22.04.2014 Aufrufe

Schönheit statt Asche - Zac Poonen

Unser selbstzentriertes Leben gegen das Leben Christi eintauschen

Unser selbstzentriertes Leben gegen das Leben Christi eintauschen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Zwiebel und fein und tief in uns verwurzelt – manchmal sogar im Gewande einer<br />

falschen Demut – und das ist die schlimmste Form von Stolz.<br />

Ein christlicher Arbeiter, der ichzentriert ist, stellt seine überhebliche Einstellung nicht<br />

unbedingt zur Schau. Nach außen hin hat er reichlich falsche Demut, erscheint fromm<br />

und bescheiden und redet auch so. Aber insgeheim vergleicht er sich mit anderen und<br />

rühmt sich seiner Güte, Größe und „Demut“!<br />

Andere verurteilen<br />

Ein solches Sich-Vergleichen mit anderen führt schließlich zum Verurteilen anderer –<br />

manchmal auch mit harten und verletzenden Worten. Was sagt der ältere Sohn zum<br />

Vater: „Dieser dein jüngerer Sohn hat dein Geld mit Huren verschleudert.“ Wer hat ihm<br />

diese Information gegeben? Niemand. Aber er nahm das Schlimmste an. Wenn du<br />

jemanden hasst, ist es leicht, das Schlimmste über ihn zu denken. Mit welcher Freude<br />

deckte der ältere Sohn die Fehler seines jüngeren Bruders auf, <strong>statt</strong> sie zuzudecken.<br />

Sehen wir bei anderen Menschen nur die Fehler? Haben wir uns schon heimlich<br />

gefreut, wenn wir jemanden straucheln sahen – besonders wenn es jemand war, den<br />

wir nicht mochten? Unser Herz ist so böse, dass wir nicht völlig betrübt sind, wenn<br />

andere Menschen fallen. Im Gegenteil, ein bisschen freut es uns, weil wir dadurch als<br />

bessere Menschen dastehen. Diese Einstellung ist typisch für den selbstzentrierten<br />

Menschen.<br />

Urteilen wir über die Motive anderer? Der selbstzentrierte Mensch sieht jemand etwas<br />

tun und sagt sich: „Ich weiß, warum er das tut“, und als nächstes unterstellt er der<br />

Handlung irgendein fleischliches Motiv. Wie anmaßend ist das selbstzentrierte Leben –<br />

sogar auf dem Thron Gottes will es sitzen (denn schließlich kann Gott allein die Motive<br />

der Menschen richten). Paulus warnt uns: „Nehmt euch in Acht, voreilig Schlüsse<br />

darüber zu ziehen, ob jemand ein guter Knecht ist oder nicht, bevor der Herr<br />

zurückkehrt. Wenn der Herr kommt, wird er das Licht anmachen, sodass jeder genau<br />

sehen kann, wie wir wirklich tief in unserem Herzen sind. Dann wird jedermann wissen,<br />

warum (aus welchem Motiv) wir das Werk des Herrn getan haben“ (1Kor 4,5; LB). Erst<br />

wenn der Herr zurückkehrt (und nicht vorher) werden wir die wahren Motive einer<br />

jeder Person wissen.<br />

Lieblosigkeit<br />

Der selbstzentrierte Mensch hat keine echte Liebe für seine Mitmenschen, und das ist<br />

die Hauptursache für seine harte Haltung ihnen gegenüber. Er tut so, als würde er viel<br />

Liebe zeigen, aber die echte christusähnliche Liebe fehlt ihm. In all den Jahren hat der<br />

ältere Bruder sich nicht ein einziges Mal angeboten, nach seinem verlorenen Bruder zu<br />

suchen. Es war ihm egal, ob sein Bruder tot oder lebendig ist. Er war nur daran<br />

interessiert, mit seinen Freunden zu feiern (Lk 15,29). Solange er selbst glücklich war,<br />

war es ihm egal, was anderen zustieß.<br />

Sind wir auch so mit uns selbst beschäftigt? Wie ist unsere Einstellung gegenüber<br />

Menschen, die rückfällig geworden sind? Es ist leichter, einen Ungläubigen als einen<br />

Rückfälligen zu lieben. Aber wenn wir wirklich das Mitgefühl Christi haben, werden wir<br />

beide lieben. Der jüngere Sohn in dieser Geschichte ist ein Bild für einen Rückfälligen.<br />

Ihn zu verurteilen ist leicht. Schwieriger ist es, ihn zu lieben und ihm zu helfen. Die<br />

Bibel sagt: „Wenn ein Christ von Sünde besiegt wird, sollt ihr, die ihr geistlich seid, ihm<br />

freundlich und demütig auf den rechten Weg zurückhelfen“ (Gal 6,1; LB). Und wiederum:<br />

„Wenn du einen Christen sündigen siehst … solltest du Gott bitten, ihm zu vergeben und<br />

Gott wird ihm das Leben geben“ (1Joh 5,16; LB). Beten wir jemals so für Menschen, die<br />

gefallen sind? Nein. Warum nicht? Weil wir so selbstzentriert sind.<br />

Wenn wir nach tieferem Leben und engerem Wandel mit Gott streben, dürfen wir<br />

niemals vergessen, dass tieferes Leben uns kontaktfreudiger machen sollte. Gott<br />

schenkt uns nicht einen tieferen Wandel mit ihm, nur damit wir „mit unseren<br />

9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!