NF-Blättle Nr 136.qxd (Page 2) - NaturFreunde Ortsgruppe Ulm

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Nummer 170 / Seite 4 NaturFreunde-Blättle August 2013 Presseerklärung NF Württemberg EU-Richtlinie ohne Wasserversorgung Die NaturFreunde Württemberg begrüßen in einer Presseerklärung vom 24. Juni 2013 den Vorschlag von EU-Kommissar Michel Barnier, die Wasserversorgung aus der geplanten EU- Konzessionsrichtlinie herauszunehmen. Keinesfalls dürfe die Versorgung mit Trinkwasser und die Bewirtschaftung der Wasserressourcen den Binnenmarktregeln der Europäischen Union unterworfen werden. Dass Bürgerbeteiligung auch auf europäischer Ebene funktioniert, hat jetzt die erfolgreiche Unterschriftenaktion gegen eine mögliche Trinkwasser-Privatisierung gezeigt. „1,5 Millionen Unterschriften zwingen die EU-Politiker nun zum Einlenken“, freut sich der Umweltreferent der NaturFreunde Württemberg Alexander Habermeier. Anmerkung der Redaktion: Die NaturFreunde Ulm haben hunderte von Unterschriften dafür gesammelt. Die NaturFreunde fordern das Europäische Parlament und den Ministerrat auf, dem Vorschlag Barniers umgehend zu folgen. Nur so könne eine Privatisierung und Monopolisierung der Trinkwasserversorgung ausgeschlossen werden. Die Umweltorganisation betrachtet den freien Zugang zu Trinkwasser als ein Menschenrecht und setzt sich dafür ein, dass die Wasser- und Abwasserwirtschaft als existenzsichernde, öffentliche Dienstleistung sichergestellt werden. Wanderleiterinnen und Wanderleiter gesucht Wer möchte Wanderungen oder Radtouren für das Programm 2014 anbieten? Das Jahr 2013 neigt sich langsam dem Herbst zu. So langsam ensteht die Planung für das Wanderprogramm 2014. Die Wanderleiterinnen und Wanderleiter bzw. Radleiter treffen sich Anfang November um die Planung und die Wanderziele für das Jahr 2014 abzustimmen. Sofern die ,,Wilde Argen” zur Flusslandschaft des Jahres 2014/2015 werden sollte, wird dieses Gebiet in die Planung mit einbezogen. Wir würden uns über weitere Wanderleiterinnen und Wanderleiter freuen, die das Freizeit- Aktionstag ,,Ohne Auto - mobil” am Samstag, 14. September 2013 Drei Angebote der NaturFreunde Ulm: Natura-Trail, Kleines Lautertal und Lonetal Zwei naturkundliche und kulturgeschichtliche Wanderungen mit Einkehr im NaturFreunde- Haus ,,Spatzennest“ und eine Radtour werden von den Ulmer NaturFreunden anläßlich des Aktionstages ,,Ohne Auto - mobil” am Samstag, 14. September 2013 angeboten. Das NaturFreunde-Haus ,,Spatzennest” hat aus diesem Anlass am Samstag, 14. September von 11 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Samstag, 14. September 2013 Wanderung entlang des Natura Trail „Leben und Arbeiten am Fluss“ Natura 2000 ist ein europäisches Schutzsystem. Ziel ist es, die biologische Vielfalt zu erhalten. Natura Trails sind Pfade zur Vermittlung von Naturverständnis und Zeugnisse unserer Kultur. Die Blau und die umgebenden Tal- und Auenbereiche beherbergen zahlreiche, nach der FFH-Richtlinie streng geschützte Tierarten. Nördlich, im Anschluss an das Blautal, liegt das EU-Vogelschutzgebiet „Täler der mittleren Flächenalb“ (Kiesental und Schammental). Die ca. dreieinhalbstündige Wanderung führt vom Klosterhof in Ulm-Söflingen entlang des Blaukanals nach Klingenstein und weiter durch das Kiesental zum NaturFreunde-Haus ,,Spatzennest“ bei Blaustein Weidach. Es ist eine Einkehr im ,,Spatzennest“ vorgesehen. Rückweg durch das Naturschutzgebiet ,,Kleines Lautertal“ nach Herrlingen. Angebot für die Mitglieder ergänzen könnten. Bei Interesse: Rainer Häfner, Tel. (0731) 387493 oder haefner.rainer@gmx.de wenden. Auf dem Bild sind die Wanderleiterinnen und Wanderleiter bei einem der letzten Wanderleitersitzungen zu sehen: Von links nach rechts Roland Maier, Gisela Ragg, Gerhard Mühlich, Rainer Häfner, Hans Palmer, Jürgen Klingel, Monika Stegmaier, Hans-Peter Zagermann, Robert Lenz, Werner Häfner, Franz Fischer (sitzend) und Dieter Käßmeyer. Wanderleiter ist Gerhard Mühlich. Treffpunkt: 10.00 Uhr im Klosterhof Ulm-Söflingen, Ausgang Blaukanal, ca. 5 Minuten Fußweg von der Endhaltestelle der Linie 1 entfernt. Samstag, 14. September 2013 Naturkundliche Wanderung von Hohenstein über Weidach nach Herrlingen mit Roland Maier Roland Maier (Umweltreferent der Natur- Freunde Ulm) führt die Teilnehmer durch das Naturschutzgebiet ,,Kleines Lautertal“. Er wird zum Naturschutzgebiet naturkundliche und kulturgeschichtliche Erläuterungen geben. Start der Wanderung mit den Ulmer Natur- Freunden ist bei der Haltestelle Hohenstein. Von dort geht es über Lautern durch das ,,Kleine Lautertal“ zum NaturFreunde-Haus ,,Spatzennest“ hinauf. Nach einer Einkehr geht es entlang der ,,Kleinen Lauter“ zum Bahnhof nach Herrlingen. Treffpunkt zur Busfahrt 9.00 Uhr in Ulm am ZOB oder 9.45 Uhr an der Haltestelle Hohenstein zwischen Weidach und Bermaringen. Abfahrt mit Buslinie 37 in Ulm ZOB (Steig 2) ab 9.10 Uhr, Haltestelle Hohenstein an 9:46 Uhr Mögliche Rückfahrt für beide Wanderungen ab Herrlingen Bf (RB) um 16.14 Uhr. Ankunft in Ulm um 16.23 Uhr. Samstag, 14. September 2013 Radtour entlang des Albtäler- Radweges von Amstetten durch das Lonetal nach Langenau Treffpunkt in Ulm am Hauptbahnhof um 10.50 Uhr zur Zugfahrt oder um 11.30 Uhr am Bahnhof Amstetten. Nach einer Zugfahrt nach Amstetten geht die gemütliche Radtour entlang einer Teilstrecke des Albtäler-Radweges von Amstetten über das Lonetal nach Langenau. Die Radtour startet in Amstetten, seit mehr als 150 Jahren ,,Bergstation“ und Knotenpunkt der Eisenbahn zwischen Ulm und Stuttgart. Schon bald ist der Quelltopf der Lone in Urspring erreicht. Hier tritt das auf der Alb durchs Karstgestein versickerte Wasser wider hervor – glasklar und in Farben von Türkis bis Tiefblau. Von nun an begleitet uns der Lonetalradweg über Lonsee bis nach Westerstetten. Weiter im Lontal geht es nach Breitingen (restaurierte Schönrainmühle) zur Höhlenformation ,,Fohlenhaus“. Weiter geht es der Lone entlang nach Setzingen und eventuell über Lindenau zum Natur- Freunde-Haus am Nauursprung in Langenau. Nach einer Rast fahren wir zum Bahnhof Langenau, von da mit dem Zug nach Ulm. Wer noch Lust und Kraft hat, kann den Rest der Strecke (ca. 20 km) nach Ulm mit dem Rad bewältigen. Es wird Proviant für unterwegs und Fahrradhelm empfohlen. Tourlänge bis Langenau ca. 40 km. Hans-Peter Zagermann führt die Tour. Treffpunkt 10.50 Uhr beim Hauptbahnhof in Ulm. Abfahrt um 11.10 Uhr mit Ankunft in Westerstetten um 11.31 Uhr. Rückfahrt ab Langenau Bf um 15.30 Uhr, 16.00 Uhr, 16.30 Uhr und 17.30 Uhr.
Nummer 170 / Seite 5 NaturFreunde-Blättle August 2013 Naturkundliche Wanderung mit Professor Härle und Walter Hudler ,,Eine Perle im Fundus der Allgäuer Naturschätze” Die Argen ein Paradies für den erholungssuchenden Menschen Kurz vor dem Lunauer Sack an der Argen - Professor Härle (links) geht auf die geologischen Besonderheiten ein. Foto: Wilma Leibing Bei Pflegelberg, in der Nähe von Wangen, war Treffpunkt für alle, die an der Wanderung mit geologischer und botanischer Führung durch Herrn Professor Härle teilnehmen wollten. Es waren fast 20 NaturFreundInnen und Natur- Freunde aus Ulm und vier aus Stuttgart, weiterhin einige Aktive von der Schutzgemeinschaft Argen und der Stiftung „Wilde Argen“ und mehrere Personen die aus der örtlichen Presse von der Führung erfahren haben, insgesamt 39 Erwachsene und zwei Kinder. Einige NaturFreunde hatten sich bereits morgens auf den Weg gemacht und die Waldburg besichtigt und waren hiervon ganz angetan. Auch das Wetter spielte an diesem Samstag wunderbar mit. Walter Hudler, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung „Wilde Argen“ und Professor Härle, studierter Geologe und ehemals an der Pädagogischen Hochschule Weingarten tätig und heute beratend für die Stiftung „unterwegs“, begrüßen alle Wanderer und wir bekommen einen ersten Überblick über diese besondere Landschaft hier im Allgäu. Schon nach kurzer Strecke sind wir an der Stelle angelangt, wo die Untere und die Obere Argen sich vereinigen, ein Dreieck, mit lautem Wasserrauschen, und einer ganz besonderen Stimmung. Von hier fließt und windet sich die „vereinigte Argen“ noch etwa 20 km weiter, bis sie ihr Wasser bei Langenargen dem Bodensee übergibt. Professor Härle geht auf die Besonderheiten dieses wilden, voralpinen Flusses ein. Die beiden Argen sind ein landschaftsgeologisches Zeugnis, an ihnen lassen sich die verschiedenen Verläufe nach der letzten Eiszeit Richtung Iller wie Schussen zeigen – so ist die Untere Argen, die mehr Zuflüsse hat und wasserreicher ist als ihr Zwillingsfluss, in früherer Zeit sogar bis in die Ulmer Region geflossen. Ein sehr vielfältiger Artenaustausch findet statt in alle Richtungen durch die Verbindung des Westallgäuer Hügellandes und dem Voralpenbereich mit dem Bodensee. Eine große Vielfalt bieten die Flächen entlang der Argen – Flussbett und Uferstreifen, Hochwasserdämme, Riedflächen, Reste der Argenmündungsarme, Feuchtwiesen mit Orchideenbeständen, extensiv genutzte Gründlandflächen, z.T. noch naturnahe Auwaldsäume, Steilhänge mit naturnahen Hangwäldern, Quellbereiche ohne und mit Mooraus- In seinem Vortrag „Die Argen – wilde Schönheit im Allgäu“ am 14. Juni 2013 in Ulm ging Walter Hudler auf die herausragende Schutzwürdigkeit dieser einmaligen Landschaft ein und stellte die Ziele der Stiftung „Wilde Argen“ dar. Walter Hudler lebt bei Kissleg, ist schon lange Mitglied der Ulmer NaturFreunde und Vorstand der Stiftung „Wilde Argen“. Seit vielen Jahren versuchen engagierte Personen, den Naturraum des Allgäus, im Speziellen die verbliebenen naturnahen Täler der Oberen und Unteren Argen, in ihrem einzigartigen Zustand als „wilden voralpinen Fluss“ zu schützen. Die Ulmer NaturFreunde werden gemeinsam mit der Stiftung „Wilde Argen“ und – soweit die derzeitige Absprache – unterstützt vom bildungen, Felsen Trockenbiotope, Inseln und Kiesbänke. Professor Härle führt uns durch eine wildromantische Landschaft. Entlang des Flusses, auf den Uferstreifen ist deutlich zu sehen, dass hier noch vor einigen Tagen Hochwasser war. Was wir hier optisch als Sand ansehen, ist die zerriebene obere Meeresmollasse, erfahren wir. Und, positiv: im Gegensatz zu noch vor etlichen Jahren, finden sich hier nach einem Hochwasser nur noch wenig Abfälle und Plastikmüll. An einer mächtigen, fünfstämmigen Linde kommen wir vorbei, die viel Schatten wirft, worunter auch nur bestimmte Pflanzen zu finden sind. Akelei- und Eisenhutarten, Waldgeisbart, die Wilde Lilie, Schachtelhalm, Seidelbast, Waldrebe sind nur ein kleiner Teil der Pflanzen, die den Weg säumen. Auf die Pimpernuss macht uns Prof. Härle aufmerksam, diese Pflanze ist eine Anzeige für die Klimaveränderung. Auf einer Kiesbank erfahren wir manches über die verschiedenen Gesteinsarten und über deren Entstehung; teilweise kommt das Gestein bis aus den Zentralalpen. Einen aktiven Rutschhang passieren wir, auch einen Hang aus Kalktuff. Bis zum „Lunauer Sack“ gehen wir – aus der Vogelperspektive aussehend wie eine Schlinge. Dieser „Lunauer Sack“ wird irgendwann einmal „zugemacht“ und soll danach als Altwasser dienen. Auf etwa der gleichen Strecke wandern wir zurück zum Parkplatz. Ein schöner Abschluss ist die Einkehr im Gasthof Rössle/Haselburg, im Biergarten, mit Essen und Trinken, alles sehr wohlschmekkend und aus der Region. Die Argen ist ein Paradies für den erholungssuchenden Menschen – so steht’s im Flyer der Stiftung – und so haben wir den Fluss auch in seiner ganzen Schönheit an diesem herrlichen Tag erlebt. Herzlichen Dank an Herrn Prof. Härle und Walter Hudler! Wilma Leibing Vortrag ,,Die Argen – wilde Schönheit im Allgäu” von Walter Hudler NaturFreunde Ulm beantragen die Argen zur Flusslandschaft des Jahres zu erklären Anglerverein Wangen, den Antrag stellen, die Argen als „Flusslandschaft des Jahres 2014/2015“ zu erklären. Alle zwei Jahre schreiben die NaturFreunde Deutschlands (NFD) und der Deutsch Anglerverband (DAV) gemeinsam die „Flusslandschaft des Jahres“ aus. Der aktuelle Abgabetermin ist Anfang September 2013. Wir dürfen gespannt sein! Ein gutes Mittel, die Stiftung zu unterstützen, ist eine kleine oder auch größere Spende oder Zustiftung. Die Stiftung „Wilde Argen“ ist gemeinnützig anerkannt – somit sind Spenden steuerlich abzugsfähig. Wer sich informieren möchte über die Argen und die Stiftung „Wilde Argen“: www.wildeargen.de. oder Walter Hudler anrufen unter der Telefonnummer: (07563) 180733; er gibt gerne Auskunft. Wilma Leibing
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