Leibnitz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim eV (ATB)
Leibnitz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim eV (ATB)
Leibnitz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim eV (ATB)
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Leibniz-<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Agrartechnik</strong><br />
<strong>Potsdam</strong>-<strong>Bornim</strong> e.V. (<strong>ATB</strong>)<br />
praxisnaher Lösungen, deren Verifizierung<br />
und den Transfer der Forschungsergebnisse<br />
zum Ziel. Das <strong>Institut</strong> verfügt über<br />
keinen eigenen landwirtschaftlichen Versuchsbetrieb<br />
und kooperiert deshalb eng<br />
mit Praxisbetrieben und Verarbeitern in<br />
Landwirtschaft und Gartenbau. Dank der<br />
engen Vernetzung mit Forschung und<br />
Wirtschaft – vor allem auf regionaler Ebene<br />
– können Ressourcen effizienter genutzt<br />
und der Technologie- und Wissenstransfer<br />
gezielt befördert werden.<br />
Geschichte des <strong>Institut</strong>s<br />
Am heutigen Standort des <strong>ATB</strong> befand<br />
sich bis Mitte des letzten Jahrhunderts<br />
das Gebäudeensemble der Domäne <strong>Bornim</strong>.<br />
König Friedrich Wilhelm IV. hatte die<br />
Domäne in den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts<br />
neu einrichten lassen.<br />
Die von Ludwig Persius entworfenen Bauten<br />
und die von Peter Joseph Lenné gestaltete<br />
Feldflur bildeten eine harmonische<br />
Verbindung von Landschaft, Architektur<br />
und Landwirtschaft. 1927 wurde die Domäne<br />
<strong>Bornim</strong> zum Versuchsgut <strong>für</strong> Landarbeit<br />
der Landwirtschaftlichen Hochschule<br />
zu Berlin. Parallel dazu entstand 1929 in<br />
<strong>Bornim</strong> das erste „Schlepper-Prüffeld“ in<br />
Deutschland. Es schuf die wissenschaftlichen<br />
Grundlagen <strong>für</strong> die Entwicklung und<br />
Eignungsprüfung von Traktoren.<br />
Aus beiden Einrichtungen ging 1933 die<br />
selbständige Preußische Versuchs- und<br />
Forschungsanstalt <strong>für</strong> Landwirtschaft hervor.<br />
In den Nachkriegswirren des Jahres<br />
1945 kam es zu einem verheerenden<br />
Brand, dem das historische Gebäudeensemble<br />
zum Opfer fiel.<br />
Unter Leitung von Prof. Sylvester Rosegger<br />
wurde das <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Landtechnik,<br />
wie es seit 1952 offiziell hieß, bis Anfang<br />
der 60er Jahre völlig neu aufgebaut. 1992<br />
ist das Gründungsjahr des heutigen Leibniz-<strong>Institut</strong>s<br />
<strong>für</strong> <strong>Agrartechnik</strong> <strong>Potsdam</strong>-<br />
<strong>Bornim</strong> e.V. – ein Ergebnis der ersten positiven<br />
Evaluierung durch den Wissenschaftsrat.<br />
Heute zählt das <strong>ATB</strong> zu den<br />
führenden agrartechnischen Forschungsstätten<br />
in Europa.<br />
Abbildung: <strong>ATB</strong><br />
Historische Ansicht der Domäne <strong>Bornim</strong><br />
Organisation der Forschung<br />
Die Fachabteilungen des <strong>ATB</strong> halten die<br />
fachliche und methodische Kompetenz im<br />
jeweiligen Wissensgebiet vor und entwickeln<br />
diese weiter. Dazu zählen:<br />
Bioverfahrenstechnik: Mikro- und Molekularbiologie,<br />
Biokonversion, Biogeochemie,<br />
Umweltbioverfahrenstechnik<br />
Technikbewertung und Stoffkreisläufe:<br />
Prozessgrundlagen und Zielsysteme, Bewertung<br />
von Umweltwirkungen, ökonomische<br />
Analysen, sozialwissenschaftliche<br />
Begleitung, Gesamtbewertungen<br />
Technik der Aufbereitung, Lagerung und<br />
Konservierung: Strömungsmechanik, Klimaregelung,<br />
thermische Verfahrenstechnik,<br />
Energieverfahrenstechnik<br />
Technik im Pflanzenbau: bodenschonende<br />
Landbewirtschaftung, Sensortechnik zur<br />
Felddatenerfassung, teilflächenspezifische<br />
Bestandesführung, Informationsgewinnung<br />
und -management<br />
Technik in der Tierhaltung: Stallklimagestaltung,<br />
Emissionen und Immissionen,<br />
Haltungssysteme, Prozessdatenerfassung,<br />
Tier-/Umweltwechselwirkungen, Melktechnik,<br />
Rheologie und Fördertechnik<br />
Technik im Gartenbau: physiologische<br />
Produkteigenschaften, Sensortechnik, Klimatechnik<br />
und Frischhaltung, Ernte und<br />
Aufbereitung, Verfahrens- und Prozesstechnik,<br />
Arbeitsgestaltung und -systeme.<br />
Die Komplexität der Forschungsaufgaben<br />
erfordert eine problemorientierte Herangehensweise<br />
und eine Bearbeitung durch<br />
interdisziplinäre, in der Regel abteilungsübergreifende<br />
Forschergruppen.<br />
Beispiele regionaler<br />
Vernetzung<br />
NEMO-Netzwerk EMiL-NET <strong>für</strong><br />
die „Entwicklung von<br />
Mikrosystemtechnik <strong>für</strong><br />
innovative Lebensmittelerzeugung“<br />
(gefördert durch BMWi)<br />
Leibniz AGRI RESEARCH plus<br />
(Plattform <strong>für</strong> den Bereich der<br />
„Knowledge Based Bio-Economy“)<br />
Forschungsplattform<br />
Klimawandel<br />
Literatur<br />
Preußische Versuchs- und<br />
Forschungsanstalt <strong>für</strong> Landarbeit<br />
und das Schlepperprüffeld in<br />
<strong>Bornim</strong> – 1927 bis 1945.<br />
<strong>Bornim</strong>er Agrartechnische<br />
Berichte, Heft 7 (1995)<br />
<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Landtechnik der<br />
Deutschen Akademie der<br />
Landwirtschaftswissenschaften<br />
zu Berlin – 1951 bis 1965.<br />
<strong>Bornim</strong>er Agrartechnische<br />
Berichte, Heft 24 (1999)<br />
J. Hahn und J. Zaske (Hrsg.):<br />
<strong>Agrartechnik</strong>. Tradition –<br />
Sachstand – Visionen. 100 Jahre<br />
agrartechnische Lehre,<br />
Forschung und Prüfung in Berlin<br />
und Brandenburg. VDI Reihe 14<br />
Fortschritt-Berichte, Nr.113. VDI-<br />
Verlag, Düsseldorf (2003)<br />
Forschen <strong>für</strong> den ländlichen Raum 13