Erfahrungen sporthistorischer Spezialmuseen - Deutsche ...
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2009 - Heft 1<br />
Berlin sein Bildarchiv mit allen Rechten zur Verwertung - ca.<br />
65.000 s/w-Abzüge, 1,2 Millionen Negative, 2.000 Farbfilme,<br />
umfangreiche Filmlegenden und große Teile seiner Foto- und<br />
Laborausrüstung.<br />
Seit Mai 2002 werden die Fotobestände mit Hilfe von ABM- und<br />
MAE-Projekten PC-gestützt erfasst und inhaltlich erschlossen.<br />
Unter Anwendung der Museums-Software FirstRumos sowie<br />
einer weiteren MS Access-Datenbank kann für die intensive<br />
Nutzung durch die Medien, Vereine, Verbände und Studenten<br />
aktuell auf über 180.000 Datensätze zugegriffen werden. Das<br />
Bildarchiv stellt in seiner Geschlossenheit ein einzigartiges Gedächtnis<br />
der regionalen, nationalen und internationalen Sport-<br />
und Zeitgeschichte der letzten siebzig Jahre dar. ■<br />
Zuerst erschienen im „Museums Journal, Nr. 1,<br />
Januar - März 2009<br />
Anmerkungen:<br />
1 Vgl. Heinrich von der Becke, persönliche Erinnerungen, veröffentlicht im<br />
Internet: www.vonderbecke.de/portraet.htm<br />
Sportmuseum Berlin<br />
AlMS Marathon-Museum of Running<br />
Olympiapark Berlin<br />
Hanns-Braun-Straße, 14053 Berlin<br />
Telefon: (030) 3 05 83 00; (030) 3 05 83 90 (Bibliothek/Archiv)<br />
(030) 3 05 83 50 (Fotosammlung)<br />
E-Mail: sportmuseum.berlin@t-online.de<br />
Öffnungszeiten der Sonderausstellung im Lichthof: Mo-Fr: 10-14<br />
Uhr. Eintritt in Olympiapark: l €, ermäßigt 0,50 €. Ausstellung: frei<br />
Frau beim Ziegelputzen, Originalabzug, 24 x 18 cm, 12.4.1946,<br />
Bildarchiv Heinrich von der Becke im Sportmuseum Berlin<br />
Historische Entsorgung<br />
DOSB-Präsidium will Ludwig-Wolker-, Fritz-Wildung- und Carl-Diem-Preis ersetzen<br />
Gerd Steins<br />
„Wer will sich heute überhaupt noch erinnern? Wir sitzen mehr<br />
oder weniger alle im wohlgepolsterten Sessel des deutschen<br />
Wirtschaftswunders … und neigen sehr zur Vergeßlichkeit.“<br />
Mit diesen Worten forderte Willi Daume 1960 in seiner Rede<br />
vor dem Westfälischen Handballverband eine offensive Erinnerungskultur<br />
der Sportverbände ein. Erst zum 40. Jubiläum 1990<br />
gelang es dem <strong>Deutsche</strong>n Sportbund (DSB) seine Gründerjahre<br />
unter dem Titel „Wege aus der Not zur Einheit“ in einer zweibändigen<br />
Festschrift differenziert, kritisch und spannend zugleich<br />
darzulegen.<br />
Anlässlich des 70. Geburtstages von Carl Diem stiftete der DSB<br />
bereits am 24.6.1952 in Form der Carl-Diem-Plakette eine personenbezogene<br />
Auszeichnung, die seit 1953 für hervorragende<br />
sportwissenschaftliche sowie sportmedizinische Arbeiten verliehen<br />
wurde. Diesem Wissenschaftspreis stellte der DSB 1980<br />
die Ludwig-Wolker-Plakette und die Fritz-Wildung-Plakette an<br />
die Seite, so dass nunmehr der DSB drei sehr unterschiedliche<br />
Persönlichkeiten für ihr außergewöhnliches und vorbildhaftes<br />
Wirken während der DSB-Gründung öffentlich sichtbar und<br />
wiederholend würdigte.<br />
Mit der Ludwig-Wolker-Plakette wurden Persönlichkeiten ausgezeichnet,<br />
die sich in hervorragender Weise für das Ethos und<br />
die Menschenwürde im Sport eingesetzt haben. Zugleich erinnerte<br />
man damit an einen bedeutenden Repräsentanten der konfessionellen<br />
Sportbewegung.<br />
Mit der Fritz-Wildung-Plakette erinnerte der DSB an die<br />
Die Fritz-Wildung-Plakette<br />
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Arbeiter-Sportbewegung als eine der Wurzeln, aus der er 1950<br />
entstanden ist. Mit der Plakette wurden Vereine oder Verbände<br />
ausgezeichnet, die ein vorbildliches Modell der sozialen Hilfe<br />
im oder durch den Sport aufgebaut haben.<br />
In den 1980er Jahren begann eine sehr kritische, teilweise sogar<br />
hasserfüllte Diskussion über das Wirken von Carl Diem,<br />
die schließlich zur Umbenennung von Straßen und Sportstätten<br />
führte. Der <strong>Deutsche</strong> Leichtathletik-Verband sah sich