Leibnitz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim eV (ATB)
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Leibniz-<strong>Institut</strong> <strong>für</strong> <strong>Agrartechnik</strong><br />
<strong>Potsdam</strong>-<strong>Bornim</strong> e.V. (<strong>ATB</strong>)<br />
Stoffliche Nutzung<br />
nachwachsender Rohstoffe<br />
Kontakt<br />
Dr.-Ing. Joachim Venus<br />
Bioverfahrenstechnik<br />
jvenus@atb-potsdam.de<br />
Netzwerke und Projekte<br />
Länderübergreifende<br />
Zukunftsinitiative<br />
„Biomasse-basierte<br />
Stoffproduktion Deutschland Ost“<br />
Innovationsforum „Bioraffinerien<br />
und Biobasierte Industrielle<br />
Produkte“ (BMBF)<br />
Herstellung von<br />
Verbundwerkstoffen unter<br />
Verwendung von Holz, Hanf und<br />
Gewebeeinlagen auf Hanfbasis<br />
(BMELV/FNR)<br />
Voraussetzungen und<br />
Rahmenbedingungen der<br />
Anlagenindustrialisierung <strong>für</strong> die<br />
Faseraufbereitung (BMELV/FNR)<br />
tere Verarbeitung zu Biokunststoffen gewinnen.<br />
Die fermentative Stoffwandlung<br />
steht daher gegenwärtig im Fokus von Forschung<br />
und Entwicklung. Mit der am <strong>ATB</strong><br />
entwickelten kontinuierlichen Fermentation<br />
von Stärke zu Milchsäure soll ein Verfahren<br />
zur Praxisreife geführt werden, dessen<br />
mögliche Produktivität weit über dem konventioneller<br />
batch-Verfahren liegt. Um es<br />
technologisch beherrschen zu können,<br />
werden Kenntnisse über die Kinetik dieser<br />
Prozesse benötigt. Die erforderlichen<br />
Grundlagen erstrecken sich von der Rohstoffaufbereitung<br />
über die mikrobielle<br />
Stoffwandlung bis hin zur Produktabtrennung,<br />
-reinigung und -aufarbeitung. Großes<br />
Potenzial bietet auch die Produk tion<br />
und Verarbeitung von Naturfasern. Genutzt<br />
werden sie hauptsächlich in Faserverbundwerkstoffen<br />
und <strong>für</strong> die Herstellung von<br />
Dämm- und Baustoffen. Die gegenwärtig<br />
existierenden Aufschlussanlagen <strong>für</strong> Naturfasern<br />
arbeiten jedoch unwirtschaftlich.<br />
Außerdem genügt die Faserqualität oft<br />
nicht den Ansprüchen der Verarbeiter. Mit<br />
den neuartigen Verfahrenslinien der Gewinnung<br />
von Fasern aus dem Erntegut<br />
Herstellung von Milchsäure aus stärkehaltiger Biomasse in<br />
einer <strong>ATB</strong>-Pilotanlage<br />
Foto: <strong>ATB</strong><br />
Foto: <strong>ATB</strong><br />
Vom Rohstoff zur fertigen Bauplatte: Verarbeitung von<br />
Hanfpflanzen in der <strong>ATB</strong>-Pilotanlage<br />
sowie der Aufbereitung und Verarbeitung<br />
von Hanfkonservat werden am <strong>ATB</strong> neue<br />
Verfahren der Herstellung von Werkstoffen<br />
entwickelt und untersucht. Das Ziel ist<br />
eine deutliche Verminderung der Verfahrenskosten<br />
und Anlageninvestitionen bei<br />
Sicherung der Qualitätsanforderungen.<br />
Die Verfahren sind weitgehend witterungsunabhängig<br />
und lassen sich in die<br />
Produktionsabläufe von Landwirtschaftsbetrieben<br />
gut einpassen.<br />
Am <strong>ATB</strong> sind beide Bereiche der stofflichen<br />
Verwertung nachwachsender Rohstoffe<br />
bereits im Stadium von Pilotanlagen<br />
angesiedelt. Die Bearbeitung vollständiger<br />
Verfahrenslinien – vom Rohstoff zum<br />
Produkt – ermöglicht neben der Grundlagenforschung<br />
eine praxisnahe Prozessoptimierung<br />
und die Bereitstellung von<br />
Produktmustern <strong>für</strong> spezifische Anwendungen.<br />
Im Sinne möglichst geschlossener<br />
Stoffkreisläufe werden die bei der<br />
Milchsäureherstellung aus Roggen anfallenden<br />
Reststoffe bereits mit Erfolg als<br />
natürliche Bindemittel <strong>für</strong> die Faserverarbeitung<br />
eingesetzt.<br />
18 Forschen <strong>für</strong> den ländlichen Raum