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Die Heraldik auf vorwiegend sächsischen Münzen - Money Trend

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HERALDIK<br />

Abb. 8: Taler, Kursachsen<br />

Das Wappen selbst unterliegt gleichfalls Veränderungen.<br />

Besaßen die Münzen vor Johann Georg I. drei Helme <strong>auf</strong> dem<br />

Gesamtwappen, so sind es jetzt anfangs sechs (Abb. 11-16),<br />

aber nach dem Erwerb der Ober- und Niederlausitz wurden es<br />

acht (Abb. 17-19). Unter Johann Georg IV. und August dem<br />

Starken wuchs die Wappenhelmanzahl schließlich <strong>auf</strong> zehn<br />

(Abb. 30).<br />

<strong>Die</strong> freie Prägung der Münzen verursachte durch Unrundheiten<br />

u.ä. ebenfalls ein differenziertes Aussehen derselben.<br />

Trägt man eine große Anzahl von Usualtalern Johann Georgs<br />

I. zusammen, so trifft man <strong>auf</strong> das Phänomen, daß nur etwa jede<br />

zwanzigste Münze stempelgleich ist.<br />

Obengesagtes erklärt gewiss einige Aspekte hierfür und in<br />

sehr geringem Maße ist diese bestehende Talervielfalt auch der<br />

Sammeltätigkeit geschuldet, die mehrfache und weniger gut erhaltene<br />

Stücke aussortierte und somit anderen Verwendungen<br />

zuführte.<br />

Abb. 9: Taler, Herzogtum Sachsen-Alt-Weimar<br />

Abb. 11: Taler, Kursachsen<br />

Abb. 10: Taler, Kursachsen<br />

Im 16. bis zu Beginn es 19. Jahrhunderts mußten die Prägestempel<br />

wegen der häufig <strong>auf</strong>tretenden Brüche oft gewechselt<br />

werden. Ursache bildete das zum Einsatz gelangte Material,<br />

das kein hochlegierter Stahl, sondern ein zwar harter, aber<br />

spröder Grauguß war. In der Regel wird nur der obere bzw. untere<br />

defekte Stempel ausgewechselt worden sein, sodaß durch<br />

Stempelkopplungen weitere Münzvarianten entstanden.<br />

Bei näherer Betrachtung der Münzvorderseiten ist augenfällig,<br />

daß die Kurschwertspitze häufig <strong>auf</strong> unterschiedliche<br />

Buchstaben der Umschrift weist. Zur Seriendifferenzierung ist<br />

diese Maßnahme sicher bewußt so gestaltet worden.<br />

<strong>Die</strong> Schaffung immer neuer Stempel in Handarbeit erzeugte<br />

stete Abweichungen bei der Hüftbildgröße, der Falten der<br />

Feldbinde (Schärpe), der Ziselierung von Rüstung und Prunkhelm,<br />

der Haltung der linken Hand usw. Auch Jugend- und Altersbildnisse<br />

lassen sich während der langen Regierungszeit<br />

des Kurfürsten unterscheiden.<br />

<strong>Die</strong> Münzrückseiten weisen die Jahreszahl der Prägung und<br />

das Münzmeisterzeichen aus. Selbst die Gestaltung des Münzmeisterzeichens<br />

„Schwan“ des Münzmeisters Heinrich von<br />

Rehnen wurde variabel vorgenommen, nämlich:<br />

• Schwan mit geschlossenen Flügeln<br />

• Schwan mit gespreizten Flügeln<br />

• Schwan mit langem Hals<br />

• Schwan mit sichtbaren Beinen<br />

• Schwan mit nur im Ansatz sichtbaren Beinen<br />

<strong>Die</strong> Buchstaben der Legenden wurden ebenfalls öfters einer<br />

Wandlung unterzogen. So wird aus einem E ein bogiges C<br />

und aus einem V ein U.<br />

Abb. 12: Taler, Kursachsen<br />

Abb. 13: Taler, Kursachsen<br />

Abb. 14: Taler, Kursachsen<br />

mt 6/2005 167

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