ILEK Region Magdeburg - Landkreis Börde
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Integriertes ländliches Entwicklungskonzept für die <strong>Region</strong> <strong>Magdeburg</strong><br />
13. Sondermaßnahmen zur Schaffung von Arbeitsplätzen und Wohneigentum für Jugendliche<br />
und junge Familien<br />
Zu den wichtigsten Argumenten, nicht abzuwandern oder wieder zurück zu kommen, zählt<br />
eine eigene Erwerbstätigkeit und Wohnungseigentum in der Nähe des Arbeitsplatzes.<br />
Junge Menschen besitzen in besonders hohem Maße die Kreativität und Risikobereitschaft,<br />
sich einen eigenen Arbeitsplatz und eine eigene Wohnung zu schaffen. Dies sollte<br />
durch ein Bündel verschiedener Maßnahmen unterstützt werden, insbesondere durch:<br />
• Unterstützung der Start-up-Phase beim Aufbau von Neben- oder Zuerwerbsunternehmen<br />
als berufliche Startchance (Dienstleistungen für die Daseinsvorsorge, unternehmensnahe<br />
Dienstleistungen, Landwirtschaft und Gartenbau in Kleinstbetrieben, Dienstleistungen<br />
für den Umwelt- und Naturschutz, Ingenieurbüro, Beratung, Lehre, Lebenshilfe<br />
usw.),<br />
• Unterstützung bei der kostengünstigen Baulanderschließung im Innenbereich durch die<br />
Gemeinden (Abriss und Umnutzung als gemeindliche Maßnahmen).<br />
14. Zusammenarbeit zwischen Kommunen und privaten Projektträgern bei der Sicherung<br />
und Verbesserung Wohnstätten naher und von der Jugend anerkannter Bildungs- und<br />
Freizeitangebote<br />
Jugendliche brauchen Räume, wo sie sich selbstbestimmt und unter Anleitung entwickeln<br />
können, z.B. Jugendtreffpunkte und -zentren mit von ihnen akzeptierten Angeboten. Um<br />
eine größere Anzahl von Jugendlichen zu erreichen, müssen die spezifischen Interessen<br />
(frühzeitig) erkannt werden, in dem die Zielgruppe in die Überlegungen und Angebotsgestaltung<br />
einbezogen wird. Folgende regionstypische Themen der <strong>Region</strong> <strong>Magdeburg</strong> werden<br />
als Ansätze für die Entwicklung dieses Schwerpunktes definiert:<br />
• Umsetzung und Erweiterung eines<br />
Internetportals in den Orten der <strong>Region</strong><br />
<strong>Magdeburg</strong><br />
• Hilfe bei der praktischen Pflege, Neuanlage<br />
oder Sanierung naturschutzfachlich<br />
wertvoller Biotope<br />
• Anforderungen der Bedürfnisse junger<br />
Menschen an den ÖPNV<br />
Die Verantwortung für den Beistand der<br />
Jugendlichen muss dabei von Personen aus<br />
entsprechenden Vereinen, Verbänden etc.<br />
übernommen werden.<br />
Fallbeispiel: Räume schaffen für Jugendliche<br />
Im <strong>Landkreis</strong> Schönebeck startete der Rückenwind<br />
e.V. mit der kommunalen Beschäftigungsagentur<br />
ein Projekt für 20 Jugendliche: Die Jugendlichen<br />
sanieren, gestalten und bauen ein<br />
Gebäude unter fachlicher Anleitung mit vielen<br />
eigenen gestalterischen Möglichkeiten. Das Gebäude<br />
wird Lern- und Freizeiträume für Jugendliche<br />
enthalten, außerdem ist ein Café für benachteiligte<br />
Familien geplant.<br />
Das Projekt steht unter dem Motto Arbeiten +<br />
Lernen, daher werden 50 % der Arbeitszeit für<br />
die praktischen Tätigkeit verwendet, in der anderen<br />
Hälfte werden die notwendigen theoretischen<br />
Kenntnisse vermittelt.<br />
6.3 Schwerpunkt 3: Anpassung der Infrastruktur für die Daseinsvorsorge und Erhaltung<br />
des dorftypischen Charakters<br />
HANDLUNGSLINIE E: ANPASSUNG DER INFRASTRUKTUR FÜR DIE DASEINSVORSORGE<br />
Die Infrastruktur für die Daseinsvorsorge ist an den veränderten Bedarf aufgrund des demografischen<br />
Wandels (starker Bevölkerungsrückgang, Verschiebung der Altersstruktur)<br />
in einer solchen Funktionalität anzupassen, die mit den verfügbaren Budgets nachhaltig<br />
vorgehalten werden kann. Die Leistungen der Öffentlichen Hand unterliegen ähnlichen<br />
Maßstäben wie die des Marktes. Ihre Erbringung erfolgt nur bei einem schlüssigen Tragfähigkeitsnachweis.<br />
„Wird die Tragfähigkeit aber soweit unterschritten, dass der Verwaltung<br />
keine Spielräume mehr bleiben, muss politisch entschieden werden. In der Wirtschaft<br />
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