Teil 1 - adl-luftfahrthistorik.de
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Deicke „Ente“<br />
Ing. Arthur Deicke, München, konstruierte und baute vor und nach <strong>de</strong>m 1.Weltkrieg mehrere kleine Ein<strong>de</strong>cker. Daneben entwickelte<br />
er eine Reihe luftgekühlter Zweitakt-Leichtflugmotoren. Sein Ziel war es, ein möglichst preiswertes Volksflugzeug zu schaffen.<br />
Unter <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Deicke-Typen befand sich auch ein Flugzeug in Entenform. Eine Typenbezeichnung ist nicht überliefert,<br />
die Maschine wur<strong>de</strong> schlicht als Deicke „Ente" bezeichnet.<br />
Die Deicke „Ente“ wur<strong>de</strong> 1922<br />
fertiggestellt und hatte als<br />
Antrieb einen alten Anzani-<br />
Dreizylin<strong>de</strong>rmotor. Die Maschine<br />
besaß nicht nur ein<br />
vornliegen<strong>de</strong>s Höhensteuer<br />
son<strong>de</strong>rn auch ein auf <strong>de</strong>m<br />
Bug angeordnetes Seitenru<strong>de</strong>r,<br />
das als Pen<strong>de</strong>lru<strong>de</strong>r konzipiert<br />
war. Dadurch entstand<br />
stärker als bei an<strong>de</strong>ren Entenflugzeugen<br />
<strong>de</strong>r Eindruck<br />
einer rückwärts fliegen<strong>de</strong>n<br />
Maschine. Unter <strong>de</strong>m<br />
Rumpfheck sorgte eine große<br />
Seitenflosse für die nötige<br />
Richtungsstabilität um die<br />
Hochachse.<br />
Es han<strong>de</strong>lte sich um einen einsitzigen Schulter<strong>de</strong>cker in Holzbauweise mit Stoffbespannung. Der Rumpf hatte rechteckigen Querschnitt;<br />
seine Oberseite verlief gera<strong>de</strong>, während die Unterseite vorn und hinten stark hochgezogen war. Der freitragen<strong>de</strong> Flügel besaß<br />
Rechteckform und bestand aus einem Stück. An seiner Hinterkante befan<strong>de</strong>n sich normale Querru<strong>de</strong>r. Die Leitwerksanordnung<br />
wirkte recht ungewöhnlich, weil Deicke nicht nur die Höhensteuerung son<strong>de</strong>rn auch das Seitenru<strong>de</strong>r zum Rumpfbug verlegt<br />
hatte. Höhenflossen gab es nicht; die Seitenflosse befand sich unter <strong>de</strong>m Rumpfheck und trug zugleich <strong>de</strong>n Schleifsporn.<br />
Als Antriebsquelle diente zunächst ein alter Anzani-Dreizylin<strong>de</strong>r von 30/35 PS, <strong>de</strong>r im Heck eingebaut war und auf eine zweiflüglige<br />
Holzluftschraube arbeitete.<br />
Arthur Deicke am Steuer seiner<br />
„Ente“. Abgesehen von<br />
<strong>de</strong>r ungewöhnlichen Leitwerksanordnung<br />
han<strong>de</strong>lte es<br />
sich um eine recht fortschrittliche<br />
Konstruktion mit freitragen<strong>de</strong>n<br />
Flächen und aerodynamisch<br />
günstig geformtem<br />
Rumpf. Die am Heck erkennbare<br />
Strebe diente lediglich<br />
zur Abstützung <strong>de</strong>s Motors<br />
gegen <strong>de</strong>n Schleifsporn.<br />
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