Visionen von der smarten Fabrik - IHK Schleswig-Holstein
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Wirtschaft im Gespräch<br />
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„Deutschland sollte<br />
die Chance nutzen!“<br />
Zukunft <strong>der</strong> Produktion Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und<br />
Organisation (IAO) in Stuttgart beschäftigt sich mit <strong>der</strong> Produktionsarbeit<br />
<strong>der</strong> Zukunft. Die Wirtschaft sprach mit Dr. Sebastian Schlund vom IAO über<br />
die Perspektiven und den Mehrwert, die sich mit dem Begriff „Industrie<br />
4.0“ verbinden, über den Wandel <strong>der</strong> Arbeitswelt in <strong>der</strong> Produktion und<br />
über die Aufgaben, denen sich die Politik stellen muss, damit die heimische<br />
Industrie den Innovationsschub nutzen kann.<br />
Wirtschaft: Herr Dr. Schlund, wie<br />
funktioniert eigentlich Industrie 4.0?<br />
Sebastian Schlund: Den Kern <strong>der</strong><br />
Idee stellen intelligente Objekte dar (Maschinen,<br />
Behälter, Produkte, Werkzeuge),<br />
die ihre Zustands- und Steuerungsdaten<br />
miteinan<strong>der</strong> teilen. Man spricht<br />
hier <strong>von</strong> CPS – Cyber-Physical Systems.<br />
Autonome Objekte, mobile Kommunikation<br />
und Echtzeitsensorik erlauben<br />
neue Paradigmen <strong>der</strong> dezentralen<br />
Steuerung und Ad-hoc-Gestaltung <strong>von</strong><br />
Prozessen. Die Fähigkeit, schnell und<br />
flexibel auf Kundenanfor<strong>der</strong>ungen zu<br />
reagieren und hohe Variantenzahlen bei<br />
niedrigen Losgrößen wirtschaftlich zu<br />
produzieren, wird zunehmen und so die<br />
Wettbewerbsfähigkeit noch einmal erhöhen.<br />
Neue Formen kundenintegrierter<br />
Geschäftsprozesse werden möglich.<br />
Wirtschaft: Realismus o<strong>der</strong> Hype –<br />
wann kommt Industrie 4.0?<br />
Schlund: In den letzten Jahren wurde<br />
die Produktion nach den Prinzipien <strong>der</strong><br />
schlanken Produktion gestaltet. Die Flexibilität<br />
wurde erhöht und damit wurden<br />
große Erfolge bei Produktivität und<br />
Lieferbereitschaft erzielt. Mit Industrie<br />
4.0 stehen wir aktuell vor einem neuen<br />
Umbruch durch flächendeckenden Einzug<br />
<strong>von</strong> Informations- und Kommunikationstechnik<br />
sowie <strong>der</strong>en Vernetzung<br />
zu einem Internet <strong>der</strong> Dinge, Dienste<br />
und Daten, das eine Echtzeitfähigkeit<br />
<strong>der</strong> Produktion ermöglicht.<br />
Damit stehen wir gerade erst am Anfang.<br />
Erste vielversprechende Anwendungsfälle<br />
und Lösungen kristallisieren<br />
sich langsam aus <strong>der</strong> Vielzahl <strong>der</strong> Ideen<br />
heraus. Der wirkliche Mehrwert wird<br />
jedoch erst durch unternehmensinterne<br />
und -übergreifende Vernetzung dieser<br />
Lösungen erwartet. Wenn die Umsetzung<br />
ein Erfolg werden soll und wir es<br />
schaffen, durch intelligente Objekte und<br />
den Einzug des Internets in die <strong>Fabrik</strong>en<br />
bahnbrechende Produktivitätssteigerungen<br />
zu erzielen, sind wir sicher noch<br />
das nächste Jahrzehnt mit <strong>der</strong> flächendeckenden<br />
Umsetzung beschäftigt. Erst<br />
dann kann auch wirklich gesagt werden,<br />
ob es sich um eine Revolution gehandelt<br />
hat.<br />
Wirtschaft: Warum sollte ausgerechnet<br />
Deutschland Vorreiter werden?<br />
Schlund: Industrie 4.0 in <strong>der</strong> Produktion<br />
ist für mich <strong>der</strong> konsequente<br />
Einsatz neuer Technologien und <strong>der</strong>en<br />
Vernetzung zur weiteren Optimierung<br />
14 01/14