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Geotechnischer Bericht

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BG „NÖRDLICH DER STRAßE<br />

AN DER SCHONUNG”“<br />

IN LINGEN / BACCUM-RAMSEL<br />

GEOTECHNISCHER BERICHT


<strong>Geotechnischer</strong> <strong>Bericht</strong><br />

Seite 1 von 16<br />

LIN-130220-BAC<br />

BG „NÖRDLICH DER STRAßE<br />

AN DER SCHONUNG”“<br />

IN LINGEN / BACCUM-RAMSEL<br />

GEOTECHNISCHER BERICHT<br />

VERSICKERUNGSGUTACHTEN<br />

BAUGRUNDBEURTEILUNG<br />

Probenahme/<br />

Bodenuntersuchungen<br />

Auftragnehmer<br />

Bearbeiter<br />

Auftraggeber<br />

Projektnummer<br />

09. März 2013<br />

Büro Dr. Herholz<br />

48159 Münster<br />

Westhoffstr. 41<br />

Dr. Michael Herholz<br />

Grundstücks- und Erschließungsgesellschaft<br />

Lingen (Ems) mbH<br />

LIN-130220-BAC<br />

Datum 18. März 2013


<strong>Geotechnischer</strong> <strong>Bericht</strong><br />

Seite 2 von 16<br />

LIN-130220-BAC<br />

VERANTWORTLICHE PERSONEN UND INSTITUTIONEN<br />

Auftragnehmer<br />

Geschäftsleiter/Bearbeiter<br />

Auftraggeber<br />

Ansprechpartner<br />

Büro Dr. Herholz<br />

Westhoffstr. 41<br />

48159 Münster<br />

Tel.: 0251/2652756<br />

Fax: 0251/2652763<br />

Email: info@buero-dr-herholz.de<br />

Dr. Michael Herholz<br />

Grundstücks- und Erschließungsgesellschaft<br />

Lingen (Ems) mbH)<br />

Elisabethstr. 14-16<br />

49808 Lingen (Ems)<br />

Tel.: +49 (0591) 9144629<br />

Fax: +49 (0591) 9144228<br />

Dipl.-Ing. Ekkhart Mayer


<strong>Geotechnischer</strong> <strong>Bericht</strong><br />

Seite 3 von 16<br />

LIN-130220-BAC<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

Seite<br />

1. Allgemeines ..................................................................................................... 4<br />

2. Bearbeitungsunterlagen ................................................................................... 4<br />

3. Durchgeführte Untersuchungen ....................................................................... 4<br />

4. Untergrundverhältnisse .................................................................................... 5<br />

4.1 Schichtenfolge ............................................................................... 5<br />

4.2 Grundwasserverhältnisse .............................................................. 6<br />

4.3 Sedimentdurchlässigkeit ................................................................ 6<br />

5. Bodengruppen und -klassen ............................................................................ 7<br />

6. Bodenkennwerte .............................................................................................. 7<br />

7. Baugrundbeurteilung ........................................................................................ 8<br />

7.1 Tragfähigkeit, Aushubtiefen, zulässige Belastung des<br />

Baugrundes ................................................................................... 8<br />

7.1.1 Nicht unterkellerte Bauwerke ......................................................... 8<br />

7.1.2 Unterkellerte Bauwerke.................................................................. 9<br />

7.2 Bauzeitliche und ständige Wasserhaltung ................................... 10<br />

8. Bewertung der Versickerungsmöglichkeiten .................................................. 11<br />

9. Schlusswort .................................................................................................... 12<br />

ANLAGEN<br />

Anlage 1: Lageplan ...................................................................................... 13<br />

Anlage 2: Rammkernsondierungen .............................................................. 14<br />

Anlage 3: Nivellement .................................................................................. 16


<strong>Geotechnischer</strong> <strong>Bericht</strong><br />

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LIN-130220-BAC<br />

1. Allgemeines<br />

Die Grundstücks- und Erschließungsgesellschaft Lingen (Ems) beabsichtigt im<br />

Zuge des Bebauungsplanes Nr. 21 die Erschließung eines Baugebietes nördlich<br />

der Straße „An der Schonung“ im Ortsteil Baccum-Ramsel.<br />

Das Büro Dr. Herholz wurde von der GEG beauftragt, Bodenuntersuchungen in<br />

dem geplanten Baugebiet durchzuführen und den Baugrund sowie die Versickerungsmöglichkeit<br />

von Niederschlagswasser zu beurteilen.<br />

2. Bearbeitungsunterlagen<br />

Für die Ausarbeitung dieses <strong>Bericht</strong>es lagen die folgenden Unterlagen vor:<br />

• Planauszug zum B-Plan Nr. 21, „Baugebiet nördlich „An der Schonung<br />

(Maßstab 1: 20.000)<br />

• Ergebnisse der Felduntersuchungen:<br />

Rammkernsondierungen (RKS), Rammsondierungen (DPL 10 ), Lotungen<br />

des Grundwasserstandes<br />

• Ergebnisse der bodenphysikalischen Untersuchungen: Bodenansprache<br />

3. Durchgeführte Untersuchungen<br />

Zur Erkundung der Untergrundverhältnisse (Bodenschichtung, Lagerungsdichte,<br />

Grundwasser) im geplanten Baugebiet wurden am 09.03.2013 insgesamt<br />

2 Rammkernsondierungen (RKS) sowie 2 Rammsondierungen mit der leichten<br />

Rammsonde (DPL gem. DIN EN ISO 22476-2) bis in eine Tiefe von max. 5,00 m<br />

unter Geländeoberkante (GOK) durchgeführt. Eine Rammsondierung (DPL 2)<br />

musste bei einer Schlagzahl von > 180 in einer Tiefe von 1,70 m u. GOK abgebrochen<br />

werden, weil kein Rammfortschritt (Rf) mehr erreicht werden konnte.<br />

Im Anschluss an die Geländearbeiten wurden die Ansatzpunkte lage- und höhenmäßig<br />

eingemessen. Als Bezugspunkt (BZP) diente die Oberkante eines Kanaldeckels<br />

(OKD) im Kreuzungsbereich Laxtener Straße / Kleekamp (siehe Anlage 1).<br />

Die Grundwasserstände wurden während der Bohrarbeiten an den Aufschlusspunkten<br />

mittels Lichtlot eingemessen. Nach einer ersten Vor-Ort-Beurteilung der<br />

gewonnenen Bodenproben erfolgte eine Ansprache hinsichtlich ihrer bodenphysikalischen<br />

Eigenschaften (Bodengruppe, etc.) im Labor.<br />

Die Position der Untersuchungsstellen geht aus dem Lageplan (siehe Anlage 1)<br />

hervor. Das Ergebnis der Rammkern- bzw. Rammsondierungen ist diesem <strong>Bericht</strong><br />

sowie den Bohr- bzw. Rammprofilen (siehe Anlage 2) zu entnehmen.


<strong>Geotechnischer</strong> <strong>Bericht</strong><br />

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LIN-130220-BAC<br />

4. Untergrundverhältnisse<br />

4.1 Schichtenfolge<br />

Das Untersuchungsgebiet wird geologisch geprägt von glaziofluviatilen Ablagerungen<br />

bzw. glazialen Grundmoränen, die im Laufe des Pleistozäns bzw. im Drenthe-Stadium<br />

der unteren Saale Kaltzeit entstanden sind. Dabei sind die Schichten<br />

der glaziofluviatilen Sande und Kiese und die tonig bis kiesigen Grundmoränensedimente<br />

(Geschiebelehm,- mergel) lateral ineinander verzahnt. Sie werden<br />

überlagert von weichseleiszeitlichen fluviatilen Ablagerungen, in die regional<br />

Schluff- und Torflagen eingeschaltet sein können. Sowohl die Mächtigkeit als auch<br />

Kornzusammensetzung dieser Ablagerungen können auf Grund ihrer Bildungsbedingungen<br />

stark schwanken.<br />

An beiden Untersuchungsstellen im geplanten Baugebiet wurden ebenfalls unterschiedliche<br />

Untergrundverhältnisse festgestellt:<br />

Im östlichen Teil (RKS 1) des Untersuchungsgebietes stehen unter der ca. 30 cm<br />

mächtigen Mutterbodendecke zunächst gelbbraune Fein- und Mittelsande an, die<br />

oberflächennah bereichsweise humos ausgebildet und in denen dünne<br />

Schluffstreifen eingeschaltet sind. Zur Basis gehen die Fein- und Mittelsande in<br />

einen grobsandigen, etwas feinkiesigen Mittelsand über. Ab einer Teufe von<br />

2,20 m u. GOK steht bis zu Endteufe eine Wechsellagerung von sandigen, graubraunen<br />

Geschiebelehmen und bereichsweise schwach schluffigen Fein- und Mittelsanden<br />

an. In den weich bis steifen bzw. steifen Geschiebelehmen wurden –<br />

i. W. oberflächennah – einzelne organische Reste (Torfstücke) sowie kleinere Geschiebe<br />

angetroffen. Entstehungsbedingt können in dem Geschiebelehm aber<br />

auch Gerölle bis Findlingsgröße vorhanden sein.<br />

Im westlichen Teil (RKS 2) nimmt die Mächtigkeit der Sandschichten deutlich zu.<br />

Hier wurden unter einer ca. 30 cm mächtigen Mutterbodenschicht bis zur Endteufe<br />

(5,00 m u. GOK) ausschließlich Fein- und Mittelsande angetroffen, die lediglich<br />

oberflächennah (1,00-1,30 m u. GOK) von einer stark schluffigen, stark sandigen<br />

Torfschicht bzw. in einer Teufe von 2,90 m u. GOK von einer 0,3 m mächtigen<br />

Geschiebelehmlage unterbrochen werden.<br />

Eine detaillierte Darstellung der Schichtenfolge ist den Bohrprofilen zu entnehmen<br />

(siehe Anlage 2).<br />

Eine Abgrenzung verschiedener Untergrundbereiche, z.B. anhand der Oberflächenmorphologie,<br />

konnte nicht vorgenommen werden.


<strong>Geotechnischer</strong> <strong>Bericht</strong><br />

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LIN-130220-BAC<br />

4.2 Grundwasserverhältnisse<br />

Zum Zeitpunkt der Aufschlussarbeiten wurde das Grundwasser zwischen 1,10 m<br />

(RKS 1) und 2,98 m u. GOK (RKS 2) angetroffen.<br />

Texttabelle 1: Grundwasserstände am 09.03.2013<br />

Aufschlusspunkt<br />

GWSt. (erbohrt)<br />

[m u. GOK]<br />

GWSt. (erbohrt)<br />

[m u. BZP]<br />

RKS 1 1,10 0,90<br />

RKS 2 2,98 2,08<br />

Die auffällig unterschiedlichen Grundwasserspiegelhöhen sind u.E. auf die im Untersuchungsgebiet<br />

angetroffene wechselnde Bodenschichtung bzw. deren unterschiedliche<br />

Wasserdurchlässigkeit zurückzuführen. Eine anthropogene Veränderung<br />

der natürlichen Grundwasserverhältnisse, z.B. durch verlegte Drainageleitungen,<br />

kann aber nicht ausgeschlossen werden.<br />

Angaben über die Höhe des mittleren höchsten Grundwasserspiegels (MHGW) im<br />

Untersuchungsgebiet liegen uns nicht vor. Genauere Aussagen über die Lage des<br />

Grundwasserspiegels im geplanten Baugebiet sowie über dessen Schwankungsbreite<br />

können nur nach der Beobachtung von qualifiziert ausgebauten Grundwassermessstellen<br />

gemacht werden. Jahreszeitlich bedingte Schwankungen der Niederschlagsintensität,<br />

die zu einem Anstieg des Grundwasserspiegels um mehrere<br />

Dezimeter führen, sind bei der Bauplanung in jedem Fall zu berücksichtigen.<br />

4.3 Sedimentdurchlässigkeit<br />

Zur Beurteilung des angetroffenen Untergrundes hinsichtlich seiner Wasserdurchlässigkeit<br />

wurden die entnommenen Bodenproben im Labor visuell beurteilt. Da<br />

die Durchlässigkeit von Lockergesteinen (Porendurchlässigkeit) im Wesentlichen<br />

von ihrem Feinkornanteil abhängig ist, wurde dabei eine Abschätzung des Korngrößenanteils<br />

< 0,063 mm vorgenommen.<br />

Bei den angetroffenen, reinen und schwach schluffigen Sanden der Bodengruppe<br />

SE und SU handelt es sich um Böden mit einem sehr geringen (< 5 %) bis geringen<br />

(5-15%) Feinkornanteil (< 0,063 mm), die aufgrund ihrer Korngrößenzusammensetzung<br />

als durchlässig (gem. DIN 18130) zu bezeichnen sind. Ihr Durchlässigkeitsbeiwert<br />

(k-Wert) liegt zwischen 1×10 -4 m/s und mindestens 1×10 -6 m/s.<br />

Die angetroffenen sandigen Geschiebelehme (Bodengruppe ST*) sind aufgrund<br />

ihrer bindigen Eigenschaften als Wasser stauende Schichten zu bewerten. Ihre<br />

Porendurchlässigkeit kann als sehr schwach durchlässig (gem. DIN 18130<br />

k ≤ 1×10 -8 m/s) angenommen werden.


<strong>Geotechnischer</strong> <strong>Bericht</strong><br />

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LIN-130220-BAC<br />

Exaktere Angaben zur Durchlässigkeit der angetroffenen Böden lassen sich erst<br />

nach Versickerungsversuchen im Feld oder anhand von Körnungsanalysen machen.<br />

5. Bodengruppen und -klassen<br />

Gemäß DIN 18196 und DIN 18300 können die angetroffenen Böden in folgende<br />

Bodengruppen und -klassen eingeteilt werden:<br />

Texttabelle 2: Bodengruppen und –klassen der angetroffenen Böden<br />

Bodenart Bodengruppe gem. DIN 18196 Bodenklasse gem. DIN 18300<br />

Mutterboden OH 1<br />

Fein- bis Mittelsand<br />

schwach schluffig<br />

Geschiebelehm<br />

SE<br />

SU<br />

ST*<br />

3<br />

3<br />

4 – 5<br />

2 (für I C < 0,5)<br />

zersetzter Torf HZ 3<br />

6. Bodenkennwerte<br />

Für erdstatische Berechnungen können nach DIN 1055, T2 folgende Bodenkennwerte<br />

in Ansatz gebracht werden:<br />

Texttabelle 3: Bodenkennwerte der angetroffenen Böden<br />

Bodenart<br />

Wichte über<br />

Wasser<br />

Γ<br />

Wichte unter<br />

Wasser<br />

Γ‘<br />

Reibungswinkel<br />

ϕ‘<br />

Steifemodul<br />

E S<br />

Kohäsion<br />

C'<br />

[kN/m³] [kN/m³] [°] [MN/m 2 ] [kN/m 2 ]<br />

Fein- bis Mittelsand<br />

schwach schluffig<br />

19 - 20<br />

19 - 21<br />

9 - 10<br />

9 - 11<br />

32,5<br />

30,0 - 32,5<br />

40 - 80<br />

30 - 50<br />

Geschiebelehm 20 - 21 10 - 11 22,5 - 27,5 20 - 30 5 - 10<br />

Torf<br />

schluffig, sandig<br />

11 - 13 1 - 3 15 0 - 2 0<br />

0<br />

0


<strong>Geotechnischer</strong> <strong>Bericht</strong><br />

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LIN-130220-BAC<br />

7. Baugrundbeurteilung<br />

Nachfolgend werden allgemeine Hinweise für eine spätere Bauausführung gegeben.<br />

Darüber hinausgehende Hinweise können erst nach Kenntnis der weiteren<br />

Planungen sowie nach ergänzenden Untersuchungen des Untergrundes erfolgen.<br />

7.1 Tragfähigkeit, Aushubtiefen, zulässige Belastung des Baugrundes<br />

Im derzeitigen Planungsstand gehen wir von einer 1-2 geschossigen, sowohl unterkellerten<br />

oder teilunterkellerten als auch einer nicht unterkellerten Bauweise<br />

aus.<br />

7.1.1 Nicht unterkellerte Bauwerke<br />

An beiden Untersuchungsstellen (RKS 1, RKS 2) stehen ab einer frostfreien<br />

Gründungstiefe von rd. 1,0 m u. GOK locker bis mitteldicht gelagerte Sande der<br />

Bodengruppe SE an. Diese sind gem. der ZTVA StB der Verdichtbarkeitsklasse<br />

V 1 zuzurechnen und damit gut zu verdichten. Wir empfehlen – auch zur Egalisierung<br />

möglicher Bodenstörungen im Rahmen des Fundamentaushubes – eine<br />

Nachverdichtung dieser Böden. Die Nachverdichtung sollte mit Hilfe eines mindestens<br />

mittelschweren Verdichtungsgerätes in 4 bis 6 kreuzweise angeordneten<br />

Verdichtungsübergängen erfolgen. Dabei sollte ein Verdichtungsgrad von mindestens<br />

100 % der einfachen Proctordichte erreicht werden. Wird derart verfahren,<br />

kann die Gründung der geplanten Bauwerke mit Hilfe von Streifen- und Einzelfundamenten<br />

erfolgen, die eine Bewehrung gem. der statischen Erfordernisse erhalten.<br />

Die zulässigen Bodenpressungen sind der Texttabelle 4 zu entnehmen<br />

Texttabelle 4: Zulässige Bodenpressungen bei nichtbindigem Baugrund und<br />

setzungsemfindlichem Bauwerk (gem. DIN 1054)<br />

Kleinste Einbindetiefe des<br />

Fundamentes<br />

Zulässige Bodenpressung [kN/m²]<br />

bei Streifenfundamenten mit Breiten b bzw. b’ von<br />

[m] 0,5 m 1,0 m 1,5 m 2,0 m 2,5 m 3,0 m<br />

0,5 200 300 330 280 250 220<br />

1,0 270 370 360 310 270 240<br />

1,5 340 440 390 340 290 260<br />

2,0 400 500 420 360 310 280<br />

Bei Bauwerken mit Gründungstiefen<br />

t ab 0,3 m und mit<br />

Fundamentbreiten b ab 0,3 m<br />

150


<strong>Geotechnischer</strong> <strong>Bericht</strong><br />

Seite 9 von 16<br />

LIN-130220-BAC<br />

Die zuzuordnenden Setzungen werden bei Ausnutzung dieser Bodenpressungen<br />

und Fundamentbreiten b zwischen 0,5 und 2,0 m ein Maß von ca. 1 – 2 cm nicht<br />

überschreiten. Die vorstehend genannten Werte gelten bei mittigem Lastangriff.<br />

Bei außermittigem Lastangriff ist die Fundamentfläche auf eine Teilfläche A’ zu<br />

verkleinern, deren Schwerpunkt der Lastangriffspunkt ist. Die zulässige Sohlpressung<br />

ist dann auf die kleinere der reduzierten Seitenlängen zu beziehen. Bei außermittig<br />

belasteten Fundamenten treten Verkantungen auf, deren Betrag erforderlichenfalls<br />

nachgewiesen werden muss.<br />

Zur Schaffung eines ausreichend tragfähigen Unterlagers für die Sohlenplatte an<br />

der Baugrubensohle ist eine mindestens 0,2 m starke Schicht aus kornabgestuftem,<br />

verdichtungsfähigen Bodenmaterial, z.B. Schotter 0/45, 0/56 gem. ZTV SoB<br />

StB oder Betonkies 0/32 (mineralischer Flächenfilter) einzubringen. Auch dieses<br />

Bodenmaterial muss lagenweise eingebracht und verdichtet werden. Es sollte ein<br />

Verdichtungsgrad, der min. 100 % der einfachen Proctordichte entspricht, erreicht<br />

werden.<br />

In den oberflächennah anstehenden Sanden wurden bereichsweise (RKS 2) stark<br />

schluffige, stark sandige Torfe (HZ) angetroffen. Diese organischen Böden sind<br />

noch zusammendrückbar und zur Abtragung von Lasten nicht geeignet. Werden<br />

im Sohlbereich von Fundamenten organische Böden angetroffen, so müssen diese<br />

ausgetauscht werden. Für diesen Bodenaustausch kann Magerbeton verwendet<br />

werden. Alternativ ist auch ein Bodenaustausch gegen kornabgestuftes, verdichtungsfähiges<br />

Bodenmaterial, z.B. Schotter 0/45, 0/56 gem. ZTV SoB StB möglich.<br />

Wegen der Lastausbreitung unter 45° ist auf einen ausreichenden seitlichen<br />

Überstand (min. halbe Fundamentbreite) dieses Schotterpolsters zu achten. Der<br />

Schotter muss lagenweise eingebracht und verdichtet werden. Es sollte ein Verdichtungsgrad,<br />

der min. 100 % der einfachen Proctordichte entspricht, erreicht<br />

werden. Art und Umfang des möglicherweise notwendigen Bodenaustausches<br />

sollten vom Gutachter im Rahmen einer Baustellenbesichtigung festgelegt werden.<br />

7.1.2 Unterkellerte Bauwerke<br />

Bei Wohngebäuden mit Keller liegt die Gründungssohle in rd. 3,0 m Tiefe unter<br />

GOK. Auf diesem Tiefenniveau wurden an beiden Aufschlusspunkten (RKS 1,<br />

RKS 2) Geschiebelehme in weicher bis steifer Konsistenz angetroffen. Im weichen<br />

Zustand sind diese Böden für die Abtragung von Lasten ungeeignet. Da es sich<br />

bei den geplanten Wohngebäuden darüber hinaus um Bauwerke handelt, deren<br />

Fundamente sich nicht unabhängig voneinander setzen können, sondern in ihrem<br />

Setzungsverhalten durch den Überbau wechselseitig beeinflusst werden, könnten


<strong>Geotechnischer</strong> <strong>Bericht</strong><br />

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LIN-130220-BAC<br />

ungleichmäßige Setzungen schädlich sein oder die Nutzung des Bauwerkes beeinträchtigen.<br />

An der RKS 1 wurden oberhalb der Gründungssohle (2,50-2,80 m GOK) Geschiebelehme<br />

angetroffen, die darüber hinaus organische Anteile (Torfreste) enthalten.<br />

Diese können zusätzlich zu einer Herabsetzung der Tragfähigkeit führen.<br />

Wir empfehlen, die im Bereich der erforderlichen Fundamentsohltiefe anstehenden<br />

Geschiebemergel auszuheben und anschließend bis zur konstruktiv erforderlichen<br />

Höhe z.B. mit Magerbeton (B 10) aufzufüllen. Alternativ ist ein Bodenaustausch<br />

auch mit verdichtungsfähigem, kornabgestuften Bodenmaterial (z.B. Schotter 0/45<br />

oder 0/56) möglich. Wegen der Lastausbreitung unter 45° ist hierbei jedoch auf einen<br />

ausreichenden seitlichen Überstand von mindestens der halben Fundamentbreite<br />

zu achten. Das Austauschmaterial ist lagenweise einzubauen und zu verdichten,<br />

wobei als Verdichtungsziel ein Verdichtungsgrad von mind. D Pr = 1,0<br />

(100 % der einfachen Proctordichte) erreicht werden sollte.<br />

Während der Bauzeit muss je nach Witterung auf Höhe des entstandenen Erdplanums<br />

mit dem Auftreten aufgeweichter Böden gerechnet werden. Diese Böden<br />

sind zur Lastabtragung nicht geeignet und müssen ersetzt werden. Für diesen Bodenaustausch<br />

kann ein grobkörniges, verdichtungsfähiges Bodenmaterial,<br />

z.B. Grobschotter der Körnung 20/80, 20/100 etc. verwendet werden.<br />

7.2 Bauzeitliche und ständige Wasserhaltung<br />

Die Gründungssohle unterkellerter bzw. teilunterkellerter Gebäude liegt unterhalb<br />

der eingemessenen Grundwasserstände. Die Absenkung des Grundwasserspiegels<br />

kann mit Hilfe einer geschlossenen Wassererhaltung (Vakuumfilter) erfolgen.<br />

Bei ausreichender Absenkung (Absenkungsziel 0,5 m unter Baugrubensohle)<br />

kann die Neigung der Baugrubenböschung 45 – 50° (Sande) bzw. 55 – 60° (Geschiebelehm)<br />

betragen.<br />

Da die unterkellerten Bereiche möglicher Gebäude in manchen Bereichen unter<br />

dem erbohrten Grundwasserspiegel liegen, empfehlen wir alle erdberührten Bauteile<br />

aus wasserundurchlässigem (druckwasserdichten) Beton zu erstellen. Zum<br />

Schutz der Kellerräume vor dem Eindringen des Grundwassers in niederschlagsreichen<br />

Zeiten wird empfohlen, diese im Baugrund gegen drückendes Grundwasser<br />

durch eine Wannenkonstruktion aus wasserundurchlässigem Beton ("weiße<br />

Wanne") abzudichten. Diese Art der Ausführung unterbindet das Einfließen des<br />

Wassers in den Keller, jedoch nicht eine Feuchtigkeitsdiffusion.


<strong>Geotechnischer</strong> <strong>Bericht</strong><br />

Seite 11 von 16<br />

LIN-130220-BAC<br />

8. Bewertung der Versickerungsmöglichkeiten<br />

Im Arbeitsblatt der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und<br />

Abfall e.V. (ATV-DVWK-A 138) werden bei der Planung von Versickerungsanlagen<br />

qualitative Anforderungen an den Sickerraum gestellt.<br />

Danach hat der zum Beobachtungszeitpunkt nicht vollständig mit Wasser gefüllte<br />

Bodenkörper (Sickerraum) ausreichend durchlässig und mächtig zu sein. Dies ist<br />

gewährleistet, wenn die anstehenden Böden so durchlässig sind, dass sie einerseits<br />

eine rückstaufreie Einleitung des anfallenden Oberflächenwassers, anderseits<br />

eine ausreichende Aufenthaltszeit und damit Reinigungswirkung des Bodens<br />

gewährleisten. Diese Anforderung sieht das Arbeitsblatt ATV-DVWK-A 138 bei<br />

Lockergesteinen mit Wasserdurchlässigkeitsbeiwerten (k) zwischen 1×10 -3 m/s<br />

und 1×10 -6 m/s erfüllt. Eine ausreichende Mächtigkeit des Sickerraumes ist danach<br />

gegeben, wenn die Sickerstrecke bezogen auf den mittleren höchsten<br />

Grundwasserspiegel (MHGW) mindestens 1,0 m beträgt.<br />

Nach den vorliegenden Ergebnissen stehen im geplanten Baugebiet bis zu einer<br />

Tiefe von 2,20 (RKS 1) bzw. 2,90 m u. GOK (RKS 2) ausreichend durchlässige<br />

Sandböden an, welche im entwässerungstechnisch relevanten Versickerungsbereich<br />

des ATV-Arbeitsblattes liegen und zum Beobachtungszeitpunkt (09.03.2013)<br />

die ATV-Anforderung an einen ausreichenden Sickerraum erfüllten. Vorbehaltlich<br />

fehlender Angaben zum mittleren höchsten Grundwasserspiegel (MHGW) kann<br />

eine Versickerung von Niederschlagswasser im Untersuchungsbiet grundsätzlich<br />

erfolgen.


<strong>Geotechnischer</strong> <strong>Bericht</strong><br />

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LIN-130220-BAC<br />

Anlage 1:<br />

Lageplan<br />

KD<br />

RKS 2<br />

RKS 1<br />

Lageplan, Maßstab (ca.)<br />

1 : 2000<br />

LIN-1130220-BAC ANLAGE 1<br />

Lage der Rammkernsondierungen (RKS 1 und RKS 2)<br />

Lage des Bezugspunktes (OKD Oberkannte Kanaldeckel)<br />

GEWERBE- UND MISCHGEBIET AN DER B 213<br />

IN LINGEN / CLUSORTH-BRAMHAR


<strong>Geotechnischer</strong> <strong>Bericht</strong><br />

Seite 14 von 16<br />

LIN-130220-BAC<br />

Anlage 2:<br />

Rammkernsondierungen


<strong>Geotechnischer</strong> <strong>Bericht</strong><br />

Seite 15 von 16<br />

LIN-130220-BAC


<strong>Geotechnischer</strong> <strong>Bericht</strong><br />

Seite 16 von 16<br />

LIN-130220-BAC<br />

Anlage 3:<br />

Nivellement<br />

Nivellementformular<br />

Ort :<br />

Projekt :<br />

Lingen-Baccum<br />

BG "Nördlich der Straße An der Schonung"<br />

Projekt-Nr.: LIN-130220-BAC Datum: 09.03.2013<br />

Bezeichnung Ablesungen Höhe<br />

des Rück- Zwischen- Vor- des Punktes Bemerkungen<br />

Messpunktes blick punkte blick über HP<br />

OKD 1,979<br />

RKS 1 1,780<br />

0,199<br />

RKS 2 1,082<br />

0,897<br />

KD Kreuzung Laxtener Straße / Kleeekamp

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