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Abb. 1 a, b<br />

nation, die den fortdauernden Blick auf die Kranken garantiert und den<br />

Einsatz des Fotoapparates möglich macht. Für diese Form der Beobachtung<br />

richtete Charcot ein Atelier ein, in dem die Patientinnen zur Performance<br />

ermuntert und währenddessen ausgeleuchtet wurden. Ein solcher<br />

Funktionsraum für das klinische Foto ist allgemein für die Fotopraxis in<br />

Psychiatrien des 20. Jahrhunderts nicht nachzuweisen. Trotzdem wurden<br />

auch in weniger bekannten Hospitälern Inszenierungen vorgenommen<br />

und fotografisch dokumentiert, wie der hysterische Anfall einer<br />

Frau in Abb. 1 a, b.<br />

Der hysterische Anfall, so glaubte man um 1900, würde durch<br />

einen Krisenzustand ausgelöst, zum Beispiel durch Verliebtheit, Verlust,<br />

Unzufriedenheit. Entartungstheoretiker wie Richard von Krafft-Ebing<br />

huldigten einem darwinistischen Menschenbild und führten die von Sigmund<br />

Freud <strong>als</strong> Neurose aufgefasste Hysterie auf angeblich krankhafte

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