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Die Bürgerliche Wählervereinigung - Gemeinde Lenningen

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<strong>Bürgerliche</strong> <strong>Wählervereinigung</strong><br />

<strong>Gemeinde</strong>rat<br />

Wolfgang Tröscher<br />

Rede zum Haushalt 2014<br />

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Schlecht,<br />

sehr geehrte Damen und Herren der Verwaltung,<br />

werte Kolleginnen und Kollegen des <strong>Gemeinde</strong>rates,<br />

liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,<br />

Ein griechischer Schriftsteller sagte einmal:<br />

Der Haushalt ist der Beste,<br />

worin nichts überflüssiges ist und<br />

der nichts notwendiges entbehrt.<br />

<strong>Die</strong>sen Satz sollten wir uns in diesem, aber auch in den nächsten Jahren immer vor<br />

Augen halten.<br />

Gute Nachrichten, aber auch nachdenkliche Botschaften bestimmen den Entwurf des<br />

Haushaltsplanes 2014.<br />

Zunächst einmal scheint alles bestens. <strong>Die</strong> Steuereinnahmen sprudeln und erreichen<br />

eine noch vor Jahren nicht erhoffte Größe.<br />

Bei einem Gesamtvolumen des <strong>Gemeinde</strong>haushaltes von über 18 Millionen Euro<br />

erwirtschaftet der Verwaltungshaushalt einen Überschuss von 151.000,-- Euro als<br />

Zuführung zum Vermögenshaushalt.<br />

Eigentlich eine schöne Sache nach Verlustplanungen in den letzten Jahren.<br />

Aber meine Damen und Herren,<br />

und das ist die kritische Betrachtung des Haushaltsplanentwurfes.<br />

Eigentlich sollte die Zuführung bei diesen Steuereinnahmen deutlich höher sein um für<br />

künftige Aufgaben gewappnet zu sein.<br />

Ich will hier aber nicht in Pessimismus verfallen. Aber wir von der <strong>Bürgerliche</strong>n<br />

<strong>Wählervereinigung</strong> werden den Verwaltungshaushalt mit seinen laufenden Ausgaben<br />

gut im Auge behalten.<br />

Ein Zitat von Ludwig Erhard lautet etwas umgeschrieben:<br />

Zuviel Wohltat muss das Volk immer teuer bezahlen,<br />

weil kein Staat (sprich <strong>Gemeinde</strong>) seinen Bürgern mehr geben kann<br />

als er ihnen vorher abgenommen hat.


Sehr geehrter Herr Bürgermeister Schlecht,<br />

dass wir uns die in Ihrem Entwurf aufgeführten Leistungen derzeit leisten können, ist<br />

unbenommen.<br />

Rücklagen sind bis zum Jahresende noch mit knapp 7 Millionen vorhanden.<br />

Ich meine auch, Rücklagen sind dazu da, Investitionen zu tätigen.<br />

Aber - und da sind wir sicher einer Meinungdiese<br />

Rücklagen werden auch bei vorsichtiger Handhabung in den nächsten Jahren<br />

deutlich abschmelzen.<br />

Jammern ist aber wie in den Jahren zuvor nicht angesagt.<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

ich möchte aber nun auf Details des Entwurfes eingehen.<br />

Dass es notwendig ist, einen weiteren Ausbau der Kleinkind- und Ganztagesbetreuung<br />

vorzunehmen ist unbestritten. Genauso die weitere Schlafmöglichkeit im<br />

Kindergarten Unterlenningen. <strong>Die</strong>se Ausgaben wollen und müssen wir auch schultern.<br />

Der Bedarf dazu ist nachhaltig vorhanden und wird auch bei uns im ländlichen Raum<br />

immer weiter zunehmen.<br />

In diesem Zusammenhang möchte ich aber auch auf die Neugruppierung der<br />

Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen eingehen. Wir stimmen dieser Neuregelung<br />

grundsätzlich zu. Für eine qualifizierte Aufgabe gehört eben halt auch ein<br />

entsprechender Gegenwert - sprich Gehalt.<br />

Unabhängig von dieser Neueingruppierung bedarf es nach unserer Meinung einer<br />

Überprüfung der Strukturen. Dazu wünschen wir uns noch genauere Informationen und<br />

Erläuterungen.<br />

Dass sowohl Jugend als auch Senioren in <strong>Lenningen</strong> - auch in der Vergangenheitdurchaus<br />

ordentliche Angebote hatten, ist allgemein bekannt. Wir begrüßen nicht nur<br />

deshalb das Jugendforum und die Ideen, die dadurch entstanden sind.<br />

<strong>Die</strong> Neugestaltung des Bolzplatzes Oberer Sand findet unsere Zustimmung. Nicht<br />

dagegen der Vorschlag, das Basketballfeld im Buch mit einem Multisportbelag zu<br />

versehen. Hier sind wir der Meinung, dass bei der Sanierung des Kleinspielfeldes an der<br />

Sporthalle - der wir ebenfalls zustimmen- ein Basketballfeld mit aufgenommen werden<br />

sollte.<br />

Gut und sinnvoll finden wir den Antrag, einen Mobilitätspark für Senioren zu erstellen.<br />

Und genauso wie Sie von der Verwaltung, sind wir der Ansicht, das Know how von<br />

"Unser Netz" in Anspruch zu nehmen.<br />

Dass das Foyer der Sporthalle ungenügend ist, können wohl alle Besucher bestätigen.<br />

Wir stimmen deshalb auch diesem Vorschlag zu, dies in 2015 in Angriff zu nehmen.<br />

Damit Hallenbesucher in Oberlenningen, Gutenberg und Schopfloch ebenfalls einen<br />

Sitzkomfort erhalten, ist es sicher sinnvoll die Bestuhlung umzurüsten. Zu prüfen ist<br />

allerdings, ob eine Neubestuhlung gegenüber einer nachträglichen Sitzauflage nicht


nachhaltig günstiger ist.<br />

Wie in jedem Jahr werden wir uns auch wieder mit vielen Tiefbaumaßnahmen<br />

beschäftigen müssen. Grundsätzlich wünsche ich mir aber, dass <strong>Lenningen</strong> nicht wie im<br />

vergangenen Jahr als Dauerbaustelle angesehen wird.<br />

Im Einzelnen fällt es auf, dass im Rinnenweg in Brucken die Erneuerung der<br />

Entwässerungsrinne mit 15.000,-- Euro angesetzt ist.<br />

Besser und billiger wäre es doch gewesen - wie auch von uns angeregt- dies mit dem<br />

Strassenbelag vorzunehmen. Hier bitten wir künftig mehr auf das Gesamte zu achten.<br />

Ansonsten finden die Maßnahmen unsere Zustimmung. Vor allem die Straßenbeleuchtung<br />

Stellebrücke-Heerweg und die Ausweisung als offizieller Schulweg<br />

erscheinen sinnvoll.<br />

Kummer bereitet uns die Feldwegsanierung. Es reicht einfach nicht aus, Beträge<br />

einzustellen und wie zum Beispiel in 2012 lediglich 10.000.-- auszugeben. Es ist dafür<br />

zu sorgen, dass die eingestellten Mittel auch zeitnah eingesetzt werden.<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

<strong>Die</strong> Obdachlosenunterkünfte in der Gutenberger Straße in Oberlenningen sind in<br />

einem desolaten, nicht mehr menschenwürdigen Zustand. Abhilfe ist daher dringend<br />

angebracht. Wir von der <strong>Bürgerliche</strong>n <strong>Wählervereinigung</strong> stimmen sowohl der<br />

Erneuerung dieser Unterkünfte als auch diesem Standort zu.<br />

Auch ist der Ersatz der Hochwanghalle unbedingt erforderlich. Auch wenn die Kosten<br />

deutlich den ursprünglich angenommenen Rahmen übersteigen, stimmen wir dieser<br />

Maßnahme zu.<br />

Offene Fragen bestehen zur Service-Leistung für ein Echtzeit-Informationssystem. Ohne<br />

weitere Information -vor allem der Folgekosten - können wir hier weder zu - noch<br />

dagegen stimmen.<br />

Durchaus reizvoll erscheint der Einsatz eines Bürgerbusses. Es stellt sich nur die<br />

Frage, ob wir hier nicht den zweiten vor dem ersten Schritt machen. Über die<br />

<strong>Gemeinde</strong>grenzen hinaus betrachtet, sind in anderen Kommunen zum Teil andere<br />

Vereine und Institutionen im Einsatz. Wir wollen aber die im Grundsatz richtige Idee<br />

nicht aus den Augen verlieren und die weiteren Beratungen abwarten.<br />

In den letzten Jahren haben wir immer wieder auf das äußere Erscheinungsbild der<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Lenningen</strong> hingewiesen.<br />

Wir begrüßen deshalb ausdrücklich den Vorschlag der Verwaltung eine weitere<br />

Personalstelle im Bauhof einzurichten.<br />

Allerdings - und auch das haben wir schon mehrfach eingefordert - erscheinen die<br />

Strukturen im Bauhof noch nicht durchgängig. <strong>Die</strong> Umsetzung des damaligen<br />

Gutachtens hat nicht den erhofften und auch erwarteten Erfolg gebracht. Hier ist<br />

Handlungsbedarf angesagt.


Eine Verbesserung bedarf es sicher noch bei der Beschilderung von vielen<br />

Wanderwegen. Es ist zu prüfen, ob hier in Zusammenarbeit mit den örtlichen<br />

Albvereinen Abhilfe geschaffen werden kann.<br />

<strong>Die</strong> Gebäudeunterhaltung ist ein Muss. Wie in jedem Privathaushalt haben wir dafür zu<br />

sorgen, dass unsere Gebäude in Schuss bleiben.<br />

Mit 630.000,-- Euro ein deutlicher Brocken, aber sinnvoll und notwendig.<br />

<strong>Die</strong> Ortskernsanierung in Oberlenningen wird von uns nachhaltig unterstützt. Mit<br />

dazugehörend die Sanierung und Renovierung des Rathauses.<br />

Unabhängig vom Beschluss des Regierungspräsidiums über die Ortskernsanierung<br />

beantragen wir über den Bereich<br />

Amtgasse/Schwelchergasse/Steinstraße/Burgtobelweg eine detaillierte Planung zur<br />

Bebauung vorzulegen. Planungskosten dafür sind einzustellen. Nach wie vor halten wir<br />

diesen Bereich für ein innerörtliches Sahnestückchen.<br />

Bedarf haben wir im Bereich Gewerbeflächen. Ich denke dabei nicht an<br />

Neuansiedlungen von Gewerbebetrieben. Dafür fehlt uns die natürliche<br />

Entwicklungsmöglichkeit.<br />

Aber, meine Damen und Herren, wir haben dafür Sorge zu tragen, dass unsere<br />

Lenninger Betriebe Möglichkeiten zu Erweiterungen haben. Deshalb ist der bereits<br />

angedachte und in der Klausurtagung 2012 besprochene Bereich Himmelreich aktiv<br />

anzugehen .<br />

Noch ein Wort zur Einführung einer Familienkarte in <strong>Lenningen</strong> für sozial schwache<br />

Familien. <strong>Die</strong>ser Gedanke - humorvoll beim Rathaussturm vorgetragen - hat was für<br />

sich. Wir tragen diese Idee mit und bitten die Verwaltung Vorschläge dazu<br />

auszuarbeiten und die Mittel im Haushalt bereitzustellen.<br />

Nachfragen haben wir noch zu zwei vorliegenden Anträgen im Entwurf.<br />

Zum einen möchten wir noch nähere Informationen zum Kinderverwaltungsprogramm<br />

zum anderen erscheint uns der Antrag der offenen Jugendarbeit mit 8.500,-- Euro zu<br />

pauschal. Hier hätten wir gern eine detaillierte Aufstellung.<br />

Unsere Eigenwasserbetriebe sind ein Dauerthema. Notwendige Fremdfinanzierungen,<br />

sowohl im Wasser- als auch im Abwasserhaushalt erhöhen die Gesamtbelastung. Ich<br />

befürchte, dass hier in den nächsten Jahren eine weitere Gebührenerhöhung notwendig<br />

sein wird. Auf Dauer ist dafür zu sorgen, dass Neukredite nicht über die Rückführung<br />

bestehender Altschulden hinausgehen. Leider werden uns hier oftmals gesetzliche<br />

Vorgaben und Vorschriften aufgezwungen, die unsere besten Absichten ins Abseits<br />

stellen.<br />

Ein kleiner Trost, dass es anderen Kommunen genauso ergeht.


Sehr geehrter Herr Bürgermeister Schlecht,<br />

in Ihrer Einbringungsrede hatten Sie von Zurückhaltung gesprochen. Neue Großprojekte<br />

sind in Ihrem Haushaltsplanentwurf auch nicht enthalten. Ich denke aber, dass das<br />

Volumen und die Menge der Einzelpositionen in diesem Jahr voll und ganz ausreichen.<br />

Ein Verschnaufen ist auch ohne die anstehende <strong>Gemeinde</strong>ratswahl angebracht.<br />

Ganz ohne eigene Ideen möchten wir aber den Haushalt 2014 nicht auf die Reihe<br />

bringen.<br />

Neben den bereits angeführten Positionen stellen wir folgende Anträge:<br />

1. Für den Friedhof in Oberlenningen sollen alternative Bestattungsmöglichkeiten<br />

möglich sein (ähnlich Urnenwand Unterlenningen)<br />

Planungs- und Anlaufkosten über 10.000,-- sind 2014 einzustellen. <strong>Die</strong><br />

Durchführung soll in 2015 erfolgen. In die Planungen sollen auch die<br />

Friedhöfe Gutenberg und Schopfloch einbezogen werden.<br />

2. <strong>Die</strong> mangelhaften Friedhofswege in Brucken sind zu verbessern. Ebenfalls sind die<br />

Stolperfallen bei den Grabfeldern auf allen Friedhöfen zu beseitigen.<br />

Wir beantragen hier 5.000,-- Euro einzustellen.<br />

3. <strong>Die</strong> laufende Pflege der Bäume in der Weilerstraße in Hochwang<br />

sind fortzuführen. Wir schlagen dazu vor, jeden dritten Baum<br />

auszutauschen, damit nachhaltig eine Verjüngung eintritt.<br />

Sie sehen, meine Damen und Herren, auch wir haben uns in diesem Jahr in<br />

Zurückhaltung geübt.<br />

Zum Schluss meiner Ausführungen bedanke ich mich im Namen der <strong>Bürgerliche</strong>n<br />

<strong>Wählervereinigung</strong> bei Herrn Mayer und seinem Team für die Erstellung des<br />

Haushaltsplanentwurfes 2014.<br />

Ich wünsche uns eine gute Haushaltsberatung und bedanke mich für Ihre<br />

Aufmerksamkeit

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