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Ist Jesus Christus wirklich Immanuel? - Missionswerk Mitternachtsruf

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Die internationale Zeitschrift über biblische Prophetie<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong><br />

www.mnr.ch n Nr. 12.2013<br />

<strong>Ist</strong> <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> <strong>wirklich</strong><br />

<strong>Immanuel</strong>?<br />

• Evas Naherwartung<br />

<strong>Immanuel</strong> und der Israel-Boykott n Ein Atheist, der Papst und der Glaube


ORGANSPENDE<br />

Organspende ja oder nein? Dieses Thema wird in aller Welt heiss diskutiert.<br />

Auch nach unserem Tod können wir noch Gutes tun, indem wir unsere Organe<br />

spenden, damit andere Menschen weiterleben können. Das zumindest ist die<br />

Ansicht vieler Ethiklehrer und Ärzte.<br />

Die meisten Menschen, die ihre Organe nicht spenden wollen, haben Angst, diese<br />

könnten schon entnommen werden, wenn sie noch gar nicht richtig tot sind.<br />

Diese Angst ist nicht unberechtigt.<br />

Lesen Sie diese sehr empfehlenswerte und äusserst interessante, biblisch fundierte<br />

Stellungnahme zum Thema Organspende.<br />

Broschüre, 16 Seiten<br />

Bestell-Nr. 180017<br />

CHF 1.50, EUR 1.00<br />

Unser Bestelltelefon<br />

Schweiz: 044 952 14 14, Deutschland: 07745 8001<br />

E-Mail: verlag@mnr.ch


INHALT<br />

GRUSSWORT<br />

VON PETER MALGO<br />

BRENNPUNKT BIBEL<br />

4 <strong>Ist</strong> <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> <strong>wirklich</strong> <strong>Immanuel</strong>?<br />

8 Evas Naherwartung<br />

10 Können wir auf den<br />

Schöpfungsbericht verzichten?<br />

AUFGEGRIFFEN<br />

14 Hälfte der Deutschen glaubt an<br />

Gottessohnschaft Jesu<br />

14 Evangelikale Gemeinden wachsen<br />

14 Computerprogramm bestätigt<br />

Gottesbeweis<br />

14 Weihnachten in Berlin-Kreuzberg<br />

verboten<br />

15 Geben ist erfolgreicher als Nehmen<br />

15 Prostitutions verbot ist hilfreich<br />

15 Sanktionierter Israelhass<br />

BLICKFELD<br />

18 <strong>Immanuel</strong> und der Israel-Boykott<br />

22 Ein Atheist, der Papst und der<br />

Glaube<br />

23 Stille Nacht<br />

MISSIONSWERK<br />

26 «Eine Live-Sendung würde das<br />

Programm beleben»<br />

28 Eine ungeplant lange Missionsreise<br />

3 Grusswort<br />

18 Sprüche<br />

25 Serie<br />

29 Leserbriefe<br />

30 Nachgefragt<br />

30 Vorschau/Impressum<br />

Bitte beachten Sie,<br />

dass unsere Büros zwischen Weihnachten<br />

und Neujahr geschlossen sind.<br />

Wir wünschen Ihnen eine gesegnete<br />

Advents- und Weihnachtszeit!<br />

Ihr <strong>Mitternachtsruf</strong><br />

Hören Sie täglich aus der Bibel:<br />

Live-Botschaften, Radiobibelschule,<br />

Buch lesungen, Vorträge und Musik. Zeitnah,<br />

evangelistisch und glaubensstärkend!<br />

Über Internet und Satellit<br />

www.rnh.de<br />

Astra 1L Satellit<br />

19.2° Ost<br />

Frequenz (MHz) 12604<br />

Polarisation Horizontal<br />

Transponder 1.111<br />

Symbol Rate 22000<br />

FEC 5/6<br />

«<strong>Jesus</strong> kam auf diese Erde und<br />

wurde sozusagen Doppelbürger»<br />

Immer mehr Amerikaner verzichten auf die<br />

US-Staatsbürgerschaft. Dies besagt eine<br />

Statistik der US-Behörden. Dabei geht es<br />

um Bürger der Vereinigten Staaten, die im<br />

Besitz von zwei Staatsbürgerschaften sind<br />

und die meiste Zeit ihres Lebens nicht in<br />

der Heimat, sondern im Ausland verbringen.<br />

Der Hauptgrund dürfte die Doppelbesteuerung<br />

sein. Anders als in vielen andern<br />

Ländern erlangt man die US-Bürgerschaft<br />

schon allein dadurch, dass man in diesem<br />

Land geboren wird, so auch meine jüngste<br />

Enkeltochter. Meist nimmt man bei der<br />

Geburt jedoch die Nationalität der Eltern<br />

an. Deswegen bin ich Niederländer. Die<br />

schweizerische Staatsbürgerschaft konnte<br />

ich zusätzlich erwerben, weil ich seit meiner<br />

Geburt in der Schweiz lebe. Ich bin also niederländisch-schweizerischer<br />

Doppelbürger.<br />

Meine deutsche Ehefrau hat diese Staatsbürgerschaften<br />

noch nicht. Aufgrund der<br />

Heirat mit mir könnte sie allerdings beide<br />

Bürgerrechte erlangen. Das ist aber oft ein<br />

schwieriger Prozess und meist mit erheblichen<br />

Kosten und Wartefristen verbunden.<br />

Wie ganz anders verhält es sich mit dem<br />

himmlischen Bürgerrecht! Der Herr <strong>Jesus</strong><br />

hat alles schon für uns bezahlt. Wir müssen<br />

keine komplizierten Formulare ausfüllen.<br />

Wir müssen nur Ja zu Ihm sagen.<br />

Als <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> geboren wurde, war Er<br />

zwar von der irdischen Abstammung her<br />

Jude; aufgrund Seines himmlischen Vaters<br />

besass Er aber das himmlische Bürgerrecht.<br />

Das unterstreicht die Einmaligkeit<br />

unseres Herrn <strong>Jesus</strong>. Er war zugleich<br />

Mensch und als Gottes Sohn auch Gott.<br />

Bei Jesu Geburt geschah das Unglaubliche:<br />

Als Sohn des Vaters, als derjenige, der<br />

das himmlische Bürgerrecht besass, erwarb<br />

Er sich das irdische Bürgerrecht. Er wurde<br />

ganz Mensch. Das ist Weihnachten! <strong>Jesus</strong><br />

kam auf diese Erde und wurde sozusagen<br />

Doppelbürger. Das bedeutet auch <strong>Immanuel</strong>,<br />

«Gott mit uns» (mehr s. S. 4).<br />

Ich habe zwei Pässe. Manchmal benütze<br />

ich den niederländischen Pass, manchmal<br />

weise ich mich als schweizerischer Staatsbürger<br />

aus. Bequem ist das auf Flughäfen,<br />

wenn es vor dem Pass-Schalter für EU-Bürger<br />

und Nicht-EU-Bürger getrennte Wartelinien<br />

gibt. Auch unser Herr <strong>Jesus</strong> zeigte oft<br />

Seine ganz menschliche, dann aber auch<br />

wieder Seine göttliche Identität. Am Anschaulichsten<br />

sehen wir das in Johannes<br />

20,19: «Da kam <strong>Jesus</strong> und trat in ihre Mitte<br />

und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch!»<br />

Durch geschlossene Türen unversehens in<br />

einen Raum eintreten, das kann nur <strong>Jesus</strong><br />

in Seiner göttlichen Autorität und Identität!<br />

Nach acht Tagen tat Er dasselbe nochmals.<br />

Er trat in einen Raum, dessen Türen<br />

verschlossen waren, und gesellte sich zu<br />

den Jüngern. Und auf einmal war Er ganz<br />

Mensch und liess sich von Thomas Seine<br />

Nägelmale betasten (V 26-27); Er zeigte<br />

sich ihm als Mensch, der unsäglich gelitten<br />

hatte.<br />

Das Ziel unseres Herrn <strong>Jesus</strong> ist, dass Menschen<br />

die himmlische Identität erlangen.<br />

Petrus formuliert das so: «… damit ihr dadurch<br />

Anteil bekommt an der göttlichen Natur»<br />

(2.Petr. 1,4). Als wir uns zu Gott bekehrten,<br />

hat Er uns wiedergeboren zu einer<br />

lebendigen Hoffnung. Wir bekamen das<br />

himmlische Bürgerrecht. In Philipper 3,20<br />

bestätigt Paulus: «Unser Bürgerrecht ist im<br />

Himmel.» Paulus konnte sich wie kaum ein<br />

anderer auf mehrere irdische Bürgerrechte<br />

berufen. Er war Bürger der berühmten Stadt<br />

Cilicien, er war Jude, ein Hebräer von Hebräern<br />

und Bürger Roms. Aber das alles achtete<br />

er dem himmlischen Bürgerrecht gegenüber<br />

für nichts.<br />

Wie steht es mit unserem himmlischen Bürgerrecht?<br />

Liegt unsere Bürgerrechtsurkunde<br />

etwa verstaubt in einer Schublade? Anders<br />

als die irdische Nationalität, können<br />

wir das himmlische Bürgerrecht niemals<br />

verlieren, aber wir können es geringachten.<br />

Würde ich die niederländische Nationalität<br />

geringschätzen und mich während 10 Jahren<br />

nie bei der niederländischen Botschaft<br />

melden, würde ich sie automatisch verlieren.<br />

Schätzen wir unser ewig gültiges himmlisches<br />

Bürgerrecht nie gering! Und vernachlässigen<br />

wir nie den Kontakt mit Dem,<br />

der es uns teuer erworben hat!<br />

In herzlicher Verbundenheit<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013<br />

3


Die internationale Zeitschrift über biblische Prophetie<br />

BRENNPUNKT BIBEL<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong><br />

www.mnr.ch n Nr. 12.2013<br />

TITELTHEMA<br />

<strong>Ist</strong> <strong>Jesus</strong> Christ <strong>wirklich</strong><br />

<strong>Immanuel</strong>?<br />

• Evas Naherwartung<br />

<strong>Immanuel</strong> und der Israel-Boykott n Ein Atheist, der Papst und der Glaube<br />

<strong>Ist</strong> <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong><br />

<strong>wirklich</strong> <strong>Immanuel</strong>?<br />

Für Gottes Erlöste ist klar: «Natürlich ist <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong><br />

<strong>Immanuel</strong>!» Aber was erwidert man Menschen, die<br />

dies infrage stellen und sich dabei auf die Bibel berufen?<br />

Eine Stellungnahme.<br />

Immer wieder wird die Bibel in ihren<br />

Aussagen angegriffen, doch oft mit<br />

so banalen Argumenten, dass man<br />

meinen könnte, hier wolle jemand mit<br />

einem morschen Holzstück eine Brücke<br />

aus Stahl kaputtschlagen. Anderthalb<br />

Schläge, das Holz ist zerbrochen und<br />

die Stahlkonstruktion nicht einmal erschüttert.<br />

Ein solch «morscher» Angriff<br />

ist auch der folgende Artikel:<br />

«Ein wichtiger Fakt biblischer Verkündigung<br />

ist die Aussage, Propheten hätten<br />

im Alten Testament die Niederkunft Jesu<br />

angekündigt. So lesen wir zum Beispiel<br />

bei Lukas, dass ein Engel der jugendlichen<br />

Maria die Geburt eines Kindes ankündigte<br />

(Lk 1,31): ‹Siehe, du wirst schwanger<br />

werden und einen Sohn gebären, und du<br />

sollst ihm den Namen <strong>Jesus</strong> geben.› Das<br />

entsprach aber nicht der Prophezeiung,<br />

denn der Prophet Jesaja hatte im Alten<br />

Testament vorausgesagt (Jes 7,14): ‹Siehe,<br />

eine Jungfrau ist schwanger und wird<br />

einen Sohn gebären, den wird sie nennen<br />

<strong>Immanuel</strong>.› Um einen Text zu verstehen<br />

und beurteilen zu können, sollte man<br />

immer nach dem Autor hinter den Zeilen<br />

fragen. Wer also war dieser Prophet<br />

Jesaja, der das Kommen des Messias<br />

vorausgesehen haben will? Jesaja hatte<br />

seine Weissagungen etwa um das Jahr<br />

540 v. Chr. niedergeschrieben. Er predigte<br />

und prophezeite wild durcheinander,<br />

verfasste eine seitenlange Verfluchung<br />

Nichtgläubiger und kündigte unter anderem<br />

eine Überflutung des ganzen Landes<br />

Judäa an (Jes 8,7-8): ‹Siehe, so wird der<br />

Herr über sie kommen lassen die starken<br />

und vielen Wasser des Stromes (...)<br />

sie werden einbrechen in Juda und sie<br />

wegschwemmen und überfluten, bis sie<br />

an den Hals reichen.› Bis heute ist so ein<br />

Unwetter nicht eingetroffen. Dem Volk<br />

Israel prophezeite er ewigen Frieden (Jes<br />

9,6): ‹Des Friedens kein Ende auf dem<br />

Thron Davids und in seinem Königreich.›<br />

Stattdessen herrscht bis zum heutigen<br />

Tag fast pausenlos Krieg. Jesaja kündigte<br />

vieles an, was nie eintreffen sollte. Der<br />

Prophet Daniel wiederum sah den Messias<br />

kommen mit weltlicher Macht wie<br />

einen König (Da 7,14): ‹Der (Gott) gab<br />

ihm Macht, Ehre und Reich, dass ihm alle<br />

Völker (...) dienen sollten. Seine Macht ist<br />

ewig und vergeht nicht, und sein Reich<br />

hat kein Ende.› Daniel sah keinen barmherzigen<br />

Prediger auf einem Esel reitend,<br />

sondern einen mächtigen Herrscher (Da<br />

7,27): ‹Aber das Reich und die Macht und<br />

die Gewalt über die Königreiche unter<br />

dem ganzen Himmel wird dem Volk der<br />

Heiligen des Höchsten gegeben werden,<br />

dessen Reich ewig ist, und alle Mächte<br />

werden ihm dienen und gehorchen.›»<br />

Die Menschheit hat sich nicht gebessert,<br />

das Herz des Menschen ist so<br />

böse wie eh und je. Aber der Mensch ist<br />

im Agieren mit dem Bösen raffinierter<br />

geworden. «Wissenschaftliche» Argumentation<br />

tritt anstelle grober Verleugnung.<br />

Die intelligent ausgeklügelten<br />

Betrügereien gewissenloser Politiker<br />

und Geschäftsleute treten an die Stelle<br />

offener Raubzüge. Verlogene Werbung<br />

4<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013


eschafft das Geld genauso – und noch<br />

mehr –, wie es früher mit vorgehaltener<br />

Pistole getan wurde.<br />

Im Christentum sieht es nicht anders<br />

aus. Die Bibel wird nicht mehr öffentlich<br />

verbrannt, sondern durch liberale Theologen<br />

und atheistische Wissenschaftler<br />

zerstört. Diese erhalten sogar noch<br />

Anerkennung und Geld dafür, dass sie<br />

das Wort Gottes infrage stellen und<br />

verleugnen und die Wunder als Mythen,<br />

die biblischen Geschichten als Fabeln<br />

und die Verfasser als Fälscher darstellen.<br />

Doch so wenig wie man früher die Bibel<br />

durch Verbrennen vernichten konnte, so<br />

wenig kann man es heute durch modernere<br />

Attacken. Antichristliche Methoden<br />

kommen und gehen, das Wort Gottes<br />

aber bleibt bestehen.<br />

Es sollte nicht übersehen werden,<br />

dass der Historiker und Arzt Lukas (Lk<br />

1,1-4; Apg 1,1; Kol 4,14) wahrscheinlich<br />

ein Christ ohne jüdischen Hintergrund,<br />

das heisst, ein Christ aus den Nationen<br />

gewesen ist. Einige Ausleger und Historiker<br />

nehmen an, dass er aus Antiochien<br />

stammte. Er war ein Begleiter des<br />

Heidenapostels Paulus (Röm 11,13), der<br />

vornehmlich unter den Völkern ausserhalb<br />

Israels unterwegs war. Lukas wäre<br />

somit der einzige Heidenchrist, der ein<br />

Buch der Bibel verfasst hat. Er schrieb<br />

sein Evangelium auch nicht in erster<br />

Linie für Juden, sondern für Christen<br />

aus der Nationenwelt. Lukas weist wie<br />

der jüdische Apostel Matthäus deutlich<br />

darauf hin, dass <strong>Jesus</strong> durch die Kraft des<br />

Heiligen Geistes von einer Jungfrau empfangen<br />

wurde (Lk 1,34-35), doch hält er<br />

es nicht für nötig, die Heidenwelt darauf<br />

hinzuweisen, dass sich damit eine Prophezeiung<br />

des Alten Testaments erfüllte.<br />

Anders ist dies bei Matthäus, dessen<br />

Evangelium in erster Linie an Juden gerichtet<br />

ist. Für die Juden war der Hinweis<br />

auf die Erfüllung einer alttestamentlichen<br />

Prophezeiung als Beweismittel für<br />

die Wahrheit sehr wichtig. Darum lesen<br />

wir im Matthäusevangelium auch immer<br />

wieder den Hinweis: «… auf dass erfüllt<br />

würde, was geschrieben steht durch<br />

den Propheten» (Mt 1,22; 2,5.15.17.23;<br />

4,14; 7,17; 12,17; 13,14.35; 21,4; 26,56;<br />

27,9.35). Was die Erfüllung der Jungfrauengeburt<br />

Jesu betrifft: Sie wurde in<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013<br />

Jesaja 7,14 prophezeit und in Matthäus 7<br />

als erfüllt bestätigt: «Sie wird aber einen<br />

Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen<br />

<strong>Jesus</strong> geben, denn er wird sein Volk<br />

erretten von ihren Sünden. Dies alles<br />

aber ist geschehen, damit erfüllt würde,<br />

was der Herr durch den Propheten geredet<br />

hat, der spricht: ‹Siehe, die Jungfrau<br />

wird schwanger werden und einen Sohn<br />

gebären; und man wird ihm den Namen<br />

<strong>Immanuel</strong> geben›, das heisst übersetzt:<br />

‹Gott mit uns›» (Mt 1,21-23).<br />

Wie jedoch ist der scheinbare Widerspruch<br />

zu erklären, dass Maria ihren<br />

Sohn ausdrücklich <strong>Jesus</strong> nennen sollte<br />

und dass sich damit die Prophezeiung<br />

Jesajas von <strong>Immanuel</strong> erfüllen sollte?<br />

Offensichtlich gab man dem Herrn ja nie<br />

den Namen <strong>Immanuel</strong>, sondern den Namen<br />

<strong>Jesus</strong>. Und dennoch sollte sich damit<br />

die Prophezeiung erfüllt haben? Für den<br />

Autor Matthäus schien dieser Tatbestand<br />

kein Widerspruch zu sein, andernfalls<br />

hätte er sich doch sagen müssen: «Halt,<br />

ich kann doch nicht einmal <strong>Jesus</strong> und ein<br />

andermal <strong>Immanuel</strong> schreiben!» Wenn<br />

Matthäus erwartet hätte, dass die Juden<br />

in der Namensnennung «<strong>Immanuel</strong>» in<br />

Bezug auf <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> einen Widerspruch<br />

sehen würden, hätte er diesen<br />

Vers aus Jesaja 7 nicht erwähnt. Wenn<br />

er aber – und davon ist auszugehen – in<br />

beiden Namen ohne Weiteres die Erfüllung<br />

sah, dann hatte das Ganze durchaus<br />

Hand und Fuss. Matthäus ging es nicht<br />

um den Personennamen «<strong>Immanuel</strong>» an<br />

sich, sondern um die Bedeutung dieses<br />

Namens: «Gott mit uns». Das ist in <strong>Jesus</strong><br />

<strong>Christus</strong> Tatsache geworden. Das lehrt<br />

die Schrift ganz klar:<br />

– Johannes 14,11: «Glaubt mir, dass ich<br />

im Vater bin und der Vater in mir ist …»<br />

– 2. Korinther 5,19: «Weil nämlich<br />

Gott in <strong>Christus</strong> war und die Welt mit<br />

sich selbst versöhnte …»<br />

– Römer 8,31-32: «Was wollen wir<br />

nun hierzu sagen? <strong>Ist</strong> Gott für uns, wer<br />

kann gegen uns sein? Er, der sogar seinen<br />

eigenen Sohn nicht verschont hat,<br />

sondern ihn für uns alle dahingegeben<br />

hat, wie sollte er uns mit ihm nicht auch<br />

alles schenken?»<br />

<strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> ist der <strong>Immanuel</strong>. Er<br />

trägt in Seinem ganzen Sein und Werk<br />

diesen Namen.<br />

Der Prophet Jesaja prophezeite auch<br />

nicht, wie oben behauptet, im Jahr 540<br />

v.Chr., sondern ungefähr 700 Jahre<br />

v.Chr. Er erhielt seine Berufung im<br />

Todesjahr des Usia (Jes 6,1), der ca. 790<br />

bis 739 v.Chr. lebte. Jesaja ging auf die<br />

Ereignisse rund um Juda und Assyrien<br />

ein. (Assyrien eroberte 722 v.Chr. das<br />

Zehn-Stämme-Reich Israel.) Jesaja trat<br />

auch zur gleichen Zeit wie König Hiskia<br />

auf, der von 715 bis 686 v.Chr. regierte<br />

(Jes 36-38). In Jesaja 1,1 heisst es, dass<br />

Jesaja während der Zeit der Könige Usija,<br />

Jotam, Ahas und Hiskia als Prophet arbeitete.<br />

Das umfasste den Zeitraum von<br />

ungefähr 739 bis 686 v.Chr.<br />

Genauso wenig trifft es zu, dass Jesaja<br />

wild durcheinander prophezeite. Man<br />

kann sein Buch sehr gut gliedern: In<br />

den Kapiteln 1 bis 12 geht es vornehmlich<br />

um Juda und Jerusalem. Die Kapitel<br />

13 bis 23 gliedern die Aussagen Gottes<br />

über heidnische Völker. Die Kapitel 24<br />

bis 27 werden auch als die «kleine Apokalypse»<br />

bezeichnet und beschreiben<br />

die kommende Erlösung Israels und<br />

das Weltgericht. Die Kapitel 28 bis 35<br />

geben einzelne Warnungen weiter und<br />

die Kapitel 36 bis 39 sind eine historische<br />

Einfügung rundum die Ereignisse<br />

der Regierungszeit Hiskias. Die Kapitel<br />

40 bis 66 sind vornehmlich Trost- und<br />

Hoffnungskapitel. Sie befassen sich mit<br />

der Befreiung Israels, dem Leiden und<br />

dem Erlösungswerk des Messias sowie<br />

der zukünftigen Herrlichkeit.<br />

Was die angeblich in Jesaja angekündigte<br />

und nie erfolgte Überflutung des ganzen<br />

Landes angeht, lassen wir zunächst<br />

den Text selbst sprechen: «Weil dieses<br />

Volk das still fliessende Wasser Siloahs verachtet,<br />

dagegen Freude hat an Rezin und<br />

an dem Sohn Remaljas, siehe, so wird der<br />

Herr die starken und grossen Wasser des<br />

Stromes über sie bringen, den König von<br />

Assyrien mit seiner ganzen Herrlichkeit.<br />

Der wird sich über all seine Flussbetten<br />

ergiessen und über alle seine Ufer treten;<br />

und er wird daherfahren über Juda, es<br />

überschwemmen und überfluten, bis an<br />

den Hals wird er reichen; und die Spanne<br />

seiner Heeresflügel wird die Breite deines<br />

Landes füllen, <strong>Immanuel</strong>!» (Jes 8,6-8).<br />

Der Text erklärt selbst, dass mit dem<br />

Wasserstrom («Unwetter») nicht buch­<br />

5


BRENNPUNKT BIBEL<br />

Durch die bereits erfüllten Aussagen haben wir<br />

ein Glaubens-Fundament dafür, dass sich auch<br />

die noch ausstehenden erfüllen werden.<br />

stäblich Wasser gemeint ist, sondern die<br />

Macht Assyriens: «… grossen Wasser des<br />

Stromes … den König von Assyrien mit<br />

seiner ganzen Heeresmacht.» Assyrien,<br />

das an den Euphrat grenzte, würde wie<br />

ein Wasserstrom über seine Ufer treten,<br />

das heisst, seine Grenzen verlassen und<br />

in das Land Israel eindringen. Doch das<br />

Wasser würde Israel nur bis «an den<br />

Hals» reichen, also nicht ganz ertränken.<br />

Tatsächlich erfüllte sich das in genau<br />

dieser Weise. Die Assyrer drangen in<br />

das Nordreich Israels ein und führten<br />

722 v.Chr. einen grossen Teil der Bevölkerung<br />

weg, doch es gelang ihnen<br />

nicht, Jerusalem zu erobern. Dies war<br />

eine göttliche Erziehungsmassnahme<br />

für die Israeliten, die «das still fliessende<br />

Wasser Silohas verachteten». Das Wasser<br />

von Siloah stand in Verbindung mit dem<br />

Königshaus Davids und war ein Bild für<br />

die messianische Herrschaft Gottes (vgl.<br />

Neh 3,15b und Joh 9,7ff.). Die Israeliten<br />

vertrauten Gott nicht mehr und hatten<br />

sich mit Gottlosen wie Rezin und Pekach,<br />

dem Sohn Remaljas, verbündet. Rezin<br />

war der König von Syrien und Pekach<br />

ein Königsmörder, der sich anschliessend<br />

selbst zum König erhob (Jes 7,8; 2.Kön<br />

15,22-25). Dieses Misstrauen Gott gegenüber<br />

wurde damit diszipliniert, dass die<br />

Assyrer über Israel kamen.<br />

Statt Jesaja vorzuwerfen, er hätte wild<br />

durcheinander prophezeit, sollte man<br />

bei genauerem Hinschauen vielmehr<br />

erkennen, wie präzise seine Aussagen<br />

tatsächlich waren. Auch die Behauptung,<br />

Jesaja habe vieles angekündigt, was<br />

nie eingetroffen sei, entspringt einer<br />

subjektiven Bibelkritik. Wahr ist, dass<br />

sich viele Prophezeiungen Jesajas bis<br />

ins kleinste Detail erfüllt haben. Die<br />

Vorankündigung der Jungfrauengeburt<br />

wird im Neuen Testament bestätigt.<br />

Oder denken wir an Jesaja 53, wo das<br />

stellvertretende Leiden des Herrn <strong>Jesus</strong><br />

vorausgesagt wird:<br />

– Er war der von den Führern des<br />

Volkes verachtete Mann der Schmerzen<br />

(Jes 53,1-3).<br />

6<br />

– Bei Seinem Auftreten in Israel heilte<br />

<strong>Jesus</strong> unzählige Menschen von ihren<br />

Krankheiten und Schmerzen, was in<br />

Matthäus 8,16-17 in Bezug auf Jesaja 53,4<br />

bestätigt wird.<br />

– Um der Übertretungen, Sünden<br />

und Schuld Israels und schliesslich der<br />

ganzen Welt willen ging der Herr <strong>Jesus</strong><br />

Seinen Leidensweg. Er nahm alle Schuld<br />

auf sich und wurde buchstäblich am<br />

Kreuz durchbohrt (Jes 53,4-6).<br />

– In Kapitel 53,7-9 beschreibt Jesaja<br />

die «Lammes-Art» Jesu, der sich ruhig,<br />

widerstandslos und ohne viel Worte zu<br />

machen töten liess, um die Übertretung<br />

des Volkes auf sich zu nehmen.<br />

– Schliesslich prophezeite Jesaja, dass<br />

der Herr in das Grab eines Reichen gelegt<br />

werden würde, was durch Joseph von<br />

Arimathia erfüllt wurde (Mt 27,57-60).<br />

– Am Ende von Jesaja 53 beschreibt<br />

der Prophet die Auswirkungen des Opfers<br />

Jesu: Er wird Nachkommen sehen<br />

und seine Tage verlängern (V 10). Damit<br />

wird die Auferstehung Jesu angedeutet.<br />

– Eine weitere Auswirkung: Viele<br />

werden durch Sein Werk zu Gerechten<br />

gemacht (V 11-12), was auf die unzähligen<br />

Menschen anspielt, die durch <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong><br />

Vergebung und Erlösung empfangen.<br />

Viele Aussagen des Buches Jesaja<br />

haben sich noch nicht erfüllt, was aber<br />

ganz und gar nicht bedeuten muss, dass<br />

dies nicht noch geschehen wird. Durch<br />

die bereits erfüllten Aussagen haben wir<br />

ein Glaubens-Fundament dafür, dass sich<br />

auch die noch ausstehenden erfüllen werden.<br />

Dazu gehört auch der verheissene<br />

Friede in Jesaja 9,6. Dieser bezieht sich<br />

auf den Anbruch der messianischen Zeit,<br />

wenn <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> als der Nachkomme<br />

Davids zurückkommt.<br />

Im Propheten-Buch Daniel finden<br />

sich mehr als 200 nachweislich erfüllte<br />

Prophezeiungen in Bezug auf Nationen,<br />

Entwicklung von Königreichen, Israel,<br />

Kriege, Intrigen, Herrscher usw., wie Roger<br />

Liebi in seinem Buch Weltgeschichte<br />

im Visier des Propheten Daniel darlegt.<br />

Wir können beruhigt davon ausgehen,<br />

dass sich auch alle anderen Prophezeiungen<br />

noch erfüllen werden. So betrifft<br />

die oben erwähnte Vision von Daniel<br />

7,13-14 und 7,27 das kommende Reich<br />

des Messias bei Seiner Rückkehr und<br />

wird sich erst dann erfüllen.<br />

Der Überlieferung zufolge soll Jesaja<br />

durch den König Manasse umgebracht<br />

worden sein, indem man ihn zersägte.<br />

Das Gleiche haben Bibelkritiker mit dem<br />

Buch des Jesaja versucht. Zuerst hat man<br />

es theologisch in zwei Teile zersägt, später<br />

sogar in noch mehr Teile, nur um damit<br />

die Einheit des Buches infrage zu stellen.<br />

Doch was beim Menschen Jesaja gelang,<br />

wird mit dem Buch dieses Mannes nicht<br />

gelingen, denn es ist von Gott gegeben.<br />

Alle Argumente, die die Kritiker ins Feld<br />

führen, werden von dem Buch selbst<br />

widerlegt, und das trifft auch auf die<br />

ganze Bibel zu. Man muss nur genau<br />

lesen. Das sorgfältige Studium wird die<br />

unwiderlegbare Tatsache der Einheit der<br />

Bibel und damit auch des Buches Jesaja<br />

zutage fördern. Die Juden haben immer<br />

an die Einheit und Inspiration dieses Buches<br />

geglaubt. Erst mit dem Aufkommen<br />

der Bibelkritik wurde das bezweifelt. Das<br />

Buch Jesaja wird von <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> selbst<br />

zitiert, namentlich wird es im Neuen Testament<br />

20-mal erwähnt und zudem gibt<br />

es im Neuen Testament mindestens 65<br />

Bezugnahmen auf das Buch Jesaja.<br />

Mahatma Gandhi (1869-1948) warf<br />

den Christen vor: «Ihr Christen habt in<br />

eurer Obhut ein Dokument mit genug<br />

Dynamit in sich, die gesamte Zivilisation<br />

in Stücke zu blasen, die Welt auf den Kopf<br />

zu stellen, dieser kriegszerrissenen Welt<br />

Frieden zu bringen. Aber ihr geht damit<br />

so um, als ob es bloss ein Stück guter<br />

Literatur ist, sonst weiter nichts.» Wer<br />

sich der Bibel durch Kritik entzieht, beraubt<br />

sich des Besten, was er bekommen<br />

kann. Wer sie offenen Herzens liest, wird<br />

erkennen, dass sie Gottes Wort ist; wer<br />

ihr glaubt, wird erfahren, dass sie rettet;<br />

wer ihr folgt, wird feststellen, dass sie der<br />

Schlüssel zur Hoffnung ist!<br />

NORBERT LIETH<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013


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Andachtsbücher<br />

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Verschiedene autoren<br />

1 x täglich – 366 Andachten<br />

Jeden Tag neu nimmt einer von 18 Autoren<br />

den Leser bei der Hand und öffnet<br />

mit ihm die Bibel. Auf persönliche<br />

Art und Weise und mit unterschiedlichen<br />

Schwerpunkten werfen sie Licht<br />

auf eine bestimmte Bibelstelle und<br />

vermitteln wertvolle geistliche Impulse.<br />

Lassen Sie sich mit hineinnehmen<br />

in den unerforschlichen Reichtum des<br />

Wortes Gottes!<br />

MNR, Taschenbuch, 366 Seiten<br />

Bestell-Nr. 187770<br />

CHF 10.00, EUR 7.00<br />

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Wim malGo<br />

Andachten für jeden Tag<br />

Haben Sie wenig Zeit? Halten Sie<br />

trotzdem inne und lesen Sie in diesem<br />

Buch! Einem einleitenden Bibelvers<br />

folgt eine Betrachtung in der kraftvollen<br />

Sprache des Autors – kurz, prägnant,<br />

praxisnah.<br />

MNR, Taschenbuch, 384 Seiten<br />

Bestell-Nr. 175680<br />

CHF 10.00, EUR 7.00<br />

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BiBelstellen<br />

Licht für den Tag<br />

«Licht für den Tag» ist der Klassiker<br />

unter den Andachtsbüchern. Es ist die<br />

deutsche Ausgabe von «Daily Light on<br />

the Daily Path» und enthält für jeden<br />

Tag, für den Morgen und Abend, je einen<br />

Abschnitt, der nur aus Worten der<br />

Schrift besteht; dabei ergeben die<br />

sorgfältig zusammengestellten Bibelverse<br />

ein stimmiges Ganzes. Christen<br />

in der ganzen Welt schätzen diese<br />

Kraftquelle!<br />

MNR, Gebunden, 766 Seiten<br />

Bestell-Nr. 310050<br />

CHF 21.00, EUR 15.00<br />

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lothar Gassmann<br />

<strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> allein<br />

Die täglichen Andachten dieses Buches<br />

sollen zur Stärkung des Glaubens<br />

in der Endzeit dienen. Wie wunderbar<br />

ist es, wenn wir einmal nach<br />

der Vollendung dieser Zeit Gott von<br />

Angesicht zu Angesicht schauen und<br />

Ihn gemeinsam mit allen Erlösten in<br />

Ewigkeit rühmen und preisen. Daran<br />

möchte «<strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> allein» immer<br />

wieder erinnern sowie den Blick auf<br />

unseren Erlöser lenken.<br />

MNR, Taschenbuch, 508 Seiten<br />

Bestell-Nr. 187950<br />

CHF 20.00, EUR 14.00<br />

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<strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013<br />

7


Die internationale Zeitschrift über biblische Prophetie<br />

BRENNPUNKT BIBEL<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong><br />

www.mnr.ch n Nr. 12.2013<br />

TITELTHEMA<br />

<strong>Ist</strong> <strong>Jesus</strong> Christ <strong>wirklich</strong><br />

<strong>Immanuel</strong>?<br />

• Evas Naherwartung<br />

<strong>Immanuel</strong> und der Israel-Boykott n Ein Atheist, der Papst und der Glaube<br />

Evas Naherwartung<br />

1. Mose 4,1 deutet an, dass Eva die Geburt des Erlösers schon<br />

zu ihren Lebzeiten erwartete. Eine Darlegung.<br />

Eva ging höchstwahrscheinlich<br />

davon aus, dass ihr Erstgeborener<br />

Kain derjenige sein würde, der<br />

der Schlange den Kopf zertreten würde<br />

(1.Mo 3,15). Nun ist es zwar unglücklich,<br />

wenn man die Worte «höchstwahrscheinlich»,<br />

«vielleicht» oder «vermutlich»<br />

bei der Bibelauslegung verwendet.<br />

Aber manchmal – so auch hier – kommt<br />

man nicht umhin, sich dieser Wörter<br />

zu bedienen. Warum? Ganz einfach. Es<br />

steht nicht klipp und klar geschrieben,<br />

dass Eva in ihrem erstgeborenen Sohn<br />

tatsächlich den verheissenen Erlöser<br />

sah, aber der Zusammenhang und vor<br />

allem die folgende Aussage lassen darauf<br />

schliessen: «Und Adam erkannte seine<br />

Frau Eva; und sie wurde schwanger und<br />

gebar den Kain. Und sie sprach: Ich habe<br />

einen Mann erworben mit der Hilfe des<br />

Herrn!» (1.Mo 4,1). Vermutlich dachte<br />

Eva, als sie dies sagte, an die Verheissung<br />

in 1. Mose 3,15: «Und ich will Feindschaft<br />

setzen zwischen dir und der Frau,<br />

zwischen deinem Samen und ihrem<br />

Samen: Er wird dir den Kopf zertreten,<br />

und du wirst ihn in die Ferse stechen.»<br />

Interessanterweise lässt sich Evas<br />

Aussage in 1. Mose 4,1 gemäss Dr.<br />

Arnold Fruchtenbaum auch anders<br />

übersetzen (Das 1. Buch Mose, S. 138),<br />

nämlich: «Ich habe erschaffen einen<br />

Mann, den Jahwe.» Zum einen ist hier<br />

nicht von einem Kind die Rede, sondern<br />

von einem Mann, und es heisst nicht<br />

«mit dem Herrn» oder «mit der Hilfe<br />

des Herrn», sondern «den Herrn». «Ich<br />

habe erschaffen einen Mann, den Herrn,<br />

Jahwe.» Es ist beachtenswert, dass Eva<br />

gemäss dieser Lesart einen Erlöser<br />

erwartete, der Gott selbst sein würde!<br />

Das klingt schon ein bisschen anders<br />

8<br />

als: «Wir freuen uns über die Geburt<br />

unseres Sohnes. 3950 Gramm schwer<br />

und 52 cm gross.»<br />

Die Hoffnung jedoch, dass es sich<br />

beim Erstgeborenen, Kain, um den<br />

göttlichen Erlöser handle – und die<br />

damit verbundene Sehnsucht nach der<br />

Wiederherstellung des paradiesischen<br />

Zustands – wurde alsbald zerstört.<br />

Es ist gut vorstellbar, dass Adam und<br />

Eva glaubten, dass die Schlange durch<br />

ihren Erstgeborenen besiegt und die<br />

Gemeinschaft mit Gott wiederhergestellt<br />

werden würde. Adam und Eva hofften –<br />

vielleicht, vermutlich und höchstwahrscheinlich<br />

–, zu ihren Lebzeiten in den<br />

Garten Eden zurückkehren zu können,<br />

trotz der Ankündigung Gottes: «Du bist<br />

Staub, und zum Staub wirst du wieder<br />

zurückkehren!» (1.Mo 3,19).<br />

Wie gesagt, dies sind Dinge, die der<br />

Text nicht direkt aussagt und die wir nur<br />

mutmassen können. Tatsache aber ist,<br />

was Gott sagt: «Meine Gedanken sind<br />

nicht eure Gedanken, und eure Wege<br />

sind nicht meine Wege, spricht der Herr.<br />

Denn so viel der Himmel höher ist als die<br />

Erde, so sind meine Wege höher als eure<br />

Wege und meine Gedanken als eure Gedanken»<br />

(Jes 55,8-9). Ja, Gottes Zeitplan<br />

entspricht definitiv nicht dem unsrigen.<br />

Eva hatte womöglich mit der sofortigen<br />

oder baldigen Erfüllung der Verheissung<br />

Gottes aus 1. Mose 3,15 gerechnet. Ja, sie<br />

lebte wahrscheinlich in einer Naherwartung,<br />

so wie auch Jahrtausende später die<br />

Apostel mit der baldigen Wiederkunft des<br />

Herrn rechneten. Diese Erwartungshaltung<br />

ist auch nicht falsch. Im Gegenteil, es<br />

ist gut, wenn wir zu jeder Zeit mit Seinem<br />

Kommen rechnen. Es ist zwingend, dass<br />

wir allezeit Sein Wort ernst nehmen.<br />

Die Verheissung aus 1. Mose sollte<br />

sich erfüllen, genauso wie sich auch die<br />

Wiederkunft des Herrn <strong>Jesus</strong> ereignen<br />

wird. Garantiert sogar. Aber nicht, wann<br />

wir wollen, sondern wann Gott es will.<br />

Gott bestimmt den Zeitpunkt und nicht<br />

der ungeduldige Mensch. Zwischen der<br />

Geburt des falschen Hoffnungsträgers,<br />

Kain, und der Geburt des wahren Erlösers,<br />

<strong>Jesus</strong> – dem echten Mann Jahwe<br />

(Gott selbst) –, vergingen gut und gerne<br />

3800 Jahre. Deswegen büsst das Wort<br />

Gottes aber nichts von seiner Glaubhaftigkeit<br />

ein. Wenn der Mensch falsche<br />

Hoffnungen weckt und Zeiten bestimmt,<br />

die Gott selbst gar nicht erwähnt, dann<br />

liegt nicht Gott oder Sein Wort falsch,<br />

sondern der Mensch. Gottes Zeitplan<br />

ist zuverlässig und Sein Wort wird sich<br />

erfüllen, ohne jedes Wenn und Aber.<br />

Es gibt in der Gemeinde zwei Extreme.<br />

Nun ja, ganz sicher gibt es sogar noch<br />

mehr Extreme, aber ich will mich auf<br />

zwei beschränken. Das eine Extrem ist,<br />

gar nicht mehr von der Wiederkunft des<br />

Herrn zu reden und so zu tun, als würde<br />

es die Verheissung auf die Wiederkunft<br />

des Herrn <strong>Jesus</strong> gar nicht geben. «Der<br />

Herr kommt noch lange nicht … wenn<br />

überhaupt.» Man glaubt vielleicht noch<br />

theoretisch, aber man rechnet nicht<br />

<strong>wirklich</strong> mit dem Kommen des Herrn.<br />

Oder man betrachtet das Ganze gar nur<br />

als symbolisch. Und so dümpelt man im<br />

Halbschlaf vor sich her. Was für eine Not,<br />

wenn die Wiederkunft des Herrn <strong>Jesus</strong><br />

kein Thema mehr ist!<br />

Das andere Extrem gibt es aber<br />

auch, wenn auch vielleicht nicht ganz<br />

so häufig. Es gibt Christen, die befassen<br />

sich nur noch mit der Zukunft, mit all<br />

dem, was kommen könnte, wann auch<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013


«Ich vergesse, was dahinten<br />

ist, und strecke<br />

mich aus nach dem,<br />

was da vorne ist»<br />

immer. Hinter jeder Schlagzeile in den<br />

Nachrichten sieht man erfüllte Prophetie.<br />

Und dabei verliert man den Blick für die<br />

Gegenwart; man hat keine Schau mehr<br />

für die Mission und kein Herz mehr für<br />

den Nächsten. Man hat keine Antenne<br />

mehr für das Leben mit Gott im Hier und<br />

Jetzt. Es bewegt einen mehr die Frage:<br />

«Wer ist der Antichrist?», als die Frage:<br />

«Wie geht es meinem Bruder, was macht<br />

meine Schwester?»<br />

Paulus schrieb der Gemeinde in<br />

Philippi in einem bewegenden Brief:<br />

«Mich verlangt danach, aufzubrechen<br />

und bei <strong>Christus</strong> zu sein, was auch viel<br />

besser wäre …» Oh ja, Paulus rechnete<br />

jederzeit mit dem Herrn und er brannte<br />

darauf, dem Herrn zu begegnen. Auch er<br />

lebte in dieser Naherwartung. Und doch<br />

fuhr er fort mit den Worten: «… aber<br />

es ist nötiger, im Fleisch zu bleiben um<br />

euretwillen» (Phil 1,23-24). Paulus hatte<br />

einen Auftrag im Hier und Jetzt; und<br />

die Naherwartung und seine brennende<br />

Hoffnung, dem Herrn zu begegnen,<br />

liessen ihn nicht müde werden, seinem<br />

irdischen Auftrag nachzukommen.<br />

Einen solchen Auftrag hat auch ein<br />

jeder von uns; im Kleinen wie im Grossen.<br />

Und diesem Auftrag gilt es nachzukommen.<br />

Das heisst, die Gegenwart nicht zu<br />

vernachlässigen, einen Blick zu haben<br />

für das Heute und die Menschen um<br />

uns herum, und doch auch gleichzeitig<br />

vorauszuschauen, die Begegnung mit dem<br />

Herrn im Visier. So wie Paulus es im Brief<br />

an die Philipper auch sagt: «Ich vergesse,<br />

was dahinten ist, und strecke mich aus<br />

nach dem, was da vorne ist» (Phil 3,13).<br />

Die Naherwartung sollte uns nicht<br />

hemmen, sondern antreiben!<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013<br />

THOMAS LIETH<br />

Weihnachten<br />

in der Zionshalle<br />

Ringwiesenstrasse 15<br />

CH-8600 Dübendorf<br />

Montag, 16.12.2013, 19.30 Uhr<br />

The Geneva International Christian<br />

Choir and Orchestra präsentiert<br />

Once Upon A Christmas<br />

Ein aussergewöhnliches Weihnachtskonzert<br />

mit über 130 Mitwirkenden!<br />

Mittwoch, 25.12.2013, 10.00 Uhr<br />

Weihnachtsfest-Gottesdienst<br />

Thomas Lieth<br />

spricht über das Thema:<br />

Ein Kind,<br />

das alles in den<br />

Schatten stellt<br />

Mit festlicher,<br />

musikalischer Umrahmung.<br />

Auch im Livestream:<br />

live.mnr.ch<br />

9


BRENNPUNKT BIBEL<br />

Können wir auf den<br />

Schöpfungsbericht<br />

verzichten?<br />

Die moderne Wissenschaft widerspricht dem biblischen<br />

Schöpfungsbericht. <strong>Ist</strong> es überhaupt wichtig, ob wir die<br />

Schöpfungsgeschichte wörtlich oder symbolisch verstehen?<br />

Eine Argumentation aus biblischer Sicht. Teil 2.<br />

Häufig wird argumentiert, der<br />

Schöpfungsbericht stehe im Gegensatz<br />

zu wissenschaftlichen<br />

Fakten. Zunächst einmal müssen wir<br />

zwei Dinge beachten. Wir brauchen die<br />

Schöpfung nach Hebräer 11,3 nicht zu<br />

beweisen. Durch den Glauben erkennen<br />

wir, dass Gott die Welt geschaffen hat.<br />

Zum anderen aber können wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse, die nicht auf Spekulationen<br />

oder vagen Theorien beruhen,<br />

sehr wohl in den Zusammenhang des<br />

Schöpfungsberichtes gestellt werden.<br />

Wer den Schöpfungsbericht bezweifelt,<br />

wird im Prinzip auch die Zuverlässigkeit<br />

der übrigen Bibel nicht verteidigen können.<br />

Wenn der Schöpfungsbericht nicht<br />

stimmt, woher sollte ich dann wissen können,<br />

ob die Plagen in Ägypten, die Wunder<br />

während der Wüstenwanderung Israels,<br />

die Jona-Geschichte, die Ereignisse um<br />

Elia und Elisa und vieles andere mehr den<br />

Tatsachen entsprechen? Handelt es sich<br />

dabei dann auch nur um mythologische<br />

Erzählungen, bildhafte Wahrheiten oder<br />

dergleichen? Wir lesen in Matthäus 8,27,<br />

wie entsetzt die Menschen waren, als sie<br />

sahen, dass Wind und See dem Herrn<br />

gehorchten. Es wäre bei der Hochzeit in<br />

Kana schon ein Wunder gewesen, wenn<br />

aus Wasser Traubensaft geworden wäre,<br />

der sich dann innerhalb der Gärungszeit<br />

zum Wein entwickelt hätte (vgl. Joh 2).<br />

Aber das Schöpfungswunder geschah in<br />

einem Augenblick, indem alle Gesetzmässigkeiten,<br />

die der Schöpfer geschaffen<br />

hatte, von Ihm ausser Kraft gesetzt und<br />

Wasser in Wein verwandelt wurde.<br />

10<br />

Oder denken Sie an die Heilung der<br />

zehn Aussätzigen in Lukas 17. In der ganzen<br />

Geschichte Israels seit der Landnahme<br />

bis zu diesem Zeitpunkt war keine<br />

einzige Heilung eines aussätzigen Juden<br />

bekannt, obwohl wir die Verordnungen<br />

dafür in 3. Mose haben, wie Arnold<br />

Fruchtenbaum in Das Leben des Messias<br />

erklärt (S. 31). Die kürzeste Frist,<br />

um eine Reinigung und damit Heilung<br />

von Aussatz festzustellen, beträgt nach<br />

3. Mose 13 sieben Tage. In Lukas 17,15<br />

kehrte der geheilte Samariter aber sofort<br />

zurück, nachdem er sich dem Priester<br />

gezeigt hatte. Da war kein Genesungsprozess,<br />

auch keine Frist von sieben Tagen<br />

nötig, um einen Stillstand des Aussatzes<br />

festzustellen, sondern es war ein Heilungswunder<br />

durch dasselbe mächtige<br />

Wort Gottes, das die Schöpfung ins<br />

Dasein gerufen hatte. – Damit ich nicht<br />

falsch verstanden werde: Wenn es Sein<br />

Wille ist, kann unser Herr Seine Kinder<br />

auch durch einen längeren Genesungsprozess<br />

hindurch gesund werden lassen<br />

und Heilung schenken. – Bei vielen Wundern,<br />

die uns in den Evangelien bezeugt<br />

sind, geht es aber in erster Linie um eine<br />

Demonstration Seiner Schöpfermacht. Er<br />

sprach und es geschah; genauso wie damals<br />

die Welt durch das Wort Gottes aus<br />

dem Nichts ins Dasein gerufen wurde.<br />

Wenn wir die wörtliche Glaubwürdigkeit<br />

des Schöpfungsberichtes infrage<br />

stellen, warum sollten wir dann glauben,<br />

dass alle anderen Wunder, von denen uns<br />

die Bibel berichtet, besonders auch die<br />

Wunder Jesu, genauso geschehen sind?<br />

Und es geht noch einen Schritt weiter.<br />

Was ist mit den ganzen Verheissungen,<br />

die die Bibel uns für unser persönliches<br />

Leben gibt? Können wir diese so glauben<br />

und in Anspruch nehmen? Oder sind sie<br />

vielleicht nur bildlich und gleichnishaft<br />

gemeint?<br />

Man könnte hier noch viele Fragen<br />

anschliessen. Damit möchte ich nur<br />

klarmachen, wie der Glaube an die<br />

Schöpfung untrennbar mit dem Glauben<br />

an die Zuverlässigkeit der ganzen Heiligen<br />

Schrift verbunden ist. Wenn wir dem<br />

Schöpfungsbericht nicht glauben wollen,<br />

wie wollen wir dann der übrigen Schrift<br />

glauben? Sowohl unser Herr <strong>Jesus</strong> als<br />

auch die Apostel bezogen sich immer<br />

wieder auf den Schöpfungsbericht. Auch<br />

wenn manche diesen Zusammenhang<br />

nicht sehen oder betonen, trotz ihrer<br />

Zweifel am Schöpfungsbericht der ganzen<br />

übrigen Schrift zu glauben, müssen<br />

wir uns der letzten Konsequenz dieses<br />

Anzweifelns bewusst sein. Der Schöpfungsbericht<br />

ist wie der Hauptpfeiler des<br />

biblischen Glaubensgewölbes. Wenn an<br />

seiner Zuverlässigkeit herumgesägt oder<br />

seine Tragkraft infrage gestellt wird, ist<br />

es nur eine Frage der Zeit, bis das ganze<br />

Gewölbe ins Wanken gerät und am Ende<br />

zum Einsturz kommt.<br />

1. Der Schöpfungsbericht als Grundlage<br />

jeder Evangelisation. Nur durch den<br />

Schöpfungsbericht bekommen wir eine<br />

klare Antwort auf die drei wichtigsten<br />

Fragen: Woher komme ich, wozu lebe<br />

ich, wohin gehe ich? Im Gegensatz zu<br />

allen anderen Geschöpfen schuf Gott<br />

den Menschen in Sein Ebenbild (1.Mo<br />

1,27). Deshalb ist der Mensch als Geschöpf<br />

seinem Schöpfer verantwortlich.<br />

Aus diesem Grund rief Gott der Herr<br />

nach dem Sündenfall: «Adam, wo bist<br />

du?» (1.Mo 3,9). Die Verantwortlichkeit<br />

des Menschen vor seinem Schöpfer liegt<br />

im Schöpfungsbericht begründet. Die<br />

Evolution dagegen betrachtet den Menschen<br />

als ein höher entwickeltes Tier<br />

oder Lebewesen. Sie macht im Prinzip<br />

keinen Unterschied zwischen ihm und<br />

den anderen Geschöpfen.<br />

Allein durch den Schöpfungsbericht<br />

wird deutlich, dass sich der Mensch einmal<br />

vor seinem Schöpfer verantworten<br />

muss, so wie es in Hebräer 9,27 steht:<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013


<strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013<br />

Wenn Gott spricht, dann geschieht<br />

es. In vielen Wundern<br />

hat <strong>Christus</strong> Seine Schöpferkraft<br />

gezeigt. Er sprach und<br />

es geschah: Wasser wurde zu<br />

Wein, Lahme konnten gehen,<br />

Aussätzige wurden gesund,<br />

Tote wurden auferweckt.<br />

«Es ist dem Menschen gesetzt, einmal zu<br />

sterben, danach aber das Gericht.» Damit<br />

ist der Glaube an den Schöpfergott die<br />

Grundlage für jede Evangelisation. Ohne<br />

den Schöpfer, vor dem sich der Mensch<br />

als Geschöpf zu verantworten hat, sind<br />

auch alle Gebote und Massstäbe Gottes<br />

nur noch relativ.<br />

Heute sehen wir die Auflösung der göttlichen<br />

Massstäbe und Ordnungen bis in<br />

die Christenheit hinein. Alles ist nur noch<br />

relativ. Es wird der Anschein erweckt,<br />

dass Gott jedes Verhalten gutheisst, das<br />

wir selbst für richtig befinden. Die ganze<br />

Auflösung der göttlichen Normen hat viel<br />

mehr mit der Tatsache zu tun als wir meinen,<br />

dass wir Gott als den Schöpfer nicht<br />

mehr genug betonen und verkündigen.<br />

Damit schwindet auch immer mehr das<br />

Bewusstsein der Verantwortung, die das<br />

Geschöpf vor seinem Schöpfer hat. Wir<br />

sind uns nicht mehr im Klaren darüber,<br />

welche Auswirkungen dies aus biblischer<br />

Perspektive für unser Leben hat.<br />

Es gibt aber noch einen weiteren<br />

Grund, warum der Schöpfungsbericht<br />

die Grundlage jeder Evangelisation sein<br />

sollte. In Römer 1, 18 ff. lesen wir, wie<br />

die ganze Gottlosigkeit, der Götzendienst,<br />

das Ausreifen der Sünde damit<br />

zusammenhängt, dass Gott nicht als der<br />

Schöpfer anerkannt wird.<br />

Israel, als das auserwählte Volk Gottes,<br />

kannte den Schöpfergott und die<br />

Schöpfungsgeschichte. Deshalb beginnt<br />

die Verkündigung in der Bibel für Israel<br />

immer mit der Vätergeschichte. Die Propheten<br />

nehmen zum Beispiel oft darauf<br />

Bezug, wie die Väter geglaubt haben oder<br />

was der Herr in der Geschichte Seines<br />

Volkes getan hat.<br />

Die übrigen Völker dagegen, wir<br />

können auch sagen die Heiden, kannten<br />

den lebendigen Gott nicht. Sie beteten<br />

andere Götter an. Deshalb begann die<br />

Verkündigung ihnen gegenüber mit dem<br />

Hinweis auf den einen wahren Schöpfergott.<br />

Wir können dies beispielsweise bei<br />

Jona sehen. Gegenüber der heidnischen<br />

Schiffsbesatzung sagte er: «Ich bin ein<br />

Hebräer und ich fürchte den Herrn, den<br />

Gott des Himmels, der das Meer und das<br />

trockene Land gemacht hat» (Jona 1,9).<br />

Im Buch Jesaja finden wir ab Kapitel<br />

40 die Gegenüberstellung der unvergleichlichen<br />

Grösse und Schöpfermacht<br />

Gottes gegenüber den Götzenbildern.<br />

In Vers 28 lesen wir: «Hast du es nicht<br />

erkannt oder hast du es nicht gehört? Ein<br />

ewiger Gott ist der Herr, der Schöpfer der<br />

Enden der Erde.»<br />

Gehen wir ins Neue Testament. In<br />

den Synagogen oder vor jüdischem<br />

Hintergrund knüpfte Paulus in der Verkündigung<br />

immer an die Vätergeschichte<br />

an. Als er und Barnabas in Lystra fälschlicherweise<br />

von den Heiden für Zeus<br />

und Hermes gehalten wurde, entgegnete<br />

Paulus den Menschen: «Ihr Männer, was<br />

tut ihr da? Auch wir sind Menschen von<br />

gleicher Art wie ihr, und verkündigen<br />

euch das Evangelium, dass ihr euch<br />

von diesen nichtigen Götzen bekehren<br />

sollt zu dem lebendigen Gott, der den<br />

Himmel und die Erde gemacht hat, das<br />

Meer und alles was darinnen ist» (Apg<br />

14,15). Er verkündigte den Schöpfergott.<br />

Und diese Verkündigung betonte er auch<br />

auf dem Areopag in Athen angesichts<br />

der griechischen Götterwelt: «Der Gott,<br />

der die Welt gemacht hat und alles, was<br />

darin ist, er, der Herr des Himmels und<br />

der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die<br />

mit Händen gemacht sind» (Apg 17,24).<br />

Übrigens spannt Paulus in Apostelgeschichte<br />

17 den Bogen des Evangeliums<br />

von der Schöpfung bis zum kommenden<br />

Gericht. Er macht damit deutlich, welche<br />

Konsequenzen der Schöpfungsglaube<br />

nach sich zieht. Selbst der Römerbrief mit<br />

dem grossen Thema der Rechtfertigung<br />

durch den Glauben beginnt in Kapitel<br />

1,18 nach den einleitenden Worten mit<br />

dem Schöpfergott.<br />

Der Schöpfungsglaube ist in der Bibel<br />

die Grundlage jeder Evangelisation.<br />

Dadurch unterscheidet sich Gott der<br />

Schöpfer von allen anderen Gottesvorstellungen<br />

oder Götzen. Früher waren<br />

die biblische Schöpfungsgeschichte und<br />

der Schöpfungsglaube hierzulande noch<br />

Allgemeingut. Heute ist dies nicht mehr<br />

der Fall. Wir können deshalb auch nicht<br />

einfach vom Glauben an Gott reden. Es<br />

stellt sich immer die Frage, wer der Gott<br />

ist, an den die Menschen glauben. In der<br />

Bibel geht es immer um den Schöpfergott,<br />

der den Menschen als Krone Seiner<br />

Schöpfung einmal zur Rechenschaft<br />

ziehen wird. Die Evolutionstheorie hat<br />

hier im Westen im Prinzip die ganze<br />

Grundlage der Evangelisation zerstört.<br />

Und wir brauchen neu den Mut, die<br />

biblische Wahrheit vom Schöpfergott zu<br />

verkündigen. Nur so kann der Mensch<br />

sich selbst und seine Verantwortung<br />

erkennen, und vor allem verstehen,<br />

wer dieser Gott ist, der ihn einmal zur<br />

Rechenschaft ziehen wird.<br />

2. Der Schöpfungsbericht und die<br />

Errettung des Menschen. Warum ist der<br />

Schöpfungsbericht auch untrennbar mit<br />

der Errettung des Menschen verbunden?<br />

In 2. Korinther 5,17 bekommen wir<br />

die Antwort: «Daher, wenn jemand in<br />

11


BRENNPUNKT BIBEL<br />

12<br />

<strong>Christus</strong> ist, ist er eine neue Schöpfung,<br />

das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist<br />

geworden.» Mit der Erwähnung der<br />

neuen Schöpfung nimmt Paulus direkten<br />

Bezug auf die Schöpfung in 1. Mose 1 und<br />

2 bzw. die Erschaffung des Menschen.<br />

Genauso wie die Erschaffung Adams, des<br />

ersten Menschen, ein göttliches Wunder<br />

war, so ist es auch die Neuschöpfung, die<br />

Errettung eines Menschen. Es war der<br />

Schöpfergott allein, der dem Menschen<br />

Seinen Atem – den Atem des Lebens –<br />

einblies und ihn zu einer lebendigen Seele<br />

machte. Genauso kann nur der Herr<br />

durch Seinen Geist in einem verlorenen<br />

Menschen neues, ewiges Leben schaffen.<br />

Das ist es, was in Johannes 1,13 gemeint<br />

ist: «… die nicht aus Geblüt auch nicht<br />

aus dem Willen des Fleisches, auch nicht<br />

aus dem Willen des Mannes, sondern aus<br />

Gott geboren sind.»<br />

Wenn nun die Erschaffung Adams<br />

ein jahrtausendelanger Prozess war,<br />

wie behauptet wird, in dem er sich von<br />

einer Stufe zur anderen bis hin zum<br />

Menschen entwickelte, wie ist es dann<br />

mit der Errettung von uns Menschen?<br />

<strong>Ist</strong> die Errettung dann auch solch ein<br />

langwieriger Prozess, bei dem man hofft,<br />

am Ende irgendwann dann doch einmal<br />

Sündenvergebung und neues Leben zu<br />

bekommen?<br />

Gott spricht durch Sein Wort und es<br />

geschieht. So war es bei der Schöpfung<br />

und genauso ist es bei der Neuschöpfung<br />

oder Errettung eines Menschen. In dem<br />

Augenblick, in dem ein Mensch zum<br />

Glauben kommt, ist er errettet. Im Augenblick<br />

seiner Wiedergeburt empfängt<br />

er das göttliche ewige Leben und völlige<br />

Vergebung, genauso wie Gott die Welt<br />

und den Menschen erschaffen hat. Die<br />

Wiedergeburt ist kein Prozess, der sich<br />

über lange Zeit hinwegzieht. Das wäre<br />

ja furchtbar, wenn dann jemand sterben<br />

würde, bevor dieser Prozess abgeschlossen<br />

wäre; wenn er einer Art geistlicher<br />

Selektion zum Opfer fiele, bevor er ganz<br />

zur Erlösung mutiert wäre. Dann gäbe<br />

es auch keine Gewissheit der Sündenvergebung<br />

und der ewigen Errettung. Es ist<br />

allein die Kraft Gottes, die neues Leben<br />

hervorbringt. Deshalb machte ich in Teil<br />

1 auf Römer 4 und den untrennbaren<br />

Zusammenhang zwischen dem Rechtfertigungsglauben,<br />

dem Auferstehungsglauben<br />

und dem Schöpfungsglauben<br />

aufmerksam.<br />

Auch an anderer Stelle nimmt Paulus<br />

im Zusammenhang mit der Errettung<br />

Bezug auf Gottes Schöpfungsakt. Bevor<br />

er die Gläubigen als neue Schöpfung<br />

bezeichnet, schreibt er in 2. Korinther<br />

4,6: «Denn Gott, der gesagt hat: Aus<br />

Finsternis soll Licht leuchten! Er ist es,<br />

der in unseren Herzen aufgeleuchtet<br />

ist zum Lichtglanz der Erkenntnis der<br />

Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu<br />

Christi.» Genauso wie Gott durch Sein<br />

Wort das Licht hervorrief, ruft Er die<br />

Erkenntnis Christi in einem Menschen<br />

hervor. Es ist dasselbe göttliche Wunder<br />

wie bei der Schöpfung, wenn ein Mensch<br />

mit einem Mal die Bedeutung Christi<br />

erkennen und verstehen kann.<br />

Wenn Gott spricht, dann geschieht<br />

es. In vielen Wundern hat <strong>Christus</strong><br />

Seine Schöpferkraft gezeigt. Er sprach<br />

und es geschah: Wasser wurde zu Wein,<br />

Lahme konnten gehen, Aussätzige wurden<br />

gesund, Tote wurden auferweckt.<br />

Genauso konnte <strong>Christus</strong> sagen: «Dir<br />

sind deine Sünden vergeben.» Und sie<br />

waren vergeben – nicht erst nach einem<br />

langen Prozess, sondern augenblicklich.<br />

Er schaffte und schafft durch Sein Wort<br />

Neues. Der Schöpfungsglaube ist also<br />

untrennbar mit dem Glauben an die<br />

Errettung eines Menschen verbunden.<br />

3. Der Schöpfungsbericht als unüberbrückbarer<br />

Gegensatz zur Evolutionstheorie.<br />

Der Glaube an den einen wahren<br />

Schöpfergott, wie Er sich uns Menschen<br />

in der Bibel offenbart, steht immer<br />

im Gegensatz zur Evolutionstheorie.<br />

Durch diese Entwicklungstheorie, die<br />

ausschliesslich auf natürlichen Entwicklungsprozessen<br />

beruhen soll, werden<br />

dem Schöpfergott die Herrlichkeit und<br />

der Dank genommen, um die Worte aus<br />

Römer 1,21 aufzugreifen. Der Mensch<br />

lehnt mit der Evolutionstheorie letztlich<br />

seinen Schöpfer ab und die Verantwortung,<br />

die er Ihm gegenüber hat.<br />

Und noch etwas macht diesen unüberbrückbaren<br />

Gegensatz deutlich. Gemäss<br />

der Evolutionstheorie ist der Tod etwas<br />

völlig Natürliches und Normales für die<br />

Entwicklung des Lebens. Gemäss der<br />

Bibel und dem Schöpfungsbericht ist<br />

der Tod dagegen eine Katastrophe, die<br />

erst als Folge unserer Sünde über die<br />

Schöpfung hereingebrochen ist (Röm<br />

6,23). Davor war alles «sehr gut», in<br />

vollkommener göttlicher Harmonie. Die<br />

Bibel zeigt uns den Tod nicht als ein<br />

natürliches Selektionsmittel in einer jahrtausendelangen<br />

Aufwärtsentwicklung,<br />

sondern nennt ihn den «letzten Feind».<br />

Gott und <strong>Christus</strong> ist dagegen die Quelle<br />

des Lebens (Joh 1,4-5). Damit schliessen<br />

sich Schöpfungsglaube und Evolutionsglaube<br />

absolut aus.<br />

Nach der biblischen Sichtweise hatte<br />

der Mensch im Garten Eden in der<br />

Gemeinschaft mit seinem Schöpfer<br />

die höchste Stellung. Und dann kam<br />

keine Aufwärtsentwicklung, sondern<br />

eine furchtbare Katastrophe, ein grauenhafter<br />

Absturz durch unsere Schuld<br />

und Sünde. Diese biblischen Tatsachen<br />

stehen im Gegensatz zu jeder Form von<br />

Evolution. Nicht Aufwärtsentwicklung,<br />

sondern ein radikaler Absturz fand mit<br />

dem Sündenfall statt. Durch alle Wogen<br />

der Weltgeschichte hindurch wird die<br />

Menschheit sich am Ende nicht weiter-<br />

oder aufwärtsentwickeln. Sie wird<br />

nach dem Absturz des Sündenfalls den<br />

tiefsten Punkt ihrer Abwärtsentwicklung<br />

unmittelbar vor der Wiederkunft<br />

Jesu erreichen. Pfarrer Wilhelm Busch<br />

sprach von der Mitternachtsstunde der<br />

Weltgeschichte.<br />

Die heilsgeschichtlichen Linien der<br />

Bibel und die Evolutionstheorie, aus<br />

welcher Sicht auch immer, bilden einen<br />

unüberbrückbaren Gegensatz. Deshalb<br />

ist die Frage nach der geschichtlichen<br />

und naturwissenschaftlichen Richtigkeit<br />

des Schöpfungsberichtes keine<br />

zweitrangige Frage. Davon hängen im<br />

Prinzip die gesamte Gotteserkenntnis,<br />

die menschliche Selbsterkenntnis und<br />

auch die Zuverlässigkeit der Heiligen<br />

Schrift ab.<br />

«Der Glaube aber ist eine Wirklichkeit<br />

dessen, was man hofft, ein Überführtsein<br />

von Dingen, die man nicht sieht. Denn<br />

durch ihn haben die Alten Zeugnis erlangt.<br />

Durch Glauben verstehen wir, dass<br />

die Welten durch Gottes Wort bereitet<br />

worden sind, sodass das Sichtbare nicht<br />

aus Erscheinendem geworden ist» (Hebr<br />

11,1-3). JOHANNES PFLAUM<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013


Adventskalender<br />

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<strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013<br />

13


AUFGEGRIFFEN<br />

Hälfte der<br />

Deutschen glaubt<br />

an Gottessohnschaft<br />

Jesu<br />

Im Sommer führte die evangelische<br />

Fernseh-Talkshow «Tacheles» eine Umfrage<br />

durch, wonach immerhin 81 Prozent<br />

der Deutschen glauben, dass <strong>Jesus</strong> gelebt<br />

habe. Dies kann man als Erfolg verkaufen<br />

oder sich auch fragen, was dann<br />

die restlichen 19 Prozent glauben. <strong>Jesus</strong><br />

habe nicht gelebt? Ob sie wohl auch<br />

bezweifeln, dass Cäsar, Cleopatra, Sokrates<br />

oder Plato gelebt haben? Im Verhältnis<br />

positiver klingt schon das Ergebnis,<br />

dass 56 Prozent der Befragten den Herrn<br />

auch als Gottes Sohn betrachten und 46<br />

Prozent an Seine Auferstehung glauben.<br />

Das nun sind die Dinge, die «schwer» zu<br />

glauben sein mögen und an denen das<br />

Heil hängt – aber der Gedanke, dass<br />

<strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> gar nicht gelebt habe, ist<br />

so töricht wie die Holocaustleugnung.<br />

rem<br />

Evangelikale<br />

Gemeinden<br />

wachsen<br />

Am 12. September veröffentlichten<br />

Sabine Pusch und Charlotte Theile auf<br />

Süddeutsche.de einen Bericht über Glaubensgemeinschaften<br />

in Bayern. 1200<br />

Weltanschauungsgruppen stünden «unter<br />

Beobachtung», darunter auch evangelikale<br />

Gemeinden. In den vergangenen Jahren<br />

seien Hunderte evangelische Freikirchen<br />

in Bayern gegründet worden, erklärt Rudi<br />

Forstmeier von der evangelischen Kirche<br />

in München. Im Bericht «Propheten und<br />

Missionare» definieren Pusch und Theile<br />

Evangelikale als solche, die die Bibel<br />

wörtlich nehmen und sich von der liberalen<br />

Theologie der evangelischen Landeskirchen<br />

abgrenzen. Forstmeier meint:<br />

«Evangelikale Gemeinden sind einer der<br />

grössten Trends innerhalb des Christentums.<br />

Es gründen sich immer wieder<br />

neue, individualisierte Gruppen.» mnr<br />

Computerprogramm bestätigt<br />

Gottesbeweis<br />

Kurt Friedrich Gödel (1906-1978)<br />

«war ein österreichisch-amerikanischer<br />

Mathematiker und einer<br />

der bedeutendsten Logiker des 20.<br />

Jahrhunderts», so Wikipedia. Berühmt<br />

wurde sein sogenannter Ontologischer<br />

Gottesbeweis, den man in seinem<br />

Nachlass fand. In diesem Werk argumentiert<br />

Gödel auf logischer Grundlage<br />

für die Existenz Gottes. Wissenschaftler<br />

der Freien Universität Berlin und der<br />

TU Wien haben nun diesen berühmt<br />

gewordenen Gottesbeweis mit einem<br />

Computerprogramm (einer künstlichen<br />

Intelligenz) überprüft. Bislang war Gödels<br />

Argumentationskette nur von Philosophen<br />

logisch untersucht worden.<br />

Das Computerprogramm weist nach,<br />

dass Gödels Grundannahmen und<br />

Argumentationskette schlüssig sind.<br />

Trotzdem ist damit Christen kein Mittel<br />

in die Hand gegeben, das sie militanten<br />

Atheisten um die Ohren schlagen könnten.<br />

Jedes Gedankenkonstrukt basiert<br />

auf gewissen Grundannahmen; und so<br />

kann jeder Gödels Grundannahmen,<br />

die zu seiner Argumentation führen,<br />

anzweifeln und ablehnen. Mit anderen<br />

Worten: Bewiesen wurde nichts, nur<br />

die Tatsache, dass Gödel gut denken<br />

konnte. Das ist nicht weiter schlimm,<br />

denn der Schöpfer wird nicht davon<br />

berührt, dass Seine Geschöpfe Ihn zu<br />

beweisen oder zu widerlegen versuchen.<br />

Er ist; und das setzt auch die Bibel<br />

voraus.<br />

rem<br />

Weihnachten in<br />

Berlin-Kreuzberg<br />

verboten<br />

Im Sommer dieses Jahres soll das Bezirksamt<br />

Berlin Friedrichshain-Kreuzberg<br />

Weihnachtsfeiern auf öffentlichen<br />

Plätzen oder Strassen verboten haben.<br />

Hinter der Entscheidung stünden Grüne,<br />

Linke und die sogenannte Piraten-Partei.<br />

Gerüchtehalber waren SPD und CDU<br />

dagegen. Trotzdem erklärte der zuständige<br />

Stadtrat Peter Beckers von der SPD<br />

zum Protest gegen diese Entscheidung:<br />

«Warum müssen religiöse Feste in der<br />

Öffentlichkeit gefeiert werden?» Von<br />

nun an darf ein Tannenbaum nur noch<br />

an einem Ort aufgestellt werden, den die<br />

Behörden festlegen. Die Entscheidung<br />

erfolgte, weil sich Anwohner gegen eine<br />

mögliche öffentliche Feier des Ramadan-<br />

Endes beschwert hatten. Deshalb beschloss<br />

das Bezirksamt, alle Religionen<br />

gleich zu behandeln und sämtliche Feste<br />

zu verbieten.<br />

mnr<br />

14 <strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013


Geben ist erfolgreicher<br />

als Nehmen<br />

Adam Grant, Psychologe und Management-Professor<br />

an der Wharton<br />

Business School der University of Pennsylvania,<br />

«glaubt an die grosse Kraft<br />

der Nettigkeit». So formulierte es Fritz<br />

Habekuß im August 2013 für Spiegel<br />

Wissen. Er schreibt in Bezug auf die Forschungsergebnisse<br />

von Professor Grant:<br />

«Die guten Typen schaffen es überdurchschnittlich<br />

oft bis ganz nach oben – Menschen,<br />

die ohne Gegenleistung geben, die<br />

Freunden helfen und Fremden Ratschläge<br />

anbieten.» Grants Buch Give and Take: A<br />

Revolutionary Approach to Success, der<br />

diesen Befund darlegt, war in den USA<br />

ein Bestseller. Seit dem 1. Oktober ist er<br />

auch in deutscher Übersetzung erhältlich:<br />

Geben und Nehmen. Erfolgreich<br />

sein zum Vorteil aller, Droemer-Verlag.<br />

Spiegel-Autor Habekuß meint: «In Zeiten<br />

von sozialen Netzwerken wie Facebook,<br />

Business-Netzwerken wie LinkedIn oder<br />

Xing ist das nur eine Frage von<br />

Wochen oder Stunden, bis sich<br />

gute Taten herumsprechen und so<br />

Reputation entsteht. Vielleicht war<br />

ein guter Name nie wichtiger als heute,<br />

er öffnet in einer vernetzten Dienstleistungs-<br />

und Wissensgesellschaft Türen<br />

und bringt Aufträge.» Das ist die These<br />

von Professor Grant, der schreibt:<br />

«Gebende bauen Reputation und Beziehungen<br />

auf, die sie zu grösserem Erfolg<br />

führen.» So hat Grant «in einer Studie<br />

die Umsätze Hunderter Verkäufer einer<br />

Optiker-Kette in den USA verglichen».<br />

Diejenigen, die Grant als Geber einstufen<br />

konnte – also solche, die den Kunden<br />

zuhörten, «sie versuchten zu verstehen,<br />

welche Wünsche sie hatten» –, konnten<br />

am Jahresende weit bessere Verkaufszahlen<br />

vorweisen als die Firmen, die<br />

nur (oder zu offensichtlich) auf Profit aus<br />

waren.<br />

mnr<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013<br />

Sanktionierter Israelhass<br />

Das Uno-Hilfswerk UNRWA unterstützt palästinensische<br />

Bildungseinrichtungen und bekommt davon beispielsweise<br />

von der Schweiz «pro Jahr 20 Millionen Franken», wie Blick.<br />

ch am 29. September berichtete. Dass das Geld damit direkt in<br />

die Pflege des palästinensischen Israelhasses investiert wird,<br />

scheint kaum jemand zu kümmern. Laut schweizerischem<br />

Bundesrat sei die UNRWA «ein wichtiger Partner der Schweiz».<br />

Katia Murmann nennt auf Blick.ch drei Beispiele für die Israelfeindlichkeit<br />

an palästinensischen Schulen, die von der UNRWA<br />

finanziell gefördert werden: So heisse es auf der Facebook-Seite<br />

der Al-Razi-Grundschule von Kalkilia im Westjordanland in 18<br />

Sprachen: «Ich hasse Israel!» Eine Lehrerin habe in einem palästinensischen<br />

Sommerlager vor Fernsehkameras ausgerufen:<br />

«Durch Bildung und den Heiligen Krieg werden wir unsere<br />

Heimat zurückerobern!» Und neben einem Adolf-Hitler-Bild<br />

stehe auf der Facebook-Seite der Mädchenschule von Tulkarem<br />

im Westjordanland: «Ich könnte alle Juden der Welt töten!» Wie<br />

soll Frieden in künftigen Generationen möglich sein, wenn so<br />

viel Hass in Kinderherzen gesät wird? Dies zeigt einmal mehr,<br />

dass wahrer Friede erst möglich sein wird, wenn der Friedefürst<br />

zurückkehrt und den Nationen Frieden gebietet.<br />

mnr<br />

Prostitutionsverbot<br />

ist<br />

hilfreich<br />

Ein gängiges Argument gegen das<br />

Verbot von Prostitution ist, dass<br />

dadurch die Frauen noch mehr ausgebeutet<br />

würden, weil sie keinen<br />

rechtlichen Schutz mehr hätten.<br />

Eine Meldung in factum 6/2013<br />

führt dieses Argument ad absurdum:<br />

«Schweden hat gute Erfahrungen<br />

mit dem Verbot der Prostitution<br />

gemacht. Die Zahl der Freier nahm<br />

massiv ab, Prostitution hat sich um<br />

die Hälfte verringert, Schweden ist<br />

für den Menschenhandel nicht mehr<br />

attraktiv. Das zeigt ein Bericht des<br />

schwedischen Justizministeriums.»<br />

mnr<br />

15


<strong>Mitternachtsruf</strong> Alle Termine im Überblick<br />

LIVESTREAM auf live.mnr.ch<br />

Agenda vom 01.12.2013 bis 31.01.2014<br />

Büchertisch vorhanden<br />

Änderungen vorbehalten. Die Agenda im Internet, immer aktuell: www.mitternachtsruf.ch<br />

Handzettel erhältlich<br />

Rufen Sie uns an<br />

Deutschland: 07745 8001<br />

Schweiz: 044 952 14 14<br />

Organisierter Kinderhütedienst<br />

B<br />

H<br />

K<br />

LIVESTREAM So 01.12. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Elia Morise B K<br />

So 01.12. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Samuel Rindlisbacher K<br />

So 01.12. 10:15 CH 8192 Zweidlen-Glattfelden Spinnerei-Lettenstrasse Fredy Peter B H<br />

Sa 07.12. 18:30 DE 56068 Koblenz <strong>Christus</strong>kirche, Hohenzollernstrasse 2 Elia Morise H<br />

So 08.12. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Marcel Malgo B H K<br />

LIVESTREAM So 08.12. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Norbert Lieth B K<br />

So 15.12. 10:00 DE 46284 Dorsten Evangelisch-Freikirchliche Baptistengemeinde, An der Molkerei 19 Elia Morise H<br />

So 15.12. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Marcel Malgo K<br />

LIVESTREAM So 15.12. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Samuel Rindlisbacher B K<br />

Mo 16.12. 19:30 CH 8600 Dübendorf WEIHNACHTSKONZERT Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 The Geneva International Christian Choir and Orchestra<br />

So 22.12. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Andreas Graber K<br />

LIVESTREAM So 22.12. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Nathanael Winkler B K<br />

Mi 25.12. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Marcel Malgo K<br />

LIVESTREAM Mi 25.12. 10:00 CH 8600 Dübendorf WEIHNACHTSFEST-GOTTESDIENST Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Thomas Lieth B H K<br />

LIVESTREAM Mi 01.01. 14:30 CH 8600 Dübendorf MNR-NEUJAHRSTAGUNG Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Norbert Lieth B H K<br />

So 05.01. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Marcel Malgo K


LIVESTREAM So 05.01. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Norbert Lieth B K<br />

So 12.01. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Norbert Lieth K<br />

LIVESTREAM So 12.01. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Samuel Rindlisbacher B K<br />

Fr 17.01. 19:30 DE 34117 Kassel CVJM Kassel, Wolfsschlucht Helmut Fürst B H<br />

So 19.01. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Andreas Graber K<br />

LIVESTREAM So 19.01. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Norbert Lieth B K<br />

So 26.01. 10:00 CH 3011 Bern Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39 Marcel Malgo K<br />

LIVESTREAM So 26.01. 10:00 CH 8600 Dübendorf Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15 Nathanael Winkler B K<br />

So 26.01. 10:15 CH 8192 Zweidlen-Glattfelden Spinnerei-Lettenstrasse Norbert Lieth B H<br />

37. Osterkonferenz 17.04. bis 21.04.2014<br />

<strong>Jesus</strong><br />

Generathema:<br />

Voranzeige<br />

rettet lebt<br />

kommt<br />

mit Norbert Lieth, Wilfred Hahn, Arno Froese und Thomas Lieth


SPRÜCHE<br />

BLICKFELD<br />

Die Ware Weihnacht ist nicht<br />

die wahre Weihnacht.<br />

Kurt Marti<br />

Nach Hause kommen, das ist<br />

es, was das Kind von Bethlehem<br />

allen schenken will, die<br />

weinen, wachen und wandern<br />

auf dieser Erde.<br />

Friedrich von Bodelschwingh<br />

POLITIK<br />

<strong>Immanuel</strong> und der<br />

Israel-Boykott<br />

Die EU hat einen Wirtschaftsboykott für israelische Ware aus<br />

Judäa und Samaria beschlossen. «Kauft nicht bei den Juden»,<br />

heisst es einmal mehr.<br />

Das Revolutionäre an der<br />

christlichen Botschaft ist,<br />

dass sie lehrt, dass sich Gott<br />

zum Menschen gemacht hat.<br />

Dass Er zum Freund und Begleiter<br />

des Menschen geworden<br />

ist. <strong>Jesus</strong> ist geboren<br />

worden, Er ist gestorben,<br />

aber Er ist auch auferstanden.<br />

Und durch Seine Auferstehung<br />

zieht Er uns in Seine<br />

Ewigkeit. Unter allen religiösen<br />

Botschaften sagt nur die<br />

christliche dies so klar und<br />

setzt damit ein grosses Hoffnungszeichen.<br />

Für mich ist<br />

darum die Botschaft von <strong>Jesus</strong><br />

revolutionär. Sie war es in<br />

der frühen Zeit des Christentums,<br />

sie ist heute revolutionär<br />

und wird es in Zukunft<br />

bleiben.<br />

Jean Delumeau<br />

Die Geburt Jesu in Bethlehem<br />

ist keine einmalige Geschichte,<br />

sondern ein Geschenk,<br />

das immer bleibt.<br />

Martin Luther<br />

Seit einiger Zeit schon verbietet die<br />

EU ihren Mitgliedsstaaten, mit<br />

israelischen Einrichtungen, die<br />

in den «besetzten Gebieten» von Judäa<br />

und Samaria (Westjordanland) ansässig<br />

sind, zusammenzuarbeiten oder sie<br />

in irgendeiner Form zu unterstützen.<br />

Es ist «verständlich», dass die EU die<br />

geistlichen Gegebenheiten in Bezug auf<br />

Israel übersieht. Denn wer kein positives<br />

Verhältnis zu Gott hat, wird die Verheissungen<br />

des Herrn zugunsten Israels<br />

kaum verstehen und schon gar nicht akzeptieren.<br />

Unverständlich ist allerdings,<br />

dass die politischen Entscheidungsträger<br />

der EU die politischen Realitäten übergehen.<br />

Ob die neue Generation der EU-<br />

Verantwortlichen sich nicht dafür interessiert<br />

oder ganz einfach unwissend ist,<br />

was die politische Geschichte im Nahen<br />

Osten angeht? Es kommt einem vor wie<br />

zur Zeit Josephs in Ägypten: «Da kam ein<br />

neuer König auf über Ägypten, der nichts<br />

von Joseph wusste» (2.Mo 1,8).<br />

Die menschlich-politische Seite sieht<br />

wie folgt aus: Israel eroberte das Westjordanland<br />

im Juni 1967 nicht von den<br />

Palästinensern, sondern von Jordanien,<br />

das sich Ägypten und Syrien im Krieg<br />

gegen Israel angeschlossen hatte, wie<br />

der ehemalige stellvertretende Aussenminister<br />

Israels, Danny Ayalon, in einem<br />

Videoclip erklärt. Die internationale Staatengemeinschaft<br />

hatte die 1948 erfolgte<br />

jordanische Besitzergreifung der Region<br />

jedoch nie anerkannt. Die Anwesenheit<br />

Israels in Judäa und Samaria ist das Ergebnis<br />

eines Selbstverteidigungskrieges. Das<br />

Westjordanland kann nicht als «besetzt»<br />

bezeichnet werden, da zuvor keine legale<br />

Regierung darüber geherrscht hatte. Dem<br />

Teilungsplan von 1947 (UN-Resolution<br />

181), wonach das ehemalige britische<br />

Mandatsgebiet in einen jüdischen und<br />

palästinensischen Staat aufgeteilt werden<br />

sollte, stimmte Israel zwar zu, nicht aber<br />

die Palästinenser bzw. Araber. Daher<br />

kann, so argumentiert Ayalon, nach den<br />

Richtlinien des Internationalen Rechts in<br />

Bezug auf das Westjordanland gar nicht<br />

von «besetzten Gebieten» gesprochen<br />

werden, sondern lediglich von «umstrittenen<br />

Gebieten». Kaum war der israelische<br />

Staat gegründet worden, griffen die arabischen<br />

Staaten an. 1949 wurde dieser Krieg<br />

beendet und Waffenstillstandslinien eingerichtet.<br />

Die arabischen Staaten drängten<br />

selbst darauf, dass diese Waffenstillstandslinien<br />

politisch keinerlei Bedeutung haben<br />

dürften, wie wir in den Nachrichten aus<br />

Israel Oktober 2013 berichteten. So sagen<br />

zwar viele Politiker, Israel müsse sich in<br />

die 1967er-Grenzen zurückziehen, doch<br />

diese vermeintlichen Grenzen sind in<br />

Wahrheit die Waffenstillstandslinien von<br />

1949, die nie als international anerkannte<br />

Grenze gegolten haben. Weil Israels Anspruch<br />

auf das Land ausser Frage steht<br />

(dank der Balfour-Deklaration im 20. Jahrhundert),<br />

kann man auf der Grundlage des<br />

Internationalen Rechts gegenwärtig gar<br />

nicht von illegalen jüdischen Siedlungen<br />

im Westjordanland sprechen!<br />

Tatsache ist: Mehrere Versuche der<br />

arabischen Seite, dem jüdischen Volk das<br />

Land zu entreissen und sogar einen «Ministaat»<br />

Israel abzulehnen, scheiterten.<br />

Trotz internationalen Drucks, unzähliger<br />

Angriffe und Hunderten von Lösungsvorschlägen<br />

hat sich der jüdische Staat<br />

beispiellos entwickelt. Während in vielen<br />

arabischen Staaten um Israel herum<br />

arabische Menschen gegen ihren eigenen<br />

Staat protestieren, geht in Israel praktisch<br />

kein Araber auf die Strasse, um gegen<br />

den jüdischen Staat zu demonstrieren.<br />

18 <strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013


Die Araber wissen, dass sie es in Israel<br />

besser haben als in jedem arabischen<br />

Land. Bezeichnend ist in diesem Zusammenhang,<br />

dass den Palästinensern durch<br />

die neue EU-Richtlinie gar nicht geholfen<br />

wird. Denn nun droht vielen palästinensischen<br />

Arbeitern israelischer Firmen im<br />

Westjordanland die Kündigung, weil ihre<br />

Arbeitgeber sie aufgrund des EU-Boykotts<br />

nicht mehr bezahlen können. Leidtragende<br />

sind gerade jene Palästinenser,<br />

die in israelischen Firmen weitaus mehr<br />

verdienen als in palästinensischen und<br />

mit ihrem Lohn ihre Familien ernähren<br />

können. Doch das scheint die EU nicht<br />

zu interessieren. Ein palästinensischer<br />

Arbeitnehmer einer israelischen Textilfirma<br />

in der Nähe von Samaria sagte:<br />

«Das wird auf unsere Kosten ausgetragen.<br />

Meine Frau studiert. Wir haben<br />

uns ein Haus gebaut und kürzlich sogar<br />

ein Auto geleistet. Wenn die Fabrik hier<br />

schliesst, dann stehe ich arbeitslos auf<br />

der Strasse. Alle reden grossspurig von<br />

der Bedeutung eines solchen Boykotts,<br />

aber denkt jemand dabei an mich und<br />

meine Familie und die anderen palästinensischen<br />

Arbeiter?»<br />

Die geistliche Seite ist diese: Gott<br />

hat das Land Israel Abraham und seinem<br />

Samen auf ewig zugesprochen. In<br />

diesem Land hat der Gott Abrahams,<br />

Isaaks und Jakobs durch Seinen Sohn<br />

<strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> die Erlösung für alle Menschen<br />

vollbracht. Nach der Zerstreuung<br />

des grössten Teils der Juden in alle Welt<br />

lebten über Jahrhunderte Juden und<br />

Araber nebeneinander in diesem Land.<br />

Zweifelsohne hat das jüdische Volk durch<br />

die Fügung Gottes und gemäss Seiner<br />

Verheissungen sein Land zurückerhalten,<br />

und das aus dem Grund, weil Gott Seinen<br />

ganzen Ratschluss zu Ende führen wird,<br />

und zwar durch die Rückkehr Jesu in<br />

dieses Land. Denn wie bei Seinem ersten<br />

Kommen wird das jüdische Volk auch zur<br />

Wiederkunft Jesu das eigene Land besitzen,<br />

damit sich die alttestamentlichen<br />

Verheissungen vollständig erfüllen (vgl.<br />

Jes 2; 11; Sach 14; Offb 19-20).<br />

Die ganze Breite des Landes Israel<br />

trägt deshalb noch einen anderen Namen:<br />

«… die Breite deines Landes …<br />

<strong>Immanuel</strong>» (Jes 8,8). Und darum heisst<br />

es direkt im Anschluss an diesen Satz<br />

weiter: «Schliesst euch zusammen, ihr<br />

Völker – ihr werdet doch zerschmettert!<br />

Horcht auf, ihr alle in fernen Ländern;<br />

rüstet euch – ihr werdet doch zerschmettert;<br />

ja, rüstet euch – ihr werdet doch<br />

zerschmettert! Schmiedet einen Plan –<br />

es wird doch nichts daraus! Verabredet<br />

etwas – es wird doch nicht ausgeführt;<br />

denn Gott ist mit uns!» (Jes 8,9-10). Als<br />

<strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> ein jüdischer Mensch<br />

wurde, hiess es in Israel: «Gott mit uns.»<br />

Und wenn <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> als der jüdische<br />

Menschensohn wiederkommt, heisst<br />

es in Israel ebenfalls: «Gott mit uns.»<br />

«Denn hier ist <strong>Immanuel</strong>», und das Land<br />

Israel gehört <strong>Immanuel</strong>, nicht der EU und<br />

auch nicht der UNO. NORBERT LIETH<br />

Israel in Gefahr<br />

Mark a. Gabriel<br />

Israel in Gefahr<br />

Seit Jahrzehnten versuchen massgebliche<br />

Staaten, allen voran die USA, das Nahost-<br />

Problem zu lösen. Entscheidend dabei ist<br />

der Konflikt zwischen der islamischen Welt<br />

und Israel, was auch in der Haltung des Iran<br />

deutlich wird – denn von Israel sind weder<br />

Iraner noch Schiiten betroffen. Die eigentliche<br />

Ursache liegt in der Lehre des Islam,<br />

was der Autor durch zahlreiche Quellen belegt.<br />

RESCH, Taschenbuch, 222 Seiten<br />

Bestell-Nr. 170069<br />

CHF 22.90, EUR 15.90<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013<br />

19


Israel<br />

BLICKFELD<br />

im Posterformat<br />

Ein Israelkalender der Extraklasse. 12 wunderschöne,<br />

stimmungsvolle Bilder begleiten Sie das Jahr hindurch und<br />

erinnern Sie an das Land, um das Gott selbst besorgt ist.<br />

«Das Land, in das du kommst, um es in Besitz zu nehmen …<br />

ist ein Land, um das sich der Herr, dein Gott, kümmert …»<br />

(5.Mo 11,10.12).<br />

Ein Muss für alle Israelfreunde! – Auch ein wunderbares<br />

Geschenk.<br />

Format: 60 x 47 cm<br />

Bestell-Nr. 341214, CHF 12.00, EUR 10.00<br />

20 <strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013


Israel - immer wieder ein<br />

besonderes Erlebnis!<br />

Beth-Shalom<br />

Israelreisen 2014<br />

Jerusalem intensiv<br />

9. bis 16. Februar 2014<br />

mit Peter Malgo<br />

Das Leben des<br />

Propheten Elia<br />

23. bis 30. März 2014<br />

mit Fredy Peter<br />

Frühlingsreise<br />

1. bis 11. Mai 2014<br />

mit Samuel Rindlisbacher<br />

Pfingstreise<br />

2. bis 12. Juni 2014<br />

mit Norbert Lieth<br />

Vier-Meere-Reise<br />

27. Juni bis 6. Juli 2014<br />

mit Conno Malgo<br />

Jugendreise<br />

3. bis 15. August 2014<br />

mit Nathanael Winkler<br />

Badeferien<br />

15. bis 24. August 2014<br />

mit Jonathan Malgo<br />

Aramäisch-<br />

Arabische Reise<br />

5. bis 13. Oktober 2014<br />

mit Elia Morise<br />

Wanderreise<br />

19. bis 29. Oktober 2014<br />

mit Thomas Lieth<br />

Aktiv-Reise<br />

2. bis 9. November 2014<br />

mit Nathanael Winkler<br />

Anmeldung & Infos<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013<br />

Schweiz:<br />

Ringwiesenstrasse 12a<br />

CH 8600 Dübendorf<br />

Tel. 0041 (0)44 952 14 18<br />

Fax 0041 (0)44 952 14 19<br />

Deutschland:<br />

Kaltenbrunnenstrasse 7<br />

DE 79807 Lottstetten<br />

Tel. 0049 (0)7745 8001<br />

Fax 0049 (0)7745 201<br />

E-Mail:<br />

reisen@beth-shalom.ch<br />

Internet:<br />

www.mnr.ch<br />

21<br />

www.beth-shalom.co.il


BLICKFELD<br />

RELIGION<br />

Ein Atheist, der Papst<br />

und der<br />

Glaube<br />

Der Papst antwortet einem<br />

atheistischen Journalisten<br />

auf Glaubensfragen und<br />

zeigt dabei, dass er selbst<br />

noch ein bisschen Nachhilfe<br />

nötig hätte.<br />

Eugenio Scalfaris ist ein 89-jähriger<br />

Journalist und war Abgeordneter<br />

der sozialistischen Partei Italiens.<br />

Nach eigenen Angaben sei er fasziniert<br />

von der Person Jesu von Nazareth, aber<br />

auch davon überzeugt, dass «Gott eine<br />

trostspendende Erfindung des menschlichen<br />

Verstandes» sei. In einem offenen<br />

Brief in der Zeitung Repubblica stellte<br />

Scalfaris Papst Franziskus einige Fragen<br />

und war überrascht, dass dieser ihm<br />

ebenfalls in einem offenen Brief antwortete.<br />

Scalfaris’ erste Frage lautete:<br />

«Erfährt ein Mensch, der nicht glaubt,<br />

den Glauben auch nicht sucht und im<br />

Sinne der Kirche sündigt, Vergebung<br />

durch Gott?» Die Antwort des Papstes<br />

lautete, dass Gottes Barmherzigkeit keine<br />

Grenzen kenne und diejenigen, die nicht<br />

glaubten, ihrem Gewissen gehorchen<br />

müssten. «Sünde ist, wenn man gegen<br />

das Gewissen handelt, auch für die, die<br />

nicht glauben.» Als guter Katholik meinte<br />

der Papst dann, dass der Glaube für ihn<br />

aus einer Begegnung mit <strong>Jesus</strong> wachse<br />

und er <strong>Jesus</strong> nicht ohne die (römischkatholische)<br />

Kirche habe treffen können.<br />

War das eine diplomatische Antwort,<br />

wollte der Papst damit niemandem auf<br />

die Füsse treten, keinen Anstoss erregen,<br />

Diskussionen aus dem Weg gehen, oder<br />

glaubt er das <strong>wirklich</strong>? Wie dem auch sei,<br />

als vermeintlicher «Stellvertreter Gottes<br />

auf Erden» befindet er sich mit dieser Stellungnahme<br />

nicht auf biblischem Boden.<br />

Es ist richtig, dass Gottes Barmherzigkeit<br />

keine Grenzen kennt. Aber da, wo der<br />

Mensch nicht glauben will, dementsprechend<br />

auch keine Busse zeigt und <strong>Jesus</strong><br />

<strong>Christus</strong> als Erlöser ablehnt, da kommt<br />

Gottes Barmherzigkeit nicht zur Wirkung.<br />

Gerade das Nicht-Glauben ist nach<br />

Jesu Worten Sünde: «Von Sünde, weil<br />

sie nicht an mich glauben» (Joh 16,9).<br />

Auch warnte <strong>Jesus</strong> diejenigen, die Ihn<br />

ablehnten, dass sie dann in ihrer Sünde<br />

sterben würden (Joh 8,21). Und mit der<br />

Geschichte des reichen Mannes und des<br />

armen Lazarus in Lukas 16 erklärt der<br />

Herr, dass es ein «Zu spät» geben kann.<br />

Gott ist unendlich barmherzig, aber<br />

nur über die Person des Herrn <strong>Jesus</strong><br />

<strong>Christus</strong>. Darum feiern wir Weinachten!<br />

Jeder, der Ihn anruft, wird gerettet, egal,<br />

welcher Herkunft er ist, wie schwer seine<br />

Sünden wiegen und wie gottlos er bislang<br />

gelebt hat. Es gibt keine Sünde, die Gott<br />

nicht vergeben würde, wenn man an<br />

Seinen Sohn glaubt. Diese Barmherzigkeit<br />

ist an den Glauben gebunden. Der<br />

Apostel Paulus erklärt in Römer 11,30:<br />

«Denn gleichwie auch ihr einst Gott<br />

nicht geglaubt habt, jetzt aber Barmherzigkeit<br />

erfahren habt …» Sie haben die<br />

Barmherzigkeit erfahren, indem sie den<br />

Unglauben ablegten und den Glauben<br />

annahmen. Gott ist absolut gerecht.<br />

Deshalb kann Er ohne den Glauben des<br />

Sünders an den Herrn <strong>Jesus</strong> keine Barmherzigkeit<br />

walten lassen. Sonst würde<br />

das ja bedeuten, dass Er Sünde einfach<br />

tolerieren würde.<br />

Auch die Äusserung, dass Sünde sei,<br />

wenn man gegen das Gewissen handle,<br />

ist nicht ganz nachvollziehbar. Manche<br />

haben ein schlechtes Gewissen, wenn<br />

sie einem Menschen die Wahrheit sagen<br />

müssen. Wenn sie dann lügen, haben sie<br />

dann keine Sünde begangen? Sünde ist,<br />

wenn man gegen Gottes Wort handelt.<br />

Und da wir alle Sünder sind, brauchen<br />

wir alle die Vergebung durch <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong>.<br />

So betonte der Apostel Paulus und an<br />

anderer Stelle auch die andern Apostel:<br />

«So sollt ihr nun wissen, ihr Männer und<br />

Brüder, dass euch durch diesen (<strong>Jesus</strong>)<br />

Vergebung der Sünden verkündigt wird»<br />

(Apg 13,38).<br />

Wenn der Glaube von Papst Franziskus<br />

aus der Begegnung mit <strong>Jesus</strong> erwachsen<br />

ist, wie er sagt, warum betont er<br />

dann nicht, dass dies für jeden Menschen<br />

entscheidend ist? Hätte der Papst Herrn<br />

Scalfaris in seinem hohen Alter diese<br />

biblischen Wahrheiten dargelegt, wäre<br />

sein Gewissen vielleicht bewegt worden.<br />

Und statt bloss von <strong>Jesus</strong> fasziniert zu<br />

sein, wäre er vielleicht zum Glauben an<br />

Ihn gekommen. So aber hört er – und<br />

mit ihm viele, die diesen Zeitungsartikel<br />

gelesen haben – aus dem Mund<br />

des Papstes höchstpersönlich lediglich<br />

die besänftigende Botschaft, dass doch<br />

eigentlich alles gut ist, auch wenn man<br />

nicht glaubt.<br />

NORBERT LIETH<br />

22 <strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013


GESCHICHTE<br />

Stille Nacht<br />

Die Geschichte des Weihnachtsliedes «Stille Nacht» zeigt, wie Gott in den Schwachen wirkt<br />

und Sein Evangelium allen Menschen frei anbietet.<br />

Das Lied «Stille Nacht! Heilige<br />

Nacht» wird auch als «das ewige<br />

Lied» bezeichnet. Tatsächlich<br />

gibt es wohl kein bekannteres Weihnachtslied<br />

als dieses. Dabei steht kein<br />

berühmter Texter oder Komponist als<br />

Schöpfer dahinter und kein gefeierter<br />

Sänger hat es uraufgeführt, und doch hat<br />

es die ganze Welt erobert. Heute wird<br />

es auf allen Kontinenten gesungen und<br />

ist in über 330 Sprachen und Dialekte<br />

übersetzt. Weihnachten ohne «Stille<br />

Nacht! Heilige Nacht» ist kaum denkbar!<br />

Begonnen hat alles so: Der Text des<br />

Liedes wurde vermutlich bereits 1816<br />

vom damaligen Hilfspriester Joseph Mohr<br />

in Form eines Gedichtes verfasst. Doch<br />

erst zwei Jahre später wurde es am 24.<br />

Dezember 1818 in der St. Nicola Kirche<br />

in Oberndorf bei Salzburg vorgetragen.<br />

Es heisst, dass die Orgel der Kirche<br />

defekt und darum nicht mehr spielbar<br />

gewesen sei. – Doch es war bereits der<br />

24. Dezember und eine Lösung musste<br />

her. So sei Joseph Mohr mit seinem Text<br />

zum Schullehrer Franz Gruber gegangen,<br />

mit der Bitte, hierfür eine Melodie<br />

für zwei Solostimmen samt Chor und<br />

Gitarren-Begleitung zu schreiben. Noch<br />

am selben Abend überbrachte Gruber<br />

seine einfache Komposition, sodass sie<br />

am Heiligabend in der Kirche unter<br />

grossem Beifall vorgetragen werden<br />

konnte. Zu dieser ursprünglich 6-strophigen<br />

Friedensbotschaft sang Mohr die<br />

Oberstimme und begleitete sie mit der<br />

Gitarre und Gruber sang den Bass. Ein<br />

Weihnachtslied war geboren, das von<br />

nun an seinen Lauf um die Welt nehmen<br />

und unzählige Herzen berühren sollte.<br />

Ungefähr 1800 Jahre zuvor hatte<br />

<strong>Jesus</strong> prophezeit, dass Sein Evangelium<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013<br />

in die ganze Welt getragen würde. Dazu<br />

trug nicht zuletzt auch dieses Lied bei.<br />

Aus einer Not heraus entstanden, doch<br />

vom Geist Gottes geleitet, erlangte ein<br />

unbedeutendes Lied Weltruhm. Gottes<br />

Grösse wird in diesem verhältnismässig<br />

einfachen Stück sichtbar.<br />

Sicherlich wäre das Lied samt seiner<br />

Interpreten bei «Deutschland sucht den<br />

Superstar» oder beim «Eurovision Song<br />

Contest» durchgefallen, doch Gottes<br />

Wort sagt: «Wer ist es, der den Tag geringer<br />

Anfänge verachtet?» (Sach 4,10).<br />

Er kann aus Unscheinbarem Grosses machen.<br />

Die Friedens- und Heilsbotschaft<br />

des Evangeliums Jesu findet tausend<br />

Wege, um die Herzen zu erreichen – so<br />

sehr liebt Gott die Welt!<br />

Die erste Strophe spricht von der<br />

himmlischen Ruhe. Gott weiss um die<br />

Unruhe, mit der jeder Mensch behaftet<br />

ist. Wer kennt sie denn noch, die <strong>wirklich</strong>e<br />

Ruhe? Ich hörte von einem Städter,<br />

der in den Schweizer Bergen Urlaub<br />

machte und die ganze Nacht den Motor<br />

seines Autos laufen liess, weil er die<br />

Ruhe nicht ertragen konnte. Wer von uns<br />

kennt nicht die Unruhe, die Gedanken an<br />

altes Unrecht wecken? Sünde und Schuld<br />

haben uns ruhelos gemacht, der Mensch<br />

ist ein Gejagter. Man hetzt durch die Welt<br />

und probiert alles aus. Doch unsere Seele<br />

ist solange unruhig in uns, bis sie Ruhe<br />

findet in Gott. Dafür ist <strong>Jesus</strong> geboren<br />

worden, um uns das zurückzubringen,<br />

was wir verloren haben. <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong><br />

sagt es so: «Kommt her zu mir alle, die<br />

ihr niedergedrückt und belastet seid: ich<br />

will euch Ruhe schaffen!» (Mt 11,28).<br />

In der zweiten Strophe wird besungen,<br />

wie uns mit der Geburt Jesu die<br />

rettende Stunde schlug. «Deine Stunde<br />

hat geschlagen!», klingt in unseren<br />

Ohren meistens negativ und man denkt<br />

unweigerlich an das eigene Ende, aber<br />

hier bedeutet es den Anfang zu einem<br />

neuen Leben. «Wer <strong>Jesus</strong> den Platz in der<br />

Mitte seines Lebens freimacht, wer Weihnachten<br />

in sein Herz lässt, der wird bald<br />

feststellen, dass er nichts aufgibt, wohl<br />

aber alles gewinnt.» (Karl-Rüdiger Durth)<br />

Im dritten Vers – wir stützen uns bei<br />

Text und Zählung auf die ursprüngliche<br />

Fassung – heisst es unter anderem: «Stille<br />

Nacht! Heilige Nacht! Die der Welt Heil<br />

gebracht. … Jesum in Menschengestalt.»<br />

Die grösste Rettungsaktion Gottes, die<br />

Welterlösung, begann ganz klein in der<br />

Menschwerdung des Sohnes Gottes.<br />

Einst stand ein kleiner Junge mit<br />

seiner Grossmutter vor einer Krippenlandschaft.<br />

Er bestaunte den Stall, die<br />

Hirten, Joseph und Maria, die Tiere und<br />

die Weisen aus dem Morgenland. Als der<br />

Junge die Figur sah, die den Herrn <strong>Jesus</strong><br />

als winziges Baby in der Krippe liegend<br />

darstellen sollte, sagte er erstaunt: «Oma,<br />

der liebe Gott ist aber klein!» Könnte die<br />

grenzenlos grosse Liebe Gottes noch besser<br />

zum Ausdruck kommen, als dadurch,<br />

dass der Ewige, der Schöpfer aller Dinge,<br />

ganz klein wird?<br />

Strophe vier huldigt der Liebe Gottes<br />

zu allen Völkern: «Stille Nacht! Heilige<br />

Nacht! Wo sich heut alle Macht väterlicher<br />

Liebe ergoss und als Bruder huldvoll<br />

umschloss <strong>Jesus</strong> die Völker der Welt.<br />

<strong>Jesus</strong>, die Völker der Welt.»<br />

Diese Strophe bringt auf den Punkt,<br />

was die Bibel im Johannesevangelium<br />

3,16 sagt: «Denn so (sehr) hat Gott die<br />

Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen<br />

Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt,<br />

nicht verloren geht, sondern ewiges Le­<br />

23


BLICKFELD<br />

ben hat.» Jeder Mensch auf dieser Welt ist<br />

Gegenstand der Liebe Gottes. – Auch Sie!<br />

Der Soldat Nico Ossemann, der im<br />

2. Weltkrieg am Afrikafeldzug teilnahm,<br />

berichtete über ein besonderes Erlebnis<br />

von 1942 an der Front:<br />

«Zwischen Weihnachten und Neujahr<br />

war es in unserem Frontabschnitt ruhig.<br />

Es sah so aus, als hätten beide Lager<br />

miteinander verabredet, zu Ehren des<br />

grossen Festes die Waffen beiseitezulegen.<br />

Gegen Mitternacht ertönte plötzlich<br />

aus verschiedenen Stützpunkten unserer<br />

Linie das Weihnachtslied ‹Stille Nacht,<br />

Heilige Nacht›. Auf der gegenüberliegenden<br />

Seite hörten wir anschliessend ganz<br />

deutlich das Lied in französischer Sprache.<br />

Aus den Stellungen der Engländer<br />

hörten wir dann bald aus der Ferne, zunächst<br />

noch zaghaft, dann aber lautstark,<br />

die englische Fassung: ‹Silent Night,<br />

Holy Night›. Alle drei Weihnachtschöre<br />

vereinigten sich zu einem einzigen Chor,<br />

der sich zum Himmel erhob und dort den<br />

gleichen Wunsch nach Frieden, Familie<br />

und Heimat erklingen liess. So mancher<br />

der Männer konnte sich der Tränen<br />

nicht erwehren. In jener Nacht konnte<br />

ich kein Auge schliessen, obwohl weit<br />

und breit kein Gefechtslärm zu hören<br />

war. Die Sehnsucht der dort an der Front<br />

stehenden Männer nach Frieden wurde<br />

deutlich spürbar.»<br />

Der fünfte Vers beschreibt, wie Gott<br />

der Welt durch Jesu Kommen Schonung<br />

verhiess. Schonung vor dem ewigen Gericht<br />

durch Vergebung. Keine Religion<br />

der Welt hat uns das zu bieten, was wir<br />

alle so dringend brauchen: Erlösung von<br />

der Schuld, Schonung vor den ewigen<br />

Konsequenzen. Es ist herrlich zu wissen,<br />

dass man seine Sünden loswerden kann,<br />

so viele derer auch sein mögen und so<br />

schwer sie auch wiegen mögen!<br />

Und schliesslich besingt die sechste<br />

und letzte Strophe, wie die Botschaft<br />

der «Heiligen Nacht» durch die Engel<br />

zuerst den Hirten kundgemacht wurde<br />

und dann die Menschen fern und nah<br />

erreichte: «<strong>Jesus</strong>, der Retter ist da, <strong>Jesus</strong>,<br />

der Retter ist da.» Dieser Lobpreis der<br />

Engel war die Initialzündung (die erste<br />

Zündung, die einen Motor zum laufen<br />

bringt) für die Botschaft «<strong>Jesus</strong>, der Retter<br />

ist da». Seitdem ist sie milliardenfach<br />

auf allerlei Weise verkündigt worden,<br />

unter anderem gerade auch durch das<br />

Weihnachtslied «Stille Nacht! Heilige<br />

Nacht.»<br />

Dieses Lied eint auch heute noch Menschen<br />

auf der ganzen Welt, und es drückt<br />

aus, was in einem jeden Menschenherzen<br />

zu finden ist – die tiefe Sehnsucht<br />

nach Frieden.<br />

<strong>Jesus</strong>, der Retter ist da! Weihnachten<br />

ist kein Traum für Träumer, kein Märchen<br />

für Kinder, sondern Gottes grosse<br />

Wirklichkeit. «Wer Weihnachten in sein<br />

Herz lässt, der wird bald feststellen,<br />

dass er nichts aufgibt, wohl aber alles<br />

gewinnt.» – Der Retter, <strong>Jesus</strong>, ist da,<br />

lassen Sie Ihn ein!<br />

NORBERT LIETH<br />

Neue Verteil-CD<br />

Stille Nacht<br />

Die neue Verteil-CD ist da. Erzählt wird die Geschichte<br />

der Entstehung des Liedes «Stille Nacht» und was es<br />

uns heute noch zu sagen hat. Ergänzt wird sie mit<br />

zwei wunderschönen Versionen dieses bekannten Liedes.<br />

Die CD ist evangelistisch und sehr geeignet zum Weitergeben.<br />

Nutzen Sie die Weihnachtszeit, um Ihre Freunde, Verwandten<br />

und Arbeitskollegen zu beschenken.<br />

Audio-CD, Bestell-Nr. 130081<br />

nur CHF 1.50, EUR 1.00<br />

24 <strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013


SERIE<br />

Verschiedene Meinungen zum<br />

Umgang des Neuen Testaments<br />

mit dem Alten Testament<br />

Wie das Neue Testament das Alte Testament benutzt.<br />

Teil 3.<br />

Es gibt, wie ich glaube, unter Gelehrten sieben verschiedene<br />

Ansichten zur Frage, wie das Neue Testament das<br />

Alte verwendet. Fünf davon möchte ich in diesem Artikel<br />

vorstellen (die ersten beiden finden Sie im <strong>Mitternachtsruf</strong><br />

11/2013). Beachten Sie, dass ich nur kurze und grobflächige<br />

Beschreibungen gebe und nicht auf die Abstufungen und Unterteilungen<br />

innerhalb eines Lagers eingehe.<br />

3. Sichtweise: Die des zeitgenössischen Judentums/des<br />

Judentums zur Zeit des zweiten Tempels: Die neutestamentlichen<br />

Autoren verliessen sich oft auf die Auslegungsprinzipien aus<br />

dem Judentum zur Zeit des zweiten Tempels, wie Midrasch<br />

oder Pescher, die alttestamentliche Stellen oft in einer Weise<br />

anwendeten, die nicht mit dem historisch-grammatischen<br />

Kontext der alttestamentlichen Stellen übereinstimmte. Der<br />

Bibelstudierende muss vor Augen haben, dass die Schreiber<br />

des Neuen Testaments nicht an moderne Auffassungen<br />

gebunden waren, wie das Alte Testament verwendet werden<br />

sollte. Stattdessen gebrauchten sie das Alte Testament, um zu<br />

beweisen, dass <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> der Messias und die Erfüllung des<br />

Alten Testaments war. Demnach waren die neutestamentlichen<br />

Verfasser nicht an die historisch-grammatische Hermeneutik (s.<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> 11/2013, S. 25) gebunden, um die Verbindung<br />

zwischen dem Alten und dem Neuen Testament zu zeigen.<br />

(Hauptvertreter: Peter Enns; Richard Longenecker.)<br />

4. Sichtweise: Das Neue deutet das Alte Testament um:<br />

Das <strong>Christus</strong>-Ereignis bedeutet jetzt, dass alttestamentliche<br />

Abschnitte und Themen über physische und nationale<br />

Angelegenheiten umgedeutet worden sind, um auf höhere<br />

geistliche Realitäten und Wahrheiten hinzuweisen, die<br />

im Neuen Testament offenbart werden. So wird das Neue<br />

Testament als der göttliche Ausleger und Umdeuter des Alten<br />

Testaments betrachtet. Es ist die Linse, durch die man das<br />

Alte Testament betrachten muss. Man sollte nicht mit dem<br />

Alten Testament beginnen, um es zu verstehen; man muss mit<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013<br />

dem Neuen Testament beginnen, um das Alte Testament zu<br />

verstehen. (Hauptvertreter: George Ladd.)<br />

5. Sichtweise: Die Kanonische: Die kanonische Sichtweise<br />

behauptet, dass die Absicht alttestamentlicher Texte tiefer und<br />

klarer wurde, als sich die Parameter des Kanons erweiterten.<br />

Während sie Teil der grösser werdenden kanonischen Literatur<br />

wurden, erhielten die älteren Texte der Bibel aufgrund der<br />

wachsenden Erkenntnis ihre Bedeutung. Also hat das Neue<br />

Testament die Priorität, wenn man die Bedeutung des Alten<br />

Testaments darlegt. (Hauptvertreter: Bruce Waltke.)<br />

6. Sichtweise: Inspirierte Subjektivität (oder: inspirierter<br />

sensus plenior): Diese Sichtweise meint, dass alttestamentliche<br />

Stellen nur die eine Bedeutung haben, die man bei Verwendung<br />

der historisch-grammatischen Hermeneutik auch auffindet.<br />

Aber die inspirierten neutestamentlichen Autoren gebrauchten<br />

manchmal alttestamentliche Stellen auf eine Weise, die nicht mit<br />

der ursprünglichen Bedeutung der alttestamentlichen Stellen<br />

übereinstimmt. Demnach benutzten die Autoren des Neuen<br />

Testaments alttestamentliche Abschnitte subjektiv und auf eine<br />

nicht-wörtliche Weise, um neue Offenbarungen zu vermitteln,<br />

die die Absicht oder Erkenntnis der alttestamentlichen<br />

Verfasser überstiegen. Diese subjektive Methode beschränkt<br />

sich allerdings nur auf die Autoren des Neuen Testaments, weil<br />

sie inspiriert waren, und ist für andere Christen nicht erlaubt,<br />

weil sie nicht inspiriert sind. (Hauptvertreter: Robert Thomas;<br />

John Walton.)<br />

7. Sichtweise: Die Auswählende: Diese Sichtweise<br />

kombiniert einige der in der letzten und dieser Ausgabe<br />

erwähnten und glaubt, dass verschiedene Methoden nötig<br />

sind, um das komplexe Thema von der neutestamentlichen<br />

Verwendung des Alten Testaments zu erfassen. (Hauptvertreter:<br />

Darrell Bock; Douglas Moo.)<br />

DR. MICHAEL J. VLACH<br />

Zuerst erschienen auf theologicalstudies.org; Michael J. Vlach<br />

ist Professor für Theologie am Master’s Seminary in Sun Valley,<br />

Kalifornien und Autor des Buches Has the Church Replaced Israel?<br />

(Broadman & Holman).<br />

25


MISSIONSWERK<br />

INTERVIEW<br />

«Eine Live-Sendung<br />

würde das Programm<br />

beleben»<br />

Das RNH-Team: Andreas Klinner, Esther Roos, Govert Roos und Elia Morise<br />

VON RENÉ MALGO, DÜBENDORF (ZÜRICH)<br />

Das Motto von Radio Neue Hoffnung<br />

lautet: «So kommt der Glaube<br />

aus dem Hören, das Hören aber<br />

durch das Wort Christi» (Röm 10,17).<br />

Und so sendet RNH 24 Stunden täglich,<br />

rund um die Uhr, in den verschiedensten<br />

Sprachen über Satellit und Internet, um<br />

unzählige Haushalte weltweit mit dem<br />

Evangelium und der Botschaft von Jesu<br />

Wiederkunft zu erreichen. Ein Interview<br />

mit den beiden verantwortlichen Mitarbeitern<br />

im <strong>Mitternachtsruf</strong>-Studio für<br />

Radio Neue Hoffnung.<br />

Wie sieht ein typischer Arbeitstag im<br />

Studio aus?<br />

Govert Roos: Als Erstes stelle ich<br />

den Computer an und schalte den<br />

Satellitenempfänger ein, um zu kont­<br />

rollieren, ob das Programm auch läuft.<br />

Andreas Klinner: Es kommt natürlich<br />

auf den Tag an. Die Frage, die sich<br />

immer wieder stellt: Was ist jetzt das<br />

Wichtigste, für den heutigen Tag, für<br />

diese Woche, was erledigt werden<br />

muss? Das gehe ich als Erstes an.<br />

Govert Roos: Wir arbeiten nicht nur<br />

für RNH. Das ist nur ein Teil. Es gibt<br />

auch CDs, die wir herstellen. So muss<br />

immer wieder neu der Live-Ring hergestellt<br />

werden. Dann habe ich auch<br />

noch andere Studio-Projekte, wie die<br />

Stille-Nacht-CD. Aber wir sitzen schon<br />

90 % des Arbeitstages am PC.<br />

Andreas Klinner: Ausserdem produzieren<br />

wir CDs, wenn jemand im<br />

Verlag <strong>Mitternachtsruf</strong> eine RNH-<br />

Botschaft auf CD bestellt. Ich habe<br />

eine gewisse Datenbank an RNH-CDs,<br />

aber es gibt doch einige über RNH<br />

ausgestrahlte Botschaften, die noch<br />

nicht auf CD sind. Es kommt auch<br />

darauf an, wie viele CD-Wünsche bei<br />

uns im Studio eingehen. Wenn’s viele<br />

gibt, sind wir natürlich viel mit der<br />

CD-Herstellung beschäftigt.<br />

Govert Roos: In der Regel kann man<br />

sagen, dass wir versuchen, auf die<br />

Wünsche unserer Freunde einzugehen,<br />

wenn’s denn machbar ist. Wie<br />

es heisst: «Der Kunde ist König.» Ein<br />

grosser Arbeitsbereich ist natürlich<br />

auch die Musik in der Gemeinde am<br />

Wochenende oder an Konferenzen.<br />

Und meine Frau Esther macht die<br />

sogenannten Playlisten für das Programm,<br />

sodass RNH rund um die Uhr<br />

läuft, auch wenn wir schlafen.<br />

Andreas Klinner: Ausserdem muss der<br />

Audio-Bereich der <strong>Mitternachtsruf</strong>-<br />

Homepage immer mit den Sonntagspredigten<br />

gefüttert werden, die wir<br />

dafür aufbereiten. Und demnächst<br />

werden wir an unser sehr umfangreiches<br />

Predigt-Archiv herangehen, um<br />

zu sehen, was wir aus der Geschichte<br />

des <strong>Mitternachtsruf</strong> ausstrahlen können.<br />

Aber um all die Botschaften zu<br />

durchforsten, braucht es Zeit.<br />

Govert Roos: In den vergangenen<br />

zwei Jahren wurden über 4.000<br />

Tonaufnahmen digitalisiert. Zum Teil<br />

stammen die Aufnahmen aus den<br />

1950er Jahren.<br />

Gibt es viele Anfragen für über RNH ausgestrahlte<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong>-Botschaften<br />

auf CD?<br />

Govert Roos: Wir bekommen praktisch<br />

jeden Tag Anfragen.<br />

Andreas Klinner: Insgesamt ist es<br />

aber nicht viel, aber man kann schon<br />

sagen täglich.<br />

Welche Änderungen sind für das kommende<br />

Jahr für Radio Neue Hoffnung<br />

geplant?<br />

Govert Roos: Neu geplant sind italienische,<br />

französische und portugiesische<br />

Sendungen. Zusätzlich soll’s neue<br />

deutschsprachige Programme von Roger<br />

Liebi und aus unserem Studio geben.<br />

Andreas Klinner: Das neue Programm<br />

aus unserem Studio ist eine<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong>-Bibelkunde, genannt<br />

26 <strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013


BiKu. In welcher Art es genau durchgeführt<br />

wird, müssen wir teilweise<br />

noch besprechen.<br />

Govert Roos: Sicher sind auf jeden<br />

Fall die französischen Sendungen und<br />

die tägliche Stunde mit Roger Liebi.<br />

Wir bereiten gerade die Predigten<br />

für einstündige Programme vor und<br />

haben schon einige Monate zusammen.<br />

BiKu ist noch nicht so weit, da<br />

wir noch einige Aufnahmen machen<br />

müssen. Es ist also noch nicht ganz<br />

sicher, ob es schon ab dem 1. Januar<br />

klappt.<br />

In wie vielen Sprachen insgesamt gibt<br />

es Programme?<br />

Govert Roos: Sieben Sprachen, nämlich<br />

Deutsch, Englisch, Spanisch,<br />

Arabisch, Hebräisch, Russisch und<br />

Farsi. Und ab nächstem Jahr kommt<br />

dann hinzu: Französisch, Italienisch,<br />

Portugiesisch.<br />

Was erhofft ihr euch von den neuen<br />

Programmen?<br />

Govert Roos: Wir hoffen, dass das<br />

Angebot breiter gefächert wird.<br />

Andreas Klinner: Und dass dadurch<br />

die Zuhörerschaft wächst und wir<br />

möglichst viele erreichen. Leider<br />

haben wir keine Live-Sendung. Das<br />

sind sozusagen Konserven, die wir<br />

zubereiten. Aber sie haben ihren<br />

Stellenwert, letztlich mit dem Ziel,<br />

Gläubige, die in ihrem Umfeld keine<br />

Gemeinde finden, mit geistlicher<br />

Nahrung zu versorgen. Sie sollen<br />

darauf hingewiesen werden, dass das<br />

Kommen Jesu nahe ist und dass dementsprechend<br />

auch unser geistliches<br />

Leben sein sollte. Dazu geben die<br />

Botschaften Hilfestellung.<br />

Gab es schon Ideen und Gedanken zu<br />

Live-Sendungen?<br />

Andreas Klinner: Ideen hatten wir<br />

schon. Aber es fehlt da an einem<br />

zusätzlichen Mitarbeiter.<br />

Govert Roos: Live-Sendungen, das ist<br />

unser Wunschtraum. Wahrscheinlich<br />

wäre auch ein zusätzlicher Mitarbeiter<br />

zu wenig. Aber man könnte ein<br />

Zeitfenster einplanen, von 10:00 bis<br />

12:00, oder mittags zwei Stunden.<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013<br />

Bei Aufnahmen im Studio: Govert Roos und Elia Morise<br />

Das wäre dann live, dann könnten die<br />

Leute anrufen.<br />

Andreas Klinner: Ich dachte spontan<br />

an eine halbe Stunde. Eine Live-Sendung<br />

würde das Programm beleben,<br />

aber ich weiss nicht, ob der geistliche<br />

Nutzen <strong>wirklich</strong> höher wäre.<br />

Abgesehen von Live-Sendungen, gibt es<br />

noch weitere «Wunschträume»?<br />

Andreas Klinner: Ein von den Zuhörern<br />

oft vorgebrachter Wunsch<br />

ist, dass wir mehr Programmdetails<br />

anbieten. Was kommt heute? Dass wir<br />

dazu ein Programm rausgeben. Oder<br />

vielleicht einen Newsletter.<br />

Govert Roos: Aber auch das übersteigt<br />

momentan leider unsere Kapazität.<br />

Mit welchen externen Programmpartnern<br />

arbeitet RNH?<br />

Govert Roos: Mit der <strong>Mitternachtsruf</strong>-Radiostation<br />

in Übersee, Uruguay<br />

oder auch mit dem Bibelcenter<br />

Breckerfeld, mit Telling the Truth,<br />

Insight for Living und Jerusalem<br />

Assembly. Marc Stolp, unser Mitarbeiter<br />

im Verlag und in der Administration<br />

des <strong>Mitternachtsruf</strong>,<br />

verhandelt meistens mit unseren<br />

Programmpartnern.<br />

Andreas Klinner: Weitere Programmpartner<br />

sind auch das EBTC Berlin<br />

oder der Gemeindehilfsbund.<br />

Welche Kriterien muss ein auswärtiges<br />

Werk erfüllen, damit wir sein Programm<br />

auf RNH ausstrahlen?<br />

Govert Roos: Es muss schon ein bisschen<br />

auf unserer Linie sein.<br />

Andreas Klinner: 100%ige Deckung<br />

ist natürlich nie da.<br />

Gibt es manchmal Hörerreaktionen?<br />

Govert Roos: Ja, schon. Aber es könnte<br />

ein bisschen mehr sein, finde ich<br />

persönlich.<br />

Andreas Klinner: Bei telefonischen<br />

Bestellungen im Verlag nehmen einige<br />

unserer Freunde ab und zu Bezug<br />

auf RNH und wünschen uns Gottes<br />

Segen.<br />

Govert Roos: Für die externen Programme<br />

bekommen wir die Reaktionen<br />

natürlich nicht, sondern nur auf<br />

das, was aus unserem Studio kommt.<br />

Was sind eure Wünsche für das kommende<br />

Jahr mit RNH?<br />

Govert Roos: Ich wünsche mir etwas<br />

mehr Hörer-Reaktionen.<br />

Andreas Klinner: Bessere Computer<br />

wären nicht schlecht.<br />

Govert Roos: Ja. Unsere Computer<br />

stossen gerade an ihre Grenzen. Und<br />

nicht vergessen: Die Radioarbeit ist<br />

der Ursprung des <strong>Missionswerk</strong>es<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong>. Darum schlägt mein<br />

Herz schon sehr fürs Radio.<br />

Andreas Klinner: Ja.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Radio Neue Hoffnung im Internet:<br />

www.rnh.de<br />

27


MISSIONSWERK<br />

Der Verbus im Einsatz<br />

BRASILIEN<br />

Eine ungeplant lange Missionsreise<br />

VON REINHOLD UND TRAUDI FEDEROLF,<br />

PORTO ALEGRE (RIO GRANDE DO SUL)<br />

Am 10. Juni liessen wir unser Haus<br />

zurück und machten uns mit dem<br />

Verbus auf eine mehrmonatige<br />

Missionsreise bis Ende Oktober. Diese<br />

Reise entstand auch ein wenig aus der<br />

Not heraus. Als es bei uns in Porto Alegre,<br />

im Süden Brasiliens, kälter wurde,<br />

brach Traudi regelrecht zusammen und<br />

konnte fast nicht mehr aufstehen. – Das<br />

ist typisch für das chronische Erschöpfungssyndrom.<br />

– Dieser Umstand trug<br />

mit zur Entscheidung bei, dass wir<br />

gemeinsam in den wärmeren Norden<br />

Brasiliens aufbrachen, und zwar früher<br />

als Reinhold seine Missionsreise ursprünglich<br />

geplant hatte. Und tatsächlich<br />

kehrten mit zunehmenden Temperaturen<br />

auch Traudis Kräfte zurück. Die Reise<br />

in den Norden dauerte länger als uns<br />

lieb war. Kleinere Pannen führten uns<br />

mehrfach in Autowerkstätten. Wenn man<br />

unterwegs ein Quietschen, Zischen oder<br />

Klopfen überhört, steht man mit dem<br />

Verbus plötzlich mitten in der Prärie, und<br />

wo findet man dann einen Mechaniker<br />

oder ein Ersatzteil? Unser Ziel war Santa<br />

Cruz Cabrália im Süden Bahias, genau<br />

dort, wo vor mehr als 500 Jahren die Portugiesen<br />

zum ersten Mal landeten. (Der<br />

brasilianische Bundesstaat Bahia gehört<br />

zum südlichsten Teil der sogenannten<br />

Region Nordosten.) Gleich am zweiten<br />

Tag bekamen wir Besuch; und was für<br />

ein mutmachendes Erlebnis: eine Gruppe<br />

Christen aus bibeltreuen Gemeinden<br />

konnte es fast nicht glauben, dass der<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> «live» gekommen war.<br />

Sie berichteten, dass sie schon jahrelang<br />

in jedem Gottesdienst für uns beteten.<br />

So konnte Reinhold mehrere Vorträge in<br />

ihren Gemeinden halten, während Traudi<br />

jeweils den Büchertisch betreute. Sie<br />

empfahlen uns weiter und wir besuchten<br />

verschiedene Städte, wo wir noch nie<br />

zuvor gewesen waren. Die Erfahrungen,<br />

die wir in diesen Monaten machten,<br />

waren «unbezahlbar». Es stellte sich<br />

heraus, dass besonders<br />

eine Nachfrage<br />

nach guten, preiswerten<br />

Bibeln und<br />

nach Kindermaterial<br />

da war. – Da wir die<br />

Bibeln zum Teil zum<br />

Einkaufspreis weitergeben,<br />

sind wir für<br />

jede Unterstützung<br />

dankbar. – Manchmal<br />

war es unumgänglich,<br />

auch an etwas gefährlicheren Stellen<br />

unseren Bus zu parken und dort zu übernachten.<br />

Immerhin, solche Situationen<br />

trieben dann vermehrt ins Gebet. – Zur<br />

Zeit der Abfassung dieser Nachricht<br />

stehen wir nicht weit von Brasiliens<br />

Hauptstadt Brasília entfernt, wo Reinhold<br />

an einem Freitagabend und Samstag ein<br />

6-8-Stunden-Seminar über biblische<br />

Prophetie hält. Wir sind dankbar für<br />

Gebet und merken doch, dass wir langsam<br />

älter werden. Nächstes Jahr feiern<br />

wir unsere 40 Jahre in der Mission!<br />

Während unserer Reise hatte Traudi mit<br />

einer schmerzhaften Blaseninfektion<br />

zu kämpfen und brauchte einen Arzttermin.<br />

Alles in allem waren und sind<br />

wir gerne unterwegs, um Gottes Wort<br />

zu verbreiten. Wie könnte es<br />

auch anders sein? «Herr, zu<br />

wem sollten wir gehen? Du<br />

hast Worte ewigen Lebens!»<br />

(Joh 6,68).<br />

Erfahren Sie mehr über die<br />

Missionsarbeit in Südamerika im<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> Übersee, der alle<br />

zwei Monate erscheint. Kostenlos!<br />

Bestellen Sie die Zeitschrift jetzt<br />

beim Verlag <strong>Mitternachtsruf</strong>.<br />

28 <strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013


LESERBRIEFE<br />

Danke<br />

Ich möchte danken für alle Informationen,<br />

Hinweise und Hilfen, die unsere<br />

Zeit betreffen und auch zum besseren<br />

Verständnis des Wortes Gottes beitragen.<br />

Ich denke dabei auch an die letzten<br />

Ausgaben des <strong>Mitternachtsruf</strong> und der<br />

Nachrichten aus Israel, zum Beispiel die<br />

Informationen über Organspende oder<br />

über den «Endzeitlichen Abfall»; sehr<br />

wertvoll auch die Ausführungen von<br />

Dave Hunt über «Gottes auserwähltes<br />

Volk» (Nachrichten aus Israel); und so<br />

gibt es vieles, was man aufzählen kann.<br />

Gerade in unserer Zeit ist es so wichtig,<br />

Gottes Wort recht zu verstehen und die<br />

Zeichen der Zeit richtig einzuordnen.<br />

Herzlichen Dank für Ihre Mithilfe dazu<br />

und Gottes Segen für Ihre Arbeit.<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013<br />

KARL-HEINZ SALEWSKI, SIEGEN<br />

Antizionistische<br />

Verschwörungsfanatiker<br />

Zur Zeit scheinen die Verschwörungsfanatiker<br />

sich wieder «warmzulaufen»,<br />

da sie meinen, zum Anlass des<br />

Ausbruchs des 1. Weltkriegs vor fast<br />

100 Jahren wieder einmal die Menschen<br />

mit ihren Phantasien verrückt machen<br />

zu müssen. Sogar Christen stimmen da<br />

mit ein. Erst heute früh habe ich auf<br />

einem amerikanischen Sender die Behauptung<br />

eines christlichen Professors<br />

gehört, dass an beiden Weltkriegen und<br />

9/11 die, wie er sie nannte, «Zionisten»<br />

schuld waren und im Falle von WK I<br />

und WK II bewusst die Welt ins Unglück<br />

stürzten, nur um das Land Israel<br />

zu gründen. 9/11 soll nun dazu geführt<br />

haben, dass «Zionisten» einen Vorwand<br />

haben, das Kräfteverhältnis im mittleren<br />

Osten zugunsten Israels zu verschieben.<br />

Das Land Israel benötigen die von den<br />

Verschwörern «Zionisten» genannten<br />

Gruppen angeblich, um eine «jüdische<br />

Weltherrschaft» aufzurichten. Mich<br />

persönlich hat es sehr traurig gemacht,<br />

dass sogar Menschen, die offen <strong>Jesus</strong> als<br />

ihren Herrn bekennen, so etwas sagen.<br />

DR. KARSTEN NORDHOFF, MAGDEBURG<br />

Könnte die Gemeinde den Aufstieg des<br />

Antichristen miterleben?<br />

S<br />

eit einiger Zeit schon geht mir etwas<br />

im Kopf herum: Ich bin ganz damit<br />

einverstanden, dass die Entrückung der<br />

Gemeinde vor der Trübsal stattfinden<br />

wird. Aber ich denke, dass wir, die Christen,<br />

vielleicht den Aufstieg des Antichristen,<br />

als Chef von Europa, dem wieder<br />

hergestellten römischen Reich, sehen<br />

werden. Die Trübsale werden beginnen,<br />

sobald er einen Bund mit Israel schliessen<br />

wird, d.h. am Anfang der Woche; und<br />

dazu muss er gut installiert sein. Ich lege<br />

Ihnen einen Artikel bei, den ich gefunden<br />

habe. Darin steht unter anderem:<br />

«Winston Churchill erklärte: ‹Die Hoffnungen<br />

auf Frieden und menschlichen<br />

Fortschritt sind düster und ungewiss,<br />

ausser es käme eine durchgreifende<br />

Super-Weltregierung zustande.› Albert<br />

Einstein: ‹Der Wunsch der Menschheit<br />

nach Frieden kann nur erfüllt werden<br />

durch eine Weltregierung …› Ein Generalsekretär<br />

der NATO erklärte: ‹Wir<br />

wollen nicht ein zusätzliches Komitee,<br />

es gibt deren schon zu viele. Wir wollen<br />

einen Mann mit genügend Format, dem<br />

sich alle fügen werden und der es schaf­<br />

fen wird, uns aus der wirtschaftlichen<br />

Flaute, in der wir versinken, herauszuhelfen.<br />

Schicken Sie uns einen solchen<br />

Mann! Er komme von Gott oder dem Teufel,<br />

wir werden ihn akzeptieren!› … Die<br />

Bibel nennt diese Person Antichrist oder<br />

falscher Messias. Dieser teuflisch fähige<br />

Übermensch bereitet sich zu erscheinen.<br />

Er wirft schon seine Schatten voraus in<br />

den Versammlungen der UNO. Dieser<br />

Weltherrscher wird ein schreckliches<br />

Regiment errichten, eine totale Kontrolle<br />

usw., eine fürchterliche Herrschaft. Ein<br />

Wort, das heute auf den Lippen aller<br />

politischen und internationalen Leaders<br />

ist: Die Globalisierung.»<br />

GÉRARD GUÉMARD,<br />

BELLEGARDE SUR VALSERINE<br />

Hinweis zu «Leserbriefe»<br />

Ab der nächsten Ausgabe wird diese<br />

Rubrik wegfallen und durch eine neue<br />

Rubrik ersetzt, die Gebetsanliegen<br />

und Kurzinformationen des weltweiten<br />

<strong>Missionswerk</strong>es <strong>Mitternachtsruf</strong> umfasst.<br />

Bibelwoche 02. bis 07.02.2014<br />

mit Jan Eisses<br />

Thema: Das Buch Daniel<br />

Die Woche findet statt im<br />

Freizeit- und Erholungs heim Siegwinden 2<br />

DE 36166 Haunetal<br />

Sonntag, Anreise ab 17:00. Versammlungen jeweils<br />

10:00, 15:30 und 19:30.<br />

Interessenten können sich direkt im Freizeitheim informieren.<br />

Tel: 0049 6673 789, E-Mail: info@siegwinden.de<br />

29


VORSCHAU/IMPRESSUM<br />

NACHGEFRAGT<br />

Die nächste Ausgabe erscheint am<br />

10.12.2013, mit u.a. diesem Thema*:<br />

Gibt der Heilige Geist heute<br />

noch Offenbarungen?<br />

*Änderungen vorbehalten<br />

<strong>Mitternachtsruf</strong><br />

www.mitternachtsruf.ch<br />

GRÜNDER Wim Malgo (1922-1992)<br />

VORSTAND Peter Malgo, Norbert Lieth, Conno Malgo,<br />

Jonathan Malgo<br />

SCHWEIZ <strong>Missionswerk</strong> <strong>Mitternachtsruf</strong>,<br />

Ringwiesenstr. 12a, 8600 Dübendorf, Tel: (0041) 044 952<br />

14 14, Fax: (0041) 044 952 14 11, E-Mail: post@mnr.ch<br />

DEUTSCHLAND <strong>Mitternachtsruf</strong> Zweig Deutschland e.V.,<br />

Kaltenbrunnenstr. 7, 79807 Lottstetten, Tel: (0049) 07745<br />

8001, Fax: (0049) 07745 201, E-Mail: post@mnr.ch<br />

ORGAN Der «<strong>Mitternachtsruf</strong>» erscheint monatlich. Er<br />

ist aus serdem in englischer, französischer, holländischer,<br />

italienischer, portugiesischer, rumänischer, spanischer,<br />

tschechischer und ungarischer Sprache erhältlich.<br />

E-MAIL an einen Mitarbeiter: vorname.nachname@mnr.ch<br />

REDAKTION (siehe Adressen Schweiz und Deutschland)<br />

E-Mail: redaktion@mnr.ch<br />

LAYOUT (siehe Adressen Schweiz und Deutschland)<br />

E-Mail: layout@mnr.ch<br />

SEELSORGERLICHE FRAGEN (siehe Adresse Schweiz)<br />

Tel: (0041) 044 952 14 08, E-Mail: seelsorge@mnr.ch<br />

ADMINISTRATION, VERLAG UND ABONNEMENTS<br />

(siehe Adressen Schweiz und Deutschland)<br />

E-Mail: verlag@mnr.ch<br />

ISRAELREISEN (siehe Adressen Schweiz und Deutschland)<br />

E-Mail: reisen@beth-shalom.ch<br />

BUCHHALTUNG (siehe Adresse Schweiz)<br />

E-Mail: buchhaltung@mnr.ch<br />

Treuhandstelle: HWT, 8602 Wangen<br />

STUDIO (siehe Adresse Schweiz) E-Mail: studio@mnr.ch<br />

ARABISCHE ABTEILUNG (siehe Adresse Deutschland)<br />

SENIORENZENTRUM ZION<br />

Ringwiesenstr. 14, 8600 Dübendorf, Tel: (0041) 044 802<br />

18 18, Fax: (0041) 044 802 18 19,<br />

E-Mail: post@seniorenzentrum-zion.ch<br />

BEGEGNUNGSZENTRUM<br />

E-Mail: begegnungszentrum@mnr.ch,<br />

Tel: (0041) 044 952 14 68, Fax: (0041) 044 952 14 11<br />

HOTEL BETH-SHALOM P.O.Box 6208, Haifa-Carmel<br />

31061, Israel, Tel: (00972) 04 8373 480, Fax: (00972)<br />

04 8372 443, E-Mail: beth-shalom-israel@mnr.ch<br />

EINZAHLUNGEN Schweiz: Postfinance<br />

IBAN: CH45 0900 0000 8004 7476 4, BIC: POFICHBEXXX<br />

oder ZKB IBAN: CH73 0070 0115 2004 7251 9,<br />

BIC: ZKBKCHZZ80A<br />

Deutschland: Sparkasse Hochrhein, Waldshut<br />

Konto-Nr. 06600530, BLZ: 684 522 90<br />

IBAN: DE33 6845 2290 0006 6005 30, BIC: SKHRDE6W<br />

Österreich: Allgemeine Sparkasse Oberösterreich, Linz<br />

IBAN: AT33 2032 0000 0011 8902, BIC: ASPKAT2LXXX<br />

HERSTELLUNG GU-Print AG, Zürich<br />

Der regelmässige Bezug der Zeitschrift in der Schweiz,<br />

Deutschland und Österreich bedingt Kosten von jährlich<br />

CHF 24.00 / EUR 15.00. Übrige Länder: Preis auf Anfrage<br />

ZWEIGSTELLEN-VERZEICHNIS<br />

www.mitternachtsruf.ch/mrweltweit.php<br />

Eingedenk dessen, dass alle menschliche Erkenntnis<br />

Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die Autoren eigenverantwortlich<br />

ihre persönliche Sicht dar.<br />

INITIALEN DER AUTOREN IN DIESER AUSGABE<br />

mnr = <strong>Mitternachtsruf</strong>; rem = René Malgo<br />

Kurt Schmidli,<br />

Garagist, Ältester der<br />

Gemeinde <strong>Mitternachtsruf</strong><br />

«<strong>Jesus</strong><br />

wird Sein<br />

Versprechen<br />

einlösen!»<br />

Wie sind Sie zum Glauben an<br />

<strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong> gekommen?<br />

Ich durfte in einem christlichen Elternhaus aufwachsen<br />

und wurde in jungen Jahren schon mit<br />

dem Evangelium konfrontiert. Als ich ungefähr 10<br />

Jahre alt war, bekehrte ich mich bei einer Evangelisation<br />

zu <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong>.<br />

Was sind Ihre drei Lieblingsbücher,<br />

abgesehen von der Bibel?<br />

Bücherlesen ist nicht meine Stärke. Wobei, in den<br />

Ferien, wenn ich so richtig Zeit habe, lese ich gerne.<br />

Das Buch von John R. Cross, Bist du der Einzige,<br />

der nicht weiss, was geschehen ist, ist mir in<br />

sehr guter Erinnerung. Auch zum Weitergeben sehr<br />

geeignet.<br />

Welches Buch der Bibel lesen Sie<br />

am liebsten? Und warum?<br />

Das Johannesevangelium ist mir sehr lieb geworden<br />

und hat mich immer wieder staunen lassen.<br />

Schon im ersten Kapitel zeigt uns Johannes die<br />

Grösse und Allmacht unseres Gottes, der Mensch<br />

wurde in <strong>Jesus</strong> <strong>Christus</strong>, uns zu erlösen … welch<br />

eine Liebe! Aber grundlegend freue ich mich über<br />

Sein ganzes Wort, wie es in Psalm 119,162 geschrieben<br />

steht.<br />

Welche historische Person des Christentums<br />

schätzen Sie am meisten? Und warum?<br />

Den Apostel Paulus. Seine Selbstaufopferung,<br />

Standhaftigkeit, Hingabe und Treue etc. gibt mir<br />

immer wieder Kraft und Mut für mein Christsein.<br />

Was kommt Ihnen in den Sinn,<br />

wenn Sie das Versprechen Jesu<br />

hören: «Ja, ich komme bald»?<br />

<strong>Jesus</strong> wird Sein Versprechen einlösen! Ich freue<br />

mich, dabei sein zu dürfen, wenn Er kommt. Bei<br />

dem Herrn ist ein Tag wie 1000 Jahre und wiederum<br />

1000 Jahre wie ein Tag (2.Petr 3,8).<br />

Woran denken Sie beim Begriff «Apokalypse»?<br />

An eine schreckliche Gerichtszeit, die zwischen<br />

der Entrückung der Gemeinde und dem Wiederkommen<br />

unseres Herrn auf dem Ölberg stattfinden<br />

wird.<br />

Wenn Sie eine Sache in der Welt<br />

ändern könnten, was wäre das?<br />

Dass alle Menschen Johannes 3,16 erleben dürften.<br />

Denn Gott will nicht den Tod des Gottlosen,<br />

sondern dass er sich bekehrt und lebt! (Hes<br />

33,11).<br />

30 <strong>Mitternachtsruf</strong> Dezember 2013


Neu!<br />

Das neue Buch von Norbert Lieth<br />

Spuren im Leben Davids<br />

Jedes Menschenleben hinterlässt Spuren<br />

– Spuren des Segens oder Spuren<br />

des Verderbens. Auch in der Bibel finden<br />

wir diese Spuren. Dort sind es jedoch keine<br />

gewöhnlichen Spuren, sondern Spuren mit<br />

seelsorgerlichen und prophetischen Komponenten.<br />

Beides sehen wir in ausgeprägter<br />

Weise in der Person und im Leben Davids.<br />

Die Bibel bezeichnet ihn als «Mann nach<br />

dem Herzen Gottes». So ist es nicht verwunderlich,<br />

dass Gott ihn gebraucht, um durch<br />

Spuren in seinem Leben prophetisch auf<br />

das Leben, Leiden, Sterben und Auferstehen<br />

Jesu hinzuweisen. Ja, diese Spuren führen<br />

noch weiter: bis hin ins Königreich Jesu<br />

Christi, ins Tausendjährige Reich.<br />

Norbert Lieth entdeckte jedoch noch zahlreiche<br />

andere prophetische Spuren, und<br />

zwar bei denjenigen, die Davids Lebensweg<br />

kreuzten. So zum Beispiel Absalom, der<br />

bildhaft den Antichristen darstellt, oder der<br />

Gatiter Ittai, der ein wunderschönes Bild für<br />

die Gemeinde Jesu ist.<br />

Um es mit dem Autor zu sagen: «Das Alte<br />

Testament ist das Bilderbuch des Neuen<br />

Testamentes.» Wert und Aussagekraft dieses<br />

so ausserordentlichen «Bilderbuches»<br />

erschliessen sich jedem, der es nicht einfach<br />

nur durchblättert, sondern bei den einzelnen<br />

Bildern stehen bleibt – insbesondere bei<br />

den Spuren im Leben Davids!<br />

Gebunden, 153 Seiten<br />

Bestell-Nr. 180012<br />

CHF 11.50, EUR 8.00


1. Januar 2014 • 14:30<br />

NEUJAHRSTAGUNG<br />

Norbert Lieth spricht über das Thema:<br />

Die<br />

FFEN-<br />

BARUNG<br />

etwas andere<br />

• musikalische Umrahmung<br />

• grosser Büchertisch<br />

• Kinderbetreuung<br />

• kleiner Imbiss und Kaffee<br />

Auch im Livestream:<br />

live.mnr.ch<br />

Zionshalle • Ringwiesenstrasse 15 • CH 8600 Dübendorf<br />

<strong>Missionswerk</strong> <strong>Mitternachtsruf</strong> • www.mnr.ch

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