Ist Jesus Christus wirklich Immanuel? - Missionswerk Mitternachtsruf
Ist Jesus Christus wirklich Immanuel? - Missionswerk Mitternachtsruf
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Die internationale Zeitschrift über biblische Prophetie<br />
<strong>Mitternachtsruf</strong><br />
www.mnr.ch n Nr. 12.2013<br />
<strong>Ist</strong> <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> <strong>wirklich</strong><br />
<strong>Immanuel</strong>?<br />
• Evas Naherwartung<br />
<strong>Immanuel</strong> und der Israel-Boykott n Ein Atheist, der Papst und der Glaube
ORGANSPENDE<br />
Organspende ja oder nein? Dieses Thema wird in aller Welt heiss diskutiert.<br />
Auch nach unserem Tod können wir noch Gutes tun, indem wir unsere Organe<br />
spenden, damit andere Menschen weiterleben können. Das zumindest ist die<br />
Ansicht vieler Ethiklehrer und Ärzte.<br />
Die meisten Menschen, die ihre Organe nicht spenden wollen, haben Angst, diese<br />
könnten schon entnommen werden, wenn sie noch gar nicht richtig tot sind.<br />
Diese Angst ist nicht unberechtigt.<br />
Lesen Sie diese sehr empfehlenswerte und äusserst interessante, biblisch fundierte<br />
Stellungnahme zum Thema Organspende.<br />
Broschüre, 16 Seiten<br />
Bestell-Nr. 180017<br />
CHF 1.50, EUR 1.00<br />
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INHALT<br />
GRUSSWORT<br />
VON PETER MALGO<br />
BRENNPUNKT BIBEL<br />
4 <strong>Ist</strong> <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> <strong>wirklich</strong> <strong>Immanuel</strong>?<br />
8 Evas Naherwartung<br />
10 Können wir auf den<br />
Schöpfungsbericht verzichten?<br />
AUFGEGRIFFEN<br />
14 Hälfte der Deutschen glaubt an<br />
Gottessohnschaft Jesu<br />
14 Evangelikale Gemeinden wachsen<br />
14 Computerprogramm bestätigt<br />
Gottesbeweis<br />
14 Weihnachten in Berlin-Kreuzberg<br />
verboten<br />
15 Geben ist erfolgreicher als Nehmen<br />
15 Prostitutions verbot ist hilfreich<br />
15 Sanktionierter Israelhass<br />
BLICKFELD<br />
18 <strong>Immanuel</strong> und der Israel-Boykott<br />
22 Ein Atheist, der Papst und der<br />
Glaube<br />
23 Stille Nacht<br />
MISSIONSWERK<br />
26 «Eine Live-Sendung würde das<br />
Programm beleben»<br />
28 Eine ungeplant lange Missionsreise<br />
3 Grusswort<br />
18 Sprüche<br />
25 Serie<br />
29 Leserbriefe<br />
30 Nachgefragt<br />
30 Vorschau/Impressum<br />
Bitte beachten Sie,<br />
dass unsere Büros zwischen Weihnachten<br />
und Neujahr geschlossen sind.<br />
Wir wünschen Ihnen eine gesegnete<br />
Advents- und Weihnachtszeit!<br />
Ihr <strong>Mitternachtsruf</strong><br />
Hören Sie täglich aus der Bibel:<br />
Live-Botschaften, Radiobibelschule,<br />
Buch lesungen, Vorträge und Musik. Zeitnah,<br />
evangelistisch und glaubensstärkend!<br />
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«<strong>Jesus</strong> kam auf diese Erde und<br />
wurde sozusagen Doppelbürger»<br />
Immer mehr Amerikaner verzichten auf die<br />
US-Staatsbürgerschaft. Dies besagt eine<br />
Statistik der US-Behörden. Dabei geht es<br />
um Bürger der Vereinigten Staaten, die im<br />
Besitz von zwei Staatsbürgerschaften sind<br />
und die meiste Zeit ihres Lebens nicht in<br />
der Heimat, sondern im Ausland verbringen.<br />
Der Hauptgrund dürfte die Doppelbesteuerung<br />
sein. Anders als in vielen andern<br />
Ländern erlangt man die US-Bürgerschaft<br />
schon allein dadurch, dass man in diesem<br />
Land geboren wird, so auch meine jüngste<br />
Enkeltochter. Meist nimmt man bei der<br />
Geburt jedoch die Nationalität der Eltern<br />
an. Deswegen bin ich Niederländer. Die<br />
schweizerische Staatsbürgerschaft konnte<br />
ich zusätzlich erwerben, weil ich seit meiner<br />
Geburt in der Schweiz lebe. Ich bin also niederländisch-schweizerischer<br />
Doppelbürger.<br />
Meine deutsche Ehefrau hat diese Staatsbürgerschaften<br />
noch nicht. Aufgrund der<br />
Heirat mit mir könnte sie allerdings beide<br />
Bürgerrechte erlangen. Das ist aber oft ein<br />
schwieriger Prozess und meist mit erheblichen<br />
Kosten und Wartefristen verbunden.<br />
Wie ganz anders verhält es sich mit dem<br />
himmlischen Bürgerrecht! Der Herr <strong>Jesus</strong><br />
hat alles schon für uns bezahlt. Wir müssen<br />
keine komplizierten Formulare ausfüllen.<br />
Wir müssen nur Ja zu Ihm sagen.<br />
Als <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> geboren wurde, war Er<br />
zwar von der irdischen Abstammung her<br />
Jude; aufgrund Seines himmlischen Vaters<br />
besass Er aber das himmlische Bürgerrecht.<br />
Das unterstreicht die Einmaligkeit<br />
unseres Herrn <strong>Jesus</strong>. Er war zugleich<br />
Mensch und als Gottes Sohn auch Gott.<br />
Bei Jesu Geburt geschah das Unglaubliche:<br />
Als Sohn des Vaters, als derjenige, der<br />
das himmlische Bürgerrecht besass, erwarb<br />
Er sich das irdische Bürgerrecht. Er wurde<br />
ganz Mensch. Das ist Weihnachten! <strong>Jesus</strong><br />
kam auf diese Erde und wurde sozusagen<br />
Doppelbürger. Das bedeutet auch <strong>Immanuel</strong>,<br />
«Gott mit uns» (mehr s. S. 4).<br />
Ich habe zwei Pässe. Manchmal benütze<br />
ich den niederländischen Pass, manchmal<br />
weise ich mich als schweizerischer Staatsbürger<br />
aus. Bequem ist das auf Flughäfen,<br />
wenn es vor dem Pass-Schalter für EU-Bürger<br />
und Nicht-EU-Bürger getrennte Wartelinien<br />
gibt. Auch unser Herr <strong>Jesus</strong> zeigte oft<br />
Seine ganz menschliche, dann aber auch<br />
wieder Seine göttliche Identität. Am Anschaulichsten<br />
sehen wir das in Johannes<br />
20,19: «Da kam <strong>Jesus</strong> und trat in ihre Mitte<br />
und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch!»<br />
Durch geschlossene Türen unversehens in<br />
einen Raum eintreten, das kann nur <strong>Jesus</strong><br />
in Seiner göttlichen Autorität und Identität!<br />
Nach acht Tagen tat Er dasselbe nochmals.<br />
Er trat in einen Raum, dessen Türen<br />
verschlossen waren, und gesellte sich zu<br />
den Jüngern. Und auf einmal war Er ganz<br />
Mensch und liess sich von Thomas Seine<br />
Nägelmale betasten (V 26-27); Er zeigte<br />
sich ihm als Mensch, der unsäglich gelitten<br />
hatte.<br />
Das Ziel unseres Herrn <strong>Jesus</strong> ist, dass Menschen<br />
die himmlische Identität erlangen.<br />
Petrus formuliert das so: «… damit ihr dadurch<br />
Anteil bekommt an der göttlichen Natur»<br />
(2.Petr. 1,4). Als wir uns zu Gott bekehrten,<br />
hat Er uns wiedergeboren zu einer<br />
lebendigen Hoffnung. Wir bekamen das<br />
himmlische Bürgerrecht. In Philipper 3,20<br />
bestätigt Paulus: «Unser Bürgerrecht ist im<br />
Himmel.» Paulus konnte sich wie kaum ein<br />
anderer auf mehrere irdische Bürgerrechte<br />
berufen. Er war Bürger der berühmten Stadt<br />
Cilicien, er war Jude, ein Hebräer von Hebräern<br />
und Bürger Roms. Aber das alles achtete<br />
er dem himmlischen Bürgerrecht gegenüber<br />
für nichts.<br />
Wie steht es mit unserem himmlischen Bürgerrecht?<br />
Liegt unsere Bürgerrechtsurkunde<br />
etwa verstaubt in einer Schublade? Anders<br />
als die irdische Nationalität, können<br />
wir das himmlische Bürgerrecht niemals<br />
verlieren, aber wir können es geringachten.<br />
Würde ich die niederländische Nationalität<br />
geringschätzen und mich während 10 Jahren<br />
nie bei der niederländischen Botschaft<br />
melden, würde ich sie automatisch verlieren.<br />
Schätzen wir unser ewig gültiges himmlisches<br />
Bürgerrecht nie gering! Und vernachlässigen<br />
wir nie den Kontakt mit Dem,<br />
der es uns teuer erworben hat!<br />
In herzlicher Verbundenheit<br />
<strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013<br />
3
Die internationale Zeitschrift über biblische Prophetie<br />
BRENNPUNKT BIBEL<br />
<strong>Mitternachtsruf</strong><br />
www.mnr.ch n Nr. 12.2013<br />
TITELTHEMA<br />
<strong>Ist</strong> <strong>Jesus</strong> Christ <strong>wirklich</strong><br />
<strong>Immanuel</strong>?<br />
• Evas Naherwartung<br />
<strong>Immanuel</strong> und der Israel-Boykott n Ein Atheist, der Papst und der Glaube<br />
<strong>Ist</strong> <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong><br />
<strong>wirklich</strong> <strong>Immanuel</strong>?<br />
Für Gottes Erlöste ist klar: «Natürlich ist <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong><br />
<strong>Immanuel</strong>!» Aber was erwidert man Menschen, die<br />
dies infrage stellen und sich dabei auf die Bibel berufen?<br />
Eine Stellungnahme.<br />
Immer wieder wird die Bibel in ihren<br />
Aussagen angegriffen, doch oft mit<br />
so banalen Argumenten, dass man<br />
meinen könnte, hier wolle jemand mit<br />
einem morschen Holzstück eine Brücke<br />
aus Stahl kaputtschlagen. Anderthalb<br />
Schläge, das Holz ist zerbrochen und<br />
die Stahlkonstruktion nicht einmal erschüttert.<br />
Ein solch «morscher» Angriff<br />
ist auch der folgende Artikel:<br />
«Ein wichtiger Fakt biblischer Verkündigung<br />
ist die Aussage, Propheten hätten<br />
im Alten Testament die Niederkunft Jesu<br />
angekündigt. So lesen wir zum Beispiel<br />
bei Lukas, dass ein Engel der jugendlichen<br />
Maria die Geburt eines Kindes ankündigte<br />
(Lk 1,31): ‹Siehe, du wirst schwanger<br />
werden und einen Sohn gebären, und du<br />
sollst ihm den Namen <strong>Jesus</strong> geben.› Das<br />
entsprach aber nicht der Prophezeiung,<br />
denn der Prophet Jesaja hatte im Alten<br />
Testament vorausgesagt (Jes 7,14): ‹Siehe,<br />
eine Jungfrau ist schwanger und wird<br />
einen Sohn gebären, den wird sie nennen<br />
<strong>Immanuel</strong>.› Um einen Text zu verstehen<br />
und beurteilen zu können, sollte man<br />
immer nach dem Autor hinter den Zeilen<br />
fragen. Wer also war dieser Prophet<br />
Jesaja, der das Kommen des Messias<br />
vorausgesehen haben will? Jesaja hatte<br />
seine Weissagungen etwa um das Jahr<br />
540 v. Chr. niedergeschrieben. Er predigte<br />
und prophezeite wild durcheinander,<br />
verfasste eine seitenlange Verfluchung<br />
Nichtgläubiger und kündigte unter anderem<br />
eine Überflutung des ganzen Landes<br />
Judäa an (Jes 8,7-8): ‹Siehe, so wird der<br />
Herr über sie kommen lassen die starken<br />
und vielen Wasser des Stromes (...)<br />
sie werden einbrechen in Juda und sie<br />
wegschwemmen und überfluten, bis sie<br />
an den Hals reichen.› Bis heute ist so ein<br />
Unwetter nicht eingetroffen. Dem Volk<br />
Israel prophezeite er ewigen Frieden (Jes<br />
9,6): ‹Des Friedens kein Ende auf dem<br />
Thron Davids und in seinem Königreich.›<br />
Stattdessen herrscht bis zum heutigen<br />
Tag fast pausenlos Krieg. Jesaja kündigte<br />
vieles an, was nie eintreffen sollte. Der<br />
Prophet Daniel wiederum sah den Messias<br />
kommen mit weltlicher Macht wie<br />
einen König (Da 7,14): ‹Der (Gott) gab<br />
ihm Macht, Ehre und Reich, dass ihm alle<br />
Völker (...) dienen sollten. Seine Macht ist<br />
ewig und vergeht nicht, und sein Reich<br />
hat kein Ende.› Daniel sah keinen barmherzigen<br />
Prediger auf einem Esel reitend,<br />
sondern einen mächtigen Herrscher (Da<br />
7,27): ‹Aber das Reich und die Macht und<br />
die Gewalt über die Königreiche unter<br />
dem ganzen Himmel wird dem Volk der<br />
Heiligen des Höchsten gegeben werden,<br />
dessen Reich ewig ist, und alle Mächte<br />
werden ihm dienen und gehorchen.›»<br />
Die Menschheit hat sich nicht gebessert,<br />
das Herz des Menschen ist so<br />
böse wie eh und je. Aber der Mensch ist<br />
im Agieren mit dem Bösen raffinierter<br />
geworden. «Wissenschaftliche» Argumentation<br />
tritt anstelle grober Verleugnung.<br />
Die intelligent ausgeklügelten<br />
Betrügereien gewissenloser Politiker<br />
und Geschäftsleute treten an die Stelle<br />
offener Raubzüge. Verlogene Werbung<br />
4<br />
<strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013
eschafft das Geld genauso – und noch<br />
mehr –, wie es früher mit vorgehaltener<br />
Pistole getan wurde.<br />
Im Christentum sieht es nicht anders<br />
aus. Die Bibel wird nicht mehr öffentlich<br />
verbrannt, sondern durch liberale Theologen<br />
und atheistische Wissenschaftler<br />
zerstört. Diese erhalten sogar noch<br />
Anerkennung und Geld dafür, dass sie<br />
das Wort Gottes infrage stellen und<br />
verleugnen und die Wunder als Mythen,<br />
die biblischen Geschichten als Fabeln<br />
und die Verfasser als Fälscher darstellen.<br />
Doch so wenig wie man früher die Bibel<br />
durch Verbrennen vernichten konnte, so<br />
wenig kann man es heute durch modernere<br />
Attacken. Antichristliche Methoden<br />
kommen und gehen, das Wort Gottes<br />
aber bleibt bestehen.<br />
Es sollte nicht übersehen werden,<br />
dass der Historiker und Arzt Lukas (Lk<br />
1,1-4; Apg 1,1; Kol 4,14) wahrscheinlich<br />
ein Christ ohne jüdischen Hintergrund,<br />
das heisst, ein Christ aus den Nationen<br />
gewesen ist. Einige Ausleger und Historiker<br />
nehmen an, dass er aus Antiochien<br />
stammte. Er war ein Begleiter des<br />
Heidenapostels Paulus (Röm 11,13), der<br />
vornehmlich unter den Völkern ausserhalb<br />
Israels unterwegs war. Lukas wäre<br />
somit der einzige Heidenchrist, der ein<br />
Buch der Bibel verfasst hat. Er schrieb<br />
sein Evangelium auch nicht in erster<br />
Linie für Juden, sondern für Christen<br />
aus der Nationenwelt. Lukas weist wie<br />
der jüdische Apostel Matthäus deutlich<br />
darauf hin, dass <strong>Jesus</strong> durch die Kraft des<br />
Heiligen Geistes von einer Jungfrau empfangen<br />
wurde (Lk 1,34-35), doch hält er<br />
es nicht für nötig, die Heidenwelt darauf<br />
hinzuweisen, dass sich damit eine Prophezeiung<br />
des Alten Testaments erfüllte.<br />
Anders ist dies bei Matthäus, dessen<br />
Evangelium in erster Linie an Juden gerichtet<br />
ist. Für die Juden war der Hinweis<br />
auf die Erfüllung einer alttestamentlichen<br />
Prophezeiung als Beweismittel für<br />
die Wahrheit sehr wichtig. Darum lesen<br />
wir im Matthäusevangelium auch immer<br />
wieder den Hinweis: «… auf dass erfüllt<br />
würde, was geschrieben steht durch<br />
den Propheten» (Mt 1,22; 2,5.15.17.23;<br />
4,14; 7,17; 12,17; 13,14.35; 21,4; 26,56;<br />
27,9.35). Was die Erfüllung der Jungfrauengeburt<br />
Jesu betrifft: Sie wurde in<br />
<strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013<br />
Jesaja 7,14 prophezeit und in Matthäus 7<br />
als erfüllt bestätigt: «Sie wird aber einen<br />
Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen<br />
<strong>Jesus</strong> geben, denn er wird sein Volk<br />
erretten von ihren Sünden. Dies alles<br />
aber ist geschehen, damit erfüllt würde,<br />
was der Herr durch den Propheten geredet<br />
hat, der spricht: ‹Siehe, die Jungfrau<br />
wird schwanger werden und einen Sohn<br />
gebären; und man wird ihm den Namen<br />
<strong>Immanuel</strong> geben›, das heisst übersetzt:<br />
‹Gott mit uns›» (Mt 1,21-23).<br />
Wie jedoch ist der scheinbare Widerspruch<br />
zu erklären, dass Maria ihren<br />
Sohn ausdrücklich <strong>Jesus</strong> nennen sollte<br />
und dass sich damit die Prophezeiung<br />
Jesajas von <strong>Immanuel</strong> erfüllen sollte?<br />
Offensichtlich gab man dem Herrn ja nie<br />
den Namen <strong>Immanuel</strong>, sondern den Namen<br />
<strong>Jesus</strong>. Und dennoch sollte sich damit<br />
die Prophezeiung erfüllt haben? Für den<br />
Autor Matthäus schien dieser Tatbestand<br />
kein Widerspruch zu sein, andernfalls<br />
hätte er sich doch sagen müssen: «Halt,<br />
ich kann doch nicht einmal <strong>Jesus</strong> und ein<br />
andermal <strong>Immanuel</strong> schreiben!» Wenn<br />
Matthäus erwartet hätte, dass die Juden<br />
in der Namensnennung «<strong>Immanuel</strong>» in<br />
Bezug auf <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> einen Widerspruch<br />
sehen würden, hätte er diesen<br />
Vers aus Jesaja 7 nicht erwähnt. Wenn<br />
er aber – und davon ist auszugehen – in<br />
beiden Namen ohne Weiteres die Erfüllung<br />
sah, dann hatte das Ganze durchaus<br />
Hand und Fuss. Matthäus ging es nicht<br />
um den Personennamen «<strong>Immanuel</strong>» an<br />
sich, sondern um die Bedeutung dieses<br />
Namens: «Gott mit uns». Das ist in <strong>Jesus</strong><br />
<strong>Christus</strong> Tatsache geworden. Das lehrt<br />
die Schrift ganz klar:<br />
– Johannes 14,11: «Glaubt mir, dass ich<br />
im Vater bin und der Vater in mir ist …»<br />
– 2. Korinther 5,19: «Weil nämlich<br />
Gott in <strong>Christus</strong> war und die Welt mit<br />
sich selbst versöhnte …»<br />
– Römer 8,31-32: «Was wollen wir<br />
nun hierzu sagen? <strong>Ist</strong> Gott für uns, wer<br />
kann gegen uns sein? Er, der sogar seinen<br />
eigenen Sohn nicht verschont hat,<br />
sondern ihn für uns alle dahingegeben<br />
hat, wie sollte er uns mit ihm nicht auch<br />
alles schenken?»<br />
<strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> ist der <strong>Immanuel</strong>. Er<br />
trägt in Seinem ganzen Sein und Werk<br />
diesen Namen.<br />
Der Prophet Jesaja prophezeite auch<br />
nicht, wie oben behauptet, im Jahr 540<br />
v.Chr., sondern ungefähr 700 Jahre<br />
v.Chr. Er erhielt seine Berufung im<br />
Todesjahr des Usia (Jes 6,1), der ca. 790<br />
bis 739 v.Chr. lebte. Jesaja ging auf die<br />
Ereignisse rund um Juda und Assyrien<br />
ein. (Assyrien eroberte 722 v.Chr. das<br />
Zehn-Stämme-Reich Israel.) Jesaja trat<br />
auch zur gleichen Zeit wie König Hiskia<br />
auf, der von 715 bis 686 v.Chr. regierte<br />
(Jes 36-38). In Jesaja 1,1 heisst es, dass<br />
Jesaja während der Zeit der Könige Usija,<br />
Jotam, Ahas und Hiskia als Prophet arbeitete.<br />
Das umfasste den Zeitraum von<br />
ungefähr 739 bis 686 v.Chr.<br />
Genauso wenig trifft es zu, dass Jesaja<br />
wild durcheinander prophezeite. Man<br />
kann sein Buch sehr gut gliedern: In<br />
den Kapiteln 1 bis 12 geht es vornehmlich<br />
um Juda und Jerusalem. Die Kapitel<br />
13 bis 23 gliedern die Aussagen Gottes<br />
über heidnische Völker. Die Kapitel 24<br />
bis 27 werden auch als die «kleine Apokalypse»<br />
bezeichnet und beschreiben<br />
die kommende Erlösung Israels und<br />
das Weltgericht. Die Kapitel 28 bis 35<br />
geben einzelne Warnungen weiter und<br />
die Kapitel 36 bis 39 sind eine historische<br />
Einfügung rundum die Ereignisse<br />
der Regierungszeit Hiskias. Die Kapitel<br />
40 bis 66 sind vornehmlich Trost- und<br />
Hoffnungskapitel. Sie befassen sich mit<br />
der Befreiung Israels, dem Leiden und<br />
dem Erlösungswerk des Messias sowie<br />
der zukünftigen Herrlichkeit.<br />
Was die angeblich in Jesaja angekündigte<br />
und nie erfolgte Überflutung des ganzen<br />
Landes angeht, lassen wir zunächst<br />
den Text selbst sprechen: «Weil dieses<br />
Volk das still fliessende Wasser Siloahs verachtet,<br />
dagegen Freude hat an Rezin und<br />
an dem Sohn Remaljas, siehe, so wird der<br />
Herr die starken und grossen Wasser des<br />
Stromes über sie bringen, den König von<br />
Assyrien mit seiner ganzen Herrlichkeit.<br />
Der wird sich über all seine Flussbetten<br />
ergiessen und über alle seine Ufer treten;<br />
und er wird daherfahren über Juda, es<br />
überschwemmen und überfluten, bis an<br />
den Hals wird er reichen; und die Spanne<br />
seiner Heeresflügel wird die Breite deines<br />
Landes füllen, <strong>Immanuel</strong>!» (Jes 8,6-8).<br />
Der Text erklärt selbst, dass mit dem<br />
Wasserstrom («Unwetter») nicht buch<br />
5
BRENNPUNKT BIBEL<br />
Durch die bereits erfüllten Aussagen haben wir<br />
ein Glaubens-Fundament dafür, dass sich auch<br />
die noch ausstehenden erfüllen werden.<br />
stäblich Wasser gemeint ist, sondern die<br />
Macht Assyriens: «… grossen Wasser des<br />
Stromes … den König von Assyrien mit<br />
seiner ganzen Heeresmacht.» Assyrien,<br />
das an den Euphrat grenzte, würde wie<br />
ein Wasserstrom über seine Ufer treten,<br />
das heisst, seine Grenzen verlassen und<br />
in das Land Israel eindringen. Doch das<br />
Wasser würde Israel nur bis «an den<br />
Hals» reichen, also nicht ganz ertränken.<br />
Tatsächlich erfüllte sich das in genau<br />
dieser Weise. Die Assyrer drangen in<br />
das Nordreich Israels ein und führten<br />
722 v.Chr. einen grossen Teil der Bevölkerung<br />
weg, doch es gelang ihnen<br />
nicht, Jerusalem zu erobern. Dies war<br />
eine göttliche Erziehungsmassnahme<br />
für die Israeliten, die «das still fliessende<br />
Wasser Silohas verachteten». Das Wasser<br />
von Siloah stand in Verbindung mit dem<br />
Königshaus Davids und war ein Bild für<br />
die messianische Herrschaft Gottes (vgl.<br />
Neh 3,15b und Joh 9,7ff.). Die Israeliten<br />
vertrauten Gott nicht mehr und hatten<br />
sich mit Gottlosen wie Rezin und Pekach,<br />
dem Sohn Remaljas, verbündet. Rezin<br />
war der König von Syrien und Pekach<br />
ein Königsmörder, der sich anschliessend<br />
selbst zum König erhob (Jes 7,8; 2.Kön<br />
15,22-25). Dieses Misstrauen Gott gegenüber<br />
wurde damit diszipliniert, dass die<br />
Assyrer über Israel kamen.<br />
Statt Jesaja vorzuwerfen, er hätte wild<br />
durcheinander prophezeit, sollte man<br />
bei genauerem Hinschauen vielmehr<br />
erkennen, wie präzise seine Aussagen<br />
tatsächlich waren. Auch die Behauptung,<br />
Jesaja habe vieles angekündigt, was<br />
nie eingetroffen sei, entspringt einer<br />
subjektiven Bibelkritik. Wahr ist, dass<br />
sich viele Prophezeiungen Jesajas bis<br />
ins kleinste Detail erfüllt haben. Die<br />
Vorankündigung der Jungfrauengeburt<br />
wird im Neuen Testament bestätigt.<br />
Oder denken wir an Jesaja 53, wo das<br />
stellvertretende Leiden des Herrn <strong>Jesus</strong><br />
vorausgesagt wird:<br />
– Er war der von den Führern des<br />
Volkes verachtete Mann der Schmerzen<br />
(Jes 53,1-3).<br />
6<br />
– Bei Seinem Auftreten in Israel heilte<br />
<strong>Jesus</strong> unzählige Menschen von ihren<br />
Krankheiten und Schmerzen, was in<br />
Matthäus 8,16-17 in Bezug auf Jesaja 53,4<br />
bestätigt wird.<br />
– Um der Übertretungen, Sünden<br />
und Schuld Israels und schliesslich der<br />
ganzen Welt willen ging der Herr <strong>Jesus</strong><br />
Seinen Leidensweg. Er nahm alle Schuld<br />
auf sich und wurde buchstäblich am<br />
Kreuz durchbohrt (Jes 53,4-6).<br />
– In Kapitel 53,7-9 beschreibt Jesaja<br />
die «Lammes-Art» Jesu, der sich ruhig,<br />
widerstandslos und ohne viel Worte zu<br />
machen töten liess, um die Übertretung<br />
des Volkes auf sich zu nehmen.<br />
– Schliesslich prophezeite Jesaja, dass<br />
der Herr in das Grab eines Reichen gelegt<br />
werden würde, was durch Joseph von<br />
Arimathia erfüllt wurde (Mt 27,57-60).<br />
– Am Ende von Jesaja 53 beschreibt<br />
der Prophet die Auswirkungen des Opfers<br />
Jesu: Er wird Nachkommen sehen<br />
und seine Tage verlängern (V 10). Damit<br />
wird die Auferstehung Jesu angedeutet.<br />
– Eine weitere Auswirkung: Viele<br />
werden durch Sein Werk zu Gerechten<br />
gemacht (V 11-12), was auf die unzähligen<br />
Menschen anspielt, die durch <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong><br />
Vergebung und Erlösung empfangen.<br />
Viele Aussagen des Buches Jesaja<br />
haben sich noch nicht erfüllt, was aber<br />
ganz und gar nicht bedeuten muss, dass<br />
dies nicht noch geschehen wird. Durch<br />
die bereits erfüllten Aussagen haben wir<br />
ein Glaubens-Fundament dafür, dass sich<br />
auch die noch ausstehenden erfüllen werden.<br />
Dazu gehört auch der verheissene<br />
Friede in Jesaja 9,6. Dieser bezieht sich<br />
auf den Anbruch der messianischen Zeit,<br />
wenn <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> als der Nachkomme<br />
Davids zurückkommt.<br />
Im Propheten-Buch Daniel finden<br />
sich mehr als 200 nachweislich erfüllte<br />
Prophezeiungen in Bezug auf Nationen,<br />
Entwicklung von Königreichen, Israel,<br />
Kriege, Intrigen, Herrscher usw., wie Roger<br />
Liebi in seinem Buch Weltgeschichte<br />
im Visier des Propheten Daniel darlegt.<br />
Wir können beruhigt davon ausgehen,<br />
dass sich auch alle anderen Prophezeiungen<br />
noch erfüllen werden. So betrifft<br />
die oben erwähnte Vision von Daniel<br />
7,13-14 und 7,27 das kommende Reich<br />
des Messias bei Seiner Rückkehr und<br />
wird sich erst dann erfüllen.<br />
Der Überlieferung zufolge soll Jesaja<br />
durch den König Manasse umgebracht<br />
worden sein, indem man ihn zersägte.<br />
Das Gleiche haben Bibelkritiker mit dem<br />
Buch des Jesaja versucht. Zuerst hat man<br />
es theologisch in zwei Teile zersägt, später<br />
sogar in noch mehr Teile, nur um damit<br />
die Einheit des Buches infrage zu stellen.<br />
Doch was beim Menschen Jesaja gelang,<br />
wird mit dem Buch dieses Mannes nicht<br />
gelingen, denn es ist von Gott gegeben.<br />
Alle Argumente, die die Kritiker ins Feld<br />
führen, werden von dem Buch selbst<br />
widerlegt, und das trifft auch auf die<br />
ganze Bibel zu. Man muss nur genau<br />
lesen. Das sorgfältige Studium wird die<br />
unwiderlegbare Tatsache der Einheit der<br />
Bibel und damit auch des Buches Jesaja<br />
zutage fördern. Die Juden haben immer<br />
an die Einheit und Inspiration dieses Buches<br />
geglaubt. Erst mit dem Aufkommen<br />
der Bibelkritik wurde das bezweifelt. Das<br />
Buch Jesaja wird von <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> selbst<br />
zitiert, namentlich wird es im Neuen Testament<br />
20-mal erwähnt und zudem gibt<br />
es im Neuen Testament mindestens 65<br />
Bezugnahmen auf das Buch Jesaja.<br />
Mahatma Gandhi (1869-1948) warf<br />
den Christen vor: «Ihr Christen habt in<br />
eurer Obhut ein Dokument mit genug<br />
Dynamit in sich, die gesamte Zivilisation<br />
in Stücke zu blasen, die Welt auf den Kopf<br />
zu stellen, dieser kriegszerrissenen Welt<br />
Frieden zu bringen. Aber ihr geht damit<br />
so um, als ob es bloss ein Stück guter<br />
Literatur ist, sonst weiter nichts.» Wer<br />
sich der Bibel durch Kritik entzieht, beraubt<br />
sich des Besten, was er bekommen<br />
kann. Wer sie offenen Herzens liest, wird<br />
erkennen, dass sie Gottes Wort ist; wer<br />
ihr glaubt, wird erfahren, dass sie rettet;<br />
wer ihr folgt, wird feststellen, dass sie der<br />
Schlüssel zur Hoffnung ist!<br />
NORBERT LIETH<br />
<strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013
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Andachtsbücher<br />
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Verschiedene autoren<br />
1 x täglich – 366 Andachten<br />
Jeden Tag neu nimmt einer von 18 Autoren<br />
den Leser bei der Hand und öffnet<br />
mit ihm die Bibel. Auf persönliche<br />
Art und Weise und mit unterschiedlichen<br />
Schwerpunkten werfen sie Licht<br />
auf eine bestimmte Bibelstelle und<br />
vermitteln wertvolle geistliche Impulse.<br />
Lassen Sie sich mit hineinnehmen<br />
in den unerforschlichen Reichtum des<br />
Wortes Gottes!<br />
MNR, Taschenbuch, 366 Seiten<br />
Bestell-Nr. 187770<br />
CHF 10.00, EUR 7.00<br />
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Wim malGo<br />
Andachten für jeden Tag<br />
Haben Sie wenig Zeit? Halten Sie<br />
trotzdem inne und lesen Sie in diesem<br />
Buch! Einem einleitenden Bibelvers<br />
folgt eine Betrachtung in der kraftvollen<br />
Sprache des Autors – kurz, prägnant,<br />
praxisnah.<br />
MNR, Taschenbuch, 384 Seiten<br />
Bestell-Nr. 175680<br />
CHF 10.00, EUR 7.00<br />
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BiBelstellen<br />
Licht für den Tag<br />
«Licht für den Tag» ist der Klassiker<br />
unter den Andachtsbüchern. Es ist die<br />
deutsche Ausgabe von «Daily Light on<br />
the Daily Path» und enthält für jeden<br />
Tag, für den Morgen und Abend, je einen<br />
Abschnitt, der nur aus Worten der<br />
Schrift besteht; dabei ergeben die<br />
sorgfältig zusammengestellten Bibelverse<br />
ein stimmiges Ganzes. Christen<br />
in der ganzen Welt schätzen diese<br />
Kraftquelle!<br />
MNR, Gebunden, 766 Seiten<br />
Bestell-Nr. 310050<br />
CHF 21.00, EUR 15.00<br />
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lothar Gassmann<br />
<strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> allein<br />
Die täglichen Andachten dieses Buches<br />
sollen zur Stärkung des Glaubens<br />
in der Endzeit dienen. Wie wunderbar<br />
ist es, wenn wir einmal nach<br />
der Vollendung dieser Zeit Gott von<br />
Angesicht zu Angesicht schauen und<br />
Ihn gemeinsam mit allen Erlösten in<br />
Ewigkeit rühmen und preisen. Daran<br />
möchte «<strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> allein» immer<br />
wieder erinnern sowie den Blick auf<br />
unseren Erlöser lenken.<br />
MNR, Taschenbuch, 508 Seiten<br />
Bestell-Nr. 187950<br />
CHF 20.00, EUR 14.00<br />
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<strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013<br />
7
Die internationale Zeitschrift über biblische Prophetie<br />
BRENNPUNKT BIBEL<br />
<strong>Mitternachtsruf</strong><br />
www.mnr.ch n Nr. 12.2013<br />
TITELTHEMA<br />
<strong>Ist</strong> <strong>Jesus</strong> Christ <strong>wirklich</strong><br />
<strong>Immanuel</strong>?<br />
• Evas Naherwartung<br />
<strong>Immanuel</strong> und der Israel-Boykott n Ein Atheist, der Papst und der Glaube<br />
Evas Naherwartung<br />
1. Mose 4,1 deutet an, dass Eva die Geburt des Erlösers schon<br />
zu ihren Lebzeiten erwartete. Eine Darlegung.<br />
Eva ging höchstwahrscheinlich<br />
davon aus, dass ihr Erstgeborener<br />
Kain derjenige sein würde, der<br />
der Schlange den Kopf zertreten würde<br />
(1.Mo 3,15). Nun ist es zwar unglücklich,<br />
wenn man die Worte «höchstwahrscheinlich»,<br />
«vielleicht» oder «vermutlich»<br />
bei der Bibelauslegung verwendet.<br />
Aber manchmal – so auch hier – kommt<br />
man nicht umhin, sich dieser Wörter<br />
zu bedienen. Warum? Ganz einfach. Es<br />
steht nicht klipp und klar geschrieben,<br />
dass Eva in ihrem erstgeborenen Sohn<br />
tatsächlich den verheissenen Erlöser<br />
sah, aber der Zusammenhang und vor<br />
allem die folgende Aussage lassen darauf<br />
schliessen: «Und Adam erkannte seine<br />
Frau Eva; und sie wurde schwanger und<br />
gebar den Kain. Und sie sprach: Ich habe<br />
einen Mann erworben mit der Hilfe des<br />
Herrn!» (1.Mo 4,1). Vermutlich dachte<br />
Eva, als sie dies sagte, an die Verheissung<br />
in 1. Mose 3,15: «Und ich will Feindschaft<br />
setzen zwischen dir und der Frau,<br />
zwischen deinem Samen und ihrem<br />
Samen: Er wird dir den Kopf zertreten,<br />
und du wirst ihn in die Ferse stechen.»<br />
Interessanterweise lässt sich Evas<br />
Aussage in 1. Mose 4,1 gemäss Dr.<br />
Arnold Fruchtenbaum auch anders<br />
übersetzen (Das 1. Buch Mose, S. 138),<br />
nämlich: «Ich habe erschaffen einen<br />
Mann, den Jahwe.» Zum einen ist hier<br />
nicht von einem Kind die Rede, sondern<br />
von einem Mann, und es heisst nicht<br />
«mit dem Herrn» oder «mit der Hilfe<br />
des Herrn», sondern «den Herrn». «Ich<br />
habe erschaffen einen Mann, den Herrn,<br />
Jahwe.» Es ist beachtenswert, dass Eva<br />
gemäss dieser Lesart einen Erlöser<br />
erwartete, der Gott selbst sein würde!<br />
Das klingt schon ein bisschen anders<br />
8<br />
als: «Wir freuen uns über die Geburt<br />
unseres Sohnes. 3950 Gramm schwer<br />
und 52 cm gross.»<br />
Die Hoffnung jedoch, dass es sich<br />
beim Erstgeborenen, Kain, um den<br />
göttlichen Erlöser handle – und die<br />
damit verbundene Sehnsucht nach der<br />
Wiederherstellung des paradiesischen<br />
Zustands – wurde alsbald zerstört.<br />
Es ist gut vorstellbar, dass Adam und<br />
Eva glaubten, dass die Schlange durch<br />
ihren Erstgeborenen besiegt und die<br />
Gemeinschaft mit Gott wiederhergestellt<br />
werden würde. Adam und Eva hofften –<br />
vielleicht, vermutlich und höchstwahrscheinlich<br />
–, zu ihren Lebzeiten in den<br />
Garten Eden zurückkehren zu können,<br />
trotz der Ankündigung Gottes: «Du bist<br />
Staub, und zum Staub wirst du wieder<br />
zurückkehren!» (1.Mo 3,19).<br />
Wie gesagt, dies sind Dinge, die der<br />
Text nicht direkt aussagt und die wir nur<br />
mutmassen können. Tatsache aber ist,<br />
was Gott sagt: «Meine Gedanken sind<br />
nicht eure Gedanken, und eure Wege<br />
sind nicht meine Wege, spricht der Herr.<br />
Denn so viel der Himmel höher ist als die<br />
Erde, so sind meine Wege höher als eure<br />
Wege und meine Gedanken als eure Gedanken»<br />
(Jes 55,8-9). Ja, Gottes Zeitplan<br />
entspricht definitiv nicht dem unsrigen.<br />
Eva hatte womöglich mit der sofortigen<br />
oder baldigen Erfüllung der Verheissung<br />
Gottes aus 1. Mose 3,15 gerechnet. Ja, sie<br />
lebte wahrscheinlich in einer Naherwartung,<br />
so wie auch Jahrtausende später die<br />
Apostel mit der baldigen Wiederkunft des<br />
Herrn rechneten. Diese Erwartungshaltung<br />
ist auch nicht falsch. Im Gegenteil, es<br />
ist gut, wenn wir zu jeder Zeit mit Seinem<br />
Kommen rechnen. Es ist zwingend, dass<br />
wir allezeit Sein Wort ernst nehmen.<br />
Die Verheissung aus 1. Mose sollte<br />
sich erfüllen, genauso wie sich auch die<br />
Wiederkunft des Herrn <strong>Jesus</strong> ereignen<br />
wird. Garantiert sogar. Aber nicht, wann<br />
wir wollen, sondern wann Gott es will.<br />
Gott bestimmt den Zeitpunkt und nicht<br />
der ungeduldige Mensch. Zwischen der<br />
Geburt des falschen Hoffnungsträgers,<br />
Kain, und der Geburt des wahren Erlösers,<br />
<strong>Jesus</strong> – dem echten Mann Jahwe<br />
(Gott selbst) –, vergingen gut und gerne<br />
3800 Jahre. Deswegen büsst das Wort<br />
Gottes aber nichts von seiner Glaubhaftigkeit<br />
ein. Wenn der Mensch falsche<br />
Hoffnungen weckt und Zeiten bestimmt,<br />
die Gott selbst gar nicht erwähnt, dann<br />
liegt nicht Gott oder Sein Wort falsch,<br />
sondern der Mensch. Gottes Zeitplan<br />
ist zuverlässig und Sein Wort wird sich<br />
erfüllen, ohne jedes Wenn und Aber.<br />
Es gibt in der Gemeinde zwei Extreme.<br />
Nun ja, ganz sicher gibt es sogar noch<br />
mehr Extreme, aber ich will mich auf<br />
zwei beschränken. Das eine Extrem ist,<br />
gar nicht mehr von der Wiederkunft des<br />
Herrn zu reden und so zu tun, als würde<br />
es die Verheissung auf die Wiederkunft<br />
des Herrn <strong>Jesus</strong> gar nicht geben. «Der<br />
Herr kommt noch lange nicht … wenn<br />
überhaupt.» Man glaubt vielleicht noch<br />
theoretisch, aber man rechnet nicht<br />
<strong>wirklich</strong> mit dem Kommen des Herrn.<br />
Oder man betrachtet das Ganze gar nur<br />
als symbolisch. Und so dümpelt man im<br />
Halbschlaf vor sich her. Was für eine Not,<br />
wenn die Wiederkunft des Herrn <strong>Jesus</strong><br />
kein Thema mehr ist!<br />
Das andere Extrem gibt es aber<br />
auch, wenn auch vielleicht nicht ganz<br />
so häufig. Es gibt Christen, die befassen<br />
sich nur noch mit der Zukunft, mit all<br />
dem, was kommen könnte, wann auch<br />
<strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013
«Ich vergesse, was dahinten<br />
ist, und strecke<br />
mich aus nach dem,<br />
was da vorne ist»<br />
immer. Hinter jeder Schlagzeile in den<br />
Nachrichten sieht man erfüllte Prophetie.<br />
Und dabei verliert man den Blick für die<br />
Gegenwart; man hat keine Schau mehr<br />
für die Mission und kein Herz mehr für<br />
den Nächsten. Man hat keine Antenne<br />
mehr für das Leben mit Gott im Hier und<br />
Jetzt. Es bewegt einen mehr die Frage:<br />
«Wer ist der Antichrist?», als die Frage:<br />
«Wie geht es meinem Bruder, was macht<br />
meine Schwester?»<br />
Paulus schrieb der Gemeinde in<br />
Philippi in einem bewegenden Brief:<br />
«Mich verlangt danach, aufzubrechen<br />
und bei <strong>Christus</strong> zu sein, was auch viel<br />
besser wäre …» Oh ja, Paulus rechnete<br />
jederzeit mit dem Herrn und er brannte<br />
darauf, dem Herrn zu begegnen. Auch er<br />
lebte in dieser Naherwartung. Und doch<br />
fuhr er fort mit den Worten: «… aber<br />
es ist nötiger, im Fleisch zu bleiben um<br />
euretwillen» (Phil 1,23-24). Paulus hatte<br />
einen Auftrag im Hier und Jetzt; und<br />
die Naherwartung und seine brennende<br />
Hoffnung, dem Herrn zu begegnen,<br />
liessen ihn nicht müde werden, seinem<br />
irdischen Auftrag nachzukommen.<br />
Einen solchen Auftrag hat auch ein<br />
jeder von uns; im Kleinen wie im Grossen.<br />
Und diesem Auftrag gilt es nachzukommen.<br />
Das heisst, die Gegenwart nicht zu<br />
vernachlässigen, einen Blick zu haben<br />
für das Heute und die Menschen um<br />
uns herum, und doch auch gleichzeitig<br />
vorauszuschauen, die Begegnung mit dem<br />
Herrn im Visier. So wie Paulus es im Brief<br />
an die Philipper auch sagt: «Ich vergesse,<br />
was dahinten ist, und strecke mich aus<br />
nach dem, was da vorne ist» (Phil 3,13).<br />
Die Naherwartung sollte uns nicht<br />
hemmen, sondern antreiben!<br />
<strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013<br />
THOMAS LIETH<br />
Weihnachten<br />
in der Zionshalle<br />
Ringwiesenstrasse 15<br />
CH-8600 Dübendorf<br />
Montag, 16.12.2013, 19.30 Uhr<br />
The Geneva International Christian<br />
Choir and Orchestra präsentiert<br />
Once Upon A Christmas<br />
Ein aussergewöhnliches Weihnachtskonzert<br />
mit über 130 Mitwirkenden!<br />
Mittwoch, 25.12.2013, 10.00 Uhr<br />
Weihnachtsfest-Gottesdienst<br />
Thomas Lieth<br />
spricht über das Thema:<br />
Ein Kind,<br />
das alles in den<br />
Schatten stellt<br />
Mit festlicher,<br />
musikalischer Umrahmung.<br />
Auch im Livestream:<br />
live.mnr.ch<br />
9
BRENNPUNKT BIBEL<br />
Können wir auf den<br />
Schöpfungsbericht<br />
verzichten?<br />
Die moderne Wissenschaft widerspricht dem biblischen<br />
Schöpfungsbericht. <strong>Ist</strong> es überhaupt wichtig, ob wir die<br />
Schöpfungsgeschichte wörtlich oder symbolisch verstehen?<br />
Eine Argumentation aus biblischer Sicht. Teil 2.<br />
Häufig wird argumentiert, der<br />
Schöpfungsbericht stehe im Gegensatz<br />
zu wissenschaftlichen<br />
Fakten. Zunächst einmal müssen wir<br />
zwei Dinge beachten. Wir brauchen die<br />
Schöpfung nach Hebräer 11,3 nicht zu<br />
beweisen. Durch den Glauben erkennen<br />
wir, dass Gott die Welt geschaffen hat.<br />
Zum anderen aber können wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse, die nicht auf Spekulationen<br />
oder vagen Theorien beruhen,<br />
sehr wohl in den Zusammenhang des<br />
Schöpfungsberichtes gestellt werden.<br />
Wer den Schöpfungsbericht bezweifelt,<br />
wird im Prinzip auch die Zuverlässigkeit<br />
der übrigen Bibel nicht verteidigen können.<br />
Wenn der Schöpfungsbericht nicht<br />
stimmt, woher sollte ich dann wissen können,<br />
ob die Plagen in Ägypten, die Wunder<br />
während der Wüstenwanderung Israels,<br />
die Jona-Geschichte, die Ereignisse um<br />
Elia und Elisa und vieles andere mehr den<br />
Tatsachen entsprechen? Handelt es sich<br />
dabei dann auch nur um mythologische<br />
Erzählungen, bildhafte Wahrheiten oder<br />
dergleichen? Wir lesen in Matthäus 8,27,<br />
wie entsetzt die Menschen waren, als sie<br />
sahen, dass Wind und See dem Herrn<br />
gehorchten. Es wäre bei der Hochzeit in<br />
Kana schon ein Wunder gewesen, wenn<br />
aus Wasser Traubensaft geworden wäre,<br />
der sich dann innerhalb der Gärungszeit<br />
zum Wein entwickelt hätte (vgl. Joh 2).<br />
Aber das Schöpfungswunder geschah in<br />
einem Augenblick, indem alle Gesetzmässigkeiten,<br />
die der Schöpfer geschaffen<br />
hatte, von Ihm ausser Kraft gesetzt und<br />
Wasser in Wein verwandelt wurde.<br />
10<br />
Oder denken Sie an die Heilung der<br />
zehn Aussätzigen in Lukas 17. In der ganzen<br />
Geschichte Israels seit der Landnahme<br />
bis zu diesem Zeitpunkt war keine<br />
einzige Heilung eines aussätzigen Juden<br />
bekannt, obwohl wir die Verordnungen<br />
dafür in 3. Mose haben, wie Arnold<br />
Fruchtenbaum in Das Leben des Messias<br />
erklärt (S. 31). Die kürzeste Frist,<br />
um eine Reinigung und damit Heilung<br />
von Aussatz festzustellen, beträgt nach<br />
3. Mose 13 sieben Tage. In Lukas 17,15<br />
kehrte der geheilte Samariter aber sofort<br />
zurück, nachdem er sich dem Priester<br />
gezeigt hatte. Da war kein Genesungsprozess,<br />
auch keine Frist von sieben Tagen<br />
nötig, um einen Stillstand des Aussatzes<br />
festzustellen, sondern es war ein Heilungswunder<br />
durch dasselbe mächtige<br />
Wort Gottes, das die Schöpfung ins<br />
Dasein gerufen hatte. – Damit ich nicht<br />
falsch verstanden werde: Wenn es Sein<br />
Wille ist, kann unser Herr Seine Kinder<br />
auch durch einen längeren Genesungsprozess<br />
hindurch gesund werden lassen<br />
und Heilung schenken. – Bei vielen Wundern,<br />
die uns in den Evangelien bezeugt<br />
sind, geht es aber in erster Linie um eine<br />
Demonstration Seiner Schöpfermacht. Er<br />
sprach und es geschah; genauso wie damals<br />
die Welt durch das Wort Gottes aus<br />
dem Nichts ins Dasein gerufen wurde.<br />
Wenn wir die wörtliche Glaubwürdigkeit<br />
des Schöpfungsberichtes infrage<br />
stellen, warum sollten wir dann glauben,<br />
dass alle anderen Wunder, von denen uns<br />
die Bibel berichtet, besonders auch die<br />
Wunder Jesu, genauso geschehen sind?<br />
Und es geht noch einen Schritt weiter.<br />
Was ist mit den ganzen Verheissungen,<br />
die die Bibel uns für unser persönliches<br />
Leben gibt? Können wir diese so glauben<br />
und in Anspruch nehmen? Oder sind sie<br />
vielleicht nur bildlich und gleichnishaft<br />
gemeint?<br />
Man könnte hier noch viele Fragen<br />
anschliessen. Damit möchte ich nur<br />
klarmachen, wie der Glaube an die<br />
Schöpfung untrennbar mit dem Glauben<br />
an die Zuverlässigkeit der ganzen Heiligen<br />
Schrift verbunden ist. Wenn wir dem<br />
Schöpfungsbericht nicht glauben wollen,<br />
wie wollen wir dann der übrigen Schrift<br />
glauben? Sowohl unser Herr <strong>Jesus</strong> als<br />
auch die Apostel bezogen sich immer<br />
wieder auf den Schöpfungsbericht. Auch<br />
wenn manche diesen Zusammenhang<br />
nicht sehen oder betonen, trotz ihrer<br />
Zweifel am Schöpfungsbericht der ganzen<br />
übrigen Schrift zu glauben, müssen<br />
wir uns der letzten Konsequenz dieses<br />
Anzweifelns bewusst sein. Der Schöpfungsbericht<br />
ist wie der Hauptpfeiler des<br />
biblischen Glaubensgewölbes. Wenn an<br />
seiner Zuverlässigkeit herumgesägt oder<br />
seine Tragkraft infrage gestellt wird, ist<br />
es nur eine Frage der Zeit, bis das ganze<br />
Gewölbe ins Wanken gerät und am Ende<br />
zum Einsturz kommt.<br />
1. Der Schöpfungsbericht als Grundlage<br />
jeder Evangelisation. Nur durch den<br />
Schöpfungsbericht bekommen wir eine<br />
klare Antwort auf die drei wichtigsten<br />
Fragen: Woher komme ich, wozu lebe<br />
ich, wohin gehe ich? Im Gegensatz zu<br />
allen anderen Geschöpfen schuf Gott<br />
den Menschen in Sein Ebenbild (1.Mo<br />
1,27). Deshalb ist der Mensch als Geschöpf<br />
seinem Schöpfer verantwortlich.<br />
Aus diesem Grund rief Gott der Herr<br />
nach dem Sündenfall: «Adam, wo bist<br />
du?» (1.Mo 3,9). Die Verantwortlichkeit<br />
des Menschen vor seinem Schöpfer liegt<br />
im Schöpfungsbericht begründet. Die<br />
Evolution dagegen betrachtet den Menschen<br />
als ein höher entwickeltes Tier<br />
oder Lebewesen. Sie macht im Prinzip<br />
keinen Unterschied zwischen ihm und<br />
den anderen Geschöpfen.<br />
Allein durch den Schöpfungsbericht<br />
wird deutlich, dass sich der Mensch einmal<br />
vor seinem Schöpfer verantworten<br />
muss, so wie es in Hebräer 9,27 steht:<br />
<strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013
<strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013<br />
Wenn Gott spricht, dann geschieht<br />
es. In vielen Wundern<br />
hat <strong>Christus</strong> Seine Schöpferkraft<br />
gezeigt. Er sprach und<br />
es geschah: Wasser wurde zu<br />
Wein, Lahme konnten gehen,<br />
Aussätzige wurden gesund,<br />
Tote wurden auferweckt.<br />
«Es ist dem Menschen gesetzt, einmal zu<br />
sterben, danach aber das Gericht.» Damit<br />
ist der Glaube an den Schöpfergott die<br />
Grundlage für jede Evangelisation. Ohne<br />
den Schöpfer, vor dem sich der Mensch<br />
als Geschöpf zu verantworten hat, sind<br />
auch alle Gebote und Massstäbe Gottes<br />
nur noch relativ.<br />
Heute sehen wir die Auflösung der göttlichen<br />
Massstäbe und Ordnungen bis in<br />
die Christenheit hinein. Alles ist nur noch<br />
relativ. Es wird der Anschein erweckt,<br />
dass Gott jedes Verhalten gutheisst, das<br />
wir selbst für richtig befinden. Die ganze<br />
Auflösung der göttlichen Normen hat viel<br />
mehr mit der Tatsache zu tun als wir meinen,<br />
dass wir Gott als den Schöpfer nicht<br />
mehr genug betonen und verkündigen.<br />
Damit schwindet auch immer mehr das<br />
Bewusstsein der Verantwortung, die das<br />
Geschöpf vor seinem Schöpfer hat. Wir<br />
sind uns nicht mehr im Klaren darüber,<br />
welche Auswirkungen dies aus biblischer<br />
Perspektive für unser Leben hat.<br />
Es gibt aber noch einen weiteren<br />
Grund, warum der Schöpfungsbericht<br />
die Grundlage jeder Evangelisation sein<br />
sollte. In Römer 1, 18 ff. lesen wir, wie<br />
die ganze Gottlosigkeit, der Götzendienst,<br />
das Ausreifen der Sünde damit<br />
zusammenhängt, dass Gott nicht als der<br />
Schöpfer anerkannt wird.<br />
Israel, als das auserwählte Volk Gottes,<br />
kannte den Schöpfergott und die<br />
Schöpfungsgeschichte. Deshalb beginnt<br />
die Verkündigung in der Bibel für Israel<br />
immer mit der Vätergeschichte. Die Propheten<br />
nehmen zum Beispiel oft darauf<br />
Bezug, wie die Väter geglaubt haben oder<br />
was der Herr in der Geschichte Seines<br />
Volkes getan hat.<br />
Die übrigen Völker dagegen, wir<br />
können auch sagen die Heiden, kannten<br />
den lebendigen Gott nicht. Sie beteten<br />
andere Götter an. Deshalb begann die<br />
Verkündigung ihnen gegenüber mit dem<br />
Hinweis auf den einen wahren Schöpfergott.<br />
Wir können dies beispielsweise bei<br />
Jona sehen. Gegenüber der heidnischen<br />
Schiffsbesatzung sagte er: «Ich bin ein<br />
Hebräer und ich fürchte den Herrn, den<br />
Gott des Himmels, der das Meer und das<br />
trockene Land gemacht hat» (Jona 1,9).<br />
Im Buch Jesaja finden wir ab Kapitel<br />
40 die Gegenüberstellung der unvergleichlichen<br />
Grösse und Schöpfermacht<br />
Gottes gegenüber den Götzenbildern.<br />
In Vers 28 lesen wir: «Hast du es nicht<br />
erkannt oder hast du es nicht gehört? Ein<br />
ewiger Gott ist der Herr, der Schöpfer der<br />
Enden der Erde.»<br />
Gehen wir ins Neue Testament. In<br />
den Synagogen oder vor jüdischem<br />
Hintergrund knüpfte Paulus in der Verkündigung<br />
immer an die Vätergeschichte<br />
an. Als er und Barnabas in Lystra fälschlicherweise<br />
von den Heiden für Zeus<br />
und Hermes gehalten wurde, entgegnete<br />
Paulus den Menschen: «Ihr Männer, was<br />
tut ihr da? Auch wir sind Menschen von<br />
gleicher Art wie ihr, und verkündigen<br />
euch das Evangelium, dass ihr euch<br />
von diesen nichtigen Götzen bekehren<br />
sollt zu dem lebendigen Gott, der den<br />
Himmel und die Erde gemacht hat, das<br />
Meer und alles was darinnen ist» (Apg<br />
14,15). Er verkündigte den Schöpfergott.<br />
Und diese Verkündigung betonte er auch<br />
auf dem Areopag in Athen angesichts<br />
der griechischen Götterwelt: «Der Gott,<br />
der die Welt gemacht hat und alles, was<br />
darin ist, er, der Herr des Himmels und<br />
der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die<br />
mit Händen gemacht sind» (Apg 17,24).<br />
Übrigens spannt Paulus in Apostelgeschichte<br />
17 den Bogen des Evangeliums<br />
von der Schöpfung bis zum kommenden<br />
Gericht. Er macht damit deutlich, welche<br />
Konsequenzen der Schöpfungsglaube<br />
nach sich zieht. Selbst der Römerbrief mit<br />
dem grossen Thema der Rechtfertigung<br />
durch den Glauben beginnt in Kapitel<br />
1,18 nach den einleitenden Worten mit<br />
dem Schöpfergott.<br />
Der Schöpfungsglaube ist in der Bibel<br />
die Grundlage jeder Evangelisation.<br />
Dadurch unterscheidet sich Gott der<br />
Schöpfer von allen anderen Gottesvorstellungen<br />
oder Götzen. Früher waren<br />
die biblische Schöpfungsgeschichte und<br />
der Schöpfungsglaube hierzulande noch<br />
Allgemeingut. Heute ist dies nicht mehr<br />
der Fall. Wir können deshalb auch nicht<br />
einfach vom Glauben an Gott reden. Es<br />
stellt sich immer die Frage, wer der Gott<br />
ist, an den die Menschen glauben. In der<br />
Bibel geht es immer um den Schöpfergott,<br />
der den Menschen als Krone Seiner<br />
Schöpfung einmal zur Rechenschaft<br />
ziehen wird. Die Evolutionstheorie hat<br />
hier im Westen im Prinzip die ganze<br />
Grundlage der Evangelisation zerstört.<br />
Und wir brauchen neu den Mut, die<br />
biblische Wahrheit vom Schöpfergott zu<br />
verkündigen. Nur so kann der Mensch<br />
sich selbst und seine Verantwortung<br />
erkennen, und vor allem verstehen,<br />
wer dieser Gott ist, der ihn einmal zur<br />
Rechenschaft ziehen wird.<br />
2. Der Schöpfungsbericht und die<br />
Errettung des Menschen. Warum ist der<br />
Schöpfungsbericht auch untrennbar mit<br />
der Errettung des Menschen verbunden?<br />
In 2. Korinther 5,17 bekommen wir<br />
die Antwort: «Daher, wenn jemand in<br />
11
BRENNPUNKT BIBEL<br />
12<br />
<strong>Christus</strong> ist, ist er eine neue Schöpfung,<br />
das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist<br />
geworden.» Mit der Erwähnung der<br />
neuen Schöpfung nimmt Paulus direkten<br />
Bezug auf die Schöpfung in 1. Mose 1 und<br />
2 bzw. die Erschaffung des Menschen.<br />
Genauso wie die Erschaffung Adams, des<br />
ersten Menschen, ein göttliches Wunder<br />
war, so ist es auch die Neuschöpfung, die<br />
Errettung eines Menschen. Es war der<br />
Schöpfergott allein, der dem Menschen<br />
Seinen Atem – den Atem des Lebens –<br />
einblies und ihn zu einer lebendigen Seele<br />
machte. Genauso kann nur der Herr<br />
durch Seinen Geist in einem verlorenen<br />
Menschen neues, ewiges Leben schaffen.<br />
Das ist es, was in Johannes 1,13 gemeint<br />
ist: «… die nicht aus Geblüt auch nicht<br />
aus dem Willen des Fleisches, auch nicht<br />
aus dem Willen des Mannes, sondern aus<br />
Gott geboren sind.»<br />
Wenn nun die Erschaffung Adams<br />
ein jahrtausendelanger Prozess war,<br />
wie behauptet wird, in dem er sich von<br />
einer Stufe zur anderen bis hin zum<br />
Menschen entwickelte, wie ist es dann<br />
mit der Errettung von uns Menschen?<br />
<strong>Ist</strong> die Errettung dann auch solch ein<br />
langwieriger Prozess, bei dem man hofft,<br />
am Ende irgendwann dann doch einmal<br />
Sündenvergebung und neues Leben zu<br />
bekommen?<br />
Gott spricht durch Sein Wort und es<br />
geschieht. So war es bei der Schöpfung<br />
und genauso ist es bei der Neuschöpfung<br />
oder Errettung eines Menschen. In dem<br />
Augenblick, in dem ein Mensch zum<br />
Glauben kommt, ist er errettet. Im Augenblick<br />
seiner Wiedergeburt empfängt<br />
er das göttliche ewige Leben und völlige<br />
Vergebung, genauso wie Gott die Welt<br />
und den Menschen erschaffen hat. Die<br />
Wiedergeburt ist kein Prozess, der sich<br />
über lange Zeit hinwegzieht. Das wäre<br />
ja furchtbar, wenn dann jemand sterben<br />
würde, bevor dieser Prozess abgeschlossen<br />
wäre; wenn er einer Art geistlicher<br />
Selektion zum Opfer fiele, bevor er ganz<br />
zur Erlösung mutiert wäre. Dann gäbe<br />
es auch keine Gewissheit der Sündenvergebung<br />
und der ewigen Errettung. Es ist<br />
allein die Kraft Gottes, die neues Leben<br />
hervorbringt. Deshalb machte ich in Teil<br />
1 auf Römer 4 und den untrennbaren<br />
Zusammenhang zwischen dem Rechtfertigungsglauben,<br />
dem Auferstehungsglauben<br />
und dem Schöpfungsglauben<br />
aufmerksam.<br />
Auch an anderer Stelle nimmt Paulus<br />
im Zusammenhang mit der Errettung<br />
Bezug auf Gottes Schöpfungsakt. Bevor<br />
er die Gläubigen als neue Schöpfung<br />
bezeichnet, schreibt er in 2. Korinther<br />
4,6: «Denn Gott, der gesagt hat: Aus<br />
Finsternis soll Licht leuchten! Er ist es,<br />
der in unseren Herzen aufgeleuchtet<br />
ist zum Lichtglanz der Erkenntnis der<br />
Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu<br />
Christi.» Genauso wie Gott durch Sein<br />
Wort das Licht hervorrief, ruft Er die<br />
Erkenntnis Christi in einem Menschen<br />
hervor. Es ist dasselbe göttliche Wunder<br />
wie bei der Schöpfung, wenn ein Mensch<br />
mit einem Mal die Bedeutung Christi<br />
erkennen und verstehen kann.<br />
Wenn Gott spricht, dann geschieht<br />
es. In vielen Wundern hat <strong>Christus</strong><br />
Seine Schöpferkraft gezeigt. Er sprach<br />
und es geschah: Wasser wurde zu Wein,<br />
Lahme konnten gehen, Aussätzige wurden<br />
gesund, Tote wurden auferweckt.<br />
Genauso konnte <strong>Christus</strong> sagen: «Dir<br />
sind deine Sünden vergeben.» Und sie<br />
waren vergeben – nicht erst nach einem<br />
langen Prozess, sondern augenblicklich.<br />
Er schaffte und schafft durch Sein Wort<br />
Neues. Der Schöpfungsglaube ist also<br />
untrennbar mit dem Glauben an die<br />
Errettung eines Menschen verbunden.<br />
3. Der Schöpfungsbericht als unüberbrückbarer<br />
Gegensatz zur Evolutionstheorie.<br />
Der Glaube an den einen wahren<br />
Schöpfergott, wie Er sich uns Menschen<br />
in der Bibel offenbart, steht immer<br />
im Gegensatz zur Evolutionstheorie.<br />
Durch diese Entwicklungstheorie, die<br />
ausschliesslich auf natürlichen Entwicklungsprozessen<br />
beruhen soll, werden<br />
dem Schöpfergott die Herrlichkeit und<br />
der Dank genommen, um die Worte aus<br />
Römer 1,21 aufzugreifen. Der Mensch<br />
lehnt mit der Evolutionstheorie letztlich<br />
seinen Schöpfer ab und die Verantwortung,<br />
die er Ihm gegenüber hat.<br />
Und noch etwas macht diesen unüberbrückbaren<br />
Gegensatz deutlich. Gemäss<br />
der Evolutionstheorie ist der Tod etwas<br />
völlig Natürliches und Normales für die<br />
Entwicklung des Lebens. Gemäss der<br />
Bibel und dem Schöpfungsbericht ist<br />
der Tod dagegen eine Katastrophe, die<br />
erst als Folge unserer Sünde über die<br />
Schöpfung hereingebrochen ist (Röm<br />
6,23). Davor war alles «sehr gut», in<br />
vollkommener göttlicher Harmonie. Die<br />
Bibel zeigt uns den Tod nicht als ein<br />
natürliches Selektionsmittel in einer jahrtausendelangen<br />
Aufwärtsentwicklung,<br />
sondern nennt ihn den «letzten Feind».<br />
Gott und <strong>Christus</strong> ist dagegen die Quelle<br />
des Lebens (Joh 1,4-5). Damit schliessen<br />
sich Schöpfungsglaube und Evolutionsglaube<br />
absolut aus.<br />
Nach der biblischen Sichtweise hatte<br />
der Mensch im Garten Eden in der<br />
Gemeinschaft mit seinem Schöpfer<br />
die höchste Stellung. Und dann kam<br />
keine Aufwärtsentwicklung, sondern<br />
eine furchtbare Katastrophe, ein grauenhafter<br />
Absturz durch unsere Schuld<br />
und Sünde. Diese biblischen Tatsachen<br />
stehen im Gegensatz zu jeder Form von<br />
Evolution. Nicht Aufwärtsentwicklung,<br />
sondern ein radikaler Absturz fand mit<br />
dem Sündenfall statt. Durch alle Wogen<br />
der Weltgeschichte hindurch wird die<br />
Menschheit sich am Ende nicht weiter-<br />
oder aufwärtsentwickeln. Sie wird<br />
nach dem Absturz des Sündenfalls den<br />
tiefsten Punkt ihrer Abwärtsentwicklung<br />
unmittelbar vor der Wiederkunft<br />
Jesu erreichen. Pfarrer Wilhelm Busch<br />
sprach von der Mitternachtsstunde der<br />
Weltgeschichte.<br />
Die heilsgeschichtlichen Linien der<br />
Bibel und die Evolutionstheorie, aus<br />
welcher Sicht auch immer, bilden einen<br />
unüberbrückbaren Gegensatz. Deshalb<br />
ist die Frage nach der geschichtlichen<br />
und naturwissenschaftlichen Richtigkeit<br />
des Schöpfungsberichtes keine<br />
zweitrangige Frage. Davon hängen im<br />
Prinzip die gesamte Gotteserkenntnis,<br />
die menschliche Selbsterkenntnis und<br />
auch die Zuverlässigkeit der Heiligen<br />
Schrift ab.<br />
«Der Glaube aber ist eine Wirklichkeit<br />
dessen, was man hofft, ein Überführtsein<br />
von Dingen, die man nicht sieht. Denn<br />
durch ihn haben die Alten Zeugnis erlangt.<br />
Durch Glauben verstehen wir, dass<br />
die Welten durch Gottes Wort bereitet<br />
worden sind, sodass das Sichtbare nicht<br />
aus Erscheinendem geworden ist» (Hebr<br />
11,1-3). JOHANNES PFLAUM<br />
<strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013
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<strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013<br />
13
AUFGEGRIFFEN<br />
Hälfte der<br />
Deutschen glaubt<br />
an Gottessohnschaft<br />
Jesu<br />
Im Sommer führte die evangelische<br />
Fernseh-Talkshow «Tacheles» eine Umfrage<br />
durch, wonach immerhin 81 Prozent<br />
der Deutschen glauben, dass <strong>Jesus</strong> gelebt<br />
habe. Dies kann man als Erfolg verkaufen<br />
oder sich auch fragen, was dann<br />
die restlichen 19 Prozent glauben. <strong>Jesus</strong><br />
habe nicht gelebt? Ob sie wohl auch<br />
bezweifeln, dass Cäsar, Cleopatra, Sokrates<br />
oder Plato gelebt haben? Im Verhältnis<br />
positiver klingt schon das Ergebnis,<br />
dass 56 Prozent der Befragten den Herrn<br />
auch als Gottes Sohn betrachten und 46<br />
Prozent an Seine Auferstehung glauben.<br />
Das nun sind die Dinge, die «schwer» zu<br />
glauben sein mögen und an denen das<br />
Heil hängt – aber der Gedanke, dass<br />
<strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> gar nicht gelebt habe, ist<br />
so töricht wie die Holocaustleugnung.<br />
rem<br />
Evangelikale<br />
Gemeinden<br />
wachsen<br />
Am 12. September veröffentlichten<br />
Sabine Pusch und Charlotte Theile auf<br />
Süddeutsche.de einen Bericht über Glaubensgemeinschaften<br />
in Bayern. 1200<br />
Weltanschauungsgruppen stünden «unter<br />
Beobachtung», darunter auch evangelikale<br />
Gemeinden. In den vergangenen Jahren<br />
seien Hunderte evangelische Freikirchen<br />
in Bayern gegründet worden, erklärt Rudi<br />
Forstmeier von der evangelischen Kirche<br />
in München. Im Bericht «Propheten und<br />
Missionare» definieren Pusch und Theile<br />
Evangelikale als solche, die die Bibel<br />
wörtlich nehmen und sich von der liberalen<br />
Theologie der evangelischen Landeskirchen<br />
abgrenzen. Forstmeier meint:<br />
«Evangelikale Gemeinden sind einer der<br />
grössten Trends innerhalb des Christentums.<br />
Es gründen sich immer wieder<br />
neue, individualisierte Gruppen.» mnr<br />
Computerprogramm bestätigt<br />
Gottesbeweis<br />
Kurt Friedrich Gödel (1906-1978)<br />
«war ein österreichisch-amerikanischer<br />
Mathematiker und einer<br />
der bedeutendsten Logiker des 20.<br />
Jahrhunderts», so Wikipedia. Berühmt<br />
wurde sein sogenannter Ontologischer<br />
Gottesbeweis, den man in seinem<br />
Nachlass fand. In diesem Werk argumentiert<br />
Gödel auf logischer Grundlage<br />
für die Existenz Gottes. Wissenschaftler<br />
der Freien Universität Berlin und der<br />
TU Wien haben nun diesen berühmt<br />
gewordenen Gottesbeweis mit einem<br />
Computerprogramm (einer künstlichen<br />
Intelligenz) überprüft. Bislang war Gödels<br />
Argumentationskette nur von Philosophen<br />
logisch untersucht worden.<br />
Das Computerprogramm weist nach,<br />
dass Gödels Grundannahmen und<br />
Argumentationskette schlüssig sind.<br />
Trotzdem ist damit Christen kein Mittel<br />
in die Hand gegeben, das sie militanten<br />
Atheisten um die Ohren schlagen könnten.<br />
Jedes Gedankenkonstrukt basiert<br />
auf gewissen Grundannahmen; und so<br />
kann jeder Gödels Grundannahmen,<br />
die zu seiner Argumentation führen,<br />
anzweifeln und ablehnen. Mit anderen<br />
Worten: Bewiesen wurde nichts, nur<br />
die Tatsache, dass Gödel gut denken<br />
konnte. Das ist nicht weiter schlimm,<br />
denn der Schöpfer wird nicht davon<br />
berührt, dass Seine Geschöpfe Ihn zu<br />
beweisen oder zu widerlegen versuchen.<br />
Er ist; und das setzt auch die Bibel<br />
voraus.<br />
rem<br />
Weihnachten in<br />
Berlin-Kreuzberg<br />
verboten<br />
Im Sommer dieses Jahres soll das Bezirksamt<br />
Berlin Friedrichshain-Kreuzberg<br />
Weihnachtsfeiern auf öffentlichen<br />
Plätzen oder Strassen verboten haben.<br />
Hinter der Entscheidung stünden Grüne,<br />
Linke und die sogenannte Piraten-Partei.<br />
Gerüchtehalber waren SPD und CDU<br />
dagegen. Trotzdem erklärte der zuständige<br />
Stadtrat Peter Beckers von der SPD<br />
zum Protest gegen diese Entscheidung:<br />
«Warum müssen religiöse Feste in der<br />
Öffentlichkeit gefeiert werden?» Von<br />
nun an darf ein Tannenbaum nur noch<br />
an einem Ort aufgestellt werden, den die<br />
Behörden festlegen. Die Entscheidung<br />
erfolgte, weil sich Anwohner gegen eine<br />
mögliche öffentliche Feier des Ramadan-<br />
Endes beschwert hatten. Deshalb beschloss<br />
das Bezirksamt, alle Religionen<br />
gleich zu behandeln und sämtliche Feste<br />
zu verbieten.<br />
mnr<br />
14 <strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013
Geben ist erfolgreicher<br />
als Nehmen<br />
Adam Grant, Psychologe und Management-Professor<br />
an der Wharton<br />
Business School der University of Pennsylvania,<br />
«glaubt an die grosse Kraft<br />
der Nettigkeit». So formulierte es Fritz<br />
Habekuß im August 2013 für Spiegel<br />
Wissen. Er schreibt in Bezug auf die Forschungsergebnisse<br />
von Professor Grant:<br />
«Die guten Typen schaffen es überdurchschnittlich<br />
oft bis ganz nach oben – Menschen,<br />
die ohne Gegenleistung geben, die<br />
Freunden helfen und Fremden Ratschläge<br />
anbieten.» Grants Buch Give and Take: A<br />
Revolutionary Approach to Success, der<br />
diesen Befund darlegt, war in den USA<br />
ein Bestseller. Seit dem 1. Oktober ist er<br />
auch in deutscher Übersetzung erhältlich:<br />
Geben und Nehmen. Erfolgreich<br />
sein zum Vorteil aller, Droemer-Verlag.<br />
Spiegel-Autor Habekuß meint: «In Zeiten<br />
von sozialen Netzwerken wie Facebook,<br />
Business-Netzwerken wie LinkedIn oder<br />
Xing ist das nur eine Frage von<br />
Wochen oder Stunden, bis sich<br />
gute Taten herumsprechen und so<br />
Reputation entsteht. Vielleicht war<br />
ein guter Name nie wichtiger als heute,<br />
er öffnet in einer vernetzten Dienstleistungs-<br />
und Wissensgesellschaft Türen<br />
und bringt Aufträge.» Das ist die These<br />
von Professor Grant, der schreibt:<br />
«Gebende bauen Reputation und Beziehungen<br />
auf, die sie zu grösserem Erfolg<br />
führen.» So hat Grant «in einer Studie<br />
die Umsätze Hunderter Verkäufer einer<br />
Optiker-Kette in den USA verglichen».<br />
Diejenigen, die Grant als Geber einstufen<br />
konnte – also solche, die den Kunden<br />
zuhörten, «sie versuchten zu verstehen,<br />
welche Wünsche sie hatten» –, konnten<br />
am Jahresende weit bessere Verkaufszahlen<br />
vorweisen als die Firmen, die<br />
nur (oder zu offensichtlich) auf Profit aus<br />
waren.<br />
mnr<br />
<strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013<br />
Sanktionierter Israelhass<br />
Das Uno-Hilfswerk UNRWA unterstützt palästinensische<br />
Bildungseinrichtungen und bekommt davon beispielsweise<br />
von der Schweiz «pro Jahr 20 Millionen Franken», wie Blick.<br />
ch am 29. September berichtete. Dass das Geld damit direkt in<br />
die Pflege des palästinensischen Israelhasses investiert wird,<br />
scheint kaum jemand zu kümmern. Laut schweizerischem<br />
Bundesrat sei die UNRWA «ein wichtiger Partner der Schweiz».<br />
Katia Murmann nennt auf Blick.ch drei Beispiele für die Israelfeindlichkeit<br />
an palästinensischen Schulen, die von der UNRWA<br />
finanziell gefördert werden: So heisse es auf der Facebook-Seite<br />
der Al-Razi-Grundschule von Kalkilia im Westjordanland in 18<br />
Sprachen: «Ich hasse Israel!» Eine Lehrerin habe in einem palästinensischen<br />
Sommerlager vor Fernsehkameras ausgerufen:<br />
«Durch Bildung und den Heiligen Krieg werden wir unsere<br />
Heimat zurückerobern!» Und neben einem Adolf-Hitler-Bild<br />
stehe auf der Facebook-Seite der Mädchenschule von Tulkarem<br />
im Westjordanland: «Ich könnte alle Juden der Welt töten!» Wie<br />
soll Frieden in künftigen Generationen möglich sein, wenn so<br />
viel Hass in Kinderherzen gesät wird? Dies zeigt einmal mehr,<br />
dass wahrer Friede erst möglich sein wird, wenn der Friedefürst<br />
zurückkehrt und den Nationen Frieden gebietet.<br />
mnr<br />
Prostitutionsverbot<br />
ist<br />
hilfreich<br />
Ein gängiges Argument gegen das<br />
Verbot von Prostitution ist, dass<br />
dadurch die Frauen noch mehr ausgebeutet<br />
würden, weil sie keinen<br />
rechtlichen Schutz mehr hätten.<br />
Eine Meldung in factum 6/2013<br />
führt dieses Argument ad absurdum:<br />
«Schweden hat gute Erfahrungen<br />
mit dem Verbot der Prostitution<br />
gemacht. Die Zahl der Freier nahm<br />
massiv ab, Prostitution hat sich um<br />
die Hälfte verringert, Schweden ist<br />
für den Menschenhandel nicht mehr<br />
attraktiv. Das zeigt ein Bericht des<br />
schwedischen Justizministeriums.»<br />
mnr<br />
15
<strong>Mitternachtsruf</strong> Alle Termine im Überblick<br />
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Agenda vom 01.12.2013 bis 31.01.2014<br />
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Deutschland: 07745 8001<br />
Schweiz: 044 952 14 14<br />
Organisierter Kinderhütedienst<br />
B<br />
H<br />
K<br />
LIVESTREAM So 01.12. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Elia Morise B K<br />
So 01.12. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Samuel Rindlisbacher K<br />
So 01.12. 10:15 CH 8192 Zweidlen-Glattfelden Spinnerei-Lettenstrasse Fredy Peter B H<br />
Sa 07.12. 18:30 DE 56068 Koblenz <strong>Christus</strong>kirche, Hohenzollernstrasse 2 Elia Morise H<br />
So 08.12. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Marcel Malgo B H K<br />
LIVESTREAM So 08.12. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Norbert Lieth B K<br />
So 15.12. 10:00 DE 46284 Dorsten Evangelisch-Freikirchliche Baptistengemeinde, An der Molkerei 19 Elia Morise H<br />
So 15.12. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Marcel Malgo K<br />
LIVESTREAM So 15.12. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Samuel Rindlisbacher B K<br />
Mo 16.12. 19:30 CH 8600 Dübendorf WEIHNACHTSKONZERT Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 The Geneva International Christian Choir and Orchestra<br />
So 22.12. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Andreas Graber K<br />
LIVESTREAM So 22.12. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Nathanael Winkler B K<br />
Mi 25.12. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Marcel Malgo K<br />
LIVESTREAM Mi 25.12. 10:00 CH 8600 Dübendorf WEIHNACHTSFEST-GOTTESDIENST Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Thomas Lieth B H K<br />
LIVESTREAM Mi 01.01. 14:30 CH 8600 Dübendorf MNR-NEUJAHRSTAGUNG Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Norbert Lieth B H K<br />
So 05.01. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Marcel Malgo K
LIVESTREAM So 05.01. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Norbert Lieth B K<br />
So 12.01. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Norbert Lieth K<br />
LIVESTREAM So 12.01. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Samuel Rindlisbacher B K<br />
Fr 17.01. 19:30 DE 34117 Kassel CVJM Kassel, Wolfsschlucht Helmut Fürst B H<br />
So 19.01. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Andreas Graber K<br />
LIVESTREAM So 19.01. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Norbert Lieth B K<br />
So 26.01. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Marcel Malgo K<br />
LIVESTREAM So 26.01. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Nathanael Winkler B K<br />
So 26.01. 10:15 CH 8192 Zweidlen-Glattfelden Spinnerei-Lettenstrasse Norbert Lieth B H<br />
37. Osterkonferenz 17.04. bis 21.04.2014<br />
<strong>Jesus</strong><br />
Generathema:<br />
Voranzeige<br />
rettet lebt<br />
kommt<br />
mit Norbert Lieth, Wilfred Hahn, Arno Froese und Thomas Lieth
SPRÜCHE<br />
BLICKFELD<br />
Die Ware Weihnacht ist nicht<br />
die wahre Weihnacht.<br />
Kurt Marti<br />
Nach Hause kommen, das ist<br />
es, was das Kind von Bethlehem<br />
allen schenken will, die<br />
weinen, wachen und wandern<br />
auf dieser Erde.<br />
Friedrich von Bodelschwingh<br />
POLITIK<br />
<strong>Immanuel</strong> und der<br />
Israel-Boykott<br />
Die EU hat einen Wirtschaftsboykott für israelische Ware aus<br />
Judäa und Samaria beschlossen. «Kauft nicht bei den Juden»,<br />
heisst es einmal mehr.<br />
Das Revolutionäre an der<br />
christlichen Botschaft ist,<br />
dass sie lehrt, dass sich Gott<br />
zum Menschen gemacht hat.<br />
Dass Er zum Freund und Begleiter<br />
des Menschen geworden<br />
ist. <strong>Jesus</strong> ist geboren<br />
worden, Er ist gestorben,<br />
aber Er ist auch auferstanden.<br />
Und durch Seine Auferstehung<br />
zieht Er uns in Seine<br />
Ewigkeit. Unter allen religiösen<br />
Botschaften sagt nur die<br />
christliche dies so klar und<br />
setzt damit ein grosses Hoffnungszeichen.<br />
Für mich ist<br />
darum die Botschaft von <strong>Jesus</strong><br />
revolutionär. Sie war es in<br />
der frühen Zeit des Christentums,<br />
sie ist heute revolutionär<br />
und wird es in Zukunft<br />
bleiben.<br />
Jean Delumeau<br />
Die Geburt Jesu in Bethlehem<br />
ist keine einmalige Geschichte,<br />
sondern ein Geschenk,<br />
das immer bleibt.<br />
Martin Luther<br />
Seit einiger Zeit schon verbietet die<br />
EU ihren Mitgliedsstaaten, mit<br />
israelischen Einrichtungen, die<br />
in den «besetzten Gebieten» von Judäa<br />
und Samaria (Westjordanland) ansässig<br />
sind, zusammenzuarbeiten oder sie<br />
in irgendeiner Form zu unterstützen.<br />
Es ist «verständlich», dass die EU die<br />
geistlichen Gegebenheiten in Bezug auf<br />
Israel übersieht. Denn wer kein positives<br />
Verhältnis zu Gott hat, wird die Verheissungen<br />
des Herrn zugunsten Israels<br />
kaum verstehen und schon gar nicht akzeptieren.<br />
Unverständlich ist allerdings,<br />
dass die politischen Entscheidungsträger<br />
der EU die politischen Realitäten übergehen.<br />
Ob die neue Generation der EU-<br />
Verantwortlichen sich nicht dafür interessiert<br />
oder ganz einfach unwissend ist,<br />
was die politische Geschichte im Nahen<br />
Osten angeht? Es kommt einem vor wie<br />
zur Zeit Josephs in Ägypten: «Da kam ein<br />
neuer König auf über Ägypten, der nichts<br />
von Joseph wusste» (2.Mo 1,8).<br />
Die menschlich-politische Seite sieht<br />
wie folgt aus: Israel eroberte das Westjordanland<br />
im Juni 1967 nicht von den<br />
Palästinensern, sondern von Jordanien,<br />
das sich Ägypten und Syrien im Krieg<br />
gegen Israel angeschlossen hatte, wie<br />
der ehemalige stellvertretende Aussenminister<br />
Israels, Danny Ayalon, in einem<br />
Videoclip erklärt. Die internationale Staatengemeinschaft<br />
hatte die 1948 erfolgte<br />
jordanische Besitzergreifung der Region<br />
jedoch nie anerkannt. Die Anwesenheit<br />
Israels in Judäa und Samaria ist das Ergebnis<br />
eines Selbstverteidigungskrieges. Das<br />
Westjordanland kann nicht als «besetzt»<br />
bezeichnet werden, da zuvor keine legale<br />
Regierung darüber geherrscht hatte. Dem<br />
Teilungsplan von 1947 (UN-Resolution<br />
181), wonach das ehemalige britische<br />
Mandatsgebiet in einen jüdischen und<br />
palästinensischen Staat aufgeteilt werden<br />
sollte, stimmte Israel zwar zu, nicht aber<br />
die Palästinenser bzw. Araber. Daher<br />
kann, so argumentiert Ayalon, nach den<br />
Richtlinien des Internationalen Rechts in<br />
Bezug auf das Westjordanland gar nicht<br />
von «besetzten Gebieten» gesprochen<br />
werden, sondern lediglich von «umstrittenen<br />
Gebieten». Kaum war der israelische<br />
Staat gegründet worden, griffen die arabischen<br />
Staaten an. 1949 wurde dieser Krieg<br />
beendet und Waffenstillstandslinien eingerichtet.<br />
Die arabischen Staaten drängten<br />
selbst darauf, dass diese Waffenstillstandslinien<br />
politisch keinerlei Bedeutung haben<br />
dürften, wie wir in den Nachrichten aus<br />
Israel Oktober 2013 berichteten. So sagen<br />
zwar viele Politiker, Israel müsse sich in<br />
die 1967er-Grenzen zurückziehen, doch<br />
diese vermeintlichen Grenzen sind in<br />
Wahrheit die Waffenstillstandslinien von<br />
1949, die nie als international anerkannte<br />
Grenze gegolten haben. Weil Israels Anspruch<br />
auf das Land ausser Frage steht<br />
(dank der Balfour-Deklaration im 20. Jahrhundert),<br />
kann man auf der Grundlage des<br />
Internationalen Rechts gegenwärtig gar<br />
nicht von illegalen jüdischen Siedlungen<br />
im Westjordanland sprechen!<br />
Tatsache ist: Mehrere Versuche der<br />
arabischen Seite, dem jüdischen Volk das<br />
Land zu entreissen und sogar einen «Ministaat»<br />
Israel abzulehnen, scheiterten.<br />
Trotz internationalen Drucks, unzähliger<br />
Angriffe und Hunderten von Lösungsvorschlägen<br />
hat sich der jüdische Staat<br />
beispiellos entwickelt. Während in vielen<br />
arabischen Staaten um Israel herum<br />
arabische Menschen gegen ihren eigenen<br />
Staat protestieren, geht in Israel praktisch<br />
kein Araber auf die Strasse, um gegen<br />
den jüdischen Staat zu demonstrieren.<br />
18 <strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013
Die Araber wissen, dass sie es in Israel<br />
besser haben als in jedem arabischen<br />
Land. Bezeichnend ist in diesem Zusammenhang,<br />
dass den Palästinensern durch<br />
die neue EU-Richtlinie gar nicht geholfen<br />
wird. Denn nun droht vielen palästinensischen<br />
Arbeitern israelischer Firmen im<br />
Westjordanland die Kündigung, weil ihre<br />
Arbeitgeber sie aufgrund des EU-Boykotts<br />
nicht mehr bezahlen können. Leidtragende<br />
sind gerade jene Palästinenser,<br />
die in israelischen Firmen weitaus mehr<br />
verdienen als in palästinensischen und<br />
mit ihrem Lohn ihre Familien ernähren<br />
können. Doch das scheint die EU nicht<br />
zu interessieren. Ein palästinensischer<br />
Arbeitnehmer einer israelischen Textilfirma<br />
in der Nähe von Samaria sagte:<br />
«Das wird auf unsere Kosten ausgetragen.<br />
Meine Frau studiert. Wir haben<br />
uns ein Haus gebaut und kürzlich sogar<br />
ein Auto geleistet. Wenn die Fabrik hier<br />
schliesst, dann stehe ich arbeitslos auf<br />
der Strasse. Alle reden grossspurig von<br />
der Bedeutung eines solchen Boykotts,<br />
aber denkt jemand dabei an mich und<br />
meine Familie und die anderen palästinensischen<br />
Arbeiter?»<br />
Die geistliche Seite ist diese: Gott<br />
hat das Land Israel Abraham und seinem<br />
Samen auf ewig zugesprochen. In<br />
diesem Land hat der Gott Abrahams,<br />
Isaaks und Jakobs durch Seinen Sohn<br />
<strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> die Erlösung für alle Menschen<br />
vollbracht. Nach der Zerstreuung<br />
des grössten Teils der Juden in alle Welt<br />
lebten über Jahrhunderte Juden und<br />
Araber nebeneinander in diesem Land.<br />
Zweifelsohne hat das jüdische Volk durch<br />
die Fügung Gottes und gemäss Seiner<br />
Verheissungen sein Land zurückerhalten,<br />
und das aus dem Grund, weil Gott Seinen<br />
ganzen Ratschluss zu Ende führen wird,<br />
und zwar durch die Rückkehr Jesu in<br />
dieses Land. Denn wie bei Seinem ersten<br />
Kommen wird das jüdische Volk auch zur<br />
Wiederkunft Jesu das eigene Land besitzen,<br />
damit sich die alttestamentlichen<br />
Verheissungen vollständig erfüllen (vgl.<br />
Jes 2; 11; Sach 14; Offb 19-20).<br />
Die ganze Breite des Landes Israel<br />
trägt deshalb noch einen anderen Namen:<br />
«… die Breite deines Landes …<br />
<strong>Immanuel</strong>» (Jes 8,8). Und darum heisst<br />
es direkt im Anschluss an diesen Satz<br />
weiter: «Schliesst euch zusammen, ihr<br />
Völker – ihr werdet doch zerschmettert!<br />
Horcht auf, ihr alle in fernen Ländern;<br />
rüstet euch – ihr werdet doch zerschmettert;<br />
ja, rüstet euch – ihr werdet doch<br />
zerschmettert! Schmiedet einen Plan –<br />
es wird doch nichts daraus! Verabredet<br />
etwas – es wird doch nicht ausgeführt;<br />
denn Gott ist mit uns!» (Jes 8,9-10). Als<br />
<strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> ein jüdischer Mensch<br />
wurde, hiess es in Israel: «Gott mit uns.»<br />
Und wenn <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> als der jüdische<br />
Menschensohn wiederkommt, heisst<br />
es in Israel ebenfalls: «Gott mit uns.»<br />
«Denn hier ist <strong>Immanuel</strong>», und das Land<br />
Israel gehört <strong>Immanuel</strong>, nicht der EU und<br />
auch nicht der UNO. NORBERT LIETH<br />
Israel in Gefahr<br />
Mark a. Gabriel<br />
Israel in Gefahr<br />
Seit Jahrzehnten versuchen massgebliche<br />
Staaten, allen voran die USA, das Nahost-<br />
Problem zu lösen. Entscheidend dabei ist<br />
der Konflikt zwischen der islamischen Welt<br />
und Israel, was auch in der Haltung des Iran<br />
deutlich wird – denn von Israel sind weder<br />
Iraner noch Schiiten betroffen. Die eigentliche<br />
Ursache liegt in der Lehre des Islam,<br />
was der Autor durch zahlreiche Quellen belegt.<br />
RESCH, Taschenbuch, 222 Seiten<br />
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<strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013<br />
19
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stimmungsvolle Bilder begleiten Sie das Jahr hindurch und<br />
erinnern Sie an das Land, um das Gott selbst besorgt ist.<br />
«Das Land, in das du kommst, um es in Besitz zu nehmen …<br />
ist ein Land, um das sich der Herr, dein Gott, kümmert …»<br />
(5.Mo 11,10.12).<br />
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20 <strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013
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23. bis 30. März 2014<br />
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21<br />
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BLICKFELD<br />
RELIGION<br />
Ein Atheist, der Papst<br />
und der<br />
Glaube<br />
Der Papst antwortet einem<br />
atheistischen Journalisten<br />
auf Glaubensfragen und<br />
zeigt dabei, dass er selbst<br />
noch ein bisschen Nachhilfe<br />
nötig hätte.<br />
Eugenio Scalfaris ist ein 89-jähriger<br />
Journalist und war Abgeordneter<br />
der sozialistischen Partei Italiens.<br />
Nach eigenen Angaben sei er fasziniert<br />
von der Person Jesu von Nazareth, aber<br />
auch davon überzeugt, dass «Gott eine<br />
trostspendende Erfindung des menschlichen<br />
Verstandes» sei. In einem offenen<br />
Brief in der Zeitung Repubblica stellte<br />
Scalfaris Papst Franziskus einige Fragen<br />
und war überrascht, dass dieser ihm<br />
ebenfalls in einem offenen Brief antwortete.<br />
Scalfaris’ erste Frage lautete:<br />
«Erfährt ein Mensch, der nicht glaubt,<br />
den Glauben auch nicht sucht und im<br />
Sinne der Kirche sündigt, Vergebung<br />
durch Gott?» Die Antwort des Papstes<br />
lautete, dass Gottes Barmherzigkeit keine<br />
Grenzen kenne und diejenigen, die nicht<br />
glaubten, ihrem Gewissen gehorchen<br />
müssten. «Sünde ist, wenn man gegen<br />
das Gewissen handelt, auch für die, die<br />
nicht glauben.» Als guter Katholik meinte<br />
der Papst dann, dass der Glaube für ihn<br />
aus einer Begegnung mit <strong>Jesus</strong> wachse<br />
und er <strong>Jesus</strong> nicht ohne die (römischkatholische)<br />
Kirche habe treffen können.<br />
War das eine diplomatische Antwort,<br />
wollte der Papst damit niemandem auf<br />
die Füsse treten, keinen Anstoss erregen,<br />
Diskussionen aus dem Weg gehen, oder<br />
glaubt er das <strong>wirklich</strong>? Wie dem auch sei,<br />
als vermeintlicher «Stellvertreter Gottes<br />
auf Erden» befindet er sich mit dieser Stellungnahme<br />
nicht auf biblischem Boden.<br />
Es ist richtig, dass Gottes Barmherzigkeit<br />
keine Grenzen kennt. Aber da, wo der<br />
Mensch nicht glauben will, dementsprechend<br />
auch keine Busse zeigt und <strong>Jesus</strong><br />
<strong>Christus</strong> als Erlöser ablehnt, da kommt<br />
Gottes Barmherzigkeit nicht zur Wirkung.<br />
Gerade das Nicht-Glauben ist nach<br />
Jesu Worten Sünde: «Von Sünde, weil<br />
sie nicht an mich glauben» (Joh 16,9).<br />
Auch warnte <strong>Jesus</strong> diejenigen, die Ihn<br />
ablehnten, dass sie dann in ihrer Sünde<br />
sterben würden (Joh 8,21). Und mit der<br />
Geschichte des reichen Mannes und des<br />
armen Lazarus in Lukas 16 erklärt der<br />
Herr, dass es ein «Zu spät» geben kann.<br />
Gott ist unendlich barmherzig, aber<br />
nur über die Person des Herrn <strong>Jesus</strong><br />
<strong>Christus</strong>. Darum feiern wir Weinachten!<br />
Jeder, der Ihn anruft, wird gerettet, egal,<br />
welcher Herkunft er ist, wie schwer seine<br />
Sünden wiegen und wie gottlos er bislang<br />
gelebt hat. Es gibt keine Sünde, die Gott<br />
nicht vergeben würde, wenn man an<br />
Seinen Sohn glaubt. Diese Barmherzigkeit<br />
ist an den Glauben gebunden. Der<br />
Apostel Paulus erklärt in Römer 11,30:<br />
«Denn gleichwie auch ihr einst Gott<br />
nicht geglaubt habt, jetzt aber Barmherzigkeit<br />
erfahren habt …» Sie haben die<br />
Barmherzigkeit erfahren, indem sie den<br />
Unglauben ablegten und den Glauben<br />
annahmen. Gott ist absolut gerecht.<br />
Deshalb kann Er ohne den Glauben des<br />
Sünders an den Herrn <strong>Jesus</strong> keine Barmherzigkeit<br />
walten lassen. Sonst würde<br />
das ja bedeuten, dass Er Sünde einfach<br />
tolerieren würde.<br />
Auch die Äusserung, dass Sünde sei,<br />
wenn man gegen das Gewissen handle,<br />
ist nicht ganz nachvollziehbar. Manche<br />
haben ein schlechtes Gewissen, wenn<br />
sie einem Menschen die Wahrheit sagen<br />
müssen. Wenn sie dann lügen, haben sie<br />
dann keine Sünde begangen? Sünde ist,<br />
wenn man gegen Gottes Wort handelt.<br />
Und da wir alle Sünder sind, brauchen<br />
wir alle die Vergebung durch <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong>.<br />
So betonte der Apostel Paulus und an<br />
anderer Stelle auch die andern Apostel:<br />
«So sollt ihr nun wissen, ihr Männer und<br />
Brüder, dass euch durch diesen (<strong>Jesus</strong>)<br />
Vergebung der Sünden verkündigt wird»<br />
(Apg 13,38).<br />
Wenn der Glaube von Papst Franziskus<br />
aus der Begegnung mit <strong>Jesus</strong> erwachsen<br />
ist, wie er sagt, warum betont er<br />
dann nicht, dass dies für jeden Menschen<br />
entscheidend ist? Hätte der Papst Herrn<br />
Scalfaris in seinem hohen Alter diese<br />
biblischen Wahrheiten dargelegt, wäre<br />
sein Gewissen vielleicht bewegt worden.<br />
Und statt bloss von <strong>Jesus</strong> fasziniert zu<br />
sein, wäre er vielleicht zum Glauben an<br />
Ihn gekommen. So aber hört er – und<br />
mit ihm viele, die diesen Zeitungsartikel<br />
gelesen haben – aus dem Mund<br />
des Papstes höchstpersönlich lediglich<br />
die besänftigende Botschaft, dass doch<br />
eigentlich alles gut ist, auch wenn man<br />
nicht glaubt.<br />
NORBERT LIETH<br />
22 <strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013
GESCHICHTE<br />
Stille Nacht<br />
Die Geschichte des Weihnachtsliedes «Stille Nacht» zeigt, wie Gott in den Schwachen wirkt<br />
und Sein Evangelium allen Menschen frei anbietet.<br />
Das Lied «Stille Nacht! Heilige<br />
Nacht» wird auch als «das ewige<br />
Lied» bezeichnet. Tatsächlich<br />
gibt es wohl kein bekannteres Weihnachtslied<br />
als dieses. Dabei steht kein<br />
berühmter Texter oder Komponist als<br />
Schöpfer dahinter und kein gefeierter<br />
Sänger hat es uraufgeführt, und doch hat<br />
es die ganze Welt erobert. Heute wird<br />
es auf allen Kontinenten gesungen und<br />
ist in über 330 Sprachen und Dialekte<br />
übersetzt. Weihnachten ohne «Stille<br />
Nacht! Heilige Nacht» ist kaum denkbar!<br />
Begonnen hat alles so: Der Text des<br />
Liedes wurde vermutlich bereits 1816<br />
vom damaligen Hilfspriester Joseph Mohr<br />
in Form eines Gedichtes verfasst. Doch<br />
erst zwei Jahre später wurde es am 24.<br />
Dezember 1818 in der St. Nicola Kirche<br />
in Oberndorf bei Salzburg vorgetragen.<br />
Es heisst, dass die Orgel der Kirche<br />
defekt und darum nicht mehr spielbar<br />
gewesen sei. – Doch es war bereits der<br />
24. Dezember und eine Lösung musste<br />
her. So sei Joseph Mohr mit seinem Text<br />
zum Schullehrer Franz Gruber gegangen,<br />
mit der Bitte, hierfür eine Melodie<br />
für zwei Solostimmen samt Chor und<br />
Gitarren-Begleitung zu schreiben. Noch<br />
am selben Abend überbrachte Gruber<br />
seine einfache Komposition, sodass sie<br />
am Heiligabend in der Kirche unter<br />
grossem Beifall vorgetragen werden<br />
konnte. Zu dieser ursprünglich 6-strophigen<br />
Friedensbotschaft sang Mohr die<br />
Oberstimme und begleitete sie mit der<br />
Gitarre und Gruber sang den Bass. Ein<br />
Weihnachtslied war geboren, das von<br />
nun an seinen Lauf um die Welt nehmen<br />
und unzählige Herzen berühren sollte.<br />
Ungefähr 1800 Jahre zuvor hatte<br />
<strong>Jesus</strong> prophezeit, dass Sein Evangelium<br />
<strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013<br />
in die ganze Welt getragen würde. Dazu<br />
trug nicht zuletzt auch dieses Lied bei.<br />
Aus einer Not heraus entstanden, doch<br />
vom Geist Gottes geleitet, erlangte ein<br />
unbedeutendes Lied Weltruhm. Gottes<br />
Grösse wird in diesem verhältnismässig<br />
einfachen Stück sichtbar.<br />
Sicherlich wäre das Lied samt seiner<br />
Interpreten bei «Deutschland sucht den<br />
Superstar» oder beim «Eurovision Song<br />
Contest» durchgefallen, doch Gottes<br />
Wort sagt: «Wer ist es, der den Tag geringer<br />
Anfänge verachtet?» (Sach 4,10).<br />
Er kann aus Unscheinbarem Grosses machen.<br />
Die Friedens- und Heilsbotschaft<br />
des Evangeliums Jesu findet tausend<br />
Wege, um die Herzen zu erreichen – so<br />
sehr liebt Gott die Welt!<br />
Die erste Strophe spricht von der<br />
himmlischen Ruhe. Gott weiss um die<br />
Unruhe, mit der jeder Mensch behaftet<br />
ist. Wer kennt sie denn noch, die <strong>wirklich</strong>e<br />
Ruhe? Ich hörte von einem Städter,<br />
der in den Schweizer Bergen Urlaub<br />
machte und die ganze Nacht den Motor<br />
seines Autos laufen liess, weil er die<br />
Ruhe nicht ertragen konnte. Wer von uns<br />
kennt nicht die Unruhe, die Gedanken an<br />
altes Unrecht wecken? Sünde und Schuld<br />
haben uns ruhelos gemacht, der Mensch<br />
ist ein Gejagter. Man hetzt durch die Welt<br />
und probiert alles aus. Doch unsere Seele<br />
ist solange unruhig in uns, bis sie Ruhe<br />
findet in Gott. Dafür ist <strong>Jesus</strong> geboren<br />
worden, um uns das zurückzubringen,<br />
was wir verloren haben. <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong><br />
sagt es so: «Kommt her zu mir alle, die<br />
ihr niedergedrückt und belastet seid: ich<br />
will euch Ruhe schaffen!» (Mt 11,28).<br />
In der zweiten Strophe wird besungen,<br />
wie uns mit der Geburt Jesu die<br />
rettende Stunde schlug. «Deine Stunde<br />
hat geschlagen!», klingt in unseren<br />
Ohren meistens negativ und man denkt<br />
unweigerlich an das eigene Ende, aber<br />
hier bedeutet es den Anfang zu einem<br />
neuen Leben. «Wer <strong>Jesus</strong> den Platz in der<br />
Mitte seines Lebens freimacht, wer Weihnachten<br />
in sein Herz lässt, der wird bald<br />
feststellen, dass er nichts aufgibt, wohl<br />
aber alles gewinnt.» (Karl-Rüdiger Durth)<br />
Im dritten Vers – wir stützen uns bei<br />
Text und Zählung auf die ursprüngliche<br />
Fassung – heisst es unter anderem: «Stille<br />
Nacht! Heilige Nacht! Die der Welt Heil<br />
gebracht. … Jesum in Menschengestalt.»<br />
Die grösste Rettungsaktion Gottes, die<br />
Welterlösung, begann ganz klein in der<br />
Menschwerdung des Sohnes Gottes.<br />
Einst stand ein kleiner Junge mit<br />
seiner Grossmutter vor einer Krippenlandschaft.<br />
Er bestaunte den Stall, die<br />
Hirten, Joseph und Maria, die Tiere und<br />
die Weisen aus dem Morgenland. Als der<br />
Junge die Figur sah, die den Herrn <strong>Jesus</strong><br />
als winziges Baby in der Krippe liegend<br />
darstellen sollte, sagte er erstaunt: «Oma,<br />
der liebe Gott ist aber klein!» Könnte die<br />
grenzenlos grosse Liebe Gottes noch besser<br />
zum Ausdruck kommen, als dadurch,<br />
dass der Ewige, der Schöpfer aller Dinge,<br />
ganz klein wird?<br />
Strophe vier huldigt der Liebe Gottes<br />
zu allen Völkern: «Stille Nacht! Heilige<br />
Nacht! Wo sich heut alle Macht väterlicher<br />
Liebe ergoss und als Bruder huldvoll<br />
umschloss <strong>Jesus</strong> die Völker der Welt.<br />
<strong>Jesus</strong>, die Völker der Welt.»<br />
Diese Strophe bringt auf den Punkt,<br />
was die Bibel im Johannesevangelium<br />
3,16 sagt: «Denn so (sehr) hat Gott die<br />
Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen<br />
Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt,<br />
nicht verloren geht, sondern ewiges Le<br />
23
BLICKFELD<br />
ben hat.» Jeder Mensch auf dieser Welt ist<br />
Gegenstand der Liebe Gottes. – Auch Sie!<br />
Der Soldat Nico Ossemann, der im<br />
2. Weltkrieg am Afrikafeldzug teilnahm,<br />
berichtete über ein besonderes Erlebnis<br />
von 1942 an der Front:<br />
«Zwischen Weihnachten und Neujahr<br />
war es in unserem Frontabschnitt ruhig.<br />
Es sah so aus, als hätten beide Lager<br />
miteinander verabredet, zu Ehren des<br />
grossen Festes die Waffen beiseitezulegen.<br />
Gegen Mitternacht ertönte plötzlich<br />
aus verschiedenen Stützpunkten unserer<br />
Linie das Weihnachtslied ‹Stille Nacht,<br />
Heilige Nacht›. Auf der gegenüberliegenden<br />
Seite hörten wir anschliessend ganz<br />
deutlich das Lied in französischer Sprache.<br />
Aus den Stellungen der Engländer<br />
hörten wir dann bald aus der Ferne, zunächst<br />
noch zaghaft, dann aber lautstark,<br />
die englische Fassung: ‹Silent Night,<br />
Holy Night›. Alle drei Weihnachtschöre<br />
vereinigten sich zu einem einzigen Chor,<br />
der sich zum Himmel erhob und dort den<br />
gleichen Wunsch nach Frieden, Familie<br />
und Heimat erklingen liess. So mancher<br />
der Männer konnte sich der Tränen<br />
nicht erwehren. In jener Nacht konnte<br />
ich kein Auge schliessen, obwohl weit<br />
und breit kein Gefechtslärm zu hören<br />
war. Die Sehnsucht der dort an der Front<br />
stehenden Männer nach Frieden wurde<br />
deutlich spürbar.»<br />
Der fünfte Vers beschreibt, wie Gott<br />
der Welt durch Jesu Kommen Schonung<br />
verhiess. Schonung vor dem ewigen Gericht<br />
durch Vergebung. Keine Religion<br />
der Welt hat uns das zu bieten, was wir<br />
alle so dringend brauchen: Erlösung von<br />
der Schuld, Schonung vor den ewigen<br />
Konsequenzen. Es ist herrlich zu wissen,<br />
dass man seine Sünden loswerden kann,<br />
so viele derer auch sein mögen und so<br />
schwer sie auch wiegen mögen!<br />
Und schliesslich besingt die sechste<br />
und letzte Strophe, wie die Botschaft<br />
der «Heiligen Nacht» durch die Engel<br />
zuerst den Hirten kundgemacht wurde<br />
und dann die Menschen fern und nah<br />
erreichte: «<strong>Jesus</strong>, der Retter ist da, <strong>Jesus</strong>,<br />
der Retter ist da.» Dieser Lobpreis der<br />
Engel war die Initialzündung (die erste<br />
Zündung, die einen Motor zum laufen<br />
bringt) für die Botschaft «<strong>Jesus</strong>, der Retter<br />
ist da». Seitdem ist sie milliardenfach<br />
auf allerlei Weise verkündigt worden,<br />
unter anderem gerade auch durch das<br />
Weihnachtslied «Stille Nacht! Heilige<br />
Nacht.»<br />
Dieses Lied eint auch heute noch Menschen<br />
auf der ganzen Welt, und es drückt<br />
aus, was in einem jeden Menschenherzen<br />
zu finden ist – die tiefe Sehnsucht<br />
nach Frieden.<br />
<strong>Jesus</strong>, der Retter ist da! Weihnachten<br />
ist kein Traum für Träumer, kein Märchen<br />
für Kinder, sondern Gottes grosse<br />
Wirklichkeit. «Wer Weihnachten in sein<br />
Herz lässt, der wird bald feststellen,<br />
dass er nichts aufgibt, wohl aber alles<br />
gewinnt.» – Der Retter, <strong>Jesus</strong>, ist da,<br />
lassen Sie Ihn ein!<br />
NORBERT LIETH<br />
Neue Verteil-CD<br />
Stille Nacht<br />
Die neue Verteil-CD ist da. Erzählt wird die Geschichte<br />
der Entstehung des Liedes «Stille Nacht» und was es<br />
uns heute noch zu sagen hat. Ergänzt wird sie mit<br />
zwei wunderschönen Versionen dieses bekannten Liedes.<br />
Die CD ist evangelistisch und sehr geeignet zum Weitergeben.<br />
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24 <strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013
SERIE<br />
Verschiedene Meinungen zum<br />
Umgang des Neuen Testaments<br />
mit dem Alten Testament<br />
Wie das Neue Testament das Alte Testament benutzt.<br />
Teil 3.<br />
Es gibt, wie ich glaube, unter Gelehrten sieben verschiedene<br />
Ansichten zur Frage, wie das Neue Testament das<br />
Alte verwendet. Fünf davon möchte ich in diesem Artikel<br />
vorstellen (die ersten beiden finden Sie im <strong>Mitternachtsruf</strong><br />
11/2013). Beachten Sie, dass ich nur kurze und grobflächige<br />
Beschreibungen gebe und nicht auf die Abstufungen und Unterteilungen<br />
innerhalb eines Lagers eingehe.<br />
3. Sichtweise: Die des zeitgenössischen Judentums/des<br />
Judentums zur Zeit des zweiten Tempels: Die neutestamentlichen<br />
Autoren verliessen sich oft auf die Auslegungsprinzipien aus<br />
dem Judentum zur Zeit des zweiten Tempels, wie Midrasch<br />
oder Pescher, die alttestamentliche Stellen oft in einer Weise<br />
anwendeten, die nicht mit dem historisch-grammatischen<br />
Kontext der alttestamentlichen Stellen übereinstimmte. Der<br />
Bibelstudierende muss vor Augen haben, dass die Schreiber<br />
des Neuen Testaments nicht an moderne Auffassungen<br />
gebunden waren, wie das Alte Testament verwendet werden<br />
sollte. Stattdessen gebrauchten sie das Alte Testament, um zu<br />
beweisen, dass <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> der Messias und die Erfüllung des<br />
Alten Testaments war. Demnach waren die neutestamentlichen<br />
Verfasser nicht an die historisch-grammatische Hermeneutik (s.<br />
<strong>Mitternachtsruf</strong> 11/2013, S. 25) gebunden, um die Verbindung<br />
zwischen dem Alten und dem Neuen Testament zu zeigen.<br />
(Hauptvertreter: Peter Enns; Richard Longenecker.)<br />
4. Sichtweise: Das Neue deutet das Alte Testament um:<br />
Das <strong>Christus</strong>-Ereignis bedeutet jetzt, dass alttestamentliche<br />
Abschnitte und Themen über physische und nationale<br />
Angelegenheiten umgedeutet worden sind, um auf höhere<br />
geistliche Realitäten und Wahrheiten hinzuweisen, die<br />
im Neuen Testament offenbart werden. So wird das Neue<br />
Testament als der göttliche Ausleger und Umdeuter des Alten<br />
Testaments betrachtet. Es ist die Linse, durch die man das<br />
Alte Testament betrachten muss. Man sollte nicht mit dem<br />
Alten Testament beginnen, um es zu verstehen; man muss mit<br />
<strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013<br />
dem Neuen Testament beginnen, um das Alte Testament zu<br />
verstehen. (Hauptvertreter: George Ladd.)<br />
5. Sichtweise: Die Kanonische: Die kanonische Sichtweise<br />
behauptet, dass die Absicht alttestamentlicher Texte tiefer und<br />
klarer wurde, als sich die Parameter des Kanons erweiterten.<br />
Während sie Teil der grösser werdenden kanonischen Literatur<br />
wurden, erhielten die älteren Texte der Bibel aufgrund der<br />
wachsenden Erkenntnis ihre Bedeutung. Also hat das Neue<br />
Testament die Priorität, wenn man die Bedeutung des Alten<br />
Testaments darlegt. (Hauptvertreter: Bruce Waltke.)<br />
6. Sichtweise: Inspirierte Subjektivität (oder: inspirierter<br />
sensus plenior): Diese Sichtweise meint, dass alttestamentliche<br />
Stellen nur die eine Bedeutung haben, die man bei Verwendung<br />
der historisch-grammatischen Hermeneutik auch auffindet.<br />
Aber die inspirierten neutestamentlichen Autoren gebrauchten<br />
manchmal alttestamentliche Stellen auf eine Weise, die nicht mit<br />
der ursprünglichen Bedeutung der alttestamentlichen Stellen<br />
übereinstimmt. Demnach benutzten die Autoren des Neuen<br />
Testaments alttestamentliche Abschnitte subjektiv und auf eine<br />
nicht-wörtliche Weise, um neue Offenbarungen zu vermitteln,<br />
die die Absicht oder Erkenntnis der alttestamentlichen<br />
Verfasser überstiegen. Diese subjektive Methode beschränkt<br />
sich allerdings nur auf die Autoren des Neuen Testaments, weil<br />
sie inspiriert waren, und ist für andere Christen nicht erlaubt,<br />
weil sie nicht inspiriert sind. (Hauptvertreter: Robert Thomas;<br />
John Walton.)<br />
7. Sichtweise: Die Auswählende: Diese Sichtweise<br />
kombiniert einige der in der letzten und dieser Ausgabe<br />
erwähnten und glaubt, dass verschiedene Methoden nötig<br />
sind, um das komplexe Thema von der neutestamentlichen<br />
Verwendung des Alten Testaments zu erfassen. (Hauptvertreter:<br />
Darrell Bock; Douglas Moo.)<br />
DR. MICHAEL J. VLACH<br />
Zuerst erschienen auf theologicalstudies.org; Michael J. Vlach<br />
ist Professor für Theologie am Master’s Seminary in Sun Valley,<br />
Kalifornien und Autor des Buches Has the Church Replaced Israel?<br />
(Broadman & Holman).<br />
25
MISSIONSWERK<br />
INTERVIEW<br />
«Eine Live-Sendung<br />
würde das Programm<br />
beleben»<br />
Das RNH-Team: Andreas Klinner, Esther Roos, Govert Roos und Elia Morise<br />
VON RENÉ MALGO, DÜBENDORF (ZÜRICH)<br />
Das Motto von Radio Neue Hoffnung<br />
lautet: «So kommt der Glaube<br />
aus dem Hören, das Hören aber<br />
durch das Wort Christi» (Röm 10,17).<br />
Und so sendet RNH 24 Stunden täglich,<br />
rund um die Uhr, in den verschiedensten<br />
Sprachen über Satellit und Internet, um<br />
unzählige Haushalte weltweit mit dem<br />
Evangelium und der Botschaft von Jesu<br />
Wiederkunft zu erreichen. Ein Interview<br />
mit den beiden verantwortlichen Mitarbeitern<br />
im <strong>Mitternachtsruf</strong>-Studio für<br />
Radio Neue Hoffnung.<br />
Wie sieht ein typischer Arbeitstag im<br />
Studio aus?<br />
Govert Roos: Als Erstes stelle ich<br />
den Computer an und schalte den<br />
Satellitenempfänger ein, um zu kont<br />
rollieren, ob das Programm auch läuft.<br />
Andreas Klinner: Es kommt natürlich<br />
auf den Tag an. Die Frage, die sich<br />
immer wieder stellt: Was ist jetzt das<br />
Wichtigste, für den heutigen Tag, für<br />
diese Woche, was erledigt werden<br />
muss? Das gehe ich als Erstes an.<br />
Govert Roos: Wir arbeiten nicht nur<br />
für RNH. Das ist nur ein Teil. Es gibt<br />
auch CDs, die wir herstellen. So muss<br />
immer wieder neu der Live-Ring hergestellt<br />
werden. Dann habe ich auch<br />
noch andere Studio-Projekte, wie die<br />
Stille-Nacht-CD. Aber wir sitzen schon<br />
90 % des Arbeitstages am PC.<br />
Andreas Klinner: Ausserdem produzieren<br />
wir CDs, wenn jemand im<br />
Verlag <strong>Mitternachtsruf</strong> eine RNH-<br />
Botschaft auf CD bestellt. Ich habe<br />
eine gewisse Datenbank an RNH-CDs,<br />
aber es gibt doch einige über RNH<br />
ausgestrahlte Botschaften, die noch<br />
nicht auf CD sind. Es kommt auch<br />
darauf an, wie viele CD-Wünsche bei<br />
uns im Studio eingehen. Wenn’s viele<br />
gibt, sind wir natürlich viel mit der<br />
CD-Herstellung beschäftigt.<br />
Govert Roos: In der Regel kann man<br />
sagen, dass wir versuchen, auf die<br />
Wünsche unserer Freunde einzugehen,<br />
wenn’s denn machbar ist. Wie<br />
es heisst: «Der Kunde ist König.» Ein<br />
grosser Arbeitsbereich ist natürlich<br />
auch die Musik in der Gemeinde am<br />
Wochenende oder an Konferenzen.<br />
Und meine Frau Esther macht die<br />
sogenannten Playlisten für das Programm,<br />
sodass RNH rund um die Uhr<br />
läuft, auch wenn wir schlafen.<br />
Andreas Klinner: Ausserdem muss der<br />
Audio-Bereich der <strong>Mitternachtsruf</strong>-<br />
Homepage immer mit den Sonntagspredigten<br />
gefüttert werden, die wir<br />
dafür aufbereiten. Und demnächst<br />
werden wir an unser sehr umfangreiches<br />
Predigt-Archiv herangehen, um<br />
zu sehen, was wir aus der Geschichte<br />
des <strong>Mitternachtsruf</strong> ausstrahlen können.<br />
Aber um all die Botschaften zu<br />
durchforsten, braucht es Zeit.<br />
Govert Roos: In den vergangenen<br />
zwei Jahren wurden über 4.000<br />
Tonaufnahmen digitalisiert. Zum Teil<br />
stammen die Aufnahmen aus den<br />
1950er Jahren.<br />
Gibt es viele Anfragen für über RNH ausgestrahlte<br />
<strong>Mitternachtsruf</strong>-Botschaften<br />
auf CD?<br />
Govert Roos: Wir bekommen praktisch<br />
jeden Tag Anfragen.<br />
Andreas Klinner: Insgesamt ist es<br />
aber nicht viel, aber man kann schon<br />
sagen täglich.<br />
Welche Änderungen sind für das kommende<br />
Jahr für Radio Neue Hoffnung<br />
geplant?<br />
Govert Roos: Neu geplant sind italienische,<br />
französische und portugiesische<br />
Sendungen. Zusätzlich soll’s neue<br />
deutschsprachige Programme von Roger<br />
Liebi und aus unserem Studio geben.<br />
Andreas Klinner: Das neue Programm<br />
aus unserem Studio ist eine<br />
<strong>Mitternachtsruf</strong>-Bibelkunde, genannt<br />
26 <strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013
BiKu. In welcher Art es genau durchgeführt<br />
wird, müssen wir teilweise<br />
noch besprechen.<br />
Govert Roos: Sicher sind auf jeden<br />
Fall die französischen Sendungen und<br />
die tägliche Stunde mit Roger Liebi.<br />
Wir bereiten gerade die Predigten<br />
für einstündige Programme vor und<br />
haben schon einige Monate zusammen.<br />
BiKu ist noch nicht so weit, da<br />
wir noch einige Aufnahmen machen<br />
müssen. Es ist also noch nicht ganz<br />
sicher, ob es schon ab dem 1. Januar<br />
klappt.<br />
In wie vielen Sprachen insgesamt gibt<br />
es Programme?<br />
Govert Roos: Sieben Sprachen, nämlich<br />
Deutsch, Englisch, Spanisch,<br />
Arabisch, Hebräisch, Russisch und<br />
Farsi. Und ab nächstem Jahr kommt<br />
dann hinzu: Französisch, Italienisch,<br />
Portugiesisch.<br />
Was erhofft ihr euch von den neuen<br />
Programmen?<br />
Govert Roos: Wir hoffen, dass das<br />
Angebot breiter gefächert wird.<br />
Andreas Klinner: Und dass dadurch<br />
die Zuhörerschaft wächst und wir<br />
möglichst viele erreichen. Leider<br />
haben wir keine Live-Sendung. Das<br />
sind sozusagen Konserven, die wir<br />
zubereiten. Aber sie haben ihren<br />
Stellenwert, letztlich mit dem Ziel,<br />
Gläubige, die in ihrem Umfeld keine<br />
Gemeinde finden, mit geistlicher<br />
Nahrung zu versorgen. Sie sollen<br />
darauf hingewiesen werden, dass das<br />
Kommen Jesu nahe ist und dass dementsprechend<br />
auch unser geistliches<br />
Leben sein sollte. Dazu geben die<br />
Botschaften Hilfestellung.<br />
Gab es schon Ideen und Gedanken zu<br />
Live-Sendungen?<br />
Andreas Klinner: Ideen hatten wir<br />
schon. Aber es fehlt da an einem<br />
zusätzlichen Mitarbeiter.<br />
Govert Roos: Live-Sendungen, das ist<br />
unser Wunschtraum. Wahrscheinlich<br />
wäre auch ein zusätzlicher Mitarbeiter<br />
zu wenig. Aber man könnte ein<br />
Zeitfenster einplanen, von 10:00 bis<br />
12:00, oder mittags zwei Stunden.<br />
<strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013<br />
Bei Aufnahmen im Studio: Govert Roos und Elia Morise<br />
Das wäre dann live, dann könnten die<br />
Leute anrufen.<br />
Andreas Klinner: Ich dachte spontan<br />
an eine halbe Stunde. Eine Live-Sendung<br />
würde das Programm beleben,<br />
aber ich weiss nicht, ob der geistliche<br />
Nutzen <strong>wirklich</strong> höher wäre.<br />
Abgesehen von Live-Sendungen, gibt es<br />
noch weitere «Wunschträume»?<br />
Andreas Klinner: Ein von den Zuhörern<br />
oft vorgebrachter Wunsch<br />
ist, dass wir mehr Programmdetails<br />
anbieten. Was kommt heute? Dass wir<br />
dazu ein Programm rausgeben. Oder<br />
vielleicht einen Newsletter.<br />
Govert Roos: Aber auch das übersteigt<br />
momentan leider unsere Kapazität.<br />
Mit welchen externen Programmpartnern<br />
arbeitet RNH?<br />
Govert Roos: Mit der <strong>Mitternachtsruf</strong>-Radiostation<br />
in Übersee, Uruguay<br />
oder auch mit dem Bibelcenter<br />
Breckerfeld, mit Telling the Truth,<br />
Insight for Living und Jerusalem<br />
Assembly. Marc Stolp, unser Mitarbeiter<br />
im Verlag und in der Administration<br />
des <strong>Mitternachtsruf</strong>,<br />
verhandelt meistens mit unseren<br />
Programmpartnern.<br />
Andreas Klinner: Weitere Programmpartner<br />
sind auch das EBTC Berlin<br />
oder der Gemeindehilfsbund.<br />
Welche Kriterien muss ein auswärtiges<br />
Werk erfüllen, damit wir sein Programm<br />
auf RNH ausstrahlen?<br />
Govert Roos: Es muss schon ein bisschen<br />
auf unserer Linie sein.<br />
Andreas Klinner: 100%ige Deckung<br />
ist natürlich nie da.<br />
Gibt es manchmal Hörerreaktionen?<br />
Govert Roos: Ja, schon. Aber es könnte<br />
ein bisschen mehr sein, finde ich<br />
persönlich.<br />
Andreas Klinner: Bei telefonischen<br />
Bestellungen im Verlag nehmen einige<br />
unserer Freunde ab und zu Bezug<br />
auf RNH und wünschen uns Gottes<br />
Segen.<br />
Govert Roos: Für die externen Programme<br />
bekommen wir die Reaktionen<br />
natürlich nicht, sondern nur auf<br />
das, was aus unserem Studio kommt.<br />
Was sind eure Wünsche für das kommende<br />
Jahr mit RNH?<br />
Govert Roos: Ich wünsche mir etwas<br />
mehr Hörer-Reaktionen.<br />
Andreas Klinner: Bessere Computer<br />
wären nicht schlecht.<br />
Govert Roos: Ja. Unsere Computer<br />
stossen gerade an ihre Grenzen. Und<br />
nicht vergessen: Die Radioarbeit ist<br />
der Ursprung des <strong>Missionswerk</strong>es<br />
<strong>Mitternachtsruf</strong>. Darum schlägt mein<br />
Herz schon sehr fürs Radio.<br />
Andreas Klinner: Ja.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Radio Neue Hoffnung im Internet:<br />
www.rnh.de<br />
27
MISSIONSWERK<br />
Der Verbus im Einsatz<br />
BRASILIEN<br />
Eine ungeplant lange Missionsreise<br />
VON REINHOLD UND TRAUDI FEDEROLF,<br />
PORTO ALEGRE (RIO GRANDE DO SUL)<br />
Am 10. Juni liessen wir unser Haus<br />
zurück und machten uns mit dem<br />
Verbus auf eine mehrmonatige<br />
Missionsreise bis Ende Oktober. Diese<br />
Reise entstand auch ein wenig aus der<br />
Not heraus. Als es bei uns in Porto Alegre,<br />
im Süden Brasiliens, kälter wurde,<br />
brach Traudi regelrecht zusammen und<br />
konnte fast nicht mehr aufstehen. – Das<br />
ist typisch für das chronische Erschöpfungssyndrom.<br />
– Dieser Umstand trug<br />
mit zur Entscheidung bei, dass wir<br />
gemeinsam in den wärmeren Norden<br />
Brasiliens aufbrachen, und zwar früher<br />
als Reinhold seine Missionsreise ursprünglich<br />
geplant hatte. Und tatsächlich<br />
kehrten mit zunehmenden Temperaturen<br />
auch Traudis Kräfte zurück. Die Reise<br />
in den Norden dauerte länger als uns<br />
lieb war. Kleinere Pannen führten uns<br />
mehrfach in Autowerkstätten. Wenn man<br />
unterwegs ein Quietschen, Zischen oder<br />
Klopfen überhört, steht man mit dem<br />
Verbus plötzlich mitten in der Prärie, und<br />
wo findet man dann einen Mechaniker<br />
oder ein Ersatzteil? Unser Ziel war Santa<br />
Cruz Cabrália im Süden Bahias, genau<br />
dort, wo vor mehr als 500 Jahren die Portugiesen<br />
zum ersten Mal landeten. (Der<br />
brasilianische Bundesstaat Bahia gehört<br />
zum südlichsten Teil der sogenannten<br />
Region Nordosten.) Gleich am zweiten<br />
Tag bekamen wir Besuch; und was für<br />
ein mutmachendes Erlebnis: eine Gruppe<br />
Christen aus bibeltreuen Gemeinden<br />
konnte es fast nicht glauben, dass der<br />
<strong>Mitternachtsruf</strong> «live» gekommen war.<br />
Sie berichteten, dass sie schon jahrelang<br />
in jedem Gottesdienst für uns beteten.<br />
So konnte Reinhold mehrere Vorträge in<br />
ihren Gemeinden halten, während Traudi<br />
jeweils den Büchertisch betreute. Sie<br />
empfahlen uns weiter und wir besuchten<br />
verschiedene Städte, wo wir noch nie<br />
zuvor gewesen waren. Die Erfahrungen,<br />
die wir in diesen Monaten machten,<br />
waren «unbezahlbar». Es stellte sich<br />
heraus, dass besonders<br />
eine Nachfrage<br />
nach guten, preiswerten<br />
Bibeln und<br />
nach Kindermaterial<br />
da war. – Da wir die<br />
Bibeln zum Teil zum<br />
Einkaufspreis weitergeben,<br />
sind wir für<br />
jede Unterstützung<br />
dankbar. – Manchmal<br />
war es unumgänglich,<br />
auch an etwas gefährlicheren Stellen<br />
unseren Bus zu parken und dort zu übernachten.<br />
Immerhin, solche Situationen<br />
trieben dann vermehrt ins Gebet. – Zur<br />
Zeit der Abfassung dieser Nachricht<br />
stehen wir nicht weit von Brasiliens<br />
Hauptstadt Brasília entfernt, wo Reinhold<br />
an einem Freitagabend und Samstag ein<br />
6-8-Stunden-Seminar über biblische<br />
Prophetie hält. Wir sind dankbar für<br />
Gebet und merken doch, dass wir langsam<br />
älter werden. Nächstes Jahr feiern<br />
wir unsere 40 Jahre in der Mission!<br />
Während unserer Reise hatte Traudi mit<br />
einer schmerzhaften Blaseninfektion<br />
zu kämpfen und brauchte einen Arzttermin.<br />
Alles in allem waren und sind<br />
wir gerne unterwegs, um Gottes Wort<br />
zu verbreiten. Wie könnte es<br />
auch anders sein? «Herr, zu<br />
wem sollten wir gehen? Du<br />
hast Worte ewigen Lebens!»<br />
(Joh 6,68).<br />
Erfahren Sie mehr über die<br />
Missionsarbeit in Südamerika im<br />
<strong>Mitternachtsruf</strong> Übersee, der alle<br />
zwei Monate erscheint. Kostenlos!<br />
Bestellen Sie die Zeitschrift jetzt<br />
beim Verlag <strong>Mitternachtsruf</strong>.<br />
28 <strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013
LESERBRIEFE<br />
Danke<br />
Ich möchte danken für alle Informationen,<br />
Hinweise und Hilfen, die unsere<br />
Zeit betreffen und auch zum besseren<br />
Verständnis des Wortes Gottes beitragen.<br />
Ich denke dabei auch an die letzten<br />
Ausgaben des <strong>Mitternachtsruf</strong> und der<br />
Nachrichten aus Israel, zum Beispiel die<br />
Informationen über Organspende oder<br />
über den «Endzeitlichen Abfall»; sehr<br />
wertvoll auch die Ausführungen von<br />
Dave Hunt über «Gottes auserwähltes<br />
Volk» (Nachrichten aus Israel); und so<br />
gibt es vieles, was man aufzählen kann.<br />
Gerade in unserer Zeit ist es so wichtig,<br />
Gottes Wort recht zu verstehen und die<br />
Zeichen der Zeit richtig einzuordnen.<br />
Herzlichen Dank für Ihre Mithilfe dazu<br />
und Gottes Segen für Ihre Arbeit.<br />
<strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013<br />
KARL-HEINZ SALEWSKI, SIEGEN<br />
Antizionistische<br />
Verschwörungsfanatiker<br />
Zur Zeit scheinen die Verschwörungsfanatiker<br />
sich wieder «warmzulaufen»,<br />
da sie meinen, zum Anlass des<br />
Ausbruchs des 1. Weltkriegs vor fast<br />
100 Jahren wieder einmal die Menschen<br />
mit ihren Phantasien verrückt machen<br />
zu müssen. Sogar Christen stimmen da<br />
mit ein. Erst heute früh habe ich auf<br />
einem amerikanischen Sender die Behauptung<br />
eines christlichen Professors<br />
gehört, dass an beiden Weltkriegen und<br />
9/11 die, wie er sie nannte, «Zionisten»<br />
schuld waren und im Falle von WK I<br />
und WK II bewusst die Welt ins Unglück<br />
stürzten, nur um das Land Israel<br />
zu gründen. 9/11 soll nun dazu geführt<br />
haben, dass «Zionisten» einen Vorwand<br />
haben, das Kräfteverhältnis im mittleren<br />
Osten zugunsten Israels zu verschieben.<br />
Das Land Israel benötigen die von den<br />
Verschwörern «Zionisten» genannten<br />
Gruppen angeblich, um eine «jüdische<br />
Weltherrschaft» aufzurichten. Mich<br />
persönlich hat es sehr traurig gemacht,<br />
dass sogar Menschen, die offen <strong>Jesus</strong> als<br />
ihren Herrn bekennen, so etwas sagen.<br />
DR. KARSTEN NORDHOFF, MAGDEBURG<br />
Könnte die Gemeinde den Aufstieg des<br />
Antichristen miterleben?<br />
S<br />
eit einiger Zeit schon geht mir etwas<br />
im Kopf herum: Ich bin ganz damit<br />
einverstanden, dass die Entrückung der<br />
Gemeinde vor der Trübsal stattfinden<br />
wird. Aber ich denke, dass wir, die Christen,<br />
vielleicht den Aufstieg des Antichristen,<br />
als Chef von Europa, dem wieder<br />
hergestellten römischen Reich, sehen<br />
werden. Die Trübsale werden beginnen,<br />
sobald er einen Bund mit Israel schliessen<br />
wird, d.h. am Anfang der Woche; und<br />
dazu muss er gut installiert sein. Ich lege<br />
Ihnen einen Artikel bei, den ich gefunden<br />
habe. Darin steht unter anderem:<br />
«Winston Churchill erklärte: ‹Die Hoffnungen<br />
auf Frieden und menschlichen<br />
Fortschritt sind düster und ungewiss,<br />
ausser es käme eine durchgreifende<br />
Super-Weltregierung zustande.› Albert<br />
Einstein: ‹Der Wunsch der Menschheit<br />
nach Frieden kann nur erfüllt werden<br />
durch eine Weltregierung …› Ein Generalsekretär<br />
der NATO erklärte: ‹Wir<br />
wollen nicht ein zusätzliches Komitee,<br />
es gibt deren schon zu viele. Wir wollen<br />
einen Mann mit genügend Format, dem<br />
sich alle fügen werden und der es schaf<br />
fen wird, uns aus der wirtschaftlichen<br />
Flaute, in der wir versinken, herauszuhelfen.<br />
Schicken Sie uns einen solchen<br />
Mann! Er komme von Gott oder dem Teufel,<br />
wir werden ihn akzeptieren!› … Die<br />
Bibel nennt diese Person Antichrist oder<br />
falscher Messias. Dieser teuflisch fähige<br />
Übermensch bereitet sich zu erscheinen.<br />
Er wirft schon seine Schatten voraus in<br />
den Versammlungen der UNO. Dieser<br />
Weltherrscher wird ein schreckliches<br />
Regiment errichten, eine totale Kontrolle<br />
usw., eine fürchterliche Herrschaft. Ein<br />
Wort, das heute auf den Lippen aller<br />
politischen und internationalen Leaders<br />
ist: Die Globalisierung.»<br />
GÉRARD GUÉMARD,<br />
BELLEGARDE SUR VALSERINE<br />
Hinweis zu «Leserbriefe»<br />
Ab der nächsten Ausgabe wird diese<br />
Rubrik wegfallen und durch eine neue<br />
Rubrik ersetzt, die Gebetsanliegen<br />
und Kurzinformationen des weltweiten<br />
<strong>Missionswerk</strong>es <strong>Mitternachtsruf</strong> umfasst.<br />
Bibelwoche 02. bis 07.02.2014<br />
mit Jan Eisses<br />
Thema: Das Buch Daniel<br />
Die Woche findet statt im<br />
Freizeit- und Erholungs heim Siegwinden 2<br />
DE 36166 Haunetal<br />
Sonntag, Anreise ab 17:00. Versammlungen jeweils<br />
10:00, 15:30 und 19:30.<br />
Interessenten können sich direkt im Freizeitheim informieren.<br />
Tel: 0049 6673 789, E-Mail: info@siegwinden.de<br />
29
VORSCHAU/IMPRESSUM<br />
NACHGEFRAGT<br />
Die nächste Ausgabe erscheint am<br />
10.12.2013, mit u.a. diesem Thema*:<br />
Gibt der Heilige Geist heute<br />
noch Offenbarungen?<br />
*Änderungen vorbehalten<br />
<strong>Mitternachtsruf</strong><br />
www.mitternachtsruf.ch<br />
GRÜNDER Wim Malgo (1922-1992)<br />
VORSTAND Peter Malgo, Norbert Lieth, Conno Malgo,<br />
Jonathan Malgo<br />
SCHWEIZ <strong>Missionswerk</strong> <strong>Mitternachtsruf</strong>,<br />
Ringwiesenstr. 12a, 8600 Dübendorf, Tel: (0041) 044 952<br />
14 14, Fax: (0041) 044 952 14 11, E-Mail: post@mnr.ch<br />
DEUTSCHLAND <strong>Mitternachtsruf</strong> Zweig Deutschland e.V.,<br />
Kaltenbrunnenstr. 7, 79807 Lottstetten, Tel: (0049) 07745<br />
8001, Fax: (0049) 07745 201, E-Mail: post@mnr.ch<br />
ORGAN Der «<strong>Mitternachtsruf</strong>» erscheint monatlich. Er<br />
ist aus serdem in englischer, französischer, holländischer,<br />
italienischer, portugiesischer, rumänischer, spanischer,<br />
tschechischer und ungarischer Sprache erhältlich.<br />
E-MAIL an einen Mitarbeiter: vorname.nachname@mnr.ch<br />
REDAKTION (siehe Adressen Schweiz und Deutschland)<br />
E-Mail: redaktion@mnr.ch<br />
LAYOUT (siehe Adressen Schweiz und Deutschland)<br />
E-Mail: layout@mnr.ch<br />
SEELSORGERLICHE FRAGEN (siehe Adresse Schweiz)<br />
Tel: (0041) 044 952 14 08, E-Mail: seelsorge@mnr.ch<br />
ADMINISTRATION, VERLAG UND ABONNEMENTS<br />
(siehe Adressen Schweiz und Deutschland)<br />
E-Mail: verlag@mnr.ch<br />
ISRAELREISEN (siehe Adressen Schweiz und Deutschland)<br />
E-Mail: reisen@beth-shalom.ch<br />
BUCHHALTUNG (siehe Adresse Schweiz)<br />
E-Mail: buchhaltung@mnr.ch<br />
Treuhandstelle: HWT, 8602 Wangen<br />
STUDIO (siehe Adresse Schweiz) E-Mail: studio@mnr.ch<br />
ARABISCHE ABTEILUNG (siehe Adresse Deutschland)<br />
SENIORENZENTRUM ZION<br />
Ringwiesenstr. 14, 8600 Dübendorf, Tel: (0041) 044 802<br />
18 18, Fax: (0041) 044 802 18 19,<br />
E-Mail: post@seniorenzentrum-zion.ch<br />
BEGEGNUNGSZENTRUM<br />
E-Mail: begegnungszentrum@mnr.ch,<br />
Tel: (0041) 044 952 14 68, Fax: (0041) 044 952 14 11<br />
HOTEL BETH-SHALOM P.O.Box 6208, Haifa-Carmel<br />
31061, Israel, Tel: (00972) 04 8373 480, Fax: (00972)<br />
04 8372 443, E-Mail: beth-shalom-israel@mnr.ch<br />
EINZAHLUNGEN Schweiz: Postfinance<br />
IBAN: CH45 0900 0000 8004 7476 4, BIC: POFICHBEXXX<br />
oder ZKB IBAN: CH73 0070 0115 2004 7251 9,<br />
BIC: ZKBKCHZZ80A<br />
Deutschland: Sparkasse Hochrhein, Waldshut<br />
Konto-Nr. 06600530, BLZ: 684 522 90<br />
IBAN: DE33 6845 2290 0006 6005 30, BIC: SKHRDE6W<br />
Österreich: Allgemeine Sparkasse Oberösterreich, Linz<br />
IBAN: AT33 2032 0000 0011 8902, BIC: ASPKAT2LXXX<br />
HERSTELLUNG GU-Print AG, Zürich<br />
Der regelmässige Bezug der Zeitschrift in der Schweiz,<br />
Deutschland und Österreich bedingt Kosten von jährlich<br />
CHF 24.00 / EUR 15.00. Übrige Länder: Preis auf Anfrage<br />
ZWEIGSTELLEN-VERZEICHNIS<br />
www.mitternachtsruf.ch/mrweltweit.php<br />
Eingedenk dessen, dass alle menschliche Erkenntnis<br />
Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die Autoren eigenverantwortlich<br />
ihre persönliche Sicht dar.<br />
INITIALEN DER AUTOREN IN DIESER AUSGABE<br />
mnr = <strong>Mitternachtsruf</strong>; rem = René Malgo<br />
Kurt Schmidli,<br />
Garagist, Ältester der<br />
Gemeinde <strong>Mitternachtsruf</strong><br />
«<strong>Jesus</strong><br />
wird Sein<br />
Versprechen<br />
einlösen!»<br />
Wie sind Sie zum Glauben an<br />
<strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> gekommen?<br />
Ich durfte in einem christlichen Elternhaus aufwachsen<br />
und wurde in jungen Jahren schon mit<br />
dem Evangelium konfrontiert. Als ich ungefähr 10<br />
Jahre alt war, bekehrte ich mich bei einer Evangelisation<br />
zu <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong>.<br />
Was sind Ihre drei Lieblingsbücher,<br />
abgesehen von der Bibel?<br />
Bücherlesen ist nicht meine Stärke. Wobei, in den<br />
Ferien, wenn ich so richtig Zeit habe, lese ich gerne.<br />
Das Buch von John R. Cross, Bist du der Einzige,<br />
der nicht weiss, was geschehen ist, ist mir in<br />
sehr guter Erinnerung. Auch zum Weitergeben sehr<br />
geeignet.<br />
Welches Buch der Bibel lesen Sie<br />
am liebsten? Und warum?<br />
Das Johannesevangelium ist mir sehr lieb geworden<br />
und hat mich immer wieder staunen lassen.<br />
Schon im ersten Kapitel zeigt uns Johannes die<br />
Grösse und Allmacht unseres Gottes, der Mensch<br />
wurde in <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong>, uns zu erlösen … welch<br />
eine Liebe! Aber grundlegend freue ich mich über<br />
Sein ganzes Wort, wie es in Psalm 119,162 geschrieben<br />
steht.<br />
Welche historische Person des Christentums<br />
schätzen Sie am meisten? Und warum?<br />
Den Apostel Paulus. Seine Selbstaufopferung,<br />
Standhaftigkeit, Hingabe und Treue etc. gibt mir<br />
immer wieder Kraft und Mut für mein Christsein.<br />
Was kommt Ihnen in den Sinn,<br />
wenn Sie das Versprechen Jesu<br />
hören: «Ja, ich komme bald»?<br />
<strong>Jesus</strong> wird Sein Versprechen einlösen! Ich freue<br />
mich, dabei sein zu dürfen, wenn Er kommt. Bei<br />
dem Herrn ist ein Tag wie 1000 Jahre und wiederum<br />
1000 Jahre wie ein Tag (2.Petr 3,8).<br />
Woran denken Sie beim Begriff «Apokalypse»?<br />
An eine schreckliche Gerichtszeit, die zwischen<br />
der Entrückung der Gemeinde und dem Wiederkommen<br />
unseres Herrn auf dem Ölberg stattfinden<br />
wird.<br />
Wenn Sie eine Sache in der Welt<br />
ändern könnten, was wäre das?<br />
Dass alle Menschen Johannes 3,16 erleben dürften.<br />
Denn Gott will nicht den Tod des Gottlosen,<br />
sondern dass er sich bekehrt und lebt! (Hes<br />
33,11).<br />
30 <strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013
Neu!<br />
Das neue Buch von Norbert Lieth<br />
Spuren im Leben Davids<br />
Jedes Menschenleben hinterlässt Spuren<br />
– Spuren des Segens oder Spuren<br />
des Verderbens. Auch in der Bibel finden<br />
wir diese Spuren. Dort sind es jedoch keine<br />
gewöhnlichen Spuren, sondern Spuren mit<br />
seelsorgerlichen und prophetischen Komponenten.<br />
Beides sehen wir in ausgeprägter<br />
Weise in der Person und im Leben Davids.<br />
Die Bibel bezeichnet ihn als «Mann nach<br />
dem Herzen Gottes». So ist es nicht verwunderlich,<br />
dass Gott ihn gebraucht, um durch<br />
Spuren in seinem Leben prophetisch auf<br />
das Leben, Leiden, Sterben und Auferstehen<br />
Jesu hinzuweisen. Ja, diese Spuren führen<br />
noch weiter: bis hin ins Königreich Jesu<br />
Christi, ins Tausendjährige Reich.<br />
Norbert Lieth entdeckte jedoch noch zahlreiche<br />
andere prophetische Spuren, und<br />
zwar bei denjenigen, die Davids Lebensweg<br />
kreuzten. So zum Beispiel Absalom, der<br />
bildhaft den Antichristen darstellt, oder der<br />
Gatiter Ittai, der ein wunderschönes Bild für<br />
die Gemeinde Jesu ist.<br />
Um es mit dem Autor zu sagen: «Das Alte<br />
Testament ist das Bilderbuch des Neuen<br />
Testamentes.» Wert und Aussagekraft dieses<br />
so ausserordentlichen «Bilderbuches»<br />
erschliessen sich jedem, der es nicht einfach<br />
nur durchblättert, sondern bei den einzelnen<br />
Bildern stehen bleibt – insbesondere bei<br />
den Spuren im Leben Davids!<br />
Gebunden, 153 Seiten<br />
Bestell-Nr. 180012<br />
CHF 11.50, EUR 8.00
1. Januar 2014 • 14:30<br />
NEUJAHRSTAGUNG<br />
Norbert Lieth spricht über das Thema:<br />
Die<br />
FFEN-<br />
BARUNG<br />
etwas andere<br />
• musikalische Umrahmung<br />
• grosser Büchertisch<br />
• Kinderbetreuung<br />
• kleiner Imbiss und Kaffee<br />
Auch im Livestream:<br />
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