2013-03-07 Lauenstein- Roehr VA Bindung 1A.pdf (7.0 MB) - LIS
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<strong>Bindung</strong>sunsichere Schüler/innen verstehen und<br />
unterstützen<br />
04.04.<strong>2013</strong><br />
15:00 – 18:00<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
Inhalte der Fortbildung<br />
1. <strong>Bindung</strong>stheoretischer Grundlagen<br />
Risiko – Schutzfaktoren Konzept<br />
<strong>Bindung</strong>sbegriff - Arbeitsmodelle<br />
<strong>Bindung</strong>stypen<br />
Diagnostik<br />
PAUSE<br />
2. <strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
<strong>Bindung</strong>stypen spezifische Aspekte<br />
Ansätze bindungsorientierter<br />
Intervention<br />
Filmsequenz => Interview Prof. Henri Julius<br />
3. Ausblick - Abschluss<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong>stheoretische Grundlagen<br />
●<br />
Bedeutung für die Schule<br />
Erklärungsmöglichkeiten für eine Vielzahl auffälliger<br />
Verhaltensweisen<br />
●<br />
Ergründung des subjektiven Sinns des Verhalten eines<br />
Kindes , hilfreich bei der Einschätzung von Schüler/innen<br />
(insb. mit Förderbedarf)<br />
●<br />
<strong>Bindung</strong>sverhalten nimmt Einfluss auf das Lernen und<br />
das soziale Verhalten von Kindern<br />
●<br />
Diskontinuität der internalen Arbeitsmodelle durch<br />
Alternativen ermöglichen<br />
●<br />
Pädagogische Fachkräfte sind <strong>Bindung</strong>spersonen<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong>stheoretische Grundlagen<br />
Risikofaktoren<br />
Risikoerhöhende Bedingungen<br />
Ebene Kind -<br />
Vulnerabilität<br />
• primäre :<br />
Behinderungen, chronische Erkrankung<br />
• sekundäre:<br />
Depression der primären Bezugsperson<br />
Ebene Familie:<br />
• Vernachlässigung -Verlusterfahrungen<br />
• Gewalt - Misshandlung<br />
• sehr junge Elternschaft (Teenager)<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong>stheoretische Grundlagen<br />
Risikofaktoren<br />
Risikoerhöhende Bedingungen<br />
Ebene Umwelt:<br />
• niedriger sozioökonomischer Status<br />
• belastende Eltern-Kind Interaktion aufgrund<br />
materieller Existenznot<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong>stheoretische Grundlagen<br />
Risikofaktoren<br />
diskret :<br />
Zeitliches Auftreten von Risikofaktoren im<br />
• punktuelle/ einmalige Ereignisse<br />
Lebenslauf<br />
• Trennung / Scheidung der Eltern in den ersten vier<br />
Lebensjahren<br />
kontinuierlich:<br />
• negatives Elternverhalten<br />
• geringe Qualität der Eltern-Kind-<strong>Bindung</strong><br />
• chronische Armut – schlechte Wohnverhältnisse<br />
Phasen erhöhter Vulnerabilität bestehen bei sozialen<br />
Entwicklungsübergänge<br />
Kita – (Ober-)Schule – Pubertät<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong>stheoretische Grundlagen<br />
Risikofaktoren<br />
Risikobedingungen sind nicht mit einer<br />
Entwicklungsauffälligkeit gleichzusetzen.<br />
Sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit für<br />
eine fehlangepasste Entwicklung.<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong>stheoretische Grundlagen<br />
Schutzfaktoren<br />
Schutzerhöhende Bedingungen<br />
Ebene Kind - Umwelt Interaktion<br />
Resilienz<br />
• positives Temperament, Flexibilität, Aktivität,<br />
Offenheit, überdurchschnittliche Begabung<br />
• positives Sozialverhalten, Selbstwertgefühl<br />
• gute Selbstwirksamkeitsüberzeugung<br />
• aktives Bewältigungsverhalten<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong>stheoretische Grundlagen<br />
Schutzfaktoren<br />
Schutzerhöhende Bedingungen<br />
Ebene Familie:<br />
Ressource<br />
• offenes unterstützendes Erziehungsklima<br />
• stabile emotionale Beziehung zu einer Bezugsperson<br />
• familiärer Zusammenhalt<br />
• Modelle positiven Bewältigungsverhaltens<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong>stheoretische Grundlagen<br />
Schutzfaktoren<br />
Schutzerhöhende Bedingungen<br />
Ebene Umwelt<br />
Ressource<br />
• soziale Unterstützung<br />
• positive Freundschaftsbeziehungen<br />
• positive Schulerfahrungen<br />
Gehäuftes Auftreten -<br />
Wechselwirkung und gegenseitige Abhängigkeit<br />
Potenzierung der Wirksamkeit<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong>stheoretische Grundlagen<br />
Risiko – und Schutzfaktoren<br />
Auftretenswahrscheinlichkeit von<br />
Verhaltensproblemen<br />
> 3 Risikofaktoren<br />
Wahrscheinlichkeit ein Verhaltensproblem zu entwickeln<br />
• keine liebevolle und verlässliche Bezugsperson<br />
75%<br />
• mit liebevoller und verlässlichen Bezugsperson<br />
25 %<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong>stheoretische Grundlagen<br />
Die <strong>Bindung</strong>stheorie<br />
●<br />
ist der Entwicklungspsychologie zuzuordnen<br />
●<br />
Zentrale Frage:<br />
Welche Auswirkungen hat die Qualität der<br />
Interaktionen zwischen der <strong>Bindung</strong>sperson<br />
und dem Kind auf dessen spätere Entwicklung?<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong>stheoretische Grundlagen<br />
Die <strong>Bindung</strong>stheorie<br />
●<br />
Begründer:<br />
John Bowlby (engl. Kinder- und Jugendpsychiater).<br />
Entwicklung grundlegende Theorie 1970er Jahren<br />
Mary Ainsworth (Entwicklungspsychologin)<br />
Vervollständigung Bowlby's Theorie („Fremde Situation“)<br />
●<br />
<strong>Bindung</strong>stheorie versteht <strong>Bindung</strong> als<br />
eigenes, primäres Bedürfnis<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong>stheoretische Grundlagen<br />
Die <strong>Bindung</strong><br />
●<br />
Bedürfnis nach engen emotionalen <strong>Bindung</strong>en ist<br />
instinktiv verankert und altersunabhängig<br />
●<br />
<strong>Bindung</strong>en haben eine grundlegende<br />
Überlebensfunktion (Schutz)<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong>stheoretische Grundlagen<br />
Die <strong>Bindung</strong><br />
●<br />
Auswirkungen auf das Explorationsverhalten:<br />
Explorationsverhalten und <strong>Bindung</strong>sverhalten stehen in<br />
Wechselwirkung zueinander:<br />
fühlt sich das Kind sicher,<br />
bewegt es sich erkundend von der <strong>Bindung</strong>sperson weg<br />
hohe Exploration<br />
fühlt es sich unsicher,<br />
sucht es die Nähe zur <strong>Bindung</strong>sperson<br />
wenig Exploration<br />
Optimales Interaktionsmuster: sichere Basis<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong>stheoretische Grundlagen<br />
Die <strong>Bindung</strong><br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong>stheoretische Grundlagen<br />
Das <strong>Bindung</strong>sverhalten<br />
●<br />
beinhaltet auf Nähe ausgerichteten Verhaltensweisen<br />
(Signale, Handlungen)<br />
●<br />
wird aktiviert in allen Momenten, in denen das Kind<br />
Angst hat, sich unwohl fühlt<br />
(Trennung, Müdigkeit, Krankheit..)<br />
●<br />
Trost und Rückversicherung beenden <strong>Bindung</strong>sverhalten<br />
●<br />
Ziel: Nähe herstellen oder aufrechterhalten<br />
●<br />
<strong>Bindung</strong>sverhalten entwickelt sich komplementär zum<br />
Fürsorgeverhalten der Eltern<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong>stheoretische Grundlagen<br />
Das innere Arbeitsmodell<br />
●<br />
Kind sammelt Informationen über sich und<br />
<strong>Bindung</strong>sperson<br />
●<br />
Entwicklung innerer Abbilder von<br />
<strong>Bindung</strong>spersonen und sich selbst<br />
●<br />
Organisation innerer Arbeitsmodelle<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong>stheoretische Grundlagen<br />
Das innere Arbeitsmodell<br />
Zweck:<br />
●<br />
Interpretation – Vorhersagen des Verhaltens<br />
der <strong>Bindung</strong>sperson<br />
●<br />
Regulierung des eigenen <strong>Bindung</strong>sverhaltens<br />
●<br />
Ermöglichung von <strong>Bindung</strong>sbeziehungen<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong>stheoretische Grundlagen<br />
Die <strong>Bindung</strong>smuster<br />
●<br />
sicher gebunden ( B –Typ) balanced<br />
●<br />
unsicher – vermeidend gebunden (A –Typ) avoiding<br />
●<br />
unsicher – ambivalent gebunden (C – Typ) crying<br />
●<br />
desorganisiert gebunden ( D – Typ) desorganized<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong>stheoretische Grundlagen<br />
unsicher – vermeidend gebunden (A–Typ)<br />
Die <strong>Bindung</strong>smuster<br />
In der Schule läuft es gut, wenn die mich in Ruhe lassen und wenn die<br />
ein bisschen Angst vor mir und meinen coolen Sprüchen haben.<br />
Ich sag den, dass ich sie zusammenfalten kann – ich bin nämlich so<br />
stark. Die meisten finden mich ja sowieso blöd, auch meine Lehrer.<br />
Ich kann ganz gut alleine arbeiten, mich nervt nur total, wenn die<br />
Lehrerin mich anspricht oder mir helfen will oder zu mir an den Tisch<br />
kommt, mich anfasst. Dann sage ich zu ihr: „Hau ab – lass mich in<br />
Ruhe !! Ich komme doch allein klar… ist das klar ?“ Ansonsten haue ich<br />
ab.<br />
Cool finde ich so gute Aufgaben, die mir Spaß machen z.B. in<br />
Geometrie - Baupläne erstellen, oder Arbeitsblätter, wo man das<br />
Gleiche machen muss. Dann bin ich schnell fertig.<br />
Selbstausgedachte Geschichten schreiben, finde ich blöd.<br />
Ich weiß dann gar nicht, was ich denn da alles schreiben soll?<br />
Da gibt es nichts darüber nachzudenken oder zu sagen.<br />
Basta !!!<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong>stheoretische Grundlagen<br />
Die <strong>Bindung</strong>smuster<br />
unsicher – vermeidend gebunden (A –Typ)<br />
●<br />
erleben Ablehnung durch die <strong>Bindung</strong>spersonen<br />
●<br />
streben nach psychischer Unabhängigkeit, um<br />
weitere Ablehnungserfahrungen zu vermeiden<br />
●<br />
kein <strong>Bindung</strong>sverhalten, erhöhte Exploration<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong>stheoretische Grundlagen<br />
sicher gebunden ( B –Typ):<br />
Die <strong>Bindung</strong>smuster<br />
Mir macht die Schule Spaß.<br />
Neue Aufgaben in Mathe –Knobelaufgabenoder<br />
auch Themen im Sachunterricht finde ich<br />
toll, besonders wenn wir etwas untersuchen<br />
sollen oder experimentieren dürfen.<br />
Ich habe viele Freunde und wir spielen auf dem<br />
Schulhof zusammen. Mit meinem besten<br />
Freund arbeite ich im Unterricht am liebsten<br />
zusammen. Bei ihm darf ich manchmal<br />
übernachten, das macht auch Spaß.<br />
Und wenn es mir mal nicht so gut geht in der<br />
Schule, dann sage ich das meiner Lehrerin, die<br />
hilft mir dann immer. Z.B. ruft sie dann meine<br />
Eltern oder Oma an.<br />
Die holen mich ab. Das weiß ich.<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong>stheoretische Grundlagen<br />
Die <strong>Bindung</strong>smuster<br />
sicher gebunden ( B –Typ):<br />
●<br />
<strong>Bindung</strong>spersonen bilden sichere Basis,<br />
●<br />
Kinder erleben emotionale und tatkräftige<br />
Unterstützung<br />
●<br />
Elterliches Verhalten ist feinfühlig und responsiv<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong>stheoretische Grundlagen<br />
unsicher – ambivalent gebunden (C–Typ)<br />
Die <strong>Bindung</strong>smuster<br />
In der Schule kann ich nur gut arbeiten, wenn meine<br />
Lieblingslehrerin mir hilft und mir die Aufgabe noch<br />
mal erklärt. Wenn sie nicht kommt, pöh… dann laufe<br />
ich herum oder rede mit den anderen Schüler, dann<br />
finde ich Frau M. voll doof, das sage ich ihr auch<br />
direkt. Die kümmert sich ja oft um andere.<br />
Anfangen kann ich nicht so gut von alleine.<br />
Oft muss ich meinen Stift erst mal anspitzen und<br />
meine Sachen aus der Schultasche rauskramen,<br />
manchmal finde ich nichts mehr, das ist alles so<br />
unordentlich dann hat Mama die Schultasche nicht<br />
aufgeräumt. Ich denke öfter an Mama, was die wohl<br />
macht und ob sie mich auch nachher wieder abholt,<br />
manchmal hat sie das auch schon mal vergessen.<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong>stheoretische Grundlagen<br />
Die <strong>Bindung</strong>smuster<br />
unsicher – ambivalent gebunden (C–Typ)<br />
●<br />
Unsicherheit darüber, ob und in welchem Maße das<br />
Kind auf <strong>Bindung</strong>spersonen vertrauen kann<br />
●<br />
Repräsentation der <strong>Bindung</strong>spersonen im inneren<br />
Arbeitsmodell als unberechenbar<br />
●<br />
Explorationsdrang wird dadurch stark eingeschränkt<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong>stheoretische Grundlagen<br />
desorganisiert gebunden (D–Typ)<br />
Die <strong>Bindung</strong>smuster<br />
Für mich ist Schule oft Stress, ich will da nicht hin, will weg.<br />
Ich habe keinen richtigen Freund, die finden mich meistens blöd, weil<br />
ich im Unterricht oft störe, aber die stören mich ja auch immer…<br />
das ist so laut im Klassenraum, ich kann mich nicht konzentrieren,<br />
dann werde ich so wütend und schreie ganz laut und schmeiße<br />
Sachen um, laufe rum und so...<br />
Die Lehrer sind auch blöd, die sagen mir immer was ich tun soll, das<br />
mache ich aber nicht, von denen lasse ich mir nichts sagen … die<br />
können mich mal, dann zerreiße ich einfach das Arbeitsblatt!<br />
Ich bestimme was ich mache !!! Jawoll !!<br />
Und dann schimpfen sie wieder, ich soll doch die Aufgaben machen,<br />
die kann ich doch sowieso nicht oder die sind zu leicht…. immer<br />
kriege ich andere Aufgaben als die anderen.<br />
Dann bin ich so erschöpft und ganz schnell wütend, boxe oder trete<br />
andere, wenn die mich komisch angucken. Aber das meine ich nicht<br />
so wirklich… Ich will doch eigentlich Freunde.<br />
Ich bin manchmal so durcheinander.<br />
Ich kriege oft Ärger mit allen.<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong>stheoretische Grundlagen<br />
Die <strong>Bindung</strong>smuster<br />
desorganisiert gebunden ( D – Typ)<br />
●<br />
Bezugsperson erzeugt Angst<br />
Z.B. durch Misshandlungen , dissoziative Störungen, subtile<br />
Formen<br />
●<br />
Kind kann weder Schutz/Nähe bei Bezugspersonen<br />
suchen noch fliehen<br />
●<br />
keine klare <strong>Bindung</strong>sstrategie<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong>stheoretische Grundlagen<br />
Die <strong>Bindung</strong>smuster<br />
desorganisiert gebunden ( D – Typ)<br />
●<br />
keine organisierte Verhaltensstrategien zur<br />
Regulierung des <strong>Bindung</strong>ssystems<br />
●<br />
Widersprüche im Verhalten<br />
●<br />
dauernde Aktivierung des <strong>Bindung</strong>ssystems<br />
●<br />
„segregated systems“<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong>stheoretische Grundlagen<br />
<strong>Bindung</strong>stypen<br />
Ellinger et al 2009<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong>stheoretische Grundlagen<br />
Diagnostik<br />
Diagnostische Verfahren<br />
Fremde Situation (Ainsworth):<br />
• Altersgruppe: Ende des 1. Lebensjahres<br />
• Laborsituation<br />
• Erfassbare <strong>Bindung</strong>smuster: alle<br />
GEV-B (Geschichtenergänzungsverfahren):<br />
• Altersgruppe: 5-8<br />
• projektives Verfahren<br />
• erfassbare <strong>Bindung</strong>smuster: alle<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong>stheoretische Grundlagen<br />
Diagnostik<br />
Diagnostische Verfahren<br />
BoBiTe (Bochumer <strong>Bindung</strong>stest):<br />
• Altersgruppe: 8-14<br />
• psychometrisches Verfahren,<br />
• erfassbare <strong>Bindung</strong>smuster: sicher, unsicher-vermeidend,<br />
• unsicher-ambivalent<br />
SAT ( Separation Anxiety Test):<br />
• Altersgruppe: Grundschulalter<br />
• Projektives Geschichtenergänzungsverfahren,<br />
• Erfassbare <strong>Bindung</strong>smuster: alle<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong>stheoretische Grundlagen<br />
Diagnostik<br />
Diagnostische Verfahren<br />
Eigene Beobachtungen:<br />
siehe weitere Folien:<br />
Beschreibungsebenen<br />
<br />
Hypothesenbildung als Grundlage für differenzierte<br />
Diagnostik<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
Fortsetzung folgt ....<br />
II Pause<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
<strong>Bindung</strong>stypen spezifische Aspekte<br />
Das dynamische Lerndreieck Geddes 20<strong>07</strong><br />
sicher gebundener Schüler (B-Typ)<br />
Schüler/in<br />
Lehrkraft<br />
Lernaufgabe<br />
Jungmann/Reichenbach 2009<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
<strong>Bindung</strong>stypen spezifische Aspekte<br />
Ebene : Reaktionen auf Schule/ räumliche<br />
Lernumgebung<br />
Ebene : Reaktionen auf Pädagog/innen<br />
Ebene : Reaktionen auf Lernaufgaben<br />
Ebene : Fähigkeiten und Schwierigkeiten<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
<strong>Bindung</strong>stypen spezifische Aspekte<br />
Das dynamische Lerndreieck Geddes 20<strong>07</strong><br />
unsicher-vermeidend gebundener Schüler (A-Typ)<br />
Schüler/in<br />
Lehrkraft<br />
Lernaufgabe<br />
Jungmann/Reichenbach 2009<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
<strong>Bindung</strong>stypen spezifische Aspekte<br />
A-Typ avoiding<br />
Ebene : Reaktionen auf Schule/ räumliche Lernumgebung<br />
• keine äußeren Anzeichen von Angst, Verunsicherung auf<br />
neue Situation<br />
Ebene : Reaktionen auf Pädagog/innen<br />
• Abweisung von Unterstützungs- und Hilfebedarf durch<br />
Pädagog/innen<br />
• Emotionale Nähe der Pädagog/innen wird nur schwer<br />
ertragen<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
<strong>Bindung</strong>stypen spezifische Aspekte<br />
A-Typ avoiding<br />
Ebene : Reaktionen auf Lernaufgaben<br />
• autonome , intensive Beschäftigung mit Aufgaben,<br />
• starke Unabhängigkeit<br />
• Lernaufgabe - emotionale Sicherheitszone zwischen<br />
Pädagoge und Schüler<br />
Ebene : Fähigkeiten und Schwierigkeiten<br />
• Schulleistungen unterhalb des Fähigkeitsniveaus<br />
• primäre Verwendung und Nutzung von Sprache und<br />
Kommunikation eingeschränkt<br />
• bedingte Nutzung kreativen Denkens<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
Ansätze bindungsorientierter Intervention<br />
Welche Möglichkeiten zur Unterstützung und<br />
Intervention fallen Ihnen ein ?<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
Ansätze bindungsorientierter Intervention<br />
Kinder profitieren von .....<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
Ansätze bindungsorientierter Intervention<br />
A- Typ avoiding<br />
Ebene :Pädagog/innen<br />
• Hauptansatzpunkt durch Aufbau einer<br />
kompetenzfördernden, sachorientierten Beziehung<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
Ansätze bindungsorientierter Intervention<br />
A- Typ avoiding<br />
Ebene : Peers<br />
• Partner- Kleingruppenarbeit hilft emotionale Nähe zu<br />
Pädagog/innen zu regulieren<br />
• Mentoren => ältere Schüler/innen/ und /oder<br />
Schulsozialarbeiter/innen<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
Ansätze bindungsorientierter Intervention<br />
Ebene : Lernaufgaben<br />
A- Typ avoiding<br />
• Klarheit in Ablauf und Struktur u.a. alle Materialien<br />
bereitstellen<br />
• Bevorzugung von konkreten Aufgaben , die wenig<br />
komplexe Kreativität in der Auseinandersetzung<br />
benötigen<br />
• strukturierte Regelspiele, präzise Fragen- Sortier- und<br />
Konstruktionsaufgaben<br />
(linkshemisphärisch – analytisch)<br />
• Arbeit mit Metaphern (Türme, Brücken, Schlösser)<br />
Sicherheit - Geborgenheit<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
<strong>Bindung</strong>stypen spezifische Aspekte<br />
Das dynamische Lerndreieck Geddes 20<strong>07</strong><br />
unsicher- ambivalent gebundener Schüler (C-Typ)<br />
Schüler/in<br />
Lehrkraft<br />
Lernaufgabe<br />
Jungmann/Reichenbach 2009<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
<strong>Bindung</strong>stypen spezifische Aspekte<br />
C-Typ crying<br />
Ebene : Reaktionen auf Schule/ räumliche<br />
Lernumgebung<br />
• hohes Angst- und Unsicherheitsniveau<br />
(im Extremfall Schulphobie)<br />
Ebene : Reaktionen auf Pädagog/innen<br />
• starkes Bedürfnis nach Aufmerksamkeit<br />
• offensichtliche Abhängigkeit<br />
• Feindseligkeit und Aggression<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
<strong>Bindung</strong>stypen spezifische Aspekte<br />
C-Typ crying<br />
Ebene : Reaktionen auf Lernaufgaben<br />
• Schwierigkeiten mit selbständiger<br />
Aufgabenbewältigung<br />
• geringe Persistenz bzgl. Beschäftigung mit<br />
Lernaufgabe aus Angst die Aufmerksamkeit der<br />
Pädagog/innen zu verlieren<br />
Ebene : Fähigkeiten und Schwierigkeiten<br />
• Schulleistungen unterhalb des Fähigkeitsniveaus<br />
• gut entwickelte Sprachfähigkeit<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
Ansätze bindungsorientierter Intervention<br />
Welche Möglichkeiten zur Unterstützung und<br />
Intervention fallen Ihnen ein ?<br />
Referentinnen: Inken <strong>Lauenstein</strong>- Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
Ansätze bindungsorientierter Intervention<br />
Kinder profitieren von .....<br />
Referentinnen: Inken <strong>Lauenstein</strong>- Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
Ansätze bindungsorientierter Intervention<br />
Ebene : Pädagog/innen<br />
C- Typ crying<br />
• Hauptfokus auf Beziehungsebene<br />
Konsistenz und Verlässlichkeit im<br />
Zuwendungsverhalten der LK / Mentorin (Sek 1)<br />
• tägliche Rituale (Begrüßung /Verabschiedung)<br />
Beschäftigung mit Schüler im fest vereinbarten<br />
Zeitraum<br />
• Vorhersehbarkeit und Konstanz<br />
• bei unvermeidbaren Beziehungsunterbrechungen<br />
Übergangsobjekte => bedeutsamer Gegenstand, der<br />
Pädagogin gehört Winnicott<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
Ansätze bindungsorientierter Intervention<br />
Ebene : Pädagog/innen<br />
C- Typ crying<br />
• bei Ärger- Wutreaktion auf Nichteinlösung des<br />
starken <strong>Bindung</strong>sbedürfnis – klare Grenzen setzen,<br />
verbalisieren von Ärgergefühlen („spiegeln“)<br />
• Feinfühligkeit gerade bei Ärgerreaktionen des<br />
Schülers zwecks Vermeidung der Zementierung des<br />
internalen Arbeitsmodells<br />
• schrittweise Erfahrungen von Autonomie und<br />
Selbständigkeit ermöglichen<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
Ansätze bindungsorientierter Intervention<br />
Ebene : Lernaufgaben – Unterrichtsplanung<br />
C- Typ crying<br />
• differenzierte kleinschrittig gegliederte Aufgaben, an<br />
denen zwei Personen arbeiten können<br />
=>Sicherung unabhängiger Identitäten<br />
• Brettspiele erfordern Trennung der Identitäten,<br />
Ärger gegenüber Erwachsene in sozial anerkannter Form<br />
mit klaren Regeln und Strukturen erlaubt<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
Ansätze bindungsorientierter Intervention<br />
Ebene : Lernaufgaben – Unterrichtsplanung<br />
C- Typ crying<br />
• Reduzierung der Angst vor Einzelarbeit<br />
durch zeitliche Strukturierung, Arbeitszeit vorgeben<br />
vereinbaren (u.a.mit „teatimer“)<br />
• deutliche zeitliche Transparenz und Orientierung über<br />
anstehende Veränderungen,<br />
Übergangszeit /Übergangsraum geben<br />
zwecks Reduzierung von Trennungsängsten<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
Ansätze bindungsorientierter Intervention<br />
C- Typ crying<br />
Ebene : Peers<br />
• Stärkung der Fähigkeit der Verantwortungsübernahme<br />
• Austausch mit Gleichaltrigen über Erfahrungen<br />
ermöglichen, in den Trennungen und Übergänge<br />
thematisiert werden<br />
=> Exploration - Autonomie<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
<strong>Bindung</strong>stypen spezifische Aspekte<br />
Das dynamische Lerndreieck Geddes 20<strong>07</strong><br />
desorganisiert gebundener Schüler (D-Typ)<br />
Schüler<br />
Lehrkraft<br />
Lernaufgabe<br />
Jungmann/Reichenbach 2009<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
<strong>Bindung</strong>stypen spezifische Aspekte<br />
D-Typ desorganized<br />
Ebene : Reaktionen auf Schule/ räumliche<br />
Lernumgebung<br />
• extreme Angst, erkennbar an kontrollierendem oder<br />
übermächtigem Verhalten<br />
Ebene : Reaktionen auf Pädagog/innen<br />
• große Schwierigkeiten Autorität der Lehrkraft<br />
anzuerkennen, Anweisungen anzunehmen<br />
• teilweise Respekt gegenüber Schulleitung<br />
machtvolle Instanz<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
<strong>Bindung</strong>stypen spezifische Aspekte<br />
Ebene : Reaktionen auf Lernaufgaben<br />
D-Typ desorganized<br />
• Lernaufgabe löst starke Versagensängste aus<br />
• Ablehnung eventuell Zerstörung von Lern-<br />
Arbeitsmaterialien<br />
• Schwierigkeiten zuzugeben, etwas nicht zu wissen<br />
• leicht altkluges Verhalten, Schüler gibt vor, alles zu<br />
können, zu wissen<br />
Ebene : Fähigkeiten und Schwierigkeiten<br />
• Entfaltung von Kreativität und Phantasie<br />
eingeschränkt<br />
• konzeptuelles Denken erschwert<br />
• hohe Wahrscheinlichkeit für Schulversagen<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
Ansätze bindungsorientierter Intervention<br />
Welche Möglichkeiten zur Unterstützung und<br />
Intervention fallen Ihnen ein ?<br />
Referentinnen: Inken <strong>Lauenstein</strong>- Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
Ansätze bindungsorientierter Intervention<br />
Kinder profitieren von .....<br />
Referentinnen: Inken <strong>Lauenstein</strong>- Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
Ansätze bindungsorientierter Intervention<br />
Ebene : Pädagog/innen<br />
D- Typ desorganized<br />
• Einfühlsamkeit, Verständnis, Beobachtungsfähigkeit<br />
• körperliche Sicherheit geben,<br />
Vorhersagbarkeit, Verlässlichkeit anbieten<br />
• Bereitstellung eines „sicheren Ortes“ („Insel“, individuell<br />
gestaltete Ecke => Konzept „Übergang“ <strong>LIS</strong> 05.02.13)<br />
• Vorhersagbare Routinen zur körperlichen Beruhigung und<br />
zur Reduzierung von Flucht- und Verteidigungsposition<br />
entwickeln<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
Ansätze bindungsorientierter Intervention<br />
D- Typ desorganized<br />
Ebene : Pädagog/innen<br />
• genaue Absprachen im Klassen-/Jahrgangsteam /<br />
Kollegium => Strategien für Notfall<br />
• Vermeidung affektiver Reaktionen auf Provokationen<br />
zwecks Diskontinuität des internalen Arbeitsmodells<br />
durch kollegiale Intervision<br />
(regelmäßige päd. Dienstbesprechungen NUR über Kinder)<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
Ansätze bindungsorientierter Intervention<br />
D- Typ desorganized<br />
Ebene : Peers<br />
• Lernen am Modell der Mitschüler<br />
z.B. regelmäßige ritualisierte Gespräche am „Runden Tisch“ mit<br />
anderen Schüler/innen über Pausensituation klappt gut/ schlecht<br />
Lösungsstrategien entwickeln<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
Ansätze bindungsorientierter Intervention<br />
D- Typ desorganized<br />
Ebene : Lernaufgaben – Unterrichtsumgebung<br />
• konkrete, tendenziell schematisch und rhythmische<br />
Aktivitäten linkshemisphärische Verarbeitung<br />
(u.a. bewegte Lernen : Schreiben/ Lesen in der Turnhalle)<br />
• einfache, kurze Aufgaben - nur kurze<br />
Konzentrationsspanne erforderlich<br />
• Zähl-, Sortier-, Konstruktionsaufgaben<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
Ansätze bindungsorientierter Intervention<br />
D- Typ desorganized<br />
Ebene : Lernaufgaben – Unterrichtsumgebung<br />
• Konzentrationsübungen<br />
Unterschiede / Gleiches finden<br />
• Objekt- Bildreihen legen<br />
• Geschichten => Metapher / Symbol für körperliche<br />
Sicherheit / Geborgenheit<br />
• reizreduzierte Lernumgebung , wiederkehrende<br />
Sicherheit gebende Strukturen<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
Ansätze bindungsorientierter Intervention<br />
D- Typ desorganized<br />
Ebene : Pausen - Schulhofsituationen<br />
• klare Absprachen<br />
• direkte Begleitung<br />
• Feedback - Verstärkung<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
pädagogische – psychologische therapeutische Konzepte<br />
• Zuwendung<br />
• Explorationsunterstützung<br />
• Sicherheit<br />
• Stressreduktion<br />
• Assistenz<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
pädagogische – psychologische - therapeutische Konzepte<br />
• Konzept Übergang Ulrike Becker<br />
• ETEP<br />
Entwicklungstherapeutischer-<br />
Entwicklungspädagogischer Ansatz) Marita Bergson<br />
• Multifamilien – Klassen Aja Asen<br />
• Kollegiale Fallberatung Bergson /Luckfiel<br />
• Förderplanung im (multiprofessionellen)<br />
Team - <strong>LIS</strong>UM<br />
Klassen- Jahrgangsteam, ZuP / ReBUZ<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
pädagogische – psychologische - therapeutische Konzepte<br />
• Kooperation mit außerschulischen<br />
Einrichtungen<br />
Heilpäd. Tages- / Wochenmaßnahme ( z.B. SOS<br />
Kinderdorf, Alten Eichen<br />
• Intervision – Supervision<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
pädagogische – psychologische therapeutische Konzepte<br />
• Verhaltensmodifikation ?<br />
Einsatz von Verstärker Pläne nach<br />
eingehendem Abwägen<br />
• Trainingsraum Methode ?<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
<strong>Bindung</strong> und Lernen<br />
Literatur :<br />
Bowlby, John (2010): <strong>Bindung</strong> als sichere Basis, Grundlagen und Anwendung<br />
der <strong>Bindung</strong>stheorie. 2 Auflage. München, Ernst Reinhard Verlag München,<br />
Basel.<br />
Brisch, Karl Heinz & Hellbürgge, Theodor (Hrsg.) (2009): <strong>Bindung</strong> und Trauma.<br />
Risiken und Schutzfaktoren für die Entwicklung von Kindern. 3. Auflage.<br />
Stuttgart, Klett-Cotta Verlag.<br />
Ellinger; Stephan et al (Hgg.) (2009): Ganztagsschule für traumatisierte<br />
Kinder und Jugendliche, Oberhausen, Athena Verlag<br />
Julius, Henri (2009): <strong>Bindung</strong> und familiäre Gewalt-, Verlust- und<br />
Vernachlässigungserfahrungen. In: Julius, H., Gasteiger-Klicpera, B. & R. Kißgen<br />
(Hrsg.) (2009): <strong>Bindung</strong> im Kindesalter. Diagnostik und Interventionen.<br />
Göttingen, Hogrefe Verlag.<br />
Jungmann, Tanja & Reichenbach Christina (2011): <strong>Bindung</strong>stheorie und<br />
pädagogisches Handeln. Ein Praxisleitfaden. 2. Auflage. Dortmund, Borgmann<br />
Media Verlag.<br />
Spangler, G. &. P. Zimmermann (Hrsg.)(2002): Die <strong>Bindung</strong>stheorie.<br />
Grundlagen, Forschung und Anwendung. 4. Auflage. Stuttgart, Klett-Cotta<br />
Verlag.<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
Abschluss - Feedback<br />
Erkenntnis – Perlen ?<br />
Fragen<br />
Was war rund oder eckig ?<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>
Abschluss - Feedback<br />
Vielen Dank !!!<br />
und Tschüss<br />
Referent:innen Inken <strong>Lauenstein</strong> - Sibylle <strong>Roehr</strong>