Ersti-Broschüre 2011/12 - Fachbereich Mathematik und Informatik
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Menschen identisch ist, ist sie sogar noch niedriger. Aus diesem<br />
Gr<strong>und</strong> wurden 953 krebsrelevante Proteine beim Menschen<br />
auf der Ebene des Genoms <strong>und</strong> Proteoms mit den<br />
Orthologen (Anm.: funktional verwandte Gene) des Schimpansen<br />
verglichen. Als sog. Outgroup, d.h. als Referenzgruppe<br />
um das Verhältnis zwischen Mensch <strong>und</strong> Schimpanse<br />
zu ermitteln wurden Makake, Maus <strong>und</strong> Ratte ebenfalls in<br />
die Untersuchung einbezogen. Dabei wurden die Unterschiede<br />
in Sequenzen <strong>und</strong> Strukturen analysiert. Der automatisierte<br />
Datenimport <strong>und</strong> die Analyse machen es möglich,<br />
schnelle Ergebnisse bei einer neuen Datenlage zu liefern.<br />
Auf dem Weg zum Bachelor:<br />
Die Abschlussarbeit - Ein Erfahrungsbericht<br />
Was ist die Bachelorarbeit?<br />
Am Ende des Bachelorstudiums steht die Abschlussarbeit.<br />
Bei der Bachelorarbeit handelt es sich um eure erste eigene<br />
wissenschaftliche Arbeit.<br />
Beispiel für eine Bachelorarbeit<br />
Um euch einen Eindruck davon zu geben, über was für ein<br />
Thema man schreiben kann, hier eine Kurzfassung meiner<br />
eigenen Abschlussarbeit mit dem Titel „Automatisierter Proteom-<br />
<strong>und</strong> Genomvergleich verschiedener Spezies in Bezug<br />
auf ihre Krebsinzidenz“. Betreuer war PD Dr. Robert Preissner,<br />
Structural Bioinformatics Group, Charité Berlin<br />
Zusammenfassung:<br />
Während Krebs heute eine der häufigsten Todesursachen<br />
beim Menschen ist, beträgt die Krebsinzidenzrate bei nichtmenschlichen<br />
Primaten nach wie vor nur ca. 2-4%. Beim<br />
Schimpansen, dessen Genom zu über 98% mit dem des<br />
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Sowohl die Gen- als auch die Proteinsequenzen wurden aus<br />
der Ensembl-Datenbank extrahiert. Die analysierten Proteine<br />
stammen von Signalwegen der Apoptose (kontrollierter<br />
Zelltod), der DNA-Reparatur, dem Zellzyklus <strong>und</strong> der Immunabwehr,<br />
die mit einer Tumorentwicklung in enger Verbindung<br />
stehen.<br />
Mithilfe der multiplen Alignments (Vergleich der Nukleotid<strong>und</strong><br />
Aminosäuresequenzen) konnten Mutationsraten <strong>und</strong> die<br />
positive Selektion berechnet werden. Um die Auswirkung<br />
von Punktmutationen (Austausch einer Aminosäure) beim<br />
Menschen auf die Struktur <strong>und</strong> somit auch die Funktion des<br />
Proteins zu analysieren, wurde das Tool PolyPhen verwendet.<br />
Dieses Tool trifft Vorhersagen über die Schwere von<br />
Aminosäuresubstitutionen in Proteinen mithilfe derer<br />
PDB-Strukturen (3D-Strukturdaten aus Kristallstrukturanalysen<br />
oder NMR-Spektroskopien). Liegt eine Mutation<br />
beispielsweise an einer Bindungstasche des Proteins vor <strong>und</strong><br />
unterscheidet sich die betroffene Aminosäure in ihrer Eigenschaft<br />
stark von jener, die an dieser Stelle beim Schimpansen<br />
vorhanden ist, dann kann davon ausgegangen werden,<br />
dass die Funktion des Proteins beeinträchtigt ist.<br />
Es wurden acht Proteine identifiziert, die solch eine schwerwiegende<br />
Mutation aufweisen. Unter diesen stach besonders<br />
die Proteinphosphatase 2 (PP2A) hervor, deren Deregu-<br />
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