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Abb. 3<br />

Frau, die sich <strong>als</strong> Kranke in der Zürcher Psychiatrie verkleiden durfte.<br />

Gleichzeitig wurde damit ein Sittenverfall angedeutet. Diese Interpretation<br />

hat eine Geschichte: Ende des 19. Jahrhunderts beschäftigten sich<br />

die klinischen Psychiater verstärkt mit der Grenzziehung zwischen normal<br />

und anormal/abnorm und wandten sich der aus der französischen<br />

Medizin stammenden Degenerationslehre zu. Sie entfachten eine kulturpessimistische<br />

Debatte, die in der zeitgenössischen Kultur einen zunehmenden<br />

Verfall der Gesittung und der Werte sah. Kulturentwicklungen<br />

mit Tendenzen zur Ausbildung von Zweifeln und Selbstzweifeln, Ängstlichkeit<br />

und Bedenklichkeit würden - laut Emil Kraepelin - bei den psychiatrischen<br />

Anamnesen der Zeit eine große Rolle spielen (Schmiede-

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