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<strong>Ess</strong>-<strong>KlasseJunior</strong><br />

August 2009<br />

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Interview<br />

TV-Koch Johann Lafer<br />

zur Schülerverpfl egung in<br />

Deutschland<br />

Ein Special der<br />

D 7382<br />

Planung & Technik<br />

Was wichtig ist –<br />

Fachplaner geben Tipps<br />

zur Kücheneinrichtung


Klassenbester & gv-praxis-Leser<br />

So wie Harald Hoppe in seiner Küche nur Zutaten aus ökologischer Herkunft verarbeitet,<br />

so sucht der Gründer der Bio-Catering Marbachshöhe GmbH, Kassel,<br />

sich auch bei seinen Informationsquellen die höchste Qualität aus.<br />

Die gv-praxis ist klarer Sieger im Vergleich.<br />

22 %*<br />

78 %<br />

gv-praxis<br />

wichtigster Titel<br />

der Branche<br />

Ergebnisse der gv-praxis Leseranalyse im März 2008<br />

* Sonstige Titel<br />

Wirtschaftsfachzeitschrift für professionelle Gemeinschaftsverpflegung<br />

Business · Care · Education<br />

www.cafe-future.<strong>net</strong> · www.gv-praxis.de<br />

gv-praxis 4/2009 · Marktforschung: Außer-Haus-Markt 2008 · Business: Lufthansa Center Seeheim · Messe: Internorga · Sonderteil Systeme & Konzepte<br />

+2,2 %<br />

2007 2007 2008 2008<br />

Die Wirtschaftsfachzeitschrift für pprofessionelle Gemeinschaftsverpflegung p g g<br />

DD<br />

7682 E<br />

Business<br />

Neue Daten aus der<br />

Marktforschung<br />

machen Mut<br />

Business Business Buuuuuuuuuuuuuuuuuuuuussssssssinnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnesss Buuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuussssssssssssssinnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnesssssssssssssssssssss Business ��Care ����Care �� CCarre CCCCCarre Care ���� � Education Education Educaaatttion Edducaaaaaaaatttttttionn Education AAAAAAAAApppppppppppppppppppprrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrril AAAAAAAAA 2200009<br />

Systeme + Konzepte<br />

Best Practise mit<br />

neuen technischen<br />

Lösungen<br />

April 2009<br />

Food<br />

Salat und Gemüse:<br />

Frische-Stars<br />

Auszüge: Di


Kleinkrieg in Berlin<br />

Es soll gesund, lecker und nach Möglichkeit nichts kosten.<br />

Ach ja, und Bio-Lebensmittel wären auch ganz schön.<br />

Bei kaum einem Thema liegen Wunsch und Wirklichkeit so<br />

weit auseinander wie bei der Schulverpflegung. In Zeiten<br />

der Krise spitzt sich die Situation einmal mehr zu, wächst<br />

doch der Anteil sozial schwacher Familien kontinuierlich,<br />

die sich das Geld fürs Schulessen einfach nicht mehr leisten<br />

können. Das stellt Länder und Kommunen vor eine große<br />

Herausforderung. Und da können schon mal die Nerven<br />

Claudia Zilz<br />

blank liegen, wie jetzt in Berlin geschehen, wo der Streit<br />

ums Schulessen ungeahnte Energien freigesetzt hat und demokratische Entscheidungen<br />

per Anweisung von höchster Stelle einfach ausgehebelt wurden.<br />

Was ist passiert? An drei Berliner Grundschulen hatte sich eine Kommission aus<br />

je zwei Eltern, Lehrern und Schülern gemeinsam an den Tisch gesetzt und Probe gegessen.<br />

Das einhellige Ergebnis: Note 1 für den Anbieter mit Bio-Produkten, Note 6<br />

für die beiden anderen. Nur leider war der Wunschpartner mit 2,19 € auch der teuerste.<br />

Nun kommt die Schulstadträtin Katrin Schulze-Berndt auf die Bühne. Per<br />

Schreiben teilte sie den drei Schulleitungen mit, dass die Entscheidung „grob ermessensfehlerhaft“<br />

sei, die Wahl für den „teuren“ Bio-Anbieter womöglich schon<br />

vorher fest stand, es Absprachen gegeben hätte. Als Konsequenz setzte die resolute<br />

Schulstadträtin kurzerhand eine „Blindverkostung“ unter jetzt „echten“ Bedingungen<br />

an und unter Aufsicht, damit alles mit rechten Dingen zugehe. Die weiteren<br />

Spielregeln: Redeverbot während der Verkostung. Das ging der Jury entschieden zu<br />

weit, die den Termin schlichtweg boykottierte, wie die Berliner Zeitung kürzlich berichtete.<br />

Indes schwelt der Streit weiter: Zwei der Grundschulen wollen den teuren<br />

Bio-Caterer, die Eltern der dritten bevorzugen jedoch aus Kostengründen den günstigeren<br />

Anbieter. Ob es ein Happy End geben wird, bleibt offen.<br />

Ein Einzelfall? Wohl kaum, angesichts leerer Kassen fordern Länder und Kommunen<br />

vom Bund mehr Geld fürs Schulessen. Just lehnten die Länder aus genau diesem<br />

Grund das europäische Schulobstprogramm ab. Zu teuer, so der Tenor, soll<br />

doch der Bund einspringen, schließlich gehe es um den Absatz landwirtschaftlicher<br />

Erzeugnisse. Der stellt sich jedoch taub. Ein Dilemma – während in Luxemburg der<br />

Tagessatz zum Teil bei 8,- € liegt, beträgt er in Deutschland 1,50 € (Berlin) bis max.<br />

4,- €. Für viele Eltern ist schon ein <strong>Ess</strong>en für 2,50 € unerschwinglich. Für Caterer<br />

und Schulen ein Spagat, sollen sie doch nach dem Willen von Bundesregierung und<br />

Eltern den Sprösslingen ein vollwertiges <strong>Ess</strong>en gemäß der neuen Qualitätsstandards<br />

servieren – und dies am besten zum Nulltarif. Da kommt auch bei den Caterern<br />

keine Freude auf, obwohl sie mit 10,7 Prozent Umsatzplus zu den Wachstumssiegern<br />

des Jahres 2008 zählen, werden ihre Margen gleichzeitig immer kleiner.<br />

Fest steht: Ohne Zuschüsse kann der Spagat zwischen hochwertiger Verpflegung<br />

und betriebswirtschaftlichen Zwängen kaum gelingen. Und Kinder aus sozial<br />

schwachen Familien müssen unterstützt werden, ohne Wenn und Aber, wenn es die<br />

Politik mit der Chancengleichheit ernst meint. Wir bleiben mit unserer neuen <strong>Ess</strong>-<br />

Klasse junior am Ball. Fortsetzung folgt.<br />

Inhalt<br />

Editorial<br />

3 Editorial Claudia Zilz: Kleinkrieg in<br />

Berlin<br />

4 Aktuell Nationale und internationale<br />

Meldungen aus der Branche<br />

8 Nachgefragt Drei Schulleiter zur<br />

Mittagsverpflegung: Frische ein Muss!<br />

9 Veranstaltung „Kinderleicht auf dem<br />

Prüfstand“<br />

10 Marktanalyse Schulcaterer: Bestnoten<br />

im Wachstum<br />

12 Interview Johann Lafer und Silvia<br />

Buchholz-Lafer: „Unsere Kinder lieben<br />

einfache Gerichte“<br />

14 Best Practise Freie Schule Anne-<br />

Sophie, Künzelsau: Wissensdurst &<br />

Mensalust<br />

18 Aktion Lufthansa: Sternstunde für<br />

kleine Genießer mit Sarah Wiener<br />

19 Arbeitsblatt Planung + Technik:<br />

Gastro-Norm – Maß aller Küchen<br />

21 Recht Fördervereine: Keine Steuerbefreiung<br />

per se<br />

22 Neuheiten Meldungen aus der<br />

Zulieferbranche<br />

24 Impressum<br />

24 Vorschau <strong>Ess</strong>-Klasse junior im<br />

Oktober<br />

<strong>Ess</strong>-<strong>KlasseJunior</strong><br />

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Interview<br />

TV-Koch Johann Lafer<br />

zur Schülerverpfl egung in<br />

Deutschland<br />

Ein Special der<br />

Planung & Technik<br />

Was wichtig ist –<br />

Fachplaner geben Tipps<br />

zur Kücheneinrichtung<br />

Zum Titel: Das Titelfoto stellte uns<br />

Sodexo zur Verfügung.<br />

<strong>Ess</strong>-Klasse junior 1/2009 3<br />

August 2009<br />

D 7382


Aktuell<br />

Aus der<br />

ehemaligen<br />

Nokia-Küche<br />

werden jetzt<br />

Schulen & Kitas<br />

mit frischem<br />

<strong>Ess</strong>en beliefert.<br />

Foto: Sodexo<br />

Worte des Monats<br />

„Die Vorlieben der<br />

Pi-Pa-Po-Kinder*<br />

müssen gedreht<br />

werden.“<br />

Dr. Margit Bölts,<br />

Referatsleiterin DGE,<br />

auf einer<br />

BVE-Tagung in Frankfurt.<br />

*Pizza-Pasta-Pommes<br />

Sodexo<br />

Neue Schulküche im Ruhrpott<br />

Currywurst gibt es für die<br />

Schüler und Kita-Kinder in<br />

und um Bochum jetzt nur<br />

noch im gleichnamigen Songtext<br />

von Herbert Grönemeyer.<br />

Denn seit Juni 2009 hat Sodexo<br />

einen neuen Verpflegungsstandort<br />

in der ehemaligen<br />

Nokia-Küche eröff<strong>net</strong>. So<br />

haben Schulen und Kitas in<br />

der Region ab sofort die Möglichkeit,<br />

von dort aus täglich<br />

mit frischem <strong>Ess</strong>en aus dem<br />

Offenburg<br />

Acht Schulen verlieren Caterer<br />

Die Günzburger Firma Schiffelholz<br />

hat die Verträge mit<br />

der Stadt Offenburg für acht<br />

Ganztagsschulen gekündigt.<br />

Nach aktuellen Informationen<br />

sprach Firmenchef Max<br />

Schiffelholz von einem monatlichen<br />

Minus von etwa<br />

10.000 €. Zum Ausgleich habe<br />

Schiffelholz von der Stadt<br />

eine Zuzahlung auf den<br />

Mensa-<strong>Ess</strong>enspreis von 3,- €<br />

gefordert und einen künftigen<br />

Verzicht auf Pacht und<br />

die Zahlung der Nebenkosten.<br />

Für die Stadt hätte das in<br />

der Summe eine Subvention<br />

Herzen des Ruhrpotts beliefert<br />

zu werden. Als Verpflegungspartner<br />

von über 2.200<br />

Schulen und Kindereinrichtungen<br />

verspricht Sodexo<br />

den Kunden ein ausgewogenes<br />

und abwechslungsreiches<br />

Mittagessen. „Wir freuen uns<br />

sehr, dass wir die ehemalige<br />

Küche des Nokia-Standorts<br />

für die moderne Produktion<br />

von Kinder- und Schulspeisen<br />

wiederbeleben können. Da-<br />

inklusive Mehrwertsteuer pro<br />

<strong>Ess</strong>en von 3,51€ bedeutet,<br />

was einer Verdreifachung des<br />

heutigen Betrags von maximal<br />

1,14 € gleichgekommen<br />

wäre. Der Gesamtpreis für ein<br />

Schulessen hätte damit rund<br />

6,50 € betragen. Drei Interessenten<br />

haben seit bekannt<br />

werden der Kündigung ihr Interesse<br />

bekundet. Die Stadt<br />

hat offensichtlich Pech mit<br />

der Wahl ihrer Verpflegungspartner.<br />

Bereits der erste<br />

Schul- und Messecaterer, die<br />

Firma Beck, musste Insolvenz<br />

anmelden.<br />

Die Top 10 in Kitas und Schulen*<br />

➊ Hühnerfrikassee mit Erbsen und Reis<br />

➋ Nudeln mit Tomatensoße „Napoli“<br />

➌ Vegetarische Linsensuppe<br />

➍ Reibekuchen „Hausfrauen Art“<br />

➎ Fischstäbchen mit Rahmspinat und Salzkartoffeln<br />

➏ Milchreis mit Früchten<br />

➐ Geschnittener Eierpfannkuchen mit Apfelmus<br />

➑ Vegetarische Kartoffelsuppe<br />

➒ Chicken Nuggets mit Mischgemüse und Stampfkartoffeln<br />

➓<br />

Bio Möhren-Kartoffel-Eintopf<br />

* Alter: bis 18 Jahren, Quelle: Apetito © gv-praxis-grafik<br />

Top-Leibgerichte von Kindern im Alter bis 18 Jahren: angeführt<br />

wird die Hitliste von Hühnerfrikassee mit Reis und Erbsen.<br />

bei stehen Regionalität sowie<br />

Frische ganz oben auf unserem<br />

Speisenplan“, erklärt Alexander<br />

Schletter, Direktor des<br />

Geschäftsbereichs Schulen &<br />

Universitäten von Sodexo.<br />

Das Angebot beinhaltet neben<br />

Rohkost, Salaten und<br />

Desserts täglich bis zu drei<br />

verschiedene Gerichte. Über<br />

die Speisenversorgung hinaus<br />

ist auch die komplette Dienstleistung<br />

wie Ausgabeservice<br />

und Geschirr-Reinigung in<br />

den Einrichtungen möglich.<br />

HS Niederrhein<br />

„TÜV“ für<br />

Schulessen<br />

Die Hochschule Niederrhein<br />

bietet mit der AG-Schulverpflegung<br />

(AGS) bereits seit<br />

2007 in Kooperation mit der<br />

Verbraucherzentrale NRW<br />

eine umfangreiche Prüfung<br />

der Schulverpflegung an.<br />

Diese bezieht sich sowohl<br />

auf die Zubereitung wie die<br />

Ausgabe der Speisen. Wer<br />

die Prüfung besteht, bekommt<br />

dies durch ein Zertifikat<br />

bestätigt und kann damit<br />

werben. Ab sofort erweitert<br />

die AGS ihr umfangreiches<br />

Angebot. Denn: Viele<br />

Entscheider sind daran<br />

interessiert, überhaupt ein<br />

Bild über die Qualität ihrer<br />

Schulverpflegung zu erhalten,<br />

um daraus zukünftige<br />

Maßnahmen abzuleiten.<br />

Auch eine reine Information<br />

rund um das Thema Schulverpflegung<br />

bietet die AGS<br />

an. Diese „Auskunft“ kann<br />

sowohl von den Schulen<br />

selbst als auch neuerdings<br />

von Beratungsfachkräften<br />

beantragt werden. Wer also<br />

eine Schule in Sachen Ernährung<br />

berät, kann ab sofort<br />

von der AGS unterstützt<br />

werden. Der Consulant erhält<br />

ein vollständiges<br />

Check-Up und die dabei gewonnenen,<br />

neutralen Informationen<br />

können in die Beratungsleistungeingebracht<br />

werden. Die Gebühren<br />

für diese Auskunft sind<br />

niedrig. Die Einzelheiten<br />

sind im Download-Bereich<br />

der Homepage zu finden.<br />

Weitere Informationen erhalten<br />

Interessierte zudem<br />

bei Prof. Dr. Volker Peinelt,<br />

AG-Schulverpflegung, Fon:<br />

02161/186-5394 oder Mail:<br />

ag-schulverpflegung@hsniederrhein.de,www.agschulverpflegung.de<br />

4 <strong>Ess</strong>-Klasse junior 1/2009


Ver<strong>net</strong>zungsstellen<br />

Gesundes <strong>Ess</strong>en für Bayerns Schüler<br />

Ernährungsminister Helmut<br />

Brunner will das <strong>Ess</strong>ensangebot<br />

an bayerischen Schulen<br />

verbessern und hat deshalb<br />

acht regionale Ver<strong>net</strong>zungsstellen<br />

in Ansbach, Augsburg,<br />

Bayreuth, Ebersberg, Fürstenfeldbruck,<br />

Landshut, Regensburg<br />

und Würzburg eingerichtet.<br />

Sie sollen künftig<br />

kompetente Ansprechpartner<br />

für alle an der Schulverpflegung<br />

beteiligten Akteure sein,<br />

wie der Minister bei der landesweitenAuftaktveranstaltung<br />

in München erklärte.<br />

Ziel sei, die Verantwortlichen<br />

bei der Entwicklung und Umsetzung<br />

von Verpflegungskonzepten<br />

zu unterstützen,<br />

um die Qualitätsstandards an<br />

den Schulen mittelfristig zu<br />

verbessern. „Wir wollen bei<br />

Eltern, Lehrern, Hausmeistern<br />

und Schulträgern ein Be-<br />

wusstsein für gesunde und<br />

ausgewogene Ernährung<br />

schaffen“, sagte der bayerische<br />

Minister. Der Freistaat<br />

stellt hierfür in den nächsten<br />

Jahren rund 3,0 Mio. € bereit.<br />

Das <strong>Ess</strong>ensangebot an den<br />

Schulen muss laut Brunner einer<br />

Vielzahl von Ansprüchen<br />

gerecht werden: „Es soll gesund<br />

und preiswert sein, den<br />

Kindern aber auch schmecken.“<br />

Deshalb sei eine intensive<br />

Zusammenarbeit aller<br />

Akteure unverzichtbar.<br />

Hauptaufgabe der Ver<strong>net</strong>zungsstellen<br />

ist deshalb der<br />

Aufbau funktionsfähiger<br />

Netzwerke. Zudem sollen ein<br />

Inter<strong>net</strong>portal mit Fachinformationen<br />

und Praxisbeispielen<br />

aufgebaut sowie Tagungen<br />

und Pilotprojekte zur gesunden<br />

Ernährung an Schulen<br />

gestartet werden.<br />

aid infodienst<br />

Ernährungsführerschein erfolgreich<br />

Seit Einführung des aid-Ernährungsführerscheins<br />

Ende<br />

2007 haben weit über 100.000<br />

Schüler erfolgreich am Projekt<br />

teilgenommen und sind<br />

stolze Besitzer des begehrten<br />

Führerschein-Dokuments.<br />

„Bis Anfang 2011soll über eine<br />

halbe Million Drittklässler<br />

den aid-Ernährungsführerschein<br />

in der Tasche haben“,<br />

formuliert Dr. Margret Büning-Fesel,Geschäftsführender<br />

Vorstand des aid infodienst,<br />

das ehrgeizige Ziel.<br />

Zahlreiche engagierte Lehrer<br />

und über 390 geschulte Fachkräfte<br />

sorgen für die bundesweite<br />

Präsenz und erfolgreiche<br />

Umsetzung des Unterrichtskonzeptes.<br />

Mit dem aid-<br />

Ernährungsführerschein liegt<br />

erstmals ein fertig ausgearbeitetes<br />

Unterrichtskonzept für<br />

Lehrer der dritten Klasse vor,<br />

bei dem der praktische Umgang<br />

mit Lebensmitteln und<br />

Küchengeräten im Mittelpunkt<br />

steht. Spaß an der<br />

Zubereitung und am Genuss<br />

von gesunden Lebensmitteln<br />

zu vermitteln, sind zentrale<br />

Anliegen des „Führerscheins“.<br />

Über 7.500 Medienpakete<br />

mit den Führerschein-<br />

Unterlagen wurden beim aid<br />

bis heute schon bestellt,<br />

davon wird der Großteil von<br />

Schulleitern und Lehrern<br />

bezogen. Der aid-Ernährungsführerschein<br />

wird fast<br />

ausschließlich in der Schule<br />

umgesetzt: Neben dem regulären<br />

Unterricht am Vormittag<br />

sind Projektwochen, die<br />

Randstundenbetreuung und<br />

das Nachmittagsangebot von<br />

Ganztagsschulen weitere<br />

Einsatzgebiete.www.aid-ernaehrungsfuehrerschein.de<br />

<strong>Ess</strong>-Klasse junior 1/2009 5


Aktuell<br />

Studie<br />

Schüler greifen gerne zu Salat<br />

„Man ist, was man isst“ – heißt es. Doch wissen die Eltern in<br />

Deutschland tatsächlich, was ihre Kinder essen? Dieser Frage<br />

geht die aktuelle Studie des Instituts für Markt- und Trendforschung<br />

Ears and Eyes im Auftrag der Initiative Geldkarte e.V.<br />

nach, bei der im Mai jeweils 275 Eltern und Schüler der 5. bis<br />

13. Klasse getrennt voneinander befragt wurden. Das überraschende<br />

Ergebnis: Die Sprösslinge greifen in der Schulmensa<br />

wider Erwarten der Eltern auch gerne zu Salat und Sandwiches.<br />

Die meisten Eltern geben ihren Kindern mindestens 3,bis<br />

4,- € pro Tag für die Mittagsverpflegung (72 %) mit, so<br />

das Ergebnis der repräsentativen Studie. Dabei wurde die<br />

Einschätzung der Erziehungsberechtigten den tatsächlichen<br />

Angaben des Nachwuchses gegenüber gestellt. Was die Kinder<br />

sich für ihr Mittagsgeld kaufen, wissen die meisten Mütter<br />

und Väter sehr genau: Nudelgerichte (39 %) und Mahlzeiten<br />

mit Fleisch (19 %) haben als Lieblingsspeisen der Kinder<br />

die Nase vorn. Diese Ergebnis bestätigen die Kinder: 40 Prozent<br />

essen am häufigsten Nudelgerichte und 12 Prozent<br />

Mahlzeiten mit Fleisch in der Schulmensa. Allerdings wussten<br />

die Eltern nicht, wie gerne ihre Kinder zu Salat und Kräuterbroten<br />

bzw. Sandwiches greifen. Diese befanden sich bei<br />

den Sprösslingen schon auf Platz drei und vier, bei den Eltern<br />

auf den hinteren Rängen. Die Eltern schätzen aber auch außerhalb<br />

der Mensa die Speisewahl der Sprösslinge richtig<br />

ein. Hier sind die Favoriten zuckerhaltige Erfrischungsgetränke<br />

auf Platz 1 und Schokoriegel auf Platz 2. Dafür bekommen<br />

die Kinder laut Studie zwar kein extra Geld, aber in der Schulmensa<br />

geben die Schüler laut Studie im Schnitt weniger Geld<br />

aus als sie von ihren Eltern erhalten haben. Das restliche Mittagsgeld<br />

wird meist beim Bäcker oder im Schulkiosk für Naschereien<br />

verwendet.<br />

Verpflegung von Schulkindern<br />

40<br />

39<br />

12<br />

19<br />

Nudelgerichte<br />

Fleischgerichte<br />

Salat<br />

Kräuterbrot/<br />

Sandwiches<br />

%<br />

Kinder<br />

Eltern<br />

8,5 8,5 7,5 7<br />

3,5<br />

2 2<br />

Pizza<br />

Chicken Wings<br />

Obst<br />

Quelle: Initiative GeldKarte e. V. © gv-praxis-grafik<br />

3,5<br />

4<br />

2<br />

Foto: Apetito<br />

Apetito<br />

Vorreiter bei<br />

Qualitätsstandards<br />

Als erster Tiefkühlkost-Anbieter<br />

bundesweit ist Apetito<br />

nach den neuesten Qualitätsstandards<br />

der Deutschen Gesellschaft<br />

für Ernährung<br />

(DGE) zertifiziert worden.<br />

Die Auszeichnung bezieht<br />

sich sowohl auf die Speisepläne<br />

für Kindertagesstätten und<br />

Schulen als auch auf die Betriebsgastronomie.<br />

Das DGE-<br />

Logo bestätigt, dass das Apetito-Menüangebot<br />

auf aktuellenernährungswissenschaftlichen<br />

Grundlagen basiert. Die<br />

Standards wurde von der<br />

DGE gemeinsam mit einem<br />

Expertengremium erarbeitet.<br />

<strong>Ess</strong>Kurs-Schulen<br />

Schulmensen<br />

prämiert<br />

Bereits zum zweiten Mal hat<br />

die Verbraucherzentrale Niedersachsen<br />

die Schulen ihres<br />

Landes auf „<strong>Ess</strong>Kurs“ geschickt.<br />

Aufgabe war es, die<br />

Verpflegungssituation nach<br />

ihren Zielen und Umsetzungsmöglichkeiten<br />

zu verbessern.<br />

Die erfolgreichen<br />

Schulen wurden jetzt belohnt:<br />

21Einrichtungen aus<br />

Niedersachsen haben sich<br />

„<strong>Ess</strong>Kurs-Sterne“ für das<br />

Schuljahr 08/09 verdient und<br />

wurden auf einer Fachtagung<br />

in Lüneburg prämiert. 16<br />

Schulen erhielten ihren ersten<br />

Stern und fünf Schulen, die<br />

bereits zum zweiten Mal erfolgreich<br />

teilgenommen haben,<br />

einen Doppelstern. „Das<br />

Mittagessen wird uns noch<br />

die nächsten 50 Jahre beschäftigen<br />

– und zwar jeden Tag“,<br />

so ein Rektor zum Thema<br />

Schulverpflegung. Damit diese<br />

„Dauerbaustelle“ erfolgreich<br />

und nachhaltig bearbeitet<br />

wird, entwickelte die VerbraucherzentraleNiedersachsen<br />

den Aktionsplan „Schule<br />

auf <strong>Ess</strong>Kurs“. Unterstützt<br />

vom Niedersächsischen Verbraucher-<br />

sowie Kultusministerium<br />

will das Programm<br />

Schüler, Lehrer und Eltern<br />

motivieren, sich für eine gute<br />

Mittagsverpflegung in der<br />

Schule stark zu machen.<br />

Berlin/Fulda<br />

Vorbildprojekt für<br />

Schulen<br />

Im Garten von Schloss Bellevue<br />

fand kürzlich das Sommerfest<br />

des Bundespräsidenten<br />

statt. Neben zahlreichen<br />

Prominenten aus Politik,<br />

Wirtschaft und Kultur nahmen<br />

auch Hunderte Bürger<br />

und Initiativen teil, deren Arbeit<br />

an diesem Abend gewürdigt<br />

wurde. U.a. gehörte das<br />

Forschungsprojekt der Hochschule<br />

Fulda und der Justus-<br />

Prof. Dr. Georg Koscielny, HS<br />

Fulda, informiert Horst Köhler.<br />

Foto: take54you<br />

Liebig-Universität Gießen „take54you“<br />

mit der Initiative<br />

für gesunde Kinder und Schülerverpflegung<br />

zu den auserwählten<br />

Vorbildprojekten.<br />

Bei „take54you“ handelt es<br />

sich um ein Bistrokonzept für<br />

Schulen, das Schulverpflegung<br />

und Ernährungsbildung<br />

verbinden möchte.<br />

6 <strong>Ess</strong>-Klasse junior 1/2009


Foto: Tegut<br />

Tegut<br />

Kreative<br />

Pausenbrote<br />

Die Supermarkt-Kette Tegut<br />

bringt Kindergarten- und<br />

Grundschulkinder auf den<br />

Geschmack gesunder Pausenbrote.<br />

Zu einer Aktionswoche<br />

waren kürzlich mehr als 6.000<br />

Kinder in 200 Märkten in<br />

Hessen, Thüringen, Nord-<br />

Bayern und Südniedersachsen<br />

eingeladen, sich abwechslungsreiche<br />

Kreationen für<br />

ihr Pausenbrot auszudenken.<br />

Hilfestellung lieferte dabei<br />

der „Pausenbrot-Erfinder“,<br />

eine Schiebe-Tafel mit Abbildungen<br />

der Lebensmittel für<br />

die unterschiedlichsten Pausenbrot-Varianten.<br />

Die Zutaten<br />

für ihre gesunde Zwischenmalzeit<br />

konnten sie an<br />

Niedersachsen<br />

Kooperation mit DGE steht<br />

Im Rahmen der Fachtagung<br />

„Schulverpflegung in Bewegung“<br />

Anfang Juni in Lüneburg<br />

beschlossen die DGE<br />

und die Landesschulbehörde<br />

einen Kooperationsvertrag<br />

für die Ver<strong>net</strong>zungsstellen<br />

Schulverpflegung. Damit hat<br />

die Deutsche Gesellschaft für<br />

Ernährung die Trägerschaft<br />

für Ver<strong>net</strong>zungsstellen in acht<br />

Bundesländern übernommen.<br />

Bei der gut besuchten<br />

Tagung im Kommunikations-<br />

Zentrum Ritterakademie wurden<br />

aktuelle Themen aufgegriffen.<br />

Im Fokus: Erfahrungen<br />

und erfolgreiche Konzepte<br />

aus der Praxis. Der inhaltliche<br />

Rahmen spannte sich von<br />

Rund 6.000 Kinder bastelten<br />

sich ihre Pausenbrote.<br />

diversen Verkostungsstationen<br />

probieren. Ihre Lieblings-<br />

Pausenbrote haben die Kinder<br />

schließlich in einem gemeinsamen<br />

Frühstück verzehrt.<br />

Mit dem Tegut Kindertag<br />

will das nordhessische Unternehmen<br />

den Nachwuchs<br />

auf spielerische Weise an gute<br />

Lebensmittel und eine gesunde<br />

Ernährung heranführen.<br />

Auf dem Programm der Pausenbrot-Aktionstage<br />

stand<br />

deshalb auch ein Rollenspiel,<br />

mit dem die Kinder ihre Leistungskurve<br />

kennen lernen<br />

und die Bedeutung eines<br />

leckeren Pausenbrotes für ihre<br />

Konzentrationsfähigkeit erfahren<br />

konnten.<br />

Ernährungsstudien über die<br />

Notwendigkeit von Bewegung<br />

und psychischer Gesundheit<br />

bis zu PräventionsundInterventionsmaßnahmen<br />

in Bezug auf Adipositas<br />

im Kindesalter. Klares Bekenntnis<br />

der Experten auf<br />

dem Podium: Schulverpflegung<br />

und Bewegung gehören<br />

zusammen. Man habe kein<br />

Erkenntnis-, sondern ein<br />

Handlungsdefizit. Nach<br />

jüngsten Untersuchungen<br />

seien 15 Prozent der Kinder<br />

übergewichtig, 6,3 Prozent<br />

sogar adipös, also fettleibig.<br />

Bei den Teilnehmern spürte<br />

man einmal mehr das große<br />

Informationsbedürfnis.<br />

<strong>Ess</strong>-Klasse junior 1/2009 7


achgefragt<br />

� Für welche<br />

Verpflegungslösung<br />

haben Sie sich in<br />

Ihrer Schule<br />

entschieden?<br />

� Worauf kam es<br />

ihnen bei dieser<br />

Verpflegungslösung<br />

besonders an?<br />

� Wie zufrieden<br />

sind Sie mit Ihrer<br />

<strong>Ess</strong>enslösung? Was<br />

wäre zu verbessern?<br />

Frische ein Muss!<br />

Der Wandel zur Ganztagsschule und die verkürzte Gymnasialschulzeit stellt viele Schulen vor Entscheidungsprobleme.<br />

Welche Verpflegungslösung ist die adäquate? Wir interviewten drei Schulleiter zu ihren<br />

individuellen Verpflegungskonzepten. Jutta Pfannschmidt-Wahl<br />

Petra König, Anna-Schmidt-Schule,<br />

Frankfurt am Main:<br />

„Seit 1981 bieten wir einem Teil unserer<br />

Schüler im Rahmen der Nachmittagsbetreuung<br />

ein Mittagessen an. Derzeit werden in<br />

diesem Rahmen täglich 219 Schüler mit <strong>Ess</strong>en<br />

versorgt. Aus organisatorischen Gründen<br />

haben wir uns für die Belieferung durch<br />

einen Caterer entschieden. Dabei ist es uns<br />

wichtig, dass wir unseren Schülern ein gesundes<br />

und gleichermaßen schmackhaftes<br />

Mittagessen bieten. Da unser Anbieter regionale<br />

Bio-Produkte verwendet, sprach<br />

dies ebenfalls für ihn. Bisher laufen Organisation<br />

und Belieferung nahezu problemlos<br />

und das <strong>Ess</strong>en entspricht fast immer unseren<br />

Wünschen und Ansprüchen. Unsere Ansprechpartner<br />

sind für uns jederzeit erreichbar<br />

und zeigen sich bei Problemen oder Kritik<br />

stets entgegenkommend. Monatlich erhalten<br />

wir vom Caterer einen Speiseplan für<br />

den Folgemonat, in dem für jeden Tag zwei<br />

Menüs angeboten werden. Anhand dieser<br />

Vorlage treffen die Schüler zusammen mit<br />

den Betreuern die Auswahl für den kommenden<br />

Monat. Dabei wird für jeden Tag ein<br />

Menü festgelegt. Der Preis ist pro Portion<br />

definiert. Die Bezahlung erfolgt monatlich<br />

per Rechnung. Zusätzlich gibt es noch eine<br />

kleine, feine <strong>Cafe</strong>teria mit 80 Plätzen für<br />

Spontanesser.“<br />

Mario Dobe, Hunsrück-Grundschule,<br />

Berlin-Kreuzberg:<br />

„Die Hunsrück-Grundschule hat sich dazu<br />

entschieden, die Schulverpflegung in der<br />

schuleigenen Küche frisch herstellen zu lassen<br />

und so auf lange Lieferwege und Warmhaltezeiten<br />

zu verzichten. Außerdem ist uns<br />

wichtig, dass das <strong>Ess</strong>en in Schüsseln auf die<br />

Tische gestellt wird, damit sich jedes Kind<br />

nur so viel zu essen nimmt, wie es mag. Weiterhin<br />

legen wir großen Wert auf die Einhaltung<br />

der „Berliner Qualitätskriterien für<br />

Schulverpflegungsangebote“, die uns garantieren,<br />

dass die ca. 460 Schüler unserer<br />

seit Sommer 2004 gebundenen Ganztagsgrundschule<br />

ausgewogenes <strong>Ess</strong>en erhalten.<br />

Ein entscheidender Dreh- und Angelpunkt<br />

ist für uns die Mahlzeiten-Herstellung in der<br />

schuleigenen Küche. So garantieren wir den<br />

Schülern nicht nur frisch gekochtes <strong>Ess</strong>en,<br />

sondern der Küchenchef bekommt auch eine<br />

sofortige und direkte Rückmeldung über das<br />

Ergebnis seiner Arbeit. Gleichzeitig besteht<br />

für die Eltern die Möglichkeit, mit dem Koch<br />

direkt in Kontakt zu treten und sich über die<br />

Speisenzubreitung zu informieren. Besondere<br />

für viele muslimische Eltern ist dies von<br />

großer Bedeutung, die dem Schulessen<br />

doch mit einem gewissen Misstrauen begegnen,<br />

weil sie unsicher in punkto Zutaten<br />

sind. Die schuleigene Küche erleichtert hier<br />

den Informationsfluss und die Rückversicherung<br />

über Rezepturen wie z.B. darüber, dass<br />

kein Schweinefleisch verwendet wird.<br />

All dies trägt dazu bei, dass wir mit unserer<br />

Entscheidung noch immer zufrieden sind. Inzwischen<br />

können die Schüler teils mitentscheiden,<br />

was auf den Tisch kommt.“<br />

Martin Busenius, Paul-Gerhard-<br />

Gemeinschaftsschule, Attendorn:<br />

„Wir haben uns zum Schuljahresbeginn<br />

2005 erkundigt, welche Möglichkeiten für<br />

eine Grundschulmensa unserer Größenordnung<br />

infrage kämen. Die Paul-Gerhardt-<br />

Schule besuchen ca. 215 Schüler. Davon<br />

nehmen im Moment 65 Schüler das Angebot<br />

des ganztägigen Lernens wahr.. Darüber<br />

hinaus kommen aber auch weitere Schüler<br />

als Aspiranten für eine Mittagsmahlzeit in<br />

Frage, weil sie ‚offene Projekte’ besuchen,<br />

so dass wir gegenwärtig im Durchschnitt<br />

ein Potenzial von 70 <strong>Ess</strong>en/Tag ausweisen.<br />

Nach Abwägung diverser Optionen haben<br />

wir uns für einen Tiefkühlkostanbieter entschieden.<br />

Dieser liefert uns tiefgefrorene<br />

Grundmenüs, die von unserem Küchenteam<br />

aufbereitet und zum Teil auch ‚getunt’ werden.<br />

Die Mittagsmahlzeit spielt an unserer<br />

Schule eine größere Rolle als die eines bloßen<br />

Sattmachers. Das Thema Ernährung<br />

greifen wir in verschiedenen Lehrdisziplinen<br />

auf wie beispielsweise beim Lernen mit allen<br />

Sinnen. Des weiteren kam es uns bei der<br />

Wahl des Verpflegungsmodells darauf an,<br />

dass die Zubereitung und die Rezepturen<br />

den ernährungsphysiologischen Standards<br />

entsprechen. Unser Fazit: Wir sind überaus<br />

zufrieden! Die Logistik lässt kaum Wünsche<br />

offen: kurze und bündige Bestellformalitäten,<br />

zuverlässiger flexibler Lieferservice und<br />

eine unbedingt erforderliche, individuelle<br />

Betreuung.“<br />

8 <strong>Ess</strong>-Klasse gv-praxis junior 1/2009


Seit Herbst 2006 werden in 24<br />

Modellvorhaben, sogenannten<br />

„Kinderleicht-Regionen“, gezielte<br />

Anstrengungen unternommen<br />

zur dauerhaften<br />

Prävention von Übergewicht bei<br />

Kindern bis zu zehn Jahren.<br />

Ein Erfahrungsaustausch in<br />

Berlin zieht Zwischenbilanz wie<br />

die Fördermittel des<br />

Verbraucherministeriums<br />

verwendet wurden – und mit<br />

welchen Ergebnissen.<br />

„Kinderleicht“ auf<br />

dem Prüfstand<br />

Rund 500 verschiedene Fitness-Maßnahmen<br />

erreichen gegenwärtig etwa<br />

bundesweit 180.000 Kinder. Angesichts<br />

von rund 15 Prozent übergewichtigen<br />

Kindern und Jugendlichen drängt<br />

Ministerin Ilse Aigner auf eine beschleunigte<br />

Weiterentwicklung bestehender<br />

Projekte und die schnelle Übertragung<br />

guter Erfahrungen. Denn: Als Teil des nationalen<br />

Aktionsplans „In Form -<br />

Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung<br />

und mehr Bewegung“ verfolgen<br />

die „Kinderleicht-Regionen“ das Ziel,<br />

ganz Deutschland neue Impulse zu geben<br />

für einen ganzheitlichen präventiven Ansatz.<br />

Einige Erfahrungen und Vorhaben<br />

aus Diskussionen und den Berichten über<br />

Modellprojekte, die zu weiteren Schlussfolgerungen<br />

auch bei den Caterern usw.<br />

führen könnten:<br />

� 80.000 Schüler haben den Ernährungsführerschein<br />

erworben. Jetzt soll<br />

ein solches Papier auch für ältere Kinder<br />

entwickelt werden;<br />

� DGE-Qualitätsstandards/Rezepturen<br />

werden breit angewendet bzw. weiterentwickelt<br />

(z.B. für Senioreneinrichtungen);<br />

� die Zahl der Ver<strong>net</strong>zungsstellen in der<br />

Schulverpflegung wurde auf 16 ausgebaut,<br />

alle Bundesländer verfügen jetzt<br />

über diese wichtige Institution;<br />

� erneut bestätigt eine Studie des Max<br />

Rubner-Instituts Karlsruhe, verantwortlich<br />

für die wissenschaftliche Evaluation<br />

des Modellvorhabens: Sowohl das Ernährungs-<br />

als auch das Bewegungsverhalten<br />

der über 10.600 an einer Baseline-Erhebung<br />

teilnehmenden Kinder ist verbesserungsbedürftig.<br />

Die Kinder essen zu wenig<br />

Gemüse und Obst, konsumieren zu<br />

viel Fast Food und Softdrinks und bewegen<br />

sich zu wenig. Kinder aus Migrantenfamilien<br />

bzw. Kinder aus Familien mit<br />

niedrigem sozialem Status haben weniger<br />

Chancen für eine gesunde Ernährung<br />

und ausreichend Bewegung. Die Lebensbedingungen<br />

der Kinder werden u.a. von<br />

ihren Eltern geprägt, die insgesamt ein geringes<br />

Wissen über eine gesunde Ernährung<br />

aufweisen.<br />

� der enge Kontakt zu den Eltern (Elternabende,<br />

-nachmittage, Aktionstage),<br />

besonders die persönliche Ansprache,<br />

sind deshalb von zentraler Bedeutung.<br />

Ebenso wichtig sind praktische Erfahrungen<br />

durch gemeinsames Kochen und<br />

Kochkurse;<br />

� besonders im Fokus: Ernährungs- und<br />

Verbraucherbildung gehören zu einem<br />

ganzheitlichen Bildungskonzept (Aus-/<br />

Weiterbildung der Lehrer und Erzieherinnen).<br />

„Kümmerer“ bewähren sich als<br />

kompetente Ansprechpartner.<br />

� Credo: Nicht der Mangel an Erkenntnissen<br />

ist das Problem, sondern die fehlende<br />

Umsetzung in die Praxis.<br />

� Multiplikatoren sind unentbehrlich<br />

und müssen z.B. von externen Beratern<br />

geschult werden (Erzieher/innen, Lehrer/<br />

innen, Eltern, Laien);<br />

� für nachhaltige Erfolge bedarf es gut<br />

funktionierender Netzwerke, dem Miteinander<br />

aller Verantwortlichen und weiteren<br />

Beteiligten.<br />

Immer wieder für Diskussionsstoff sorgt<br />

das Thema Schulverpflegung. Tenor: Die<br />

Ansprüche und Vorgaben vieler Projekte<br />

stehen schon jetzt häufig in keinem Verhältnis<br />

mehr zu den Kosten. Kritisiert<br />

wird, dass sich Ausschreibungen weiterhin<br />

mehr am Preis als an der Qualität orientieren.<br />

Eine weitergehende Subventionierung,<br />

zur teilweisen oder vollständigen<br />

Deckung der steigenden Kosten, ist nach<br />

Meinung von Dr. Harald Hoppe, Bio-Catering<br />

Marbachshöhe, Kassel, daher unumgänglich.<br />

Der bundesweit erfolgreiche<br />

Bio-Caterer setzt sich nach dem Erfahrungsaustausch<br />

in Berlin ein neues Ziel:<br />

„Ich werde Verpflegungskonzepte speziell<br />

für sozial schwächere und daher benachteiligte<br />

Gruppen entwickeln – zu bezahlbaren<br />

Preisen.“ Hans-Jörg Jarofke<br />

Veranstaltung<br />

Bundesverbraucherministerin<br />

Ilse<br />

Aigner (li.)<br />

engagiert sich<br />

für eine<br />

vollwertige<br />

Schülerverpflegung.<br />

Foto: Besser <strong>Ess</strong>en<br />

<strong>Ess</strong>-Klasse junior 1/2009 9


Marktanalyse<br />

Pasta, basta.<br />

Die meisten<br />

Schüler<br />

wissen<br />

genau, was<br />

sie essen<br />

wollen.<br />

Foto: HSK<br />

Bestnoten<br />

im Wachstum<br />

Trends<br />

Deutschlands 50 größte Cateringunternehmen (Nettoumsatz von<br />

3,24 Mrd. € ohne Mwst.) haben im letzen Jahr ein Umsatzplus von<br />

4,6 Prozent erzielt. Besonders die Erhöhung der Lebensmittelpreise<br />

machten den Branchenprofis zu schaffen. Stärkster Wachstums-<br />

Markt war mit + 10,7 Prozent (Vj. 11,3 %) das Segment Schulen.<br />

Der Wachstumssieger des Jahres<br />

2008 waren Schulen + Co., so lautet<br />

die exklusive Marktanalyse unserer<br />

Schwesterzeitschrift gv-praxis. Ingesamt<br />

setzten die in der Erhebung erfassten 27<br />

Unternehmen 149,3 Mio.€ um und legten<br />

damit um 14,5 Mio. € gegenüber dem Vorjahr<br />

zu. Ergibt ein Umsatzplus von 10,7<br />

Prozent. Unangefochtener Marktführer<br />

„Ein wachsender Markt. Wir<br />

stellen ein Umdenken fest zu<br />

mehr Qualitätsbewusstsein.“<br />

Jürgen Preuß, L & D, Bonn<br />

(Verträge mit 85 Schulen/Kitas)<br />

ist Sodexo mit Sitz Hochheim mit einem<br />

Nettoumsatz von 81,0 Mio. €. Zum Erfolgskonzept<br />

meint Geschäftsführer Dr.<br />

Horst de Haan in einem Gespräch: „Wir<br />

haben uns von Beginn an für eine dezentrale<br />

Organisation entschieden, weil wir<br />

die regionale Küche favorisieren. Das<br />

spannende Phänomen ist, dass dieser<br />

Markt regional in den alten Bundeslän-<br />

„Der (Schul)-Markt wird auch in<br />

2009 noch größer und bietet<br />

dadurch mehr Chancen.“<br />

Morten Haure-Petersen, Apetito<br />

Catering, Rheine (153 Verträge)<br />

dern erst entstanden ist. Unser Vorteil war<br />

die gute Verwurzelung in den neuen Bundesländern.“<br />

Heute produziert Sodexo<br />

bis zu 130.000 <strong>Ess</strong>en pro Tag, davon sind<br />

60 Prozent Cook & Serve und 40 Prozent<br />

Cook & Chill. „Die Schulverpflegung<br />

entwickelt sich zu einem wirtschaftlich<br />

interessanten Markt für die Ernährungswirtschaft,<br />

vor allem für die Caterer“, analysiert<br />

der Experte Prof. Dr. Georg<br />

Koscielny, Hochschule Fulda, und prognostiziert<br />

zunehmenden Wettbewerbsdruck.<br />

„Die Konkurrenz um Marktanteile<br />

und damit der Kostendruck werden<br />

sich verschärfen.“ Nach den aktuellen<br />

Marktforschungszahlen ist der Anteil der<br />

befragten Schulcaterer am gesamten Cateringumsatz<br />

2008 von 4,7 auf 4,6 Prozent<br />

minimal geschrumpft, weil deren Umsatzsprünge<br />

relativ bescheiden ausfielen.<br />

Das läge am Problem der geringen Beteiligungsquote<br />

am Schulessen und an Abgabepreisen<br />

von selten über 3,00 €, weiß ein<br />

Brancheninsider.<br />

Musterkalkulationen zeigen, wie wenig<br />

zum Beispiel bei einem Brutto-Verkaufspreis<br />

von 2,04 € für Dienstleister übrigbleibt.<br />

Nach Abzug der Mehrwertsteuer<br />

(19%), Verwaltungs-, Personal-, Sach-, Investitons-<br />

und Raumkosten verbleibt lediglich<br />

ein verfügbarer Wert für Lebensmittel<br />

(sogenannte Warenkosten) von<br />

0,53 €. Dazu Peter Brings, Verwaltungsratvorsitzender<br />

GVL, Berlin: „Bund und<br />

Länder in Berlin und Brandenburg regulieren<br />

durch zu hohe Anforderungen wie<br />

Preisobergrenzen zu viel.“ Soll heißen:<br />

Während in Luxemburg der Tagessatz für<br />

Schulessen z.T. bei acht Euro liegt, beträgt<br />

„Die Bundesregierung hat die<br />

Bedeutung der Schulverpflegung<br />

erkannt.“ Peter Amon<br />

Aramark, Neu-Isenburg<br />

(geschätzte 16 Verträge)<br />

10 <strong>Ess</strong>-Klasse junior 1/2009


Unsere Frage: Wie sind Ihre bisherigen<br />

Erfahrungen?<br />

„Die Transformationsgeschwindigkeit<br />

er in Deutschland 1,50 € (Ber-<br />

des Marktes von Halb- und Ganztagslin)<br />

bis maximal vier Euro. Für<br />

schulen bleibt moderat. Marktschwer-<br />

viele Caterer ist das zu wenig.<br />

punkt bleibt das Belieferungsmodell.“<br />

Extrem marktbremsend wirke<br />

Jügern Thamm, Compass Group<br />

sich die hohe Preissensibilität<br />

Deutschland, Eschborn (geschätzte Ver-<br />

der Eltern aus, bestätigt auch<br />

träge mit 12 Schulen/Kitas)<br />

Compass-Geschäftsführer Jür-<br />

„Die Schul- und Kitaverpflegung wird<br />

gen Thamm: „Die Transforma-<br />

trotz zunehmender Regulierung durch<br />

tionsgeschwindigkeit des<br />

die Behörden den ihr zustehenden Platz<br />

Marktes von Halb- und Ganz-<br />

in der Gesellschaft immer besser fintagsschulen<br />

bleibt moderat.<br />

den.“ Peter Brings, GVL Berlin (Verträ-<br />

Marktschwerpunkt bleibt das<br />

ge mit 160 Schulen/Kitas)<br />

Belieferungsmodell.“ Konkret<br />

„Unsere bisherigen Erfahrungen sind<br />

heißt das, die <strong>Ess</strong>en werden<br />

sehr gut. Es herrscht ein sehr hoher Ent-<br />

mit einem hohen Vorfertiwicklungs-<br />

und Aufklärungsbedarf seigungsgrad<br />

angeliefert und vertens<br />

Eltern und Schulträger.“<br />

arbeitet. Ein Modell, das in<br />

Andreas Ehrich, ZF Gastronomie,<br />

Cateringkreisen längst etab-<br />

Friedrichshafen (Verträge mit 9 Schulen)<br />

liert ist und auf Wunsch durch<br />

„Der Markt ist riesig, aber die Preise<br />

frische Salat- und/oder Obst-<br />

niedrig. Kein Aktivfeld für uns.“<br />

offerten vor Ort ergänzt wer-<br />

Friedrich W. Meisheit, Primus Serden<br />

kann. Die hohe Erwarvice,<br />

Freudenberg<br />

tungshaltung von Eltern,<br />

Schülern, Erziehern und Trägern<br />

an die Caterer bewerten diese<br />

durchaus mit kritischen Untertönen. O-<br />

Ton: „Die Bedürfnisstruktur von Schule<br />

und Eltern ist in der Regel höher, als es<br />

deren Preisakzeptanz zulässt.“ Und ein<br />

Caterer aus Künzelsau bestätigt, dass die<br />

Vorstellungen der Schulverantwortlichen<br />

selten mit denen der Caterer zu vereinbaren<br />

seien. Denn es müssen auch<br />

schul- und damit cateringfreie (Ferien)-<br />

Zeiten überbrückt werden. Hochgradig<br />

flexiblen Bewirtschaftungsmodellen,<br />

die möglichst wenig fixe Kosten verursachen,<br />

gehört die Zukunft. Es bleibt also<br />

spannend. Smi<br />

Schulen / Mensen / Kita<br />

Umsatz<br />

2008<br />

O-Töne Schul-Caterer<br />

Veränderung<br />

zu 2007<br />

Unternehmen in Mio. € in Mio. € in %<br />

1 Sodexo 81,0 6,8 9,2<br />

2 Dussmann 23,0 1) 1,0 4,5<br />

3 Apetito 15,3 0,3 2,0<br />

4 GVL 7,1 0,5 7,6<br />

5 Sander 5,1 1) 1,4 37,8<br />

6 Schubert 2,5 0,2 8,7<br />

7 Compass 2,0 1) 1,0 100,0<br />

8 L & D 1,9 0,0 –<br />

restliche Unternehmen 11,4 3,3 40,7<br />

Segment insgesamt 149,3 14,5 10,8<br />

1) Schätzwert<br />

<strong>Ess</strong>-Klasse junior 1/2009 11


Interview<br />

Trends<br />

„Unsere Kinder lieben<br />

einfache Gerichte“<br />

Er ist unbestritten Deutschlands bekanntester und erfolgreichster<br />

Koch: Johann Lafer. Zusammen mit seiner Frau Silvia<br />

betreibt der beliebte Medienstar das Gourmet-Restaurant<br />

Val d’Or und ein dazugehöriges Hotel auf der Stromburg im<br />

Hunsrück. Der zweifache Vater propagiert die frühe<br />

Geschmacksschulung bei Kindern.<br />

Was sind eigentlich die Lieblingsspeisen<br />

Ihrer Kinder?<br />

Silvia Buchholz-Lafer: Da gibt es einige!<br />

Unsere Kinder lieben ganz einfache Gerichte,<br />

wie Spaghetti Bolognese oder Gemüsegratin,<br />

aber auch für Kinder ausgefallene<br />

Speisen, wie Sushi oder Flusskrebse. Es<br />

muss nur frisch gekocht und gut zubereitet<br />

sein. Und wahrscheinlich sind mein Mann<br />

und ich natürlich auch Vorbilder, die Orientierung<br />

geben. Kinder reagieren in der Regel<br />

im Zusammenspiel mit den Eltern. „Man<br />

lernt von dem, den man liebt“, sagte schon<br />

Goethe.<br />

Können Sie hinsichtlich der „Ernährungserziehung“<br />

Ihrer Kinder Erfolge<br />

vermelden?<br />

Silvia Buchholz-Lafer: Ja, das können<br />

wir! Von klein an haben wir den Geschmack<br />

unserer Kinder geschult, indem wir ihnen<br />

immer wieder andere Speisenvarianten angeboten<br />

haben. Sie lieben Obst und Gemüse<br />

und haben durchaus schon die Fähigkeit, Zutaten<br />

zu erschmecken und auch sehr präzise<br />

selbst über Qualität zu urteilen. Aus der Ernährungswissenschaft<br />

wissen wir: Kinder<br />

lernen essen. Niemand wird als Feinschmecker<br />

geboren. Die Geschmacksentwicklung<br />

Silvia Buchholz-Lafer<br />

und<br />

Johann Lafer mit<br />

ihren Kindern<br />

Jennifer und<br />

Jonathan.<br />

Fotos: privat<br />

ist eng verknüpft mit der kindlichen Entwicklung.<br />

Vorlieben für bestimmte Lebensmittel<br />

und Gerichte beruhen vielfach auf Gewohnheit.<br />

Haben Sie bestimmte Erfahrungen gemacht,<br />

die Sie anderen Eltern als Empfehlung<br />

weitergeben können?<br />

Silvia Buchholz-Lafer: Es braucht einen<br />

sinnvollen Rahmen, den Eltern stecken müssen.<br />

Die Eltern tragen sowohl die Verantwortung<br />

für ihre eigene Ernährung als auch<br />

für die ihrer Kinder. Neben der vielfältigen<br />

Auswahl der Lebensmittel, ihrer frischen Zubereitung<br />

und ihrer Präsentation auf dem<br />

Teller (Kinderaugen essen immer mit!) gehört<br />

auch die Atmosphäre am Tisch dazu. Es<br />

lohnt sich, dem gemeinsamen <strong>Ess</strong>en als Familie<br />

einen besonderen Raum im Leben einzuräumen<br />

– aus mehreren Gründen: Zum einen<br />

hat das <strong>Ess</strong>verhalten direkten Einfluss<br />

auf die Nährstoffversorgung und damit die<br />

Gesundheit; <strong>Ess</strong>en ist aber auch ein Stück<br />

12 <strong>Ess</strong>-Klasse junior 1/2009


Lebensqualität und Sinnesschulung.<br />

Man sollte Kinder immer wieder an unbekannte<br />

Geschmäcker heranführen und wirklich<br />

frische Zutaten verarbeiten, damit sie<br />

den echten Geschmack der Lebensmittel<br />

kennenlernen. Die Eltern sollten sich nicht<br />

entmutigen lassen, wenn die Kleinen mal etwas<br />

nicht mögen, das geht uns doch genauso.<br />

Die Kinder sollten es aber zumindest probieren.<br />

Nur so kann sich Geschmacksfähigkeit<br />

entwickeln. Und das geht am besten in<br />

jungen Jahren. Wenn ein Kind immer nur Tütenpüree<br />

essen durfte, wird ihm als Erwachsener<br />

frisches Kartoffelpüree als unbekannter<br />

Geschmack vorkommen.<br />

Was muss denn ein kindergerechtes<br />

Angebot berücksichtigen, damit es hohe<br />

Akzeptanz findet?<br />

Johann Lafer: Kinder, die von Anfang an<br />

bewusst, abwechslungsreich und liebevoll<br />

bekocht wurden, akzeptieren eigentlich fast<br />

alles, es sei denn, sie mögen es nach dem<br />

Probieren nicht, haben also eine persönliche<br />

Abneigung.<br />

Kinder, die dies nicht erleben durften,<br />

muss man langsam an gute, frische Speisen<br />

heranführen. Das geht mit einfachen<br />

Gerichten, in denen auch etwas natürliche<br />

Süße, wie z. B. Reibekuchen mit<br />

selbst gemachtem Apfelmus, vorhanden<br />

ist. Man sollte die Auswahl der Gerichte<br />

abwechslungsreich gestalten und langsam<br />

steigern.<br />

Am besten ist natürlich, wenn Eltern die Kinder<br />

mitkochen lassen. Kinder lieben es,<br />

selbst Speisen zuzubereiten. Das beweisen<br />

meine zahlreichen Kinderkochveranstaltungen.<br />

Wie bewerten Sie die momentane Verpflegungssituation<br />

in deutschen Schulen<br />

aus eigenen Erfahrungen?<br />

Johann Lafer: Leider viel zu häufig - katastrophal!<br />

Die Automaten sind voll von zuckerhaltigen<br />

Getränken, am Kiosk gibt es<br />

nicht wirklich gesunde Angebote für die<br />

Pausenverpflegung. Die Gründe für diese<br />

derzeitig negative Gesamtsituation sind allerdings<br />

vielfältig.<br />

Was müsste aus Ihrer Sicht besser<br />

laufen?<br />

Johann Lafer: Schnellgerichte und Süßwaren<br />

in der Schule fördern das „falsch essen“.<br />

Hier sind sinnvolle „Anti-Konzepte“ gefragt.<br />

Mein Plädoyer geht ganz klar in Richtung<br />

„Gesunder Genuss“:<br />

„Der Schlüssel zur<br />

Veränderung findet sich im<br />

persönlichen Genuss.“<br />

Johann Lafer<br />

1. Von politischer Seite sollte darüber nachgedacht<br />

werden, die Mehrwertsteuer für<br />

Schulessen zu streichen und den Großteil<br />

der Kosten zu tragen. Es ist unmöglich bei<br />

2,00 € pro <strong>Ess</strong>en + 19 % Mwst etwas Gesundes,<br />

Schmackhaftes anzubieten. Dabei<br />

liegt das Problem für den Caterer weniger an<br />

den Preisen für frische Lebensmittel, sondern<br />

an den hohen Personalkosten.<br />

2. Es müssen dringend die Vorschriften der<br />

HACCP eingehalten werden und die Empfehlungen<br />

der Deutschen Gesellschaft für<br />

Ernährung (DGE) müssen Eingang in die Praxis<br />

der Schulcaterer finden.<br />

3. Stichwort Preise: Ganz umsonst würde ich<br />

Schulessen nicht anbieten. Ein Anerkennungsbetrag<br />

von z.B. 1,00 € pro Kind lässt<br />

nicht zu, dass das <strong>Ess</strong>en „wertlos“ erscheint.<br />

4. Die Bundesministerien für Ernährung/Verbraucherschutz<br />

und Landwirtschaft, Gesundheit,<br />

Bildung und Familie müssten sich<br />

effizient ver<strong>net</strong>zen. Erste Schritte sind mit<br />

der Initiative IN FORM zwar getan, doch aus<br />

meiner Sicht greifen sie noch zu kurz angesichts<br />

des Problems von Übergewicht und<br />

weiteren <strong>Ess</strong>störungen bei unseren Kindern<br />

und Jugendlichen. Momentan ist viel Projekt-Aktionismus<br />

zu beobachten. Ich bin der<br />

Meinung, die vielen Aktivitäten sollten in einem<br />

Gesamtkonzept gebündelt werden.<br />

Können Sie einige Projekte nennen, die<br />

Ihnen aus der Praxis einfallen und die<br />

ermutigend sind?<br />

Johann Lafer: Das schrittweise Einführen<br />

einer „Woche des Geschmacks“, ein Projekt,<br />

welches vor rund eineinhalb Jahren<br />

von dem damaligen Bundesminister Horst<br />

Seehofer und mir an den Start gebracht<br />

wurde, halte ich für ein sehr gutes „Tool“<br />

zur Aufklärung, denn es weckt das Interesse<br />

an Geschmacks- und Ernährungsbildung.<br />

Solche Ansätze, die sich in der Praxis<br />

bereits bewährt haben, sollten unbedingt<br />

weiterverfolgt werden. Die Ernährungsempfehlungen<br />

alleine stellen nur<br />

wirkungslose Appelle dar. Der Schlüssel<br />

zur Veränderung findet sich im persönlichen<br />

Genuss.<br />

Ich halte auch nichts von purem „Projekt-<br />

Aktionismus“ aus Gründen der Selbstdarstellung.<br />

Ab und zu an einzelnen Schulen<br />

und Kitas Kochkurse durchzuführen oder<br />

zum Showkochen mit Kindern einzuladen,<br />

macht zwar Spaß, lässt aber die geforderte<br />

Nachhaltigkeit vermissen. Lernen geschieht<br />

durch Wiederholung.<br />

Anders bei der Initiative für gesunde Kinder-<br />

und Schülerverpflegung der Hochschule<br />

Fulda, deren Schirmherr ich sein<br />

darf. Hier werden Schuloecotrophologen<br />

ausgebildet, die als Schnittstellenmanager<br />

in den Schulen vor Ort dauerhaft die<br />

Pausen- und Mittagsverpflegung mit der<br />

schulischen Ernährungsbildung und praktischen<br />

und genussvollen Kochangeboten<br />

verbinden.Dahinter steht ein multiplizierbares<br />

Konzept, das schülerorientierte Angebote<br />

bereithält, die den Empfehlungen<br />

der DGE entsprechen.<br />

Lehrer dafür auszubilden, halte ich für<br />

nicht durchführbar. Was sollen diese denn<br />

noch übernehmen? Zumal sie durch das<br />

verkürzte Abitur schon Mühe haben werden,<br />

den Schulstoff in verminderter Zeit zu<br />

lehren. Wir sind mit der Initiative dabei,<br />

durchführbare Lösungen zu finden.<br />

Gibt es in Ihren Restaurants<br />

eigentlich eine Kinderkarte?<br />

Silvia Buchholz-Lafer: In unseren Restaurants<br />

gibt es keine Kinderkarte. Weil<br />

wir sowieso nur frisch kochen, fragen wir<br />

die Kinder, worauf sie gerade Appetit haben.<br />

Wir nehmen sie sogar oft mit in die<br />

Küche, um ihnen durch Zeigen der Lebensmittel<br />

Spaß am Probieren zu vermitteln.<br />

Die Fragen stellte Burkart Schmid<br />

Interview<br />

<strong>Ess</strong>-Klasse junior 1/2009 13


Praxis<br />

Wissensdurst<br />

& Mensalust<br />

Mehr als „nur“ Lern-, sondern vielmehr Lebenswege will die Freie<br />

Schule Anne-Sophie, Künzelsau, ihren Schülern vermitteln. Der<br />

Ansatz: ganzheitlich. Ein entsprechendes Verpflegungsmodell soll<br />

dies untermauern. Seit September 2008 sorgt deshalb Panorama-<br />

Catering mit frischen Angeboten für mehr als nur Sättigungseffekte.<br />

Gesunde oder sogar vollwertige Ernährung<br />

in der Schulmensa, das klingt<br />

auf Anhieb verlockend und weckt die<br />

spontane Assoziation: Das wünscht sich<br />

jeder für seine Kinder! Soweit die Theorie,<br />

in der Praxis allerdings ist häufig eine ordentliche<br />

Portion Überzeugungsarbeit<br />

nötig, bis ein gesund ausgerichtetes Verpflegungskonzept<br />

tatsächlich akzeptiert<br />

wird und in seiner ganzen Komplexität<br />

starten darf. So auch in der Freien Schule<br />

Anne-Sophie in Künzelsau. „Gesunde Ernährung,<br />

grundsätzlich ja. Doch als es an<br />

die konkrete Umsetzung ging, stieß das<br />

Ernährungsangebot mit Schwerpunkt<br />

auf gesunden, vollwertigen Rezepturen<br />

und regelmäßigen Bio-Offerten anfangs<br />

auf mehr oder weniger deutliche Skepsis<br />

bei Eltern, Schülern und Lehrern“, beken-<br />

nen Schulleiter Peter Fratton und Geschäftsführer<br />

Markus Berdyszak, Panorama<br />

Catering, ganz offen. Und relativieren<br />

das Ganze zugleich: „Das Thema <strong>Ess</strong>en ist<br />

erfahrungsgemäß ein Streitthema, weil in<br />

diesem Punkt jeder glaubt, kompetent<br />

mitreden zu können.“<br />

Für Eltern mit schulpflichtigen Kindern<br />

ist die auf den Taläckern in Künzelsau neu<br />

erbaute Freie Schule Anne-Sophie sicherlich<br />

ein Glücksfall (Investitionen 35,0<br />

Mio. €, davon 1,3 Mio. € für Mensa). Seit<br />

September 2008 bietet sie interessierten<br />

Kindern von der Grundschule zur Sekundarstufe<br />

I (Sekundarstufe II soll bis 2013<br />

folgen) für ein überschaubares Schulgeld<br />

von 200,- € zzgl. 50,- € <strong>Ess</strong>engeld ein<br />

Ganztagsschulkonzept mit klassenübergreifendem<br />

Unterricht, das autonomes<br />

Lernen, Bewegung und gesunde Ernährung<br />

in den Fokus stellt. Besonderheit:<br />

Die Schüler heißen Lernpartner, die Lehrer<br />

nennen sich Lernbegleiter. Initiatorin<br />

der modern und jung designten Schule<br />

mit eigenem Schwimmbad, Sporthalle<br />

und Aula für Veranstaltungen ist die<br />

Würth-Unternehmertochter Bettina<br />

Würth, die ihrer verunglückten Tochter<br />

ein Andenken schaffen wollte. Finanziert<br />

wird die Ganztags-Einrichtung überwiegend<br />

seitens des Trägers (gemeinnützigen<br />

Stiftung Würth), durch die Beiträge der<br />

Eltern sowie durch staatliche Zuschüsse.<br />

Auch wenn in dieser Story das Verpflegungskonzept<br />

im Mittelpunkt steht, müssen<br />

einige Lern-Specials unbedingt erwähnt<br />

werden. Zwei perfekt ausgestattete<br />

Bibliotheken sollen die Lese-Kompetenz<br />

der Schüler stärken. Jenseits des klassenübergreifenden<br />

Unterrichts steht jedem<br />

Schüler in sogenannten Lernateliers ein<br />

eigener Schreibtisch zur Verfügung – voll<br />

ausgestattet und mit eigenem PC.<br />

Ganz klar, dass auch die Verpflegungsverantwortlichen<br />

von Panorama-Catering,<br />

eine Tochter der Würth-Gruppe, es in ih-<br />

14 <strong>Ess</strong>-Klasse junior 1/2009


Modern & stylisch: die Freie Schule<br />

Anne-Sophie in Künzelsau.<br />

rem ersten Schulobjekt als besondere Herausforderung<br />

sehen, ein Konzept auf<br />

höchstem Niveau anzubieten: Gesund,<br />

vollwertig und gleichzeitig altersgerecht,<br />

lautet die Marschrichtung. Keine Lieferlösung<br />

aus der Zentralküche, sondern vor<br />

Ort just in time produziert. Will heißen,<br />

Küchenchef Peter Fabian und seine Crew<br />

kochen in der perfekt ausgestatteten Küche<br />

der Mensa frisch, vollwertig, offerieren<br />

regelmäßig Bio-Gerichte, bieten die<br />

„Gemüse-Verweigerern<br />

legen wir den obligatorischen<br />

Apfel nahe.“<br />

Peter Fabian<br />

Auswahl zwischen vegetarischen und<br />

fleischhaltigen Rezepturen und setzen<br />

auch regelmäßig Fisch auf die wöchentlich<br />

wechselnde Speisenkarte. Die sich in<br />

den ersten 16 Wochen übrigens nicht wiederholt<br />

hat (künftig soll ein 8-10-Wochenturnus<br />

gelten), weil man die Zeit seit dem<br />

Start bewusst zum „Experimentieren“<br />

Anne-Sophie-Schule, Künzelsau<br />

Caterer: Panorama Catering (Tochter-<br />

Unternehmen Würth-Gruppe)<br />

Geschäftsführer: Markus Berdyszak<br />

Küchenleiter: Peter Fabian<br />

Eröffnung: September 2008<br />

<strong>Ess</strong>en: 450/Tag, davon 360 Schüler,<br />

40 Lehrer, 50 Mitarb. Würth,<br />

Ziel 2013: ca. 700 <strong>Ess</strong>en/Tag<br />

Preis: 50,- €/Monat Verpflegung, d.h.<br />

2,47 €/Tag (zzgl. 2,- € Zuschuss<br />

der Würth-Stiftung)<br />

Plätze: 320 an XS bis XXL-Tischen<br />

Fläche: 23.000 m 2 (Geschossfläche),<br />

davon ca. 520 m 2 Mensa, ca.<br />

400 m 2 Küche + Lager,<br />

ca. 100 m 2 Lehrküche<br />

Investitionen: 35,0 Mio. € Bauvolumen Schule<br />

insg., davon 1,3 Mio. € für<br />

Mensa & Küche<br />

Angebot: 2 Wahlmenüs/Tag (mit + ohne<br />

Fleisch), vollwertig-gesunde<br />

Ausrichtung nach DGE<br />

Kostenmix: 39 % Waren (inkl. Getränke),<br />

38 % Personal, 23 % Gemeink.<br />

Öffnungszeiten: 8.00 – 16.00 Uhr<br />

und Ausloten nutzte. Bewusst schöpfte<br />

das Küchenteam seinen reichhaltigen Rezepturfundus<br />

bis an die Grenzen aus, um<br />

auszuloten, welche Gerichte den Nerv der<br />

jungen Gäste am ehesten treffen sowie<br />

den Ansprüchen der Eltern genügen. Und<br />

zudem noch die selbst gesteckte Messlatte<br />

gesunder Ernährung erreichen.<br />

Lernen, Fechten, Turnen, Schwimmen<br />

– das schulische Programm der 360 Primar-<br />

und Sekundarschüler der Freien<br />

Schule Anne-Sophie macht nicht nur<br />

hungrig, sondern auch erwartungsvoll.<br />

Entsprechend gewapp<strong>net</strong> erwartet Peter<br />

Fabian höchstpersönlich mit zwei Kolleginnen<br />

hinter drei Ausgabe-Countern die<br />

lärmenden „Kohorten“, die in zwei Wellen<br />

(12.00 Uhr Sekundarstufe, 12.30 Uhr<br />

Primarstufe) sein Reich stürmen. Die Rede<br />

ist von 500 m 2 Mensa-Gastraum, der<br />

dank einer kompletten Längsseite raumhoher<br />

Fenster hell und naturnah daher<br />

kommt. Und den 360 Schülern, 40 Lehrern<br />

und 50 Firmen-Gästen einen gelungenen<br />

Mix großer, kleiner, runder, eckiger,<br />

niedriger und hoher Tische bietet. In<br />

nahezu allen Farben des Regenbogens<br />

Best Practise<br />

<strong>Ess</strong>-Klasse junior 1/2009 15


Best Practise<br />

Küchenchef<br />

Peter Fabian<br />

(rechts) bietet<br />

den kleinen<br />

Gästen viel<br />

Abwechselung.<br />

Unten: Bibliothek<br />

und Lehrküche.<br />

Praxis<br />

Vier<br />

Kochkojen<br />

bieten in der<br />

Lehrküche<br />

Platz zum<br />

Schnibbeln,<br />

Braten & Co.<br />

Fotos: JPW<br />

Schülerstimmen<br />

„Meistens ist das <strong>Ess</strong>en gut, doch es<br />

kommt darauf an, was es gibt – manchmal<br />

zu viel Gemüse.“ Naemi, 10 Jahre<br />

„Die Vorspeisen – Salat und Karottenrohkost<br />

– sind okay. Gekochtes Gemüse<br />

finde ich matschig, das mag ich nicht so<br />

gerne. Die Nachspeisen sind immer<br />

lecker.“ Vera, 10 Jahre<br />

„Ich finde es toll, hier zu essen, mit allen<br />

gemeinsam. Gyros ist mein Lieblingsessen<br />

– gab es bisher einmal.“<br />

Elisabeth, 11 Jahre<br />

„Mir schmeckt alles!“ Alicia, 11 Jahre<br />

„Meine Lieblingsgerichte sind Pommes<br />

und Pizza. Aber ich finde es gut, dass es<br />

hier andere Sachen gibt, als zuhause.<br />

Neue Dinge, die man probieren kann.“<br />

Samira, 11 Jahre<br />

präsentieren sich die Stühle: rote, grüne<br />

oder gelbe an weißen Tischen. Je nach<br />

Stimmungslage können die Schüler es<br />

sich in einer blauen, roten, grünen oder<br />

gelben Sitzgruppe gemütlich machen –<br />

hier ist vom Stuhl über die Bank bis zum<br />

Tisch alles in einer Farbe gehalten. Wer da<br />

keine gute Laune bekommt, ist selbst<br />

schuld.<br />

Peter Fabian hat sich nach zig Jahren<br />

Würth-Betriebsgastronomie mit Panorama-Catering<br />

nun die Schülerverpflegung<br />

zur Herzensangelegenheit gemacht - und<br />

das spüren „seine“ Kinder und Teenies sofort.<br />

Durchaus auch mal kritisch-skeptisch,<br />

aber mehrheitlich vertrauensvoll<br />

lassen sie sich von seinen Empfehlungen<br />

leiten, die immer wieder behutsam in die<br />

gesund-gemüsige Richtung lenken, wo es<br />

nötig ist. „Hartnäckigen Gemüse-Verweigerern<br />

legen wir den obligatorischen Apfel<br />

nahe, der täglich in einer großen Schüssel<br />

bereit liegt“, erklärt er mit einem Augenzwinkern.<br />

In punkto <strong>Ess</strong>en gelten die gleichen<br />

Grundsätze wie in Sachen Lernen: Gemeinschaftserlebnis<br />

und Teamgeist haben<br />

hohe Priorität. Darum gehen die<br />

Schüler in ihren Lerngruppen essen. Wöchentlich<br />

wird einer aus der Gruppe zum<br />

Tischmeister auserkoren, der das gemeinsame<br />

Mahl eröff<strong>net</strong> und erst beendet,<br />

wenn auch alle fertig<br />

sind. Das Geschirrabräu-<br />

men erledigt jeder selbst,<br />

aber zum Tischmeister-<br />

Job zählt es, den Tisch<br />

abzuwischen. Anschließend<br />

gibt der Herr des<br />

Tisches noch ein Gruppen-Feedback<br />

an den<br />

Küchenchef. „War okay<br />

heute“, ist ein oft und<br />

von Fabian gerne gehörtes<br />

Statement. Heißt<br />

übersetzt aus der Schülersprache:<br />

„Es hat uns<br />

sehr gut geschmeckt“, erklärt<br />

Peter Fabian<br />

schmunzelnd. Aber<br />

auch Kritik wird ohne<br />

Scheu kommuniziert,<br />

die nimmt man in der<br />

Küche sehr ernst. „Kinder<br />

sind ehrlicher, aber<br />

auch dankbarer als erwachsene<br />

Gäste“, so die<br />

Erkenntnis.<br />

16 <strong>Ess</strong>-Klasse junior 1/2009


Stichwort Angebot: Menü 1 als Fleischoder<br />

Fischgericht, Menü 2 als vegetarische<br />

Alternative, Salat oder Gemüse sowie<br />

ein Dessert stehen täglich zur Wahl. Montags<br />

konkurriert zum Beispiel ein kleines<br />

Rinderhüftsteak mit Kroketten und Kaisergemüse<br />

mit einer vegetarisch gefüllten<br />

Zucchini mit Kartoffelwürfel um die<br />

Gunst der Gäste. Dazu bunter Salat und<br />

zwei Kiwihälften. Am Tag drauf stehen<br />

Putenragout mit Vollkornnudeln und Karotten<br />

oder wahlweise Kartoffelpizza mit<br />

kleiner Salatgarnitur auf dem Plan. Flankiert<br />

von Gemüsesticks und Bio-Bananenquark.<br />

Wie ernst man es mit der<br />

Frischküche nimmt, belegen die<br />

Pommes, die natürlich als Frischware bezogen<br />

werden. Getränke gibt es an einer<br />

runden Dispenserinsel zur Selbstbedienung<br />

und soviel man will – über ganzen<br />

Tag.<br />

Dass in der Anne-Sophie-Schule nicht nur<br />

in Sachen Lernen, sondern auch bezüglich<br />

gesunder Ernährung an fast alles gedacht<br />

wurde, belegt die Lehrküche, die di-<br />

Bunte Stühle und Wände sorgen für gute<br />

Laune bei den Schülern.<br />

rekt neben der Mensaküche platziert wurde.<br />

Vier Kochkojen bieten je vier Kindern<br />

Platz zum Schnippeln, Rühren, Braten<br />

und Kochen. Wichtig ist den Verantwortlichen,<br />

dass die Schüler einen Zugang zu<br />

frischen, gesunden Lebensmitteln und<br />

Rezepturen bekommen. Und Fabians<br />

persönliches Ziel: auch an die Eltern in<br />

dieser Sache näher heranzukommen.<br />

„Doch als unumstrittenes Highlight im<br />

Kochclub gilt es, wenn wir frische Pfannkuchen<br />

machen, inklusive Wenden durch<br />

Hochwerfen“, berichtet Fabian. Da glänzen<br />

nicht nur die Kinderaugen!<br />

Jutta Pfannschmidt-Wahl<br />

Best Practise


Aktion<br />

Seit Juli 2009 können die kleinen Passagiere<br />

auf allen Langstreckenflügen der Lufthansa<br />

Mahlzeiten von Sarah Wiener genießen. Die<br />

bekannte Spitzenköchin hat die pfiffigen<br />

Menüs gemeinsam mit Kindern kreiert<br />

und verkostet. Die Erfolgsformel:<br />

lustige Optik gepaart mit coolen<br />

Namen wie „Fruchtiger Brummer“.<br />

Die Bordcrew serviert beispielsweise<br />

ab sofort ein Gericht,<br />

das einem Malkasten gleicht und verschieden<br />

farbige Brotaufstriche wie Kräuterquark,<br />

Tomaten- und Curryfrischkäse<br />

enthält. Zum anderen hat die Airline den<br />

Anspruch, dass die Kinderspeisen den Prinzipien<br />

einer ausgewogener Ernährung folgen.<br />

Deshalb wird bei den Gerichten für die<br />

Die große Geschmacksprobe: Sechs<br />

Kinder verkosteten die pfiffigen<br />

Kindermenüs kreiert von Starköchin<br />

Sarah Wiener. Fotos: complete buyout<br />

Sternstunde<br />

für kleine Genießer<br />

jungen Gäste weitgehend auf Zucker verzichtet<br />

und stattdessen zum Süßen oftmals<br />

Honig verwendet. Außerdem kommen nur<br />

hochwertige Fette wie Olivenöl zum Einsatz<br />

und dies auch nur in reduzierten<br />

Mengen. Die Kindermenüs können<br />

für Langstreckenflüge und<br />

für einige Europa-Flüge für Kinder<br />

unter zwölf Jahren kostenlos<br />

vorab bestellt werden. Insgesamt<br />

gehen jedes Jahr mehr als eine Million<br />

Kinder mit Lufthansa auf Reisen. Die<br />

Kindermahlzeiten an Bord nehmen dabei<br />

einen wichtigen Stellenwert ein. Seit sieben<br />

Jahren kreieren deshalb renommierte Köche<br />

wie Ralf Zacherl und Johann Lafer die<br />

Kindermenüs an Bord.<br />

18 <strong>Ess</strong>-Klasse junior 1/2009


Foto: Rieber<br />

Warum beschäftigen wir<br />

uns am Beginn dieser<br />

Arbeitsblatt-Serie mit so etwas<br />

„banalem“ wie der Gastro-Norm?<br />

Ganz einfach, weil sie quasi das Maß aller Dinge<br />

in Verpflegungseinrichtungen ist und einen<br />

erheblichen Einfluss auf die Funktionalität einer<br />

Küche und deren Arbeitsabläufe hat.<br />

Hintergrund. Die Gastro-Norm (GN) wurde 1964<br />

vom Schweizer Verband für Spital-, Heim- und Gemeinschaftsgastronomie<br />

und dem Schweizer Hotelverein<br />

unter Mitwirkung einiger großer Cateringunternehmen<br />

festgeschrieben. In der Folge hat die<br />

Gastro-Norm ihren Siegeszug um die Welt angetreten.<br />

Sie ist heute das Maß aller Fachplaner wenn es<br />

um Kompatibilität und wirtschaftliche Betriebsabläufe<br />

geht, auch in der Schulverpflegung. Die Gastro-Norm<br />

bestimmt nicht nur das Maß der Lebensmittelbehälter.<br />

Sie ist auch maßgebend für die Auslegung<br />

und Größe von Möbeln und Transportgeräten<br />

sowie Gar- und Kühlgeräten.<br />

GN-Norm. Was regelt die Gastro-Norm überhaupt?<br />

Die Gastro-Norm ist ein weltweit gültiges<br />

Maßsystem (NORM EN 631, bzw. DIN 66075) für<br />

Lebensmittelbehälter, so genannte Gastronormoder<br />

GN-Behälter. Sie bildet somit die Basis für systematisches<br />

und rationelles Arbeiten in Verpflegungseinrichtungen.<br />

Gerade im Bereich der Schulverpflegung,<br />

wo mit sehr geringen <strong>Ess</strong>enspreisen<br />

agiert werden muss, sind durchgängig geplante<br />

und ineinander greifende Abläufe von besonderer<br />

Bedeutung um ein wirtschaftliches Arbeiten überhaupt<br />

ermöglichen zu können. Das Grundmaß der<br />

Gastro-Norm ist 1/1und hat die Abmessungen 530<br />

x 325 mm. Folgende Behältermaße bzw. Teilungen<br />

sind üblich: 2/1, 2/3, 1/2, 1/3, 2/8, 2/4, 1/6 und 1/9. Alle<br />

Behälter sind in verschiedenen Tiefen erhältlich,<br />

von 20 bis 200 mm.<br />

Gastronorm-Behälter. Am weitesten verbreitet<br />

und universell einsetzbar sind Gastronormbehälter<br />

aus Edelstahl (Chromnickelstahl). Darüber hinaus<br />

werden Behälter aus transparentem Kunststoff<br />

(Polycarbonat) angeboten, die häufig für die Präsentation<br />

und Lagerung von Salaten eingesetzt wer-<br />

Arbeitsblatt<br />

Kinder- und Schülerverpflegung<br />

Schwerpunkt: Planung +Technik<br />

Gastro-Norm - Maß aller Küchen<br />

den. Die Normierung von Behältern<br />

hat in der Großverpflegung entscheidend<br />

zur Rationalisierung von<br />

Arbeitsprozessen beigetragen.<br />

Sie gibt es in unterschiedlichen<br />

Ausführungen: geschlossen, gelocht<br />

(zum Beispiel zum Dämpfen<br />

von Speisen im Kombidämpfer),<br />

ohne oder mit Griffen (erleichtern<br />

das Handling wenn die Behälter<br />

von oben z.B. in die Warmhaltewannen<br />

der Speisenausgabetheke<br />

eingesetzt werden müssen), mit<br />

emaillierter Oberfläche (geeig<strong>net</strong><br />

zum Backen) oder Roste und zahlreiche<br />

Spezialbehälter-, Bleche und<br />

Einsätze für Kombidämpfer im Gas- Foto: MKN<br />

tronormmaß.<br />

Gastronorm-Deckel. Für die GN-Behälter gibt es<br />

verschiedene Deckel aus Edelstahl und aus Kunststoff.<br />

Beim Einsatz der Behälter mit Deckel in der<br />

Speisenausgabe eignen sich Deckel mit Löffelausschnitt.<br />

Edelstahldeckel mit hitzebeständigen<br />

Gummidichtungen eigenen sich besonders gut<br />

zum Transport von heißen und flüssigen Speisen.<br />

Praxistipp<br />

Damit auch tatsächlich das ganze<br />

Rationalisierungspotenzial der Behälter genutzt<br />

werden kann, sind einige Details bei deren<br />

Beschaffung zu beachten. Genormt sind<br />

nämlich lediglich die Außenabmessungen der<br />

Behälter. Die Behälter verschiedener Hersteller<br />

unterscheiden sich häufig durch voneinander<br />

abweichende Innenmaße und Radien am<br />

Übergang zum Behälterboden. Das führt dazu,<br />

dass Behälter unterschiedlicher Hersteller nicht<br />

miteinander kompatibel sind und nicht<br />

ineinander gestapelt werden können; das hat<br />

einen größeren Platzbedarf bei der Lagerung<br />

zur Folge. Wichtig: Die GN-Norm ist auch<br />

maßgebend für die Auslegung und Größe von<br />

Möbeln, Transportgeräten sowie Gar- und<br />

Kühlgeräten. Infos auch unter www.vdf<strong>net</strong>.de<br />

<strong>Ess</strong>-Klasse junior 1/2009 19


Beschaffung. Um eine<br />

durchgängige Organisation<br />

in der Schulküche<br />

darstellen zu können und<br />

Schnittstellenprobleme von vorneherein<br />

zu vermeiden ist es besonderes<br />

sinnvoll sich bei der Beschaffung von Behältern auf<br />

das Sortiment eines Herstellers zu konzentrieren.<br />

Eine Abstimmung mit dem Betreiber oder ggf. externen<br />

Caterer ist ratsam.<br />

Einrichtungen. Beispielsweise sollten Schubladen<br />

in Möbeln dem GN-Maß entsprechen. Sauber gespülte<br />

Bestecke können dann in der Spülküche in<br />

GN-Behältern gesammelt werden, die dann direkt<br />

in Besteckschubladen eingesetzt werden. Vorteil:<br />

Die Bestecke müssen nicht noch einmal in Hand<br />

genommen werden; die Hygiene bleibt einwandfrei.<br />

Gargeräte. Auch die Kapazität zahlreicher thermischer<br />

Geräte wird in Anlehnung an die Gastro-Norm<br />

angegeben. Wenn beispielsweise bei einem Kombidämpfer<br />

umgangssprachlich von einem „Zehner“<br />

die Rede ist, ist ein Gerät mit 10 Einschüben à<br />

1/1GN gemeint. Die Kapazität von Geräten kann<br />

häufig aus den Typenbezeichnungen abgeleitet<br />

werden. Kürzel, wie z.B. „61“ oder „6.10“ lassen<br />

auf eine Kapazität von 6 Einschüben à 1/1GN schließen.<br />

Druckgargeräte, Kippbratpfannen, Speisenausgabewagen,<br />

Transportwagen, Regalwagen,<br />

Warmhalteboxen usw., immer wieder taucht die<br />

Gastro-Norm auf und ist auch hier maßgeblich für<br />

Kapazitätsangaben.<br />

Kühlgeräte. Neben den thermischen Geräten werden<br />

auch Kühlgeräte (Kühlschränke/ -tische und<br />

Kühlvitrinen) entsprechend der Gastro-Norm ausgelegt.<br />

Für Schulküchen werden leider häufig aus<br />

Kostengründen Haushaltskühlschränke beschafft,<br />

die in der Regel nicht auf das Gastronormmaß ausgelegt<br />

sind. Negative Folge: GN-Behälter passen<br />

nicht in die Kühlgeräte, so dass Speisen beim Ausoder<br />

Einlagern umgefüllt werden müssen. Neben<br />

dem erheblichen Mehraufwand für das Personal<br />

kann sich jedes Umfüllen auch nachteilig auf die<br />

Qualität und Hygiene der Speisen auswirken. Einfacher<br />

und langfristig kostengünstiger ist es von vorneherein,<br />

GN-kompatible Kühlgeräte zu beschaffen<br />

und damit durchgängige Arbeitsabläufe zu ermöglichen.<br />

Das gilt nicht nur für Kühlschränke, sondern<br />

genauso für Kühlvitrinen. Wichtig ist, dass die Geräte<br />

immer dem GN-Maß entsprechen. Gastronormbehälter<br />

können dann gleichzeitig als Ausgabe-, Lager-<br />

und Transportbehälter eingesetzt werden.<br />

Gastraum/Mensa. Nicht nur im Lager, in der Kü-<br />

Gastro-Norm - Maß aller Küchen<br />

che oder der Ausgabe, auch im Speisesaal ist auf<br />

ein reibungsloses Zusammenspiel zwischen Gastro-Norm<br />

und Einrichtungsgegenständen zu achten.<br />

Häufig werden in der Schulverpflegung GN-<br />

Tabletts eingesetzt, so dass auch bei der Auswahl<br />

von Tischen für den Speisesaal auf eine Kompatibilität<br />

zur Gastro-Norm geachtet werden muss. Runde<br />

Tische und Tischlängen unter 1,2 Metern sind ungeeig<strong>net</strong>.<br />

Das Thema setzt sich fort: Tablettrückgabewagen<br />

müssen auf das GN-Maß ausgelegt sein. Hier passieren<br />

bei der Beschaffung die meisten Fehler: Oftmals<br />

werden Gastro-Norm (GN) und Euro-Norm<br />

(EN) verwechselt, was zur Folge hat, dass die Tabletts<br />

gar nicht oder nicht richtig in die Wagen eingeschoben<br />

werden können.<br />

Spültechnik. Bei der Auslegung der Spülmaschine<br />

muss darauf geachtet werden, dass diese geeig<strong>net</strong><br />

ist um GN-Tabletts und gegebenenfalls auch GN-<br />

Behälter spülen zu können. Spezielle Spülkörbe<br />

sind i.d.R. nicht im Standardzubehör der Geräte enthalten<br />

und müssen zusätzlich beschafft werden.<br />

Merke. Das GN-Maß zieht sich wie ein roter Faden<br />

durch eine gut geplante und systematisch konzipierte<br />

Verpflegungseinrichtung.<br />

Nächste Ausgabe: Verpflegungsysteme. Welches<br />

System eig<strong>net</strong> sich für die Schulverpflegung?<br />

Unser Autor<br />

Levin Leiser, Dipl. Wirt.-Ing.<br />

(FH), ist Experte für Küchenplanung,<br />

-einrichtung und<br />

-technik und als Fachplaner<br />

und Geschäftsführer der<br />

Ingenieurgesellschaft für<br />

Verpflegungstechnik IVT GmbH<br />

Foto: IVT tätig. Er berät und plant seit<br />

vielen Jahren Verpflegungseinrichtungen in<br />

Schulen und anderen Kinder- und Jugendeinrichtungen.<br />

Als Referent engagiert er sich für<br />

Schulküchenkonzepte, die Wirtschaftlichkeit und<br />

gesundes <strong>Ess</strong>en vereinen, wirkt mit an<br />

öffentlichen Informationsprojekten, zum Beispiel<br />

von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung<br />

e.V. (DGE) und ist Mitinitiator der Initiative ‚1x1<br />

Schulverpflegung‘. Leiser ist seit 2004<br />

Vorstandsmitglied (Ressort Weiterbildung und<br />

Seminare) im Verband der Fachplaner e.V. (VdF).<br />

20 <strong>Ess</strong>-Klasse junior 1/2009


Keine Steuerbefreiung<br />

per se für Fördervereine<br />

Nach einem aktuellen Urteil des Bundesfinanzhofes sind private<br />

Fördervereine, die Schüler und Lehrer gegen Entgelt mit Speisen &<br />

Getränken versorgen, nicht per se steuerbefreit.<br />

Der Sachverhalt: Der Kläger ist ein<br />

eingetragener Förderverein von Eltern<br />

schulpflichtiger Kinder. Dieser hatte<br />

in den Streitjahren 1995 bis 1999 in einem<br />

Gymnasium eine <strong>Cafe</strong>teria eingerichtet<br />

und die Schüler und Lehrer mit Speisen<br />

und Getränken versorgt. Die <strong>Cafe</strong>teria war<br />

notwendig geworden, um die Schule als<br />

Ganztagsschule führen zu können. Das Finanzamt<br />

erließ für die Streitjahre Umsatzsteuerbescheide.<br />

Es sah die Abgabe von<br />

Speisen und Getränken als steuerpflichtig<br />

an und ging davon aus, dass die Umsätze<br />

des Klägers nicht gem. § 4 Nr. 23 UStG<br />

1993/1999 steuerbefreit seien.<br />

Der Schulträger bescheinigte der Steuerbehörde<br />

darauf hin, dass die Arbeit des Fördervereins<br />

im Interesse der Stadt durchgeführt<br />

werde und sämtliche durch den Betrieb<br />

der <strong>Cafe</strong>teria entstandenen Gewinne<br />

in Form von Einrichtungsgegenständen<br />

für die <strong>Cafe</strong>teria und Ausstattungen in die<br />

Schule zurückgeflossen seien. Infolgedessen<br />

machte der Kläger geltend, die Aufnahme<br />

der Schüler zu Erziehungs- und Ausbildungszwecken<br />

durch den Schulträger<br />

müsse bei ihm als dessen Erfüllungsgehilfe<br />

berücksichtigt werden. Das Finanzgericht<br />

gab der Klage statt. Auf Revision des Finanzamtes<br />

hob der Bundesfinanzhof das<br />

Urteil jedoch auf und wies die Klage ab.<br />

Die Gründe: Der Kläger kann sich wegen<br />

der Steuerbefreiung weder auf § 4 Nr. 23<br />

UStG noch auf § 4 Nr. 26 UStG und auch<br />

nicht auf Art. 13 Teil A Abs. 1i der Richtlinie<br />

77/388/EWG berufen. Die Regelung<br />

des § 4 Nr. 23 UStG konnte nicht eingrei-<br />

Recht<br />

fen, weil der Verein keine Jugendlichen zu<br />

Erziehungs-, Ausbildungs- oder Fortbildungszwecken<br />

„bei sich aufgenommen“<br />

hat. Die Leistungen des Klägers waren<br />

auch nicht nach § 4 Nr. 26 UStG steuerbefreit,<br />

weil er für seine Tätigkeit kein Entgelt<br />

von der Schule oder dem Schulträger erhalten<br />

hat, das steuerbefreit sein könnte.<br />

Entgelte wurden von den Schülern oder<br />

Lehrern lediglich als Gegenleistung für die<br />

Abgabe von Speisen/Getränken gezahlt.<br />

Außerdem konnte die Steuerbefreiung<br />

nicht aus europarechtlichen Normen abgeleitet<br />

werden. Zwar kann man sich unmittelbar<br />

auf eine einschlägige Mehrwertsteuer-Richtlinie<br />

der EG berufen, wenn eine<br />

dort vorgesehene Steuerbefreiung nicht<br />

hinreichend umgesetzt worden ist – wie etwa<br />

hier die Befreiung nach Art. 13 Teil A<br />

Abs. 1i der 6. EG-Richtlinie. Danach sind<br />

u.a. der Schulunterricht und die damit<br />

„eng verbundenen Dienstleistungen und<br />

Lieferungen von Gegenständen durch Einrichtungen<br />

des öffentlichen Rechts, die<br />

mit solchen Aufgaben betraut sind oder<br />

andere Einrichtungen mit von dem betreffenden<br />

Mitgliedstaat anerkannter vergleichbarer<br />

Zielsetzung“ befreit. Im Streitfall<br />

fehlte es allerdings an einer solchen Anerkennung<br />

durch den Mitgliedsstaat.<br />

Auch wenn eine Anerkennung als steuerbefreite<br />

Einrichtung nicht zwingend eine<br />

ausdrückliche (steuer-)gesetzliche Regelung<br />

voraussetzt, reichte hier die Bescheinigung<br />

des Schulträgers, der Verein sei in<br />

seinem Interesse tätig, nicht aus.<br />

Hans-Ulrich Dietz<br />

<strong>Ess</strong>-Klasse junior 1/2009 21<br />

Foto: ©BLE


Neuheiten<br />

Kurz & bündig:<br />

die neue<br />

Broschüre zur<br />

Mensaplanung.<br />

Foto: Pentagast<br />

Beim neuen<br />

Fanta Kochbuch<br />

steht der Spaß<br />

in der Küche im<br />

Vordergrund.<br />

Foto: Coca Cola<br />

Pentagast<br />

Planungsleitfaden für Schulmensen<br />

Unter dem Motto „Alles aus einer Hand“ bietet Pentagast<br />

Schulen ab sofort ein Rundum-Sorglos-Paket in punkto Schulverpflegung.<br />

Als Komplett-Ausstatter für Schulmensen kümmert<br />

sich Pentagast dabei sowohl<br />

um die Planung als auch um die<br />

komplette Umsetzung der neuen<br />

Schulmensa inklusive „Service after<br />

Opening“. Noch Fragen? Pentagast<br />

hat eigens für Schulen und Schulträger<br />

eine Broschüre heraus gebracht,<br />

in der alle Schritte auf dem Weg zu<br />

einer professionellen Schulmensa<br />

beschrieben werden. Ein beispielhafter<br />

Grundriss einer Schulmensa<br />

zeigt Entscheidern vor Ort zudem<br />

schnell und übersichtlich, worauf es<br />

in der Praxis ankommt. Weitere<br />

Tipps rund um das Thema Schülerverpflegung<br />

runden die neue Broschüre<br />

ab, die bei Pentagast unter<br />

der E-Mail info@pentagast.de kostenlos<br />

bestellt werden kann. Unter<br />

dem Dach Pentagast vereinen sich bundesweit 26 Mitgliedsunternehmen<br />

aus Technik, Planung, Einrichtung und Ausstattung<br />

für den gesamten Markt der Gemeinschaftsverpflegung<br />

mit rund 40 Jahren Praxiserfahrung.<br />

www.pentagast.de<br />

Fanta<br />

Eltern avancieren zu Kochbuch-Stars<br />

Mütter aus ganz Deutschland<br />

wurden von Fanta aufgefordert,<br />

ihre Ideen für Rezepte<br />

und Spiele einzusenden, die<br />

für besonderen Spaß mit Kindern<br />

in der Küche sorgen. Die<br />

zehn Teilnehmer mit den besten<br />

Ideen nahmen am großen<br />

Koch- und Back-Workshop<br />

mit der bekannten Buch-Autorin<br />

Annik Wecker in Hamburg<br />

teil – darunter auch ein<br />

Vater, der mit seinen Ideen und Rezepten überzeugte. Die Bilder<br />

des Workshops werden zusammen mit den Rezepten und<br />

Spielanleitungen in einem außergewöhnlichen Mutter-Kind-<br />

Kochbuch, das Fanta in Kooperation mit dem Dorling Kindersley<br />

Verlag produziert, ab September im Buchhandel erscheinen.<br />

Die Autorin Annik Wecker, ist ein absoluter Profi, wenn<br />

es um das Thema Backen und Kochen geht – und involviert ihre<br />

zwei Söhne dabei so oft wie möglich: „Das ist mit die<br />

schönste Zeit, die wir zusammen verbringen. Wir können dabei<br />

wahnsinnig kreativ sein, probieren viel aus und haben jede<br />

Menge Spaß miteinander“, so die 33-jährige Münchnerin.<br />

www.coca-cola-gmbh.de<br />

Foto: Blanco<br />

Blanco<br />

Komplettes Gastronorm-System<br />

Die Firma Blanco, Oberderdingen,<br />

hat eine neue 24-seitige<br />

Broschüre veröffentlicht,<br />

in der das komplette Gastronorm-System<br />

(GN) mit mehr<br />

als 200 Behälter, Deckel, Bleche<br />

und Kocheinsätze dargestellt<br />

werden. Der Leitfaden<br />

hilft, für jeden Zweck das passende<br />

GN-Produkt zu finden.<br />

Die Broschüre enthält darüber<br />

hinaus eine neue Übersicht<br />

mit praxisbezogenen<br />

Füllmengenangaben für alle<br />

relevanten Behältergrößen.<br />

www.blanco.de<br />

Rewe GVS<br />

Noch mehr Service<br />

auf einen Klick<br />

Rewe-Großverbraucher-Service<br />

hat seine Homepage<br />

komplett neu konzipiert und<br />

gestaltet: Von der Startseite<br />

mit Portalcharakter bis zum<br />

aktuellen Warenkorbwert<br />

während einer Online-Bestellung<br />

bietet die neue Website<br />

jetzt noch mehr Nutzwert<br />

und Bedienkomfort. Um die<br />

Anzeigegeschwindigkeit der<br />

einzelnen Seiten zu erhöhen,<br />

wurden neueste Skripte und<br />

Funktionen implementiert.<br />

So erscheinen dank Ajax-<br />

Technologie beispielsweise<br />

weiterführende Inhalte innerhalb<br />

der aktuellen Seite, ohne<br />

dass ein neues Fenster zu geöff<strong>net</strong><br />

werden muss. Damit<br />

wird nicht nur das Navigieren<br />

schneller und komfortabler,<br />

auch der Webserver wird entlastet<br />

– ideale Bedingungen<br />

für Online-Bestellungen. In<br />

Foto: OTG<br />

dem komplett überarbeiteten<br />

Bestell- und Informationssystem<br />

können registrierte Kunden<br />

wahlweise über gespeicherte<br />

Listen, den kundenbezogenen<br />

Ordersatz oder über<br />

die Lieferungen der vergangenen<br />

Monate Bestellungen tätigen.<br />

Eine permanente Anzeige<br />

informiert währenddessen<br />

über den aktuellen Warenkorbwert.<br />

Zusätzliche Vorteile<br />

bietet der Zugang zu allen<br />

Sonderangeboten, Neuheiten<br />

im Sortiment, zu aktuell verfügbaren<br />

Restposten und detaillierten<br />

Infos über alle national<br />

gelisteten Produkte. Ergänzend<br />

bietet die neue<br />

Homepage unter anderem<br />

wichtige Termine sowie aktuelle<br />

Meldungen aus der Branche.<br />

www.rewe-gvs.de<br />

OTG<br />

Ab sofort Tee in<br />

Kannenportionen<br />

Für die Gemeinschaftsverpflegung<br />

u. a. für Kitas und<br />

Schulen bringt die Ostfriesische<br />

Tee Gesellschaft (OTG)<br />

unter der Marke Meßmer Profi<br />

Line jetzt ein Sortiment<br />

großer Aufgussbeutel auf den<br />

Markt. Die für 1-Liter Kannenportionenzugeschnittenen<br />

Teebeutel werden in<br />

sechs unterschiedlichen Geschmacksrichtungenangeboten.<br />

Neben den klassischen<br />

Geschmacksrichtungen wird<br />

das Sortiment in neuen Kompositionen<br />

wie Orange-Ingwer<br />

und Lemongras-Erdbeere<br />

angeboten. www.otg.de<br />

22 <strong>Ess</strong>-Klasse junior 1/2009


Winterhalter<br />

Beteiligung an<br />

Forschungsprojekt<br />

Mit dem wissenschaftlich begleiteten<br />

„Synergiekonzept<br />

Wirtschaft & Ernährungsbildung“<br />

hat das Team der<br />

Hochschule Fulda im hessischen<br />

Verbund mit der Hochschule<br />

Kassel und der Justus<br />

Liebig Universität Giessen<br />

jetzt auch das Bundesministerium<br />

für Forschung und Bildung<br />

überzeugt. Das Forschungsprojekt<br />

zum Thema<br />

Schülerverpflegung erhält für<br />

die nächsten drei Jahre Fördermittel<br />

aus dem Bundesetat.<br />

Mit ausschlaggebend<br />

war die hohe Beteiligung von<br />

Unternehmen. Prof. Dr. Georg<br />

Koscielny, Fachbereichsleiter<br />

Oecotrophologie der<br />

Hochschule Fulda: „Über 60<br />

Prozent der Unterstützung<br />

kommt aus der Wirtschaft“.<br />

Darunter sind namhafte Firmen<br />

wie die Winterhalter Gastronom,<br />

die eine Entwicklungsküche<br />

des Forschungsprojekts<br />

im „Oecotoques<br />

House Motten“ mit modernster,ressourcenschonender<br />

Spültechnik ausstattete.<br />

Dort arbeitet seit August<br />

2008 eine leistungsstarke<br />

Korbdurchschubspülmaschine<br />

GS 515 von Winterhalter<br />

mit der patentierten Energie-<br />

In der Entwicklungsküche<br />

kommt ressourcenschonende<br />

Spültechnik zum Einsatz.<br />

Foto: Winterhalter<br />

spartechnik „Energy+“. Für<br />

das Fuldaer Mädchengymnasium<br />

„Marienschule“ – Pilotprojekt<br />

der wissenschaftlichen<br />

Studie – ist eine weitere<br />

Korbdurchschubspülmaschine<br />

der Serie GS 500 von Winterhalter<br />

eingeplant.<br />

www.winterhalter.de<br />

Lebensbaum<br />

Neue Früchtetee-<br />

Serie im Angebot<br />

Fruchtig-frischen Sommer-<br />

Genuss bieten die zwei neuen<br />

Früchtetees „Sanddorn-Cranberry”<br />

und “Granatapfel-<br />

Orange” des Diepholzer Bio-<br />

Herstellers Lebensbaum.<br />

Trendzutaten wie hochwertiger<br />

Sanddorn und feinster<br />

Granatapfel zusammen mit<br />

ausgesuchten Kräutern und<br />

Früchten zeichnen die Tee-<br />

Newcomer aus. Süßes Brombeerblatt,<br />

das erstmals in Bio-<br />

Qualität exklusiv bei Lebensbaum<br />

zum Einsatz kommt,<br />

verleiht den Getränken zudem<br />

eine angenehm naturreine<br />

Süße. Abgerundet wird die<br />

neue Früchtetee-Serie im Aufgussbeutel<br />

durch den beliebten<br />

Beeren-Waldmeister-Tee,<br />

den viele Teeliebhaber bereits<br />

als losen Tee kennen. Seine<br />

Rezeptur wurde ebenfalls<br />

durch das Süße Brombeerblatt<br />

verfeinert. Die Zutaten<br />

für die neue Früchtetee-Serie<br />

stammen zu 100 Prozent aus<br />

ökologischem Anbau; auf die<br />

Zugabe von Aromen wird<br />

konsequent verzichtet. Alle<br />

Tees sind seit Juni erhältlich.<br />

www.lebensbaum.de<br />

Bauer<br />

Molkerei startet<br />

Gewinnspiel<br />

Gemeinsam mit dem TV-Sender<br />

Super RTL sowie dem<br />

Kinderportal Toggo.de bewirbt<br />

die Privatmolkerei Bauer<br />

ab August ihr Kindersortiment<br />

mit den Lizenzfiguren<br />

Looney Tunes. Ein 30-sekündiger<br />

TV-Trailer ruft auf Super<br />

RTL zur Teilnahme am<br />

interaktiven Gewinnspiel<br />

www.toggo.de auf. Als Hauptpreis<br />

winkt eine Reise in die<br />

Warner Bros. Studios in die<br />

USA, der Heimat der Looney<br />

Tunes. Mit der Kampagne<br />

macht Bauer u.a. Appetit auf<br />

Kinderjoghurt und -drinks.<br />

www.bauer-milch.de<br />

www.toggo.de<br />

Baker & Baker<br />

Kids Crunch Donut<br />

lockt in Bunt<br />

The Foodservice Bakery in<br />

Bremen erweitert ihr Sortiment<br />

an Muffins, Donuts,<br />

und anderen Snackspezialitäten<br />

um drei weitere Varianten.<br />

Der bunte „Kids Crunch Donut“,<br />

überzogen mit einer weißen<br />

Fettglasur und mit buntem<br />

Schokolinsenbruch bestreut,<br />

dürfte vor allem Kinderaugen<br />

auf sich ziehen. Der<br />

neue Donut wird tiefgekühlt<br />

in einer 12er Tray-Verpackung<br />

geliefert. Ideal zum Verzehr für<br />

unterwegs bieten sich die einzeln<br />

verpackten Nougatcream<br />

Donuts und Schoko Muffin<br />

Rational<br />

Jetzt mit cleverer<br />

Reinigung<br />

Eine Vielzahl von Vorschriften<br />

und wechselndes Personal<br />

machen das Einhalten vorgeschriebenerReinigungszyklen<br />

nicht einfach. Mit CareControl<br />

bietet Rational eine<br />

effiziente und sichere Lösung.<br />

Die eingebaute Pflegeintelligenz<br />

des SelfCooking<br />

Centers erkennt selbstständig<br />

den aktuellen Verschmutzungsgrad<br />

und<br />

den allgemeinen Pflegezustand<br />

des Gerätes und<br />

berech<strong>net</strong> „just in time“<br />

den jeweils idealen Reinigungsprozess.Resultat:<br />

das Gerät wird hygienisch<br />

sauber und<br />

glänzend. Spezielle, in<br />

den Rational Care-Tabs enthaltene<br />

Kalklöser verhindern<br />

zudem Kalkablagerungen bereits<br />

bei der Entstehung. Dabei<br />

werden nur die Mengen<br />

an Chemie, Wasser und Energie<br />

verbraucht, die wirklich<br />

nötig sind. Und das bei denkbar<br />

einfacher Bedienung:<br />

Schublade öffnen, Care-Tabs<br />

einlegen - fertig!<br />

www.rational-ag.com<br />

<strong>Ess</strong>-Klasse junior 1/2009 23<br />

Foto: Baker & Baker<br />

Foto: Rational<br />

mit Milka an. Dem Karton mit<br />

48 Donuts liegt ein Display<br />

zur Platzierung am Point of Sale<br />

bei. Die mit Milka-Schokolade<br />

und Drops dekorierten<br />

Schoko Muffins werden tiefgekühlt<br />

im 20er Karton geliefert.<br />

www.baker-baker.de<br />

Neuheiten<br />

Hygienisch sauber<br />

und glänzend – dank<br />

neuer Reinigungstechnik.<br />

Neu im<br />

Sortiment: der<br />

Kids Crunch<br />

Donut.


Service<br />

Vorschau<br />

Im neuen Heft...<br />

... werden wir eine Reihe wichtiger<br />

und praxisrelevanter Themen aufgreifen.<br />

� Best Practise. Unsere Redakteurin<br />

Jill Büldt besuchte die Berliner<br />

Grundschule am Kollwitzplatz und<br />

berichtet über das Konzept und die<br />

Zusammenarbeit mit dem Caterer.<br />

� Interview. Wir wollen von Dr.<br />

med. Thomas Ellrott, Leiter des Instituts<br />

für Ernährungspsychologie<br />

an der Uni Göttingen, mehr über seine<br />

Studien mit Kindern und Jugendlichen<br />

erfahren.<br />

Seine These: Die<br />

Wortwahl „GesundeErnährung“<br />

ist kontraproduktiv.<br />

� Portrait. Sarah<br />

Wiener und ihre<br />

Stiftung. Die bekannteste<br />

Köchin<br />

Deutschlands<br />

gibt Anregungen<br />

und Tipps.<br />

� Arbeitsblatt.<br />

In dieser neuen<br />

Serie beschäftigt<br />

sich unser Planungsexperte<br />

Levin Leiser mit<br />

den gängigen<br />

Produktionssystemen<br />

und ihren<br />

Vor- und Nachteilen.<br />

� Planung & Technik. Wir berichten<br />

über die Bezahlmodelle und Zahlungssysteme<br />

in der Praxis.<br />

� Lebensmittel. Die Molkereien haben<br />

eine ganze Reihe von Neuheiten<br />

auf Lager.<br />

Erscheinungstermin: 5.Oktober’09<br />

Die Wirtschaftsfachzeitschrift für professionelle Gemeinschaftsverpflegung<br />

36. Jahrgang<br />

Verlag: Deutscher Fachverlag GmbH<br />

Postadresse: 60264 Frankfurt am Main<br />

Hausadresse: Mainzer Landstraße 251, 60326 Frankfurt am Main,<br />

Telefonzentrale: 069/7595-01,<br />

Telefax: 7595-1507 (Redaktion), 069/7595-1780 (Anzeigen)<br />

E-Mail: Red.gv-p@dfv.de<br />

Inter<strong>net</strong>: www.gv-praxis.de<br />

Geschäftsführung: Dr. Rolf Grisebach, Peter Kley, Michael Schellenberger, Holger Knapp<br />

Bereichsgeschäftsführer: Peter <strong>Ess</strong>er, Florian Fischer, Markus Gotta<br />

Aufsichtsrat: Klaus Kottmeier, Andreas Lorch, Catrin Lorch, Peter Ruß<br />

Herausgeberin: Gretel Weiß 069/75 95-15 11, E-Mail: gretel.weiss@dfv.de<br />

Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Burkart Schmid -1515,<br />

E-Mail: burkart.schmid@dfv.de<br />

Redaktion: Jutta Pfannschmidt-Wahl -1517, E-Mail: jutta.pfannschmidt@dfv.de;<br />

Ingeborg Sichau -1517 E-Mail: ingeborg.sichau@dfv.de;<br />

Claudia Zilz -1519, E-Mail: claudia.zilz@dfv.de<br />

Redaktionsassistenz: Martina Reif -1226, E-Mail: martina.reif@dfv.de<br />

Autoren dieser Ausgabe: Hans-Ulrich Dietz, Hans-Jörg Jarofke, Levin Leiser<br />

Grafik & Layout: Johannes Kayser -2575, E-Mail: Johannes.Kayser@dfv.de<br />

Objekt- und Anzeigenleitung: Christiane Pretz -1783<br />

Projektleitung Marketing: Philipp Laqué -1271<br />

Vertriebswerbung-Abonnement-/Leserservice: Klaus Gast –1972<br />

Gesamtleitung Printmedien-Services: Kurt Herzig 069/75 95-24 61<br />

Produktion: Hans Dreier (Ltg.) 069/75 95-24 63<br />

Logistik: Veronika Lorey (Ltg.) 069/75 95-22 01<br />

Erscheinungsweise: 11 x jährlich<br />

Abonnement: 069/75 95-19 73<br />

Bezugspreis Inland jährlich 132,- € (einschließlich Versandkosten und 8,64 € MwSt.)<br />

Bezugspreis Österreich und Schweiz jährlich 136,20 € (einschließlich Versandkosten und<br />

bei Nennung der UstID-Nr ohne MwSt.); ansonsten zuzüglich 7 Prozent MwSt. = 9,53 €<br />

Bezugspreis übriges EU-Ausland jährlich 136,20 € (einschließlich Versandkosten und bei<br />

Nennung der UstID-Nr. ohne MwSt.); ansonsten zuzüglich 7 Prozent MwSt.= 9,53 €<br />

Bezugspreis außerhalb Europas jährlich 138,80 € (einschließlich Versandkosten. Luftpost<br />

auf Anfrage).<br />

Einzelheft: 12,90 € plus 7 Prozent MwSt. plus Versandkosten<br />

Die Abonnementgebühren sind im Voraus zahlbar. Das Abonnement verlängert sich automatisch,<br />

wenn es nicht drei Monate vor Ablauf des jeweiligen Bezugszeitraumes schriftlich beim<br />

Verlag gekündigt wird.<br />

Gültige Anzeigenpreisliste Nr. 40 vom 1. Januar 2009<br />

Bankverbindungen:<br />

Frankfurter Sparkasse, Kto.-Nr. 34 926, BLZ 500 502 01,<br />

Commerzbank Frankfurt am Main, Kto.-Nr. 586 555 500, BLZ 500 400 00<br />

Bei Nichtbelieferung ohne Verschulden des Verlages oder infolge Störung des Arbeitsfriedens<br />

bestehen keine Ansprüche gegenüber dem Verlag.<br />

Druck: Druckhaus Main-Echo GmbH & Co.KG, Weichertstraße 20, 63741 Aschaffenburg<br />

Druckverfahren: Bogenoffset. Gedruckt auf umweltfreundlich chlorfreiem Papier.<br />

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages gestattet.<br />

Alle veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Ohne Genehmigung des Verlages<br />

ist eine Verwertung strafbar. Dies gilt auch für die Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme<br />

in elektronische Datenbanken und für die Vervielfältigung auf CD-Rom. Für unverlangt eingesandte<br />

Beiträge wird keine Gewähr übernommen. Beiträge, die mit dem Namen des Verfassers<br />

gekennzeich<strong>net</strong> sind, stellen nicht in jedem Falle die Meinung der Redaktion dar. Mit der<br />

Annahme zur Veröffentlichung überträgt der Autor das ausschließliche Verlagsrecht für die<br />

Zeit bis zum Ablauf des Urheberrechts. Diese Rechteübertragung bezieht sich insbesondere<br />

auf das Recht des Verlages, das Werk zu gewerblichen Zwecken per Kopie (Mikrofilm, Fotokopie,<br />

CD-Rom oder andere Verfahren) zu vervielfältigen und/oder in elektronische oder andere<br />

Datenbanken aufzunehmen.<br />

In unserem Haus - Deutscher Fachverlag - erscheinen außerdem folgende Fachzeitschriften<br />

für Gastronomie und Großverpflegung: food service, Food Service Europe & Middle East und<br />

AHGZ mit Der Hotelier. In unserem österreichischen Tochterverlag Hotel & GV-Praxis, im<br />

Tschechischen und Slowakischen Fachverlag Food Service CR/SR sowie in unseren Tochtergesellschaften<br />

in Polen Food Service Polska und in Russland Pectopah.<br />

ISSN 0342-376X<br />

Der Informationsgesellschaft zur Feststellung der Verbreitung<br />

von Werbeträgern angeschlossen.<br />

24 <strong>Ess</strong>-Klasse junior 1/2009<br />

Fotos: v. o. Sarah Wiener Stiftung, S. Kral, www.aboutpixel.de

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