Emmaus-Gemeinde Hagen
Emmaus-Gemeinde Hagen
Emmaus-Gemeinde Hagen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
4<br />
Geistliches Wort:<br />
Der reiche Kornbauer<br />
(Zum Titelbild)<br />
Liebe <strong>Gemeinde</strong>, ein lächelnder Mensch ist das<br />
Erste, was man sieht, wenn man den neuen<br />
<strong>Gemeinde</strong>brief in Händen hält. Dieter Bräutigam<br />
hat dieses Titelbild für uns gestaltet. Es<br />
orientiert sich an der biblischen Geschichte<br />
vom reichen Kornbauer. Sicher kann der<br />
Mensch auf unserem Bild reichlich zufrieden<br />
sein. Er hält einen riesigen Ährenstrauß in seinen<br />
Händen: ein Zeichen für eine gut ausfallende<br />
Ernte, für Segen in seinem Leben, der ihn<br />
tief beruhigt und sicher stellt. Und es mag wohl<br />
nicht die einzige gute Ernte seines Lebens<br />
gewesen sein. Davon zeugen die schönen Häuser,<br />
die im Hintergrund stehen und zu seinem<br />
Anwesen gehören. Sie erinnern uns an die hübschen<br />
Fachwerkbauten in traditionellen Städten<br />
und auch in unserem schönen <strong>Hagen</strong>er<br />
Freilichtmuseum. Ein schöner alter Baum<br />
macht die gediegene Idylle auf den ersten Blick<br />
perfekt. Nicht ganz dazu passen allerdings die<br />
neueren Gebäude im Mittelteil. Sie sehen sich<br />
sehr ähnlich, sie scheinen schnell aus dem<br />
Boden gestampft zu sein. Eine eilige Maßnahme,<br />
um den Überfluss der Ernte in ihnen zu<br />
horten und zu bewahren. Diesen Überfluss<br />
erkennen wir an den prall gefüllten Säcken, die<br />
bis in den Vordergrund hinein gestapelt sind.<br />
Der Bauer ist einer der wenigen, die noch vom<br />
Ertrag seiner Felder leben können. Er hat ausgesorgt<br />
für viele Jahre seines Lebens, er kann<br />
wahrlich Gutes von seiner Zukunft erwarten.<br />
So vermitteln es die meisten Dinge dieses<br />
Bildes. Und doch weiß jeder Mensch mit<br />
einiger Erfahrung, dass trotz all unserer Bemühungen<br />
und trotz all unserer Arbeit im Leben<br />
auch noch andere Faktoren eine Rolle spielen.<br />
Ewige Sicherheit gibt es für uns nicht. Ein<br />
wichtiges Naturgesetz ist der stetige Wandel,<br />
die Veränderung, die oft von einem Moment<br />
auf den anderen in unser Leben einbrechen<br />
kann. Oft sind es sehr positive Veränderungen:<br />
wir erhalten neue Chancen, neue Angebote im<br />
Bereich der Arbeit, wir verlieben uns innig,<br />
neue Menschen begegnen uns, die uns entlasten<br />
und uns hilfreich sind. Aber daneben<br />
geschehen auch eingreifende Veränderungen,<br />
die wir uns so niemals gewünscht hätten: körperliche<br />
Beschwerden, Trennungen, Konflikte,<br />
Abschiede, Verlust der Arbeit und manches<br />
andere Leid. Jeder kann wohl sein eigenes Lied<br />
davon singen.<br />
In unserem Bild sind diese Dinge im Symbol<br />
des Sarges verborgen, der dicht unter dem<br />
Ährenstrauß zu finden ist. Was hilft uns Menschen<br />
in unserem Leben, wenn doch so viele<br />
unserer Sicherheiten sich als vergänglich und<br />
instabil erweisen? Das Ansammeln möglichst<br />
vieler Güter nur für den Privatgebrauch kann es<br />
wohl kaum sein, so erzählt es Jesus in seiner<br />
biblischen Geschichte.<br />
Aber wie wäre es, wenn man es einmal mit<br />
dem Gegenteil versucht? Teilen und Mitteilen<br />
sind kleine Schlüssel der Hilfe in vielerlei<br />
Nöten. Wo Schweigen in einer Notlage das<br />
Elend oft noch vergrößert, kann ein gutes