Ausgabe März 2013 "Ladestation Weiterbildung" - Marktplatz Bildung
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Energienetze und -speicher/E-Mobilität<br />
Wir sind es gewöhnt, dass Strom genauso<br />
zuverlässig aus der Steckdose<br />
kommt wie Wasser aus dem Hahn.<br />
Das Berliner Gasnetz sichert flächendeckenden<br />
Zugang, viele Gebäude sind<br />
an Fernwärmetrassen angeschlossen.<br />
Nichts geht ohne diese Netze – doch<br />
für die künftige Energieversorgung wird<br />
es auch hier neue Lösungen geben<br />
müssen. Mehrere Aspekte spielen dabei<br />
eine Rolle.<br />
Das Stromnetz muss für die Elektrizität<br />
aus erneuerbaren Energien aufnahmefähig<br />
werden. Gegenwärtig kommt<br />
es an windigen Tagen und Nächten<br />
vor, dass Windkraftanlagen vom Netz<br />
genommen werden müssen, weil ihr<br />
Strom nicht zu den Verbrauchern geleitet<br />
werden kann. Als Beispiel werden oft<br />
die großen Windparks an und vor der<br />
Küste genannt. Der hier erzeugte Strom<br />
sollte in die industriellen Ballungsgebiete<br />
Süddeutschlands geleitet werden,<br />
die dafür nötigen Leitungen müssen<br />
erst noch gebaut werden. Aber dieses<br />
Thema betrifft auch das Land Brandenburg:<br />
Bis zum Jahr 2020 sollen hier<br />
etwa 600 Kilometer neue Trassen im<br />
380-Kilovolt-Netz gebaut werden, dazu<br />
noch einmal 1.500 Kilometer Leitungen<br />
im 110-kV-Verteilnetz. Hinzu kommen<br />
die Mess- und Steuereinrichtungen,<br />
mit denen der Stromfluss in den Netzen<br />
geregelt wird. Die Stromnetzbetreiber<br />
müssen ständig eine Frequenz von 50<br />
Hertz im Stromnetz gewährleisten, und<br />
das ist immer komplizierter geworden.<br />
Immer mehr Energieerzeuger speisen<br />
Strom ins Netz ein. Vor allem bei Solarund<br />
Windparks schwankt die Leistung<br />
stark. Diese Schwankungen gilt es auszugleichen,<br />
um eine Netzüberlastung zu<br />
vermeiden.<br />
Besser wäre es, den überschüssigen<br />
Strom aus Sonne und Wind zu speichern<br />
und dann in die Netze zu leiten,<br />
wenn der Bedarf da ist. Die Speicherung<br />
der erneuerbaren Energien ist das<br />
Hauptproblem, mit dem sich Wissenschaftler<br />
und Energietechnikindustrie<br />
geradezu fieberhaft auseinandersetzen.<br />
Ganz klassisch ist das Prinzip des Akkumulators:<br />
Die Berliner BAE Batterien,<br />
ein traditionsreiches Unternehmen in<br />
Oberschöneweide, hat dieses Feld für<br />
sich entdeckt. Sie fertigt zum Beispiel<br />
Akkumulatoren für die Stromversorgung<br />
in entlegenen Gebieten Russlands. Ein<br />
Windrad wird mit dem Groß-Akku gekoppelt<br />
und versorgt Siedlungen, in<br />
denen bisher Tag und Nacht Dieselgeneratoren<br />
laufen. Auch die Gasversorgung<br />
lässt sich für die Stromspeicherung<br />
nutzen. Hier ist ein Umweg nötig:<br />
Mit dem Strom aus Wind oder Sonne<br />
wird Wasserstoff erzeugt und ins Gasnetz<br />
eingespeist – die Netzgesellschaft<br />
Berlin-Brandenburg will das Prinzip Power-to-Gas<br />
in einer Anlagen auf dem<br />
EUREF-Gelände in Berlin-Schöneberg<br />
demonstrieren.<br />
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