Teil 1 - adl-luftfahrthistorik.de
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Budig hatte eigentlich vorgehabt, die motorisierte Maschine beim Rhönwettbewerb 1921 vorzuführen. Er entschloß sich aufgrund<br />
<strong>de</strong>r enttäuschen<strong>de</strong>n Erprobungsergebnisse aber doch, nur mit <strong>de</strong>r antriebslosen Gleiterversion auf <strong>de</strong>r Wasserkuppe zu erscheinen.<br />
Nach Rückkehr von <strong>de</strong>r Rhön setzte Budig die Motorisierungsversuche fort. Ein „Indian"-Kraftradmotor (2 Zylin<strong>de</strong>r in V-Form, Leistung<br />
9 PS) erwies sich als ebenso untauglich, die Vibrationen waren trotz <strong>de</strong>r Zweizylin<strong>de</strong>rbauart kaum geringer als beim DKW.<br />
Erst <strong>de</strong>r Einbau eines 2 Zylin<strong>de</strong>r-Boxermotors <strong>de</strong>r Marke BMW erbrachte befriedigen<strong>de</strong> Resultate. Die bayerische Maschine leistete<br />
4 PS und lief verhältnismäßig ruhig. Ein Getriebe untersetzte die Motordrehzahl im Verhältnis 2 : 1. Als Propeller fand eine zweiflüglige<br />
Axial- bzw. Heine-Luftschraube von 1,4 m Durchmesser Verwendung.<br />
1922 baute Budig die<br />
Zelle seines Flugzeugs<br />
grundlegend um: Das<br />
zentrale Seitenleitwerk<br />
wur<strong>de</strong> durch ein Doppelleitwerk<br />
ersetzt, das<br />
Triebwerk wan<strong>de</strong>rte in<br />
das Heck <strong>de</strong>r kleinen<br />
Rumpfgon<strong>de</strong>l. Zum Einbau<br />
kam ein Zweizylin<strong>de</strong>r-BMW-Motor,<br />
als<br />
Propeller diente eine<br />
zweiflüglige Axial- bzw.<br />
Heine-Luftschraube. Zusätzlich<br />
zu <strong>de</strong>m vorn angebrachten<br />
Stabilisator<br />
erhielt die Maschine ein<br />
normales Höhenru<strong>de</strong>r.<br />
Der Stoff für die Bespannung<br />
<strong>de</strong>r Tragflächen<br />
und <strong>de</strong>s Höhenru<strong>de</strong>rs<br />
entstammte ehemaligen<br />
Militärbestän<strong>de</strong>n, das<br />
rautenförmige Tarnmuster<br />
ist gut zu erkennen.<br />
Zu Beginn <strong>de</strong>s Jahres 1923 hatte Budig schon über 250 Flüge erfolgreich ausgeführt. 1924 absolvierte er seinen vierhun<strong>de</strong>rtsten<br />
Flug und plante - inzwischen von Berlin-Grünau nach Leipzig übergesie<strong>de</strong>lt - <strong>de</strong>n Serienbau seines Leichtflugzeuges bei <strong>de</strong>r Firma<br />
Paul Loesche zu beginnen.<br />
Mit <strong>de</strong>m BMW-Motor erreichte die Maschine eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h, eine größte Flughöhe von 40 m und eine<br />
Flugdauer von bis zu 3 Minuten. Im Mai 1924 beteiligte sich Budig am Küstensegelflug-Wettbewerb in Rossitten (Kurische Nehrung).<br />
Lei<strong>de</strong>r kam er über Flüge von 10 m Höhe und einigen 100 m Länge nicht hinaus.<br />
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