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BürgerProgramm Bonn - BürgerForum 2011

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<strong>BürgerProgramm</strong><br />

Bundesstadt<br />

<strong>Bonn</strong>


Impressum<br />

eine initiative des Bundespräsidenten mit:<br />

© <strong>BürgerForum</strong> <strong>2011</strong><br />

c/o Bertelsmann stiftung<br />

Carl-Bertelsmann-straße 256 · 33311 gütersloh<br />

www.buergerforum<strong>2011</strong>.de<br />

Verantwortlich:<br />

dr. robert B. Vehrkamp · dr. dominik hierlemann<br />

anna Wohlfarth · lars thies<br />

redaktion: Pia-annabelle Wischnat<br />

gestaltung und lektorat:<br />

sChmitZ Wg Corporate Communication gmbh · www.schmitz-wg.com<br />

Fotos: maja metz (titel), reinhard Feldrapp (s. 3), rafael herlich (s. 11)<br />

dirk lahmann, sven hense (s. 6, 13, 15, 17, 19, 21, 23)<br />

Wir bitten um Verständnis, dass in der regel auf die explizite nennung<br />

der weiblichen sprachform verzichtet wurde. Frauen und männer sind<br />

immer gleichermaßen gemeint.<br />

<strong>BürgerForum</strong> <strong>Bonn</strong><br />

r(h)eIn<br />

In dIe ZukunFt.<br />

inhalt<br />

das <strong>BürgerForum</strong> <strong>2011</strong> – Zukunft braucht Zusammenhalt. Vielfalt schafft Chancen. 04<br />

der Weg zum <strong>BürgerForum</strong> 06<br />

so funktioniert die online-Plattform 08<br />

Wie können wir den gesellschaftlichen Zusammenhang in deutschland fördern? 10<br />

Vorschlag ausschuss solidarität und gerechtigkeit 12<br />

Vorschlag ausschuss demokratie und Beteiligung 14<br />

Vorschlag ausschuss Familiäre lebensformen 16<br />

Vorschlag ausschuss integration 18<br />

Vorschlag ausschuss Bildung 20<br />

Vorschlag ausschuss demografie 22<br />

2 | <strong>BürgerProgramm</strong> <strong>Bonn</strong> <strong>BürgerProgramm</strong> <strong>Bonn</strong> | 3


<strong>BürgerForum</strong> <strong>2011</strong><br />

Bundespräsident Christian Wulff eröffnete das <strong>BürgerForum</strong> <strong>2011</strong> mit einer Rede<br />

in Naila im Landkreis Hof. Die Rede wurde live in die anderen 24 Regionen übertragen.<br />

das <strong>BürgerForum</strong> <strong>2011</strong> –<br />

ZukunFt Braucht ZuSammenhalt.<br />

VIelFalt SchaFFt chancen.<br />

das <strong>BürgerForum</strong> <strong>2011</strong> ist eine initiative<br />

des Bundespräsidenten Christian<br />

Wulff mit der Bertelsmann stiftung und<br />

der heinz nixdorf stiftung. in 25 städten<br />

und landkreisen in deutschland wurden<br />

jeweils 400 nach einem Zufallsverfahren<br />

ausgewählte Bürger eingeladen mitzudiskutieren.<br />

Bundesweit beteiligten sich<br />

so 10.000 Bürger an der diskussion.<br />

die Kluft zwischen Wählern und<br />

gewählten hat sich vergrößert. deshalb<br />

ist es wichtig, Brücken zwischen den<br />

Bürgern und den politisch Verantwort-<br />

lichen zu schlagen und ein gemein-<br />

sames, verantwortliches handeln zu ini-<br />

tiieren. auch die gesellschaft treibt heute<br />

an vielen stellen auseinander: davon<br />

zeugt der gegensatz zwischen Jung und<br />

alt, die Kluft zwischen arm und reich, die<br />

unzureichende integration von migranten.<br />

Wie wollen die menschen in deutschland<br />

vor dem hintergrund dieser heraus-<br />

forderungen künftig zusammenleben?<br />

unter der überschrift „Zukunft braucht<br />

Zusammenhalt. Vielfalt schafft Chancen.“<br />

haben die teilnehmer zu dieser<br />

Frage in sechs thematischen ausschüssen<br />

gearbeitet (siehe abbildungen unten).<br />

das ergebnis des <strong>BürgerForum</strong>s <strong>2011</strong><br />

sind 25 regionale <strong>BürgerProgramm</strong>e, mit<br />

jeweils einem konkreten Vorschlag zu<br />

jedem ausschussthema. alle teilnehmer<br />

wählen außerdem einen der regionalen<br />

Vorschläge pro thema in ein bundesweites<br />

<strong>BürgerProgramm</strong>. am 28. mai<br />

übergeben sie dieses <strong>BürgerProgramm</strong><br />

an den Bundespräsidenten und stellen<br />

es der Öffentlichkeit vor.<br />

So wurde die Stadt <strong>Bonn</strong><br />

teil des <strong>BürgerForum</strong>s<br />

im herbst 2010 wurden alle landkreise<br />

in deutschland, alle kreisfreien städte<br />

und alle städte mit mehr als 80.000 einwohnern<br />

zur mitwirkung am Bürger-<br />

Forum <strong>2011</strong> eingeladen. über 160 städte<br />

und landkreise hatten sich beworben.<br />

aus allen Bewerbungen wurden schließlich<br />

per losverfahren 25 regionen ausgewählt.<br />

die stadt <strong>Bonn</strong> war dabei!<br />

So wurden die teilnehmer<br />

ausgewählt<br />

solidarität und gerechtigkeit demokratie und Beteiligung Familiäre lebensformen integration<br />

Bildung demografie<br />

Für jeden teilnehmer begann das <strong>BürgerForum</strong><br />

mit einem anruf. die 400 Bürger<br />

aus <strong>Bonn</strong> wurden durch eine zufällige<br />

stichprobe aus dem telefonregister ausgewählt<br />

und zum <strong>BürgerForum</strong> eingeladen.<br />

Ziel der Zufallsauswahl war, dass<br />

die teilnehmer die Vielfalt der gesellschaft<br />

widerspiegeln und dass eine möglichst<br />

große Zahl an unterschiedlichen<br />

meinungen und erfahrungen in die diskussion<br />

und in die Vorschläge einfließt.<br />

4 | <strong>BürgerProgramm</strong> <strong>Bonn</strong> <strong>BürgerProgramm</strong> <strong>Bonn</strong> | 5


<strong>BürgerForum</strong> <strong>2011</strong><br />

der Weg Zum<br />

<strong>BürgerProgramm</strong><br />

meistens treffen sich menschen entweder<br />

auf politischen Veranstaltungen<br />

oder sie diskutieren im internet, häufig<br />

ohne einander zu kennen. die Besonderheit<br />

des <strong>BürgerForum</strong>s ist es, beides<br />

miteinander zu verbinden: das Bürger-<br />

Programm ist ein ergebnis, das von den<br />

teilnehmern sowohl auf Veranstaltungen<br />

als auch online erarbeitet wurde.<br />

auftakt<br />

Begonnen haben die teilnehmer des<br />

<strong>BürgerForum</strong>s mit der arbeit auf einer<br />

auftaktveranstaltung am 12. märz <strong>2011</strong>.<br />

alle sechs ausschüsse eines regionalen<br />

<strong>BürgerForum</strong>s kamen hier jeweils<br />

zusammen. die mitglieder eines ausschusses<br />

hatten die gelegenheit, sich<br />

persönlich kennenzulernen und einen<br />

ganzen tag lang intensiv zu arbeiten. in<br />

diskussionen und abstimmungen in<br />

kleinen runden traf jeder ausschuss<br />

erste inhaltliche Festlegungen für das<br />

<strong>BürgerProgramm</strong>. unter dem titel „herausforderung“<br />

haben die teilnehmer<br />

das jeweils größte gesellschaftliche<br />

Problem oder die wichtigste entwick-<br />

lung in ihrem ausschussthema identifiziert<br />

und gemeinsam in wenigen sätzen<br />

festgehalten.<br />

in einem zweiten schritt haben sie<br />

stichpunktartig erste Vorschläge formuliert,<br />

wie der herausforderung begegnet<br />

werden kann.<br />

Zeitgleich nahmen die teilnehmer<br />

des <strong>BürgerForum</strong>s <strong>2011</strong> in allen regionen<br />

die arbeit auf. mit einer rede in<br />

naila im landkreis hof, die in alle anderen<br />

regionen übertragen wurde, eröffnete<br />

Bundespräsident Christian Wulff<br />

das <strong>BürgerForum</strong>.<br />

online-diskussion<br />

die ergebnisse des auftakts nahmen die<br />

teilnehmer mit in die online-diskussion.<br />

innerhalb von zwei Wochen haben sie<br />

die einzelnen Vorschläge weiter ausgearbeitet<br />

und schließlich per abstimmung in<br />

jedem ausschuss den überzeugendsten<br />

Vorschlag ausgewählt. in den folgenden<br />

drei Wochen der online-diskussion wurde<br />

an dem ausgewählten Vorschlag weitergearbeitet.<br />

die teilnehmerinnen und<br />

teilnehmer haben die details des Vorschlags<br />

sowie seine Vor- und nachteile<br />

diskutiert und schließlich den text formuliert,<br />

wie er hier im <strong>BürgerProgramm</strong><br />

zu lesen ist. Vier sogenannte online-<br />

moderatoren haben in dieser Zeit darauf<br />

geachtet, dass die diskussion fair und<br />

sachlich verläuft.<br />

Bürgerredakteure schreiben<br />

die texte<br />

Wie konnten 60 oder 70 menschen in<br />

jedem ausschuss an einem gemein-<br />

samen text schreiben? die antwort ist:<br />

nicht jeder arbeitete selbst am text.<br />

das Formulieren des Vorschlags übernahmen<br />

sogenannte Bürgerredakteure.<br />

sie waren selbst auch teilnehmer des<br />

<strong>BürgerForum</strong>s, hatten aber eine besondere<br />

rolle übernommen. Pro ausschuss<br />

gab es zwei Bürgerredakteure mit dieser<br />

verantwortungsvollen aufgabe: alle<br />

mitglieder eines ausschusses konnten<br />

Kommentare, Änderungen und ergänzungen<br />

zu einem Vorschlag und zu<br />

einzelnen textabschnitten machen. die<br />

Bürger-redakteure haben dann aus<br />

diesen Kommentaren und anmerkungen<br />

die zusammenhängenden texte für das<br />

<strong>BürgerProgramm</strong> formuliert.<br />

der tag des <strong>BürgerForum</strong>s<br />

auf einer zweiten Veranstaltung am<br />

14. mai in allen 25 regionen wurden die<br />

ergebnisse in Form des vorliegenden<br />

<strong>BürgerProgramm</strong>s der Öffentlichkeit vorgestellt<br />

und mit Vertretern von Politik<br />

und gesellschaft diskutiert.<br />

6 | <strong>BürgerProgramm</strong> <strong>Bonn</strong> <strong>BürgerProgramm</strong> <strong>Bonn</strong> | 7


<strong>BürgerForum</strong> <strong>2011</strong><br />

so FunKtioniert<br />

die onlIne-PlattForm<br />

die online-Plattform des <strong>BürgerForum</strong>s<br />

ist der zentrale arbeitsbereich des <strong>BürgerForum</strong>s.<br />

hier arbeiten 10.000 teilnehmer<br />

gemeinsam an 25 regionalen<br />

<strong>BürgerProgramm</strong>en und an einem bundesweiten<br />

<strong>BürgerProgramm</strong>. die teilnehmer<br />

jedes der 25 regionalen Bürger-<br />

Foren diskutieren zunächst auf einer<br />

eigenen Plattform unter sich. Für die<br />

Wahl der Vorschläge in das bundesweite<br />

<strong>BürgerProgramm</strong> werden die 25 einzelnen<br />

Plattformen miteinander vernetzt.<br />

die online-Plattform wurde eigens für<br />

das Projekt entwickelt und enthält eine<br />

reihe von Funktionen, die den teilnehmern<br />

ermöglicht, online zu diskutieren<br />

und gemeinsam an konkreten texten<br />

zu arbeiten.<br />

gesicht zeigen<br />

Bei der auftaktveranstaltung hatten sich<br />

viele teilnehmer bereits kennengelernt<br />

und auch online sollten sie sich, anders<br />

Aktuelle Informationen<br />

aus dem <strong>BürgerForum</strong><br />

als bei vielen anderen politischen diskussionen<br />

im internet, nicht anonym<br />

austauschen. so stehen die teilnehmer<br />

des <strong>BürgerForum</strong>s mit ihrem namen und<br />

einem Foto zu ihren diskussionsbei-<br />

trägen. eine persönliche nachrichtenfunktion<br />

ermöglicht den austausch untereinander<br />

auch abseits der inhaltlichen<br />

diskussion.<br />

kommentare und anmerkungen<br />

die arbeit an den gemeinsamen texten<br />

verläuft nicht in der offenen struktur eines<br />

internet-Forums, in dem alle Beiträge<br />

untereinander erscheinen. direkt am<br />

text arbeiten nur die Bürgerredakteure.<br />

die anderen teilnehmer schreiben Kommentare<br />

und anmerkungen dazu, die<br />

sich direkt auf eine bestimmte textpassage<br />

beziehen. auf den ersten Blick ungewohnt,<br />

ermöglicht diese struktur, dass<br />

viele menschen gleichzeitig an einem<br />

text arbeiten. Wurde ein Kommentar<br />

durch den Bürgerredakteur eingearbeitet,<br />

kann er ihn auf „erledigt“ setzen.<br />

damit der Prozess transparent verläuft,<br />

bleibt der Kommentar aber weiterhin einsehbar.<br />

aufgabenbereich<br />

den überblick über die geschehnisse<br />

auf der Plattform behalten die teilnehmer<br />

in ihrem persönlichen aufgabenbereich.<br />

hier erfahren sie schritt für schritt,<br />

wie die diskussion sich entwickelt, in<br />

welcher Form sie mitwirken können und<br />

ob sie eine persönliche nachricht in ihrem<br />

Postfach auf der Plattform erhalten<br />

haben.<br />

Informationen<br />

im Bereich „information“ werden regelmäßig<br />

aktuelle artikel zum <strong>BürgerForum</strong><br />

<strong>2011</strong> eingestellt, zum Beispiel ankündigungen<br />

für Veranstaltungen, erklärun-<br />

gen zu der online-Plattform und einiges<br />

mehr. sowohl die teilnehmer als<br />

auch interessierte gäste können sich<br />

in diesem Bereich über den Fortgang<br />

des <strong>BürgerForum</strong>s auf dem laufenden<br />

halten.<br />

8 | <strong>BürgerProgramm</strong> <strong>Bonn</strong> <strong>BürgerProgramm</strong> <strong>Bonn</strong> | 9<br />

moderation<br />

damit die online-diskussion fair und<br />

sachlich bleibt, braucht es eine moderation.<br />

Für das <strong>BürgerForum</strong> <strong>2011</strong><br />

wird diese Funktion von eigens dafür<br />

geschulten online-moderatoren übernommen.<br />

die meisten von ihnen waren<br />

bereits bei einem früheren Bürger-<br />

Forum als teilnehmer dabei. gegenüber<br />

dem inhalt verhalten sich die<br />

online-moderatoren neutral – sie bewerten<br />

die ideen und Vorschläge<br />

nicht, sondern achten nur darauf, dass<br />

eine ausgewogene diskussion entstehen<br />

kann.<br />

Kommentare und Anmerkungen<br />

zum Text des <strong>BürgerProgramm</strong>s


<strong>BürgerForum</strong> <strong>2011</strong><br />

Wie KÖnnen Wir den geSell-<br />

SchaFtlIchen ZuSammenhalt<br />

in deutsChland FÖrdern?<br />

mit dieser Frage haben sich die teilnehmerinnen und teilnehmer des <strong>BürgerForum</strong>s<br />

<strong>Bonn</strong> beschäftigt. auf Veranstaltungen und in einer mehrwöchigen online-diskussion<br />

haben sie Vorschläge für Politik und gesellschaft erarbeitet. die ergebnisse ihrer<br />

diskussion finden sie auf den folgenden seiten. teilnehmerinnen und teilnehmer des<br />

<strong>BürgerForum</strong>s in der Bundesstadt <strong>Bonn</strong> sind:<br />

nadia nuran adel | ulrich aengenvoort | Bahia albrecht | thorsten ansorge | gerhard arndt | gerald assmus | alexander<br />

Badstuber | Beata Balazs | sigmar Bartz | andreas Batzel | Volker Becker | hannelore Becker | andrea Beckschäfer | Bruno<br />

Behrendt | rolf Bellersheim | lydia Benmhand | helga Bergmann | monika Berrisch | nadjeschda Bin | Christina Blischke |<br />

Patrick Blum | Katarzyna Boenigk | Peter Bohlen | susanne Bohn | Corinna Bonk | anne <strong>Bonn</strong> | monika Bös-meyer | Yasmin<br />

Boudad | ingeborg Boxhammer | ilona Brandt | h. Bremm | henning Brunhoeber | heidemarie Bücher | sebastian Bücklers |<br />

hans-Peter Bürkner | Jan Busch | markus Bütow | anuschka Clasen | stefan Colombier | Cordula Conrad | heike Czerwinske<br />

| heinz dahm | Vincent debus | nikolaus decker | ursula degenhardt-Wiehlpütz | achim dehnen | sven Christian dethlefsen |<br />

Christina diederichs | martin dietrich | lutz dietsch | Jörg dobler | hans-Christoph angermeyer | michael Becker | margret<br />

dreyer | timo duile | ismail durmus | sven duus | ute ebertz | marcel effer | annegret egger | Josef ehrmann | michelle<br />

eickmeier | mara eis | Karen engel | andrea engels | ulrich eßmann | Jan Fahr | Jörg Faßbender | silke Felten | Petra Ferber |<br />

sarah anne Ferguson | mafira Fischer | harald Fleischhauer | lutz Fohrer | Bernd Foth | Karola Frentzel | Jochen Friesenhahn<br />

| olivia Frisch | Bettina Fuchs | Birgit gaertner | guido ganter | anita gegg-Wecker | Frank genßler | robert gerber | rolf-dieter<br />

gerding | rita gerhardt | ligeri gerner | Christopher gernhardt | michael gesper | dorothee giesecke | michael girnth |<br />

Kadiata githenge | heidi gördten | nadja gotzein | anne gramann | dunja graskemper | andrea graß | eberhard grenz |<br />

Joachim grimm | elisabeth guiset-schleich | Jochen günther | dieter gutzen | maria haase | Christoph hagen | horst<br />

hagenhoff | mahmud hajighassem | sabine haller-schretzmann | oliver haluch | thomas hannemann | günter hansen | gerd<br />

hansen | hartmut harder | andreas haverkamp | heike heier | alexander heim | heidemarie heinrich | Kerstin heinrich | ralf<br />

heinrichs | ursula herberhold | hermine hetzel-Protz | Wedig heyden | dieter himioben | albrecht W. hoffmann | rüdiger hötger<br />

| Walter hudec | Jennifer iding | Bernhard Jacobs | Birgit Jähnig | regina Jansen | theresia Jansen | marcelo Jansen | Wibke<br />

Janssen | staedter Joerg | ute Joppich-hagemann | andrea Jung-grimm | Jorg stephan Kahlert | ulf Kallweit | uta Kalwa-Bettin<br />

| azad Karim | Kerstin Karnahl | Bernhard Karsten | Beate Kaya | tobias Keller | Werner Kentrup | Kamel Khedhri | melanie<br />

Kirk-mechtel | anne Klecker | Werner Klotz | sebastian Knoblauch | astrid Knop-Kurpiers | sascha Köberl | Wolfgang Koch |<br />

annette Kolleck-Bernard | günther Komrowski | geertje König | rolf Königstein | maik Kopitzki | andrea Korden | sabine<br />

Kornblum | Karin Körner | Christa Kosack | gabriele Krajewski | elsbeth Krämer | stefan Krämer | Karsten Krämer | michael<br />

Krautzberger | Klaus Kregel | timo Kreideweiß | Claudius Kroker | stefan Kroll | Klaus Kuhn | horst Kuhn | isabell Kulik | darius<br />

Kunert | Barbara Kunz | heike Kupfer | Christina Küpper | Paul martin Küpper | gudrun Kurzkurt | nadine laabs | andrea lahr |<br />

ruth lahres | Wilhelm langen | manfred lehmann | liana lehmhus | lieselotte lehnig | Christa lenders | Constanze Friederike<br />

lessing | Peter leuschen | dirk lichtermann | renate ließem | robert linden | r. linder | Benjamin lindlar | hans-Jürgen<br />

loeschmann | Jennifer loewe | ingrid lohmeyer-müller | andreas löwe | Jörg lücke | ralf lückerath | martin luetz | matthias<br />

luhn | rainer lüneberg | gerhild lyssy-sodogé | hans maaßen | anjou malik-nogay | Wilfried mandt | elke maruschzik |<br />

Johannes maruschzik | lech matusiak | hubert mauel | tim meier | ulrich mercker | Barbara mergenschröer | aied meri<br />

| d. miller | theresia minossi | helal mir | sabine mueller | ursula müller | markus müller-hanssen | hans-dieter mummenthey |<br />

aimable mutombo | gabriele naaß | maja naumann | matthias neeser | ingrid neft | roland neswadba | ludger nettekoven |<br />

sven-uwe neumaier | anja niemeier | melitta nonn | marie-luise nünning | Jutta nussbaum dey | Katrin ohm | Christine opitz<br />

| Cornelia ort | rudolf orth | eva otto | margret Paass | Christine Pahlke | thilo Pannen | hans-Jürgen Papke | gabriele Paqué<br />

| Petra Passenheim | svenja Pauka | Karin Pelzer | Winfried Persch | guido Pfeiffer | Katharina Prost | Jochen Puls | thomas<br />

Quantius | rainer raabe | Birgitt radeloff | stefanie rankenhohn | dieter rautenberg | Jürgen reichenberger | Jürgen reifarth<br />

| regine reinelt | Karl reinerth | Frank remmel | adelheid retzlaff-mohr | Barbara reuter | ashalata rewari | sabine richards<br />

| daniel richter | Claudia richter-Krause | uwe rink | a. roggenkamp | Bernhard roscher | Verena röschert | Karl-heinz<br />

rosenbaum | ghazal rostami gooran | Frank rothe | sabine rubel | Caroline rudolph | maria ruppert | Christine sack |<br />

P. sacks | gabi sauermann | ulrich schaaf | sebastian schaube | helga scheurer | stefanie schiffer | daniel schily | Volker<br />

schleifer | irma schmid | Johann schmidt | Werner Wilhelm schnurr | stefanie schoetz | michael schöne | dörte schott |<br />

michaela schreiber | angelika schröder | stefan schubbe | margret schuld | eva - maria schüler | helga schüller | Winfried<br />

schüller | Bernward schulte | marvin schulze-Quester | gisela schurz | ellen schuster | uwe schuster | albert schwan | erwin<br />

schwindt | Joachim schwippert | dorothea sebastian | Cosima seitz | Claudia severin | norbert siemon | susanne simonis |<br />

sebastian simons | Jörg simonsmeier | manfred sinnigen | sonja soltani | Frank spinat | Cerstin stadeler | annemarie steinberg<br />

| marianne steinig | Karlhelm steinmetz | angelika stender | andreas stenz | heike stephen | damian sternberg | gunnar<br />

stevens | Johanna stille | holger stolarz | detlef stötzner | tim strehlau | Philip stühler-Walter | ulrike stumpf | adem sürül |<br />

severin tatarczyk | annika temme | Jürgen tenten | Brigitte ter Jung | Christian testorf | Walter thiele | michael thiele | Claudia<br />

thielenhaus | siegfried tuschke | gabriele ucka | andreas unrau | oürania Vasiliadou | erika Viktor-Wiedemann | uwe Virnich<br />

| gerrit Vöhringer | Bernd Voigtländer | dagmar Völpel | Christian vom scheidt | Volker von oldenburg | Kerstin Voss | Veronika<br />

Vreden | Jan Wachendorff | michael Wald | Jochen Walter | Jan Wassermeyer | miriam Watschounek | Vincenz Weber | melanie<br />

Weingartz | Frank Westermann | martin Wigger | ursula Wilde | Wendelin Wilhelm, dr | marion Wilhelmy | andrea Wilke | gabriele<br />

Wilken | dagmar Willkens | sabine Winkler-stille | Paul-albrecht Witting | Fritz Witting | gabriele Witzgall | silke Wohlfarth |<br />

Juana Wolf | Peer Wrede | thomas Wurzbacher | Brigitte Wüster | Bernhard Zapp | Karina Zawierucha | angelo Zientarski |<br />

ernst-Josef Zimmermann | eva Zwach<br />

eIn dankeSchön<br />

Vor und hinter den Kulissen haben viele menschen tatkräftig an der umsetzung des <strong>BürgerForum</strong>s mitgewirkt:<br />

dirk lahmann von der stadt <strong>Bonn</strong> hat mit seinem team die Veranstaltungen organisiert. mit großem engagement<br />

setzten sie das <strong>BürgerForum</strong> <strong>2011</strong> zusätzlich zu ihren sonstigen tätigkeiten vor ort um. ohne ihren einsatz wäre<br />

das <strong>BürgerForum</strong> <strong>Bonn</strong> nicht möglich gewesen. michaela scheller moderierte die Veranstaltungen. ulrich Brückner,<br />

Julianne lauschmann, Klaus rittinger und erich santner moderierten in ehrenamtlicher tätigkeit die onlinediskussion.<br />

ihnen und allen zahlreichen helfern, die hier nicht namentlich erwähnt sind, gilt besonderer dank.<br />

10 | <strong>BürgerProgramm</strong> <strong>Bonn</strong> <strong>BürgerProgramm</strong> <strong>Bonn</strong> | 11


VorSchlag auSSchuSS SolIdarItät und gerechtIgkeIt<br />

solidarität und gerechtigkeit<br />

VorSchlag<br />

Begründung<br />

eine funktionierende soziale marktwirtschaft<br />

ist die gesellschaftsform der Zukunft,<br />

die sich zwischen den extremen<br />

ausprägungen einer jeden politischen<br />

ideologie platziert.<br />

solidarität ist die grundlage für eine<br />

gelebte, funktionierende soziale marktwirtschaft,<br />

in der jeder die unterstützung<br />

der gesellschaft erfährt, aber<br />

auch gleichzeitig entsprechend seinen<br />

Fähigkeiten zur stütze dieser gesellschaft<br />

beiträgt. solidarität auf augenhöhe<br />

heißt: Jeder Beitrag zur solidarität,<br />

nicht nur der materielle, sollte seine<br />

Wertschätzung erhalten.<br />

solidarität und gerechtigkeit leiden<br />

am stärksten unter der rücksichtslo-<br />

sen durchsetzung von wirtschaftlichen,<br />

aber auch politischen interessen.<br />

VorsChlag im detail<br />

innerhalb einer echten sozialen marktwirtschaft<br />

sollten rahmenbedingungen<br />

etabliert werden, die eine angemessene<br />

Verteilung materieller güter und der<br />

steuerlast, das recht auf arbeit, Chan-<br />

gemeinsames Verständnis von solidarität entwickeln! schere zwischen<br />

arm und reich schließen! menschen zur solidarität motivieren<br />

und diese fordern und fördern, und zwar auf nationaler ebene<br />

durch eine reform der steuersysteme und durchsetzung von steuergerechtigkeit<br />

sowie eine reform der sozialen sicherungssysteme<br />

(z. B. durch unterstützung der armen, stärkung der öffentlichen<br />

Kassen zugunsten gesellschaftlicher aufgaben und sicherstellung<br />

des mindestlohns und grundeinkommens). Verantwortung muss<br />

gerecht verteilt werden. auf globaler ebene ist eine stärkung bzw.<br />

schaffung des Bewusstseins für global gerechtes handeln und<br />

wirtschaftliche stärkung der entwicklungsländer unerlässlich.<br />

BürgerRedakteure Gabriele Krajewski, Karina Zawierucha<br />

solidaritÄt und gereChtigKeit<br />

Vor WirtsChaFtliChen interessen<br />

Wirtschaftliche interessen ordnen sich dem solidaritäts- und<br />

gerechtigkeitsempfinden der gesellschaft unter.<br />

cen-gleichheit und Chancen-gerechtigkeit<br />

für alle sicherstellen.<br />

die Befriedigung der grundbedürfnisse<br />

wie ernährung, Wohnung, medizinische<br />

Versorgung und Bildung stellt<br />

die grundlage für ein menschenwürdiges<br />

leben dar.<br />

solidarisches handeln muss die<br />

generationengerechtigkeit berücksichtigen,<br />

damit den zukünftigen generationen<br />

eine lebenswerte Welt hinterlassen wird.<br />

um diese Ziele zu erreichen, müssen<br />

umdenkprozesse stattfinden: die entwicklung<br />

und Förderung von solidarischen<br />

einstellungen muss in den Familien,<br />

den Bildungseinrichtungen und<br />

den medien verstärkt werden.<br />

solidarisches handeln muss innerhalb<br />

der gesellschaft eine höhere Wertschätzung<br />

erhalten.<br />

Ziel ist es, die „soziale Kompetenz“<br />

jedes einzelnen zu stärken und diese<br />

von institutionen, Parteien und politisch<br />

Verantwortlichen einzufordern.<br />

eine ethik-Kommission, die diese<br />

umdenkprozesse initiiert und begleitet,<br />

sollte ins leben gerufen werden.<br />

da viele politische entscheidungen<br />

auf europäischer ebene getroffen wer-<br />

den, sollte auch hier die maxime des<br />

solidarischen handelns die entscheidungsprozesse<br />

tragen.<br />

in globaler hinsicht fordert solidarisches<br />

handeln die gerechte Verteilung<br />

der weltweiten ressourcen (z. B. Wasser),<br />

gerechte entlohnung von arbeit<br />

und Produktion sowie freien Zugang zu<br />

allen märkten.<br />

die außen-, Wirtschafts- und entwicklungspolitik<br />

müssen sich nach diesen<br />

maximen richten.<br />

Pro und Contra<br />

als gegenargumente zum Primat von<br />

solidarität und gerechtigkeit in diesem<br />

lösungsvorschlag könnten angeführt<br />

werden:<br />

∙ Extreme Idealisierung der solidarischen<br />

grundidee<br />

∙ Gleichschaltung<br />

∙ Verlust der Eigenverantwortung<br />

Wenn jedoch mit entsprechenden augenmaß<br />

gehandelt wird, lassen sich diese<br />

möglichen Fehlentwicklungen vermeiden<br />

und die Vorteile des lösungsvorschlags<br />

kommen voll zum tragen, da sie zu<br />

folgenden Verbesserungen führen:<br />

∙ Menschenwürdiges Zusammenleben<br />

∙ Mehr soziale Gerechtigkeit<br />

∙ Höhere Zufriedenheit<br />

∙ Geringeres Konfliktpotenzial<br />

∙ Stärkung des Selbstwertgefühls durch<br />

übernahme sozialer aufgaben und<br />

deren anerkennung<br />

∙ Gerechtere Welt<br />

umsetZung<br />

Jeder ist aufgefordert, sich solidarisch<br />

und gerecht zu verhalten.<br />

in Familien, Bildungseinrichtungen<br />

und medien muss darauf hingewirkt<br />

werden, dass soziales, solidarisches<br />

Verhalten mehr ansehen und Wertschätzung<br />

gewinnt.<br />

die Politiker sind aufgefordert, durch<br />

ihr handeln die maxime der solidarität<br />

und gerechtigkeit vorzuleben und in ihrem<br />

politischen handeln auch umzusetzen.<br />

die Politiker sind unter anderen<br />

aufgefordert, ein vereinfachtes und<br />

gerechteres steuersystem sowie ein<br />

solidarisches Krankenversicherungssystem<br />

zu schaffen und die abschaffung<br />

der verschwenderischen „Versicherungsmentalität“<br />

einzufordern.<br />

eine ethik-Kommission „solidarität und<br />

soziale gerechtigkeit“ ist zu gründen,<br />

die bei diesem angestrebten Wertewandel<br />

orientierungshilfe gibt, auf abweichungen<br />

vom solidarischen handlungsprinzip<br />

mahnend hinweist und<br />

Veränderungen fordert.<br />

BürgerRedakteur Karina Zawierucha<br />

auSSerdem<br />

In der dISkuSSIon<br />

Weitere Vorschläge, über die online<br />

in den ersten beiden Wochen<br />

in dem ausschuss diskutiert<br />

wurde, haben die überschriften:<br />

„Positive auswirkungen der solidarität<br />

hervorheben“, „solidarität<br />

durch Bildung für alle“, sowie<br />

„solidarität und gerechtigkeit<br />

durch erziehung und Bildung“.<br />

12 | <strong>BürgerProgramm</strong> <strong>Bonn</strong> <strong>BürgerProgramm</strong> <strong>Bonn</strong> | 13


VorSchlag auSSchuSS demokratIe und BeteIlIgung<br />

demokratie und Beteiligung<br />

VorSchlag<br />

Begründung<br />

der Bürger hat den eindruck, dass er<br />

nicht mehr von Politik und Verwaltung<br />

wahrgenommen wird. Zwar sieht die<br />

bestehende gesetzgebung an verschiedenen<br />

stellen die möglichkeit vor, den<br />

Bürger an entscheidungsprozessen teilhaben<br />

zu lassen, es steht jedoch zur<br />

debatte, ob diese Form der Bürgerbeteiligung<br />

noch zeitgemäß ist.<br />

an verschiedenen Beispielen aktueller<br />

großprojekte (s21, atomlager, ausbaustrecke<br />

Karlsruhe–Basel, offshore-<br />

Windkraftanlagen, föderalistisches schulsystem<br />

usw.) lässt sich ablesen, dass der<br />

Bürger einerseits aufgeklärt werden will<br />

und andererseits konstruktive Vorschläge<br />

machen möchte. eine Widerspiegelung<br />

der Volksinteressen kann immer nur ein<br />

sachkompromiss sein.<br />

die aktuelle politische situation zeigt<br />

jedoch wieder eine starke Polarisierung.<br />

unter dieser Bedingung kommt es zu<br />

machtkompromissen und der sachkompromiss<br />

bleibt auf der strecke. eine neue<br />

art der Bürgerbeteiligung stellt den sachkompromiss<br />

sicher und verbessert seine<br />

akzeptanz bei den Bürgern.<br />

Weiterentwicklung der repräsentativen demokratie um eine<br />

funktionierende, angemessene, transparente, verbindliche,<br />

sachbezogene Bürgerbeteiligung. erwartet werden eine<br />

Beachtung der Balance von einzelinteressen und gemeinwohl,<br />

nachhaltigkeit über Wahlperioden hinaus, offenlegung fachlicher<br />

inhalte, frühzeitige Bürgerbeteiligung mit adressatengerechter<br />

aufbereitung von Fachunterlagen, einführung von Kommunikationsstrukturen,<br />

erhöhung der akzeptanz von entscheidungs-<br />

prozessen und rückkoppelung auf Bürgerebene.<br />

BürgerRedakteure Eva Otto, Andreas Stenz<br />

ProJeKtBegleitende BürgerBeteiligung<br />

die repräsentative demokratie erfasst nicht in ausreichendem maße die sachmeinung<br />

der Bürger. Bei grundsatzentscheidungen und großprojekten verhindern parteipolitische<br />

machtspiele eine ausgewogene sachentscheidung. dies fordert der mündige, wachsame<br />

und verantwortungsbewusste Bürger ein.<br />

VorsChlag im detail<br />

einführung einer Bürgerbeteiligung auf<br />

Bundes-, länder- und Kommunalebene.<br />

die moderne neue Bürgerbeteiligung hat<br />

3 Varianten. Je nach thema kann die jeweilige<br />

Beteiligungsvariante zur anwendung<br />

kommen. Variante V1: Vollständige<br />

auskunft: die Bürger erhalten vollständigen<br />

einblick in die sach- und Fachunterlagen.<br />

Variante V2: V1 + bürgergerechte<br />

aufarbeitung der Fachunterlagen, öffentliche<br />

Fachmoderation/schlichtung, verbindliche<br />

umsetzung der erarbeiteten<br />

auflagen. Variante V3: V1 + V2 + verbindlicher<br />

Bürgerentscheid.<br />

1. erstellung eines transparenten, offenen<br />

systems zur Feststellung der be-<br />

troffenen Bürger, damit transparent ist,<br />

welche Bürger über welche Projekte entscheiden.<br />

dieses system sollte jedem<br />

zugänglich sein.<br />

2. ohne Fachunterlagen ist eine aufklärung<br />

der Bürger objektiv nicht möglich.<br />

Fachunterlagen sind in der regel<br />

nur für Fachleute verständlich. die<br />

zuständigen Verwaltungen haben die<br />

Fachunterlagen angemessen bürgerverständlich<br />

aufzuarbeiten und gleich-<br />

zeitig die auf Bürgerseite erstellten<br />

unterlagen auf gleicher Plattform bereitzustellen.<br />

somit stehen öffentlich<br />

zur Verfügung: 2.1 vollständige und<br />

umfassende Fachunterlagen · 2.2 bürgerverständlich<br />

aufgearbeitete unterlagen<br />

· 2.3 unterlagen der Bürger, ihre<br />

gutachten oder stellungnahmen<br />

die unterlagen sind auf einer internetplattform<br />

strukturiert und übersichtlich<br />

zu veröffentlichen und gleichzeitig<br />

in Papierform auszustellen.<br />

3. Bei komplexen sachverhalten ist<br />

die meinungsbildung über umfangreichste<br />

unterlagen nicht jedem Bürger,<br />

Verwaltungsmitarbeiter und Politiker<br />

möglich. eine öffentlich moderierte<br />

schlichtung mittels unabhängiger moderatoren<br />

hilft allen einen umfassenden<br />

überblick zu bekommen.<br />

diese moderation ist sehr früh im<br />

Projekt zu beginnen, solange entscheidungsspielräume<br />

noch groß sind.<br />

4. erstellung einer ablaufstruktur, in<br />

der die Fristen für Verwaltung, Politik und<br />

Bürger gesetzlich festgeschrieben werden.<br />

Für manche themen sind im Projektverlauf<br />

mehrere entscheidungspunkte<br />

zu verankern.<br />

Pro und Contra<br />

Contra: Bürgerbeteiligung/-abstimmung<br />

hemmt notwendige entscheidungen, es<br />

kommt zu Blockaden.<br />

Pro: Bürgerbeteiligung/-abstimmung<br />

erhöht die akzeptanz der entscheidung<br />

und verhindert späte Proteste.<br />

Contra: Bürgerbeteiligung kostet viel<br />

geld durch zusätzliche abstimmungen<br />

und Wahlen.<br />

Pro: Bürgerbeteiligung kostet weniger,<br />

da spätere Proteste, Polizeiaufgebote,<br />

unausgegorene Kompromisse<br />

mehr kosten als eine ausgewogene<br />

Bürgerbe-teiligung/-abstimmung.<br />

Contra: Bürger haben nicht die sachkompetenz<br />

um eine entscheidung zu<br />

treffen.<br />

Pro: die summe aller Bürger hat die<br />

höchste Fachkompetenz. die summe aller<br />

Bürger ist das komplett existierende<br />

Fachwissen.<br />

Contra: Viele anonyme teilnehmer<br />

sorgen für unqualifizierte Beiträge.<br />

Pro: teilnehmer mit identität auf<br />

einer strukturierten internetplattform<br />

erzielen einen demokratischen Konsens.<br />

das Ziel ist eine angemessene Bürgerbeteiligung<br />

– das Volk soll nicht über<br />

jede routine abstimmen, sondern über<br />

richtungsweisende entscheidungen. alle<br />

entscheidungen müssen transparent<br />

kommuniziert werden.<br />

umsetZung<br />

Wer muss aktiv werden?: der Bundestag:<br />

Zur einführung einer Bürgerbeteiligung<br />

auf Bundesebene ist ein entsprechendes<br />

gesetz zu formulieren und zu<br />

verabschieden. alle Bundesländer: Zur<br />

einführung einer Bürgerbeteiligung auf<br />

landesebene und kommunaler ebene<br />

ist ein entsprechendes gesetz zu formulieren<br />

und zu verabschieden.<br />

da die Parlamente durch eine Bürgerbeteiligung<br />

ihre macht einschränken,<br />

wird der Bundespräsident einen<br />

neuen Weg beschreiten müssen, um<br />

das gesetz zur Bürgerbeteiligung auf<br />

den Weg zu bringen.<br />

ein Forum wie dieses <strong>BürgerForum</strong>,<br />

das die „angemessene Bürgerbeteiligung<br />

als ergänzung zur repräsentativen<br />

demokratie“ detailliert diskutiert und<br />

beschreibt, wird ein guter Weg sein.<br />

in zahlreichen Kommentaren in <strong>Bonn</strong><br />

und anderen standorten wurden bereits<br />

wichtige details beschrieben, die aufgrund<br />

der strengen Zeichenbegrenzung<br />

nicht vollständig ausformuliert werden<br />

konnten.<br />

herr Bundespräsident: die Bürger<br />

wollen die angemessene, trans-<br />

Parente, saChBeZogene BürgerBeteiligung<br />

!<br />

BürgerRedakteur Andreas Stenz<br />

auSSerdem<br />

In der dISkuSSIon<br />

Weitere Vorschläge, über die<br />

online in den ersten beiden<br />

Wochen in dem ausschuss<br />

diskutiert wurde, haben die<br />

überschriften: „einführung von<br />

Bürgerforen“, „Prozesse und<br />

entscheidungsstrukturen transparenter<br />

gestalten“, sowie<br />

„Volksentscheid einführen“.<br />

14 | <strong>BürgerProgramm</strong> <strong>Bonn</strong> <strong>BürgerProgramm</strong> <strong>Bonn</strong> | 15


VorSchlag auSSchuSS FamIlIäre leBenSFormen<br />

Familiäre lebensformen<br />

VorSchlag<br />

Begründung<br />

netzwerke sind effektive instrumente,<br />

um maßnahmen und Projekte zur gegenseitigen<br />

unterstützung von Jung<br />

und alt miteinander zu verzahnen und<br />

für alle interessierten eine leicht zugängliche<br />

Kontaktmöglichkeit zu schaffen.<br />

damit generationsübergreifende<br />

netzwerke nachhaltig funktionieren,<br />

sollten diese professionell organisiert<br />

werden. denn um neue strukturen zu<br />

etablieren, ist Professionalität im sinne<br />

von Fachwissen und erfahrung notwendig.<br />

damit würden sich auch die Versuchs-<br />

und irrtumsphasen verkürzen,<br />

die solche Projekte häufig verzögern.<br />

ein professionell aufgebautes und<br />

durch die gemeinde gefördertes netzwerk<br />

wäre von unschätzbarem Wert für<br />

alle Bewohner und würde auch der gemeinde<br />

einen mehrwert verschaffen:<br />

ob hilfestellung bei der Kindererziehung<br />

oder -betreuung, unterstützung<br />

oder Pflege von Älteren oder erfahrungsaustausch<br />

und Wissensvermittlung<br />

zwischen den generationen – das<br />

gemeindeleben würde gestärkt und der<br />

gegenseitige respekt gefördert.<br />

an die stelle traditioneller Familien treten zunehmend andere<br />

familiäre lebensformen. Ältere mitbürger sind z. B. häufig<br />

isoliert und junge Familien oft überfordert. durch eine Vernetzung<br />

könnten synergieeffekte erzielt werden, von denen alle<br />

profitieren. Beispiel: Wenn ältere menschen Kinder betreuen, wird<br />

so Vereinsamung vorgebeugt und die Familien werden entlastet.<br />

Wie könnte die strukturelle unterstützung solcher generationsübergreifenden<br />

netzwerke für alle Familienformen aussehen?<br />

BürgerRedakteure Melanie Kirk-Mechtel, Ellen Schuster<br />

ProFessionelle organisation und auFBau Von<br />

netZWerKen Zur gegenseitigen unterstütZung<br />

generationsübergreifende netzwerke zur gegenseitigen unterstützung sollen<br />

professionell aufgebaut und organisiert werden. mit Fachkräften besetzte<br />

„netzwerkknoten“ könnten den nach dem Kinderbildungsgesetz einzurichtenden<br />

Familienzentren angegliedert werden, um synergieeffekte zu erzielen.<br />

VorsChlag im detail<br />

durch den aufbau von Familienzentren<br />

sollen Betreuung, Bildung und Beratung<br />

von eltern und Kindern gebündelt<br />

werden, um so Qualität und Flexibilität<br />

für die Betreuung zu erhöhen. diese<br />

durch das Kinderbildungsgesetz vorgeschriebenen<br />

strukturen wären ein<br />

idealer anknüpfungspunkt für professionell<br />

organisierte generationsübergreifende<br />

netzwerke.<br />

hier könnten Koordinationsstellen<br />

eingerichtet werden, bei denen alle<br />

Projekte zur gegenseitigen unterstützung<br />

von Jung und alt in den ge-<br />

meinden zusammenlaufen und vermittelt<br />

werden. neben der Vermittlung von<br />

Kontakten zwischen verschiedenen initiativen<br />

wäre die aufgabe des netzwerk-Koordinators<br />

auch die Beratung<br />

und unterstützung für eine effektive Zusammenarbeit.<br />

initiativen können sowohl ehrenamtlicher<br />

natur als auch institutionelle angebote<br />

sein, zum Beispiel von Kirchengemeinden,<br />

altenheimen oder Vereinen<br />

usw. die Vielfalt der Projekte kann dabei<br />

reichen von der Pflege und anderen<br />

hilfsangeboten für Ältere über Beratung<br />

bei der Berufswahl, Wertevermittlung<br />

von alt an Jung, Vermittlung von PC-<br />

Kenntnissen von Jung an alt bis hin zu<br />

sportlichen oder kulturellen Veranstaltungen,<br />

bei denen die generationen<br />

miteinander in Kontakt kommen. so<br />

könnte es umfassend gelingen, allen<br />

familiären lebensformen – sowohl<br />

überforderten jungen Familien als auch<br />

einsamen oder hilfsbedürftigen älteren<br />

menschen – (gegenseitige) unterstützung<br />

zu vermitteln.<br />

die Koordinationsstellen könnten auch<br />

ansprechpartner sein bzw. eine Plattform<br />

bieten, um verschiedene akteure<br />

bei der Planung von mehrgenerationen-<br />

Wohnprojekten zusammenzubringen.<br />

so könnten von der Bedarfserhebung<br />

über die suche nach geeigneten grundstücken,<br />

interessierten hauseigentümern<br />

oder investoren bis hin zu Fragen<br />

bezüglich der finanziellen Förderung<br />

durch stadt, land oder Bund alle aktivitäten<br />

gebündelt werden. um diese anspruchsvolle<br />

aufgabe zu erfüllen, sollte<br />

die stadt/gemeinde eine unbefristete<br />

stelle einrichten und diese mit einer<br />

qualifizierten Fachkraft besetzen.<br />

Pro und Contra<br />

mit der professionellen netzwerk-Koordination<br />

durch Fachkräfte würden<br />

sich langwierige erprobungsphasen<br />

vermeiden lassen und ließen sich bereits<br />

vorhandene evaluationsergebnisse<br />

nutzen.<br />

durch die angliederung an die Familienzentren<br />

würde keine zusätzliche<br />

Bürokratie entstehen. Vorteile wären<br />

außerdem die nähe zu den Bürgern<br />

und die Kosteneinsparung durch nutzung<br />

der vorhandenen strukturen (z. B.<br />

Büro, Versammlungsräume).<br />

synergieeffekte würden auch auf<br />

gesellschaftlicher ebene entstehen:<br />

Ältere mitbürger könnten z. B. den<br />

umgang mit dem internet von schülern<br />

lernen. im gegenzug könnten sie den<br />

Jungen bei den hausaufgaben helfen<br />

und ihnen Werte vermitteln.<br />

durch die angliederung an die Familienzentren<br />

besteht eventuell die gefahr,<br />

dass sich arbeitsbereiche vermischen<br />

und aufgaben nicht konsequent<br />

verfolgt werden. es ist daher darauf zu<br />

achten, dass die angestellte Fachkraft<br />

ausschließlich dafür zuständig ist, das<br />

netzwerk zu koordinieren und es aktiv<br />

nach außen zu kommunizieren.<br />

umsetZung<br />

den ersten schritt müsste die stadt<br />

bzw. gemeinde tun, indem sie die Koordinationsstelle<br />

für netzwerke zur gegenseitigen<br />

unterstützung dauerhaft<br />

einrichtet.<br />

um das Projekt bekannt zu machen<br />

und anzuschieben, ist als nächster<br />

schritt gute Öffentlichkeitsarbeit besonders<br />

wichtig. maßnahmen wären hier<br />

z. B.: Kooperationen mit der örtlichen<br />

Presse und mit unternehmen aus der<br />

region, öffentlichkeitswirksame aktionen<br />

jeglicher art (z. B. thementage in<br />

Zusammenarbeit mit schulen oder<br />

anderen institutionen), erstellung von<br />

informationsmaterial mithilfe von sponsoren.<br />

die einrichtung einer internetplattform,<br />

die alle informationen zusammenführt<br />

und ein Forum für die verschiedenen<br />

akteure bietet, z. B. in Form einer<br />

„tauschbörse“ für hilfsangebote, ist essenziell.<br />

um diese bekannt zu machen<br />

und auch Bürger zu erreichen, die kei-<br />

nen Zugang zum internet haben, sind<br />

Broschüren, Flyer und Poster in schulen,<br />

altenheimen und anderen öffentlichen<br />

einrichtungen zu verteilen und<br />

auszuhängen.<br />

BürgerRedakteur Melanie Kirk-Mechtel<br />

auSSerdem<br />

In der dISkuSSIon<br />

Weitere Vorschläge, über die<br />

online in den ersten beiden<br />

Wochen in dem ausschuss<br />

diskutiert wurde, haben die<br />

überschriften: „staatlich geförderte<br />

mehrgenerationenprojekte“,<br />

„stadtteilbezogene mehrgenerationsprojekte“,<br />

sowie<br />

„strukturen zur gegenseitigen<br />

unterstützung“.<br />

16 | <strong>BürgerProgramm</strong> <strong>Bonn</strong> <strong>BürgerProgramm</strong> <strong>Bonn</strong> | 17


VorSchlag auSSchuSS IntegratIon<br />

integration<br />

VorSchlag<br />

Begründung<br />

das lernen einer gemeinsamen sprache<br />

ist ein elementarer schritt zur integration.<br />

die Kindergartenpflicht soll<br />

hier Chancengleichheit bei schuleintritt<br />

gewährleisten. im Kindergarten ler-<br />

nen die Kinder soziales miteinander.<br />

erste Freundschaften werden geknüpft.<br />

sprachförderung wird bereits heute in<br />

fast allen Kindergärten durchgeführt.<br />

die Kinder zwischen drei und sechs<br />

Jahren. die den Kindergarten besuchen,<br />

profitieren enorm von der bestehenden<br />

Förderung.<br />

Zehn Prozent aller Kinder gehen<br />

allerdings nicht in den Kindergarten.<br />

Von diesen Kinder haben viele einen<br />

migrationshintergrund und mangelnde<br />

sprachkenntnisse. durch eine Kindergartenpflicht<br />

kann früh auf die sprachentwicklung<br />

eingewirkt werden. so wird<br />

gewährleistet, dass ein erfolgreicher<br />

schulstart und somit ein schritt zur<br />

integration als möglichkeit zur teil-<br />

habe am gesellschaftlichen, politischen,<br />

wirtschaftlichen und kulturellen leben<br />

nicht an mangelnden sprachkenntnissen<br />

scheitert.<br />

die deutsche sprache ist der schlüssel zur integration und<br />

die Basis für das gemeinschaftliche Zusammenleben.<br />

gute sprachkenntnisse sind immer und überall Voraussetzung<br />

für erfolge bei Bildung, ausbildung und Beruf, sichern<br />

Chancengleichheit und schaffen Verständigung und Verstehen.<br />

deutsch muss daher so früh wie möglich erlernt werden,<br />

ganz nach dem grundsatz „Fördern durch fordern“.<br />

BürgerRedakteure Monika Berrisch, Susanne Bohn<br />

KindergartenPFliCht mit<br />

FrühestmÖgliCher sPraChFÖrderung<br />

die Kindergartenpflicht für Kinder ab drei Jahren mit frühestmöglicher sprachförderung<br />

soll für alle Kinder vergleichbare Voraussetzungen für den schuleintritt schaffen.<br />

gute sprachkenntnisse sind wichtig für den Zugang zu Bildung, ausbildung und Beruf,<br />

aber auch für das soziale miteinander.<br />

VorsChlag im detail<br />

der Vorschlag sieht eine Pflicht zum<br />

Kindergartenbesuch für alle Kinder ab<br />

drei Jahren vor. das Ziel ist, möglichst<br />

angeglichene sprachbildungsvoraussetzungen<br />

bei schuleintritt zu schaffen.<br />

im Kindergarten kann den Kindern<br />

bereits zu einem frühen Zeitpunkt<br />

sprachförderung angeboten und selbstverständlich<br />

und spielerisch in den tagesablauf<br />

eingebunden werden. gerade<br />

Kindern fällt das erlernen einer<br />

neuen sprache sehr leicht bzw. sie haben<br />

leichten Zugang zu einer neuen<br />

sprache.<br />

neben der Chancengleichheit bei<br />

schuleintritt, die sicherlich im Vordergrund<br />

steht und durch den geforderten<br />

vorschulischen Charakter der sprachförderung<br />

unterstrichen wird, kommt es<br />

auch zu einem frühzeitigen austausch<br />

zwischen den unterschiedlichen Kulturen<br />

und dem erleben der jeweils anderen<br />

Kultur bzw. lebensweise. dadurch<br />

kann früh Vorurteilen und Fremdenfeindlichkeit<br />

entgegengewirkt werden.<br />

so wird ein friedlicheres Zusammenleben<br />

erleichtert.<br />

ein wesentliches element des Vorschlags<br />

ist die Kindergartenpflicht ab<br />

dem dritten lebensjahr. es reicht nicht<br />

aus, eine Kindergartenpflicht erst im<br />

letzten Jahr vor der einschulung einzurichten,<br />

da in so kurzer Zeit eine angemessene<br />

sprachliche und soziale integration<br />

kaum mehr möglich scheint. Je<br />

früher die Kinder die sprache lernen<br />

und je früher sie Bekanntschaft mit Kindern<br />

aus anderen sozialen gruppen<br />

oder deutschen Familien machen, desto<br />

besser wird integration funktionieren.<br />

dies setzt aber auch einen tatsäch-<br />

lichen austausch voraus. das heißt,<br />

dass in einer gruppe Kinder mit und<br />

ohne migrationshintergrund und aus<br />

unterschiedlichen sozialen gruppen zusammenkommen<br />

müssen. die Kindergartenplätze<br />

sollen daher für alle kostenlos<br />

sein.<br />

erforderlich ist zudem eine gute aus-<br />

und Weiterbildung der erzieherinnen<br />

und erzieher, in die auch integrationsspezifische<br />

themen einfließen. entsprechendes<br />

gilt für die personelle ausstattung,<br />

um die sprachlichen und<br />

sozialen (Förder-)maßnahmen gezielt<br />

durchführen zu können.<br />

Pro und Contra<br />

Bei allen positiven auswirkungen ist<br />

eine gesetzliche Verpflichtung zum Besuch<br />

des Kindergartens in unserer gesellschaft<br />

nicht unumstritten: eltern<br />

könnten sich dadurch bevormundet und<br />

in ihrer erzieherischen gestaltungsfreiheit<br />

eingeschränkt fühlen. die Chance<br />

auf mehr Bildung, bessere Berufsausbildung<br />

und damit vielleicht die abkehr<br />

von Parallelgesellschaften kann aber<br />

nicht hoch genug bewertet werden.<br />

und: nicht nur ausländische Kinder<br />

oder Kinder mit migrationshintergrund<br />

würden von einer Kindergartenpflicht<br />

profitieren, sondern auch viele deutsche<br />

Kinder.<br />

Chancengleichheit hat ihren Preis.<br />

den öffentlichen haushalten entstehen<br />

durch die Forderung nach einem kostenlosen<br />

Kindergartenplatz für Kinder<br />

ab drei Jahren und die zusätzlichen<br />

Fördermaßnahmen Kosten. eine Kosten-nutzen-analyse<br />

geht aber zugunsten<br />

der Kindergartenpflicht aus: integration<br />

ist eine investition, die den<br />

sozialstaat nachhaltig entlastet und hat<br />

somit einen langfristnutzen.<br />

umsetZung<br />

Für die einführung einer Pflicht zum Besuch<br />

eines Kindergartens für alle Kinder<br />

ab drei Jahren ist eine gesetzliche grundlage<br />

– entsprechend der zur schulpflicht<br />

– notwendig. das bedeutet aber auch,<br />

dass eine Verletzung der Kindergartenpflicht<br />

sowie die nichtteilnahme an den<br />

sprachkursen sanktioniert werden muss.<br />

Je nach alter der Kinder könnten hier<br />

aber entsprechende differenzierungen<br />

sowohl hinsichtlich der Pflicht als auch<br />

der sanktionen vorgenommen werden.<br />

soll die Kindergartenpflicht zu den gewünschten<br />

ergebnissen führen, ist zudem<br />

die aktive mitwirkung aller eltern/<br />

erziehungsberechtigten erforderlich, unabhängig<br />

davon, ob sie einen migrationshintergrund<br />

haben oder nicht. dann ist es<br />

auch möglich, die gesetzlichen regelungen<br />

zur Kindergartenpflicht und zu den<br />

sprachkursen so auszugestalten, dass<br />

nicht nur die anwesenheitspflicht im Vordergrund<br />

steht, sondern auch Flexibilität<br />

gewährleistet bleibt und dennoch missbrauch<br />

wirksam verhindert wird.<br />

BürgerRedakteur Susanne Bohn<br />

auSSerdem<br />

In der dISkuSSIon<br />

Weitere Vorschläge, über die online<br />

in den ersten beiden Wochen in<br />

dem ausschuss diskutiert wurde,<br />

haben die überschriften: „Kultureller<br />

austausch und sprachförderung<br />

für eltern und Kinder – gemeinsam<br />

für Bildung und Zukunft“, „einbindung<br />

der eltern in die sprachförderung<br />

der Kinder“, sowie „sprachförderung<br />

verbessern für Kinder,<br />

Jugendliche & erwachsene.“<br />

18 | <strong>BürgerProgramm</strong> <strong>Bonn</strong> <strong>BürgerProgramm</strong> <strong>Bonn</strong> | 19


VorSchlag auSSchuSS BIldung<br />

Bildung<br />

VorSchlag<br />

reForm der sChulsYsteme<br />

Begründung<br />

Bildung ist als hochwertige investition in<br />

die gesellschaftliche und wirtschaftliche<br />

Zukunft deutschlands zu betrachten.<br />

eine einheitliche Bildungs- und schulstruktur<br />

basiert auf Beständigkeit und<br />

gibt weitgehend Planungssicherheit<br />

für Familien und alle an erziehung und<br />

Bildung Beteiligten. Bildung wird parteiübergreifend<br />

als bundesweites politisches<br />

und öffentliches thema be-<br />

handelt.<br />

die Qualität der lehre und Forschung<br />

wird inhaltlich und finanziell unabhängig<br />

von der Bildungshoheit der<br />

Bundesländer. einheitliche standards<br />

und gleiche startbedingungen erhöhen<br />

die Chancengleichheit für Kinder und<br />

Jugendliche und die berufliche mobilität<br />

für Familien, auszubildende, studierende<br />

und absolventen.<br />

die differenzierte ausstattung der<br />

Bildungseinrichtungen vom Kindergarten<br />

bis zur universität mit qualifizier-<br />

ten Fachkräften und zeitgemäßem arbeitsmaterial<br />

entspricht dem hohen<br />

anspruch an erziehung und Bildung.<br />

das Bildungssystem wird bundesweit<br />

Wir wollen strukturen für eine positive Bildungsatmosphäre<br />

schaffen! der Begriff Bildung muss umfassend verstanden und<br />

als gesamtgesellschaftlicher auftrag angesehen sowie verantwortlich<br />

erfüllt werden. er beinhaltet nicht nur die Förderung kognitiver<br />

leistungsfähigkeit, sondern ebenso gleichwertige aspekte<br />

wie kulturelle und ästhetische erziehung, interkulturelle Bildung,<br />

Förderung motorischer Fähigkeiten für Bewegung und gesundheit,<br />

entwicklung ethischer Wertmaßstäbe sowie ausbildung<br />

sozialer Kompetenzen für Konflikt- und demokratiefähigkeit.<br />

BürgerRedakteure Jutta Nussbaum Dey, Miriam Watschounek<br />

damit Bildung die ihr zustehende Wertschätzung in der gesellschaft erfährt, ist eine reform der<br />

Bildungssysteme durch bundesweit einheitliche strukturen erforderlich. eine zentral gelenkte Finanzierung<br />

für alle Bildungseinrichtungen garantiert Chancengleichheit in erziehung, ausbildung<br />

und Beruf.<br />

sowie international vergleichbar und<br />

transparent.<br />

VorsChlag im detail<br />

die einrichtung von kostenfreien Kindergärten<br />

und ganztagsschulen mit<br />

übermittagbetreuung sowie gebührenfreiem<br />

erststudium eröffnet eine Chancengleichheit<br />

in erziehung und Bildung.<br />

Kindergärten, Familienzentren<br />

und grundschulen kooperieren, nicht<br />

nur im hinblick auf sprachförderung.<br />

eine gemeinsame grundschulzeit<br />

von bis zu 7 Jahren sichert das umfassende<br />

Basislernen, auch in den Kreativfächern,<br />

und ermöglicht eine bessere<br />

leistungsbeurteilung für den späteren<br />

Bildungsweg. die reduzierung der<br />

Klassenstärken in allen schulformen<br />

gewährleistet individuelle Förderung<br />

und erhöht die Chance auf den angestrebten<br />

schulabschluss.<br />

die Verlängerung der schulstunden<br />

auf 60 minuten oder doppelstunden begünstigt<br />

die lernstoffvertiefung durch<br />

selbstständige erarbeitungsphasen.<br />

unterrichtsausfall wird durch betreute<br />

arbeitsphasen aufgefangen, es wird<br />

hausaufgabenhilfe gewährt. Virtuelle<br />

lernplattformen ergänzen den unterricht<br />

und binden abwesende schüler<br />

ein. das abitur wird je nach schulprofil<br />

nach 12 oder 13 Jahren erreicht.<br />

durch ausbau der selbstständigen<br />

schule und einstellung von technikern,<br />

Verwaltungskräften, Juristen und sozialpädagogen<br />

widmen sich lehrkräfte<br />

vermehrt pädagogischen aufgaben. die<br />

unterrichtsqualität steigt durch eine<br />

deutliche entlastung von administrativen<br />

aufgaben. in der dualen Berufsausbildung<br />

wird die abstimmung zwischen<br />

schule und Betrieb optimiert.<br />

die Kooperation zwischen schule<br />

und universität erleichtert den übergang<br />

zur hochschulbildung und bietet<br />

eine orientierung für studien- und<br />

Berufswahl. lehre und Forschung an<br />

unis und Fachhochschulen werden auf<br />

spitzenniveau gebracht und gehalten.<br />

eine Weiterentwicklung des Bafögs<br />

ermöglicht studierenden den studienabschluss<br />

in der regelstudienzeit.<br />

effektive Fortbildungs- und supervisionskonzepte<br />

werden entwickelt, Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

für erwachsene<br />

werden gefördert.<br />

die lehre wird evaluiert, Qualitätskontrollen<br />

werden in allen Bereichen durchgeführt.<br />

status und gehälter von lehrkräften<br />

werden angeglichen.<br />

Pro und Contra<br />

die gesetzlich verankerte Kultur- und<br />

Bildungshoheit der länder steht einer<br />

bundesweit einheitlichen, zentral gelenkten<br />

Bildungsreform im Wege. dies<br />

erfordert zukünftig eine grundlegende<br />

gesetzesänderung bei der Zusammenarbeit<br />

von Bund und ländern in Bildungsangelegenheiten.<br />

die umsetzung der einheitlichen Bildungsstruktur<br />

bedeutet einen finanziellen,<br />

bürokratischen und personellen<br />

mehraufwand, der nicht nur auf länderebene<br />

geleistet werden kann. die<br />

aktive mitwirkung von Familien und<br />

allen Bildungsbeteiligten ist je nach<br />

möglichkeiten notwendig.<br />

der lösungsansatz ist lohnenswert,<br />

da eine qualitativ bessere lehre und<br />

erziehung das thema Bildung auch für<br />

eine spätere Berufswahl attraktiver<br />

macht und eine positive Bildungsatmosphäre<br />

das lebenslange lernen fördert.<br />

deutschland braucht gut ausgebildete<br />

und kreative menschen, um im globalen<br />

Wettbewerb konkurrenzfähig zu sein.<br />

eine effektive Verwaltung und zentrale<br />

Finanzierung erlauben Kostenkontrolle<br />

und einsparung unnötiger Positionen.<br />

umsetZung<br />

richtlinien und standards werden im<br />

auftrag der Bundesregierung innerhalb<br />

der Kultusministerien der länder von<br />

qualifizierten experten entwickelt und<br />

vorgegeben. der Kultusministerkonferenz<br />

wird ein überparteiliches gremium<br />

aus Bildungsexperten zur seite gestellt,<br />

das in beratender Funktion Bildungsprojekte<br />

fördert und auf die einhaltung<br />

der richtlinien achtet. gleichzeitig ist<br />

der Bund verpflichtet, die finanziellen<br />

mittel zur umsetzung der Vorgaben<br />

durch die länder bereitzustellen.<br />

die erzieherausbildung wird, europaweit<br />

vergleichbar, an uni/Fh verlegt.<br />

in der Berufsausbildung wird die Qualität<br />

bundesweit durch abstimmung von<br />

rahmenplänen und ausbildungsverordnungen<br />

zwischen schule und Betrieb<br />

verbessert.<br />

das thema Bildung rückt durch professionelle<br />

Werbung in den medien, in<br />

der Pressearbeit oder im bürgerschaftlichen<br />

engagement gezielt in den<br />

öffentlichen diskurs. Kulturelle und<br />

künstlerische Projekte unterschiedlicher<br />

Bildungseinrichtungen verstärken<br />

das gesellschaftliche interesse.<br />

BürgerRedakteur Jutta Nussbaum Dey<br />

auSSerdem<br />

In der dISkuSSIon<br />

Weitere Vorschläge, über die online<br />

in den ersten beiden Wochen in<br />

dem ausschuss diskutiert wurde,<br />

haben die überschriften: „Kernkompetenz<br />

der lehrer stärken“, „Per-<br />

sonelle und materielle ausstattung<br />

der pädagogischen einrichtungen“,<br />

sowie „Personelle und organisatorische<br />

Voraussetzungen für eine<br />

differenzierte Bildung schaffen“.<br />

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VorSchlag auSSchuSS demograFIe<br />

demografie<br />

VorSchlag<br />

FlexiBilisierung<br />

Begründung<br />

die gegenwärtige arbeitswelt leidet unter<br />

einer gewissen Verkrustung. nicht<br />

alle altersgruppen haben in gleichberechtigter<br />

Weise anteil am erwerbs-<br />

leben. Während die mittlere generation<br />

noch stabile, langfristige arbeitsverhältnisse<br />

kennt und Familie und erwerbsleben<br />

grundsätzlich leichter in einklang<br />

bringen kann, lebt die jüngere generation<br />

häufig in unsicheren einkommensverhältnissen;<br />

gleichzeitig wird die<br />

ältere generation vorzeitig aus dem arbeitsleben<br />

aussortiert.<br />

nur eine umfassende Flexibilisierung<br />

der arbeitswelt unter aufbrechen eingefahrener<br />

strukturen und denkgewohnheiten<br />

kann bewirken, dass die von der<br />

Familiengründungsphase über Kindererziehung<br />

und -betreuung bis hin zur<br />

Pflege von angehörigen wichtige Planungssicherheit<br />

erreicht wird. arbeitgeber<br />

müssen lebensphasenorientierte<br />

Konzepte anbieten und leben, erfahrungen<br />

und Kompetenzen aller generationen<br />

sichern und diesen untereinander<br />

zugänglich machen. dies kommt auch<br />

deutschland als Wissensstandort zugute.<br />

herausforderungen im Bereich der demografie zeigen sich<br />

besonders stark in der arbeitswelt: Wir brauchen eine arbeitswelt,<br />

die durch eine ausgewogene altersstruktur zur nutzung<br />

fachlicher und sozialer Kompetenzen aller generationen beiträgt.<br />

hierzu gehört die Förderung flexibler lebensarbeitszeitgestaltung<br />

und lebenslangen lernens. Jüngeren soll die Balance<br />

zwischen Beruf und Familie ermöglicht werden. auch und<br />

gerade Ältere sollten im erwerbsleben gehalten werden und<br />

attraktive arbeitsplätze zugesprochen bekommen.<br />

BürgerRedakteure Sven Uwe Neumaier, Claudia Severin<br />

die teilnahme aller generationen an einer gemeinsamen arbeitswelt bedarf<br />

einer generationenübergreifenden Flexibilisierung. gesellschaft und staat machen<br />

sich stark für eine familienfreundliche unternehmenskultur, flexible rechtliche<br />

rahmenbedingungen und einen mentalitätswandel aller Beteiligten.<br />

VorsChlag im detail<br />

der Vorschlag einer Flexibilisierung<br />

umfasst zunächst eine altersgerechte<br />

arbeitsplatzgestaltung. Ältere arbeitnehmer<br />

sollten nach möglichkeit körperlich<br />

weniger anstrengende arbeit<br />

verrichten müssen und dafür etwa ihre<br />

Kenntnisse jüngeren menschen vermitteln<br />

dürfen. arbeitsanforderungen und<br />

arbeitszeiten sind im sinne von arbeitskraft<br />

erhaltenden maßnahmen sozial<br />

verantwortlich und flexibel zu gestalten.<br />

eine gesunde mischung von älteren<br />

und jüngeren arbeitnehmern ist wichtig.<br />

es sollte auf eine entlohnung nach<br />

leistung und nicht nach alter geach-<br />

tet werden, damit keine einstellungs-<br />

und Weiterbeschäftigungshindernisse<br />

geschaffen werden. es sollten flexiblere<br />

Vorruhestandsregelungen eingeführt<br />

werden.<br />

es sollten weiter Pflichtbeiträge für<br />

die altersvorsorge einbezahlt werden,<br />

doch sollte der einzelne arbeitnehmer<br />

darüber entscheiden können, in welcher<br />

anlageform dies geschieht. ein<br />

flexibler Berufseinstieg ist über arbeitszeitkonten<br />

und heimarbeitsplätze, aber<br />

auch über befristete arbeitsverhältnisse<br />

zu ermöglichen. lernende müssen<br />

durch entsprechendes Personal wie<br />

lehrer und tutoren unterstützt werden.<br />

lebenslanges lernen soll gefördert<br />

werden. Führungsleitlinien, lebensphasenorientierte<br />

Personalkonzepte müssen<br />

von den Führungskräften gelebt<br />

werden. Kann eine leitende tätigkeit<br />

aus familiären gründen zeitweise nicht<br />

voll ausgefüllt werden können, darf dies<br />

nicht zum Verlust von Karriereoptionen<br />

führen. die anschauung, dass vornehmlich<br />

mitarbeiter mit „stromlinienförmigen“<br />

erwerbsbiografien besonders<br />

wertvoll sind, sollte insbesondere im<br />

Personalbereich von unternehmen<br />

zurückgedrängt werden. es sollte gerade<br />

auch bei der generation 40 plus<br />

das reservoir an brachliegender<br />

Fachkompetenz ausgeschöpft werden.<br />

unter dem gesichtspunkt eines<br />

„self-empowerment“ sollte die selbststän-digkeit<br />

von erwerbstätigen stärker<br />

gefördert werden. denn wer „sein eigener<br />

herr“ bzw. „seine eigene herrin“ ist,<br />

kann seine familiären und beruflichen<br />

Bedürfnisse leichter unter einen hut<br />

bringen.<br />

Pro und Contra<br />

Flexibilisierung kann dazu führen,<br />

dass – etwa durch Fortbildung nach<br />

Feierabend – die berufliche Belastung<br />

zuungunsten der privaten und fami-<br />

liären lebensführung zunimmt. andererseits<br />

erhöht sich dann auch die<br />

nachfrage nach zusätzlichen dienstleistungen<br />

im servicebereich, weil<br />

weniger Zeit für private Besorgungen<br />

bleibt. dies kostet einerseits geld,<br />

schafft andererseits aber arbeits-<br />

plätze.<br />

Befristete arbeitsverhältnisse tragen<br />

gleichfalls zur Flexibilisierung bei,<br />

sind aber wegen der hiermit verbundenen<br />

unsicherheit abträglich für die<br />

Familienplanung. Für eine Flexibilisierung<br />

der altersvorsorge im sinne individueller<br />

anlageentscheidungen spricht,<br />

dass der generationenvertrag aus<br />

sicht der heute Berufstätigen gescheitert<br />

ist.<br />

dagegen spricht, dass angesichts<br />

der aktuellen Börsen- und Finanzkrisen<br />

die einführung einer kapitalgedeckten<br />

altersvorsorge mit einigen risiken verbunden<br />

ist.<br />

umsetZung<br />

staat, gesellschaft und unternehmen<br />

sind gleichermaßen gefordert. Zwischen<br />

staat, unternehmen und gewerkschaften<br />

sollte ein intensiverer<br />

dialog stattfinden.<br />

der staat könnte insoweit auch anreize,<br />

etwa steuerlicher art, setzen.<br />

eine flexibel zu gestaltende Quoten-<br />

regelung zugunsten älterer arbeitnehmer<br />

könnte deren anteil an der erwerbstätigen<br />

Bevölkerung erhöhen.<br />

es sollte ein gleitender ausstieg aus<br />

dem arbeitsleben erfolgen, wobei finanzielle<br />

nachteile möglichst abzu-<br />

federn sind.<br />

in den unternehmen muss beratende<br />

unterstützung für die laufbahn-<br />

planung des einzelnen etabliert werden.<br />

die unternehmen sollten im sinne<br />

der Flexibilisierung vom Zwang der individuellen<br />

laufbahnplanung entlastet<br />

werden.<br />

die Führungskräfte sollten durch gezielte<br />

schulungen und Coaching begleitet<br />

werden („demografie-manager“). Je<br />

nach Bedarf kann es sich hierbei um<br />

eine unternehmensinterne lösung han-<br />

deln oder können externe Beratungsleistungen<br />

eingekauft werden.<br />

BürgerRedakteur Sven Uwe Neumaier<br />

auSSerdem<br />

In der dISkuSSIon<br />

Weitere Vorschläge, über die<br />

online in den ersten beiden<br />

Wochen in dem ausschuss<br />

diskutiert wurde, haben die<br />

überschriften: „entlastung in<br />

der Kindererziehungsphase“,<br />

„gestaltung der arbeitsbedingungen“,<br />

sowie „senioren als mentoren<br />

zur Weiterbildung einsetzen“.<br />

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Stadt und<br />

Städteregion<br />

aachen<br />

landkreis<br />

kusel<br />

landkreis emsland<br />

Stadt Bochum<br />

Bundesstadt <strong>Bonn</strong><br />

landkreis Saarlouis<br />

eine initiative des Bundespräsidenten mit:<br />

kreis<br />

dithmarschen<br />

landkreis rotenburg (Wümme)<br />

kreis Paderborn<br />

Werra-meißner-kreis<br />

Stadt Frankfurt am main<br />

Stadt mannheim<br />

Stadt Freiburg (Breisgau)<br />

Stadt Braunschweig<br />

Wartburgkreis<br />

landkreis göppingen<br />

landkreis ludwigslust<br />

Stadt und<br />

landkreis hof<br />

landkreis lindau<br />

(Bodensee)<br />

landkreis<br />

Bad doberan<br />

landkreis<br />

teltow-Fläming<br />

Stadt halle (Saale)<br />

Stadt chemnitz<br />

landkreis altötting<br />

landkreis<br />

regensburg

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