Thermische Widerstände
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Verallgemeinerte Mechatronische Netzwerke<br />
1.<strong>Thermische</strong> <strong>Widerstände</strong><br />
R E Z I P R O K E W A N D L E R | Z W E I T O R E<br />
1.1 EINLEITUNG<br />
Der Begriff des thermischen Widerstandes fährt in der Technik immer wieder zu Fehlinterpretationen.<br />
Sei es bei Problemen der Wärmeleitung oder der Konvektion, immer wird an dieser Stelle mit<br />
dem thermischen Widerstand operiert. Die Missverständnisse die dabei auftreten, sind vergleichbar<br />
mit dem Begriff des Strömungswiderstandes. Leider hat sich hier historisch eine sprachliche<br />
Unsicherheit eingeschlichen. Ursprünglich war dem Begriff des Widerstandes der enge Zusammenhang<br />
zwischen einer Flussgröße und der damit verbundenen reibungsbehafteten Energiedissipation<br />
zugeordnet. Das bedeutet, dass ein Widerstand in jeden Fall eine Quelle von Wärme ist.<br />
Schon allein die herkömmliche Definition des thermischen Widerstandes<br />
∆T<br />
K<br />
2<br />
als Rth = ; [ Rth ] = ; P = RthQ ; [ P]<br />
= K ⋅ W! zeigt, dass über den so definierten Wider-<br />
Q W<br />
stand keine Leistung ab fallen kann. Die korrekte Leistungsformulierung im Sinne der mechatronischen<br />
Netzwerke ist jedoch die unbedingte Voraussetzung für die Kopplung der physikalischen<br />
Teilsysteme untereinander. Basiert doch die Kopplung gerade auf dem Austausch der Prozessleistung.<br />
1.2 AUSGANGSSCHALTUNG<br />
Zur Verdeutlichung der Phänomene des thermischen Widerstandes betrachten wir die Außenwand<br />
eines Gebäudes (Abb. 1.1).<br />
I<br />
= I<br />
E<br />
1 E<br />
2<br />
I E<br />
I E1<br />
I E<br />
2<br />
T S ɺ 1<br />
T2<br />
1<br />
S ɺ<br />
2<br />
λ Π S<br />
W<br />
; A<br />
d<br />
T 1<br />
T<br />
2<br />
Abb.1.1: Gebäudewand als thermischer Widerstand<br />
Wir interessieren uns dabei für den thermischen Widerstand der Wand, die Entropieproduktionsrate<br />
sowie die erzeugte Prozessleistung der Wand selber. Um ein entsprechendes Simulationsmodell<br />
aufzubauen sei zunächst das thermische Ersatzschaltbild der Wand untersucht (Abb.1.2).<br />
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