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Regenüberlaufbauwerk in Kombinationsbewehrung - Cemex ...

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Planung und Ausführung<br />

Regenüberlaufbauwerk <strong>in</strong><br />

Komb<strong>in</strong>ationsbewehrung<br />

He<strong>in</strong>z-Ra<strong>in</strong>er Becker, Hagen<br />

Zwischen St. Ingbert und Rohrbach, nahe Saarbrücken, wurden 2003 umfangreiche Arbeiten am Kanalsystem durchgeführt.<br />

Dabei wurde e<strong>in</strong> unterirdischer, wasserundurchlässiger Regenüberlauf des neugebauten Hauptsammlers 1.0 der Abwasseranlage<br />

Saarbrücken-Brebach mit Komb<strong>in</strong>ationsbewehrung ausgeführt. Die herkömmliche Stabstahlbewehrung wurde hierbei<br />

durch Stahlfaserbeton ergänzt. Obwohl die Vorteile dieser Bauweise für wasserundurchlässige Ausführungen damals bereits<br />

bekannt und auch entsprechende Regelwerke veröffentlicht waren, wurde sie bis dah<strong>in</strong> selten angewendet.<br />

Nach fast sieben Jahren ist festzustellen, dass e<strong>in</strong>e dauerhafte Lösung mit dieser Technik geschaffen wurde. Daher ist der<br />

damals verfasste Bericht über Anforderungen, Auswahl der Baustoffe und Durchführung immer noch aktuell. Es ist lediglich<br />

darauf h<strong>in</strong>zuweisen, dass damals gültige Regelwerke aktualisiert wurden.<br />

1 Aufbau des Regenüberlaufs<br />

Bei starken Regenfällen fließen große Wassermassen<br />

<strong>in</strong> die Kanalisation und verdünnen<br />

das dar<strong>in</strong> bef<strong>in</strong>dliche Abwasser sehr stark.<br />

Damit dieses nahezu saubere Mischwasser<br />

nicht die Kläranlagen belastet, wird es an<br />

wichtigen Knotenpunkten <strong>in</strong> der Kanalisation<br />

durch Regenüberläufe abgeleitet.<br />

Bild 1: Betonage <strong>in</strong> der Baugrube<br />

Der Regenüberlauf <strong>in</strong> St. Ingbert steht auf<br />

e<strong>in</strong>er Grundfläche von 23 m 2 (Bild 1). Er hat<br />

<strong>in</strong> etwa die Form e<strong>in</strong>es Quaders mit den Seitenlängen<br />

6,25 m x 4,75 m und e<strong>in</strong>er Höhe<br />

von 4,20 m. Decke und Bodenplatte s<strong>in</strong>d<br />

30 cm dick, die Wände 25 cm. Mittels e<strong>in</strong>er<br />

Drossel im Inneren wird auch bei Spitzenauslastung<br />

nur e<strong>in</strong>e gewisse Menge des anfallenden<br />

Mischwassers aus der Kanalisation <strong>in</strong> die<br />

Kläranlage weitergeleitet. Das darüber hi -<br />

nausgehende Wasser steigt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Becken<br />

weiter, e<strong>in</strong>e Tauchwand filtert schwimmende<br />

Feststoffe aus dem Wasser, um sie nach dem<br />

Abs<strong>in</strong>ken des Wasserspiegels <strong>in</strong> die Kläranlage<br />

zu fördern. Überschreitet das Wasser e<strong>in</strong>en<br />

Stauschild, wird der Regenwasseranteil <strong>in</strong> das<br />

benachbarte Becken und von dort durch e<strong>in</strong><br />

800er Stahlbetonrohr <strong>in</strong> den nahe gelegenen<br />

Rohrbach abgeleitet (Bild 2).<br />

In der Decke s<strong>in</strong>d neben e<strong>in</strong>em Wartungsschacht<br />

zwei Schächte zur späteren Installa -<br />

tion der notwendigen Edelstahle<strong>in</strong>bauteile<br />

angeordnet.<br />

2 Konstruktion<br />

Der Regenüberlauf ist als wasserundurchlässiges<br />

Bauteil konstruiert worden, um sowohl<br />

den Austritt von Abwasser als auch den E<strong>in</strong>tritt<br />

von Grundwasser zu vermeiden. Hieraus<br />

resultierten neben besonderen Anforderungen<br />

an den Beton auch solche an die Gestaltung<br />

der Konstruktion, nämlich e<strong>in</strong>e weit -<br />

gehend fugenlose Bauweise sowie e<strong>in</strong>e Bewehrung,<br />

die die Rissbreite auf max. 0,25 mm<br />

beschränkt.<br />

3 Planung<br />

Der Bauherr des Regenüberlaufs, der Entsorgungsverband<br />

Saar, hatte das Becken als herkömmliche<br />

Stahlbetonkonstruktion ausgeschrieben<br />

und entsprechend planen lassen.<br />

Um die Qualität des Bauteils zu steigern,<br />

machte das Transportbetonunternehmen, die<br />

Readymix Saar Mosel GmbH, heute CEMEX<br />

Deutschland AG, Region Rhe<strong>in</strong>-Saar-<br />

Mosel, den Sondervorschlag, Stahlfaserbeton<br />

<strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ationsbewehrung e<strong>in</strong>zusetzen, womit<br />

bei mehreren Projekten bereits Erfah -<br />

rungen gesammelt werden konnten. Über die<br />

positiven Eigenschaften von Stahlfaserbeton<br />

4,75<br />

Zulauf<br />

DN 900<br />

Grundriss<br />

6,25<br />

Zum<br />

Vorfluter<br />

DN 800<br />

Drosselklappe<br />

Ablauf<br />

DN 300<br />

Bild 2: Funktionsskizze des Regenüberlaufs<br />

Der Autor:<br />

Dipl.-Ing. He<strong>in</strong>z-Ra<strong>in</strong>er Becker studierte an<br />

der Bergischen Universität Wuppertal. Von<br />

1989 bis 1991 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

<strong>in</strong> der Arbeitsgruppe: Viskoelastisches<br />

Stoffverhalten anisotroper Stahlbetontragwerke.<br />

Nach der Mitarbeit <strong>in</strong> verschiedenen<br />

Ingenieurbüros ist er seit 1985<br />

selbstständig als Beratender Ingenieur tätig.<br />

Hauptschwerpunkte se<strong>in</strong>es Wirkens ist der<br />

Industrie- und Wohnungsbau.<br />

2,50<br />

2 [10/2003] beton

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