Erfahrungen sporthistorischer Spezialmuseen - Deutsche ...
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2009 - Heft 1<br />
Ich wurde vom Generaldirektor der Stiftung Stadtmuseum als<br />
Mäzen vorbildlich behandelt. Er öffnete mir die Tür, er half mir<br />
in den Mantel...<br />
Prof. Groß (�) vom Senat hatte den inventarisierten Teil der<br />
Sammlung auf einen Wert von 60.000,00 DM festgesetzt.<br />
Bereits im Jahr 2000 wendete sich das Blatt. Die Stiftung Stadtmuseum<br />
hat ja kein Eigenkapital so wie amerikanische Universitäten,<br />
sondern sie erhält ihren jährlichen Etat von der Stadt<br />
Berlin. Das ist genauso viel Wert wie Zinsen eines adäquaten<br />
Kapitals. Diese Summe einmal festgesetzt, wurde natürlich<br />
nicht den gestiegenen Anforderungen oder erstrittenen Gehaltserhöhungen<br />
usw. angepasst, so dass die Stiftung anfing, Schulden<br />
zu machen, sie war unterfinanziert. Der Senat forderte vom<br />
Generaldirektor bzw. Stiftungsrat eine Verschlankung.<br />
Man versuchte, um schnelle Erfolge zu erzielen, das Wassersportmuseum<br />
als kleinste Einheit einzupacken. Der Übergabevertrag<br />
erwies sich aber als absolut wasserdicht – was bei<br />
einem Wassersportmuseum ja auch nicht verwunderlich ist.<br />
Wie wurde die Finanzierung sichergestellt?<br />
Finanzierung<br />
Ab 1998 war ich 65 Jahre alt. Der Vertrag sah vor, dass ich<br />
einen Ausgleich zwischen der Höhe meines letzten Gehalts und<br />
meiner Rentenhöhe erhalte. Damit war ich finanziell wieder so<br />
gestellt wie zur Zeit meines privaten Engagements. Und man<br />
ging knallhart davon aus, dass ich nun als Leihnehmer meiner<br />
Sammlung weitersammle und alles weiter alleine bestreite.<br />
Im Rahmen der weiteren Verarmung des Stadtmuseums wurden<br />
die vertraglich vereinbarten Ankaufmittel gestrichen. Auch<br />
die unumgänglichen Ausstattungen der Büroplätze mit Computer,<br />
Drucker, Kopierer, Farbkopierer, digitalem Fotoapparat<br />
usw. wurden von mir geleistet. Auch Raum- und Bootsrenovierungen<br />
mit ABM-Kräften wurden durchgeführt. Von „meinem<br />
Salär“ als Geschäftsbesorger, Leiter, Kurator, Berater, all diese<br />
Titel wurden mir zugeordnet, blieb oft monatlich nur wenig übrig.<br />
Aber ich habe keine Kinder, ich will auch nicht der Reichste<br />
auf dem Friedhof werden, ich habe das alles gerne gemacht,<br />
zumal 400,00 € Jobs und einige ABM und MAE-Stellen für die<br />
unterschiedlichsten Tätigkeiten geschaffen worden sind.<br />
Um die über dem Wassersportmuseum immer wieder schwebende<br />
Umsetzung zu einem neuen Träger zu erleichtern, erhielt<br />
ich über Jahre formal nur jährliche Betriebserlaubnisse.<br />
Um hier Pflöcke einzuschlagen, kam meine Familie 2005 überein,<br />
für das Museum im Rahmen der Stiftung Stadtmuseum<br />
eine unselbständige Stiftung zu begründen. Die ernsthaften Absichten<br />
untersetzen wir bis 2006 durch eine Spende in Höhe<br />
von 30.000,00 € und meine Schwiegermutter verfasste ein Testament<br />
zu Gunsten der Stiftung Stadtmuseum. Aber Generaldirektion<br />
– Stiftungsrat – Senat, ich weiß es bis heute nicht wer<br />
und warum, begründeten keine Stiftung. Alle Nachfragen, auch<br />
im Namen der von mir eingesetzten Kuratoren, wurden trotz<br />
zwischenzeitlich gegebenen öffentlichen Zusagen durch die<br />
Generaldirektion bis heute nicht beantwortet. Meine Schwiegermutter<br />
fragte regelmäßig, ob die Stiftung nun endgültig begründet<br />
ist, aber das musste ich verneinen. Sie ließ sich kurz<br />
vor ihrem Tod enttäuscht von der Handlungsweise der Stiftung<br />
Stadtmuseum das Testament aushändigen, sie zerriss es und<br />
vermachte ihr Vermögen einer Schule in Indien, zu der sie auch<br />
Kontakt hatte und Dankschreiben der Schüler erhielt.<br />
Nun, 2008 steht wieder eine Umsetzung des städtischen Wassersportmuseums<br />
bevor.<br />
Das Stadtmuseum ist bemüht nachzuweisen, dass das Wassersportmuseum<br />
besonders „billig“ zu haben ist. Mir wurde – und<br />
Die ersten Ruderer<br />
Die Anfänge des Ruderns<br />
Friedrichshagener Damen-Ruder-Club<br />
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