I. Elementargeometrie
I. Elementargeometrie
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Franz Hofbauer 5<br />
dieser parallelen Geraden die Strecke AB in k gleich lange Teile der Länge s teilen, auch<br />
|AB| = ks. Damit ist AB<br />
CD = |AB|<br />
|CD| = k SA<br />
n<br />
gezeigt. Wir haben also<br />
SC = SB<br />
SD = AB<br />
CD bewiesen.<br />
Um den Beweis zu führen, wenn SA<br />
SC<br />
nicht<br />
rational ist, teilen wir wie oben die Strecke<br />
D<br />
SC in n gleiche Teile der Länge q = |SC|<br />
n<br />
und zeichnen parallele Geraden zu v bzw.<br />
B 2<br />
B B<br />
zu h, die SD in n gleiche Teile der Länge<br />
1<br />
r und CD in n gleiche Teile der Länge s<br />
h<br />
v<br />
teilen. Die Punkte A und B liegen jetzt<br />
nicht auf einem Unterteilungspunkt. Seien<br />
A 1 und A 2 die Unterteilungspunkte auf der S g<br />
Strecke SC, zwischen denen A liegt. Seien<br />
A 1 A A 2 C<br />
B 1 und B 2 die Unterteilungspunkte auf der<br />
Strecke SD, zwischen denen B liegt. Die Strecken A 1 B 1 und A 2 B 2 liegen dann parallel<br />
zur Strecke AB. Und da es sich bei den Punkten A 1 , A 2 , B 1 , B 2 um Unterteilungspunkte<br />
handelt, erhalten wir |SA 1|<br />
|SC|<br />
= |SB 1|<br />
|SD|<br />
= |A 1B 1 |<br />
|CD|<br />
und |SA 2|<br />
|SC|<br />
= |SB 2|<br />
|SD|<br />
= |A 2B 2 |<br />
|CD|<br />
aus dem ersten<br />
Teil des Beweises.<br />
Es gilt |SA| < |SA 2 | und |SB 1 | < |SB|. Wegen |SA 2 | = |SA 1 | + q folgt |SA| − q < |SA 1 |<br />
und |SA|−q<br />
|SC|<br />
< |SA 1|<br />
|SC|<br />
= |SB 1|<br />
|SD|<br />
< |SB|<br />
|SA|<br />
|SD|<br />
. Setzt man für q ein, so erhält man<br />
|SC| − 1 n < |SB|<br />
|SD| .<br />
Es gilt |SA| > |SA 1 | und |SB 2 | > |SB|. Wegen |SA 1 | = |SA 2 | − q folgt |SA| + q > |SA 2 |<br />
und |SA|+q<br />
|SC|<br />
> |SA 2|<br />
|SC|<br />
= |SB 2|<br />
|SD|<br />
> |SB|<br />
|SD|<br />
. Setzt man für q ein, so erhält man<br />
|SA|<br />
|SC| + 1 n > |SB|<br />
|SD| .<br />
Wir haben somit |SA|<br />
|SC| − 1 n < |SB|<br />
|SD|<br />
< |SA|<br />
|SC| + 1 n<br />
gezeigt. Das gilt für alle n ∈ N. Daraus<br />
ergibt sich die Gleichheit |SA|<br />
|SC| = |SB|<br />
SA<br />
|SD|<br />
, das heißt<br />
SC = SB<br />
SD .<br />
Da aber auch |A 1 B 1 | < |AB| und |A 2 B 2 | > |AB| gelten, kann man diesen Beweisschritt<br />
auch mit |A 1 B 1 | statt |SB 1 |, mit |A 2 B 2 | statt |SB 2 |, mit |AB| statt |SB| und mit |CD|<br />
statt |SD| durchführen und erhält |SA|<br />
|SC| − 1 n < |AB|<br />
|CD|<br />
< |SA|<br />
|SC| + 1 n<br />
. Da dies für alle n ∈ N<br />
gilt, ist auch |SA|<br />
|SC| = |AB|<br />
SA<br />
|CD|<br />
gezeigt, das heißt<br />
SC = AB<br />
CD .<br />
Der Fall, in dem die parallelen Geraden auf verschiedenen Seiten von S liegen, lässt sich wie<br />
im ersten Beweis durch Spiegeln am Punkt S auf den Fall zurückführen, wo die parallelen<br />
Geraden auf derselben Seite von S liegen.<br />
Wenn die oben vorausgesetzte Situation vorliegt mit zwei einander schneidenden Geraden<br />
g und h, die von zwei parallelen Geraden u und v geschnitten werden, dann verwendet<br />
man die in Satz 3 formulierte Version des Strahlensatzes mit orientierten Verhältnissen.<br />
Häufig wendet man den Strahlensatz aber auch auf ähnliche Dreiecke an. Wir nennen<br />
die Dreiecke △ ABC und △ DEF ähnlich, wenn<br />
∠ CAB = ∠ F DE, ∠ ABC = ∠ DEF und ∠ BCA = ∠ EF D<br />
gilt. In diesem Fall kann man die Dreiecke übereinanderlegen, sodass der Punkt D auf A<br />
liegt, die Seite AB auf DE und die Seite AC auf DF . Aus dem Strahlensatz folgt dann<br />
|AB|<br />
|DE| = |AC|<br />
|DF | = |BC|<br />
|EF | .<br />
In diesem Fall verwendet man eine nichtorientierte Version, da die Dreiecke △ ABC und<br />
△ DEF ja irgendwie liegen können. Oft schreibt man diese Gleichungen auch so auf<br />
|AB|<br />
|AC| = |DE|<br />
|DF | ,<br />
|AB|<br />
|BC| = |DE|<br />
|EF |<br />
und<br />
|AC|<br />
|BC| = |DF |<br />
|EF | .