BRENNPUNKT ARZNEI - Kassenärztliche Vereinigung Hamburg
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Seite 38 KVH • aktuell<br />
Nr. 4 / 2010<br />
Rezept<br />
des<br />
Monats<br />
Schmerzmittel aus der Gießkanne ...<br />
Medikament morgens mittags abends<br />
Voltaren ® Resinat 1 0 1<br />
Pantozol ® 40 mg 0 0 1<br />
Novalgin ® 500 mg Tabletten 1 1 1<br />
Clexane ® 40 mg<br />
1x1 s.c.<br />
Targin ® 20/10 1 0 1<br />
Celebrex ® 200 1 0 1<br />
Perenterol ® forte 1 0 0<br />
Entlassungsmedikation<br />
nach<br />
Implantation einer<br />
Sprunggelenksprothese.<br />
Patient: 40 Jahre alter<br />
Mann.<br />
Diagnose: Implantation<br />
einer TEP oberes<br />
Sprunggelenk rechts.<br />
Tramal ® long 1 0 1<br />
Allopurinol 100 0 0 1<br />
ASS 100 1 0 0<br />
Unacid ® PD oral 1 1 1<br />
Dass ein Patient nach einer Operation ein Schmerzmittel bekommt, kann man<br />
vielleicht noch verstehen – aber müssen sie wirklich so lange gegeben werden<br />
und müssen es gleich fünf sein? Bei einem solchen Regen aus der Schmerzmittelgießkanne<br />
ist es kein Wunder, dass auch noch der Magen und die Darmmotorik<br />
mit weiteren Medikamenten vor den Nebenwirkungen geschützt werden müssen.<br />
Außerdem scheint unter den Kollegen im Krankenhaus ein Allopurinol-Reflex zu<br />
grassieren. Was für ein Glück, dass es nach der Klinik den Hausarzt gibt, der dem<br />
Patienten wieder zu einem normalen Leben verhelfen kann.<br />
Ein Info-Blatt, das Ihnen<br />
die Arbeit erleichtert<br />
ASS nehmen viele Ihrer Patienten ein. Teils haben Sie es selbst verordnet, oft in<br />
Niedrigdosis, um zwecks kardiovaskulärer Prävention die Thrombozyten auszuschalten.<br />
Teils kaufen es die Patienten selbst und nehmen es in bisweilen recht hohen<br />
Dosen als Schmerzmittel ein. ASS ist aber keineswegs völlig harmlos, vor allem,<br />
wenn noch weitere Medikamente eingenommen werden und es zu Interaktionen<br />
kommt. Daher sollte man die Patienten über diese Substanz aufklären, damit sie<br />
die Risiken kennen und sich bei den einschlägigen Symptomen gleich an ihren Arzt<br />
werden. Damit Sie Ihre Zeit nicht mit langen Vorträgen verbringen müssen, hat ein<br />
Kollege von der der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin<br />
ein Informations- und Aufklärungsblatt zusammengestellt, das wir auf den<br />
beiden folgenden Seiten abdrucken. Sie können das Blatt ggf. kopieren und<br />
den betroffenen Patienten mitgeben.