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Schönheit statt Asche - Zac Poonen

Unser selbstzentriertes Leben gegen das Leben Christi eintauschen

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In Bezug auf sein Predigen schreibt Paulus an die Korinther: „Ich war bei euch in<br />

Furcht und in großem Zittern“ (1Kor 2,3). Wenn er predigte, war er sich eher seiner<br />

Schwachheit bewusst als der Kraft Gottes, die durch ihn floss. Das ist geisterfüllter<br />

Dienst – denn erinnere dich daran, dass durch das Predigen des Paulus eine Gemeinde<br />

im heidnischen Korinth gegründet wurde.<br />

Wenn der Geist Gottes durch einen Menschen spricht, ist sich dieser Mensch<br />

gewöhnlich nicht bewusst, dass er Gottes Sprachrohr ist. Ich bin immer vor jenen<br />

Leuten auf der Hut, die so sicher sind, dass Gott durch sie spricht, wenn sie auf der<br />

Kanzel stehen (und die ihre Verkündigung mit „So spricht der Herr …“ beginnen). Nach<br />

meiner Erfahrung mit solchen Leuten hat Gott überhaupt nie durch sie gesprochen.<br />

Sie bilden sich nur viel ein und glauben, dass sie prophetische Stimmen sind. Ein<br />

Mensch, durch den Gott spricht, ist sich dessen gewöhnlich überhaupt nicht bewusst.<br />

Der Apostel Paulus sagt in einem seiner Briefe: „Ich glaube, dass ich euch Rat aus<br />

Gottes Geist gebe, wenn ich das sage“ (1Kor 7,4; LB). Er war nicht sicher, ob Gott<br />

durch ihn sprach. Doch wir wissen, dass es Gott war, der durch Paulus sprach, denn<br />

Gott hat es in die inspirierte Heilige Schrift aufgenommen. Aber Paulus selbst war sich<br />

dessen nicht bewusst.<br />

Ja, ein geisterfüllter Dienst ist sich der menschlichen Unzulänglichkeit bewusst. Wie<br />

Paulus sagt: „Wenn ich schwach bin, dann bin ich stark“ (2Kor 12,10). Der geisterfüllte<br />

Diener Gottes geht wie der Mann aus dem Gleichnis in Lukas 11,5-8 immer wieder zu<br />

Gott und sagt: „Ich habe nichts, was ich anderen vorsetzen kann. Bitte gib mir<br />

lebendiges Brot“. Ein Knecht des Herrn ist sich seiner eigenen Unzulänglichkeit stets<br />

bewusst.<br />

Wir dürfen keine irrigen Vorstellungen von geisterfülltem Dienst haben. Er hat kein<br />

starkes Bewusstsein von Gottes Kraft, sondern im Gegenteil von Furcht und<br />

Unsicherheit. Erst im Rückblick, wenn die Arbeit längst getan ist, wird es die<br />

Gewissheit geben, dass Gott wirklich durch uns ein Werk getan hat.<br />

Unsere Berufung erfüllen<br />

Viertens ist geisterfüllter Dienst ein Dienst, der Gottes individuelle Berufung erfüllt. In<br />

Kolosser 1,23.25 sagt Paulus „Ich bin ein Diener [des Evangeliums] geworden“, und in<br />

1. Timotheus 2,7 „Ich bin eingesetzt als Prediger und Apostel“. Paulus war von den mit<br />

Nägeln durchbohrten Händen seines Erlösers und nicht von irgendeinem Menschen<br />

eingesetzt worden. Gott war es, der Paulus zum Apostel berufen hatte. Diese Berufung,<br />

so sagt er in Kolosser 1,25, wurde ihm gegeben. Es war Gottes Gabe – nicht etwas, was<br />

er errungen oder verdient hatte. Er sagt im gleichen Vers auch, dass ihm diese<br />

Berufung gegeben wurde, um anderen zu dienen. Es war das Amt eines Haushalters,<br />

das ihm von Gott für den Bau der Gemeinde anvertraut wurde.<br />

Gott hat für jeden von uns eine individuelle Berufung. Es ist zwecklos, Gott zu bitten,<br />

uns zu etwas zu machen, wozu er uns nicht berufen hat – denn der Heilige Geist<br />

entscheidet, welche Gabe jeder von uns haben soll. Paulus wurde berufen, ein Apostel<br />

zu sein. Aber nicht jeder hat eine solche Berufung. Wir müssen aber Gottes Angesicht<br />

suchen, um die Kraft zu erhalten, die Aufgabe zu erfüllen, zu der er uns berufen hat.<br />

„Sieh auf das Amt, das du empfangen hast in dem Herrn, dass du es ausfüllst“ (Kol<br />

4,17), war der Rat des Paulus an Archippus!<br />

Gott setzt Leute nicht dorthin, wo sie fehl am Platz sind. Er weiß, was seine Kirche zu<br />

jeder bestimmten Zeit an jedem bestimmten Ort braucht, und er bereitet jeden von uns<br />

(wenn wir gehorsam sind) für eine spezifische Aufgabe vor – die ganz anders sein kann<br />

als das, was wir haben möchten. „Sind alle Apostel? Nein. Sind alle Lehrer? Sind alle<br />

Wundertäter? Haben alle die Gabe, gesund zu machen? Natürlich nicht. Gibt Gott uns<br />

allen die Fähigkeit, in Sprachen zu reden, die wir nie gelernt haben? ... Nein“ (1Kor<br />

12,29-30; LB). Aber Gott hat all diese Gaben in den Leib Christi gelegt. Das Wichtigste<br />

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