Erfahrungen sporthistorischer Spezialmuseen - Deutsche ...

2009 - Heft 1
Fußball ist alles, aber ohne Fußball ist alles nichts!
Befasst man sich intensiver mit dieser Thematik, so muss man
zwangsläufig zu dem Entschluss kommen, dass in Deutschland
und bei den großartigen Erfolgen deutscher Mannschaften
schon lange ein nationales Fußballmuseum existent sein müsste.
Das ist und war bis dato jedoch nicht der Fall.
Am 10. November 2008 hat sich in Berlin das erste nationale
Fußballmuseum Deutschlands gegründet, dass sich auf dem
3. DAGS-Symposium am 21./22. November 2008 in Coburg
durch seinen Kurator Johann Schlüper präsentieren und vorstellen
konnte.
Schlüper wies darauf hin, dass in der Bundesrepublik ca. 6.500
Museen betrieben werden und es jetzt endlich auch gelungen
ist, ein deutsches Fußballmuseum zu schaffen. Ein Konzept dafür
existiert schon seit 2000, aber es konnte noch kein geeigneter
Standort gefunden werden. In Berlin wurden dem Fußballmuseum
jetzt diese Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt.
Die Bauarbeiten haben mittlerweile begonnen und man hofft,
die Einrichtung am 4. Juli 2009, dem 55. Jahrestag des „Wunders
von Bern 1954“, mit der Sonderausstellung „Triumphe,
Titel & Trophäen“ eröffnen zu können.
Deutsche Fußballerfolge: Weltmeister in der Schweiz 1954 (oben)
und in China 2007 (unten)
Die persönliche Initiative des Kurators und vieler weiteren Mitstreiter,
ein nationales Fußballmuseum einzurichten, ist nun endlich
in Erfüllung gegangen. Das Museum liegt im Bezirk Lichtenberg
zentral in der Spreemetropole und erstreckt sich über 52
km². In diesem Berliner Bezirk leben rund 250.000 Menschen.
Museum für deutsch-europäische
Fußballkultur in Berlin
Johann Schlüper
47
Der Standort, Anton-Saefkow-Platz 13, ist in ein Naherholungsgebiet
eingebettet. In fußläufiger Entfernung liegt das
Sportforum Berlin, das Zentrum des Berliner Leistungssports.
Unmittelbar am Museum befindet sich ein großer Parkplatz für
PKW und Busse. Aus allen Himmelsrichtungen ist das Museum
bequem mit S-Bahnen, der U-Bahn und der Straßenbahn
zu erreichen. Ab Alexanderplatz muss man mit etwa 10 Minuten
rechnen, vom Bahnhof Lichtenberg ist man in 15 Minuten
am Museum. Das Fußballmuseum wird in das Tourismuskonzept
des Bezirks Lichtenberg und in das Verkehrsleitsystem
aufgenommen.
Idee
Die Idee des Projektes ist die Präsentation, die Fußballhistorie
der Bundesrepublik Deutschland und der DDR mit seinen
vielfältigen Klischees zu erleben und darzustellen. Vermittelt
werden die sportliche, zeitgeschichtliche, ökonomische, politische,
gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung des Phänomens
„Fußball“ und dessen Aspekte insbesondere im Rahmen
der europäischen Gemeinschaft. Ein lokaler und regionaler Bezug
des Berliner Fußballs ist in die Struktur eingebettet. Präsentiert
werden die Ereignisse und Erfolge in einem chronologischen
Zeitfenster.
Projektrahmen
Das Museum für deutsch-europäische Fußballkultur in Berlin
umfasst und beinhaltet:
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1.000 qm Museumsarchitektur
120 Meter Projektions- und Ausstellungsflächen
80 Vitrinenanlagen
40 Monitore und Medienflächen
500 Exponate
Von den 10.000 vorhandenen Ausstellungsstücken werden im
Wechsel eines Rotationsprinzips 500 Exponate ständig präsentiert.
Das Museum gliedert sich in 6 Museumstrakte:
A – Foyer-Shop-Bistro
B – Büro und Verwaltung
C – Dauerausstellung
Triumphe ▫ Titel ▫ Trophäen – Die 38 internationalen Erfolge
im Konsens der internationalen Wettbewerbe
D – Die Weltmeisterschaft 1954
„Das Wunder von Bern“
E – Forum und Wechselausstellungen
Interaktive Erlebnisangebote ▫ „Deutschland und seine Weltmeister“
1954-1974-1990-2003-2007
F – Berliner Fußball
Lokale und regionale Dokumente der Berliner Fußballhistorie
aus Ost und West
G – Bibliothek
Bücher und Sammelbilderalben der deutsch-europäischen Fußballhistorie.
Es wird eine Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei
angestrebt.
Galerie & Hall of Fame
Die Galerie & „Hall of Fame“ ist das historische Zentrum der