)URKH 2VWHUQ - Lahnstein
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Rhein-Lahn-Kurier 7 Nr. 13/2013<br />
■■<br />
Stolpersteine sind Mahnmale<br />
an eine dunkle Vergangenheit<br />
Nüchtern betrachtet sind Stolpersteine kubische Betonwürfel mit<br />
einer Kantenlänge von zehn Zentimetern, auf deren Oberseite sich<br />
eine individuell beschriftete Messingplatte mit den Namen und<br />
Lebensdaten einer bestimmten Person. Sie werden in der Regel vor<br />
den letzten frei gewählten Wohnhäusern von NS-Opfer niveaugleich<br />
in das Pflaster des Gehweges eingelassen.<br />
Die kleinen ausschließlich in Handarbeit gefertigten Gedenksteine<br />
gehen zurück auf eine Idee des Kölner Künstlers Gunter Demnig.<br />
Sie erinnern Menschen, die wegen des Terrors der Nationalsozialisten<br />
in Angst und Schrecken leben mussten und letztlich dem gewaltsamen<br />
Tod nicht entrinnen konnten.<br />
sitzenden Ferdi Müller, dem Stadtrat wie auch Archivar Bernd Geil,<br />
der in akribischer Kleinarbeit die notwendigen Detailinformationen<br />
zu den Opfern und ihren Schicksalen zusammengetragen hat, den<br />
Anwohnern der betroffenen Anwesen wie auch der an der Verlegung<br />
der Stolpersteine teilnehmenden Bevölkerung und Schülerinnen<br />
und Schülern.<br />
Stolpersteine in<br />
der Mittelstraße 12<br />
für Barbetha Baer,<br />
Max Baer und<br />
Minna Baer<br />
Im August 2011 wandte<br />
sich die Kolpingfamilie<br />
St. Barbara mit der Bitte<br />
an die Stadtverwaltung<br />
<strong>Lahnstein</strong>, mit der Verlegung<br />
dieser Stolpersteine<br />
auch in <strong>Lahnstein</strong><br />
ein Mahnmal zum<br />
Gedenken an betroffene Bürgerinnen und Bürger zu setzen. Nach<br />
einem einstimmigen Grundsatzbeschluss des Stadtrates am<br />
19.09.2011 wurden die Voraussetzungen und die Unterstützung dieses<br />
Projektes geschaffen.<br />
Mit der Aktion des Künstlers Gunter Demnig und dank der Unterstützung<br />
zahlreicher Sponsoren wurde im Sommer 2012 mit der feierlichen<br />
Verlegung der Stolpersteine in <strong>Lahnstein</strong> begonnen. In der<br />
vergangenen Woche erfolgten weitere sieben Verlegungen - unter<br />
großer Anteilnahme der Bevölkerung und von Schulklassen - von<br />
Stolpersteinen in den Bürgersteigen vor Häusern von betroffenen<br />
Gewaltopfern der Brückenstraße, Adolfstraße und Mittelstraße.<br />
Gedenksteine wurden in der vergangenen Woche verlegt in der<br />
Brückenstraße 38 für Klara Ahronsohn geb. Blumenthal, Else Blumenthal<br />
und Klara Laeger geb. Löwenstein. In der Adolfstraße 89<br />
für Gustav Kaufmann und in der Mittelstraße 12 für Barbetha Baer,<br />
Max Baer und Minna Baer.<br />
In ihren Ansprachen und einführenden Worten gedachten Oberbürgermeister<br />
Peter Labonte, Bernhard Kilbinger und Ferdi Müller von<br />
der Kolpingfamilie St. Barbara, sowie Hans G. Kuhn vom <strong>Lahnstein</strong>er<br />
Altertumsverein und Christoph Caspari der betroffenen Opfer.<br />
Gebete sprachen die Pfarrer Armin Sturm und Thomas Barth sowie<br />
Elmar Ries von der Christlich-Jüdischen Gesellschaft für Brüderlichkeit.<br />
Peter Auras setzte mit einem anspruchsvollen Lied, bei dem er<br />
sich auf der Gitarre begleitete, einen würdigen Rahmen.<br />
Peter Auras gab der Veranstaltung mit seinem Liedbeitrag<br />
einen würdigen Rahmen<br />
In seiner Rede betonte Oberbürgermeister Peter Labonte vor dem<br />
Anwesen in der Mittelstraße 12: „Stolpersteine sind auch leuchtende<br />
Toleranzsteine der Erinnerung, die mahnen sollen, dass niemand<br />
wegen seines Glaubens, seiner Herkunft, seines Aussehens<br />
oder Wesens diskriminiert werden darf. Wir alle sind Zeugen dafür,<br />
dass wir auch heute durch die Verlegung der Stolpersteine die<br />
Opfer wieder zurück in ihre Heimat, zurück nach <strong>Lahnstein</strong> holen.“<br />
Labonte dankte allen, die sich für das Projekt einsetzen. Sein<br />
besonderer Dank galt dem „Vater des Projektes“, dem Künstler,<br />
Bildhauer und Lehrer Gunter Demnig, den Initiatoren zur Realisierung<br />
des Projektes, der Kolpingfamilie St. Barbara unter ihrem Vor-<br />
Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung verlegte der Künstler und<br />
Bildhauer Gunter Demnig die Stolpersteine in der Mittelstraße 12<br />
Dem Künstler Gunter Demnig, der die Stolpersteine persönlich verlegt<br />
hatte, geht es nicht um ein tatsächliches „Stolpern“. Er zitierte auf die<br />
Frage nach dem Namen des Projektes gerne einen Schüler, der nach<br />
der Stolpergefahr gefragt antwortete: „Nein, nein, man stolpert nicht<br />
und fällt hin, man stolpert mit dem Kopf und mit dem Herzen.“<br />
Mit insgesamt vorerst 21 Stolpersteinen gedenkt die Stadt <strong>Lahnstein</strong><br />
ihrer jüdischen Naziopfer. Für vier weitere Opfer mit <strong>Lahnstein</strong>er<br />
Ursprung wurden bereits Stolpersteine in anderen Städten verlegt.<br />
Hinweis: In dieser Rubrik berichtet Stadtarchivar Bernd Geil in<br />
einer Serie ausführlich über die Verlegung von Stolpersteinen<br />
in <strong>Lahnstein</strong>.<br />
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Altersjubiläen<br />
vom 02.04.2013 - 08.04.2013<br />
02.04.2013 Frau Brimmers, Katharina,<br />
Kastanienstraße 2.........................................92 Jahre<br />
02.04.2013 Herr Kluba, Anton, Kastanienstraße 4...........84 Jahre<br />
02.04.2013 Frau Krewer, Emma, Hochstraße 66.............81 Jahre<br />
02.04.2013 Frau Schalwig, Irmgard, Am Fischteich 6......84 Jahre<br />
03.04.2013 Frau Busch, Gisela, Kastanienstraße 2.........86 Jahre<br />
03.04.2013 Frau Körber, Martha, Südallee 2....................85 Jahre<br />
04.04.2013 Frau Bitz, Rosa, Lindenweg 8........................92 Jahre<br />
05.04.2013 Frau Mackowiak, Ursula, Hochstraße 2.........91 Jahre<br />
05.04.2013 Herr Nobel, Bernhard, Im Mittelgesetz 13.....80 Jahre<br />
05.04.2013 Frau Offheim, Hannelore,<br />
Am Lichterkopf 1............................................81 Jahre<br />
05.04.2013 Frau Questereit, Else, Ketteringstraße 2.......88 Jahre<br />
06.04.201 Frau Koepke, Gertruda,<br />
Wilhelm-Schöder-Str 4 93 Jahre<br />
06.04.2013 Herr Schöffler, Martin, Lindenweg 4..............82 Jahre<br />
07.04.2013 Frau Böhnke, Elfriede,<br />
Am Allerheiligenberg 29................................85 Jahre<br />
08.04.2013 Herr Bresslein, Helmut, Taunusblick 3...........90 Jahre<br />
08.04.2013 Frau Mossler, Ellvera,<br />
Martin-Luther-Straße 61................................81 Jahre<br />
08.04.2013 Frau Sauerbrei, Giovanna, Hochstraße 2......91 Jahre<br />
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Service-Center informiert<br />
Im Service-Center<br />
der Stadtverwaltung<br />
<strong>Lahnstein</strong> erhalten<br />
alle Personen bei<br />
der Ausgabe von<br />
Personalausweisen<br />
und Reisepässen<br />
automatisch zusätzlich<br />
eine Information<br />
zur Organspende<br />
mit einem entsprechenden<br />
Blanko-<br />
Ausweis. Auf dem<br />
Ausweis kann eine Erklärung zur Spende schriftlich dokumentiert<br />
werden. Es besteht die Möglichkeit, uneingeschränkt einer Organspende<br />
zuzustimmen oder die Spende zu beschränken. Aber auch<br />
einer Organspende zu widersprechen, kann mit diesem Ausweis<br />
festgelegt werden. Auch an der Information des Service-Centers<br />
erhalten Sie bei Bedarf einen Blanko-Ausweis.