Emmaus-Gemeinde Hagen
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Die Glocken laden zum Gottesdienst<br />
Unsere Liturgie, Teil 2: Das Orgelvorspiel<br />
Sobald das Glockengeläut verstummt,<br />
setzt die Orgel ein. Das Instrument stammt<br />
aus der Antike. Die Römer übernahmen sie<br />
von den Griechen und benutzten sie zur<br />
Untermalung der blutigen Kämpfe in ihren<br />
Arenen. Aus diesem Grund kam sie in den<br />
frühchristlichen Gottesdiensten nicht vor,<br />
waren doch zu ihren Klängen auch Christen<br />
abgeschlachtet worden. Über das Byzantinische<br />
Reich, wo die Orgel bei wichtigen<br />
kaiserlichen Zeremonien eingesetzt wurde,<br />
gelangte sie im 8./9. Jahrhundert in das<br />
Frankenreich, von wo aus sie in Europa<br />
ihren Siegeszug als Königin der Instrumente<br />
antrat.<br />
Kein Wunder, dass die Orgel ihren festen<br />
Platz in der Liturgie gefunden hat. Improvisiertes<br />
Orgelspiel diente zunächst dem<br />
Aus- und Einzug, sowie der Einleitung der<br />
Gesänge von Schola oder <strong>Gemeinde</strong>. Die<br />
Begleitung des <strong>Gemeinde</strong>gesanges wurde<br />
erst im Laufe des 18. Jahrhunderts üblich.<br />
Da wir in unseren Gottesdiensten nur noch<br />
zu bestimmten Anlässen einziehen, dient<br />
das Orgelvorspiel in der Praxis heute mehr<br />
zur Einstimmung auf den Gottesdienst. Es<br />
gibt Gelegenheit, zur Ruhe zu kommen,<br />
anzukommen an dem Ort, wo die Ehre<br />
Gottes wohnt, und sich auszurichten auf<br />
Gott, der mit seinem Wort unsere Herzen<br />
erreichen will.<br />
Das Orgelvorspiel ist bereits Bestandteil<br />
des Gottesdienstes. Mit ihm wird nicht nur<br />
das Thema aufgenommen, sondern die<br />
Orgel stimmt bereits Dank und Lobpreis der<br />
<strong>Gemeinde</strong> an. Sie nimmt damit die folgende<br />
Liturgie auch mit ihren klagenden<br />
und bittenden Elementen ein Stück vorweg.<br />
Die Untermalung des feierlichen Einzuges<br />
beschränkt sich heute im Wesentlichen<br />
auf Hochzeiten, Konfirmationen und<br />
Amtseinführungen.<br />
Das Orgelvorspiel ist also nicht der Tusch,<br />
der für Ruhe sorgt und die angeregte Unterhaltung<br />
mit dem Banknachbarn unterbricht.<br />
Öffnen wir einfach einmal die Ohren<br />
und das Herz und lassen die Klänge trotz<br />
unserer verschiedenen Musikvorlieben auf<br />
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