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Das Einkochen der Früchte ohne und mit wenig Zucker von 1918

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bis drei Wochen gut erhalten werden. Da die Milch aber täglich ab¬<br />

geschüttet <strong>und</strong> durch neue ersetzt werden muß, Kann man dieses Ver¬<br />

fahren nur anwenden, wo genügend Magermilch zur Verfügung steht.<br />

Die vom Fleisch abgeschüttete Magermilch ist nur noch als Schweine¬<br />

futter zu verwerten. Kalbsschlegel Kann auch in gekochte Beize gelegt<br />

o<strong>der</strong> eingesalzen werden. Auf 4 Fleisch mische man 20 ck/c^ (200 ^)<br />

Salz, V2 ckä-F (5 5) Salpeter <strong>und</strong> I V2 ^5 (15 9) <strong>Zucker</strong> <strong>und</strong> reibe den<br />

Schlegel gut da<strong>mit</strong> ein. <strong>Das</strong> Fleisch wird in einen Topf gelegt, <strong>mit</strong><br />

Deckel <strong>und</strong> Stein beschwert <strong>und</strong> muß täglich gewendet werden. Nach<br />

8 bis 10 Tagen ist es durchgepökelt <strong>und</strong> Kann frisch gekocht o<strong>der</strong> auch<br />

vorher etwas geselcht werden. <strong>Das</strong> so eingesalzene Fleisch muß sorg¬<br />

sam <strong>mit</strong> Wurzelwerk in <strong>der</strong> Kochkiste gesotten werden, darauf läßt man<br />

es im Sud erkalten <strong>und</strong> verwendet es wie Schinken als Aufschnitt.<br />

Hirsch-, Reh- <strong>und</strong> Schafschlegel Können durch Einlegen in Mager¬<br />

milch gleichfalls durch einige Zeit frisch erhalten werden,' Hirsch- <strong>und</strong><br />

Schafschlegel bekommen dadurch noch einen feineren Geschmack. Bei<br />

Schafschlegel verwende man Buttermilch; das Fleisch verliert dadurch<br />

den ihm eigenen, vielen Menschen unangenehmen Geschmack <strong>und</strong> ist,<br />

gut zubereitet, Kaum <strong>von</strong> Rehschlegel zu unterscheiden. Vor dem Braten<br />

wird das Fleisch abgewaschen <strong>und</strong> <strong>mit</strong> Speck gespickt.<br />

Im Sommer bekommt das Fleisch, wenn es nicht sofort ver¬<br />

wendet o<strong>der</strong> eingepökelt wird, schnell einen üblen Geruch. Um dem<br />

vorzubeugen, empfiehlt es sich, Kleine Mengen in ein in Essig o<strong>der</strong><br />

starkes Salzwasser o<strong>der</strong> in eine Lösung <strong>von</strong> übermangansaurem<br />

Kali getauchtes, ausgew<strong>und</strong>enes Tuch einzuschlagen. Größere Vor¬<br />

räte, die sich im Sommer durch Notschlachtungen ergeben, müssen<br />

sofort in nicht zu große Stücke zerhackt <strong>und</strong> zum Auskühlen am<br />

besten auf einen <strong>mit</strong> Kaltem Wasser abgespülten <strong>und</strong> dann <strong>mit</strong><br />

sauberen Tüchern bedeckten Zementboden gelegt werden. Durch über¬<br />

decken <strong>mit</strong> Tüchern ist das Fleisch vor Fliegen zu schützen. Inzwischen<br />

ist nach dem angegebenen Rezept Beize zu Kochen <strong>und</strong> sofort in Kaltes<br />

Wasser zu stellen. Sobald das Fleisch vollkommen Kalt ist, wird<br />

es ins Pökelfaß gegeben, jede Lage <strong>mit</strong> etwas Salz bestreut <strong>und</strong><br />

dann soviel Kalte Beize darübergeschüttet, daß dieselbe das Fleisch<br />

nicht nur vollkommen bedeckt, son<strong>der</strong>n noch über dem Deckel steht.<br />

Auf diese Weise gelangt Keine Fliege an das Fleisch, son<strong>der</strong>n geht<br />

schon in <strong>der</strong> Beize zugr<strong>und</strong>e. Die Beize wird in <strong>der</strong> warmen Jahres¬<br />

zeit in 3 bis 4 Wochen trübe <strong>und</strong> muß dann abgeschüttet <strong>und</strong> durch<br />

neue ersetzt werden. Zur Herstellung einer zweiten Beize verwende

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