Ausgabe März 2013 "Ladestation Weiterbildung" - Marktplatz Bildung
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Learning eMobility<br />
Hochspannung unter der Haube<br />
Die Innung des Kraftfahrzeuggewerbes bildet auch an<br />
E- und Hybridfahrzeugen aus<br />
Sebastian Niewiara ist begeistert vom<br />
Opel Ampera. „Viele denken, ein<br />
Elektro auto ist nicht besonders schnell“,<br />
sagt er. „Nach der ersten Fahrt sind<br />
sie dann total überrascht.“ Auf dem<br />
Hof der Innung des Kraftfahrzeuggewerbes<br />
Berlin in der Obentrautstraße<br />
steht der Elektro-Opel, der 40 bis 70<br />
Kilometer mit einer Akkuladung schafft,<br />
bei längeren Strecken erzeugt ein kleiner<br />
Benzinmotor Strom für den elektrischen<br />
Antrieb. Das Fahrzeug begeistert<br />
nicht nur den Technischen Ausbilder<br />
Sebastian Niewiara, sondern auch die<br />
KFZ-Fachleute, die an der Fachschule<br />
für KFZ-Technik der Innung meist zum<br />
ersten Mal an einem Elektro- oder Hybridfahrzeug<br />
arbeiten. Die Innung engagiert<br />
sich im Projekt „Learning eMobility“,<br />
in dem Wissen über die technischen<br />
Herausforderungen der Elektromobilität<br />
vermittelt werden. „Elektroautos haben<br />
Hochspannung an Bord“, erklärt Rainer<br />
Ulrich, der stellvertretende Leiter der<br />
Fachschule. „Nicht jeder darf so einfach<br />
daran arbeiten.“ Den Befähigungsnachweis<br />
erhalten KFZ-Mechaniker und<br />
KFZ-Mechatroniker nach einer zweitätigen<br />
Schulung, der „Hochvoltschulung“,<br />
der Berufsabschluss und das Mindestalter<br />
von 18 Jahren sind aufgrund der hohen<br />
Verantwortung im Betrieb Voraussetzung.<br />
Fachwerkstätten schicken Mitarbeiter<br />
zu diesem Lehrgang. „Es gibt<br />
zwar noch nicht so viele Elektroautos,<br />
aber es ist gut, sich auf die neue Technik<br />
vorzubereiten“, meint Rainer Ulrich.<br />
Die Zertifizierung durch die Innung als<br />
„Fachbetrieb für Hochvoltfahrzeuge“ ist<br />
eine zusätzliche Werbung. Das gilt für<br />
die Fachkräfte mit dem Befähigungsnachweis<br />
natürlich auch. In die Ausbildung<br />
zum/zur KFZ-Meister/in und<br />
in die Vorstufe Servicetechniker/in ist<br />
die Schulung deshalb bereits integriert<br />
– ohne zusätzliche Kosten. Denn die E-<br />
Mobilität wird kommen, davon sind der<br />
Rainer Ulrich und Sebastian Niewiara<br />
felsenfest überzeugt.<br />
Auch in der Erstausbildung wird es künftig<br />
einen Wochenlehrgang für die Spezialisten<br />
geben. Sie lernen unterschiedliche<br />
Antriebssysteme kennen, Ladesysteme,<br />
den Umgang mit Hochspannung<br />
usw. Andere Fachrichtungen erhalten<br />
einen Schnupperkurs, um Grundlagen<br />
der Technik zu verstehen. Sebastian<br />
Niewiara erlebt selbst, wie seine Begeisterung<br />
sich auf die Kursteilnehmer<br />
überträgt – wenn sie an die Technik<br />
richtig heran dürfen. Die ist vielfältig,<br />
und die KFZ-Innung hält verschiedene<br />
Fahrzeuge der großen Hersteller bereit:<br />
den Toyota Prius zum Beispiel, ein sogenannter<br />
Plug-In-Hybrid, der an der<br />
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