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NF-Blättle Nr 136.qxd (Page 2) - NaturFreunde Ortsgruppe Ulm

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Nummer 170 / Seite 5 <strong>NaturFreunde</strong>-<strong>Blättle</strong> August 2013<br />

Naturkundliche Wanderung mit Professor Härle und Walter Hudler<br />

,,Eine Perle im Fundus der Allgäuer Naturschätze”<br />

Die Argen ein Paradies für den erholungssuchenden Menschen<br />

Kurz vor dem Lunauer Sack an der Argen - Professor Härle (links) geht auf die geologischen<br />

Besonderheiten ein.<br />

Foto: Wilma Leibing<br />

Bei Pflegelberg, in der Nähe von Wangen, war<br />

Treffpunkt für alle, die an der Wanderung mit<br />

geologischer und botanischer Führung durch<br />

Herrn Professor Härle teilnehmen wollten. Es<br />

waren fast 20 NaturFreundInnen und Natur-<br />

Freunde aus <strong>Ulm</strong> und vier aus Stuttgart, weiterhin<br />

einige Aktive von der Schutzgemeinschaft<br />

Argen und der Stiftung „Wilde Argen“ und<br />

mehrere Personen die aus der örtlichen Presse<br />

von der Führung erfahren haben, insgesamt 39<br />

Erwachsene und zwei Kinder.<br />

Einige <strong>NaturFreunde</strong> hatten sich bereits morgens<br />

auf den Weg gemacht und die Waldburg<br />

besichtigt und waren hiervon ganz angetan.<br />

Auch das Wetter spielte an diesem Samstag<br />

wunderbar mit.<br />

Walter Hudler, Kuratoriumsvorsitzender der<br />

Stiftung „Wilde Argen“ und Professor Härle,<br />

studierter Geologe und ehemals an der<br />

Pädagogischen Hochschule Weingarten tätig<br />

und heute beratend für die Stiftung „unterwegs“,<br />

begrüßen alle Wanderer und wir<br />

bekommen einen ersten Überblick über diese<br />

besondere Landschaft hier im Allgäu.<br />

Schon nach kurzer Strecke sind wir an der<br />

Stelle angelangt, wo die Untere und die Obere<br />

Argen sich vereinigen, ein Dreieck, mit lautem<br />

Wasserrauschen, und einer ganz besonderen<br />

Stimmung. Von hier fließt und windet sich die<br />

„vereinigte Argen“ noch etwa 20 km weiter, bis<br />

sie ihr Wasser bei Langenargen dem Bodensee<br />

übergibt.<br />

Professor Härle geht auf die Besonderheiten<br />

dieses wilden, voralpinen Flusses ein. Die beiden<br />

Argen sind ein landschaftsgeologisches<br />

Zeugnis, an ihnen lassen sich die verschiedenen<br />

Verläufe nach der letzten Eiszeit Richtung<br />

Iller wie Schussen zeigen – so ist die Untere<br />

Argen, die mehr Zuflüsse hat und wasserreicher<br />

ist als ihr Zwillingsfluss, in früherer Zeit<br />

sogar bis in die <strong>Ulm</strong>er Region geflossen. Ein<br />

sehr vielfältiger Artenaustausch findet statt in<br />

alle Richtungen durch die Verbindung des<br />

Westallgäuer Hügellandes und dem Voralpenbereich<br />

mit dem Bodensee.<br />

Eine große Vielfalt bieten die Flächen entlang<br />

der Argen – Flussbett und Uferstreifen, Hochwasserdämme,<br />

Riedflächen, Reste der Argenmündungsarme,<br />

Feuchtwiesen mit Orchideenbeständen,<br />

extensiv genutzte Gründlandflächen,<br />

z.T. noch naturnahe Auwaldsäume,<br />

Steilhänge mit naturnahen Hangwäldern,<br />

Quellbereiche ohne und mit Mooraus-<br />

In seinem Vortrag „Die Argen – wilde<br />

Schönheit im Allgäu“ am 14. Juni 2013 in <strong>Ulm</strong><br />

ging Walter Hudler auf die herausragende<br />

Schutzwürdigkeit dieser einmaligen Landschaft<br />

ein und stellte die Ziele der Stiftung<br />

„Wilde Argen“ dar. Walter Hudler lebt bei<br />

Kissleg, ist schon lange Mitglied der <strong>Ulm</strong>er<br />

<strong>NaturFreunde</strong> und Vorstand der Stiftung<br />

„Wilde Argen“.<br />

Seit vielen Jahren versuchen engagierte<br />

Personen, den Naturraum des Allgäus, im<br />

Speziellen die verbliebenen naturnahen Täler<br />

der Oberen und Unteren Argen, in ihrem einzigartigen<br />

Zustand als „wilden voralpinen<br />

Fluss“ zu schützen.<br />

Die <strong>Ulm</strong>er <strong>NaturFreunde</strong> werden gemeinsam<br />

mit der Stiftung „Wilde Argen“ und – soweit<br />

die derzeitige Absprache – unterstützt vom<br />

bildungen, Felsen Trockenbiotope, Inseln und<br />

Kiesbänke.<br />

Professor Härle führt uns durch eine wildromantische<br />

Landschaft. Entlang des Flusses, auf<br />

den Uferstreifen ist deutlich zu sehen, dass hier<br />

noch vor einigen Tagen Hochwasser war. Was<br />

wir hier optisch als Sand ansehen, ist die zerriebene<br />

obere Meeresmollasse, erfahren wir.<br />

Und, positiv: im Gegensatz zu noch vor<br />

etlichen Jahren, finden sich hier nach einem<br />

Hochwasser nur noch wenig Abfälle und<br />

Plastikmüll. An einer mächtigen, fünfstämmigen<br />

Linde kommen wir vorbei, die viel<br />

Schatten wirft, worunter auch nur bestimmte<br />

Pflanzen zu finden sind. Akelei- und<br />

Eisenhutarten, Waldgeisbart, die Wilde Lilie,<br />

Schachtelhalm, Seidelbast, Waldrebe sind nur<br />

ein kleiner Teil der Pflanzen, die den Weg säumen.<br />

Auf die Pimpernuss macht uns Prof. Härle<br />

aufmerksam, diese Pflanze ist eine Anzeige für<br />

die Klimaveränderung.<br />

Auf einer Kiesbank erfahren wir manches über<br />

die verschiedenen Gesteinsarten und über<br />

deren Entstehung; teilweise kommt das Gestein<br />

bis aus den Zentralalpen. Einen aktiven<br />

Rutschhang passieren wir, auch einen Hang aus<br />

Kalktuff. Bis zum „Lunauer Sack“ gehen wir –<br />

aus der Vogelperspektive aussehend wie eine<br />

Schlinge. Dieser „Lunauer Sack“ wird irgendwann<br />

einmal „zugemacht“ und soll danach als<br />

Altwasser dienen. Auf etwa der gleichen<br />

Strecke wandern wir zurück zum Parkplatz.<br />

Ein schöner Abschluss ist die Einkehr im<br />

Gasthof Rössle/Haselburg, im Biergarten, mit<br />

Essen und Trinken, alles sehr wohlschmekkend<br />

und aus der Region.<br />

Die Argen ist ein Paradies für den erholungssuchenden<br />

Menschen – so steht’s im Flyer der<br />

Stiftung – und so haben wir den Fluss auch in<br />

seiner ganzen Schönheit an diesem herrlichen<br />

Tag erlebt. Herzlichen Dank an Herrn Prof.<br />

Härle und Walter Hudler! Wilma Leibing<br />

Vortrag ,,Die Argen – wilde Schönheit im Allgäu” von Walter Hudler<br />

<strong>NaturFreunde</strong> <strong>Ulm</strong> beantragen die Argen<br />

zur Flusslandschaft des Jahres zu erklären<br />

Anglerverein Wangen, den Antrag stellen, die<br />

Argen als „Flusslandschaft des Jahres<br />

2014/2015“ zu erklären. Alle zwei Jahre schreiben<br />

die <strong>NaturFreunde</strong> Deutschlands (<strong>NF</strong>D)<br />

und der Deutsch Anglerverband (DAV)<br />

gemeinsam die „Flusslandschaft des Jahres“<br />

aus. Der aktuelle Abgabetermin ist Anfang<br />

September 2013. Wir dürfen gespannt sein!<br />

Ein gutes Mittel, die Stiftung zu unterstützen,<br />

ist eine kleine oder auch größere Spende oder<br />

Zustiftung. Die Stiftung „Wilde Argen“ ist<br />

gemeinnützig anerkannt – somit sind Spenden<br />

steuerlich abzugsfähig.<br />

Wer sich informieren möchte über die Argen<br />

und die Stiftung „Wilde Argen“: www.wildeargen.de.<br />

oder Walter Hudler anrufen unter der<br />

Telefonnummer: (07563) 180733; er gibt<br />

gerne Auskunft.<br />

Wilma Leibing

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