Klima-Modelle & Einfluss der Sonne
Klima-Modelle & Einfluss der Sonne
Klima-Modelle & Einfluss der Sonne
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<strong>Klima</strong>-<strong>Modelle</strong> &<br />
<strong>Einfluss</strong> <strong>der</strong> <strong>Sonne</strong><br />
Max Camenzind<br />
Senioren Uni<br />
Würzburg @WS2013
Recap: Paläoklima Eiszeitzyklen<br />
Daten (Climate4you) : Vostok Eisbohrkerne aus <strong>der</strong> Antarktis<br />
Typische Dauer <strong>der</strong> Eiszeit: 100.000 Jahre<br />
Typische Dauer <strong>der</strong> Warmzeit: 10.000 – 12.000 Jahre<br />
Alle 4 früheren Warmzeiten waren um 1 – 3° C wärmer!
Ende <strong>der</strong> Eiszeit<br />
T nimmt ab<br />
CO2 steigt
CO2 hinkt Temperaturentwicklung ~ 200 Jahre nach<br />
Pedro et al. 2012
Themen II I<br />
• <strong>Klima</strong>-Prozesse – die mittlere Temperatur und<br />
<strong>der</strong> Treibhauseffekt – Treibhausgase CO2, CH4<br />
• Das Lorenz-System als Modell <strong>der</strong> Konvektion<br />
deterministisches Chaos und Lorenz-<br />
Attraktor abrupte Übergänge + Relaxation;<br />
• Der <strong>Sonne</strong>nfleckenzyklus und das <strong>Klima</strong>;<br />
• <strong>Klima</strong>-<strong>Modelle</strong> und räumliche Auflösung;<br />
• Der IPCC5 Bericht von 2013, Working Group I<br />
• Dansgaard-Oeschger Ereignisse und die bipolare<br />
<strong>Klima</strong>schaukel abrupte Temperaturän<strong>der</strong>ung
Das <strong>Klima</strong>system <strong>der</strong> Erde<br />
Hydrosphäre<br />
http://www.sk-zag.de/
Das <strong>Klima</strong>system <strong>der</strong> Erde<br />
• 1. <strong>Sonne</strong>neinstrahlung: Energiequelle des <strong>Klima</strong>s;<br />
• 2. Atmosphäre: Strahlungsbilanz,<br />
Treibhauseffekt, Transport von Wärme und<br />
Stoffen;<br />
• 3. Hydrosphäre: Transport von Wärme und<br />
Spurenstoffen, Wärmereservoir;<br />
• 4. Kryosphäre: jede Form von Eis, bestimmt<br />
Albedo des Planeten;<br />
• 5. Pedosphäre (Böden): Als Pedosphäre wird die<br />
Bodendecke auf <strong>der</strong> Erde bezeichnet.<br />
• 6. Biosphäre: Vegetation, marine Organismen,<br />
Verteilung von Stickstoff, Sauerstoff, Methan, CO2
<strong>Klima</strong>-Elemente & <strong>Klima</strong>-Prozesse
<strong>Klima</strong>-Elemente & <strong>Klima</strong>-Prozesse<br />
Nach T. Stocker, Vorlesung Uni Bern 2008
<strong>Sonne</strong>neinstrahlung & Albedo von Eis und Ozean<br />
<strong>Sonne</strong>neinstrahlung<br />
100 %<br />
Reflected<br />
85%<br />
<strong>Sonne</strong><br />
100 %<br />
Reflected<br />
7%<br />
Eis / Schnee<br />
Absorbieren 15%<br />
• Erwärmung weniger Eis mehr offenes Wasser<br />
Erwärmung Wasser mehr Eisabbau usw.
<strong>Sonne</strong>nspektrum -<br />
~Schwarzkörper @ 5770 K<br />
Einfallendes <strong>Sonne</strong>nspektrum<br />
5700 K Schwarzkörper<br />
Strahlung auf Meereshöhe
Strahlungsgleichgewicht <strong>der</strong> Erdatmosphäre<br />
ohne Treibhauseffekt<br />
<strong>Sonne</strong>nstrahlung<br />
s T S<br />
4<br />
Terrestrischer<br />
Strahlungsfluss<br />
S ~ s T E<br />
4<br />
Erd-<br />
Scheibe<br />
<strong>Sonne</strong><br />
Erde<br />
E in<br />
E out<br />
T E<br />
S 0<br />
1 A<br />
4<br />
255K 18 C<br />
4s<br />
Einstrahlung <strong>der</strong> <strong>Sonne</strong> = Solarkonstante: S 0 = 1367 W m -2<br />
Radiatives Gleichgewicht c Effektive Temperatur <strong>der</strong> Erde: +14° C !!!<br />
A: Albedo (Reflexionsvermögen) <strong>der</strong> Erde
Der Treibhaus-Effekt<br />
Absorption von terrestrischer Strahlung durch Atmosphäre<br />
Absorption<br />
<strong>Sonne</strong><br />
5770 K<br />
Erde<br />
288 K<br />
• Treibhausgase: H 2 O, CO 2 , CH 4 , O 3 , N 2 O, CFCs,…<br />
• Keine Treibhausgase: N 2 , O 2 , Ar, …
Transmission Erdatmosphäre<br />
Atmospheric Window
Reflexion (vis) und Emission (IR)
Die Erde als Strahler
Infrarotbild <strong>der</strong> Erde
Temperaturbild <strong>der</strong> Erde
Temperaturbild <strong>der</strong> Meere
Gleichgewicht <strong>der</strong> Erd-Atmosphäre<br />
Solarkonstante = 1367 W/m² 341 W/m² Mittel<br />
Netto F In = 239 W/m²<br />
Netto F Out = 239 W/m²
Spektrum <strong>der</strong> Strahlung vom Weltraum beobachtet:<br />
zusammengesetztes Schwarzkörperspektrum, emittiert von Schichten auf<br />
verschiedenen Höhen mit unterschiedlichen Temperaturen (N-Afrika)<br />
Volumen<br />
Atmosphäre<br />
= 4pR²h<br />
h ~ 8 km
Einfaches Strahlungsgleichgewicht<br />
Ungleichgewicht Temperaturzunahme dT/dt = 0,1° C/Dekade
Lösung hängt von a und e ab<br />
T E = 14 C<br />
Perfekter Strahler - 18 Grad C!
Einfaches Treibhaus-Modell<br />
Sichtbar<br />
IR<br />
F (1 A) / 4 (1 f ) sT fsT<br />
S<br />
4 4<br />
o 1<br />
Einfallende<br />
S-Strahlung<br />
F S<br />
/4<br />
Reflexion<br />
solar<br />
FA/4<br />
S<br />
Transmitted<br />
von Oberfläche<br />
4<br />
fsT 1<br />
4<br />
fsT 1<br />
(1 f) sTo<br />
4<br />
Atmosphärische<br />
Emission<br />
Atmosphärische<br />
Emission<br />
fsT 2 f sT<br />
T<br />
o<br />
4 4<br />
o<br />
1<br />
<br />
FS<br />
(1 A)<br />
<br />
f <br />
4(1 ) s <br />
2 <br />
Atmosphärenschicht (T 1 )<br />
Abs. Eff. 0 für solar (VIS)<br />
f für terr. (near-IR)<br />
1<br />
4<br />
F S<br />
/4<br />
FA/4<br />
S<br />
Oberflächen-Emission<br />
4<br />
sT o<br />
Erdoberfläche(T o )<br />
Absorptionseffizienz 1-A in VISIBLE<br />
1 in IR
Einfaches Treibhaus-Modell / Wolken<br />
c: mittlere Wolkenbedeckung (Cirrus)
T 1 = + 14 C<br />
T 2 = - 38,8 C<br />
auf 8,2 km
Warum erwärmt sich die Erde durch Treibhausgase ?<br />
Bsp.: TGas absorbiere @ 11 mm<br />
1.<br />
1. Anfangszustand<br />
2.<br />
2. Mische ein TGas zu, das<br />
bei @ 11 mm absorbiert;<br />
Emission @ 11 mm<br />
nimmt ab (wir sehen die<br />
Oberfläche nicht mehr<br />
@ diesem l)<br />
3. zu einem neuen Zustand,<br />
totale Emission integriert über<br />
alle l’s muss erhalten bleiben<br />
e Emission erfolgt @ an<strong>der</strong>en<br />
l’s und muss zunehmen<br />
e Die Erde erwärmt sich!<br />
3.
Absorption<br />
Effizienz des Treibhauseffektes für Globale Erwärmung<br />
Effiziente Treibhausgase absorbieren im “atmospheric window” (8-13 mm).<br />
Gase, die in bereits saturierten Gebieten des Spektrums absorbieren, sind<br />
keine effizienten Treibhausgase .
Der Strahlungsantrieb für <strong>Klima</strong>än<strong>der</strong>ungen<br />
F in<br />
F out<br />
Einfallende<br />
<strong>Sonne</strong>n-<br />
Strahlung<br />
Reflektierte<br />
<strong>Sonne</strong>nstrahlung<br />
(Oberfläche, Luft,<br />
Aerosole, Wolken)<br />
IR terrestr. Strahlung ~ T 4 ;<br />
absorbiert/reemittiert durch<br />
Treibhausgase, Wolken,<br />
absorbierende Aerosole<br />
Erdoberfläche<br />
• Stabiles <strong>Klima</strong> definiert sich durch Strahlungsgleichgewicht: F in = F out<br />
• Schnelle Störung e Strahlungsantrieb DF = F in – F out<br />
Zunahme <strong>der</strong> Treibhausgase g DF > 0 positive Kraftwirkung<br />
• Strahlungsantrieb än<strong>der</strong>t den Wärmeinhalt H <strong>der</strong> Erdatmosphäre:<br />
dH DT DF<br />
o<br />
eventuell zu Gleichgewicht DT<br />
dt l<br />
o<br />
lD<br />
T 0 ist die Oberflächentemperatur und l ist ein <strong>Klima</strong>-Feedback-Parameter<br />
• Verschiedene <strong>Klima</strong>-<strong>Modelle</strong> l = 0,3-1,4 K m 2 W -1 , unabhängig vom S-Antrieb;<br />
Unterschiede in den <strong>Modelle</strong>n gehen auf diesen Feedback zurück!<br />
F
IPCC4, Kap. 6.4 / Eisbohrkerne Antarktis
Strahlungsantrieb 1750 – 2005 / IPCC4
Strahlungsantrieb-Szenarien IPCC5<br />
Strahlungsantrieb durch anthropogene Emissionen im Jahre 2100<br />
gegenüber den vorindustriellen Werten nach den neuen ECP-Szenarien.<br />
Die negativen Werte (blau) gehen auf anthropogene Aerosole zurück.
Das Lorenz-Saltzmann Modell<br />
<strong>der</strong> konvektiven Strömung<br />
Saltzmann 1962; Lorenz 1963
Konvektionszonen <strong>der</strong> Atmosphäre<br />
Nahe Äquator Heizung maximal Auftrieb<br />
Wenn Luft zu Boden strömt Hochdruckgebiete<br />
Strömungen nach Norden und Süden<br />
Climate4you
Lorenz-Modell: die Geometrie<br />
Stromfunktion<br />
3 Zustände:<br />
in Ruhe o<strong>der</strong><br />
Urzeigersinn<br />
o<strong>der</strong><br />
Gegen-<br />
Uhrzeigersinn<br />
Temperatur<br />
lineare<br />
Temperaturschichtung
Die Navier-Stokes Gleichungen<br />
Dichteunterschied<br />
Auftrieb<br />
Inkompressibel
Verwirbelung und Wärmeleitung<br />
Linearer Temperaturabfall<br />
plus Fluktuation
Ansatz und Lorenz-System
Lorenz-System: Interpretation<br />
3 Amplituden:<br />
X(t): Geschwindigkeitsamplitude (+/-)<br />
Y(t): Amplitude <strong>der</strong> Temperaturvariation<br />
Z(t): nicht-lineare Temperaturschichtung<br />
3 Parameter:<br />
b = 4/(1 + a²) = 8/3: Zellengeometrie<br />
s = n/k = 10: Prandtl-Zahl, Viskosität<br />
zu Wärmeleitung, s = 7 Wasser; 0,7 Luft<br />
r = gaH³DT/nk/Ra cr : Rayleigh-Zahl steuert<br />
das Verhalten des Systems<br />
Ra cr = p 4 (1 + a²)³/a²
Lorenz-System: Gleichgewichtslagen<br />
2 Gleichgewichtslagen:<br />
r = 28: X = Y = +- 8,49.<br />
Abrupte Übergänge<br />
+ Langsame Relaxation
= 28: Chaos<br />
Parameter: b = 8/3; s = 10<br />
r = 20: transientes Chaos<br />
r = 100: oszillatorisches Verhalten
Lorenz-System: Transientes Chaos<br />
Camenzind 2013: r = 20
Lorenz-System: Chaos Attraktor<br />
Im Uhrzeigersinn<br />
Im Gegenuhrzeigersinn<br />
Camenzind 2013: r = 28
Lorenz-System: Chaos Attraktor<br />
Camenzind 2013: r = 28
Camenzind 2013: r = 50<br />
Lorenz-System: Oszillation
Der Lorenz Attraktor r = 28
Der Lorenz Attraktor r = 28
Der Lorenz Attraktor in <strong>der</strong> Kunst
Der Lorenz Attraktor
Lorenz-System im Lab
Lorenz-System: CFD Compu-Experiment
<strong>Einfluss</strong> <strong>der</strong> <strong>Sonne</strong>neinstrahlung ?
<strong>Sonne</strong> ist variabel
Differentielle Rotation Dynamo<br />
Ebenfalls deterministisches Chaos
<strong>Sonne</strong>nflecken werden seit 1749<br />
systematisch gezählt (Wolf)
<strong>Sonne</strong>nfleckenzahl seit 1954<br />
19<br />
20<br />
21<br />
22<br />
23<br />
24
<strong>Sonne</strong>nfleckenzahl seit 1900<br />
Maximum von 1906 ~ wie 2013
Neues Maun<strong>der</strong>-<br />
Minimum ?
Variation <strong>der</strong> <strong>Sonne</strong>neinstrahlung TSI<br />
Strahlungsantrieb < 0,5 W/m²
Historische <strong>Sonne</strong>neinstrahlung<br />
Dalton<br />
Minimum<br />
Kleine<br />
Eiszeit
Globale Temperatur und <strong>Sonne</strong>nflecken
Kosmische Strahlung antizyklisch
Die solaren Schwankungen unterliegen einem<br />
11-Jahres-Zyklus<br />
<strong>Sonne</strong>nflecken<br />
Total Solar<br />
Irradiance<br />
1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010<br />
Schwankungsbreite:<br />
nur etwa 0,1%<br />
UV<br />
von einigen %<br />
bis zu 70%<br />
Kosmische<br />
Strahlung<br />
bis zu 10%<br />
1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005<br />
2010<br />
Gray et al 2010
<strong>Sonne</strong>neinstrahlung & kleine Eiszeiten<br />
Über einen Zeitraum von zweitausend Jahren lässt sich eine<br />
natürliche Zyklik erkennen
Der solare 1000-Jahres-Zyklus und seine klimatischen Auswirkungen<br />
Wie würde <strong>der</strong> Zyklus ohne anthropogenen<br />
<strong>Einfluss</strong> weitergehen?<br />
1850<br />
1000<br />
vor Chr.<br />
0<br />
1000<br />
nach Chr.<br />
HEUTE<br />
<strong>Sonne</strong><br />
Driver<br />
Minoische<br />
Wärmephase<br />
Römische<br />
Wärmephase<br />
Mittelalterliche<br />
Wärmphase<br />
Mo<strong>der</strong>ne<br />
Wärmphase<br />
Temperatur<br />
Kältephase<br />
Kältephase<br />
Kältephase<br />
<strong>der</strong> Völkerwan<strong>der</strong>ungen<br />
Kleine<br />
Eiszeit<br />
CO<br />
2
<strong>Sonne</strong>nfleckenfleckenzahl aus 14 C-Daten<br />
Solanki 2013
Globale<br />
<strong>Klima</strong>-<br />
<strong>Modelle</strong><br />
National Center for<br />
Atmospheric Research<br />
NCAR
Globale <strong>Klima</strong>-<strong>Modelle</strong> Diskretisierung
<strong>Klima</strong>-<strong>Modelle</strong> Computer<br />
Fluid-Dynamik, Strahlungstransport<br />
Erdoberfläche:<br />
4pR² = 510 Mio. qkm<br />
510 Mio. Zellen<br />
pro Ebene/qkm
Physikalische Variablen & Gleichungen<br />
Berechne in je<strong>der</strong> Gitterzelle (Milliarden) &<br />
diskretisiere die Zeitentwicklung Dt ~ min:<br />
Q(t+Dt) = Q(t) + Dt*Q(t) + P(t)<br />
P(t): Parametrisierung<br />
von Subgrid-<br />
Prozessen
<strong>Klima</strong>-<strong>Modelle</strong> - Gleichungen
Verbesserung <strong>der</strong><br />
<strong>Klima</strong>-<strong>Modelle</strong><br />
1990 – 2013<br />
2013: 11,13 km Auflösung / 0,1 Grad
Fortschritt in <strong>Klima</strong>-<strong>Modelle</strong>n
Fortschritt in <strong>Klima</strong>-<strong>Modelle</strong>n
Meeres-Strömung Simulation
Community Earth<br />
System Models CESM3.0
IPCC5
IPCC 5 th Assessment Report<br />
Working Group I: Climate science<br />
report end of 2013<br />
Working Group II: Adaptation<br />
report early 2014<br />
Working Group III: Mitigation<br />
report mid 2014<br />
Synthesis report:<br />
report late 2014.
IPCC5: CO2 in Atmosphäre steigt an<br />
Ergebnisse <strong>der</strong> Beratungen vom Sept. 2013
IPCC5: zwischen 1880 und 2012<br />
ist Temperatur um 0,85 C gestiegen
IPCC5 Szenarien & Wachstum<br />
7,5 7,5
IPCC4 / IPCC5 Szenarien
IPCC5: Temperatur wird steigen<br />
Konst. Konzentration<br />
Konzentration bleibt konstant
IPCC5 Szenarien in GFDL
100 Jahre Temperaturentwicklung<br />
Schwingungen um Gleichgewicht?
30 Jahre Temperaturentwicklung<br />
T ~ const über die letzten 15 Jahre?
Nordpol vs. Südpol
From the Summary For Policymakers of the WG1 Report for the<br />
IPCC 5 th Assessment Report
IPCC5: Arktisches Eis schmilzt
Antarktisches Eis schmilzt nicht!
IPCC5: Meeresniveau wird steigen
IPCC5: Nie<strong>der</strong>schläge nehmen zu<br />
„Trockene Gebiete werden trockener“ – bis -30%<br />
„Feuchte Gebiete werden feuchter“ – bis +50%
IPCC5 Prognosen<br />
Für die nächsten Dekaden wird eine Erwärmung von<br />
etwa 0,2°C pro Dekade vorhergesagt.<br />
Selbst wenn alle Treibhausgaskonzentrationen und Aerosole<br />
auf dem Niveau des Jahres 2000 gehalten würden, so würde sich<br />
immer noch eine Erwärmung von 0,1° C pro Dekade einstellen.<br />
Vermehrte Emission von Treibhausgasen auf dem Niveau des<br />
gegenwärtigen Wachstums bewirkt zusätzliche Erwärmung<br />
und würde unser <strong>Klima</strong> im 21. Jh. drastisch än<strong>der</strong>n –<br />
heftiger als im 20. Jh. beobachtet.<br />
Die zusätzliche Wärme als Resultat menschlicher Aktivitäten<br />
wird Gletscher und polare Eiskappen abschmelzen,<br />
die Ozeane werden sich erwärmen und expandieren,<br />
was zu extremeren Wetterlagen führen wird (Tornados, …).
Die Bipolare <strong>Klima</strong>schaukel
Dansgaard-Oeschger Ereignisse<br />
Erwärmungen in 10-20 Jahren
CO2 folgt <strong>der</strong> Temperaturentwicklung ~ 200 Jahre<br />
Pedro et al. 2012
Abrupte <strong>Klima</strong>-Än<strong>der</strong>ungen<br />
We<strong>der</strong> die Dansgaard-Oeschger- noch die Heinrich-Ereignisse<br />
lassen sich durch die Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Erdbahnparameter erklären,<br />
die für den Wechsel von Warm- und Kaltzeiten verantwortlich sind.<br />
Stattdessen gehen <strong>Klima</strong>forscher davon aus, dass diese abrupten<br />
<strong>Klima</strong>verän<strong>der</strong>ungen durch nichtlineare Wirkungsketten im<br />
<strong>Klima</strong>system hervorgerufen werden. Diese Erkenntnis <strong>der</strong><br />
Paläoklimaforschung hat zu einem wichtigen Paradigmenwechsel in<br />
<strong>der</strong> <strong>Klima</strong>forschung geführt.<br />
Heute ist unbestritten, dass abrupte <strong>Klima</strong>än<strong>der</strong>ungen auftreten<br />
könnten – ein Umstand, <strong>der</strong> lange als physikalisch unplausibel galt.<br />
Bisher sind die Ursachen und <strong>der</strong> Verlauf abrupter <strong>Klima</strong>än<strong>der</strong>ungen<br />
nur sehr unzureichend verstanden. Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> großskaligen<br />
Ozeanzirkulation, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Tiefenwasserbildung im<br />
Nordatlantik, sowie die Dynamik <strong>der</strong> Eisschilde auf Grönland und <strong>der</strong><br />
Antarktis werden als Schlüsselelemente für abrupte <strong>Klima</strong>än<strong>der</strong>ungen<br />
in Vergangenheit und Zukunft angesehen.
Zusammenfassung<br />
• Temperatur <strong>der</strong> Erde kann ohne Treibhausgase<br />
nicht verstanden werden – wäre sonst bei -18° C.<br />
• Einfaches 2-Temperatur-Modell ergibt schon gute<br />
Schätzung für die mittlere Temperatur von +14° C.<br />
• <strong>Klima</strong>verän<strong>der</strong>ung wird heute durch den<br />
Strahlungsantrieb DF(t) parametrisiert IPCC5<br />
hat 4 Szenarien definiert (sog. RCPs).<br />
• Das Lorenz-Modell beschreibt Chaos (Attraktor) in<br />
Meeresströmungen und atmosphär. Konvektion.<br />
• Die <strong>Sonne</strong>neinstrahlung än<strong>der</strong>t sich mit dem 11-<br />
Jahres Zyklus (DF < 0,5 W/m²), zeigt aber auch<br />
Zykluszeiten von etwa 1000 Jahren, die kleine<br />
Eiszeiten und Warmperioden erklären.<br />
• Ursache des „Temperaturanstiegs“ in den letzten<br />
30 Jahren ist nicht geklärt – CO2 o<strong>der</strong> Relaxation?