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Erfahrungen sporthistorischer Spezialmuseen - Deutsche ...

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2009 - Heft 1<br />

Eintracht Frankfurt gehört zu den großen Traditionsvereinen<br />

in Deutschland. 1959 wurde die Mannschaft <strong>Deutsche</strong>r Fußballmeister<br />

und in den 1970er und 1980er Jahren konnte gleich<br />

viermal der DFB-Pokal gewonnen werden. Auch international<br />

war man erfolgreich. 1960 stand die Eintracht als erste deutsche<br />

Mannschaft im Endspiel um den Europapokal (heutige<br />

Champions-League) und unterlag im Finale von Glasgow, das<br />

von vielen heute noch als das beste Vereinsmannschaftenspiel<br />

aller Zeiten bezeichnet wird, den Königlichen von Real Madrid<br />

mit 3:7. 1980 gewann die Eintracht in einem „deutschen Endspiel“<br />

gegen Borussia Mönchengladbach mit dem Uefa-Cup<br />

auch einen internationalen Titel.<br />

Rudi Gramlich, Alfred Pfaff, Jürgen Grabowski, Bernd Hölzenbein,<br />

Uwe Bein, Anthony Yeboah sind nur einige Namen,<br />

die Sportfreunde in ganz Deutschland mit der Eintracht in Verbindung<br />

bringen.<br />

Kritiker könnten nun sagen, „na ja, eine Meisterschaft, vier<br />

Pokalsiege und ein internationaler Titel sind so viel ja nicht“.<br />

Denen wiederum entgegnen begeisterte Eintrachtler: „Moment<br />

mal, wir sind auch <strong>Deutsche</strong>r Meister 1923, 1943, 1948, 1952,<br />

1953, 1956, 1957, 1958, 1991, wir haben 1990 den Europapokal<br />

gewonnen und Olympiasieger, Welt- und Europameister<br />

in unseren Reihen.“ Und tatsächlich. Schaut man sich die<br />

Erfolge der Eintracht außerhalb des oftmals alles beherrschenden<br />

Fußballs an, dann staunt man. Schon 1923 feierten sich die<br />

Handballdamen als „<strong>Deutsche</strong>r Meister“, nachdem sie das Turnier<br />

auf dem <strong>Deutsche</strong>n Turnfest in München gewonnen hatten,<br />

1943 wiederholten sie ihren Erfolg. In den 1950er Jahren waren<br />

es die Tischtennisdamen, die einen nationalen Titel nach dem<br />

anderen verbuchten. Und dazu kommen erfolgreiche Leichtathleten,<br />

Hockeydamen, eine lange Zeit erstklassige Eishockeymannschaft<br />

und und und...<br />

Seit Dezember 2007 gibt es in der Haupttribüne der Frankfurter<br />

Commerzbank-Arena das Eintracht Frankfurt Museum, in<br />

dem die Geschichte der Adlerträger von den Anfängen bis heute<br />

einer breiten Öffentlichkeit präsentiert wird. Mehr als 110<br />

Jahre Sportgeschichte auf gut 400 Quadratmeter zu packen, ist<br />

bei einem prall gefüllten Archiv schwierig. Wenn man die Bedürfnisse<br />

des Publikums berücksichtigt, wird das ganze nicht<br />

einfacher. Denn ein Großteil der Besucher, Fanclubs, Schulen,<br />

Kindergruppen und Touristen, kommen natürlich wegen<br />

„Der Eintracht“ in das Museum, das seinen Schwerpunkt allein<br />

durch die Ortswahl klar definiert hat. Aber, und das soll den Besuchern<br />

natürlich vermittelt werden, die Eintracht ist viel mehr<br />

als die oft zitierte „Launische Diva“. Um die Vielfalt des Vereins<br />

zu veranschaulichen, wurde die Geschichte des Gesamtvereins<br />

in der Ausstellung von Anfang an beachtet. Die Besucher, die<br />

im Museum einem chronologischen Zeitstrahl folgen, erfahren,<br />

dass bei der Eintracht von Beginn auch gelaufen, gesprungen<br />

und geworfen wurde. Oftmals eingebettet in das Schicksal der<br />

Fußballer finden Sie Hinweise auf Abteilungen, die es längst<br />

nicht mehr gibt, wie z.B. Schwimm-, Cricket- und Fechtabteilung.<br />

Olympiamedaillen, Trikots, Siegerkränze, Staffelhölzer<br />

und Erinnerungspokale erzählen von großen Siegen und<br />

tragischen Niederlagen abseits der Fußballfelder dieser Welt.<br />

Dabei beschränkt sich die Ausstellung nicht nur auf den Verein,<br />

auch die Entwicklung der Sportstadt Frankfurt wird in den<br />

Mittelpunkt gerückt. Und auch Kuriositäten werden geboten:<br />

Erfolgreiche Abteilungen vs. Fußball –<br />

Beispiel Eintracht Frankfurt Museum<br />

Matthias Thoma<br />

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