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6. Versuch 7 (Reglerentwurf im Frequenzbereich mittels Matlab)

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Praktikum Grundlagen Regelungstechnik<br />

<strong>Versuch</strong><br />

P-GRT 07<br />

<strong>Versuch</strong>sziel<br />

<strong>Versuch</strong> 7 – <strong>Reglerentwurf</strong> <strong>im</strong> <strong>Frequenzbereich</strong> <strong>mittels</strong><br />

MATLAB ®<br />

Datum <strong>Versuch</strong>sdurchführung:<br />

Datum Protokoll:<br />

<strong>Versuch</strong>sgruppe:<br />

Bearbeiter Matrikel Set<br />

Bewertung des Protokolls:<br />

Datum, Unterschrift<br />

Bewertung<br />

Kolloquium


<strong>Versuch</strong> 7 – <strong>Reglerentwurf</strong> <strong>im</strong> <strong>Frequenzbereich</strong> <strong>mittels</strong> MATLAB ®<br />

1 <strong>Versuch</strong>sziel<br />

Ziel dieses <strong>Versuch</strong>es ist es, <strong>mittels</strong> MATLAB ® vorgegebene Regelstrecken und<br />

Regler <strong>im</strong> <strong>Frequenzbereich</strong> zu untersuchen. Zusätzlich wird für eine vorgegebene<br />

Strecke ein Regler <strong>im</strong> <strong>Frequenzbereich</strong> d<strong>im</strong>ensioniert und opt<strong>im</strong>iert. Nach der<br />

D<strong>im</strong>ensionierung des Reglers wird <strong>mittels</strong> MATLAB ® untersucht, wie sich der Regler<br />

<strong>im</strong> Frequenz- und Zeitbereich verhält. Anschließend wird die gesamte Regelung <strong>im</strong><br />

Frequenz- und Zeitbereich untersucht.<br />

2 Einführung MATLAB ®<br />

In diesem <strong>Versuch</strong> werden <strong>mittels</strong> des Rechenprogramms MATLAB ® die Grundlagen<br />

des Entwurfs eines Reglers <strong>im</strong> <strong>Frequenzbereich</strong> untersucht. MATLAB ® ist ein<br />

mathematisches Rechenprogramm, welches sich aus den Bestandteilen Matrizen<br />

und Laboratory zusammen setzt. MATLAB ® wird durch eine proprietär<br />

Programmiersprache programmiert. Diese kann in der Konsole, als Skripts oder auch<br />

als Funktionen aus einer m-Datei ausgeführt werden. Die Berechnung des<br />

Programmcodes erfolgt sequenziell über numerische Verfahren <strong>mittels</strong> 64 Bit<br />

Gleitkommazahlen. MATLAB ® beherrscht alle Berechnungen von der linearen<br />

Algebra von reellen und komplexen Zahlen, wie unteranderem komplexe Potenzen,<br />

komplexe Logarithmen, komplexe Skalar-, Vektorprodukte und komplexe<br />

Matrizenmultiplikationen. Desweiteren beherrscht MATLAB ® die normale und die<br />

inverse komplexe diskrete Fourier-Transformation, die numerische Integration und<br />

Differentiation. MATLAB ® besitzt für die Darstellung von Werten einfach zu<br />

benutzende 2D und 3D Graphen-Funktionen. Weiterhin beherrscht es eine GUI<br />

(engl. "Graphical User Interface") für die Gestaltung eigener Darstellungsfenster.<br />

Zusätzlich besitzt MATLAB ® eine umfangreiche und einfache Hilfe mit vielen<br />

Beispielen, um sich schnell in die vorgegebenen Funktionen einzuarbeiten.<br />

3 Syntax<br />

Die Syntax von MATLAB ® ähnelt allen höheren Programmiersprachen.<br />

Eine Variablenzuweisung erfolgt durch ein Gleichheitszeichen und wird wie folgt<br />

benutzt.<br />

Skalar = 10<br />

Skalar = 10;<br />

Wenn eine Variable ohne Semikolon zugewiesen wird, erfolgt eine Ausgabe des<br />

Variablenwertes in die Konsole. Bei einer Zuweisung mit Semikolon erfolgt nur das<br />

Anlegen der Variablen.<br />

Ähnlich verhält sich auch ein Funktionsaufruf in MATLAB ® . Die Übernahmeparameter<br />

stehen in den runden Klammern und die Übergabeparameter können <strong>mittels</strong> des<br />

Gleichheitszeichens in eine Variable gespeichert werden.<br />

Variable = function(param1,param2);<br />

Auch hier kann das Semikolon weggelassen werden, um sich die Variable(n) auf der<br />

Konsole anzeigen zu lassen.<br />

- 2 -


<strong>Versuch</strong> 7 – <strong>Reglerentwurf</strong> <strong>im</strong> <strong>Frequenzbereich</strong> <strong>mittels</strong> MATLAB ®<br />

Statt einer einzelnen Konstante kann auch ein Vektor oder eine Matrize <strong>mittels</strong> einer<br />

geöffneten und geschlossenen eckigen Klammer angelegt werden. Die Syntax für<br />

einen Zeilenvektor, einen Spaltenvektor und für eine Matrize sind nachfolgend<br />

dargestellt.<br />

Vektor = [1,0]; Zeilenvektor<br />

Vektor = [1;0]; Spaltenvektor<br />

Matrize = [1,0;0,1];<br />

Bei einer Auswahl einer Zelle aus einem Vektor oder Matrize, ist nach der Variablen<br />

eine geöffnete und geschlossene runde Klammer anzufügen. In die Klammern ist die<br />

Nummer für die Zeile und für die Spalte mit einem Komma getrennt einzutragen. Bei<br />

einem Vektor darf auch nur eine Nummer hineingeschrieben werden, diese Zahl<br />

steht entweder für die Spalte oder Zeile, je nachdem ob ein Zeilen- oder<br />

Spaltenvektor gelesen werden soll.<br />

Skalar = Vektor(2);<br />

Skalar = Matrize(1,2);<br />

Es ist auch möglich aus einer Matrize einen Vektor herauszukopieren. Dazu wird der<br />

Doppelpunkt Operator entweder in der Zeile oder Spalte eingefügt.<br />

Vektor = Matrize(:,1);<br />

Vektor = Matrize(2,:);<br />

Umgekehrt zu oben funktioniert auch das hineinkopieren von Werten in eine Matrize<br />

oder Vektor, dabei muss nur die D<strong>im</strong>ension und die Anzahl der Elemente mit der<br />

Zielmatrize oder Zielvektor übereinst<strong>im</strong>men.<br />

Matrize(1,2) = Skalar;<br />

Matrize(:,1) = Vektor;<br />

Mit derselben Prozedur kann auch eine Zeile oder Spalte an eine Matrize oder<br />

Vektor angehängt werden.<br />

Weiterhin kann aus zwei Vektoren oder Matrizen eine zusammengesetzten Vektor<br />

oder eine zusammengesetzte Matrize erzeugt werden.<br />

4 Operatoren<br />

Operatoren Beschreibung<br />

= Zuweisung<br />

+ Addition<br />

- Subtraktion<br />

* Multiplikation<br />

/ Division (linksseitige Division) → A*B -1<br />

\ rechtsseitige Division → A -1 *B<br />

^ Potenz<br />

".*","./",".^" Elementweise Operation<br />

: Erzeuge Spaltenvektor<br />

% Auskommentierung<br />

- 3 -


<strong>Versuch</strong> 7 – <strong>Reglerentwurf</strong> <strong>im</strong> <strong>Frequenzbereich</strong> <strong>mittels</strong> MATLAB ®<br />

5 Ausgewählte Funktionen von MATLAB ®<br />

allgemeine <strong>Matlab</strong>funktionen Beschreibung<br />

linspace() erzeugt einen linearen ansteigenden<br />

Vektor<br />

logspace() erzeugt einen logarithmisch<br />

ansteigenden Vektor<br />

size() best<strong>im</strong>mt die Größe einer übergebenden<br />

Variable<br />

zeros() erzeugt eine Matrize mit "Nullen"<br />

ones() erzeugt eine Matrize mit "Einsen"<br />

eye() erzeugt eine Einheitsmatrize<br />

figure() erzeugt ein neues Darstellungsfenster<br />

subplot() teilt das letzte angelegte<br />

Darstellungsfenster in n-Bereiche auf<br />

plot() zeichnet ein x-y-Diagramm in das letzte<br />

angelegte Darstellungsfenster<br />

semilogx(),semilogy() zeichnet ein x-y-Diagramm in das letzte<br />

angelegte Darstellungsfenster, wobei die<br />

x- oder y-Achse eine logarithmische<br />

Aufteilung besitzt<br />

loglog() zeichnet ein x-y-Diagramm in das letzte<br />

angelegte Darstellungsfenster, wobei<br />

beide Achsen eine logarithmische<br />

Einteilung besitzen<br />

grid on schaltet das Raster <strong>im</strong> letzten Diagramm<br />

an<br />

title() beschriftet den Titel des letzten<br />

Diagramms<br />

xlabel(), ylabel() beschriftet die x- oder y-Achse des<br />

letzten Diagramms<br />

Spez. <strong>Matlab</strong>funktionen Beschreibung<br />

tf() erstellt eine Transferfunktionsmodell<br />

bodeplot() zeichnet das Bodediagramm eines<br />

Transferfunktionsmodells<br />

bodeoptions() erstellt eine Einstellungsstruktur für die<br />

Funktion "bodeplot()"<br />

nyquist() zeichnet die Ortskurve einer<br />

Transferfunktion<br />

step() zeichnet die Sprungantwort einer<br />

Transferfunktion<br />

<strong>im</strong>pulse() zeichnet die Impulsantwort einer<br />

Transferfunktion<br />

- 4 -


<strong>Versuch</strong> 7 – <strong>Reglerentwurf</strong> <strong>im</strong> <strong>Frequenzbereich</strong> <strong>mittels</strong> MATLAB ®<br />

6 <strong>Versuch</strong>svorbereitung<br />

a. Setzen Sie sich mit Linear-T<strong>im</strong>e-Invariant-Systems (LTI-Systemen)<br />

auseinander!<br />

b. Befassen Sie sich mit den Blockschaltbildern der Grundelemente und mit<br />

ihren Zusammenschaltungen!<br />

c. Setzen Sie sich mit den Übertragungsfunktionen der Grundelemente<br />

auseinander!<br />

d. Wie wird ein PID-Regler mit Grundelementen aufgebaut?<br />

e. Wie werden Regler <strong>im</strong> <strong>Frequenzbereich</strong> eingestellt?<br />

f. Wie ist ein offener bzw. geschlossener Regelkreis aufgebaut?<br />

g. Befassen Sie sich mit dem Bode-Diagramm!<br />

h. Wie beurteilen Sie <strong>im</strong> <strong>Frequenzbereich</strong> ob die Regelung stabil ist?<br />

i. Zeichen Sie das Bodediagramm einer PT1-Strecke mit und<br />

!<br />

7 <strong>Versuch</strong> 1: Streckenübertragungsfunktionen<br />

7.1 Zielsetzung<br />

Untersuchung der Streckenübertragungsfunktion einer PT1- und PT2- Regelstrecke.<br />

a. Nehmen Sie das Bodediagramm einer PT1-Regelstrecke mit der Zeitkonstante<br />

und dem Verstärkungsfaktor von auf!<br />

b. Messen und notieren Sie die Verstärkung bei der Knickfrequenz und den<br />

Anstieg nach der Knickfrequenz!<br />

c. Schalten Sie zwe<strong>im</strong>al die PT1-Strecke hintereinander und nehmen Sie erneut<br />

das Bodediagramm für die Übertragungsfunktion auf! (Beschreibung der<br />

Zusammenschaltung in Punkt 8.2)<br />

d. Messen und notieren Sie erneut die Verstärkung an der Knickfrequenz und<br />

den Anstieg nach der Knickfrequenz!<br />

e. Reduzieren Sie den Wert vor dem s-Anteil der charakteristischen Gleichung<br />

auf die Hälfte und geben Sie das Bodediagramm der Übertragungsfunktion<br />

erneut aus!<br />

f. Entfernen Sie den s-Anteil aus der charakteristischen Gleichung der<br />

zusammengesetzten PT2-Regelstrecke und geben Sie das Bodediagramm<br />

aus!<br />

g. Welche Unterschiede können Sie zwischen den PT2-Strecken feststellen?<br />

7.2 Durchführung<br />

Das Aufnehmen der Übertragungsfunktion erfolgt mit der MATLAB ® -Funktion<br />

"bodeplot(sys1,sys2,...,plotoptions)". Diese Funktion übern<strong>im</strong>mt<br />

mehrere Transferfunktionsmodelle (sys) und einer Struktur "plotoptions".<br />

Die Struktur "plotoptions" wird mit der Funktion "bodeoptions()" angelegt.<br />

plotoptions = bodeoptions();<br />

- 5 -


<strong>Versuch</strong> 7 – <strong>Reglerentwurf</strong> <strong>im</strong> <strong>Frequenzbereich</strong> <strong>mittels</strong> MATLAB ®<br />

In der so erzeugten Struktur wird, für eine geeignete Darstellung des<br />

Bodediagramms, die Einstellung für die Anzeige der Frequenzeinheit, das Raster<br />

und die Frequenzachse geändert. Dazu wird ein Element mit dem Punktoperator<br />

(".") ausgewählt und abgeändert. Das erste Element in der Struktur "plotoptions"<br />

ist die Frequenzeinheit. Diese ist Standartmäßig auf Rad/s eingestellt und wird auf<br />

Hz umgestellt. Dazu wird von der Struktur das Element "FreqUnits" ausgewählt<br />

und diesem der String 'Hz' übergeben.<br />

plotoptions.FreqUnits = 'Hz';<br />

Das nächste Element, das Raster, wird analog dazu abgeändert. Dieses ist in der<br />

Struktur unter "Grid" zu finden. Die Standarteinstellung des Rasters ist aus. Um es<br />

einzuschalten wird in der Struktur das Element ausgewählt und dem String 'on'<br />

übergeben.<br />

plotoptions.Grid = 'on';<br />

Das letzte Element, die Einstellung der Frequenzachse, ist etwas aufwendiger. Es<br />

besteht nämlich aus zwei Elementen in der Struktur "plotoptions". Das erste<br />

Element der Struktur ist "XL<strong>im</strong>" und das zweite Element ist "XL<strong>im</strong>Mode".<br />

In "XL<strong>im</strong>" steht ein Zeilenvektor mit zwei Elementen. Das erste Element des Vektors<br />

beinhaltet die min<strong>im</strong>al anzuzeigende Frequenz und <strong>im</strong> zweiten Element des Vektors<br />

steht die max<strong>im</strong>al anzuzeigende Frequenz. Dabei wird der Zahlenwert <strong>im</strong>mer für die<br />

eingestellte Frequenzeinheit benutzt.<br />

Das zweite Element "XL<strong>im</strong>Mode" in der Struktur "plotoptions" stellt ein, ob die<br />

Frequenzachse automatisch oder manuell eingestellt werden soll. Das heißt, für eine<br />

automatische Skalierung der Frequenzachse ist der String 'auto' zu übergeben<br />

und für eine manuelle Skalierung <strong>mittels</strong> des Vektors "XL<strong>im</strong>" ist der String 'manual'<br />

zu übergeben. Bei Änderung von "XL<strong>im</strong>" ändert sich automatisch "XL<strong>im</strong>Mode" auf<br />

manuell. Für das Praktikum wird "XL<strong>im</strong>" auf einen min<strong>im</strong>alen Wert von und einen<br />

max<strong>im</strong>alen Wert von eingestellt.<br />

plotoptions.XL<strong>im</strong> = [10, 100000];<br />

Die jetzt eingestellt Struktur wird für alle Bodediagramme benutzt.<br />

Um die Darstellung einer charakteristischen Gleichung <strong>im</strong> Bodediagramm darstellen<br />

zu können, wird zusätzlich zu der Funktion "bodeplot()" noch die Transfer-<br />

Funktion "tf()" benötigt. Diese Funktion übern<strong>im</strong>mt zwei Zeilenvektoren mit dem<br />

Zähler und dem Nenner der charakteristischen Gleichung und gibt ein<br />

Transferfunktionsmodell zurück. Die Vektoren für den Zählen und Nenner sind wie<br />

folgt aufgebaut. Das niedrigste Element des Vektors beinhaltet die höchste Ordnung,<br />

das nächste Element eine Ordnung weniger und das letzte Element beinhaltet die<br />

Nullte-Ordnung. Für eine PT2-Strecke mit<br />

die Vektoren wie folgt aus.<br />

Zähler = [1];<br />

Nenner = [2, 3, 1];<br />

PT2 = tf(Zähler,Nenner);<br />

- 6 -<br />

sieht die Funktion und


<strong>Versuch</strong> 7 – <strong>Reglerentwurf</strong> <strong>im</strong> <strong>Frequenzbereich</strong> <strong>mittels</strong> MATLAB ®<br />

Jetzt kann mit der Funktion "bodeplot()" das Bodediagramm der Strecke erstellt<br />

werden.<br />

bodeplot(PT2,plotoptions);<br />

8 <strong>Versuch</strong> 2: Reglerübertragungsfunktion<br />

8.1 Zielsetzung:<br />

Untersuchung der Übertragungsfunktion von den Grundreglern P, I, D, PI, PID.<br />

a. Nehmen Sie die Übertragungsfunktion einer P-Reglers mit einem<br />

Verstärkungsfaktor von auf!<br />

b. Erläutern Sie die aufgenommene Übertragungsfunktion des P-Reglers!<br />

c. Erstellen Sie einen I-Regler mit und einen D-Regler mit<br />

. Stellen Sie anschließend in einem Diagramm von beiden<br />

Reglern die Übertragungsfunktion dar und erläutern Sie diese Funktionen!<br />

d. Erstellen Sie aus dem P-Regler und dem I-Regler einen PI-Regler und<br />

notieren Sie die charakteristische Gleichung!<br />

e. Nehmen Sie <strong>im</strong> Anschluss die Übertragungsfunktion des PI-Reglers auf und<br />

vergleichen Sie diese mit den einzelnen Grundreglern!<br />

f. Erstellen Sie nun aus dem PI- und dem D-Regler einen PID-Regler!<br />

Notieren Sie die charakteristische Gleichung des PID-Reglers und vergleichen<br />

Sie diesen mit der charakteristischen Gleichung des PI-Reglers.<br />

g. Stellen Sie jetzt die Übertragungsfunktionen des PID-Reglers und der<br />

einzelnen Grundregler in einem Diagramm dar!<br />

h. Erläutern Sie die einzelnen Anteile von der PID-Übertragungsfunktion!<br />

8.2 Durchführung<br />

Ähnlich wie <strong>im</strong> <strong>Versuch</strong> 1 wird auch <strong>im</strong> <strong>Versuch</strong> 2 das Bodediagramm benötigt,<br />

deswegen wird wieder die Struktur "plotoptions" benötigt. Zusätzlich wird die<br />

Zusammenschaltung von mehreren Transferfunktionsmodellen benötigt. Je nach<br />

Zusammenschaltung ergeben sich Additionen, Subtraktionen, Multiplikationen und<br />

Divisionen. Nachfolgend wird dargestellt wie die vier Berechnungsarten in MALAB ®<br />

benutzt werden.<br />

sysAdd = sys1 + sys2; Addition<br />

sysSub = sys1 – sys2; Subtraktion<br />

sysMul = sys1 * sys2; Multiplikation<br />

sysDiv = sys1 / sys2; Division<br />

Eventuell wird bei mehrfach zusammen geschalteten Transferfunktionsmodellen eine<br />

Potenz benötigt. Diese wird wie folgend berechnet.<br />

sysPot = sys^n; Potenziert mit n<br />

- 7 -


<strong>Versuch</strong> 7 – <strong>Reglerentwurf</strong> <strong>im</strong> <strong>Frequenzbereich</strong> <strong>mittels</strong> MATLAB ®<br />

9 <strong>Versuch</strong> 3: Reglereinstellung <strong>im</strong> <strong>Frequenzbereich</strong><br />

9.1 Zielsetzung<br />

Einstellung eines PI-Reglers <strong>im</strong> <strong>Frequenzbereich</strong>.<br />

a. Zeichnen Sie den offenen Regelkreis mit einer PT2-Strecke und einem PI-<br />

Regler.<br />

b. Notieren Sie die Berechnungsgleichung der Gesamtübertragungsfunktion für<br />

die offene Regelstrecke mit einem PI-Regler und der aus 7.1.c zusammen<br />

gesetzten PT2-Strecke.<br />

c. Stellen Sie den PI-Regler für eine Phasenreserve von 30° ein. Zusätzlich soll<br />

<strong>im</strong> Phasenverlauf nur ein Wendepunkt vorhanden sein. Dokumentieren Sie<br />

nach der Einstellung des PI-Reglers die charakteristische Gleichung und das<br />

Bodediagramm der Übertragungsfunktion.<br />

d. Nehmen Sie das Bodediagramm der Gesamtübertragungsfunktion vom<br />

geschlossenen Regelkreis auf. Benutzen Sie den in 9.1.c. best<strong>im</strong>mten PI-<br />

Regler und die PT2-Strecke aus 7.1.c.<br />

e. Untersuchen Sie anschließend die Sprungantwort und Impulsantwort des<br />

geschlossenen Regelkreises auf Überschwingweite, Einregel- und<br />

Ausregelzeit und auf die Resonanzfrequenz!<br />

f. Untersuchen und dokumentieren Sie ob durch Varianz von KP und KI die<br />

Überschwingweite in der Sprungantwort reduziert werden kann!<br />

9.2 Durchführung<br />

In diesem <strong>Versuch</strong> wird die Strecke aus 7.1.c. benutzt, diese sollte sich noch <strong>im</strong><br />

"Workspace" von MATLAB ® befinden. Für die D<strong>im</strong>ensionierung eines PI-Reglers an<br />

der offenen Regelstrecke wird dieser PI-Regler mit Grundwerten und<br />

erstellt. Im Anschluss wird die Strecke mit dem Regler zu einem offenen Regelkreis<br />

verschalten und mit der Funktion "bodeplot()" das Bodediagramm der<br />

Übertragungsfunktion erstellt. Durch die Veränderung von und wird jetzt die<br />

Übertragungsfunktion so lange angepasst, bis die Phasenreserve 30° beträgt und<br />

der Phasenverlauf nur einen Wendepunkt besitzt. Ist dies geschehen erfolgt eine<br />

Verifikation des geschlossenen Regelkreises <strong>im</strong> <strong>Frequenzbereich</strong>. Dazu wird das<br />

Transferfunktionsmodell des geschlossenen Regelkreises ausgerechnet und mit der<br />

Funktion "bodeplot()" angezeigt.<br />

Die nächste Verifikation erfolgt <strong>im</strong> Zeitbereich mittel den Testfunktionen:<br />

"Einheitssprungfunktion" und "Impulsfunktion". Die Einheitssprungfunktion wird mit<br />

der MATLAB ® -Funktion "step()" berechnet. Diese benötigt für den ersten<br />

Übergabeparameter das Transferfunktionsmodell und für den zweiten<br />

Übergabeparameter einen Zeitvektor.<br />

step(sys,t<strong>im</strong>evec);<br />

Der Zeitvektor wird <strong>mittels</strong> der MATLAB ® -Funktion "linspace()" erstellt. Diese<br />

Funktion übern<strong>im</strong>mt 3 Werte. Der erste Wert ist die Startzeit. Diese Zeit ist für eine<br />

Untersuchung <strong>mittels</strong> einer Sprung- und Impulsfunktion <strong>im</strong>mer Null zu setzen. Der<br />

- 8 -


<strong>Versuch</strong> 7 – <strong>Reglerentwurf</strong> <strong>im</strong> <strong>Frequenzbereich</strong> <strong>mittels</strong> MATLAB ®<br />

zweite Wert ist die Endzeit des Vektors, diese Zeit ist abhängig von Knickfrequenz<br />

des geschlossenen Regelkreises. Als Faustformel für die Endzeit gilt:<br />

.<br />

Der letzte Übernahmewert der Funktion "linspace()", gibt die Anzahl der<br />

Elemente des zu erstellenden Vektors an. Dieser Wert sollte zwischen 100 und 5000<br />

gewählt werden, da entweder die Sprungantwort zu grob aufgelöst oder zu lange<br />

berechnet wird. Mit dem Zeitvektor erweitert sich die Zeile von oben wie folgt.<br />

t<strong>im</strong>evec = linspace(0,2e-3,500);<br />

step(sys,t<strong>im</strong>evec);<br />

Die Impulsfunktion "<strong>im</strong>pulse()" wird mit denselben Übernahmeparametern wie die<br />

Sprungfunktion aufgerufen. Der Zeitvektor kann dabei von der Sprungfunktion<br />

übernommen werden. Damit erfolgt der Aufruf der Impulsfunktion wie folgt.<br />

<strong>im</strong>pulse(sys,t<strong>im</strong>evec);<br />

10 Auswertung<br />

a. Wie ändert sich <strong>im</strong> Gegensatz zur PT1-Strecke die Verstärkung bei der<br />

Knickfrequenz und der Anstiegt nach der Knickfrequenz, wenn zwei von<br />

diesen hintereinandergeschalten werden?<br />

b. Was ändert sich <strong>im</strong> Bodediagramm, wenn der Term vor dem s-Parameter<br />

einer PT2-Strecke reduziert wird?<br />

c. Geben Sie die charakteristische Gleichung einer PT2-Strecke in Abhängigkeit<br />

der Resonanzfrequenz und der Dämpfung an.<br />

d. Bei welchen Frequenzen greift nur jeweils der P, I, D-Anteil eines PID-<br />

Reglers?<br />

e. Wie kann die Durchtrittsfrequenz eines D- und I-Reglers eingestellt werden?<br />

[optional für ZP]<br />

f. Wie sollte das Bodediagramm eines geschlossenen Regelkreises aussehen,<br />

wenn die Regelung nicht überschwingen soll? (Skizze) [optional für ZP]<br />

- 9 -


<strong>Versuch</strong> 7 – <strong>Reglerentwurf</strong> <strong>im</strong> <strong>Frequenzbereich</strong> <strong>mittels</strong> MATLAB ®<br />

11 Literatur<br />

Taschenbuch der Regelungstechnik:<br />

Verlag: Deutsch (Harri); Auflage: 7., ergänzte Auflage. (1. Juli 2007)<br />

Sprache: Deutsch<br />

ISBN-10: 3817118074<br />

ISBN-13: 978-3817118076<br />

Einführung in die Regelungstechnik<br />

Verlag: Hanser Fachbuchverlag; Auflage: 10., neu bearb. A. (1. September 2005)<br />

Sprache: Deutsch<br />

ISBN-10: 3446403035<br />

ISBN-13: 978-3446403031<br />

Grundkurs der Regelungstechnik<br />

Verlag: Vieweg+Teubner; Auflage: 12., korrigierte und erweiterte Auflage. (27. Mai<br />

2008)<br />

Sprache: Deutsch<br />

ISBN-10: 383480018X<br />

ISBN-13: 978-3834800183<br />

Regelungstechnik 1<br />

Taschenbuch: 389 Seiten<br />

Verlag: Vieweg Friedr. + Sohn Ver; Auflage: 14., verb. u. aktualis. A. (März 2007)<br />

Sprache: Deutsch<br />

ISBN-10: 3834802301<br />

ISBN-13: 978-3834802309<br />

Übungsbuch Regelungstechnik: Klassische, modell- und wissensbasierte Verfahren<br />

Verlag: Vieweg+Teubner; Auflage: 3., überarb. u. erw. A. (Januar 2007)<br />

Sprache: Deutsch<br />

ISBN-10: 3834802360<br />

ISBN-13: 978-3834802361<br />

MATLAB und S<strong>im</strong>ulink: Grundlegende Einführung für Studenten und Ingenieure in<br />

der Praxis<br />

Taschenbuch: 264 Seiten<br />

Verlag: Addison-Wesley Verlag; Auflage: 4., aktualisierte Auflage (10. Juni 2008)<br />

Sprache: Deutsch<br />

ISBN-10: 3827373409<br />

ISBN-13: 978-3827373403<br />

- 10 -


<strong>Versuch</strong> 7 – <strong>Reglerentwurf</strong> <strong>im</strong> <strong>Frequenzbereich</strong> <strong>mittels</strong> MATLAB ®<br />

<strong>Matlab</strong>® Und S<strong>im</strong>ulink® In Der Ingenieurpraxis: Modellbildung, Berechnung und<br />

S<strong>im</strong>ulation (German Edition)<br />

Taschenbuch: 444 Seiten<br />

Verlag: Vieweg+Teubner Verlag; Auflage: 3., überarb. u. erw. Aufl. 2012 (8.<br />

November 2011)<br />

Sprache: Deutsch<br />

ISBN-10: 3834817643<br />

ISBN-13: 978-3834817648<br />

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