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Norbert Lieth - Missionswerk Mitternachtsruf

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Vorsicht, Antichristen! ⁄ Ein auserwähltes Gefäss Gottes ⁄ Endzeitwahn?<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong><br />

Die internationale Zeitschrift über biblische Prophetie Nr. 01.2013<br />

www.mnr.ch<br />

Mit<br />

Der Jude, der nicht<br />

Gott sein darf<br />

> Seite 7<br />

Gott<br />

Jesus Christus<br />

ist Gott<br />

> Seite 10<br />

ins neue Jahr<br />

Das Warten auf<br />

Gottes «Berufung»<br />

> Seite 20


36. Osterkonferenz<br />

28.03. bis 01.04.2013<br />

unter dem Generalthema:<br />

Vater unser<br />

Peter Malgo<br />

führt durch das<br />

Programm<br />

Govert Roos<br />

zeigt sich für das<br />

musikalische Programm<br />

verantwortlich<br />

Vater unser, so lautet das Generalthema unserer diesjährigen Osterkonferenz.<br />

Wir laden Sie herzlich dazu ein, an den überaus interessanten Vorträgen teil-<br />

zunehmen, die dieses vielerorts fast vergessene Gebet, das Jesus Seine Jünger<br />

lehrte, zur Grundlage haben. Eingehend wollen wir uns über die Passah- bzw.<br />

Ostertage mit den verschiedenen Aspekten dieses Gebets beschäftigen.<br />

Auch die Lieder sollen unter anderem besonders der Aussage «Dein Reich komme»,<br />

die in diesem Gebet enthalten ist, Ausdruck geben.<br />

Peter Malgo wird durch das Programm führen. Am Donnerstagabend wird<br />

die Konferenz durch Thomas <strong>Lieth</strong> eröffnet, verbunden mit dem Abendmahl.<br />

Der begabte ägyptische Evangelist Dr. Elia Morise, unser Bibellehrer und Mis-<br />

sionar aus Bolivien Eberhard Hanisch und <strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong> aus der Schweiz<br />

werden jeweils drei Botschaften weitergeben.<br />

Govert Roos<br />

wird die verschiedenen musikalischen Beiträge arrangieren und<br />

für den Samstagabend ein besonderes musikalisches Festprogramm zusammenstellen.<br />

Während der Versammlungen (ausser am Samstagabend) werden die Kinder<br />

betreut.<br />

Hans-Jürgen Braun ist mit seinem rollenden Kindertreff und span-<br />

nenden Geschichten wieder vor Ort.<br />

Wir sorgen während dieser Tage auch für Ihr leibliches Wohl. Am Freitag,<br />

Sonntag und Montag können Sie bei uns<br />

gratis zu Mittag essen, sowie sich<br />

am reichhaltigen Kuchenbuffet bedienen, Getränke inklusive.<br />

Wir freuen uns auf Sie!


<strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong> , Autor und Publizist,<br />

ist 1955 in Deutschland geboren.<br />

Zwischen 1978 und 1985 war er<br />

auf verschiedenen Missionsbasen in<br />

Südamerika tätig. Er ist verheiratet<br />

und hat vier Kinder. Heute gehört er<br />

dem Vorstand des <strong>Missionswerk</strong>s<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> an. Ein zentraler<br />

Punkt seines weltweiten Verkündigungsdienstes<br />

ist das prophetische<br />

Wort Gottes.<br />

Thomas <strong>Lieth</strong> wurde 1965 in<br />

Deutschland geboren und absolvierte<br />

1996 die Bibelschule «Neues<br />

Leben-Seminar» im Westerwald. Seit<br />

September 1996 ist Thomas <strong>Lieth</strong><br />

beim <strong>Missionswerk</strong> <strong>Mitternachtsruf</strong><br />

angestellt. Zu seinen Aufgaben<br />

zählen auch die Verkündung in der<br />

Gemeinde in Dübendorf und auch in<br />

Deutschland. Thomas <strong>Lieth</strong> ist verheiratet<br />

und Vater von fünf Kindern.<br />

Eberhard Hanisch geb. 1955<br />

in Rheinland-Pfalz, verheiratet, zwei<br />

Kinder, kam in seiner Jugend durch<br />

Radiosendungen zum Glauben an<br />

Jesus Christus. Seit 1977 folgt er<br />

seiner Berufung innerhalb des <strong>Missionswerk</strong>s<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong>. Er arbeitet<br />

seit 19 Jahren in der Kinderarbeit in<br />

Bolivien und ist auch als Bibellehrer<br />

und Verkündiger tätig.<br />

Elia Morise ist Ägypter, seit<br />

2012 freier Mitarbeiter des <strong>Missionswerk</strong>s<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> und<br />

als Evangelist und Islamexperte<br />

international unterwegs, besonders<br />

in der arabischsprechenden<br />

Welt. Er lebt mit seiner Familie in<br />

Deutschland.<br />

Donnerstag, 28. März, 20.00 Uhr<br />

Eröffnungsgottesdienst mit Abendmahl<br />

Thomas <strong>Lieth</strong><br />

Freitag, 29. März, 10.00 Uhr<br />

<strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong><br />

Freitag, 29. März, 14.00 Uhr<br />

Eberhard Hanisch<br />

Freitag, 29. März, 17.00 Uhr<br />

Elia Morise<br />

Samstag, 30. März, 19.00 Uhr<br />

Musikalisches Festprogramm, Leitung: Govert Roos<br />

Sonntag, 31. März, 10.00 Uhr<br />

Elia Morise<br />

Sonntag, 31. März, 14.00 Uhr<br />

Eberhard Hanisch, <strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong><br />

Montag, 1. April, 10.00 Uhr<br />

Elia Morise, Eberhard Hanisch<br />

Montag, 1. April, 14.00 Uhr<br />

<strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong><br />

Auch im Livestream:<br />

live.mnr.ch<br />

Grosser Büchertisch<br />

mit vielen Neuheiten. Vortrags-CDs der Osterkonferenz<br />

können direkt mitgenommen werden<br />

Kinderbetreuung<br />

(ausser Donnerstag und Samstag)<br />

Auch Hans-Jürgen Braun mit seinem rollenden Kindertreff<br />

wird wieder mit dabei sein!<br />

Veranstaltungsort:<br />

Zionshalle, Ringwiesenstr. 15, CH-8600 Dübendorf<br />

www.mitternachtsruf.ch<br />

Suchen Sie eine Unterkunft<br />

während der Osterkonferenz?<br />

Sollten Sie von weit her kommen, so haben Sie während dieser Tage<br />

die Möglichkeit, bei uns im Begegnungszentrum, dem Maranatha-Haus,<br />

zu übernachten. Es können mehrere Massenlager eingerichtet werden<br />

und es gibt<br />

fünf Doppelzimmer und vier Acht-Bett-Zimmer. Im<br />

Maranatha-Haus besteht die Möglichkeit zum Frühstück. Sie können<br />

Billard oder Tischfussball spielen oder es sich in einer Sitzecke mit<br />

kleiner Bibliothek bequem machen. Wir bieten auch eine Wireless-<br />

Internetverbindung an. Sollte kein Platz mehr sein, sind wir auf Wunsch<br />

gerne bereit, für Sie ein Hotelzimmer zu reservieren (Preis je nach Lage<br />

und Komfort, Hotel ist direkt nebenan).<br />

Wir freuen uns auf die Gemeinschaft mit unseren Freunden von nah<br />

und fern!<br />

Haben Sie Fragen? Möchten Sie sich anmelden? Rufen Sie an unter<br />

der Nummer: 0041 (0)44 952 14 68. Reservieren Sie rechtzeitig, denn<br />

der Platz bei uns und im Hotel ist relativ früh ausgebucht.<br />

Ihre Traude Klinner


Israel - immer wieder<br />

ein besonderes<br />

Erlebnis!<br />

Beth-Shalom<br />

Israelreisen 2013<br />

«Den Fuss nach Israel zu setzen, heisst, den Fuss auf<br />

das Gebiet einer Nation zu setzen, die mit einem Israel<br />

vor Urzeiten gemachten Versprechen begann.» Daniel Pipes<br />

Frühlingsreise<br />

7. bis 18. April 2013<br />

mit Samuel Rindlisbacher<br />

P fi ngs treise<br />

17. bis 29. Mai 2013<br />

mit <strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong><br />

Jugendreise<br />

4. bis 16. August 2013<br />

mit Nathanael Winkler<br />

Herbstreise<br />

6. bis 18. Oktober 2013<br />

mit Thomas <strong>Lieth</strong><br />

Anmeldung & Infos<br />

Schweiz:<br />

Ringwiesenstrasse 12a<br />

CH 8600 Dübendorf<br />

Tel. 0041 (0)44 952 14 18<br />

Fax 0041 (0)44 952 14 19<br />

Deutschland:<br />

Kaltenbrunnenstrasse 7<br />

DE 79807 Lottstetten<br />

Tel. 0049 (0)7745 8001<br />

Fax 0049 (0)7745 201<br />

E-Mail:<br />

reisen@beth-shalom.ch<br />

Internet:<br />

www.mnr.ch<br />

www.beth-shalom.co.il


Titel<br />

6 Mit Gott ins neue Jahr<br />

7 Der Jude, der nicht Gott sein darf<br />

10 Jesus Christus ist Gott<br />

12 Vorsicht, Antichristen!<br />

Im Blickfeld<br />

14 Ein auserwähltes Gefäss Gottes<br />

20 Das Warten auf Gottes «Berufung»<br />

22 Ein Bund mit Gott<br />

Aus dem Dienst des <strong>Mitternachtsruf</strong><br />

27 Was Sie noch nicht wussten …<br />

Fragen – Antworten<br />

28 Das erste Gebot mit Verheissung<br />

28 Ist alles neu geworden?<br />

5 Grusswort<br />

22 Aufgegriffen<br />

26 Streiflicht<br />

30 Dir kann nur Jesus helfen<br />

30 Vorschau / Impressum<br />

Eingedenk dessen, dass alle menschliche<br />

Erkenntnis Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die<br />

Autoren eigenverantwortlich ihre persönliche<br />

Sicht dar.<br />

Hören Sie täglich aus der Bibel:<br />

Live-Botschaften, Radiobibelschule,<br />

Buch lesungen, Vorträge und Musik. Zeitnah,<br />

evangelistisch und glaubensstärkend!<br />

Über Internet und Satellit<br />

www.rnh.de<br />

Astra 1L Satellit<br />

19.2° Ost<br />

Frequenz (MHz) 12604<br />

Polarisation Horizontal<br />

Transponder 1.111<br />

Symbol Rate 22000<br />

FEC 5/6<br />

Grusswort<br />

Liebe Freunde<br />

«Oh mein Gott! …» Ein Ausruf, der manchen Menschen leicht über die Lippen<br />

geht. Ein unerwartetes Ereignis, eine schwierige Situation kann der Auslöser dafür<br />

sein. Den wenigsten ist dann wohl bewusst, dass diese wenigen Worte ein Gebet<br />

sein könnten, das der Tiefe der Seele entspringt. Dabei meine ich nicht jene Leute,<br />

die für alles und jedes den Namen Gottes in den Mund nehmen und auch nicht davor<br />

zurückschrecken, Gottes Fluch über sich selbst herbeizurufen. Aber wir Kinder Gottes<br />

dürfen sehr wohl in jeder Situation den Herrn mit «Mein Gott …» anrufen, und wenn<br />

wir dann nicht weiter wissen, wie wir beten und bitten sollen, dann dürfen wir uns an<br />

Römer 8,26-27 halten: «Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebührt;<br />

aber der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern. Der aber<br />

die Herzen erforscht, weiss, was das Trachten des Geistes ist …» Jesus selbst begann<br />

mit «Mein Gott, mein Gott …», als Er in der schwersten Stunde Seines Lebens war und<br />

dort auf Golgatha am Kreuz hing. Es ist unser grosses Vorrecht, dass wir jederzeit und<br />

überall hinzutreten und den Herrn anrufen dürfen: «Mein Gott …!» Es sollte uns noch<br />

viel mehr bewusst werden, dass wir in Gott wirklich einen ganz persönlichen Herrn<br />

haben. Er ist immer und überall für uns da. Jesus sagt in Matthäus 11,28: «Kommt<br />

her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken!» Der<br />

Schreiber des Hebräerbriefes erklärt uns in Kapitel 4,14-16, dass wir mit Freimütigkeit<br />

hinzutreten dürfen zu Jesus, dem Sohne Gottes, «damit wir Barmherzigkeit erlangen<br />

und Gnade finden zu rechtzeitiger Hilfe!» Wenn wir unser Gebet in dieser Gesinnung<br />

mit «Mein Gott» beginnen, ist es unerheblich, ob wir nun Gott den Vater meinen<br />

und um Beistand bitten oder Jesus Christus, den Sohn Gottes. Jesus Christus ist genauso<br />

Gott. Diese erste <strong>Mitternachtsruf</strong>-Ausgabe des Jahres 2013 soll unter diesem<br />

Bekenntnis stehen, denn mit diesem unserem Gott wollen wir ins neue Jahr gehen …<br />

In einigen Kreisen wird diese Einheit allerdings in Abrede gestellt. Da wird Jesus<br />

nur noch als Mittler zwischen den Menschen und Gott gesehen, das heisst: Die Gottheit<br />

Christi wird verneint. Diese Lehre bewegt in letzter Zeit zunehmend die Gemüter,<br />

und zwar vor allem dort, wo jüdische Einflüsse das christliche Leben prägen. Er ist<br />

«der Jude, der nicht Gott sein darf».<br />

Ist Jesus tatsächlich «nur» Sohn Gottes oder ist Er auch Gott? Wenden wir uns<br />

der Bibel zu.<br />

Thomas betet den Herrn an, indem er sagt: «Mein Herr und mein Gott!» (Joh<br />

20,28). Bedenken wir, dass Thomas ein Jude war. Ein Jude würde so etwas nie sagen,<br />

wenn er nicht zutiefst davon überzeugt wäre, dass Jesus Gott ist. Dass Jesus dieses<br />

Bekenntnis nicht zurückweist, spricht ebenfalls klar dafür, dass Er wirklich Gott<br />

ist. Und deutlicher als der Apostel Johannes es sagt, kann es kaum gesagt werden:<br />

«Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns Verständnis gegeben<br />

hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen. Und wir sind in dem Wahrhaftigen, in<br />

seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben»<br />

(1.Joh 5,20).<br />

In Psalm 100,3 werden wir aufgefordert: «Erkennet, dass der Herr Gott ist!» Ich<br />

möchte dies mit etwas anderen Worten sagen: «Erkennet, dass Jesus Christus Gott<br />

ist, denn Er ist der Herr, mein Gott!» Denn darum geht es ja: dass wir wachsen in<br />

der Erkenntnis Jesu Christi. Es klingt irgendwie traurig, wenn Jesus zu Philippus sagt:<br />

«So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich noch nicht erkannt, Philippus?»<br />

(Joh 14,9). Hosea fordert uns auf: «So lasst uns erkennen, ja eifrig trachten nach<br />

der Erkenntnis des Herrn!», und fügt prophetisch hinzu: «Sein Hervorgehen ist so<br />

sicher wie das Licht des Morgens, und er wird zu uns kommen!» (Hos 6,3). Durch<br />

David spricht Gott der Herr: «Siehe, ich komme, im Buche ist von mir geschrieben»<br />

(Ps 40,8). Das ist Jesus Christus selbst, der sich für die Zeit Seines Menschseins<br />

Seiner Gottheit entäusserte, um ganz Mensch sein zu können (Phil 2,6-8), der aber<br />

wiederkommen wird in Kraft und Herrlichkeit, als der Herr, dem alle Macht im Himmel<br />

und auf Erden gegeben ist. – Jesus der Herr, mein Gott!<br />

In herzlicher Verbundenheit<br />

5<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> Januar 2013


6 TITEL<br />

Mit Gott ins neue<br />

«Erkennet, dass der Herr Gott ist!» Wie Peter<br />

Malgo schon in seinem Grusswort ausführte, ist<br />

Jesus Christus selbst der Herr unser Gott. Er ist<br />

der Jude, der nach Meinung vieler nicht Gott sein<br />

darf. Doch genau Er ist Gott. Wir sind auserwählte<br />

Gefässe dieses unseres Gottes Jesus Christus. Er<br />

hat uns berufen. Und weil Er unser Gott ist, hat Er<br />

auch Recht auf unser Leben. Darum wollen wir<br />

mit Ihm, unserem grossen Gott und Heiland Jesus<br />

Christus, ins neue Jahr gehen und Seine Wiederkunft<br />

erwarten.<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> Januar 2013


7<br />

Jahr<br />

Der Jude, der nicht<br />

Gott sein darf<br />

Martin Buber meinte: «Jesus habe ich von Jugend auf als meinen<br />

grossen Bruder empfunden. Dass die Christenheit ihn als Gott und<br />

Messias angesehen hat und ansieht, ist mir immer als eine Tatsache<br />

von höchstem Ernst erschienen, die ich um seinet- und um meinetwillen<br />

zu begreifen suchen muss (…) Mein eigenes brüderlich aufgeschlossenes<br />

Verhältnis zu ihm ist immer stärker und reiner geworden, und ich sehe ihn<br />

heute in stärkerem und reinerem Blick als je. Gewisser als je ist mir, dass<br />

ihm ein grosser Platz in der Glaubensgeschichte Israels zukommt und dass<br />

dieser Platz durch keine der üblichen Kategorien umschrieben werden kann.» 1<br />

Martin Buber, Schalom Ben Chorin, David Flusser und Pinchas Lapide<br />

gehören zu den grossen jüdischen Religionswissenschaftlern bzw. Theologen.<br />

Man kann sie wohl als jüdische Brückenbauer zum Christentum beschreiben,<br />

die sich sehr mit dem Juden Jesus befassten. Doch sie alle hatten eins<br />

gemeinsam: Jesus als Gott anerkennen, konnten (wollten?) sie nicht. Buber<br />

sieht Jesus als einen Menschen, aber nicht als Gott. Er sieht Ihn genau genommen<br />

in einer Reihe falscher Messiasse – erhabener zwar als andere, aber<br />

dennoch nicht göttlich. Deutlich formulierte Martin Buber dies gegenüber<br />

Schalom Ben-Chorin:<br />

«Von den messianischen Gestalten der jüdischen Geschichte, von Bar-<br />

Kochba bis zu dem infamen Lügner Jakob Frank, ist Jesus die erhabenste,<br />

die grossartigste – aber der Messias ist er nicht (…) Die Welt blieb auch<br />

nach ihm unerlöst, und wir spüren, wie diese Unerlöstheit uns direkt in die<br />

Poren dringt (…).» 2<br />

Dabei ist es aber gerade Jesus Christus, den Israel benötigt, um gerettet<br />

zu werden.<br />

Wir fuhren mit einer Reisegruppe durchs Land Israel. Am See Genezareth<br />

erzählte uns der Reiseleiter über die vielen Ereignisse, die an diesem See<br />

geschahen, die Wunder, die Jesus tat, die Botschaften, die Er hielt, Seine<br />

Ein- und Ausgänge usw. Später machte er uns auf den Fischfang nach Seiner<br />

Auferstehung aufmerksam, bei dem genau 153 Fische gefangen wurden (Joh<br />

21,11). Der Reiseleiter fragte uns, was es wohl mit der genauen Angabe der<br />

Fischanzahl auf sich haben könnte. Er bekam ganz verschiedene Antworten.<br />

Nach einer Weile verriet er uns dann, dass der hebräische Zahlenwert von<br />

153 «ANI ELOHIM» bedeute, was so viel heisst wie: «ICH BIN GOTT».<br />

M (40) I (10) H (5) O (6) L (30) E (1) I (10) N (50) A (1).<br />

Von rechts nach links gelesen = 153.<br />

«Simon Petrus stieg<br />

hinein und zog das<br />

Netz auf das Land, voll<br />

grosser Fische, 153;<br />

und obwohl es so viele<br />

waren, zerriss doch<br />

das Netz nicht.»


8 TITEL<br />

Schon Thomas sagte, nachdem Jesus<br />

ihm als der Auferstandene persönlich<br />

begegnet war: «Mein Herr und mein<br />

Gott!» (Joh 20,28). Wie bereits im Grusswort<br />

ausgeführt, bekannte Thomas dies<br />

vor dem Hintergrund seines jüdischen<br />

Verständnisses. Einem Juden wie ihn<br />

wäre es nie in den Sinn gekommen,<br />

einen Menschen als seinen Gott zu bezeichnen<br />

– es sei denn er ist es wirklich.<br />

Nach dem grossen Fang, als Jesus am Ufer<br />

stand und die Jünger Ihn zunächst nicht<br />

erkannten, sagte Johannes zu Petrus: «Es<br />

ist der Herr!» (Joh 21,7).<br />

Der Zusammenhang ist doch beachtlich:<br />

– Zuerst bekennt Thomas: «Mein Herr<br />

und mein Gott!»<br />

– Später bekennt Johannes: «Es ist<br />

der Herr!»<br />

– Und nun scheint es so, dass der Herr<br />

durch das Wunder der 153 Fische diese<br />

Wahrheit unterstreicht und damit zeigt:<br />

«Ja, Ich bin der Herr im göttlichen Sinn!»<br />

Als Jesus gekreuzigt wurde, schrieb<br />

Pilatus «eine Aufschrift und setzte sie<br />

auf das Kreuz; und es war geschrieben:<br />

Jesus von Nazareth, der König der Juden»<br />

(Joh 19,19). Die Juden beschwerten sich,<br />

doch Pilatus blieb bei seiner Überschrift<br />

(V 21). Horst Krüger meint diesbezüglich:<br />

«Jesus von Nazareth, König der<br />

Juden. Das regt die Juden furchtbar auf;<br />

denn sie lesen in ihrer hebräischen Sprache:<br />

Jeschua Hamaschiach Wu-melech<br />

Ha-jehudim, abgekürzt JHWH. Im letzten<br />

Buch der Bibel ist das Lamm der König<br />

der Könige und Herr der Herren.» 3<br />

Das Endprodukt aller Heilsoffenbarungen<br />

besteht darin, dass alle Welt zur<br />

Erkenntnis gelangen muss, dass Jesus der<br />

wahre Gott ist und nur dieser Glaube<br />

Errettung bringt.<br />

Der messianische Jude Dr. Arnold<br />

Fruchtenbaum betont in einem Artikel<br />

mit dem Titel «Die Herrschaft des<br />

Messias» die Göttlichkeit Jesu und die<br />

Wichtigkeit des Glaubens daran. Er<br />

führt aus, «dass der Messias der Herr<br />

des Alten Testaments ist». Dafür gibt<br />

Fruchtenbaum drei Gründe: 1) «So wie<br />

im Alten Testament Gott von sich selbst<br />

als der ‹ICH BIN› spricht, so weist Jesus<br />

selbst auf sich hin als der ‹ICH BIN› (Joh<br />

8,58; 18,4-6).» 2) «Viele Stellen im Alten<br />

Testament, die von Jahwe reden, treffen<br />

auch auf Jesus im Neuen Testament zu.»<br />

Fruchtenbaum nennt Psalm 102,13.26-<br />

28 in Verbindung mit Hebräer 1,10-12,<br />

wo die alttestamentliche Stelle auf Jesus<br />

bezogen wird. «Ein anderes Beispiel<br />

ist Jesaja 6,5, wo Gott Jahwe genannt<br />

wird, und das trifft in Johannes 12,41<br />

auf Jesus zu. Es ist klar, dass der Jahwe<br />

des Alten Testaments oft derselbe ist<br />

wie Jesus im Neuen Testament.» 3) «Die<br />

Bezeichnung Adon und Adonai aus dem<br />

Alten Testament treffen auch auf Jesus<br />

im Neuen Testament zu. Zum Beispiel<br />

wird Gott in 5. Mose 10,17 als Adon<br />

oder Adonai bezeichnet, und dieser Vers<br />

bezieht sich laut 1. Timotheus 6,15 auf<br />

Jesus. Jesaja 6,1.8-10 weist auch nach<br />

Johannes 12,39-40 auf Jesus hin. Jesaja<br />

53,1 redet ebenfalls von Jesus nach Johannes<br />

12,38. In Psalm 110,1 wird das<br />

Wort Adonai gebraucht, und damit wird<br />

im Neuen Testament mehrmals auf Jesus<br />

hingewiesen (Mt 22,41-45; Mk 12,35-37;<br />

Lk 20,41-44; Apg 2,34-36; Hebr 1,13).<br />

Hier wird deutlich, dass Jesus der Herr<br />

des Alten Testaments ist.»<br />

Fruchtenbaum erklärt anhand von<br />

zwölf Beobachtungen, warum der Messias<br />

auch «der Herr des Neuen Testaments»<br />

ist: 1) «Das griechische Wort kyrios<br />

entspricht dem JHWH, Adon und Adonai<br />

des Alten Testaments. Kyrios trifft<br />

auf Jesus im Neuen Testament in allen<br />

Schattierungen der Bedeutung zu, die<br />

man im Alten Testament finden kann.<br />

Es wird 747 Mal für Jesus gebraucht.»<br />

2) «Jesus ist der Herr aller (Apg 10,36;<br />

Röm 10,12; Eph 4,4-5).» 3) «Er ist der<br />

Herr der Herrlichkeit (1.Kor 2,8).» 4)<br />

«Er ist der Herr der Herren (Offb 14,14;<br />

19,16; 1.Tim 6,15).» 5) «Alle Engel sind<br />

Ihm ergeben, weil Er der Herr ist (1.Petr<br />

3,22).» 6) «Weil Er Herr ist, ist Er das<br />

Haupt der Menschheit (Röm 14,9; 1.Kor<br />

11,3).» 7) «Weil Er Herr ist, ist Er auch das<br />

Haupt über alles (Eph 1,21.22).» 8) «Weil<br />

Er Herr ist, ist Er auch das Haupt der<br />

Gemeinde (Eph 1,22.23; 5,23; Kol 1,18;<br />

2,19).» 9) «Weil Er Herr ist, ist Er der Herr<br />

des Sabbats (Mt 12,8; Mk 2,28).» 10) «Er<br />

ist der Herr als Messias (Mk 1,3; Lk 2,11;<br />

3,4).» 11) «Er wird auch bezeichnet als<br />

Gott, der Herr (Lk 5,8; Joh 20,28).» 12)<br />

«Er ist auch der Herr der Glaubenden<br />

(Joh 13,13.14; 2.Kor 12,8; 4,5; Eph 6,9).»<br />

«Aufgrund der Tatsache, dass Er der<br />

Herr des Alten und des Neuen Testaments<br />

ist», gibt Fruchtenbaum sieben<br />

Schlussfolgerungen: 1) «Jesus ist der<br />

Schöpfer. Johannes 1,1-3 betont, dass<br />

alle Dinge durch Ihn gemacht wurden.»<br />

2) «Jesus ist der Erhalter des Bundes.<br />

Er wird sicherstellen, dass alle von Gott<br />

geschlossenen Bündnisse tatsächlich<br />

erfüllt werden.» 3) «Jesus besteht aus<br />

sich selbst heraus. So wie bei Gott dem<br />

Vater ist die Existenz Jesu von keinem<br />

anderen Element abhängig.» 4) «Jesus<br />

ist der Meister. Wenn Er unser Meister<br />

ist, so bedeutet das, dass wir Ihm Gehorsam<br />

leisten müssen.» 5) «Jesus ist der<br />

Eigentümer. Er ist der Eigentümer der<br />

Welt und der Menschheit, weil<br />

Jesus ist der Eigentümer<br />

der Welt und der<br />

Menschheit, weil Er<br />

sie geschaffen hat<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> Januar 2013


InfoBox<br />

9<br />

Er sie geschaffen hat. Aber Er ist auch<br />

auf besonderer Weise der Eigentümer<br />

jedes Glaubenden, denn wir sind eine<br />

neue Schöpfung in Ihm. Folglich hat Er<br />

das Recht, mit uns nach Seinem Willen<br />

umzugehen.» 6) «Jesus ist der Herrscher.<br />

Er ist der souveräne Herrscher, der so<br />

handeln kann, wie Er will.» 7) «Jesus<br />

ist der Mittelpunkt aller Dinge. Er ist<br />

der Mittelpunkt des Universums, des<br />

menschlichen Daseins, unseres Glaubens<br />

und unserer Errettung.»<br />

Und schliesslich hält Fruchtenbaum<br />

unmissverständlich fest: «1. Korinther<br />

12,3 bestätigt, dass niemand sagen<br />

kann, Jesus sei der Herr, ausser durch<br />

den Heiligen Geist. Unerrettete mögen<br />

es im Sinne von ‹Meister› sagen, aber<br />

‹Herr› bedeutet hier auch ‹Gott sein›.<br />

Wenn die Bibel sagt, dass der Ungläubige<br />

an den Herrn Jesus Christus glauben<br />

muss, bedeutet es ganz einfach, dass<br />

er Ihn als Gott-Mensch und Messias<br />

annehmen soll, nicht als den Meister-<br />

Menschen. (…) Noch einmal, rettender<br />

Glaube beinhaltet, dass wir Ihn als den<br />

Gott-Menschen anerkennen.» 4<br />

So verstehen wir auch die tiefe Bedeutung<br />

der alttestamentlichen Aussage<br />

Joels über Gott und die neutestamentliche<br />

Erfüllung in Jesus: «Und es wird<br />

geschehen: Jeder, der den Namen des<br />

Jahwe<br />

Gott offenbart sich Mose im Alten<br />

Testament mit: «Ich bin, der ich bin!»<br />

(2.Mo 3,14). Mit diesen Worten bestätigt<br />

Er Seinen hochheiligen Eigennamen<br />

«Ich bin» oder Jahwe (JHWH)<br />

– was auch die Bedeutung «Der ewig<br />

Seiende» hat. Als solcher bezeichnet<br />

Israels Bundesgott sich im Alten<br />

Testament häufig. – Wenn in neueren<br />

deutschen Bibelübersetzungen das<br />

alttestamentliche «Herr» oder «Gott»<br />

in Grossbuchstaben oder Kapitälchen<br />

geschrieben steht, dann wird da<br />

eigentlich der Eigenname Gottes erwähnt:<br />

Jahwe. Ältere Übersetzungen<br />

(wie die unrevidierte Elberfelder-Bibel)<br />

geben diesen Namen mit Jehova<br />

wieder. Weil im Hebräischen nur die<br />

Konsonanten des Namens geschrieben<br />

wurden (JHWH), war für Übersetzer<br />

nicht ganz eindeutig, welche Vokale<br />

sie einsetzen sollten. Heute weiss<br />

man, dass die richtigere Ausdrucksweise<br />

Jahwe ist, und nicht Jehova.<br />

Herrn (Jahwes) anruft, wird gerettet<br />

werden; denn auf dem Berg Zion und in<br />

Jerusalem wird Errettung sein, wie der<br />

Herr (Jahwe) verheissen hat, und bei den<br />

Übriggebliebenen, die der Herr (Jahwe)<br />

beruft» (Joel 3,5). Paulus erklärt bezugnehmend<br />

darauf in Römer 10,10.13:<br />

«Denn wenn du mit deinem Mund Jesus<br />

als den Herrn (Kyrios) bekennst (…)<br />

denn: ‹Jeder, der den Namen des Herrn<br />

(Kyrios) anruft, wird gerettet werden›.»<br />

Noch einmal sei Martin Buber zitiert:<br />

«Ich glaube fest daran, dass die<br />

jüdische Gemeinschaft im Zuge ihrer<br />

Wiedergeburt Jesus rezipieren wird, und<br />

zwar nicht bloss als eine grosse Figur<br />

ihrer Religionsgeschichte, sondern auch<br />

im lebendigen Zusammenhange eines<br />

sich über Jahrtausende erstreckenden<br />

messianischen Geschehens, das in der<br />

Erlösung Israels und der Welt münden<br />

wird. Aber ich glaube ebenso fest dara n,<br />

dass wir Jesus nie als gekommenen<br />

Messias anerkennen werden, weil dies<br />

dem innersten Sinn unserer messianischen<br />

Leidenschaft (…) widersprechen<br />

würde. In das mächtige Seil unseres<br />

Messiasglaubens, das, an einem Fels am<br />

Sinai geknüpft, sich bis zu einem noch<br />

unsichtbaren, aber in den Grund der<br />

Welt gerammten Pflocke, spannt, ist kein<br />

Knoten geschlagen (…) Für uns gibt es<br />

keine Sache Jesu, nur eine Sache Gottes<br />

gibt es für uns.» 5<br />

Hier liegt Buber ganz verkehrt, denn<br />

wenn Jesus zur Wiedergeburt Israels<br />

wiederkommen wird, dann kommt Er<br />

als derjenige, der schon einmal da<br />

war, und als der, der Gott ist: «Ich<br />

bin das A und das O, der Anfang<br />

und das Ende, spricht der Herr,<br />

der ist und der war und der<br />

kommt, der Allmächtige»<br />

(Offb 1,8). In diesem Vers<br />

spricht Jesus (das macht<br />

der Zusammenhang deutlich;<br />

vgl. V 11.13.17-18).<br />

Er spricht als Der, der<br />

schon einmal hier war,<br />

als der Wiederkommende<br />

und gleichzeitig als der Allmächtige.<br />

In Offenbarung 19,11-16<br />

wird die herrliche Wiederkunft<br />

Jesu beschrieben. Bei Seiner Wiederkunft<br />

trägt Er den über alle Menschen<br />

erhabenen Namen: «Das Wort Gottes»<br />

(V 13). Derselbe Johannes, der uns die<br />

Offenbarung überlieferte, schrieb auch<br />

das Johannesevangelium und darin<br />

bezeugte er: «Im Anfang war das Wort,<br />

und das Wort war bei Gott, und das Wort<br />

war Gott» (Joh 1,1). Johannes bekannte<br />

demnach:<br />

– Jesus ist das Wort Gottes und kam<br />

als solches in die Welt,<br />

– Er wird als das Wort Gottes wiederkommen,<br />

– dieses Wort war bei Gott<br />

– und ist Gott selbst.<br />

Wer es fassen kann, der fasse es: Ein<br />

Jude ist Gott!<br />

<strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong><br />

1<br />

Martin Buber, Zwei Glaubensweisen (Gerlingen<br />

1994), S. 15<br />

2<br />

Schalom Ben-Chorin, Zwiesprache mit Martin<br />

Buber, S. 135-136<br />

3<br />

factum 3/2010, S. 45<br />

4<br />

Freundesbrief der Ariel Ministries, Sommer 2010,<br />

S. 4-6<br />

5<br />

Martin Buber, Pfade in Utopia (Heidelberg 1985),<br />

S. 378<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> Januar 2013


10<br />

TITEL<br />

Jesus Christus ist Gott<br />

Der Jude Jesus Christus ist Gott. Das Johannesevangelium<br />

unterstreicht diese Wahrheit besonders, wie es zum Beispiel<br />

an dem Bekenntnis von Thomas oder der Begebenheit mit<br />

den 153 Fischen zu sehen ist. Doch Johannes gibt noch weitaus<br />

mehr Hinweise auf die Gottheit Jesu. Eine Spurensuche.<br />

Matthäus zeigt uns Jesus Christus<br />

als König, Markus als den<br />

leidenden Gottesknecht, Lukas<br />

als den vollkommenen Menschen und<br />

Johannes als Gott. Im Gegensatz zu<br />

Matthäus und Lukas lässt Johannes die<br />

Geburt Jesu völlig ausser Acht. Es ist für<br />

seine «Beweisführung» nicht wichtig,<br />

lautet doch sein Thema: Jesus ist Gott,<br />

wie es Paulus sagt: «Denn in ihm (in<br />

Jesus Christus) wohnt die ganze Fülle<br />

der Gottheit leibhaftig!» (Kol 2,9). Er<br />

beginnt wie folgt: «Im Anfang war das<br />

Wort, und das Wort war bei Gott, und das<br />

Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei<br />

Gott. Alles ist durch dasselbe entstanden;<br />

und ohne dasselbe ist auch nicht eines<br />

entstanden, was entstanden ist» (Joh 1,1-<br />

3). Mit diesem Einstieg weist Johannes<br />

direkt auf die Präexistenz Jesu hin. Jesus<br />

Christus ist ohne Anfang und ohne Ende,<br />

der Schöpfer aller Dinge. Damit streicht<br />

Johannes auch heraus, dass Jesus weder<br />

ein Geschöpf noch die Spitze der Schöpfung<br />

ist, sondern der Schöpfer selbst. Ja,<br />

für Johannes ist klar: Jesus Christus ist<br />

Gott in Menschengestalt.<br />

Das Johannesevangelium ist ähnlich<br />

einer Beweisführung aufgebaut. Schritt<br />

für Schritt belegt Johannes die Gottheit<br />

des menschgewordenen Erlösers, beginnend<br />

mit der Präexistenz Jesu (Joh 1,1)<br />

und abschliessend mit dem Bekenntnis<br />

von Thomas: «Mein Herr und mein<br />

Gott!» (Joh 20,28), das dann durch das<br />

Wunder mit den 153 Fischen von Jesus<br />

selbst bestätigt wird. Diese Tatsache<br />

sowie die Verbindung zwischen dem im<br />

Alten Testament offenbarten Eigennamen<br />

Gottes (JHWH) und dem «Ich bin»<br />

Jesu haben wir bereits erörtert («Der<br />

Jude, der nicht Gott sein darf»). Im Alten<br />

Testament spricht Jahwe: «Ich, ich bin<br />

der Herr (Jahwe), und ausser mir gibt<br />

es keinen Retter» (Jes 43,11). Siebenmal<br />

weist sich Jesus im Johannesevangelium<br />

als dieser Retter-Gott aus: 1) «Ich bin das<br />

Brot des Lebens» (Joh 6,32-35.47-59); 2)<br />

«Ich bin das Licht der Welt» (Joh 8,12);<br />

3) «Ich bin die Tür» (Joh 10,1-10); 4) «Ich<br />

bin der gute Hirte» (Joh 10,11-18.27-30);<br />

5) «Ich bin die Auferstehung und das<br />

Leben» (Joh 11,25-26); 6) «Ich bin der<br />

Weg, die Wahrheit und das Leben» (Joh<br />

14,6); 7) «Ich bin der wahre Weinstock»<br />

(Joh 15,1-6). Ist es daher etwa Zufall,<br />

dass die Anfangsbuchstaben der hebräischen<br />

Aufschrift am Kreuz: «Jesus, der<br />

Nazarener, der König der Juden», JHWH<br />

ergibt? Am Kreuz hat der menschgewordene<br />

Retter-Gott Jahwe das Heil der<br />

Welt vollbracht. Und darum kann Petrus<br />

in Bezug auf Jesus sagen: «Und es ist in<br />

keinem anderen das Heil; denn es ist kein<br />

anderer Name unter dem Himmel den<br />

Menschen gegeben, in dem wir gerettet<br />

werden sollen!» (Apg 4,12).<br />

Johannes berichtet von mehreren Begegnungen,<br />

in denen Jesus Seine Gottheit<br />

aufzeigte. So sagte Er im Gespräch mit<br />

dem Pharisäer Nikodemus: «Wie Mose in<br />

der Wüste die Schlange erhöhte, so muss<br />

der Sohn des Menschen erhöht werden,<br />

damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren<br />

geht, sondern ewiges Leben hat!»<br />

(Joh 3,14-15). Als Rabbi dürfte Nikodemus<br />

beim Titel «Sohn des Menschen»<br />

sofort die Verbindung zu Daniel gesehen<br />

haben: «Und siehe, es kam einer mit<br />

den Wolken des Himmels, gleich einem<br />

Sohn des Menschen; und er gelangte<br />

bis zu dem Hochbetagten und wurde<br />

vor ihn gebracht. Und ihm (dem Sohn<br />

des Menschen!) wurde Herrschaft, Ehre<br />

und Königtum verliehen, und alle Völker,<br />

Stämme und Sprachen dienten ihm; seine<br />

Herrschaft ist eine ewige Herrschaft,<br />

die nicht vergeht, und sein Königtum<br />

wird nie zugrunde gehen» (Dan 7,13-<br />

14). Mit der Selbstbezeichnung «Sohn<br />

des Menschen» erklärte Jesus, dass Ihm<br />

ewige «Herrschaft, Ehre und Königtum»<br />

zustand. Und damit nicht genug:<br />

Jesus erhob auch den Anspruch, ewiges<br />

Leben geben zu können. Das kann nur<br />

der Ewige, Gott selbst. Überdies sagte<br />

schon Micha, dass «der Herrscher über<br />

Israel (…) von den Tagen der Ewigkeit<br />

her gewesen ist» (Mi 5,1). Nur der Ewige<br />

kann Ewigkeit schenken. Nikodemus<br />

schien dies zu akzeptieren, obgleich er<br />

die ganze Tragweite der Aussage Jesu<br />

noch nicht begriffen haben mochte: «Wie<br />

Mose in der Wüste die Schlange erhöhte,<br />

so muss der Sohn des Menschen erhöht<br />

werden.»<br />

Als Jesus der Samariterin am Jakobsbrunnen<br />

begegnete, sagte Er ihr: «Wenn<br />

du die Gabe Gottes erkennen würdest<br />

und wer der ist, der zu dir spricht: Gib<br />

mir zu trinken!, so würdest du ihn bitten,<br />

und er gäbe dir lebendiges Wasser»<br />

(Joh 4,10). Jesus beanspruchte hier, die<br />

Gabe Gottes zu sein und lebendiges<br />

Wasser geben zu können. Das Alte<br />

Testament zeigt deutlich, wo die Quelle<br />

des lebendigen Wasser ist: «Du, o Herr<br />

(Jahwe), rettest Menschen und Tiere.<br />

Wie köstlich ist deine Gnade, o Gott,<br />

dass Menschenkinder Zuflucht finden<br />

unter dem Schatten deiner Flügel! Sie<br />

laben sich an den reichen Gütern deines<br />

Hauses, mit dem Strom deiner Wonne<br />

tränkst du sie. Denn bei dir ist die Quelle<br />

des Lebens!» (Ps 36,7-10). Eine andere<br />

Übersetzung besagt, dass der Herr selbst<br />

die Quelle des Lebens ist. Jesus erklärte<br />

mit Seiner Aussage, die Quelle des lebendigen<br />

Wassers – Jahwe selbst – zu sein.<br />

Dies erfasste die Frau im Glauben – und<br />

später viele andere in Samaria, indem sie<br />

bezeugten: «Wir haben selbst gehört und<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> Januar 2013


11<br />

erkannt, dass dieser wahrhaftig der Retter<br />

der Welt, der Christus ist!» (Joh 4,42).<br />

Bezugnehmend auf dieses Wasser<br />

stand Jesus am letzten Tag des Laubhüttenfestes<br />

im Tempel auf und rief:<br />

«Wenn jemand dürstet, der komme zu<br />

mir und trinke! Wer an mich glaubt,<br />

wie die Schrift gesagt hat, aus seinem<br />

Leib werden Ströme lebendigen Wassers<br />

fliessen» (Joh 7,37-38). – Das Laubhüttenfest<br />

wurde sieben Tage lang gefeiert<br />

und man brachte Gott durch Dankopfer<br />

Lob dar. Jeden Morgen zog ein Priester<br />

in einer Prozession zum Teich Siloah<br />

hinab, wo er mit einer goldenen Kanne<br />

Wasser schöpfte und dieses hinauf in<br />

den Tempel zum Brandopferaltar brachte.<br />

Auf dem Altar standen zwei silberne<br />

Gefässe. In das eine goss er das Wasser<br />

und in das andere Opferwein. Wein und<br />

Wasser flossen auf dem Altar zusammen<br />

und vermischten sich. Dies war ein Zeichen<br />

des zukünftigen Segens und Heils,<br />

wenn der Messias kommen würde. Der<br />

letzte Tag war der Höhepunkt. Während<br />

der Priester mit dem Wasser durch das<br />

Wassertor des Tempels eintrat, erklangen<br />

silberne Trompeten und rezitierten die<br />

Menschen: «Und ihr werdet mit Freuden<br />

Wasser schöpfen aus den Quellen<br />

des Heils!» (Jes 12,3). Feierlich zog der<br />

Priester zum Brandopferaltar, während<br />

der Tempelchor die Psalmen 113 bis 118<br />

sang. Und da stand Jesus plötzlich auf und<br />

rief (so etwas hatte es im Tempel noch<br />

nie gegeben): «Wenn jemand dürstet, der<br />

komme zu mir und trinke! Wer an mich<br />

glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus<br />

seinem Leib werden Ströme lebendigen<br />

Wassers fliessen!» (Joh 7,37-38). 1<br />

Die ganze Prozession war zur Ehre<br />

Gottes gedacht. Nur bei Ihm ist die Quelle<br />

des Lebens. Und Jesus beanspruchte<br />

mit Seinem Aufruf genau dies für sich.<br />

Das, was nur Gott zusteht, bezog Er auf<br />

sich selbst, wie Gott im Alten Testament<br />

sagt: «Wohlan, ihr Durstigen alle, kommt<br />

her zum Wasser; und die ihr kein Geld<br />

habt, kommt her, kauft und esst! (…)<br />

sucht den Herrn (Jahwe), solange er zu<br />

finden ist; ruft ihn an, während er nahe<br />

ist!» (Jes 55,1.6).<br />

In seiner Beweisführung für die Gottheit<br />

Jesu berichtet Johannes überdies<br />

von sieben Wunderzeichen des Herrn<br />

Jesus vor Seiner Kreuzigung und Auferstehung:<br />

1) Verwandlung von Wasser in<br />

Wein (Joh 2,1-12); 2) Heilung des Sohnes<br />

eines königlichen Beamten (Joh 4,46-54);<br />

3) Heilung eines Gelähmten am Teich<br />

Bethesda (Joh 5,1-17); 4) die Speisung der<br />

5000 (Joh 6,1-14); 5) Jesus wandelt auf<br />

dem See und stillt den Sturm (Joh 6,15-<br />

21); 6) Heilung eines Blindgeborenen<br />

(Joh 9,1-41) und 7) die Auferweckung<br />

des Lazarus aus den Toten (Joh 11,17-45).<br />

Diese Totenauferweckung war das letzte<br />

Glied in einer langen Argumentationskette,<br />

ein letztes Plädoyer, das sprichwörtliche<br />

Zeichen an der Wand. Um dessen<br />

ganze Tragweite zu verstehen, sollten<br />

wir einen Blick darauf werfen, was kurz<br />

vorher geschah.<br />

In Johannes 10 bezeichnete sich Jesus<br />

als der gute Hirte. Damit bezog Er sich<br />

auf Seine Gottheit, was die Pharisäer und<br />

Schriftgelehrten genau verstanden (vgl.<br />

Ps 23; Jes 40,10-11; Hes 34,11-16). Darum<br />

platzte den Juden der Kragen, sie gingen<br />

aufs Ganze und fragten Jesus: «Wie<br />

lange hältst du unsere Seele im Zweifel?<br />

Bist du der Christus, so sage es uns frei<br />

heraus!» (Joh 10,24). «Jesus antwortete<br />

ihnen: Ich habe es euch gesagt, und ihr<br />

glaubt nicht. Die Werke, die ich tue im<br />

Namen meines Vaters, diese geben Zeugnis<br />

von mir; aber ihr glaubt nicht» (Joh<br />

10,25-26). Obwohl sie verstanden, wer<br />

Er zu sein behauptete, sagten sie später:<br />

«Nicht wegen eines guten Werkes wollen<br />

wir dich steinigen, sondern wegen<br />

Gotteslästerung, und zwar weil du, der<br />

du ein Mensch bist, dich selbst zu Gott<br />

machst!» (Joh 10,33). Sie begriffen den<br />

Anspruch Jesu, Gott zu sein, aber wollten<br />

nicht glauben. Darum gab Jesus noch ein<br />

letztes Zeichen. Ein Zeichen, dem sie<br />

sich nicht entziehen konnten und das<br />

sie zu einer Entscheidung zwang: Die<br />

Totenauferweckung des Lazarus!<br />

Als der Herr Lazarus auferweckte,<br />

war er schon «vier Tage im Grab» (Joh<br />

11,17). Martha bemerkte: «Herr, er riecht<br />

schon, denn er ist schon vier Tage hier!»<br />

(Joh 11,39). Es bestand keine Hoffnung<br />

mehr, dass er noch leben könnte. Nach<br />

rabbinischer Überlieferung schwebt der<br />

Geist eines Verstorbenen noch drei Tage<br />

über diesem. Erst danach kommt die Seele<br />

in den Scheol (das Totenreich). Gemäss<br />

dieser Lehre hätte während der ersten<br />

drei Tage noch eine gewisse, wenn auch<br />

kleine Möglichkeit zur Wiederbelebung<br />

bestanden. Die Auferweckung eines<br />

Toten nach diesen drei Tagen ist nach<br />

rabbinischer Überlieferung allerdings ein<br />

Wunder, das nur der Messias vollbringen<br />

kann. 2<br />

Jesus bewies Seine Gottheit, als Er mit<br />

lauter Stimme diesen Toten ins Leben<br />

zurückrief. Er ist das Leben und Er ist<br />

die Auferstehung! Und weil Er Gott ist,<br />

kann Er sagen: «Wer an mich glaubt,<br />

wird leben, auch wenn er stirbt; und jeder,<br />

der lebt und an mich glaubt, wird in<br />

Ewigkeit nicht sterben» (Joh 11,25-26).<br />

Tragischerweise wollten die Pharisäer<br />

und Schriftgelehrten dies wider besseres<br />

Wissen nicht wahrhaben. Vielmehr<br />

fassten sie folgenden Entschluss: «Was<br />

sollen wir tun? Denn dieser Mensch tut<br />

viele Zeichen! (…) Von jenem Tag an<br />

beratschlagten sie nun miteinander, um<br />

ihn zu töten» (Joh 11,47.53). Ja, dieser<br />

Jude, Jesus, durfte nicht Gott sein, und<br />

deshalb wurde Er getötet. – Was tun Sie<br />

mit Jesus? Rufen Sie wie Thomas gläubig<br />

aus: «Mein Herr und mein Gott!», oder<br />

lehnen Sie Seinen Anspruch ab? Über<br />

dieser Frage entscheidet sich nicht nur<br />

das Leben, sondern auch die Ewigkeit.<br />

Denn nur ein ewiger Gott kann uns eine<br />

ewige Erlösung schenken!<br />

Samuel Rindlisbacher<br />

1<br />

Siehe: Roger Liebi, Der Messias im Tempel,<br />

S. 424<br />

2<br />

Siehe: Arnold Fruchtenbaum, Das Leben des<br />

Messias, S. 82<br />

Diesen Artikel gibt es auch auf<br />

Audio-CD. Siehe Anzeige auf Seite 29<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> Januar 2013


12<br />

TITEL<br />

Vorsicht, Antichristen!<br />

Wenn Jesus Christus Gott ist, dann ist<br />

die Leugnung Seiner Gottheit durch und<br />

durch antichristlich. Genau dies erklärt<br />

Johannes in seinem 1. Brief.<br />

In den vergangenen Jahren hat sich<br />

die Zahl der Irrlehrer, die die Dreieinheit<br />

Gottes und damit insbesondere<br />

die Gottheit Christi leugnen, auffällig<br />

vermehrt. In 1. Johannes 2,18-19 finden<br />

wir im Hinblick auf solche Irrlehrer folgende<br />

Warnung: «Kinder, es ist die letzte<br />

Stunde! Und wie ihr gehört habt, dass<br />

der Antichrist kommt, so sind nun schon<br />

viele Antichristen gekommen; daran<br />

erkennen wir, dass es die letzte Stunde<br />

ist. Sie sind von uns ausgegangen, aber<br />

sie waren nicht von uns. Denn wenn sie<br />

von uns gewesen wären, so wären sie ja<br />

bei uns geblieben; aber es sollte offenbar<br />

werden, dass sie alle nicht von uns sind.»<br />

Ein besonderes Kennzeichen solcher<br />

Irrlehrer besteht darin, dass sie die Person<br />

des Herrn Jesus angreifen und Seine<br />

Herrlichkeit mindern wollen. Sie leugnen<br />

den Sohn. 1. Johannes 2,23 erklärt aber,<br />

dass sie in dem Fall sowohl den Sohn als<br />

auch den Vater nicht haben. Wir sehen,<br />

dass wir bei diesem Thema auf heiligem<br />

Boden stehen. Es geht um die Grundlagen<br />

unseres Glaubens. Es geht um alles<br />

oder nichts.<br />

Besonders gefährlich für wahre<br />

Gläubige, die auch eine Liebe zu Israel<br />

als Gottes erwähltem Volk haben, sind<br />

heutzutage solche Irrlehrer, die in etwa<br />

wie folgt argumentieren:<br />

Wir sollten die jüdischen Wurzeln des<br />

christlichen Glaubens neu entdecken.<br />

Der christliche Glaube sei besonders im<br />

4. Jh. n.Chr. der griechischen Kultur angepasst<br />

worden. Deshalb habe das Konzil<br />

von Nizäa (325 n.Chr.) Jesus Christus zu<br />

Gott gemacht. In dieser Zeit habe man<br />

auch die Lehre der Dreieinheit erfunden.<br />

Das entspreche aber nicht der Lehre des<br />

Neuen Testaments. Ebenso widerspreche<br />

dies auch jüdischem Denken. Im Judentum<br />

sei Gott nur eine Person.<br />

Diese Aussagen sind aber vollkommen<br />

falsch: Erstens findet sich die Lehre der<br />

Dreieinheit und der Gottheit Christi ganz<br />

klar im Neuen Testament. Dies entspricht<br />

der Lehre der Apostel Jesu Christi im 1.<br />

Jh. n.Chr. Zweitens ist es ein Irrtum, zu<br />

behaupten, dass im Judentum die Lehre<br />

der Dreieinheit unbekannt sei.<br />

Es ist zwar korrekt, dass das heutige<br />

orthodoxe Judentum die Dreieinheit<br />

«Kinder, es ist die letzte<br />

Stunde! Und wie ihr gehört<br />

habt, dass der Antichrist<br />

kommt, so sind nun schon<br />

viele Antichristen gekommen;<br />

daran erkennen wir, dass es<br />

die letzte Stunde ist.»<br />

Gottes ablehnt und auch die Gottheit<br />

des verheissenen Messias leugnet und<br />

deshalb einen gewöhnlichen Menschen<br />

als Retter erwartet. Aber in den Schriften<br />

der alten Rabbiner findet man sehr<br />

wohl die Lehre, dass es zwar nur einen<br />

Gott gibt, so wie das Alte Testament und<br />

das Neue Testament es lehrt, dass aber<br />

sowohl «der Vater im Himmel» (Hebr.<br />

avinu shebashamajim) als auch «das Wort<br />

des Herrn» (Aram. memra‘ ‘adonaj) und<br />

ebenso der Geist Gottes (Hebr. ruach ‘elohim)<br />

ewiger Gott ist. Im Buch Zohar wird<br />

sogar bezeugt, dass man das Geheimnis,<br />

wie drei eins sein können, nur durch den<br />

Heiligen Geist verstehen könne (Zohar<br />

Shemoth, S. 43/2). Der Rabbi Tzvi Nassi<br />

kam durch das Studium der rabbinischen<br />

Literatur und des Neuen Testaments zur<br />

Erkenntnis, dass Jesus Christus Gott<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> Januar 2013


13<br />

«Thomas antwortete und<br />

sprach zu ihm: Mein Herr<br />

und mein Gott!»<br />

ist, und dass Gott dreieinig ist. Er hat<br />

ein wertvolles Büchlein geschrieben, in<br />

dem er die wichtigsten Belege aus der<br />

rabbinischen Literatur zu diesem Thema<br />

zusammengetragen hat. 1<br />

Wo lehrt das Neue Testament die Gottheit<br />

Christi? Hier ein paar ausgewählte<br />

Stellen:<br />

Johannes 1,1: «Im Anfang war das<br />

Wort (= Jesus Christus; vgl. Joh 1,14),<br />

und das Wort war bei Gott, und das Wort<br />

war Gott.»<br />

Johannes 20,28: «Thomas antwortete<br />

und sprach zu ihm: Mein Herr und mein<br />

Gott!»<br />

Römer 9,5: «… deren die Väter sind,<br />

und aus welchen, dem Fleische nach, der<br />

Christus ist, welcher über allem ist, Gott,<br />

gepriesen in Ewigkeit. Amen.»<br />

Titus 2,13: «… indem wir erwarten<br />

die glückselige Hoffnung und Erscheinung<br />

der Herrlichkeit unseres grossen<br />

Gottes und Heilandes Jesus Christus.»<br />

2. Petrus 1,1: «Simon Petrus, Knecht<br />

und Apostel Jesu Christi, denen, die<br />

einen gleich kostbaren Glauben mit uns<br />

empfangen haben durch die Gerechtigkeit<br />

unseres Gottes und Heilandes Jesus<br />

Christus.»<br />

1. Johannes 5,20: «Wir wissen aber,<br />

dass der Sohn Gottes gekommen ist und<br />

uns ein Verständnis gegeben hat, auf<br />

dass wir den Wahrhaftigen kennen; und<br />

wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem<br />

Sohn Jesus Christus. Dieser ist der<br />

wahrhaftige Gott und das ewige Leben.»<br />

Im Zusammenhang mit Titus 2,13<br />

und 2. Petrus 1,1 sei noch auf die grammatische<br />

Regel von Granville Sharp<br />

hingewiesen: Wenn zwei Hauptwörter A<br />

und B (keine Eigennamen und immer in<br />

der Einzahl) im Griechischen mit «und»<br />

verbunden sind, und wenn nur vor A der<br />

bestimmte Artikel steht, dann gilt: A ist<br />

die gleiche Person/Sache wie B. In den<br />

genannten Stellen ist das im Griechischen<br />

genau so der Fall! In Titus 2,13<br />

kann sich «unser grosser Gott» nicht auf<br />

den Vater beziehen, während «Heiland»<br />

sich auf Jesus Christus beziehen würde.<br />

Nein, der grosse Gott ist dieselbe Person<br />

wie der Heiland. Ebenso ist in 2. Petrus<br />

1,1 «unser Gott» identisch mit «Heiland».<br />

Normalerweise lernt man in der Schule<br />

bezüglich Regeln: Keine Regeln ohne<br />

Ausnahme! Granville Sharp hat die eben<br />

erläuterte Regel an unzähligen Stellen im<br />

Neuen Testament und in der ausserbiblischen<br />

griechischen Literatur getestet und<br />

hat nie eine Ausnahme gefunden. Somit<br />

gilt offensichtlich auch für die Regel<br />

«Keine Regel ohne Ausnahme» die Regel<br />

«Keine Regel ohne Ausnahme».<br />

Sollte jemand denken, dass diese Stellen<br />

im Neuen Testament, die die Gottheit<br />

Christi bezeugen, erst nach dem Konzil<br />

von Nizäa in das Neue Testament hineingeschmuggelt<br />

worden seien, so muss<br />

er auf die harten Fakten hingewiesen<br />

werden, dass wir vom Neuen Testament<br />

heute insgesamt 5.760 griechische Handschriften<br />

besitzen und dass die Gottheit<br />

Christi auch in den Handschriften aus<br />

den Jahrhunderten vor 325 n.Chr. bezeugt<br />

ist.<br />

Roger Liebi<br />

1<br />

Tzvi Nassi, The Great Mystery or How Can Three<br />

Be One? Keren Ahvah Meshichit, P.O. Box 10382,<br />

91103 Jerusalem, Israel (www.kerenahvah.org).<br />

Diese Schrift ist sowohl auf Englisch als auch auf<br />

Hebräisch erhältlich.<br />

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<strong>Mitternachtsruf</strong> Januar 2013


14<br />

Im Blickfeld<br />

Ein auserwähltes Gefäss Gottes<br />

Wenn Jesus Christus Gott ist, wie es die Bibel zweifelsfrei sagt, dann hat Er auch Anrecht<br />

auf unser Leben. Denn wir sind Seine auserwählten Gefässe.<br />

Als Saulus (später bekannt als<br />

Paulus) vom ewigen Gott berufen<br />

wurde, sah Gott, dass er betete<br />

(Apg 9,11). Dieser Mann, ein frommer<br />

und gottesfürchtiger Nachkomme Abrahams,<br />

hatte in seinem Leben zweifellos<br />

schon zahllose Gebete gebetet (vgl. Phil<br />

3,5-6). Gebet war ein Kennzeichen der<br />

Pharisäer; bei einigen leider nur, um vom<br />

Volk gesehen zu werden (Mt 6,5). Zu diesen<br />

hatte Saulus gehört. Doch nun betete<br />

er zum ersten Mal in seinem Leben zum<br />

Herrn Jesus. Und Gott reagierte sofort,<br />

um ihm zu helfen und ihn zu berufen.<br />

Das unfehlbare Kennzeichen von echten<br />

Christen war – und ist nach wie vor –,<br />

dass sie den Namen des Herrn Jesus<br />

anriefen bzw. anrufen (Apg 9,21). Schon<br />

bei dieser Feststellung erübrigt sich<br />

eine Diskussion um die Gottheit Jesu:<br />

Seine ersten Nachfolger waren daran zu<br />

erkennen, dass sie zu Ihm beteten! Der<br />

Jude Jesus Christus ist Gott. Und in dem<br />

Moment, als Saulus aufrichtig zu beten<br />

anfing, begann in seinem Leben eine<br />

Entwicklung, die man gut mit dem illustrieren<br />

kann, was mit einem Stück Ton auf<br />

einer Töpferscheibe geschieht. Der Herr<br />

selbst nannte Saulus «ein auserwähltes<br />

Gefäss» (Apg 9,15). Mit seinem Gebet<br />

öffnete Saulus sein Leben für Jesus. Der<br />

Herr begann nun an ihm zu arbeiten –<br />

so, wie Er an uns arbeitet, wenn wir uns<br />

Ihm öffnen. Wie Saulus sind auch wir<br />

«ein auserwähltes Gefäss» (vgl. Tit 1,1;<br />

2.Kor 4,7) unseres Gottes Jesus Christus.<br />

Sieben Dinge kennzeichnen ein Gefäss:<br />

1) Das Material, aus dem es gemacht<br />

ist. 2) Eine Öffnung, um es zu füllen. 3)<br />

Der Inhalt, wofür es hergestellt worden<br />

ist. 4) Ein Griff bzw. Henkel, woran man<br />

es festhalten kann. 5) Der Boden bzw. die<br />

Haftfläche. 6) Mögliche Verzierungen am<br />

Äusseren. 7) Die Etikette, das Gütesiegel<br />

des Töpfers.<br />

1) Das Material besteht aus Ton, der<br />

weich und formbar sein muss. «Wir<br />

haben aber diesen Schatz in irdenen<br />

Gefässen, auf dass die Überschwänglichkeit<br />

der Kraft sei Gottes und nicht aus<br />

uns» (2.Kor 4,7). Hier sehen wir einen<br />

ganz wichtigen Hinweis: Wir haben<br />

den Schatz in irdenen Gefässen. Darauf<br />

müssen wir uns ganz sachlich einstellen.<br />

Denn irdene Gefässe bedeuten Konflikte,<br />

Kampf, Schwachheiten und Begrenzungen.<br />

Das merkt man gerade dann<br />

sehr deutlich, wenn man mit anderen<br />

Christen zusammenarbeitet oder in der<br />

Gemeinde zusammenkommt. Es gibt<br />

keine christlichen Supermänner oder<br />

Superfrauen und auch keine Erfahrung<br />

mit dem Heiligen Geist, die uns plötzlich<br />

dazu macht (vgl. die nüchterne Aufforderung<br />

in Kol 3,13). Die vielfältigen Aufforderungen<br />

in den Lehrbriefen geben<br />

uns zu verstehen, dass wir zeitlebens<br />

von unserem himmlischen Töpfer auf<br />

der Töpferscheibe geformt werden (2.Kor<br />

3,18). Ein Töpfer arbeitet und gestaltet<br />

individuell. Ein Gefäss ist nicht wie ein<br />

Backstein, der in eine Form gepresst<br />

wird. Backsteine sehen alle gleich aus.<br />

Das wollen die Sekten und beabsichtigen<br />

die Diktatoren. Doch wir sind verschieden,<br />

haben verschiedene Gaben und<br />

Begabungen. Denn unser Gott ist ein<br />

kreativer Gott!<br />

2) Die Öffnung: Indem Saulus zu<br />

beten begann, signalisierte er eine gewisse<br />

Auf- und Annahmebereitschaft,<br />

wie ein frisch geschlüpftes Vögelchen.<br />

Psalm 81,11 erinnert an dieses Bild: «Tue<br />

deinen Mund weit auf, und ich will ihn<br />

füllen.» Der Mensch ist wie ein Gefäss,<br />

das gefüllt wird. Paulus betont gegenüber<br />

den egoistisch verengten Korinthern:<br />

«Unser Mund ist zu euch aufgetan, ihr<br />

Korinther; unser Herz ist weit geworden.<br />

Ihr seid nicht verengt in uns, sondern ihr<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> Januar 2013


15<br />

seid verengt in eurem Innern» (2.Kor<br />

6,11-12). Paulus wurde zu einem Mann,<br />

der ein grosses und weites Herz für die<br />

Menschen bekam. In dem Mass, wie<br />

wir unser Leben Gott öffnen, werden<br />

wir selbst zum Segen für andere. So sagt<br />

Jesus: «Wer an mich glaubt, gleichwie<br />

die Schrift gesagt hat, aus dessen Leibe<br />

werden Ströme lebendigen Wassers fliessen»<br />

(Joh 7,38).<br />

3) Der Inhalt: Es ist unsere eigene Verantwortung,<br />

ob wir uns von Gott füllen<br />

lassen oder nicht. Er zwingt niemanden.<br />

Die Aufforderung in Kolosser 3,16: «Lasst<br />

das Wort Christi reichlich in euch wohnen<br />

…», zeigt, dass es nicht automatisch<br />

geht. Wir sind dafür verantwortlich und<br />

entscheiden, womit wir uns füllen oder<br />

füllen lassen (vgl. Eph 5,18).<br />

4) Der Griff: Es ist schon eine kleine<br />

Fingerakrobatik, wenn man aus feinem<br />

chinesischem Porzellan trinken muss.<br />

Das delikate Henkelchen ist kaum zu<br />

fassen und das Tässchen schwenkt trotz<br />

krampfhaften Zusammendrückens der<br />

Finger nach unten ab. Deshalb sind<br />

grosse Kaffeetassen im Angebot, mit<br />

einem bequemen und griffigen Henkel.<br />

Dieser ist unentbehrlich, damit das Gefäss<br />

seiner Bestimmung gemäss benutzt<br />

werden kann. Dieses Bild kann man auf<br />

uns übertragen.<br />

Im Leben von Paulus sehen wir, wie<br />

der wildschnaubende Fanatiker in eine<br />

umgängliche und barmherzige Person<br />

umgestaltet wurde. Diese Umwandlung<br />

ist so radikal, dass er sich nicht ziert, sogar<br />

das ergreifende Bild einer stillenden, liebevollen<br />

Mutter zu gebrauchen, um sein<br />

Anliegen und Mitgefühl für die Gemeinde<br />

in Thessalonich zu beschreiben (1.Thess<br />

2,7-8). In Galater 4,19 erwähnt er dazu<br />

die Sorgen und Qualen geistlicher Geburtswehen.<br />

Beim Abschied aus Ephesus<br />

wird ersichtlich, was Paulus durch seinen<br />

treuen, intensiven und selbstlosen Einsatz<br />

gesät hat (Apg 20,31): «Es entstand aber<br />

viel Weinens bei allen; und sie fielen<br />

Paulus um den Hals und küssten ihn sehr,<br />

am meisten betrübt über das Wort, das er<br />

gesagt hatte, sie würden sein Angesicht<br />

nicht mehr sehen» (V 37-38). Ausdrücke<br />

wie «viel Weinens» und «küssten ihn<br />

sehr» unterstreichen die dankbare Anhänglichkeit,<br />

Wertschätzung und Liebe.<br />

Die Epheser hatten durch den Botschafter<br />

Gottes den Gott Jesus gefunden und waren<br />

jahrelang von ihm betreut worden. Sie<br />

hatten gemeinsam Krisen gemeistert und<br />

waren im Glauben auferbaut worden und<br />

herangereift. Paulus betont, dass er an jedem<br />

Einzelnen ganz persönlich gearbeitet<br />

hat. Das geschah nicht im Hoppla-Hopp-<br />

Verfahren oder im anonymen Gewühl<br />

einer Mega-Kirche. Paulus hat sich nicht<br />

bloss für die Sympathisch-«Pflegeleichten»<br />

oder Erfolgsversprechend-Begabten eingesetzt.<br />

Vielmehr wurden alle vollwertig in<br />

der Gemeinde auf- und angenommen und<br />

intensiv betreut.<br />

Wie schnell neigen wir doch heutzutage<br />

zur Grüppchenbildung und fühlen<br />

uns rein fleischlich zu denen hingezogen,<br />

die uns von Natur aus gefallen und<br />

Ein Töpfer arbeitet und<br />

gestaltet individuell. Ein<br />

Gefäss ist nicht wie ein<br />

Backstein, der in eine Form<br />

gepresst wird. Backsteine<br />

sehen alle gleich aus. Das<br />

wollen Sekten und beabsichtigen<br />

Diktatoren. Doch<br />

wir sind verschieden, haben<br />

verschiedene Gaben und<br />

Begabungen. Denn unser<br />

Gott ist ein kreativer Gott!<br />

ansprechen. Den einen bieten wir einen<br />

schönen «Henkel» und den anderen<br />

strecken wir wie ein Diotrephes in «Kaktusmanier»<br />

unseren Stachel entgegen<br />

(3.Joh 10). Sind wir leicht ansprechbare<br />

oder schwierige Personen? Reagieren wir<br />

allzu empfindlich? Sind wir kompliziert<br />

oder offen? Haben wir einen positiven<br />

oder negativen Einfluss?<br />

Von Mose heisst es: «Der Mann Mose<br />

aber war sehr sanftmütig, mehr als alle<br />

Menschen, die auf dem Erdboden waren»<br />

(4.Mo 12,3). Wie war das möglich,<br />

ohne Psychologie und Psychotherapie? In<br />

Hebräer 11,24-26 entdecken wir Mose in<br />

der Ruhmesgalerie der Glaubenshelden:<br />

«Durch Glauben weigerte sich Moses,<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> Januar 2013


<strong>Mitternachtsruf</strong> Alle Termine im Überblick<br />

Büchertisch vorhanden<br />

B<br />

Agenda vom 01.01. bis 28.02.2013<br />

Änderungen vorbehalten. Die Agenda im Internet, immer aktuell: www.mitternachtsruf.ch<br />

Handzettel erhältlich<br />

Rufen Sie uns an<br />

Deutschland: 07745 8001<br />

Schweiz: 044 952 14 14<br />

Organisierter Kinderhütedienst<br />

H<br />

K<br />

So 23.12. bis 23.01. Australien verschiedene Orte Elia Morise<br />

Di 01.01. 14:30 CH 8600 Dübendorf MNR-NeujAHRstAguNg Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 <strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong> B H K<br />

So 06.01. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Marcel Malgo K<br />

So 06.01. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 <strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong> B K<br />

Fr 11.01. 19:30 De 26831 Wymeer Freie evangelische Bibelgemeinde Boen, Wymeerster Hauptstrasse 4 Nathanael Winkler B H<br />

Sa 12.01. 19:30 De 26831 Wymeer Freie evangelische Bibelgemeinde Boen, Wymeerster Hauptstrasse 4 Nathanael Winkler B H<br />

So 13.01. 09:30 De 26831 Wymeer Freie evangelische Bibelgemeinde Boen, Wymeerster Hauptstrasse 4 Nathanael Winkler B H<br />

So 13.01. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Peter Blaser K<br />

So 13.01. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Samuel Rindlisbacher B K<br />

So 13.01. 10:15 CH 8192 Zweidlen-glattfelden Spinnerei-Lettenstrasse <strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong> B K<br />

So 20.01. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Marcel Malgo B K<br />

So 20.01. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 <strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong> K<br />

So 27.01. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Matias Steiger K<br />

So 27.01. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 <strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong> B K<br />

So 03.02. bis 08.02. De 36166 Haunetal Freizeitheim Siegwinden, Siegwinden 2 Samuel Rindlisbacher B H<br />

So 03.02. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Fredy Peter B K<br />

So 03.02. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Thomas <strong>Lieth</strong> K<br />

So 03.02. 15:00 FR 67720 Hoerdt Restaurant «Zum Engel», Rue de la Republique 53 Thomas <strong>Lieth</strong> B H<br />

So 10.02. 09:45 CH 8036 Zürich Action Biblique, Evangelische Gemeinde, Zurlindenstrasse 52 René Malgo B H<br />

So 10.02. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Marcel Malgo K<br />

So 10.02. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Nathanael Winkler B K


Do 14.02. 19:30 De 70372 stuttgart Kleiner Kursaal, Königsplatz 1 Thomas <strong>Lieth</strong>, Daniel Schäfer B H<br />

Fr 15.02. 19:00 De 67550 Worms-Rheindürkheim Maranatha Baptisten Gemeinde, Kirchstrasse 14 Thomas <strong>Lieth</strong>, Daniel Schäfer B H<br />

Fr 15.02. 19:00 De 29439 Lüchow Bibel-Baptisten-Gemeinde, Seerauerstrasse 13 (Gewerbepark am Wasserturm) <strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong> B H<br />

Sa 16.02. 17:00 De 72250 Freudenstadt Kurhaus Freudenstadt, Am Promenadenplatz Thomas <strong>Lieth</strong>, Daniel Schäfer B H<br />

Sa 16.02. 19:00 De 29439 Lüchow Bibel-Baptisten-Gemeinde, Seerauerstrasse 13 (Gewerbepark am Wasserturm) <strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong> B H<br />

So 17.02. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Marcel Malgo K<br />

So 17.02. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 René Malgo B K<br />

So 17.02. 10:00 De 29439 Lüchow Bibel-Baptisten-Gemeinde, Seerauerstrasse 13 (Gewerbepark am Wasserturm) <strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong> B H<br />

So 17.02. 13:30 De 29439 Lüchow Bibel-Baptisten-Gemeinde, Seerauerstrasse 13 (Gewerbepark am Wasserturm) <strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong> B H<br />

So 17.02. 15:00 De 90478 Nürnberg Meistersingerhalle, Konferenzraum 2, Münchenerstrasse 21 Thomas <strong>Lieth</strong>, Daniel Schäfer B H<br />

Mo 18.02. 19:30 De 73312 geislingen an der steige Mehrgenerationenhaus, Schubartsaal, Schillerstrasse 4 Thomas <strong>Lieth</strong>, Daniel Schäfer B H<br />

Di 19.02. 19:30 De 68169 Mannheim Gemeindezentrum, Paul-Gerhardt-Strasse 6 Thomas <strong>Lieth</strong>, Daniel Schäfer B H<br />

Mi 20.02. 19:30 De 57072 siegen Kongresszentrum, Siegerlandhalle, Eintracht Saal, Koblenzer Str. Thomas <strong>Lieth</strong>, Daniel Schäfer B H<br />

Do 21.02. 19:30 De 42285 Wuppertal (Barmen) CVJM-Bildungsstätte Bundeshöhe, Bundeshöhe 7 Thomas <strong>Lieth</strong>, Daniel Schäfer B H<br />

Fr 22.02. 19:30 De 13597 Berlin EC Gemeinschaftshaus Spandau, Ruhlebener Strasse 9 <strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong> B H<br />

Fr 22.02. 19:30 De 34117 Kassel CVJM Kassel, Wolfsschlucht Thomas <strong>Lieth</strong>, Daniel Schäfer B H<br />

Sa 23.02. 09:30 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Johannes Vogel (WOBI) B H<br />

Sa 23.02. 15:00 De 30177 Hannover Arche Hannover Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, Gertrud-Greising-Weg 2 Thomas <strong>Lieth</strong>, Daniel Schäfer B H<br />

Sa 23.02. 19:30 De 13597 Berlin EC Gemeinschaftshaus Spandau, Ruhlebener Strasse 9 <strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong> B H<br />

So 24.02. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Peter Uhlmann K<br />

So 24.02. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Nathanael Winkler B K<br />

So 24.02. 11:00 De 13597 Berlin EC Gemeinschaftshaus Spandau, Ruhlebener Strasse 9 <strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong> B H<br />

So 24.02. 14:30 De 13597 Berlin EC Gemeinschaftshaus Spandau, Ruhlebener Strasse 9 <strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong> B H<br />

So 24.02. 16:00 De 08280 Aue/sachsen Kulturhaus «Aue», Goethe-Strasse 2 Thomas <strong>Lieth</strong>, Daniel Schäfer B H<br />

Mo 25.02. 19:30 De 99089 erfurt CVJM Gästehaus, Gerberstrasse 14a Thomas <strong>Lieth</strong>, Daniel Schäfer B H<br />

Di 26.02. 19:30 De 80637 München Innere Mission München, Landshuter Allee 40 Thomas <strong>Lieth</strong>, Daniel Schäfer B H<br />

In der Zionshalle live dabei sein:<br />

live.mnr.ch


18<br />

Im Blickfeld<br />

Demokratie ohne<br />

Gottesfurcht mündet<br />

in Anarchie und Antichristentum.<br />

als er gross geworden war, ein Sohn der<br />

Tochter Pharaos zu heissen, und wählte<br />

lieber, mit dem Volke Gottes Ungemach<br />

zu leiden, als die zeitliche Ergötzung der<br />

Sünde zu haben, indem er die Schmach<br />

des Christus für grösseren Reichtum<br />

hielt als die Schätze Ägyptens; denn<br />

er schaute auf die Belohnung.» Mose<br />

musste Entscheidungen treffen. Eine<br />

war, dass er nicht mehr auf sich selbst<br />

vertrauen wollte, sondern allein auf Gott.<br />

Er wollte sich von Ihm gebrauchen und<br />

umgestalten lassen! Eine andere war,<br />

dass er echte Nachfolge allen Schätzen<br />

und aller Weisheit Ägyptens vorzog. Das<br />

war ein gewaltiger und weitreichender<br />

Entschluss. Wofür entscheiden wir uns?<br />

Oder träumen wir manchmal etwa lieber<br />

davon, einmal einen Goldschatz zu<br />

finden, ähnlich demjenigen im Grab des<br />

Pharao Tut-Ench-Amons?<br />

5) Der Boden: Je nach Grösse des Gefässes<br />

ist der Boden und die damit zusammenhängende<br />

Stabilität sehr wichtig. Ein<br />

kreisender Teller ist im ersten Moment<br />

lustig, erschwert aber das eigentliche<br />

Essen. Die jüdische Zunz-Übersetzung<br />

gibt Jeremia 31,22 wie folgt wieder: «Wie<br />

lange wirst du dich im Kreise drehen,<br />

du abtrünnige Tochter?» Das definiert<br />

sehr genau den natürlichen, gottlosen Lebenslauf<br />

mit seinen monotonen Abläufen<br />

und unendlichen Lustschrauben. Paulus<br />

wies da in eine ganz andere Richtung:<br />

«Daher, meine geliebten Brüder, seid<br />

Bibelwoche 03. bis 08.02.2013<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> Januar 2013<br />

fest, unbeweglich, allezeit überströmend<br />

in dem Werke des Herrn, da ihr wisset,<br />

dass eure Mühe nicht vergeblich ist im<br />

Herrn» (1.Kor 15,58). In Psalm 17,5 bewegt<br />

sich der Gläubige wie ein Zug auf<br />

sicheren Schienen, dem Ziel entgegen:<br />

«Meine Schritte hielten fest an deinen<br />

Spuren, meine Tritte haben nicht gewankt.»<br />

Das ist in unserer heutigen Zeit<br />

mit ihrer Werte-Inflation und immer<br />

gottloser werdenden Kultur sehr wichtig,<br />

«auf dass wir nicht mehr Unmündige<br />

seien, hin- und hergeworfen und umhergetrieben<br />

von jedem Winde der Lehre,<br />

die da kommt durch die Betrügerei der<br />

Menschen, durch ihre Verschlagenheit<br />

zu listig ersonnenem Irrtum; sondern<br />

die Wahrheit festhaltend in Liebe» (Eph<br />

4,14). Mit Jesus steht unser Leben auf<br />

einem verlässlichen Fundament, ohne<br />

Ihn bauen wir ein Luftschloss oder eine<br />

reine Sandburg.<br />

6) Die Verzierungen: «Ich fürchte<br />

aber, dass etwa, wie die Schlange Eva<br />

verführte durch ihre List, also auch euer<br />

Sinn verderbt und abgewandt werde<br />

von der Einfachheit und Reinheit gegen<br />

den Christus» (2.Kor 11,3). Gerade am<br />

Beispiel der Frauen im Neuen Testament<br />

sehen wir die Bedeutsamkeit der Dezenz<br />

mit Samuel Rindlisbacher<br />

Thema: «Die Stiftshütte»<br />

Die Woche fi ndet statt im Freizeit- und<br />

Erholungs heim Siegwinden 2,<br />

DE 36166 Haunetal<br />

Sonntag, Anreise ab 17:00. Versammlungen jeweils<br />

10:00, 15:30 und 19:30.<br />

Interessenten können sich direkt im Freizeitheim informieren.<br />

Tel: 0049 6673 789, E-Mail: info@siegwinden.de<br />

und Zurückhaltung: «Deren Schmuck<br />

sei nicht der auswendige durch Flechten<br />

der Haare und Umhängen von Gold oder<br />

Anziehen von Kleidern, sondern der<br />

verborgene Mensch des Herzens in dem<br />

unverweslichen Schmuck des sanften<br />

und stillen Geistes, welcher vor Gott<br />

sehr köstlich ist. Denn also schmückten<br />

sich auch einst die heiligen Frauen, die<br />

ihre Hoffnung auf Gott setzten» (1.Petr<br />

3,3-5; vgl. 1.Tim 2,9). Das Gegenteil<br />

wäre: extrem, Aufdringlichkeit, zur<br />

Schau stellend. Die christliche Ethik<br />

hebt vor allem die inneren Werte und<br />

innere Schönheit hervor, ganz im Gegensatz<br />

zu «Fleischeslust, Augenlust und<br />

hoffärtiges Leben» (1.Joh 2,16). Deshalb<br />

müssen wir aufpassen, dass wir nicht<br />

von den falschen Bewertungen und<br />

Massstäben der Massenmedien angesteckt<br />

und manipuliert werden: «Denn<br />

sehet eure Berufung, Brüder, dass es<br />

nicht viele Weise nach dem Fleische,<br />

nicht viele Mächtige, nicht viele Edle<br />

sind; sondern das Törichte der Welt hat<br />

Gott auserwählt, auf dass er die Weisen<br />

zu Schanden mache; und das Schwache<br />

der Welt hat Gott auserwählt, auf dass<br />

er das Starke zu Schanden mache; und<br />

das Unedle der Welt und das Verachtete<br />

hat Gott auserwählt, und das, was nicht<br />

ist, auf dass er das, was ist, zunichte<br />

mache, damit sich vor Gott kein Fleisch<br />

rühme» (1.Kor 1,26-29). Im Hinblick auf<br />

die Ewigkeit sind so manche Gebrechen<br />

und Unzulänglichkeiten wie zu grosse<br />

oder zu kleine Nasen oder Ohren absolut<br />

lächerlich. Die «Verzierungen» eines<br />

Gefässes sind zweitrangig!<br />

7) Das Gütesiegel: Gerade bei wertvollem<br />

Porzellan befindet sich die Herstellerangabe<br />

am Boden der Gefässe<br />

oder Tassen, unauffällig und sehr dezent.<br />

Ganz im Gegensatz zu den grossen<br />

Textil etiketten, die dazu noch am Rücken<br />

und teilweise aussen angenäht sind, damit<br />

sie jedem sofort ins Auge springen.<br />

Für uns gilt das göttliche Qualitäts-Siegel:<br />

«Sondern so, wie wir von Gott bewährt<br />

(qualifiziert) worden sind, mit dem Evan-


gelium betraut zu werden, also reden<br />

wir, nicht um Menschen zu gefallen,<br />

sondern Gott, der unsere Herzen prüft»<br />

(1.Thess 2,4). «Glückselig der Mann, der<br />

die Versuchung erduldet! Denn nachdem<br />

er bewährt ist, wird er die Krone des<br />

Lebens empfangen, welche Gott denen<br />

verheissen hat, die ihn lieben» (Jak<br />

1,12). «Befleissige dich, dich selbst Gott<br />

bewährt darzustellen als einen Arbeiter,<br />

der sich nicht zu schämen hat, der das<br />

Wort der Wahrheit recht teilt» (2.Tim<br />

2,15). «Aber darum ist mir Barmherzigkeit<br />

zuteil geworden, auf dass an mir,<br />

dem ersten, Jesus Christus die ganze<br />

Langmut erzeige, zum Vorbild für die,<br />

welche an ihn glauben werden zum<br />

ewigen Leben» (1.Tim 1,16). Paulus, das<br />

auserwählte Gefäss seines Gottes Jesus<br />

Christus, wurde durch seine Bewährung<br />

zum Vorbild für alle Christen. Leiden<br />

spielten dabei eine grosse Rolle, so wie es<br />

ihm von Anfang an von Jesus geoffenbart<br />

wurde (Apg 9,15-16).<br />

Leiden können auch auf uns zukommen,<br />

wenn wir uns bewähren wollen:<br />

Wenn wir zum Beispiel argumentieren,<br />

dass Homosexualität etwas Widernatürliches<br />

und Perverses ist (man beachte<br />

nur die menschliche Anatomie). Oder<br />

wenn, wie geplant, Abtreibung zu einem<br />

Menschenrecht deklariert wird.<br />

Oder wenn absolute religiöse Toleranz<br />

eingefordert wird. Dann werden echte<br />

Christen als vermeintliche Feinde der<br />

Demokratie und Menschenrechte und<br />

als sogenannte «Hassprediger» geradezu<br />

kriminalisiert. – Demokratie ohne<br />

Gottesfurcht mündet in Anarchie und<br />

Antichristentum.<br />

Der gegenwärtige Sog nach unten<br />

nimmt gerade in den Ländern der Reformation<br />

gewaltig und spürbar zu! Vielen<br />

Christen wird es da ein bisschen zu ungemütlich.<br />

Es stellt sich Müdigkeit und<br />

Kraftlosigkeit ein, um weiter gegen den<br />

Strom einer regelrecht verfaulenden Welt<br />

zu schwimmen. In der Praxis bedeutet<br />

das, dass man von der Töpferscheibe abspringen<br />

möchte. Die Versuchung dazu<br />

ist gross, doch Daniel 11,32 ermutigt uns:<br />

«Das Volk aber, das seinen Gott kennt,<br />

wird stark und aktiv.» Des Herrn Hand<br />

ist nicht zu kurz, weder für uns im auf<br />

uns zukommenden Jahr 2013 noch für<br />

Israel und die Gläubigen in der grossen<br />

Trübsal bei der direkten Konfrontation<br />

mit dem Antichristen.<br />

Vom Mülleimer zum Schatzkästchen –<br />

das ist die Botschaft für uns. Unabhängig<br />

von unserer Herkunft, unserem Bildungsgrad,<br />

unserem sozialen Status, unserer<br />

Hautfarbe oder unserem Aussehen: «In<br />

einem grossen Hause aber sind nicht<br />

allein goldene und silberne Gefässe,<br />

sondern auch hölzerne und irdene, und<br />

die einen zur Ehre, die anderen aber<br />

zur Unehre. Wenn nun jemand sich von<br />

diesen reinigt, so wird er ein Gefäss zur<br />

Ehre sein, geheiligt, nützlich dem Hausherrn,<br />

zu jedem guten Werke bereitet»<br />

(2.Tim 2,19-20). Das ist Gottes höchstes<br />

Ziel mit uns, die wir Ihm nachfolgen.<br />

Er möchte, dass wir «dem Hausherrn<br />

nützlich sind». Unser himmlischer Töpfer<br />

hält, was Er verspricht! Jeden Tag werden<br />

wir mit menschlichen Tragödien und<br />

Fehlentwicklungen konfrontiert. Wir<br />

schütteln nur den Kopf und können nicht<br />

verstehen, wie Amokläufer Unschuldige<br />

niederschiessen, Opas ihre Ehefrauen<br />

durch junge Mädchen austauschen und<br />

die Kriminalität ausufert. Aber vergessen<br />

wir nicht: Der Mensch ohne Gott ist zu<br />

allem fähig. Deshalb mahnt Jesus: «Wer<br />

in mir bleibt und ich in ihm, der bringt<br />

viel Frucht» (Joh 15,5). Wir haben die<br />

Wahl: in Jesus bleiben oder nicht; uns zu<br />

einem Werkzeug des Segens umgestalten<br />

und dementsprechend zur Verfügung<br />

zu stellen und gebrauchen zu lassen<br />

oder auch nicht. Weil die falsche Wahl<br />

getroffen wird, gibt es immer wieder<br />

schockierende Skandale, selbst unter<br />

Christen und christlichen Leitern. Stillstand<br />

ist Rückgang und die Gefahr der<br />

Stagnation in der Jesusnachfolge ist gross.<br />

Die Zeit vergeht, die Jahre ziehen an uns<br />

vorbei und schnell gleichen wir mehr<br />

«lebenden Fossilien» – hart getrocknet,<br />

statt elastischem und bearbeitbarem Ton.<br />

Wir brauchen die fortwährende, dynamische<br />

Umgestaltung auf dem Arbeitstisch<br />

unseres himmlischen Töpfers. Das Alter<br />

spielt dabei keine Rolle! Damit wir, wie<br />

es in Philipper 2,15 heisst, «als helle Lichter<br />

in einem verkehrten und perversen<br />

Geschlecht» für unseren Herrn und Gott<br />

Jesus Christus leuchten können.<br />

Reinhold Federolf<br />

Tournee durch Deutschland von<br />

Thomas <strong>Lieth</strong><br />

und Daniel Schäfer<br />

D-Tour<br />

Thomas <strong>Lieth</strong><br />

Do. 14.02.2013, 19.30 Uhr<br />

70372<br />

DLMStuttgart<br />

Kleiner Kursaal, Königsplatz 1<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> Januar 2013<br />

Herzlich willkommen!<br />

19<br />

Sie hören eine Botschaft zum Thema:<br />

«Die zukünftige Herrlichkeit»<br />

Fr. 15.02.2013, 19.00 Uhr<br />

67550 Worms-Rheindürkheim<br />

Maranatha Baptisten Gemeinde, Kirchstrasse 14<br />

Sa. 16.02.2013, 17.00 Uhr<br />

72250 Freudenstadt<br />

Kurhaus Freudenstadt, Am Promenadenplatz<br />

So. 17.02.2013, 15.00 Uhr<br />

90478 Nürnberg<br />

Meistersingerhalle, Konferenzr. 2, Münchenerstr. 21<br />

Mo. 18.02.2013, 19.30 Uhr<br />

73312 Geislingen an der Steige<br />

Mehrgenerationenhaus, Schubartsaal, Schillerstr. 4<br />

Di. 19.02.2013, 19.30 Uhr<br />

68169 Mannheim<br />

Gemeindezentrum, Paul-Gerhardt-Strasse 6<br />

Mi. 20.02.2013, 19.30 Uhr<br />

57072 Siegen<br />

Kongresszentrum, Siegerlandhalle, Eintracht Saal,<br />

Koblenzer Str.<br />

Do. 21.02.2013, 19.30 Uhr<br />

42285 Wuppertal (Barmen)<br />

CVJM-Bildungsstätte Bundeshöhe, Bundeshöhe 7<br />

Fr. 22.02.2013, 19.30 Uhr<br />

34117 Kassel<br />

CVJM Kassel, Wolfsschlucht<br />

Sa. 23.02.2013, 15.00 Uhr<br />

30177 Hannover<br />

rche Hannover Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde,<br />

Gertrud-Greising-Weg 2 / Ecke Constantinstr.<br />

So. 24.02.2013, 16.00 Uhr<br />

08280 Aue/Sachsen<br />

Kulturhaus «Aue», Goethe-Strasse 2<br />

Mo. 25.02.2013, 19.30 Uhr<br />

99089 Erfurt<br />

CVJM Gästehaus, Gerberstrasse 14a<br />

Di. 26.02.2013, 19.30 Uhr<br />

80637 München<br />

Innere Mission München, Landshuter Allee 40


20<br />

Im Blickfeld<br />

Das Warten auf Gottes «Berufung»<br />

Wir sind auserwählte Gefässe<br />

unseres Herrn und Gottes Jesus<br />

Christus. Doch wie bringen wir in<br />

Erfahrung, wozu unser Gott uns<br />

denn überhaupt berufen hat?<br />

Es kann heilsam sein, gängige Umgangsworte<br />

im christlichen Sprachgebrauch<br />

auch einmal infrage zu<br />

stellen. Oft macht man überraschende<br />

Entdeckungen, die enttäuschen oder<br />

befreien können. Wie steht es da um den<br />

von uns Christen viel bemühten Begriff<br />

«Berufung»? Manche fühlen sich als<br />

Missionare berufen, andere zu einer Bibelschule,<br />

wieder andere als Bibellehrer,<br />

Pastor oder sonst zu einer vollzeitlichen<br />

Mitarbeit im Reich Gottes – nicht selten<br />

sind diese Berufenen stolz darauf. Andere<br />

meinen, sie hätten keine spezielle<br />

Berufung, obwohl sie gerne dies oder das<br />

machen würden, wie zum Beispiel eine<br />

Bibelschule absolvieren. Sie blicken dann<br />

etwas traurig auf die anderen, die so eine<br />

«herrliche Berufung» haben – angeblich<br />

im Gegensatz zu ihnen selbst. Und wieder<br />

andere sagen, sie seien nicht berufen,<br />

und meinen, damit eine Ausrede zur<br />

«Dienstverweigerung» zu haben.<br />

Nimmt man eine Konkordanz zur<br />

Hand und schlägt die Begriffe «berufen»<br />

und «Berufung» nach, stellt man<br />

Folgendes fest:<br />

Im Alten Testament wurde Abraham<br />

als Stammvater Israels berufen (Jes 51,2;<br />

Hebr 11,8). Mose wurde namentlich<br />

dazu berufen, Israel aus der Knechtschaft<br />

Ägyptens zu führen. Aaron wurde als<br />

Hohepriester berufen (Hebr 5,4), und<br />

seine Nachkommenschaft als Priester.<br />

Über Isaak wurde der Same Israel berufen<br />

(1.Mo 21,12; Hebr 11,18). Israel selbst<br />

wurde berufen (Jes 41,9; 48,12). Manche<br />

wurden ausdrücklich zu einer besonderen<br />

Aufgabe berufen (2.Mo 31,2; Jes<br />

22,20). Die Fürsten der Stämme Israels<br />

wurden berufen (4.Mo 1,16). Auch die<br />

Propheten des Alten Testaments wurden<br />

namentlich berufen, wie beispielsweise<br />

Jeremia (Jer 1).<br />

Im Neuen Testament war Jesus Christus<br />

selbstverständlich der berufene<br />

Messias (Jes 42,1-7; 49,1). Die Apostel<br />

wurden berufen (Lk 6,13; Apg 13,2; Röm<br />

1,1; 1.Kor 1,1). Die Menschen sind zur<br />

Erlösung berufen (Röm 1,6.7; 8,30; 1.Kor<br />

1,2.9; 2.Tim 1,9). Man kann zu einer<br />

bestimmten Lebenssituation berufen<br />

sein, zum Beispiel verheiratet sein oder<br />

ledig bleiben, als Jude oder Nicht-Jude, als<br />

Sklave oder Freier (1.Kor 7,17ff.).<br />

Die Gemeinde ist berufen zur Freiheit<br />

(Gal 5,13), zum Frieden Gottes (Kol<br />

3,15), zur Heiligung (1.Thess 4,7; 1.Petr<br />

1,15), zum ewigen Erbe (Hebr 9,15),<br />

zum Segen und zum Segnen (1.Petr 3,9),<br />

zur Herrlichkeit (1.Petr 5,10), zum Licht<br />

(1.Petr 2,9) und zum Leid (1.Petr 2,21).<br />

– Von Letzterem spricht kaum jemand,<br />

wenn es um Berufung geht. Wenn wir<br />

Christen «Berufung» hören, dann denken<br />

wir an die «grossen» Dinge; daran,<br />

ein vollzeitlicher Reichsgottesarbeiter zu<br />

sein, eine theologische Ausbildungsstätte<br />

zu besuchen, besondere Aufgaben zu<br />

erfüllen, besondere Fähigkeiten, spezielle<br />

Begabungen zu haben und diese<br />

im Dienst einzusetzen. Doch gemäss<br />

1. Petrus 2,20-25 sind wir berufen, in<br />

Jesu Fussstapfen zu treten und Leiden –<br />

insbesondere Ungerechtigkeiten – geduldig<br />

zu ertragen, wie Er sie ertragen hat.<br />

«Das ist Gnade bei Gott» (1.Petr 2,20).<br />

Innerhalb der Gemeinde gibt es aber<br />

natürlich auch heute tatsächlich berufene<br />

Evangelisten, Hirten und Lehrer (Eph<br />

4,11; Apg 20,28). Anhand von Epheser<br />

2,20 können wir annehmen, dass die<br />

in Epheser 4,11 erwähnten Berufungen<br />

zum Apostel oder zum Propheten<br />

zur Grundlage der Gemeinde dienten<br />

und heute nicht mehr vorhanden sind.<br />

Damals berief Gott selbst oder durch<br />

die Apostel und ihre Mitarbeiter (Apg<br />

1,21-26; 6,5; 8,26; 15,22; 16,1-3; Tit<br />

1,5). Heute entscheiden die vom Heiligen<br />

Geist geschenkten Gaben darüber,<br />

wofür jemand bestimmt ist oder nicht<br />

(1.Kor 12,4-11). Und da gewisse Gaben<br />

nicht mehr verliehen werden (1.Kor<br />

13,8), gibt es offensichtlich auch keine<br />

berufenen Apostel oder Propheten mehr.<br />

Der biblische Kanon ist abgeschlossen<br />

(Offb 22,18-19), Gott redet nicht mehr<br />

«vielfältig und auf vielerlei Weise» zu<br />

Menschen, sondern durch Seinen Sohn,<br />

der in der Heiligen Schrift offenbart wird<br />

(Hebr 1,1-2).<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> Januar 2013


Wir stehen in der Gefahr, zu viel vom Begriff «Berufung» abhängig zu machen.<br />

Darum gibt es so wenig Missionare oder Bibelschüler. Manche junge<br />

Menschen glauben eine besondere Berufung bekommen zu müssen.<br />

21<br />

Aus diesem Grund scheint es für uns<br />

Christen heute kaum Sinn zu machen,<br />

auf einen bestimmten Ruf zu warten. Der<br />

Sohn Gottes und die Apostel sind nicht<br />

mehr auf dieser Erde, um uns persönlich<br />

mitzuteilen, was wir zu tun haben.<br />

Vielmehr legen die neutestamentlichen<br />

Briefe nahe, dass der Christ herausfinden<br />

soll, welche Gaben Gott ihm gegeben hat<br />

und wo er diese einsetzen kann (Eph<br />

4,7-16; 1.Petr 4,10-11). Unsere Berufung<br />

richtet sich nach den Fähigkeiten und<br />

Möglichkeiten, die der Heilige Geist<br />

uns gibt – nicht nach einer Stimme, die<br />

wir zu hören glauben. Männer können<br />

sich beispielsweise für das Ältestenamt<br />

bewerben (1.Tim 3,1). Wenn sie geeignet<br />

sind und den Kriterien des Wortes Gottes<br />

entsprechen, dürfen sie laut Paulus als<br />

Älteste eingesetzt werden. Massgebend<br />

ist also nicht, ob sie meinen, einen besonderen<br />

Ruf gehört zu haben oder nicht.<br />

Da drängt sich die Frage auf, ob man<br />

für eine besondere Aufgabe im Reich<br />

Gottes überhaupt eine besondere Berufung<br />

bekommen muss. Brauchen wir eine<br />

besondere Berufung, um Missionar zu<br />

werden? Brauchen wir eine besondere<br />

Berufung, um eine Bibelschule zu besuchen<br />

oder in einem christlichen Werk<br />

mitzuarbeiten?<br />

Wie ist es mit den Christen, die im<br />

alltäglichen Berufsleben stehen? Benötigten<br />

sie eine spezielle Berufung, um<br />

Bankangestellter, LKW-Fahrer oder Polizist<br />

zu werden? Wahrscheinlich ging<br />

es bei ihrer Berufswahl ganz nüchtern<br />

zu. Sie haben sich dort beworben, wo<br />

ihr Interesse lag. Kaum einer von ihnen<br />

würde wohl behaupten, eine ganz besondere,<br />

von Gott gegebene Berufung dazu<br />

bekommen zu haben. Sie haben keine<br />

Stimme gehört, die da sprach: «Ich berufe<br />

dich als Maurer …»<br />

Neutestamentlich betrachtet ist die<br />

ganze Gemeinde berufen, für den Herrn<br />

tätig zu sein, ob nun in einem weltlichen<br />

oder «geistlichen» Beruf (Eph 4,1ff.;<br />

Phil 1,27-30; Tit 2). Der eine hat dem<br />

anderen nichts voraus. Innerhalb der<br />

Gemeinde gibt es keine Abrahams,<br />

Moses, Propheten oder Apostel mehr.<br />

Heute wird niemand mehr in der Weise<br />

berufen, wie Gott es mit den Propheten<br />

im Alten Bund oder mit den Aposteln tat.<br />

Oder möchte etwa jemand behaupten,<br />

Gott habe aus einer Wolke persönlich zu<br />

ihm gesprochen, wie zum Beispiel beim<br />

Apostel Paulus? Die gesamte Gemeinde<br />

hat ein- und dieselbe Aufgabe, wie es<br />

Jesus den Aposteln sagte: «So geht nun<br />

hin und macht zu Jüngern alle Völker,<br />

und tauft sie auf den Namen des Vaters<br />

und des Sohnes und des Heiligen Geistes<br />

und lehrt sie alles halten, was ich euch<br />

befohlen habe» (Mt 28,19-20). – Wer dabei<br />

welche Rolle erfüllt, ergibt sich durch<br />

die Gaben und Möglichkeiten, die der<br />

Herr nach Seinem eigenen Gutdünken<br />

durch den Heiligen Geist schenkt (1.Kor<br />

12,4-11; Eph 4,7-16; vgl. Eph 2,10).<br />

Daher könnte man eher die Frage<br />

stellen: «Hast du eine Berufung, nicht berufen<br />

zu sein?» Wir stehen in der Gefahr,<br />

zu viel vom Begriff «Berufung» abhängig<br />

zu machen. Darum gibt es so wenig<br />

Missionare oder Bibelschüler. Manche<br />

junge Menschen glauben beispielsweise,<br />

für eine Bibelschule eine besondere<br />

Berufung bekommen zu müssen. Und<br />

weil sie meinen, sie hätten keine, gehen<br />

sie nicht, obwohl sie es vielleicht gerne<br />

täten. Doch für einen Bibelschulbesuch<br />

braucht es keine Berufung, sondern Eignung:<br />

Ist man reif genug? Erfüllt man die<br />

Bedingungen der Schule? Kann man sich<br />

die Schule leisten? Solche Fragen werden<br />

in der Regel in einem vorhergehenden<br />

Gespräch geklärt. Eine Bibelschule ist<br />

dazu da, dass der Einzelne geistlich<br />

<strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong><br />

Liebe – Was uns noch<br />

zur Ent rückung fehlt<br />

Es ist auffallend, wie oft und wie nachdrücklich<br />

die Liebe in der Bibel in direktem Bezug zur Wiederkunft<br />

Jesu erwähnt wird. Einige dieser Bibelstellen<br />

werden in dieser Broschüre aufgegriffen<br />

und ausgelegt, wodurch der Leser von der Liebe<br />

regelrecht angesteckt wird. Wie ist es um Ihre<br />

Liebe bestellt? Prüfen Sie sich anhand der biblischen<br />

Grundsätze, die in dieser prägnanten,<br />

leicht lesbaren Broschüre dargelegt werden!<br />

Taschenbuch, 84 Seiten<br />

Bestell-Nr. 180006<br />

CHF 7.00, EUR 5.00<br />

weiterkommen und sich zurüsten lassen<br />

kann, um diese Ausrüstung später fruchtbringend<br />

gebrauchen zu können – nicht<br />

mehr und nicht weniger.<br />

Wenn jemand im Berufsleben steht<br />

und Interesse an einer Berufsweiterbildung<br />

hat, wird er dann etwa erst auf eine<br />

besondere Berufung warten? Und wenn<br />

er diese nicht vernimmt, wird er dann<br />

etwa untätig bleiben? Wohl kaum! Wenn<br />

er an dieser Weiterbildung wirklich Interesse<br />

hat, wird er sie machen, weil er<br />

weiss, dass ihn das fördert. Das gilt auch<br />

in Bezug auf Bibelschule. Wir sollten das<br />

christliche Leben nicht komplizierter<br />

machen. Diese nüchterne Haltung bewahrt<br />

uns auch vor dem Hochmut, sich<br />

für etwas Besonderes zu halten. Wer<br />

eine evangelistische Gabe hat, sollte als<br />

Evangelist tätig werden – ob vollzeitlich<br />

oder nebenberuflich. Wer gerne in die<br />

Mission gehen will, sollte nicht auf eine<br />

«Berufung» warten, sondern prüfen, was<br />

er tun kann. Er gehört zur Gemeinde,<br />

und damit ist er schon längst berufen<br />

(1.Kor 1,2). Das Neue Testament lehrt<br />

uns nicht, auf Gottes Berufung zu warten,<br />

sondern es lehrt uns, bei einer Entscheidungsfindung<br />

um Weisheit zu bitten<br />

(Jak 1,5). Als Gottes «berufene Heilige»<br />

(Röm 1,7) brauchen wir keine zusätzliche<br />

Sonderberufung, sondern Weisheit «von<br />

Gott, der allen gern und ohne Vorwurf<br />

gibt», die im Glauben darum bitten (Jak<br />

1,5-6). <strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong><br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> Januar 2013


22<br />

Aufgegriffen<br />

«Wenn sich jedes Jahr am 27. Januar<br />

der Bundestag zum Gedenken der<br />

Befreiung von Auschwitz trifft. Dieselben<br />

Leute, die dann um die Toten<br />

von Auschwitz trauern und geloben<br />

‹nie wieder Auschwitz, wehret den<br />

Anfängen›. Dieselben Leute setzen<br />

sich ein-zwei Tage später zusammen<br />

und beraten über eine Maximierung,<br />

Optimierung der Zusammenarbeit<br />

mit dem Iran, der zurzeit gerne<br />

die zweite Endlösung der Judenfrage<br />

vollenden möchte.» Henryk Broder zu<br />

seinem jüngsten Buch Vergesst Auschwitz<br />

IM Blickfeld<br />

«Ich kann mir kein besseres Instrument<br />

zum Verderben einer Seele in<br />

den Händen Satans vorstellen, als<br />

ein Prediger, der den Sündern verkündet,<br />

dass es nicht ihre Pflicht ist,<br />

Busse über ihre Sünde zu tun oder<br />

an Christus zu glauben, und der die<br />

Arroganz besitzt, sich als Diener des<br />

Evangeliums zu bezeichnen, indem<br />

er lehrt, dass Gott einige Menschen<br />

unendlich und unveränderlich alleine<br />

aus dem Grund hasst, weil er<br />

sich entscheidet, so zu handeln. O<br />

meine Brüder! Möge der Herr euch<br />

von der Stimme dieses Beschwörers<br />

bewahren und eure Ohren für die<br />

Stimme des Irrtums verschliessen.<br />

Welch ein Übel wird ein verdrehtes<br />

Evangelium selbst in christlichen Familien<br />

hervorbringen! Ich habe den<br />

jungen Gläubigen gesehen, gerade<br />

erst von der Sünde errettet, glücklich<br />

in seinem ersten christlichen<br />

Wandel und demütig in der Nachfolge<br />

seines Gottes. Aber das Böse<br />

hat sich eingeschlichen, verborgen<br />

unter dem Mantel der Wahrheit. Der<br />

Finger einer teilweisen Blindheit wurde<br />

auf sein Auge gelegt, und er sah<br />

nur noch eine Lehre. Die Souveränität<br />

konnte er sehen, aber nicht die<br />

Verantwortung.» Charles Spurgeon, «The<br />

Minister’s Farewell, 11. Dezember 1859, auf<br />

distomos.blogspot.ch<br />

«Heiligkeit ist immer da, wo Menschen<br />

durch Gottes Gemeinschaft<br />

anders werden und sich um den<br />

Nächsten kümmern.» Horst Krüger, factum<br />

5/2012, S. 43<br />

Ein Bund mit Gott<br />

Jesus Christus ist unser Gott. Wir sind Seine auserwählten<br />

Gefässe. Er hat uns berufen, wir müssen nicht auf Seine Berufung<br />

warten. Angesichts dessen tun wir gut daran, uns ein<br />

Beispiel an Jonathan zu nehmen …<br />

Nach Davids Sieg über den Philister<br />

und Riesen Goliath (1.Sam 17)<br />

«verband sich die Seele Jonathans<br />

mit der Seele Davids, und Jonathan gewann<br />

ihn lieb wie seine eigene Seele»<br />

(1.Sam 18,1). In diesem Zusammenhang<br />

heisst es dann: «Jonathan aber und David<br />

machten einen Bund miteinander; denn<br />

er hatte ihn lieb wie seine eigene Seele.<br />

Und Jonathan zog das Obergewand aus,<br />

das er anhatte, und gab es David, dazu<br />

seinen Waffenrock, sogar sein Schwert,<br />

seinen Bogen und seinen Gürtel» (1.Sam<br />

18,3-4).<br />

Als der angsterfüllte König erfuhr,<br />

dass sein eigener Sohn einen Bund mit<br />

dem gemacht hatte, den Saul selbst als<br />

einen Feind betrachtete, der vernichtet<br />

werden sollte, «entbrannte Sauls Zorn<br />

gegen Jonathan, und er sprach zu ihm:<br />

Du missratener, widerspenstiger Sohn!<br />

Meinst du, ich wüsste nicht, dass du<br />

den Sohn Isais erwählt hast, zu deiner<br />

Schande und zur Scham und Schande<br />

deiner Mutter? Denn solange der Sohn<br />

Isais auf Erden lebt, kannst weder du<br />

bestehen noch dein Königtum! So sende<br />

nun hin und lass ihn herbringen zu mir;<br />

denn er ist ein Kind des Todes!» (1.Sam<br />

20,30-31).<br />

«Welch ein Narr», dachte Saul, wie es<br />

alle Sauls dieser Welt nach wie vor denken.<br />

Man muss kämpfen, sich durchsetzen<br />

und ergreifen, was einem gehört. Für<br />

die Sauls dieser Welt ist es Torheit und ein<br />

empfindlicher Schlag in die Magengrube,<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> Januar 2013


«Jonathan aber und David<br />

machten einen Bund miteinander;<br />

denn er hatte ihn<br />

lieb wie seine eigene Seele.<br />

Und Jonathan zog das Obergewand<br />

aus, das er anhatte,<br />

und gab es David, dazu seinen<br />

Waffenrock, sogar sein<br />

Schwert, seinen Bogen und<br />

seinen Gürtel»<br />

Seminare 2013<br />

KinderHerzen<br />

Liebe<br />

Die Gemeinde<br />

lebendigen<br />

in<br />

anleiten<br />

23<br />

25.-27. April 2013<br />

Dr. Tedd Tripp<br />

Pastor, Autor, Seelsorger, Lehrer und<br />

Gründer einer christlichen Schule<br />

des<br />

Gottes<br />

Hirtenkonferenz 2013<br />

Lutherstadt Wittenberg<br />

- Chris Mueller (USA)<br />

- Benedikt Peters (CH)<br />

- Johannes Pflaum (CH)<br />

AufbauSeminar<br />

biblische<br />

Seelsorge<br />

02.-04. Mai 2013<br />

12.-17. Aug. 2013<br />

Dr. John Street<br />

Pastor, Autor, Seelsorger, Dozent und<br />

Leitungsmitglied der NANC-Organisation<br />

sein Eigentum freiwillig und gerne einem<br />

anderen zu geben. «Narr! Sieh nur, was<br />

dir gehört! Schau, was du hättest haben<br />

können! Die ganze Welt steht dir offen!<br />

Du hättest aus dem Vollen schöpfen können.<br />

Narr, o Narr! Du demütigst dich vor<br />

einem, von dem irgendjemand behauptet,<br />

er würde eines Tages über Israel regieren.<br />

Ein Hirte aus Bethlehem? König über<br />

ganz Israel? Eine Torheit!»<br />

Jonathan dachte nicht wie sein hartherziger<br />

Vater. Er wusste – nein, sagen<br />

wir vielmehr –, Jonathan stimmte zu,<br />

dass dies Gottes verordneter Wille war.<br />

Zustimmung ist viel stärker als ein<br />

blosser Glaube, der schwanken kann.<br />

Jonathan wusste, dass David König über<br />

Israel sein würde. Durch Glauben wusste<br />

er auch, dass er alles, was er aufgab,<br />

hundertfältig zurückempfangen würde.<br />

Hinzu kam die unersetzliche Gegenwart<br />

seines geliebten Freundes und der Segen<br />

des heiligen Gottes selbst.<br />

Jonathan bewies seine völlige Unterordnung<br />

unter Gottes Willen wiederholt<br />

durch seine Taten. Er versuchte mehrfach,<br />

seinen Vater, den König, davon zu<br />

überzeugen, dass David kein echter Feind<br />

war (sogar unter Lebensgefahr). Anstatt<br />

Davids Tod herbeizuführen, brachte<br />

Jonathan den im Exil lebenden David<br />

die herzzerreissende Nachricht, dass er<br />

fliehen musste und nicht an den Hof von<br />

König Saul zurückkehren konnte. Jonathan<br />

verlor die Gemeinschaft mit einem<br />

geliebten Freund. Und doch erwies er<br />

sich inmitten seiner eigenen Betrübnis<br />

als jemand, der auf seinen Herzensfreund<br />

und Bruder achthatte. (Dies zeigte sich<br />

auch darin, wie er David warnte.) «Da<br />

machte sich Jonathan, der Sohn Sauls,<br />

auf und ging zu David in den Wald und<br />

stärkte seine Hand in Gott. Und er sprach<br />

zu ihm: Fürchte dich nicht; denn die<br />

Hand meines Vaters Saul wird dich nicht<br />

finden. Und du wirst König werden über<br />

Anmeldung & weitere Info‘s unter:<br />

europäisches Bibel Trainings Centrum<br />

berufsbegleitende Bibelschule<br />

Havelländer Ring 40, 12629 Berlin<br />

Tel +49 (30) 60 988 61-0, kontakt@ebtc-online.org<br />

www.ebtc-online.org/Seminare<br />

Herzliche<br />

Einladung …<br />

Nathanael Winkler<br />

spricht in<br />

Wymeer<br />

Freie evangelische Bibelgemeinde Boen,<br />

Wymeerster Hauptstrasse 4,<br />

DE 26831 Wymeer<br />

Fr. 11.01.2013, 19.30 Uhr<br />

Sa. 12.01.2013, 19.30 Uhr<br />

So. 13.01.2013, 09.30 Uhr<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> Januar 2013<br />

Immer auf den neusten Stand:<br />

www.mnr.ch/agenda


24<br />

Im Blickfeld<br />

Israel, und ich werde der Zweite nach dir<br />

sein; und auch mein Vater Saul weiss es<br />

so. Und sie schlossen beide einen Bund<br />

vor dem Herrn. Und David blieb im Wald,<br />

und Jonathan ging in sein Haus» (1.Sam<br />

23,16-18). Tief betrübt gingen die zwei<br />

Freunde an diesem Tag auseinander.<br />

Doch beide wussten durch Glauben,<br />

dass dieser vorerst abgelehnte König<br />

letztendlich rechtmässig regieren würde.<br />

Wäre es nicht wunderbar, wenn alle<br />

Jonathans dieser Welt mit einem Freund<br />

wie David gesegnet wären – und alle<br />

Davids dieser Welt mit einem Freund<br />

wie Jonathan? Wäre es nicht herrlich,<br />

einen Bund zu machen, der von einer<br />

liebevollen Beziehung und einer tiefen<br />

Freundschaft geprägt ist – und sich sowohl<br />

an der Gegenwart des Freundes als<br />

auch an dem Segen des heiligen Gottes<br />

zu erfreuen?<br />

Tatsächlich ist es so, dass die Erlösten<br />

des Herrn dies schon haben – und noch<br />

viel, viel mehr.<br />

Wir, die wir gerettet sind (in diesem<br />

Kontext besonders die Heiden), haben<br />

eine ewige Änderung unserer Stellung<br />

erhalten, weil es Gott gefiel, eine Bundesbeziehung<br />

mit uns einzugehen: «Darum<br />

gedenkt daran, … dass ihr in jener Zeit<br />

ohne Christus wart, ausgeschlossen von<br />

der Bürgerschaft Israels und fremd den<br />

Bündnissen der Verheissung; ihr hattet<br />

keine Hoffnung und wart ohne Gott in<br />

der Welt. Jetzt aber, in Christus Jesus seid<br />

ihr, die ihr einst fern wart, nahe gebracht<br />

worden durch das Blut des Christus»<br />

(Eph 2,11.12-13). Nicht länger getrennt;<br />

nicht länger ausgeschlossen; nicht länger<br />

fremd den Bündnissen der Verheissung<br />

– für diejenigen, die in Christus sind.<br />

Wie gut ein menschengemachter Bund<br />

allerdings auch sein mag (wie der von<br />

Jonathan und David), so sind doch Gottes<br />

Bündnisse aufgrund Seiner eigenen<br />

Vollkommenheit und unserer sündhaften<br />

Schwachheit immer besser. Folglich «ist<br />

Jesus umso mehr der Bürge eines besseren<br />

Bundes geworden» (Hebr 7,22) für<br />

diejenigen, die Ihn lieben und eine Bundesbeziehung<br />

mit Ihm eingegangen sind.<br />

Gott gibt Seinen Geliebten nicht nur<br />

einen besseren Bund mit dem besseren<br />

Bürgen Jesus Christus, sondern Er verheisst<br />

auch noch zukünftigen Reichtum<br />

für jenen Tag, an dem Er sie belohnen<br />

wird. Jesus ermahnt die treue Gemeinde<br />

in Philadelphia (und alle mit ähnlicher<br />

geistlicher Auffassung, die den Herrn<br />

lieben und noch nicht zu Ihm heimgegangen<br />

sind): «Doch was ihr habt, das haltet<br />

fest, bis ich komme! Und wer überwindet<br />

und meine Werke bis ans Ende bewahrt,<br />

dem werde ich Vollmacht geben über die<br />

Heidenvölker, und er wird sie mit einem<br />

eisernen Stab weiden, wie man irdene<br />

Gefässe zerschlägt, wie auch ich es von<br />

meinem Vater empfangen habe; und ich<br />

werde ihm den Morgenstern geben. Wer<br />

ein Ohr hat, der höre, was der Geist den<br />

Gemeinden sagt!» (Offb 2,25-29).<br />

In der letzten Überwinderverheissung<br />

in Offenbarung 2-3 verspricht Jesus:<br />

«Wer überwindet, dem will ich geben,<br />

mit mir auf meinem Thron zu sitzen,<br />

so wie auch ich überwunden habe und<br />

mich mit meinem Vater auf seinen Thron<br />

gesetzt habe» (Offb 3,21). Hätten wir<br />

diese Verse auf eigene Faust geschrieben,<br />

wäre dies eine Gotteslästerung gewesen.<br />

Die Tatsache, dass Jesus selbst uns diese<br />

Verheissungen gibt, ist pure Gnade über<br />

Gnade. Seine Belohnung und Seinen<br />

Sieg teilt Er freigiebig mit denen, die in<br />

Ihm sind.<br />

Ich weiss, Du wirst König werden<br />

über Israel (und alles andere), und ich<br />

werde mit Dir auf Deinen Thron sitzen.<br />

Allerdings fordert die Bundesschliessung<br />

von beiden Vertragspartnern einen<br />

hohen Preis. Es kostet Jesus – und es kostet<br />

uns: «Denn ich habe von dem Herrn<br />

empfangen, was ich auch euch überliefert<br />

habe, nämlich dass der Herr Jesus in<br />

der Nacht, als er verraten wurde, Brot<br />

nahm, und dankte, es brach und sprach:<br />

Nehmt, esst! Das ist mein Leib, der für<br />

euch gebrochen wird; dies tut zu meinem<br />

Gedächtnis! Desgleichen auch den<br />

Kelch, nach dem Mahl, indem er sprach:<br />

Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem<br />

Blut; dies tut, sooft ihr ihn trinkt,<br />

zu meinem Gedächtnis! Denn sooft ihr<br />

dieses Brot esst und diesen Kelch trinkt,<br />

verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er<br />

kommt. Wer also unwürdig dieses Brot<br />

isst oder den Kelch des Herrn trinkt, der<br />

ist schuldig am Leib und Blut des Herrn.<br />

Der Mensch prüfe aber sich selbst, und<br />

so soll er von dem Brot essen und aus<br />

dem Kelch trinken» (1.Kor 11,23-28).<br />

Diese Selbstprüfung unserer Sünden –<br />

und Sündhaftigkeit – ist ein lebenslanger<br />

Prozess und für viele Gläubige der unangenehmste<br />

Teil des Bundes. Allerdings ist<br />

gerade dies grundlegend für solche, die<br />

mit dem heiligen König wandeln. Und<br />

während wir mit Ihm gehen, leitet Er<br />

uns auch zur Gleichgestaltung in Sein<br />

Ebenbild (Röm 8,29; 12,1-2).<br />

Danke, Herr Jesus, dass Du eine<br />

Bundesbeziehung mit mir eingegangen<br />

bist, die viel stärker ist als der mosaische<br />

Bund und die von einer viel tieferen<br />

Liebe geprägt ist als der Bund Davids<br />

und Jonathans.<br />

Bitte nimm mein Obergewand. Es<br />

ist das äusserlich sichtbare Bild, wie<br />

die Menschen mich sehen, ein Symbol<br />

meines materiellen Status. Kleide mich<br />

stattdessen in Deine Gerechtigkeit,<br />

Gnade und Demut (Offb 3,5; 1.Petr 5,5).<br />

Bitte nimm meinen Waffenrock.<br />

Indem ich ihn Dir gebe, enthülle ich<br />

meine vollkommene Schwachheit und<br />

völlige Sündhaftigkeit. Herr, ich tue dies<br />

nicht von Natur aus. Wie Du nur allzu<br />

gut weisst, geht dies entgegen meiner<br />

Veranlagung. Stärke mich, geliebter<br />

himmlischer Vater, und hilf mir. Lehre<br />

mich, auf Dich als mein Schild und meine<br />

Zuflucht zu schauen. «Dieser Gott – sein<br />

Weg ist vollkommen! Das Wort des Herrn<br />

ist geläutert; er ist ein Schild allen, die<br />

ihm vertrauen» (Ps 18,31). «Du gibst mir<br />

den Schild deines Heils, und deine Rechte<br />

stützt mich, und deine Herablassung<br />

macht mich gross» (Ps 18,36). «Der Herr<br />

ist meine Stärke und mein Schild; auf ihn<br />

hat mein Herz vertraut, und mir wurde<br />

geholfen. Darum frohlockt mein Herz,<br />

und ich will ihm danken mit meinem<br />

Lied» (Ps 28,7).<br />

«Unsere Seele harrt auf den Herrn;<br />

er ist unsere Hilfe und unser Schild»<br />

(Ps 33,20).<br />

Bitte nimm mein Schwert und meinen<br />

Bogen. Sie sind die vermeintliche<br />

Quelle der Kraft und Hoffnung einer<br />

äusserlichen Errettung. Ich übergebe<br />

sie Dir. Lehre mich, die Kraft Gottes zu<br />

erkennen, die die Torheit der Welt ist<br />

(1.Kor 1,23-25), und den unerschütterlichen<br />

Glauben zu ergreifen, der weiss: «Er<br />

erhebt den Geringen aus dem Staub; aus<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> Januar 2013


25<br />

dem Kot erhöht er den Armen, damit er<br />

sie sitzen lasse unter den Fürsten und sie<br />

den Thron der Herrlichkeit erben lasse.<br />

Denn die Grundfesten der Erde gehören<br />

dem Herrn, und er hat den Erdkreis auf<br />

sie gestellt. Er wird die Füsse seiner<br />

Getreuen behüten; aber die Gottlosen<br />

verstummen in der Finsternis; denn der<br />

Mensch vermag nichts aus eigener Kraft»<br />

(1.Sam 2,8-9). Lehre mich zu erfassen,<br />

dass es «dem Herrn nicht zu schwer»<br />

ist, «durch viele oder durch wenige zu<br />

retten» (1.Sam 14,6).<br />

Schaffe in mir das Herz eines geistlichen<br />

Kämpfers, auf dass ich sehe, dass<br />

meine vielen Schwachheiten für Dich<br />

Möglichkeiten sind, um Deine Kraft<br />

zu erweisen. Wenn andere mich mit<br />

Schwert, Speer oder Wurfspiess – oder<br />

mit Worten – angreifen, hilf mir, dass ich<br />

im Namen des Herrn der Heerscharen,<br />

des Gottes der Schlachtreihen Israels,<br />

feststehe, denn Du, Herr, rettest nicht<br />

durch Schwert noch Spiess; «denn der<br />

Kampf ist die Sache des Herrn» (1.Sam<br />

17,45.47). Erziehe mich «im Wort der<br />

Wahrheit, in der Kraft Gottes, durch die<br />

Waffen der Gerechtigkeit in der Rechten<br />

und Linken» (2.Kor 6,7).<br />

Bitte nimm meinen Gürtel. Er ist für<br />

mich der Inbegriff der Sicherheit, der<br />

alles zusammenhält. Hilf mir stattdessen,<br />

die Waffenrüstung anzulegen, die Du mir<br />

gegeben hast: die Lenden umgürtet mit<br />

Wahrheit, angetan mit dem Brustpanzer<br />

der Gerechtigkeit und die Füsse gestiefelt<br />

mit Bereitschaft zum Zeugnis für das<br />

Evangelium des Friedens; vor allem aber<br />

ergreife ich das Schild des Glaubens, mit<br />

dem ich alle feurigen Pfeile des Bösen<br />

auslöschen kann. Hilf mir, den Helm des<br />

Heils und das Schwert des Geistes, welches<br />

das Wort Gottes ist, zu nehmen und<br />

anzuwenden (Eph 6,14-17). Lehre mich<br />

beten und den gewaltigen Wert – und<br />

das Privileg – des Gebets zu erkennen<br />

(Eph 6,18).<br />

Und Herr, wenn ich Dir das alles völlig<br />

übergeben habe, bitte lehre mich, nicht<br />

wieder danach zu suchen. Bitte bewahre<br />

mich davor, dass ich beim Feind, in der<br />

Welt und in mir selbst Fälschungen als<br />

Ersatz suche, denn ich weiss aus eigener<br />

Erfahrung, dass ich sehr dazu neige.<br />

O, «das A und das O, der Anfang<br />

und das Ende, der Erste und der Letzte»<br />

(Offb 22,13), «die Wurzel und der Spross<br />

Davids, der leuchtende Morgenstern»<br />

(Offb 22,16), «der Geist und die Braut<br />

sprechen: Komm! Und wer es hört, der<br />

spreche: Komm!» (Offb 22,17).<br />

«Amen. – Ja, komm, Herr Jesus!»<br />

(Offb 22,10), denn ich weiss, Du wirst<br />

König werden, und ich werde mit Dir auf<br />

Deinen Thron sitzen (1.Sam 23,17; Offb<br />

2,25-28; 3,21). Greg Harris<br />

Dr. Gregory Harris studierte an der Campbell<br />

University (B.A.), North Carolina Central<br />

University (M.A.), Talbot Theological Seminary<br />

(M.Div., Th.M.) und Dallas Theological Seminary<br />

(Th.D.). Er ist Professor für Biblische Auslegung<br />

an The Master’s Seminary und Pastor in der Lake<br />

Hills Community Church in Castaic, Kalifornien.<br />

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Liechtenstein, übrige <strong>Mitternachtsruf</strong> Länder Preis auf Januar Anfrage 2013


26<br />

Im Blickfeld<br />

2013<br />

Wichtige Termine<br />

für Ihre Agenda<br />

Streiflicht<br />

Endzeitwahn?<br />

01.01.2013, 14:30<br />

MNR-Neujahrstagung<br />

mit <strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong><br />

Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15,<br />

CH 8600 Dübendorf<br />

03.02. bis 08.02.2013<br />

Bibelwoche mit Samuel Rindlisbacher<br />

Freizeitheim Siegwinden, DE 36166 Haunetal<br />

28.03. bis 01.04.2013<br />

Osterkonferenz mit Thomas <strong>Lieth</strong>,<br />

<strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong>, Eberhard Hanisch<br />

und Elia Morise<br />

Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15<br />

CH 8600 Dübendorf<br />

09.05.2013, 10:00 und 14:00<br />

MNR-Freundestreffen<br />

mit <strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong> und Jurek Schulz<br />

Stadthalle Sindelfingen, Schillerstrasse 23<br />

DE 71065 Sindelfingen<br />

05.07. bis 07.07.2013<br />

Konferenz mit <strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong><br />

und Nathanael Winkler<br />

Bibel und Erholungsheim Haus Felsengrund,<br />

DE 75385 Bad Teinach-Zavelstein<br />

06.07. bis 13.07.2013<br />

Bibeltage mit Marcel Malgo<br />

Erholungsheim Waldesruhe, Auchtertstrasse 10<br />

DE 72178 Waldachtal–Vesperweiler<br />

13.07. bis 14.07.2013<br />

Israelkonferenz mit <strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong><br />

Danubius Health Spa Resort<br />

Matgitsziget, 1138 Budapest,<br />

Margitsziget, Ungarn<br />

31.08. bis 01.09.2013<br />

Israelkonferenz mit <strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong>,<br />

Berthold Schwarz, u.a.<br />

Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15,<br />

CH 8600 Dübendorf<br />

03.10.2013, 10:00 und 14:00<br />

MNR-Freundestreffen<br />

mit <strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong><br />

Sachsenlandhalle, An der Sachsenlandhalle 3<br />

DE 08371 Glauchau<br />

01.11.2013, 10:00 und 14:00<br />

MNR-Freundestreffen<br />

mit <strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong><br />

Stadthalle <strong>Mitternachtsruf</strong> Sindelfingen, Schillerstrasse Januar 2013 23<br />

DE 71065 Sindelfingen<br />

Regen prasselte gegen die Scheibe. Es<br />

war dunkel draussen. Ein Mann stand am<br />

Fenster. Erwartungsvoll schaute er in die<br />

Nacht hinaus. Er dachte an die Wiederkunft<br />

seines Herrn Jesus Christus. Sein<br />

Herz brannte. Er glaubte fest daran, dass<br />

Jesus zu seinen Lebzeiten wiederkommen<br />

würde. Ja, er war ein Mann, der die<br />

Erscheinung des Herrn wirklich lieb hatte<br />

(2.Tim 4,8). Inzwischen hat sein Herr ihn<br />

geholt … auf natürlichem Weg, durch den<br />

Tod. Seitdem sind viele Jahre vergangen.<br />

Er hat ein Vermächtnis hinterlassen: Viele<br />

Bücher, Botschaften und Artikel über die<br />

Wiederkunft seines geliebten Herrn und<br />

Heilandes Jesus Christus. Doch bis heute<br />

ist der Herr nicht wiedergekommen.<br />

Es war wohl in den 1970er und 1980er<br />

Jahren, als die gesamte Christenheit – so<br />

scheint es – von einer fiebrigen Erwartung<br />

der Rückkehr Jesu erfasst wurde. Auf zahlreichen<br />

Kanzeln wurde Seine baldige Wiederkunft<br />

verkündigt. Filme, Bücher, Traktate,<br />

CDs, Kassetten wurden zum Thema<br />

veröffentlicht. Die Zeichen der Zeit waren<br />

eindeutig. Israel hatte wieder einen eigenen<br />

Staat in seiner jahrtausendealten Heimat.<br />

Das war ein beispielloses Gotteswunder!<br />

Die Juden hatten ausserdem ganz<br />

Jerusalem eingenommen. Sie schienen unbesiegbar.<br />

Es war wirklich wahr: Gott hatte<br />

Israel nicht verworfen. Jetzt konnte es jeder<br />

mit seinen eigenen Augen sehen. Die politischen<br />

Ereignisse schienen eine punktgenaue<br />

Erfüllung biblischer Prophetie zu sein.<br />

Europa strebte immer mehr nach Einheit.<br />

Das Römische Reich erwachte. Die Drohung,<br />

die von der grossen UdSSR ausging,<br />

musste doch eine prophetische Bedeutung<br />

haben. Sicherlich hatte man es<br />

hier mit Gog aus Magog zu tun …<br />

Jahrzehnte später: Die EU wackelt.<br />

Die Sowjetunion war doch nicht so gross<br />

und mächtig, wie sie sich gab. Israel hat<br />

seinen Nimbus der Unbesiegbarkeit verloren.<br />

Die Teilung des Landes und Jerusalems<br />

scheint nur eine Frage der Zeit zu<br />

sein. Es sind mittlerweile Dinge geschehen,<br />

die die besten Ausleger der biblischen<br />

Prophetie nicht vorausgesehen haben,<br />

zum Beispiel die Eurokrise oder den<br />

Arabischen Frühling.<br />

Inzwischen ist eine neue Generation<br />

von Christen herangewachsen. Neue Prediger<br />

besteigen die Kanzeln. Diese jungen<br />

Männer, geboren in den 1970er und<br />

1980er Jahren, haben oft wenig Verständnis<br />

für den – wie sie es verächtlich nennen<br />

– «Endzeitwahn» ihrer Väter. Sie interessieren<br />

sich mehr für das erste Kommen<br />

ihres Herrn, als für Sein zweites Kommen.<br />

Themen wie Entrückung oder Israel haben<br />

an Bedeutung verloren. Die neuen Calvinisten<br />

mit ihrer Betonung des Evangeliums,<br />

der Gemeinde und Systematischen<br />

Theologie gewinnen derzeit an unerwarteten<br />

Zuwachs …<br />

Hat uns die Vergangenheit etwa gelehrt,<br />

dass eine intensive Auseinandersetzung<br />

mit den Letzten Dingen nur leidlich<br />

relevant ist und letztendlich falsche<br />

Hoffnungen weckt? Ich glaube nicht. Die<br />

Betonung des Evangeliums ist sehr positiv.<br />

Der Wunsch nach Nüchternheit und<br />

Verzicht auf Spekulation spricht mir aus<br />

dem Herzen. Aber meine Generation,<br />

die sich durch die vermeintlichen Mutmassungen<br />

vieler ihrer Glaubensvorbilder<br />

enttäuscht sieht, läuft Gefahr, gerade<br />

so unnüchtern zu werden wie sie es ihren<br />

Vätern vorwirft – und zwar in die andere<br />

Richtung: Auf einmal ist zukunftsbezogene<br />

Prophetie überhaupt nicht mehr wichtig.<br />

Jetzt heisst es: Ja, Jesus kommt wieder,<br />

irgendwann, darauf freuen wir uns<br />

schon, irgendwie, aber der Rest ist nicht<br />

so wichtig. Entrückung? «Gibt es vielleicht<br />

doch nicht.» Israel? «Wurde vielleicht<br />

doch durch die Gemeinde ersetzt.»<br />

Trübsal? «Hat vielleicht doch schon stattgefunden.»<br />

Tausendjähriges Reich? «Ist<br />

vielleicht doch kein Thema, über das man<br />

sich den Kopf zerbrechen sollte.» Jesus<br />

kommt bald? «Na und.» Wirklich?<br />

Bei allem, was man den begeisterten<br />

Prophetie-Experten der Vergangenheit<br />

auch vorwerfen könnte, sie hatten doch<br />

ein grosses Verlangen nach der Wiederkunft<br />

unseres Erlösers. Und dieses Verlangen<br />

sollte jeder Christ haben. Meine<br />

Generation darf die Prophetie der Bibel<br />

nicht vergessen oder vernachlässigen,<br />

nur weil Männer, die Jesus und Seine Erscheinung<br />

über alles liebten, sich auch<br />

irrten. Es ist Zeit, dass wir zurückkehren<br />

zum brennenden Verlangen unserer Väter<br />

nach der Wiederkunft unseres Herrn Jesus<br />

Christus. Wir können aus ihren Fehlern<br />

lernen, ohne dabei ihre Errungenschaften<br />

zu unterschlagen.<br />

Dies ist mein bescheidener Aufruf …<br />

René Malgo


Aus dem Dienst des <strong>Mitternachtsruf</strong><br />

27<br />

Was Sie noch nicht wussten …<br />

… jedenfalls haben wir darüber<br />

im <strong>Mitternachtsruf</strong> noch<br />

kein Wort verloren. Marcel<br />

Malgo, mein Bruder, ist in die<br />

Berner Gegend umgezogen.<br />

Wenn wir seine vergangenen<br />

Wohnorte auflisten, dürfte das<br />

Bibelwort in Hebräer 13,14:<br />

«Denn wir haben hier keine<br />

bleibende Stadt …» auf ihn<br />

zweifellos besonders zutreffen.<br />

Ob in Israel oder in den Niederlanden,<br />

ob in Deutschland oder<br />

in der Schweiz, in vielfältiger<br />

Weise und mancherorts diente<br />

Marcel dem <strong>Missionswerk</strong> <strong>Mitternachtsruf</strong><br />

als Mitarbeiter.<br />

Nun wurde der Ruf unserer<br />

Berner Gemeinde <strong>Mitternachtsruf</strong><br />

an Marcel immer<br />

lauter: «Komm herüber und<br />

hilf uns …» Nach reiflicher<br />

Überlegung und viel Gebet<br />

haben wir gemeinsam den<br />

Marcel und Rita Malgo<br />

Entschluss gefasst, Marcel<br />

ziehen zu lassen.<br />

So nahm Marcel Malgo<br />

im September vergangenen<br />

Jahres die Herausforderung,<br />

vollamtlich als Pastor und<br />

Hauptverantwortlicher der<br />

Berner Gemeinde zu dienen,<br />

an. Er packte zusammen mit<br />

seiner Frau Rita die Koffer,<br />

um dort heimisch zu werden.<br />

Das hat nun aber gar nichts<br />

damit zu tun, dass seine Mitarbeit<br />

im <strong>Missionswerk</strong> <strong>Mitternachtsruf</strong><br />

aufgehört hätte.<br />

Im Gegenteil: Damit gewinnt<br />

das Werk im Berner Raum an<br />

Möglichkeiten. So können wir<br />

dort unserem Freundeskreis<br />

besser dienen und die lokalen<br />

Bedürfnisse des Gemeindelebens<br />

besser abdecken.<br />

Marcel Malgo bei der Verkündigung in Bern<br />

Nach wie vor wird Marcel<br />

regelmässig in der Zionshalle<br />

in Dübendorf im Rahmen<br />

unserer Gottesdienste als<br />

Verkündiger anzutreffen sein.<br />

So wünschen wir Marcel<br />

und Rita Malgo viel Gnade für<br />

ihre neuen Aufgaben in Bern.<br />

Möge der Segen des Herrn die<br />

beiden begleiten.<br />

Peter Malgo<br />

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«Mein Lieber, ich wünsche, dass es dir in a<br />

Dingen gut gehe und du gesund seist, so wi<br />

deiner Seele gut geht.»<br />

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<strong>Mitternachtsruf</strong> Januar 2013<br />

«Wer ein mutiges Herz hat, weiss sic<br />

im Leiden zu halten; wenn aber de<br />

daniederliegt, wer kann’s tragen<br />

J<br />

sPrü


28<br />

Fragen – Antworten<br />

Das erste Gebot mit Verheissung<br />

In der Bibel steht geschrieben:<br />

«Du sollst deinen Vater und<br />

deine Mutter ehren …» (2.Mo<br />

20,12) und in Epheser 6,2-3<br />

heisst es weiter: «Du sollst<br />

deinen Vater und deine Mutter<br />

ehren, das ist das erste Gebot<br />

mit einer Verheissung: damit es<br />

dir gut geht und du lange lebst<br />

auf Erden.» Diese Worte «ehren»<br />

und «Verheissung», worauf beziehen<br />

sie sich im Einzelnen oder<br />

was ist damit gemeint?<br />

Die Aussage des Apostels<br />

Paulus in Epheser 6,2-3<br />

ist eine sachliche Feststellung,<br />

dass dieses Gebot das erste<br />

mit Verheissung gewesen ist<br />

(2.Mo 20,12; 5.Mo 5,16).<br />

Paulus will damit nicht die<br />

Gebote des Sinaibundes, die<br />

für Israel galten, nun auch<br />

für die Gemeinde aus den<br />

Nationen geltend machen,<br />

sonst würde er anderen von<br />

ihm gemachten Aussagen<br />

widersprechen; zum Beispiel<br />

in Römer 6,14: «Denn die Sünde<br />

wird nicht herrschen über<br />

euch, weil ihr nicht unter dem<br />

Gesetz seid, sondern unter der<br />

Gnade.»<br />

Aber auch wenn wir nicht<br />

unter dem Gesetz stehen, so<br />

sind wir den Aussagen der<br />

Heiligen Schrift verpflichtet<br />

und keine Gesetzlosen.<br />

Die Anordnungen des Neuen<br />

Testaments sind so deutlich,<br />

dass sie sogar über die Zehn<br />

Gebote hinausgehen. Darum<br />

sagt der Apostel einen Vers<br />

später: «Wie nun? Sollen wir<br />

sündigen, weil wir nicht unter<br />

dem Gesetz, sondern unter der<br />

Gnade sind? Das sei ferne!»<br />

(Röm 6,15).<br />

Unter dem Alten Bund<br />

standen die Israeliten unter<br />

dem mosaischen Gesetz und<br />

sollten Vater und Mutter ehren,<br />

womit die Verheissung<br />

eines langen irdischen Lebens<br />

verknüpft war. Neutestamentlich<br />

gesehen haben wir im<br />

Gegensatz zu Israel nicht<br />

die Verheissung auf irdische<br />

Segnungen, sondern vielmehr<br />

auf himmlische. Paulus sagt<br />

deshalb auch nicht, dass wir<br />

die Verheissung langen Lebens<br />

hätten, sondern er macht<br />

lediglich darauf aufmerksam,<br />

dass dies im Alten Bund der<br />

Fall gewesen ist. Doch auch<br />

wir sind aufgerufen, Vater und<br />

Mutter zu ehren. Und Paulus<br />

betont die Wichtigkeit dieser<br />

Tatsache, indem er darauf<br />

aufmerksam macht, dass im<br />

Alten Bund eine besondere<br />

Verheissung mit diesem Gebot<br />

verbunden war.<br />

<strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong><br />

Herzliche<br />

Einladung …<br />

<strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong><br />

spricht in<br />

Berlin<br />

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Generalthema:<br />

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Immer auf den neusten Stand:<br />

www.mnr.ch/agenda<br />

Ist alles neu geworden?<br />

Ich habe keine Klarheit über das<br />

Wort in 2. Korinther 5,17, das<br />

Luther so übersetzt: «Darum, ist<br />

jemand in Christo, so ist er eine<br />

neue Kreatur; das Alte ist vergangen,<br />

siehe, es ist alles neu<br />

geworden!» Das macht mir Not,<br />

denn bei mir ist das noch nicht<br />

der Fall.<br />

Sie zitieren die Lutherübersetzung<br />

1912. Neuere<br />

Übersetzungen, unter anderem<br />

die Luther 1984 und die<br />

revidierte Elberfelderübersetzung,<br />

sagen es so: «Das Alte<br />

ist vergangen, siehe, Neues ist<br />

geworden.» Das Wesentliche<br />

im Menschen, der Geist, der<br />

aus Gottes Hand hervorgegangen<br />

ist und dann als Folge<br />

der Sünde starb, wird im<br />

Augenblick der Wiedergeburt<br />

lebendig und mit dem Geiste<br />

Gottes erfüllt. Das ist der neue<br />

Mensch. Dieser neue Mensch<br />

kann nicht mehr sündigen;<br />

er ist makellos, heilig und<br />

gerecht (1.Joh 3,9; Röm 5,1).<br />

Was aber kann denn noch<br />

sündigen? Dasjenige in uns,<br />

das in Jesus Christus am Kreuz<br />

hingerichtet wurde: der alte<br />

Mensch, das Ich, das Fleisch.<br />

Da aber dieses Ich in Gottes<br />

Augen keine Existenzberechtigung<br />

mehr hat, kann dieses<br />

Wort auch so wiedergegeben<br />

werden wie in der Lutherübersetzung<br />

1912: «Es ist alles<br />

neu geworden.» Deswegen<br />

rufen wir immer wieder das<br />

Wort des Apostels Paulus aus:<br />

«Denn ich bin durchs Gesetz<br />

dem Gesetz gestorben, damit<br />

ich Gott lebe. Ich bin mit<br />

Christus gekreuzigt. Ich lebe,<br />

doch nun nicht ich, sondern<br />

Christus lebt in mir. Denn<br />

was ich jetzt lebe im Fleisch,<br />

das lebe ich im Glauben an<br />

den Sohn Gottes, der mich<br />

geliebt hat und sich selbst<br />

für mich dahingegeben» (Gal<br />

2,19-20). Wim Malgo<br />

Wollen Sie mehr Antworten auf<br />

brennende Lebensfragen haben?<br />

Bestellen Sie das Buch Biblische<br />

Antworten auf 350 Lebensfragen,<br />

Wim Malgo, Bestell-Nr.: 175430<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> Januar 2013


Neue Botschafts-CDs<br />

NEU<br />

<strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong><br />

Die Dankeshymne Israel – Teil 1<br />

<strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong> legt auf diesen 2 CDs Jesaja<br />

11 und 12 aus. Atemberaubend prophetisch:<br />

die darin enthaltene chronologische<br />

Geschichte Israels. Etliches hat<br />

sich bereits erfüllt, vieles liegt jedoch<br />

noch in der Zukunft, wie das Loblied Israels.<br />

Auch die persönliche Anwendung<br />

kommt nicht zu kurz. Ein grosser geistlicher<br />

Gewinn für alle Hörer.<br />

Audio-CD, Bestell-Nr. 130061<br />

CHF 5.50, EUR 4.00<br />

<strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong>NEU<br />

<strong>Lieth</strong><br />

Die Dankeshymne Israel – Teil 2<br />

<strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong> legt auf diesen 2 CDs Jesaja<br />

11 und 12 aus. Atemberaubend prophetisch:<br />

die darin enthaltene chronologische<br />

Geschichte Israels. Etliches hat<br />

sich bereits erfüllt, vieles liegt jedoch<br />

noch in der Zukunft, wie das Loblied Israels.<br />

Auch die persönliche Anwendung<br />

kommt nicht zu kurz. Ein grosser geistlicher<br />

Gewinn für alle Hörer.<br />

Audio-CD, Bestell-Nr. 130062<br />

CHF 5.50, EUR 4.00<br />

NEU<br />

Samuel Rindlisbacher<br />

Jesus ist Gott<br />

Jesus wurde Mensch. Aber ist Er auch<br />

Gott? Ist das überhaupt möglich? Samuel<br />

Rindlisbacher überzeugt hier mit<br />

einer biblischen Beweisführung die<br />

Gottheit Jesu, die alle Zweifel ausräumt.<br />

Audio-CD, Bestell-Nr. 130065<br />

CHF 5.50, EUR 4.00<br />

<strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong>NEU<br />

<strong>Lieth</strong><br />

Was uns ein Heiden apostel<br />

über Israel zu sagen hat<br />

Paulus, Apostel besonders für die Heiden,<br />

widmet ein Fünftel des Römerbriefes<br />

der bleibenden Erwählung Israels.<br />

<strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong> beleuchtet in einzigartiger<br />

Weise die Aussagen dieses so<br />

wichtigen Briefes, der ja das Fundament<br />

des neutestamentlichen Glaubens<br />

ist.<br />

Audio-CD, Bestell-Nr. 130066<br />

CHF 5.50, EUR 4.00<br />

Ronald E. Showers<br />

Was in aller Welt geht hier vor?<br />

In seinem Werk «Was in aller Welt geht hier vor?» führt<br />

uns Dr. Renald E. Showers auf kompakte, verständliche<br />

und interessante Weise durch die Menschheitsgeschichte<br />

und zeigt uns dabei den beständigen<br />

Konfl ikt zwischen Satan und Gott auf. Schon<br />

immer stellte sich der Mensch die Fragen:<br />

«Woher komme ich? Wozu bin ich hier?<br />

Wohin gehe ich?» Auf Grundlage dieser<br />

Fragen rückt der Autor die grossen<br />

Ereignisse, Personen und Bewegungen<br />

der Geschichte ins Licht der<br />

Bibel.<br />

Taschenbuch, 158 Seiten<br />

Bestell-Nr. 170019<br />

CHF 8.90, EUR 7.50


30<br />

Vorschau<br />

Die nächste Ausgabe erscheint am 22.01.2013,<br />

mit u.a. diesem Thema*:<br />

«Der Fall Tyrus - gestern, heute und<br />

morgen»<br />

*Änderungen vorbehalten<br />

Impressum<br />

<strong>Missionswerk</strong> und Verlag <strong>Mitternachtsruf</strong><br />

www.mitternachtsruf.ch<br />

Gründer Wim Malgo (1922-1992)<br />

Vorstand Peter Malgo, <strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong>, Conno Malgo,<br />

Jonathan Malgo<br />

Schweiz <strong>Missionswerk</strong> <strong>Mitternachtsruf</strong>, Ringwiesenstr. 12a,<br />

8600 Dübendorf, Tel.: (0041) 044 952 14 14<br />

Deutschland <strong>Mitternachtsruf</strong> Zweig Deutschland e.V.,<br />

Kaltenbrunnenstr. 7, 79807 Lottstetten, Tel.: (0049) 07745<br />

8001<br />

Organ Der «<strong>Mitternachtsruf</strong>» erscheint monatlich. Er ist ausserdem<br />

in englischer, französischer, holländischer, italienischer,<br />

portugiesischer, rumänischer, spanischer, tschechischer und<br />

ungarischer Sprache erhältlich.<br />

E-Mail an einen Mitarbeiter: vorname.nachname@mnr.ch<br />

Redaktion (Adresse Schweiz) Tel.: (0041) 044 952 14 16,<br />

Fax: (0041) 044 952 14 05, E-Mail: redaktion@mnr.ch,<br />

Mitarbeiter: Elke <strong>Lieth</strong>, <strong>Norbert</strong> <strong>Lieth</strong>, Caroline Malgo,<br />

Conno Malgo (Ltg.), René Malgo<br />

Layout (Adresse Schweiz) E-Mail: layout@mnr.ch,<br />

Mitarbeiter: Daniel Malgo, Gabriel Malgo, Jonathan Malgo<br />

Seelsorgerliche Fragen (Adresse Schweiz) Tel.: (0041)<br />

044 952 14 08, E-Mail: seelsorge@mnr.ch, Mitarbeiter: Elke<br />

<strong>Lieth</strong>, Marcel Malgo, Fredy Peter, Samuel Rindlisbacher<br />

Administration, Verlag und Abonnemente (Adressen<br />

Schweiz und Deutschland siehe oben) Tel. Schweiz: 044 952 14<br />

15, Fax Schweiz: 044 952 14 11, Tel. Deutschland: 07745 8001,<br />

Fax Deutschland: 07745 201, Tel. alle anderen Länder: 0041 44<br />

952 14 15, Fax alle anderen Länder: 0041 44 952 14 11, E-Mail:<br />

verlag@mnr.ch, Mitarbeiter: Hannelore Dölker, thomas <strong>Lieth</strong>,<br />

Hendrik Malgo, Elishevah Malgo, Marianne Malgo, Peter Malgo,<br />

Stephan Nabulon, Fredy Peter, Susanne Peter, Esther Roos,<br />

Marc Stolp, Rebeca Winkler<br />

Technischer Dienst Markus Hollenweger, Steve Keller,<br />

Manuel Klinner, Gerson Maag, Nathanael Winkler<br />

Israelreisen (Adresse Schweiz) Tel: (0041) 044 952 14 18,<br />

Fax: (0041) 044 952 14 19, E-Mail: reisen@beth-shalom.ch,<br />

Mit arbeiter: Fredy Peter, Fredi Winkler (Haifa, Israel)<br />

Buchhaltung (Adresse Schweiz)<br />

E-Mail: buchhaltung@mnr.ch, Mitarbeiter: David Künzi,<br />

Wafa Malgo; Treuhandstelle: HWT, 8602 Wangen<br />

Studio (Adresse Schweiz) E-Mail: studio@mnr.ch, Mitarbeiter:<br />

Andreas Klinner, Govert Roos<br />

Arabische Abteilung (Adresse Deutschland) Mitarbeiter:<br />

Elia Morise<br />

seniorenzentrum Zion Ringwiesenstr. 14, 8600 Dübendorf,<br />

Tel: (0041) 044 802 18 18, Fax: (0041) 044 802 18 19,<br />

E-Mail: post@seniorenzentrum-zion.ch, Mitarbeiter: Silvia Bättig,<br />

Ursula Dürr, Walter Dürr, Astrid El Khouri, Walid El Khouri, Marco<br />

Lang, Martina Lang, Daniela Malgo, Patrick Peter<br />

Begegnungszentrum E-Mail: begegnungszentrum@mnr.ch,<br />

Tel: (0041) 044 952 14 68, Fax: (0041) 044 952 14 11,<br />

Mitarbei ter: Traude Klinner<br />

Hotel Beth-Shalom P.O.Box 6208, Haifa-Carmel 31061,<br />

Israel, Tel: (00972) 04 8373 480, Fax: (00972) 04 8372 443,<br />

E-Mail: beth-shalom-israel@mnr.ch, Leitung: Fredi Winkler, Beate<br />

Winkler<br />

Einzahlungen Schweiz: Postfinance<br />

IBAN: CH45 0900 0000 8004 7476 4, BIC: POFICHBEXXX, oder<br />

ZKB IBAN: CH73 0070 0115 2004 7251 9, BIC: ZKBKCHZZ80A.<br />

Deutschland: Sparkasse Hochrhein, Waldshut<br />

IBAN: DE33 6845 2290 0006 6005 30, BIC: SKHRDE6W<br />

Österreich: Allgemeine Sparkasse Oberösterreich, Linz<br />

IBAN: AT33 2032 0000 0011 8902, BIC: ASPKAT2LXXX<br />

Herstellung GU-Print AG, Zürich<br />

Der regelmässige Bezug der Zeitschrift in der Schweiz, Deutschland<br />

und Österreich bedingt Kosten von jährlich 15 EUR / 24 CHF.<br />

Übrige Länder, Preis auf Anfrage<br />

Zweigstellen-Verzeichnis www.mitternachtsruf.ch/mrweltweit.php<br />

Dir kann nur Jesus helfen<br />

Wie Gott mich mit sich versöhnte<br />

Ich stamme aus Kroatien und lebe<br />

und arbeite seit 1992 in München. Dort<br />

erkannte ich erstmals, wie sinnlos mein<br />

Leben war. Ich betete zu Gott um wahre<br />

Freude und den richtigen Lebensweg.<br />

Durch einen jungen Mann stiess ich auf<br />

die streng strukturierte Gemeinde einer<br />

christlichen Organisation, die angeblich<br />

das einzig richtige Reich Gottes auf Erden<br />

ist. 1993 wurde ich getauft. Ich war insgesamt<br />

14 Monate dabei, fühlte mich aber<br />

durch meinen Jüngerschaftspartner bevormundet.<br />

Ich verliess die Gemeinde.<br />

Aufgrund des Glaubens, die einzig wahre<br />

Gemeinde Gottes auf Erden verlassen<br />

zu haben, bekam ich grosse Schuldgefühle<br />

und Depressionen. Ich wurde in kurzer Zeit<br />

zum Sklaven der Sünde. Ich fing an, in der<br />

Welt nach Befriedigung zu suchen. Zuerst<br />

in Konsumsucht, dann in Extremsportarten.<br />

Ich verlangte nach immer extremeren<br />

und gefährlicheren Abenteuern.<br />

Weil ich die Sinnlosigkeit und erdrückenden<br />

Folgen meiner Sünden erkannte,<br />

sagte ich meiner damaligen Freundin im<br />

Jahre 2008, dass es mein grösster Wunsch<br />

sei, mich, bevor ich sterbe, mit Gott und<br />

Seiner Gemeinde zu versöhnen. Ein paar<br />

Monate später geschahen zwei grosse<br />

Schicksalsschläge in meinem Leben …<br />

Am 10. Mai 2008 starb mein Freund<br />

Ulrich durch eine Lawine. Er, mein Freund<br />

Helmut und ich wollten die Nordwand der<br />

Wildspitze besteigen. Ulrichs Leiche wurde<br />

erst zwölf Tage später geborgen. Er war<br />

34 Jahre alt und hätte in sieben Tagen heiraten<br />

sollen. Helmut fragte mich später,<br />

ob ich an Engel glaubte. Denn wir beide<br />

hatten nur überlebt, weil sich seine Skistockschlaufe<br />

gelöst hatte und wir stehen<br />

geblieben waren. Wäre dies nur wenige Sekunden<br />

später geschehen, wären wir sehr<br />

wahrscheinlich auch von der Lawine erfasst<br />

worden. Trotz dieser Gnade war ich<br />

immer noch nicht bereit umzukehren.<br />

Etwa dreieinhalb Monate später wollte<br />

ich das kroatische Bergmassiv Velebit in<br />

nur 48 Stunden überqueren. In der Dunkelheit<br />

verlor ich die Routenmarkierung.<br />

Als mich um Mitternacht etwas im rechten<br />

Knie stach, dachte ich zuerst an einen<br />

Dorn. Kurz danach fühlte ich mich schwach<br />

und orientierungslos. Eine Schlange hatte<br />

mich gebissen. Ich hätte sofort die Bergwacht<br />

anrufen sollen, doch kurz vorher<br />

hatte ich auch mein Handy verloren. Verzweifelt<br />

schrie ich um Hilfe, doch es war<br />

keiner da. Todesangst überkam mich.<br />

Plötzlich erinnerte ich mich an Gott, mit<br />

dem ich fast 15 Jahre nichts zu tun hatte.<br />

In Gedanken bat ich: «Lieber Gott, bitte<br />

hilf mir!» Zu meiner grossen Überraschung<br />

veränderte sich meine körperliche Verfassung.<br />

Ich bekam Kraft und Hoffnung. Ich<br />

stand auf und fand einige Minuten später<br />

die Markierung, nach der ich so lange gesucht<br />

hatte. Aber dann fing in der Nähe ein<br />

Braunbär zu brüllen an. Angsterfüllt betete<br />

ich weiter: «Lieber Gott, falls ich diese<br />

Nacht überleben sollte, dann werde ich zu<br />

Dir umkehren und für Dich arbeiten!» Ich<br />

überlebte. Doch trotz dieser Gnade war ich<br />

immer noch nicht bereit umzukehren.<br />

Im Januar 2009 erlebte ich einen<br />

schmerzhaften Fahrradsturz, bei dem ich<br />

mit Prellungen davonkam. Endlich kam ich<br />

auf die Idee, Gott eine Spende als Dankoper<br />

zu geben. Aber wo sollte ich spenden?<br />

Ich fand meine frühere Gemeinde, die inzwischen<br />

durch viele Bedrängnisse gegangen<br />

war und sich von der grossen Gemeindewachstumsbewegung<br />

getrennt hatte und<br />

selbstständig geworden war. Am Sonntag,<br />

15. Februar 2009, besuchte ich den Gottesdienst.<br />

Schon beim ersten Lied über die<br />

Liebe und Treue Gottes weinte ich so bitterlich,<br />

dass ich mich auf die Toilette zurückziehen<br />

musste. Mit mir passierte etwas,<br />

was ich schwer erklären kann. Aber mein<br />

Leben und meine Prioritäten veränderten<br />

sich in diesem Augenblick. In den folgenden<br />

Monaten weinte ich immer wieder zu<br />

Hause oder beim Abendmahl. Ein paar Wochen<br />

lang schrieb ich alle meine Sünden<br />

auf, an die ich mich erinnern konnte, und<br />

bat Gott um Vergebung.<br />

Heute hat Gott mir eine christliche Frau<br />

geschenkt, die ich im Juli 2011 heiratete<br />

und die am 14. November 2012 unseren<br />

Sohn auf die Welt brachte. Ich glaube,<br />

dass es so einen Sünder und so einen verlorenen<br />

Fall wie mich selten gab.<br />

«Die in Finsternis und Todesschatten<br />

sassen, gebunden in Elend und Eisen, weil<br />

sie den Worten Gottes widerstrebt und<br />

den Rat des Höchsten verachtet hatten,<br />

sodass er ihr Herz durch Unglück beugte<br />

– sie strauchelten, und niemand half<br />

ihnen. Da schrien sie zum Herrn in ihrer<br />

Not, und er rettete sie aus ihren Ängsten.<br />

Er führte sie hinaus aus Finsternis und Todesschatten<br />

und zerriss ihre Fesseln. Sie<br />

sollen dem Herrn danken für seine Gnade<br />

und für seine Wunder an den Menschenkindern.<br />

Denn er hat eherne Türen zerbrochen<br />

und eiserne Riegel zerschlagen» (Ps<br />

107,10-16).<br />

Allein unserem Gott, dem himmlischen<br />

Vater, und unserem Herrn Jesus Christus<br />

und Seinem Heiligen Geist sei aller Dank,<br />

Lob und Preis für alles, was Er bewirkt<br />

hat!<br />

Damir Bilic<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> Januar 2013


Neujahrstagung<br />

Thema «Sieben Tage bis zur Ewigkeit»<br />

<strong>Norbert</strong><br />

<strong>Lieth</strong><br />

DLM<br />

spricht über<br />

das Thema:<br />

1. Januar 2013 • 14:30<br />

Neujahrstagung<br />

Sieben Tage<br />

bis zur<br />

Ewigkeit<br />

• Musikalische Umrahmung<br />

• Büchertisch<br />

• Kinderbetreuung<br />

Auch im Livestream:<br />

live.mnr.ch<br />

Zionshalle • Ringwiesenstrasse 15 • CH 8600 Dübendorf<br />

<strong>Missionswerk</strong> <strong>Mitternachtsruf</strong> • www.mnr.ch


TOPAKTUELL!<br />

Das neue Buch von Wilfred J. Hahn<br />

DIE PROPHEZEITE<br />

WELT<br />

FINANZ<br />

KRISE<br />

Ist die Weltfinanzkrise vorbei? Wird es zu<br />

einer globalen Finanzapokalypse kommen?<br />

Auf diese und ähnliche Fragen gibt der international<br />

an erkannte Finanzexperte Wilfred J.<br />

Hahn in seinem neuen Buch «Die prophezeite<br />

Weltfinanzkrise» aufschlussreiche<br />

Antworten.<br />

Christen leben heute in gefährlichen,<br />

für den Glauben zerstörerischen<br />

Zeiten ... Wie<br />

können Gläubige es da<br />

vermeiden, Opfer<br />

der tödlichen und<br />

schnell voranschreitenden<br />

Geldfalle<br />

der Endzeit zu<br />

werden? Wie können sie<br />

treue und freie Verwalter bleiben?<br />

Dieses Buch bietet jenen, die in diesen dunklen<br />

und turbulenten Tagen nach Antworten<br />

suchen, erhellende Perspektiven und klare<br />

Orientierung.<br />

Gebunden, 360 Seiten<br />

Bestell-Nr. 180003<br />

CHF 18.00, EUR 13.00

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