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Gewürze

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Gewürzmischungen<br />

Gewürzmischungen<br />

Von Curry und Masala<br />

Die Currymischung ist eine Erfindung der Engländer. Die<br />

Briten fanden zu Zeiten ihrer Kolonialherrschaft so großen<br />

Gefallen an der vielfältigen, gewürzfreudigen indischen<br />

Küche, dass sie indisch angehauchte Gerichte auch zu<br />

Hause in England kochen wollten. Doch es war gar nicht so<br />

einfach alle Einzelgewürze herauszufinden, die das unverwechselbare<br />

indische Aroma ausmachten. Also ließen sie<br />

sich eine Gewürzzubereitung von ihren Gewürzhändlern<br />

entwickeln, um in den Genuss von indischer Sehnsuchtskost<br />

zu kommen.<br />

In Indien werden Fleisch-, Fisch- und Gemüsegerichte, die in einer gelblichen,<br />

sehr würzigen Sauce schmoren, als Curry bezeichnet. Ein indisches<br />

Gewürz mit dem Namen Curry gibt es nicht. Vielmehr hat jede indische<br />

Hausfrau eine große Auswahl an <strong>Gewürze</strong>n vorrätig, die täglich für jedes<br />

Gericht neu gemischt werden. In Indien bezeichnet man diese Gewürzmischungen<br />

als „Masala“ (Mischung). Einer der berühmtesten Masalas ist<br />

die „Garam Masala“, die zusammen mit anderen <strong>Gewürze</strong>n beim Anbraten<br />

oder in den letzten Kochminuten eingestreut wird. Wörtlich übersetzt bedeutet<br />

Garam Masala „heißes Gewürz“. Es wird zur Zubereitung der unterschiedlichsten<br />

Schmorgerichte mit Fleisch, Fisch und Gemüse benutzt.<br />

Madras Curry<br />

Folglich ist das, was wir Europäer als Currygewürzmischung betiteln, in<br />

Indien Garam Masala. Und umgekehrt ist in Indien Curry ein Gericht. Die<br />

Bezeichnung der uns bekannten Gewürzmischung als „Curry“ stammt<br />

wahrscheinlich von dem Tamilenwort „Kari“ (Sauce) ab. In Indien gibt es<br />

über 100 verschiedene Currygewürzmischungen.<br />

Eine Currymischung besteht mindestens aus sieben <strong>Gewürze</strong>n, unter<br />

denen sich immer Kurkuma (Gelbwurz) als färbendes Element befindet.<br />

In einer gehaltvollen Mischung können bis zu 40 <strong>Gewürze</strong> vereint sein.<br />

Die wichtigsten Zutaten sind dabei Kardamom, Ingwer, Koriander, Pfeffer,<br />

Zimt, Kreuzkümmel, Piment und Paprika. Die ätherischen Öle der<br />

Einzelgewürze verbinden sich zu einem hocharomatischen und dennoch<br />

harmonischen Ganzen. Eine sehr hellgelbe Mischung bedeutet, dass der<br />

Anteil von Kurkuma hoch ist, die anderen beigefügten <strong>Gewürze</strong> moderat<br />

und würzig schmecken. Ist die Mischung von einem dunkleren Gelb, so ist<br />

sie von intensiver Würzkraft und kräftigem Geschmack. Eine rötlichgelbe<br />

Farbe zeugt von einem hohen Anteil an gemahlenem Chili und einer intensiven<br />

Schärfe.<br />

Currymischung Bengalen<br />

Das würzige, leicht scharfe<br />

Pulver stammt aus der historischen Region Bengalen im Norden<br />

Indiens und beinhaltet u. a. Cayennepfeffer, Paprika, Curryblätter,<br />

Zitronengras, Gewürznelken, Zimt, Muskatblüte und getrocknetes<br />

Kokosmilchpulver.<br />

Currymischung Madras Eine milde Mischung, die aus der<br />

indischen Hafenstadt Chennai, früher Madras, und Umgebung<br />

stammt. Gemahlener Kardamom ist dominierend, Piment und<br />

Bockshornkleesamen wirken harmonisch.<br />

Currymischung Ceylon<br />

Sehr zimt- und pfefferlastig, so<br />

vielfältig wie die Insel Sri Lanka (früher Ceylon).<br />

Currypulver Vindaloo<br />

Ein feurig-scharfes Pulver mit einer<br />

leichten Tamarindensüße, das von der indischen Insel Goa<br />

stammt. Vindaloo ist ein indisches Gericht, das von den portugiesischen<br />

Kolonialherren vom Gericht „Carne de Vinha d’Alhos“<br />

abgeleitet wurde. Ein absolut scharfes Gericht!<br />

Currygewürz als Paste<br />

Currypasten sind sehr beliebt, denn diese kompakten Massen enthalten<br />

Öl zur Konservierung sowie zusätzliche Ingredienzen wie Zwiebeln, Ingwer<br />

oder Nüsse, wodurch man sich so einige Arbeit für das schnelle Currygericht<br />

spart. Zähflüssig, streichfähig und geschmeidig wird die Paste<br />

mit dem Löffel aus der Dose, dem Plastikbecher oder der Zellophantüte<br />

in die Pfanne oder den Wok befördert. Meist in heißes Öl, damit sich die<br />

Paste verflüssigt und die übrigen Zutaten ummantelt, um dann zischend<br />

mit Kokosmilch oder Brühe abgelöscht zu werden. Die geöffneten Behältnisse<br />

lassen sich unkompliziert ohne weiteres 1 Jahr im Kühlschrank<br />

lagern. Es gibt alle Geschmacksrichtungen aus Indien, China, Thailand<br />

und Indonesien. Von leuchtend gelb bis bräunlichgrün, von feuerrot bis<br />

schmutziggelb. Von „very hot“ und „spicy“ bis mild, angenehm und süßlich<br />

– abhängig von den verschiedensten Zutaten. Es empfiehlt sich also<br />

die Zutatenliste genau zu lesen.<br />

Gelbe Currypaste Die Farbe gründet auf der großzügigen<br />

Beigabe von Kurkuma. Die Mischung ist sehr harmonisch und<br />

mild und passt hervorragend zu Fisch- oder Geflügelgerichten.<br />

Rote Currypaste<br />

Die feurigscharfen Chilis geben dieser<br />

Paste ihre Farbe und ihren Geschmack – sie ist die schärfste von<br />

allen und passt zu dunklem Fleisch und Shrimps.<br />

Grüne Currypaste Grüne Chilischoten und Koriandergrün<br />

sind für die grüne Farbe verantwortlich. Vorsicht, sie ist recht<br />

scharf, schmeckt aber auch sehr erfrischend.<br />

Massamam Currypaste Diese Currypaste wurde von Muslimen<br />

in Südthailand entwickelt. Sie zeichnet sich durch die getrockneten<br />

Chilischoten aus, aber auch dadurch, dass sie nie für<br />

Gerichte mit Schweinefleisch verwendet wird, sondern vor allem<br />

für vegetarische Currygerichte und für Lamm-, Rinder- und<br />

Geflügelcurrys.<br />

Garam Masala Kaschmir<br />

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