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I. Elementargeometrie

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2 <strong>Elementargeometrie</strong><br />

Seien g und h zwei Gerade, die einander in einem Punkt S h<br />

schneiden. Dann sind einander gegenüberliegende Winkel,<br />

die von den beiden Geraden eingeschlossen werden, gleich<br />

α S β<br />

groß. In der Zeichnung sind zwei solche Winkel mit α und g<br />

β bezeichnet. Dreht man die gesamte Figur um den Punkt<br />

S um 180 0 , dann gehen die Geraden g und h in sich selbst<br />

über. Der Winkel β kommt dann auf dem Winkel α zu liegen. Somit sind die beiden<br />

Winkel gleich. (Scheitelwinkel)<br />

Zwei parallele Geraden g 1 und g 2 werden von<br />

einer dritten Geraden h geschnitten. Der Schnittpunkt<br />

von g 1 mit h sei S und der Schnittpunkt von<br />

g 2 mit h sei R. Dann sind die in der Zeichnung mit g 2<br />

γ R<br />

α und β bezeichneten Winkel gleich groß. Das sieht<br />

man, wenn man die gesamte Figur entlang der Geraden<br />

h verschiebt, sodass g 1 dann auf g 2 liegt und<br />

h<br />

h in sich selbst übergeht. Der Winkel α liegt dann<br />

S α<br />

auf dem Winkel β, womit die Gleichheit dieser Winkel<br />

gezeigt ist (Stufenwinkel). Aus obigem Resultat<br />

g 1<br />

folgt dann, dass auch der mit γ bezeichnete Winkel gleich α ist (Wechselwinkel).<br />

Seien g und h zwei Gerade, die einander in einem<br />

Punkt S schneiden und den Winkel α einschließen.<br />

Sei u eine senkrechte Gerade auf g und v eine senkrechte<br />

Gerade auf h. Der von u und v eingeschlossene<br />

Winkel β ist dann gleich α. Das sieht man so:<br />

Wir drehen die Geraden u und v um ihren Schnittpunkt<br />

P um 90 0 und erhalten die Geraden ũ und ṽ,<br />

die dann ebenfalls den Winkel β einschließen. Da ũ<br />

parallel zu g liegt und ṽ parallel zu h, muss β = α<br />

gelten. Durch die Parallelverschiebung, die P in S<br />

überführt, wird ja ũ auf g und ṽ auf h abgebildet.<br />

Der Winkel β liegt dann auf dem Winkel α.<br />

Schließlich beweisen wir noch zwei einfache Resultate für das Dreieck.<br />

h<br />

g<br />

v<br />

P<br />

β<br />

β<br />

u<br />

ũ<br />

ṽ<br />

S<br />

β<br />

α<br />

Satz 1: Die Summe der (Innen)Winkel eines Dreiecks beträgt 180 0 .<br />

Beweis: Die Eckpunkte und Winkel des Dreiecks<br />

g<br />

werden wie üblich bezeichnet. Wir zeichnen eine<br />

zur Dreiecksseite AB parallele Gerade g durch<br />

den Eckpunkt C des Dreiecks. Diese bildet mit<br />

der Dreiecksseite AC einen Winkel ε und mit der<br />

Dreiecksseite BC einen Winkel δ. Nach dem oben<br />

bewiesenen Resultat gilt ε = α und δ = β, da die<br />

α<br />

A<br />

Gerade g parallel zur Seite AB liegt. Klarerweise<br />

gilt ε + γ + δ = 180 0 . Damit ist auch α + γ + β = 180 0 gezeigt.<br />

ε<br />

C<br />

γ<br />

δ<br />

β<br />

B

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