Kanonenkugeln, Täuscher und Kabbesköpp - Mineralworld.de

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Kanonenkugeln, Täuscher und Kabbesköpp Achat-Almanach Schritt für Schritt - betrachten wir uns erst mal die Objekte genauer. Dass sie von der Zusammensetzung her dem gewöhnlichen Vulkanit entsprechen hat der erste, noch hoffnungsvolle Hammerschlag (dem weitere verzweifelte folgten) gezeigt. Anders als die bekannten gewöhnlichen Ackersteine, zeigen diese hier verschiedene ungewöhnliche morphologische Phänomene. Sie besitzen eine in der Regel einheitliche Größe, die prozentuell maximal um 10% bis 15 % variiert. Je nach Vorkommen reicht diese von Mandarinen- bis Volleyballgröße – also von etwa 4 cm bis 20 cm. Sie stellen mehr oder weniger runde Einheiten dar. Diese sind von Vorkommen zu Vorkommen unterschiedlich, aber an einem Ort immer ähnlich, d.h. wir finden entweder nur kugelrunde, oder nur länglich-ellipsoidale oder nur polygonal verrundete Steine. Je nach vorliegendem Gestein variiert die Oberfläche zwischen grusig und speckig und zeigt in unterschiedlichem Maße schalige Absonderungen, von „nicht vorhanden“ bis „deutlich mehrschichtig“. Insolations-Verwitterung ( Legende im Text ) Die Entstehung dieser von der Form her außergewöhnlichen Steine hängt zusammen mit Verwitterungsprozessen an massiven Gesteinsmassen unterhalb der Bodenoberfläche. Durch die Abkühlung des vormals glutflüssigen Gesteines entstehen oberflächennah Risse und Spalten und somit grundsätzlich eckige Blöcke ( a ) Durch Temperaturwechsel zwischen Tag- und Nacht und zwischen Jahreszeiten werden diese Risse und Klüfte vergrößert (Insolationsverwitterung) ( b ). In unseren Breiten kann die Frostverwitterung eine bedeutende Rolle spielen. In die gebankten, quer- oder längsgeklüfteten Steine dringen daraufhin chemisch aggressive Lösungen ein (Regenwasser mit im Wasser gelösten Huminsäuren) und beginnen, die Minerale des Gesteins zu zersetzen. Das geschieht in erster Linie an den Ecken und Kanten der einzelnen Blöcke, da dort die Angriffsflächen größer sind als an den Seitenflächen (s.h. Skizze Kantenverrundung). Dadurch werden spitze und kantige Stellen der Blöcke gerundet. Gerundete Formen entstehen ( c ) – bis hin zu kugelrunden Gebilden ( d ). Kantenverrundung als Vektorschema a – Umriss des ursprünglichen Körpers b – Verwitterungseinheit auf der Fläche c – tatsächlich resultierende Oberflächenkurve 1 - Wirkungsvektor der Verwitterung 2 – Bereich gemeinsamen Wirkens der Verwitterung an der Kante 3 – der hierdurch entstehende weitere wirksame Vektor
Kanonenkugeln, Täuscher und Kabbesköpp Achat-Almanach Desquamation Teilweise kommt es auch zur Abschuppung zusammenhängender dünner Gesteinsplättchen, der so genannten Desquamation. (lat.: squama = die Schuppe). Sie bezeichnet die Schalenablösung oder Abschuppung (Schuppenbildung) von Gesteinsoberflächen unter Loslösung schaliger Gesteinsplatten. Die schaligen Schuppen können Stärken zwischen einigen Millimetern bis zu mehreren Zentimetern haben. Hauptursachen der Desquamation sind Insolation und starke Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht. „Täuscher“ mit beginnender Abschuppung (Desquamation) aus dem Schaumberger Land, Höhe etwa 100mm.
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