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Verhandlungsführung

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Im Seminar SoftSkills WS2012/2013<br />

von Daniel Mehnert


• Was?<br />

• Wieso?<br />

• Verhandlungsarten<br />

• Wie verhandelt man richtig?<br />

• Das Harvard-Prinzip<br />

• Fazit<br />

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• Verhandlung:<br />

– Grundlage: Konflikt<br />

– Dialog zwischen zwei oder mehr Parteien<br />

– Ziel: Übereinkunft / Konfliktlösung<br />

• Vor dem Hintergrund des individuellen / kollektiven<br />

Vorteils<br />

– Gemeinsames Ziel: Kompromiss<br />

Art der Durchführung<br />

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• Betrifft viele Bereiche des täglichen Lebens:<br />

– Betriebswirtschaftliches Verhandeln<br />

– Juristisches V.<br />

– Soziologisches V.<br />

– Privat-emotionales V.<br />

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• Berufseinstieg steht bevor<br />

– Gehaltsverhandlungen<br />

– Vorbereitung hierbei sehr wichtig<br />

• Bereich Forschung<br />

– Aushandeln von Mitteln, Mitarbeitern,<br />

Räumlichkeiten, Ausstattung in einer Arbeitsgruppe<br />

• Gruppendynamik in Hierarchien<br />

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• Positionsbezogene Verhandlung<br />

– Feilschen auf einem Markt<br />

– Zwei extreme Positionen<br />

– Elemente: Bluff, Geschicklichkeit,<br />

Menschenkenntnis, „Spiel mit dem Feuer“<br />

– Win-Lose-Verhandlung<br />

– Distributiv, Kuchen wird aufgeteilt („fixed pie“)<br />

– Hauskauf, Autokauf<br />

– Keine langfristige Beziehung<br />

zwischen V-Partnern<br />

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• Sachbezogene Verhandlung<br />

– Interessen-basierte Verhandlung<br />

– Nicht „fixed pie“ sondern „expanded pie“<br />

– Schaffen von Wert im Laufe der Verhandlung<br />

– Fokus auf zugrundeliegenden Interessen der<br />

Verhandlungspartner<br />

– Lösen eines gemeinsamen Problems<br />

– Win-win Verhandlung<br />

– Langfristige Beziehung zw. V-Partnern<br />

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<strong>Verhandlungsführung</strong><br />

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• Phasen der Verhandlung<br />

1. Vorbereitung<br />

2. Begrüßung<br />

3. Informationsaustausch<br />

4. Verhandeln im engeren Sinn<br />

5. Einigung<br />

6. Verabschiedung<br />

7. Nachbereitung<br />

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• Vorab:<br />

– Alles tun, um unnötige Spannungen zu vermeiden<br />

– Schaffen eines positiven Klimas<br />

– Kleidung / Statussymbole<br />

• Können problembehaftet sein, sind aber gezielt einsetzbar<br />

– Vorbereitung ist besonders wichtig<br />

• Je mehr ich über mein Verhandlungspartner und über die<br />

Situation weiß, desto besser<br />

– Körpersprache und Blickkontakt<br />

– Verwendete Sprache<br />

– Kein „In-die-Enge-Treiben“, Auswege offen lassen<br />

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1. Vorbereitung<br />

– Welche Verhandlungspositionen liegen vor?<br />

– Worüber genau wird verhandelt?<br />

– Machtverhältnisse?<br />

– Argumentation planen<br />

– Zieldefinition<br />

– Kann die Gegenseite auch ohne Einigung leben?<br />

• Bsp. Gehaltsverhandlung<br />

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2. Begrüßung<br />

– Smalltalk! (muss man können)<br />

– Zweck des Gesprächs darlegen<br />

– Rahmenbedingungen festlegen<br />

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3. Informationsaustausch<br />

– Positionen darlegen und begründen<br />

– Grenzen abtasten<br />

– Distanz wahren, unemotional bzgl.<br />

Verhandlungsgegenstand bleiben<br />

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4. Verhandeln im engeren Sinn<br />

– Konkrete Forderungen / Angebote<br />

– Vor- und Nachteile (er-)klären<br />

– Interessen herausfinden<br />

– Nicht unnötig auf Positionen beharren<br />

– Aktives Zuhören<br />

– V-Partner beobachten und Beobachtungen<br />

verwenden<br />

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5. Einigung<br />

– Endergebnis und Zwischenergebnisse festhalten<br />

– Freiwillige Zustimmung der Parteien<br />

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6. Verabschiedung<br />

– V-Partner Gefühl der Wertschätzung geben<br />

– Wichtigkeit des letzten emotionalen Eindrucks der<br />

Verhandlung<br />

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7. Nachbereitung<br />

– Verhandlung analysieren<br />

– In der Gruppe diskutieren, „Manöverkritik“<br />

– Erkenntnisse für zukünftige Verhandlungen<br />

sammeln<br />

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<strong>Verhandlungsführung</strong><br />

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„Hart in der Sache – weich zu den Menschen“<br />

• Gegenmodell zum positionsbezogenen<br />

Verhandeln<br />

• Eine von zahlreichen sachbezogenen Methoden<br />

• Aufgebaut aus 4 Grundprinzipien<br />

• lösungsorientiert<br />

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• Trennung von Sach- und Beziehungsebene<br />

• Ausgleichen von Interessen<br />

• Entscheidungsalternativen suchen<br />

• Neutral beurteilen<br />

Ziel: Gewinn aller Beteiligten<br />

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Beispiel: Die Orangen-Geschichte<br />

• Ausgangssituation<br />

– Mutter mit zwei Kindern<br />

– 1 Orange<br />

– Beide Kinder: „Ich will die Orange haben!“<br />

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Mögliche Lösungen:<br />

• Positionsbezogen: Wer macht das bessere<br />

Angebot?<br />

• Alttestamentarisch: Orange in zwei Hälften<br />

teilen<br />

• Dritter Weg: Nach dem Warum fragen<br />

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• Bedürfnis Kind 1: Kuchen backen, benötigt<br />

Orangenschale<br />

• Bedürfnis Kind 2: Durst, keine Schale<br />

notwendig<br />

Lösung einfach, alle Bedürfnisse können<br />

befriedigt werden<br />

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1. Sachbezogen diskutieren<br />

– Menschen und Probleme getrennt voneinander<br />

betrachten und behandeln<br />

2. Interessen abwägen<br />

– Schwerpunkt auf Interessen – nicht auf Positionen<br />

3. Optionen suchen<br />

– Beidseitiger Vorteil als Ziel der Entwicklung von<br />

Entscheidungsmöglichkeiten<br />

4. Bestehen auf neutralen Beurteilungskriterien<br />

– Erbringen von Beweisen für Bedürfnisse<br />

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1. Menschen und Probleme getrennt voneinander<br />

betrachten und behandeln<br />

• Verhandlungspartner sind Menschen<br />

• Grundinteressen:<br />

– Verhandlungsgegenstand<br />

– Persönliche Beziehungen<br />

Trennung wichtig!<br />

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• Feilschen um Positionen Kollision von<br />

Beziehungen und Sachproblemen<br />

• Eigenschaften des Problemfaktors Mensch<br />

– Vorstellungen<br />

– Emotionen<br />

– Kommunikation<br />

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• Vorstellungen<br />

– In die Lage des Gegenüber versetzen<br />

– Absichten nicht aus eigenen Befürchtungen ableiten<br />

– Keine unberechtigten Schuldzuweisungen<br />

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• Emotionen<br />

– Eigene und die des Gegenübers erkennen und<br />

verstehen<br />

– Kommunizieren der Gefühle in der Verhandlung<br />

– Nichts persönlich nehmen<br />

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• Kommunikation<br />

– Verständlich ausdrücken Missverständnisse<br />

vermeiden<br />

• Bei Sprachbarriere besonders wichtig<br />

– Aktives Zuhören<br />

– Rückmeldung geben<br />

– Mit bestimmter Absicht sprechen<br />

– Beziehung zur Gegenseite aufbauen<br />

– Probleme angehen, nicht Menschen<br />

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2. Schwerpunkt auf Interessen – nicht auf<br />

Positionen<br />

• Warum? Und: Warum nicht?<br />

• Interessen beider Seiten auflisten<br />

• Absichern von menschl. Grundbedürfnissen<br />

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• Über Interessen sprechen<br />

– Deutliche Darstellung der eigenen Interessen<br />

– Interessen der anderen als Teil des Problems<br />

anerkennen<br />

– Bestimmt aber flexibel sein<br />

– Hart in der Sache aber sanft zu den Beteiligten<br />

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3. Beidseitiger Vorteil als Ziel der Entwicklung<br />

von Entscheidungsmöglichkeiten<br />

• Optionen finden<br />

• Optionen bewerten<br />

• Optionen vermehren<br />

• Vorteile für beide Seiten suchen<br />

• „weiche“ Problemlösungen suchen<br />

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4. Bestehen auf neutralen Beurteilungskriterien<br />

• Lösung sollte auf Prinzipien gründen, nicht<br />

durch das Ausüben von Druck<br />

• Faire Kriterien finden:<br />

– Finanzielle Werte, von beiden Parteien unabhängig<br />

betrachtet, gesetzlich festgelegt<br />

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• Was tun, wenn sachgerechtes Verhandeln nicht<br />

möglich?<br />

– Weil der V-Partner viel mächtiger ist<br />

• Lenken der Aggression auf das Sachproblem<br />

• Egal wie abwegig die Position, als<br />

Lösungsoption ansehen<br />

• Durchspielen der geforderten Position als<br />

Lösungs-Szenario<br />

– Kann zu Einsicht in Nicht-Durchführbarkeit führen<br />

• aka Verhandlungs-Judo<br />

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Historisches Beispiel:<br />

Journalist: Was sollte Ministerpräsidentin Golda Meir (Israel) ihrer Auffassung nach tun?<br />

Nasser: Ihre Truppen abziehen!<br />

Journalist: Abziehen?<br />

Nasser: Ja von jedem Quadratmeter arabischen Bodens<br />

Journalist: Ohne Gegenleistung Ihrerseits?<br />

Nasser: Ja. Es ist unser Land. Sie sollte versprechen, daß sie ihre Truppen abzieht.<br />

Journalist: Was würde wohl passieren, wenn Frau Golda Meir im Rundfunk<br />

verkünden würde:<br />

„Im Namen des israelischen Volkes verspreche ich hiermit, das wir jeden Quadratmeter<br />

des 1967 besetzten Landes zurückgeben.<br />

Ich gebe weiter bekannt, dass die Araber keinerlei Gegenleistung erbringen.“<br />

Nasser: (Lacht) „Oh, da hätte sie wohl allerhand Schwierigkeiten in ihrem Land!“<br />

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• Verhandlungstechniken zahlreich<br />

– Spieltheorie<br />

• Sachbezogenheit die bessere Idee<br />

• Erfahrung besonders wichtig<br />

• Trennung von Mensch und Problem<br />

• Anwendbarkeit teilweise fraglich aber wichtig!<br />

– Viele kleine Dinge die auch getrennt hilfreich sind<br />

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Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!<br />

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• Getting to yes - Roger Fisher, William Ury<br />

• http://www.rhetorik.ch/Harvardkonzept/Harvar<br />

dkonzept.html<br />

• http://www.ewi-psy.fu-berlin.de<br />

• http://en.wikipedia.org/wiki/Negotiation<br />

• ABV Projektseminar: Gesprächsführung und<br />

Verhandlung WS10/11<br />

• Spieltheorie: http://www.wiso.tudortmund.de/wiso/mik/Medienpool/de/materi<br />

alien/spieltheorie_2/spiele2_skript.pdf<br />

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