Spielflächenleitplanung 2020 Stadt Lünen

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Teil A: Grundlagen Richtlinien des Gemeindeunfall- Versicherungs-Verbandes (GUV) In den Richtlinien des Gemeindeunfallversicherungsverbandes (GUV) finden sich Vorgaben für die Ausstattung von Schulen und Kindertagesstätten, die über die DIN EN-Normen hinausgehen. Es werden Regeln über die Gestaltung von Freiflächen zum Spielen und die Beschaffenheit von Spielgeräten in den genannten Einrichtungen aufgestellt, die teilweise auch auf die Gestaltung öffentlicher Spielplätze übertragen werden können. Richtwerte Spielflächenbedarf Die in den einzelnen Kommunen Deutschlands angestrebten Richtwerte zur Spielflächenversorgung sind nicht einheitlich und schwanken stark. Sie liegen beispielsweise in Hamburg bei nur 1,5 m² pro Einwohner (Stand 2006); im Bielefeld hingegen bei 4 m² pro Einwohner (Stand 2006). Die im Folgenden aufgeführten Richtlinien zur Spielflächenbedarfsermittlung werden dabei häufig zugrunde gelegt. Der „Goldene Plan“ Die „Richtlinien für die Schaffung von Erholungs- , Spiel- und Sportanlagen“, der sogenannte „Goldene Plan“ der Deutschen Olympischen Gesellschaft (DOG) aus dem Jahre 1959 benannte die ersten Richtwerte für die Bedarfsermittlung für Spielflächen. Er liegt mittlerweile in der 3. Fassung aus dem Jahr 1976 vor und dient nach wie vor als allgemeine Grundlage zur Spielflächenversorgung, wonach Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen jeweils 0,75 m² bzw., in ein Verhältnis zur Gesamtbevölkerung gesetzt, 2,25 m² Spielfläche pro Einwohner zur Verfügung stehen sollte und hat Bedeutung als eine anerkannte Empfehlung bei der kommunalen Entwicklungsplanung. So wird dieser Wert zum Beispiel derzeit auch in den dicht bebauten Stadtbezirken von Münster und Osnabrück zugrunde gelegt. Auch in Lünen kann mit diesem Richtwert gearbeitet werden, da sowohl die Einwohner- als auch im speziellen die Kinder- und Jugendlichenzahlen der einzelnen Statistikbezirke Lünens vorliegen. Runderlass Innenministerium NRW Gemäß dem seit über 38 Jahren gültigen Runderlass des Innenministers (RdErl. d. Innenministers v. 31.7.1974-VC2-901.11; Fassung vom 01.03.2003, Geltungsbereich: öffentliche Spielplätze) hängt der Spielflächenbedarf insbesondere ab von - der Lage, Größe und Struktur der Gemeinde, - der Einwohnerdichte, sowie von der - Bebauungs- und Erschließungsform, - der gesamten Wohngeschossfläche und dem Feiflächenanteil, - der Art des Spielflächensystems, - anderen Möglichkeiten der Spielbetätigung. Gemäß des Runderlasses werden 3 Spielbereichs-Kategorien unterschieden. • Spielbereiche der Kategorie A: Spielbereiche A haben eine zentrale Funktion für einen Ort bzw. Ortsteil. Sie dienen allen Altersstufen. In ihnen sollen möglichst vielfältige Spielbetätigungen – auch für Erwachsene – möglich sein. Sie sollen eine Spielfläche von mindestens 1.500 m² Größe aufweisen und in der Regel nicht weiter als 1.000 m von den zugeordneten Wohnbereichen entfernt sein. Werden zur Verbesserung der Funktionsfähigkeit größere Spielflächen vorgesehen, können auch größere Entfernungen in Kauf genommen werden. Auf die Spielbereiche A sollen etwa 40% bis 60% der gesamten Spielfläche des Gemeindegebietes entfallen. • Spielbereiche der Kategorie B: Spielbereiche B sind vorzugsweise für die schulpflichtigen Kinder bestimmt und auf deren Erlebnis- und Betätigungsdrang ausgerichtet. In ihrer Funktion können sie beispielsweise für Sand-, Rasen-, Wasser-, Bau-, Ball-, Spielflächenleitplanung Stadt Lünen 7
Teil A: Grundlagen Bewegungs-, Lauf- oder Kletterspiele angelegt werden. Die Größe des Spielbereiches soll der jeweiligen Funktion entsprechen, mindestens aber 400 m² betragen und die Entfernung zu den zugeordneten Wohnbereichen 500 m möglichst nicht überschreiten. Etwa 20% bis 50% der Gesamtspielfläche des Gemeindegebietes soll auf Spielbereiche der Kategorie B entfallen. • Spielbereiche der Kategorie C: In der Nähe der Wohnungen sollen für Kleinkinder und jüngere Schulkinder Spielbereiche der Kategorie C zur Verfügung stehen. Sie sollen Einrichtungen z. B. zum Hangeln, Rutschen, Balancieren und sonstige Spieleinrichtungen aufweisen und Flächen für Bewegungsund Ballspiele erhalten. Die Spielfläche soll eine Mindestgröße von 60 m² nicht unterschreiten, die Entfernung zu den zugehörigen Wohneinheiten 100 m in der Regel nicht überschreiten. Etwa 20% der Gesamtflächen des Gemeindegebietes soll auf Spielbereiche der Kategorie C entfallen. Mit der Gliederung in verschiedene Spielbereiche soll gemäß des Runderlasses ein integriertes Spielflächensystem für das gesamte Gemeindegebiet entwickelt werden, um den Bedürfnissen der einzelnen Alterstufen von Kindern und Jugendlichen zu entsprechen. Der Spielflächenbedarf hängt dabei insbesondere von der Lage, Größe und städtebaulichen Struktur der Gemeinden und Städte ab sowie von der Einwohnerdichte, der Bebauungsform, der Wohngeschoßfläche und dem Freiflächenanteil. Der grundsätzliche Spielflächenbedarf soll demnach gemäß des Innenminister-Runderlasses unter Berücksichtigung der vorab erwähnten Faktoren aus den in der nachfolgenden Tabelle angegebenen Richtwerten ermittelt werden, die in der Regel nicht unterschritten werden sollen: Tabelle 1: Spielflächenbedarf gemäß Runderlass des Innenministeriums NRW Bebauungsdichte (GFZ= Geschoßflächenzahl) Einwohnerdichte (E/ha) Spielflächenbedarf (m²/E) 0,4 und weniger 160 und weniger 2,4 0,8 280 3,0 1,0 350 3,3 1,2 420 3,6 1,4 455 4,2 1,6 und mehr 490 und mehr 4,5 8 Spielflächenleitplanung 2020 Stadt Lünen
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