Hof von Dominik Jauß im nahegelegenen<br />
Seefelden hat Wöhrle eine verlässliche<br />
und noch dazu regionale Bezugsquelle<br />
für seinen Milchbedarf<br />
aufgetan. Und für den Milchviehhalter<br />
bedeutet die Kooperation eine regelmäßige<br />
Milchabnahme zu einem<br />
attraktiven Preis: Mit 85 Cent pro<br />
Liter Milch entspricht der vereinbarte<br />
Betrag dem Großhändlerpreis<br />
(1,05 € pro Liter) abzüglich Transportaufwand<br />
(0,20 €). Gute Erfahrungen<br />
macht der Bio-Caterer zudem<br />
Bio-Caterer Albert Wöhrle<br />
Sitz Gutach-Bleibach<br />
Anzahl Essen 1.200 Essen/Tag für 63 Einrichtungen<br />
in und um Freiburg<br />
Gästestruktur Kita und Schulen bis 5. Klasse<br />
Bio-Status 100 %<br />
Mitarbeiter 8 Vollzeit- + mehrere Teilzeitkräfte<br />
Wareneinsatz 1,40 €<br />
Verkaufspreis 3,60 € (davon 7%-Mwst.)<br />
Bestellung 4 Wochen vorher<br />
Angebot 2 Menülinien, 1-2 x pro Woche<br />
Fleisch, täglich Salat/Gemüse-Rohkost,<br />
2 x pro Woche Desserts,<br />
2 x pro Woche Obst, 1 x pro Woche<br />
Kuchen<br />
mit dem Cook- & Chill-Verfahren.<br />
Konkret bedeutet dies: Bereits am<br />
Vortag werden die Mittagessen gekocht<br />
und anschießend auf 7°C gekühlt.<br />
Am Auslieferungstag werden<br />
die Speisen portioniert; die Erwärmung<br />
erfolgt anschließend vor Ort<br />
mittels Kombidämpfer. „Durch das<br />
Kochen am Vortag stehen wir zeitlich<br />
nicht so unter Druck“, erläuterte<br />
Wöhrle die Vorteile dieser Arbeitsweise.<br />
Zudem gebe es kaum Vitaminverluste<br />
und sensorische Einbußen.<br />
Mit einem Wareneinsatz von 1,40<br />
Euro liegt der Verkaufspreis bei 3,60<br />
Euro inklusive 7 Prozent Mehrwertsteuer.<br />
Fleisch kommt dabei nur einbis<br />
zweimal pro Woche auf den Tisch.<br />
„Für alle Beteiligten muss sich<br />
eine Win-win-Situation ergeben.“<br />
Albert Wöhrle<br />
Stattdessen dominieren vegetarische<br />
Gerichte den Speisenplan.<br />
Die Beispiele zeigen einmal mehr: Es<br />
gibt kein allgemeingültiges Rezept für<br />
alle Anbieter. Stets muss im Einzelfall<br />
hingeschaut und ein geeig<strong>net</strong>es Bio-<br />
Konzept erarbeitet werden, das auf<br />
die besonderen Rahmenbedingungen<br />
der jeweiligen Einrichtung individuell<br />
zugeschnitten ist. Essenziell ist es<br />
deshalb, von Anfang an alle Beteiligten<br />
– also Mensa-Betreiber samt<br />
Team, Lehrer, Eltern und Schüler –<br />
ins Boot zu holen. Nina Weiler
Arbeitsblatt<br />
Kinder- und Schulverpflegung<br />
Schwerpunkt: Planung + Technik<br />
Planungstipps zur Konzeption der Spülküche (Teil 2)<br />
Die Planung der Spülküche stellt eine<br />
besondere Herausforderung dar, markiert<br />
sie doch den Dreh- und Angelpunkt im<br />
System des Geschirrkreislaufs. Teil 2<br />
Neben der Spültechnik sind Wasserqualität und Chemie<br />
wichtig für das Spülergebnis. Für ein gutes Raumklima<br />
sorgt die richtige Be- und Entlüftung; ein Aspekt, der bei<br />
der Planung oft zu kurz kommt.<br />
Technik, Wasser, Chemie. Nachdem zuletzt die unterschiedlichen<br />
Spülmaschinentypen und damit verbundene<br />
Unterschiede bei der Arbeitsorganisation in der<br />
Spülküche beschrieben wurden, geht es hier um Sanitär,<br />
Lüftung und Spülhygiene. Die Spültechnik allein macht<br />
noch kein sauberes Geschirr. Vielmehr kommt es auf das<br />
richtige Zusammenspiel zwischen Spültechnik, Wasser<br />
und Spülchemie an.<br />
Wasseraufbereitung. Hohe Wasserhärten führen zu<br />
Ablagerungen und Schäden in der Maschine und auf<br />
Wasserqualität<br />
Gesamthärte bis 3° dH<br />
Chloridgehalt max. 50 mg/l Wasser (zur Ver-<br />
meidung von Lochkorrosion bei niedriger legier-<br />
ten Besteckstählen)<br />
Gesamt-Salzgehalt max. 400 µS/cm (bezogen<br />
auf Porzellan und Opalglas)<br />
max. 100 µS/cm (bezogen auf Glas)<br />
max. 80 µS/cm (bezogen auf Edelstahl und<br />
Besteck)<br />
(gemessen über elektrische Leitfähigkeit, Empfehlung<br />
für das Maschinenspülen)<br />
Hinweis: Form und Inhalt des Arbeitsblattes sind urheberrechtlich geschützt.<br />
dem Spülgut. Sie beeinträchtigen das Spülergebnis, die<br />
Hygiene und erhöhen den Verbrauch an Reiniger, Klarspüler<br />
und Entkalkungsmitteln. Je nach Spülgut (z. B.<br />
Geschirr, Gläser, Besteck) und Anforderung an das Spülergebnis<br />
ist also eine spezielle Aufbereitung des Wassers<br />
notwendig (Enthärtung, Teilentsalzung, Vollentsalzung).<br />
Konkret sollte die Wasserqualität<br />
einen Wert von<br />
3° dH nicht überschreiten. Die Versorger<br />
geben die Wasserhärte – den<br />
internationalen Standards entsprechend<br />
– in Millimol Calciumcarbonat<br />
je Liter (mmol/l) an. Ab 0,54 mmol/l<br />
sollte man eine Wasseraufbereitung<br />
in Betracht ziehen.<br />
Enthärtung. Darunter versteht man Enthärtungs-<br />
ein Ionenaustauschverfahren, bei anlagen<br />
dem alle Calcium- und Magnesium- (Winterhalter)<br />
ionen gegen Natriumionen ausgetauscht<br />
werden. Damit befinden sich im Wasser<br />
ausschließlich Salze, die keinen Kalk bilden können. Die<br />
Regeneration des Ionentauschers erfolgt durch spezielles<br />
Regeneriersalz (Natriumchlorid), das in den Vorratsbehälter<br />
des Enthärters eingefüllt wird. Für Untertisch-<br />
Spülmaschinen und Durchschubspülmaschinen bieten<br />
alle Hersteller auch in die Geräte integrierte Enthärtungsanlagen<br />
an.<br />
Teilentsalzung. Neben Kalk und Magnesium beeinflussen<br />
gelöste Salze die Wasserqualität und können zu<br />
Flecken, Ablagerungen und zu Korrosion führen. Bei<br />
einer Enthärtung des Wassers wird der Gesamt-Salzgehalt<br />
nicht verringert. Der Salzgehaltes des Wassers<br />
kann also nur durch eine Teil- oder Vollentsalzung reduziert<br />
werden. Unter Teilentsalzung versteht man ein<br />
Kationenaustauschverfahren, bei dem die Karbonathärte<br />
eines Wassers komplett entfernt wird.<br />
Vollentsalzung. Je nach Wasserqualität ist eine Teilentsalzung<br />
nicht ausreichend zum Spülen von Gläsern und<br />
3/2011 | Ess-Klasse junior<br />
23
24 Ess-Klasse junior | 3/2011<br />
Planungstipps zur Konzeption der Spülküche (Teil 2)<br />
Besteck. Bei der Vollentsalzung über<br />
Ionenaustausch werden durch die Kombination<br />
von Kationen- und Anionenaustausch<br />
alle Salze inklusive aller Härtebildner aus dem Wasser<br />
entfernt. Bei Untertisch-Spülmaschinen erfolgt die<br />
Entsalzung des Rohwassers meist über sogenannte<br />
Wasseraufbereitungspatronen.<br />
Insbesondere für Korbtransport- oder Bandspülmaschinen<br />
empfiehlt sich aus Kapazitätsgründen der Einsatz<br />
von Osmoseanlagen zur Aufbereitung (Entsalzung) des<br />
Rohwassers. Beim Umkehrosmoseverfahren wird das<br />
Wasser durch eine Membran gepresst. Die sogenannte<br />
Trennmembran hat so kleine Öffnungen, dass Salze<br />
diese nicht passieren können und so vom Wasser getrennt<br />
werden. Osmoseanlagen gibt es in verschiedenen<br />
Größen. Werden große Kapazitäten benötigt, empfiehlt<br />
sich zusätzlich der Einsatz von Vorratsbehältern (sog.<br />
Permeat-Tanks) für das produzierte Osmosewasser.<br />
Zwischenzeitlich werden für kleinere Spülmaschinen<br />
besonders platzsparende Module angeboten. Da die<br />
Wasserqualität ein ganz entscheidender Einflussfaktor<br />
für das Spülergebnis darstellt, ist zu Beginn der Planung<br />
einer Spülküche zwingend eine Wasseranalyse bei<br />
örtlichen Versorgungsunternehmen einzuholen oder die<br />
Qualität durch eine Probenentnahme festzustellen.<br />
Spülchemie. Wichtig für das Spülergebnis ist der Einsatz<br />
der chemischen Mittel. Angepasst an die<br />
jeweiligen Anforderung und das<br />
unterschiedliche Spülgut werden<br />
von der Industrie spezielle Reiniger<br />
angeboten. Grundsätzlich<br />
empfehlen wir beim Einsatz klei-<br />
Spülmaschinen Flüssigreiniger und<br />
-klarspüler, da diese durch eingenerbaute<br />
Dosiergeräte dem<br />
Spülwasser bedarfsgerecht<br />
zudosiert werden<br />
können. Eine Alternative<br />
zu Pulver- oder<br />
Flüssigreinigern sind<br />
Vollentsalzungspatrone sogenannte Blockreiniger.<br />
(Brita/VGG)<br />
Dabei wird ein gepresster<br />
Spülmittelblock in ein Dosiergerät eingesetzt und über<br />
dieses dem Spülwasser zudosiert. Das Dosiersystem ist<br />
bereits im Rahmen der Planung der Spülküche festzulegen.<br />
Be- und Entlüftung. Ein immer wiederkehrender<br />
Knackpunkt ist die Be- und Entlüftung der Spülküche.<br />
Häufig werden Schulküchen in Bestandsgebäude integriert.<br />
Die Verantwortlichen scheuen größere bauliche<br />
Veränderungen. Das führt oftmals dazu, dass bei der Beund<br />
Entlüftung der Spülküche geltende Regeln verletzt<br />
werden. Die Spülküche ist und bleibt ein Ort, an dem<br />
eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit herrscht. Wasserdampf<br />
fällt insbesondere beim Öffnen von Untertisch-Spülmaschinen<br />
oder Korbdurchschubspülmaschinen und<br />
beim Trocknen des Geschirrs an und reichert die Raumluft<br />
mit Feuchtigkeit an. Fast alle namhaften Spülmaschinenhersteller<br />
bieten Systeme zur Reduzierung der<br />
Wrasen an. So gibt es beispielsweise aufgesetzte Abluftsysteme,<br />
die die anfallenden Wrasen absaugen, kondensieren<br />
und teilweise im Rahmen von Wärmetauschern<br />
zum Vorwärmen des (Klar-)Spülwassers nutzen.<br />
Alle Hersteller weisen in ihren Unterlagen aber auch auf<br />
die Einhaltung der geltenden VDI Richtlinie 2052 (Raumlufttechnische<br />
Anlagen für Küchen) hin. Entsprechend<br />
der Richtlinie ist die Zu- und Abluftanlage für Spülküchen<br />
zu konzipieren. Hier werden in der Praxis häufig<br />
Kompromisse geschlossen, die keine sind. An Wänden<br />
und Fenstern kondensierendes Wasser und ein schlechtes<br />
Raumklima sind die Folge. Es wird daher empfohlen,<br />
für die Entlüftung der Spülküche über der Spülmaschine<br />
und dem Auslauftisch (hier stehen die Spülkörbe ein bis<br />
zwei Minuten, bis das Geschirr nach dem Spülgang<br />
durch seine Eigenwärme abgetrock<strong>net</strong> ist) eine Ablufthaube<br />
vorzusehen.<br />
Fazit. Bei der Planung werden die Weichen für eine<br />
funktionierende Spülküche gestellt. Neben der Spültechnik<br />
sind die Wasserqualität und die Dosierung von<br />
Reiniger und Klarspüler entscheidende Faktoren für<br />
hygienisch einwandfreie Spülergebnisse. Die korrekte<br />
Auslegung der Zu- und Abluft für die Spülküche schafft<br />
gute Arbeitsbedingungen für das Spülpersonal.<br />
Autor: Levin Leiser, Experte für Schulküchenplanung
Wehrfritz<br />
Essen lernen mit der Ernährungswaage<br />
Mit der Ernährungswaage<br />
von Wehrfritz lernen Kinder<br />
auf spielerische Weise,<br />
was ausgewogene Ernährung<br />
bedeutet. Der Baustein<br />
mit den Pommes auf<br />
der einen Waagschale erfordert<br />
auf der anderen<br />
Seite viele Steine für Fußballspielen,<br />
Laufen oder<br />
Schwimmen. Schon die<br />
Tütenweise Vitamine<br />
Der Kölner Lebensmittelhändler Rewe<br />
verteilt zum Schulbeginn mehr als<br />
300.000 Schultüten an ABC-Schützen<br />
in ganz Deutschland – gefüllt mit<br />
jeder Menge Obst. Die Tüten gibt es<br />
bis 10. September am jeweiligen<br />
Aktionstag gegen einen Coupon in<br />
Rewe-Märkten und Toom-SB-Waren-<br />
häusern. Bereits seit 1999 möchte so<br />
der Kölner Lebensmittelhändler –<br />
gemeinsam mit dem Verein „5 am<br />
Tag“ – die Kinder für eine ausgewoge-<br />
ne Ernährung begeistern. „5 am Tag“<br />
bedeutet: Jeder sollte mindestens<br />
fünfmal am Tag Obst und Gemüse<br />
essen. Ein Informationsblatt in der<br />
Schultüte klärt die Eltern über die<br />
Bedeutung von gesunder Ernährung<br />
auf. Ein weiterer Flyer soll die Schul-<br />
anfänger spielerisch für Obst und<br />
Gemüse begeistern. www.rewe.de<br />
Kindergartenkinder erleben<br />
den Aha-Effekt, wenn sie<br />
den Hamburger auf der<br />
einen Waagschale mit<br />
mehreren Portionen Obst,<br />
Gemüse oder Milchprodukten<br />
auf der anderen<br />
ausgleichen können. Die<br />
Ernährungswaage wurde<br />
vom Kids-Schulungsprogramm<br />
auf Grundlage der<br />
Die Waage<br />
zeigt an, wann<br />
das Frühstück<br />
zu üppig ist.<br />
optimierten Mischkost<br />
konzipiert. Die Kinder<br />
können unzählige Vergleiche<br />
durchführen, mit<br />
Zulagen die Waage nachjustieren,<br />
den Energiewert<br />
von Bewegung überprüfen<br />
und den Energiewert ihres<br />
Lieblingsessens mit dem<br />
anderer Speisen vergleichen.<br />
www.wehrfritz.de<br />
Bürger<br />
Ideen für die Schulmensa<br />
Das Titelfoto der Essklasse Junior<br />
2/2011 (oben) kommt von Jana<br />
Denzler Photography.<br />
3/2011 | Ess-Klasse junior<br />
Marktplatz<br />
Schupfnudeln<br />
schmecken<br />
auch als süße<br />
Dessert-<br />
Variante.<br />
Maultaschen, Schupfnudeln, Spätzle und Ofenschlupfer sind eine gute<br />
Basis für vielfältige Mahlzeiten. Bürger in Ditzingen, seit Generationen<br />
Anbieter von schwäbischen Spezialitäten, hat jetzt ein Sortiment für die<br />
Mittagsverpflegung in der Schule zusammengestellt. Monsterravioli,<br />
Schwäbischer Hot Dog oder Döner sind nur einige Beispiele für herzhafte<br />
Gerichte. Auch Süßes steht auf der Speisekarte, wie zum Beispiel Kirschmichel,<br />
Kaiserschmarrn und Grießschnitten. Selbst aus den eher deftig<br />
verorteten Schupfnudeln lässt sich ein süßes Erlebnis zaubern – zum<br />
Beispiel mit einer Kugel Vanilleeis, frischem Obst und Erdbeerpüree. Die<br />
passenden Rezepte und Serviervorschläge – herzhaft oder süß – werden<br />
vom Unternehmen mitgeliefert. www.buerger.de<br />
25
Marktplatz<br />
Capri Sonne<br />
Tipps für die Schulcafeteria<br />
In ihrer Broschüre „Die<br />
große Pause“ haben die<br />
Sisi-Werke alles Wichtige<br />
zum Thema „Trinken im<br />
Schulalltag“ zusammenge-<br />
fasst. Darüber hinaus gibt<br />
es wertvolle Tipps für<br />
Schulcafeteria-Besitzer,<br />
wie sie ihr Verpflegungs-<br />
angebot attraktiver ge-<br />
stalten und die Schüler<br />
besser an sich binden<br />
können. Für Verantwort-<br />
liche der Schulverpfle-<br />
gung und Interessierte<br />
steht die Broschüre kos-<br />
Limuh<br />
Kuhle Molke-Drinks<br />
Auch Shaun<br />
das Schaf und<br />
die Maus<br />
mögen Limuh.<br />
26 Ess-Klasse junior | 3/2011<br />
tenlos zum Download auf<br />
der Website unter der<br />
Rubrik „Verantwortung &<br />
Engagement“ bereit.<br />
www.capri-sonne.de<br />
Eine gesunde Limo-Alternative<br />
auf Molkebasis kommt von<br />
der Limuh GmbH in Haselünne.<br />
In den bunten Flaschen<br />
stecken wenig Kalorien und<br />
viel gesunde Inhaltsstoffe.<br />
Konzentrierte Molke mit<br />
rechtsdrehender Milchsäure,<br />
Ballaststoffe und 30 Prozent<br />
natürliche Fruchtsäfte. Auf<br />
künstliche Farb- und Aromastoffe<br />
wurde ebenso verzichtet<br />
wie auf Konservierungs- und<br />
Süßstoffe. Die Molke-Erfrischung<br />
gibt es in den Kompositionen<br />
Lemon-Ingwer und Erdbeer-<br />
Himbeer. Für die Geschmacksrichtungen<br />
Heidelbeer-Banane und Pfirsich-<br />
Mango machen sich die Sympathiefiguren<br />
„Shaun das Schaf“ und „Die<br />
Maus“ stark. Limuh gibt es auch zum<br />
Lutschen als Gums in drei Geschmacksrichtungen<br />
im 75 Gramm-<br />
Beutel. Die Molkegetränke werden in<br />
der handlichen 0,35-Liter-Packung<br />
angeboten. www.limuh.de<br />
Nestlé Waters<br />
Trinkprojekt an sechs Grundschulen<br />
Sechs Grundschulen in<br />
Rheinland-Pfalz werden<br />
nach den Sommerferien<br />
„Was(s)erforschen“. Bis<br />
zum 28. Februar 2012<br />
begleitet die Deutsche<br />
Kinder- und Jugendstiftung<br />
(DKJS) Schüler und Lehrer<br />
dabei, sich mit dem Thema<br />
Wasser und gesundes Trinken<br />
auseinanderzusetzen.<br />
Dabei geht es beispielsweise<br />
um folgende Fragen: Wie<br />
lässt sich gesundes Trinkverhalten<br />
im Schulalltag<br />
verankern? Wie wichtig ist<br />
Trinken, um sich zu konzentrieren?<br />
Und warum<br />
braucht der Körper eigentlich<br />
Wasser? Die<br />
Grundschüler sollen gemeinsam<br />
ihr Wissen erweitern<br />
und werden gleichzeitig<br />
ermutigt, neu gewonnene<br />
Erkenntnisse auf ihr<br />
eigenes Umfeld anzuwenden.<br />
Ob Ausstellung, Ex-<br />
kursion oder ein<br />
Wasserfest – der<br />
Kreativität der Wasserforscher<br />
sind keine<br />
Grenzen gesetzt. Die<br />
Wasserforscher der<br />
Pestalozzischule in Ingelheim<br />
werden beispielsweise<br />
einen Trinkratgeber entwickeln.<br />
„Andere beschäftigen<br />
sich bei Ausflügen in<br />
die Natur mit der Herkunft<br />
des Trinkwassers“, sagt Julia<br />
Schneider, Programmleiterin<br />
der DKJS. Die<br />
Schulen werden nicht nur<br />
finanziell unterstützt, sondern<br />
auch fachlich von der<br />
DKJS bei der Ausgestaltung<br />
ihrer Projekte begleitet. Für<br />
den Austausch unter den<br />
beteiligten Schulen gibt es<br />
regelmäßige pädagogische<br />
Workshops. Das Projekt<br />
wird unterstützt von Nestlé<br />
Waters Deutschland.<br />
www.dkjs.de<br />
Tartex<br />
Starkoch hilft beim Brotbacken<br />
Die Deutsche<br />
Jugend- und<br />
Kinderstiftung<br />
fördert das<br />
Projekt.<br />
Leckere Brote kann man<br />
auch selbst kreieren. Dies<br />
bewies der Sternekoch Heiko<br />
Antoniewicz mit 24<br />
Kindern einer 4. Klasse der<br />
Dortmunder Landgrafen-<br />
Grundschule. Das frisch<br />
gebackene Brot wurde mit<br />
leckeren pflanzlichen Aufstrichen<br />
in außergewöhnliche Kreationen verwandelt. Initiator der Aktion<br />
ist Tartex, der Pionier für pflanzliche Brotaufstriche. Das Event ist<br />
Teil einer deutschlandweiten Tartex-Kampagne zum Thema „vegetarisch<br />
genießen“, bei der sich viele bekannte Köche und Ernährungsexperten zur<br />
gesunden pflanzlichen Ernährung bekennen. Dazu liefert ein Webportal<br />
Tipps rund um den vegetarischen Genuss sowie leckere Rezepte, Restauranttipps<br />
und Gewinnspiele. www.veggie-genuss.de
Groupe Nadia<br />
Fixes Kartoffelpüree mit Dynamic<br />
Frische punktet immer<br />
häufiger gegenüber Convenience<br />
– besonders in der<br />
Schulmensa. Zur Herstellung<br />
von Kartoffelpüree<br />
aus den frischen Knollen in<br />
der Profiküche hat die<br />
Groupe Nadia unter der<br />
Marke Dynamic Pürierstäbe<br />
in drei verschiedenen Größen<br />
zu bieten. Für den<br />
Dynamix, mit einer Länge<br />
von 25 mm der kleinste<br />
Profimixer der Welt, gibt es<br />
seit diesem Jahr neues Zubehör.<br />
Er verarbeitet Mengen<br />
bis zu fünf Kilogramm<br />
und ist zusammen mit dem<br />
Standard-Nixstab und dem<br />
Rührbesen ein Multifunktionsgerät<br />
für kleine Zu-<br />
bereitungen. Für die Mixer<br />
der Master-Serie von Dynamic<br />
gibt es passend zum<br />
Motorblock neben dem<br />
Mixstab, verschiedenen<br />
Rührbesen und dem Emulgierstab<br />
mit zwei Werkzeugen<br />
ebenfalls einen<br />
Pürierstab als Aufsatzwerkzeug.<br />
Der Pürierstab AP 90<br />
kann bei einer Länge von<br />
420 mm Mengen bis zu 30<br />
kg verarbeiten. Für noch<br />
größere Mengen bietet sich<br />
der PP 97 mit Drehzahlregulierung<br />
von 100 bis 500<br />
U/Min an. Der abnehmbare<br />
570 mm lange Pürierstab ist<br />
für Mengen bis zu 100 kg<br />
konzipiert.www.groupe-<br />
nadia.de<br />
Blanco macht Schule<br />
Blanco erlaubt Schülern und Schülerinnen einen Ein-<br />
blick in den Berufsalltag, schon bevor sie ihr Abschluss-<br />
zeugnis in der Tasche haben. Der Küchentechnik-<br />
Spezialist in Oberderdingen beteiligt sich am Projekt<br />
„Wirtschaft macht Schule“ der IHK Karlsruhe. Dazu<br />
wurden Kooperationen mit zwei Gymnasiun in Bretten<br />
geschlossen. Im Fokus der Bildungspartnerschaft steht<br />
ein gemeinsames Programm zur Berufsvorbereitung.<br />
„Die Verknüpfung von Theorie und Praxis ist Basis<br />
unserer Ausbildungsarbeit“ sagt Rolf Waldi, Vorsitzen-<br />
der der Geschäftsführung des Unternehmens.<br />
www.blanco.de<br />
Die Wirtschaftsfachzeitschrift für professionelle Gemeinschaftsverpflegung<br />
39. Jahrgang<br />
Verlag: Deutscher Fachverlag GmbH<br />
Postadresse: 60264 Frankfurt am Main<br />
Hausadresse: Mainzer Landstraße 251, 60326 Frankfurt am Main,<br />
Telefonzentrale: 069/7595-01,<br />
Telefax: 7595-1507 (Redaktion), 069/7595-1780 (Anzeigen)<br />
E-Mail: Red.gv-p@dfv.de<br />
Inter<strong>net</strong>: www.gv-praxis.de<br />
Geschäftsführung: Peter Kley, Holger Knapp, Sönke Reimers<br />
Bereichsgeschäftsführer: Peter Esser, Markus Gotta<br />
Aufsichtsrat: Klaus Kottmeier, Andreas Lorch, Catrin Lorch, Peter Ruß<br />
Herausgeberin: Gretel Weiß 069/75 95-15 11,<br />
E-Mail: gretel.weiss@dfv.de<br />
Chefredakteur (V.i.S.d.P): Burkart Schmid -1515,<br />
E-Mail: burkart.schmid@dfv.de<br />
Redaktion: Ingeborg Sichau -1517, E-Mail: ingeborg.sichau@dfv.de;<br />
Claudia Zilz -1519, E-Mail: claudia.zilz@dfv.de<br />
Redaktionsassistenz: Martina Reif -1226, E-Mail: martina.reif@dfv.de<br />
Autoren dieser Ausgabe: Myrna Apel, Elke Baumstark, Levin Leiser, Nina Weiler<br />
Grafik & Layout: Johannes Kayser -2575, E-Mail: Johannes.Kayser@dfv.de<br />
Elke Pflugradt -2477, E-Mail: Elke.Pflugradt@dfv.de<br />
Objekt- und Anzeigenleitung: Christiane Pretz -1783<br />
Projektleitung Marketing: Olga Fomitschow -1271<br />
Vertriebswerbung-Abonnement-/Leserservice: Klaus Gast -1972<br />
Gesamtleitung Printmedien-Services: Kurt Herzig -2461<br />
Produktion: Hans Dreier (Ltg.) -24 63<br />
Logistik: Veronika Lorey (Ltg.) -22 01<br />
Erscheinungsweise: 11 x jährlich<br />
Bezugspreis Inland: jährlich 142,- � (einschließlich Versandkosten<br />
und 9,29 � MwSt.)<br />
Bezugspreis Österreich und Schweiz: jährlich 157,61 � (einschließlich Versandkosten<br />
und bei Nennung der UstID-Nr ohne MwSt.); ansonsten zuzüglich 7 Prozent<br />
MwSt. = 10,31 �<br />
Bezugspreis übriges EU-Ausland: jährlich 157,61 � (einschließlich Versandkosten<br />
und bei Nennung der UstID-Nr. ohne MwSt.); ansonsten zuzüglich 7 Prozent<br />
MwSt.= 10,31 �<br />
Bezugspreis außerhalb Europas: jährlich 152,- � (einschließlich Versandkosten.<br />
Luftpost auf Anfrage).<br />
Einzelheft: 14,20 � plus 7 Prozent MwSt. plus Versandkosten. Die Abonnementgebühren<br />
sind im Voraus zahlbar. Das Abonnement verlängert sich automatisch,<br />
wenn es nicht drei Monate vor Ablauf des jeweiligen Bezugszeitraumes schriftlich<br />
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Fachzeitschriften für Gastronomie und Großverpflegung: food service, Food Service<br />
Europe & Middle East und AHGZ mit Der Hotelier. In unserem österreichischen<br />
Tochterverlag Hotel & GV-Praxis, im Tschechischen und Slowakischen Fachverlag<br />
Food Service CR/SR sowie in unseren Tochtergesellschaften in Polen Food Service<br />
Polska und in Russland Pectopah.<br />
ISSN 0342-376X<br />
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3/2011 | Ess-Klasse junior<br />
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