34 - Landessportverband Schleswig-Holstein
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LSV I NFO<br />
Teilnahme für interessierte Vereine und Verbände ist noch möglich<br />
Gut besuchte Infoveranstaltung zum neuen „Tandem-<br />
Mentoring“-Projekt des LSV „In Köpfe investieren“<br />
Mitte November fand im „Haus des Sports“ in Kiel die<br />
Informationsveranstaltung zur zweiten Runde des<br />
„Tandem-Mentoring“-Projekts des <strong>Landessportverband</strong>es<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> (LSV) statt. Im Mittelpunkt der<br />
Veranstaltung standen zunächst allgemeine<br />
Informationen zum Begriff und den Zielen sowie den<br />
Chancen und Möglichkeiten von Mentoring, die mit<br />
Details zur konkreten Umsetzung innerhalb des LSV-<br />
Projekts ergänzt wurden. Darüber hinaus wurden die<br />
Fragen der Teilnehmenden beantwortet und handlungsorientierte<br />
Perspektiven aufgezeigt.<br />
Ursprünge des Mentoring<br />
Die Ursprünge des „Mentoring“ sind in der griechischen<br />
Mytho-logie zu finden. Ein griechischer Gebildeter<br />
namens Mentor wurde von Odysseus gebeten, sich<br />
während dessen Abwesenheit um seinen Sohn<br />
Telemachos zu kümmern. Der Begriff „Mentor“ wurde<br />
damit zum Synonym für einen allgemein geachteten und<br />
gebildeten Menschen, der für einen weniger erfahrenen<br />
Menschen als verantwortlicher Berater fungiert. Diese Idee wird<br />
auch heute noch aufgegriffen. In Mentoring-Prozessen wird zwischen<br />
einer erfahrenen Führungskraft und einer qualifizierten<br />
Nachwuchskraft eine zeitlich begrenzte Beratungs- und Unterstützungsbeziehung<br />
auf Augenhöhe aufgebaut. Dass diese<br />
bewährte Strategie, ehrenamtliche Mitarbeitende zu finden und<br />
zu binden, auch im organisierten Sport in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> ihre<br />
Anwendung findet, beweist praxisnah das im letzten Jahr<br />
durchgeführte Pilot-Projekt „Tandem-Mentoring“ im LSV.<br />
Vorteile des Mentoring<br />
Der Referent und Moderator Karsten Ebeling zeigte die Vorteile<br />
für alle Beteiligten an einem Mentoring-Projekt auf: Mentees<br />
erhalten persönliche Unterstützung, Einsicht in formale und<br />
informelle Strukturen, Prozesse und Netzwerke des Vereins/Verbandes;<br />
sie können ihre sozialen Kompetenzen erweitern und<br />
neue Möglichkeiten der Verantwortungsübernahme kennenlernen.<br />
Mentorinnen und Mentoren können im Mentoringprozess<br />
ihre eigene Beratungskompetenz erweitern, neue Impulse zur<br />
Weiterentwicklung erhalten, ihren eigenen Werdegang reflektieren<br />
und eigene Erfahrungen an die interessierten<br />
Nachwuchskräfte weitergeben.<br />
Wer kann teilnehmen?<br />
In der zweiten Runde des Projekts können „Tandems“ aus allen<br />
Vereinen und Verbänden des <strong>Landessportverband</strong>es teilnehmen.<br />
Ein Tandem besteht aus einem Mentor/einer Mentorin, also<br />
einem erfahrenen Verbands-/Vereinsmitglied (Vorstand, Ehrenvorstand<br />
etc.) und einem/einer Mentee, d.h. einer an weiteren<br />
Führungsaufgaben interessierten und qualifizierten Nachwuchskraft.<br />
Zukunftsorientierte Verbände und Vereine, die die<br />
Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Ehrenamt erleichtern<br />
wollen, indem sie für Vorstandsposten auch Jobsharing gestatten,<br />
dürfen in diesem Fall auch mit zwei Mentees am Projekt teilnehmen.<br />
Ein Verein/Verband kann aktuellen Herausforderungen<br />
besser begegnen, wenn in der Führungsriege Mitglieder mit<br />
unterschiedlichen Sicht- und Herangehensweisen vertreten sind.<br />
Daher unterstrich LSV-Vorstandsmitglied Sylvia Nowack den<br />
Vorteil gemischter Tandems wie z.B. Mann/Frau oder deutsch/-<br />
Migrationshintergrund und ermunterte die Teilnehmen-den<br />
dazu, vor allem mit gemischten Teams an den Start zu gehen.<br />
Wie sieht der Projektverlauf aus?<br />
Der LSV gestaltet und begleitet diese Beratungs- und<br />
Unterstützungsbeziehung im Rahmen des „Tandem-Mentoring“-<br />
Projekts. Wichtige Stationen in diesem Prozess sind die drei<br />
Präsenzveranstaltungen (Start, Zwischenbilanz, Abschluss) die<br />
jeweils samstags von 10 bis 17 Uhr in Kiel stattfinden werden.<br />
Während des Startseminars am 15. Februar 2014 werden die<br />
Aufgaben des Mentors/derMentorin bzw. des Mentee erläutert<br />
und gemeinsame konkrete Ziele der Tandems definiert, die auch<br />
in einem Arbeitsvertrag festgehalten werden. Das Zwischenbilanzseminar<br />
am 14. Juni 2014 dient der begleiteten<br />
Zielüberprüfung und ggf. einer Zielkorrektur und dem konstruktiven<br />
Austausch der Mentees bzw. Mentoren und Mentorinnen<br />
untereinander. Im Abschlussseminar am 15. November 2014 präsentieren<br />
die Tandems ihre Projektergebnisse und es werden<br />
gemeinsam Wege und Maßnahmen erarbeitet, wie diese<br />
Ergebnisse nachhaltig im bzw. für den Verband/Verein um- und<br />
einsetzbar sind. Je Seminartag wird pro Person ein Unkostenbeitrag<br />
von 20 Euro erhoben (inkl. Verpflegung und Getränke). Im<br />
Hinblick auf den Untertitel des „Tandem Mentoring“-Projekts „In<br />
Köpfe investieren“ appellierte Sylvia Nowack an die Anwesenden,<br />
die anfallenden Ausbildungskosten nicht als Ausgabe für eine<br />
individuelle Schulung, sondern als eine Investition in die Zukunft<br />
des Vereins/Verbandes zu betrachten.<br />
Zwischen den Präsenzveranstaltungen werden die Tandems auf<br />
Wunsch bei fachlichen Fragen oder zwischenmenschlichen<br />
Problemen in den Tandems individuell betreut. Außerdem wer-<br />
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SPORTforum • Nr. 106 • Dez. 2013 / Jan. 2014