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Petite Camargue Alsacienne», Saint-Louis, Haut-Rhin, Frankreich

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2013 Käfer des Naturschutzgebiets «<strong>Petite</strong> <strong>Camargue</strong> <strong>Alsacienne»</strong> 97<br />

4.2.3 Für das Elsass neu nachgewiesene Arten<br />

Die PCA wurde bislang noch nicht auf Staphylinidae<br />

untersucht. Die sieben Arten: Alevonota<br />

rufotestacea (Kraatz, 1856), Atheta pervagata<br />

(G. Benick, 1975), Bledius crassicollis (Lacordaire,<br />

1835), Callicerus obscurus (Gravenhorst,<br />

1802), Oxypoda brachyptera (Stephens, 1832),<br />

Oxypoda lurida (Wollaston, 1857) sowie Quedius<br />

semiobscurus (Marsham, 1802) sind Neunachweise<br />

für das Elsass (Callot 2005 und Callot<br />

2011 online). Dazu konnten 50 Arten neu für das<br />

Oberelsass nachgewiesen werden.<br />

4.2.4 Ausgewählte, seltene und/oder interessante<br />

Arten<br />

Rabigus tenuis (Fabricius, 1793)<br />

Paläarktische Region ausser Japan (Schillhammer<br />

2012): Es handelt sich wahrscheinlich um<br />

eine sibirisch-osteuropäische Art, die den atlantischen<br />

Bereich weitgehend meidet. Im mittleren<br />

und südlichen Europa nicht häufig (Schillhammer<br />

2012). In <strong>Frankreich</strong> vereinzelt in der Gascogne<br />

und in den Pyrenäen vorkommend; dazu<br />

eine alte Meldung von der Kanalzone (Horion<br />

1965). Schweiz: Zahlreiche Meldungen, im Alpengebiet<br />

stellenweise bis ca. 1400 m. Deutschland:<br />

Im Süden und in der Mitte in hügeligen und<br />

gebirgigen Gegenden verbreitet und nicht selten;<br />

im Westen (besonders im Rheingebiet) nur sehr<br />

zerstreut und selten.<br />

Auf sonnenexponierten Lehm- und Sandböden,<br />

gerne bei Ameisen (Horion 1965). Vielfach<br />

als ripicole (Ufer bewohnende) Art gemeldet:<br />

An Fluss- und Seeufern auf Sandboden mit<br />

schütterem Grasbewuchs, auch im Hochwassergenist.<br />

Daneben wird diese Art aber auch vielfach<br />

aus Sand- und Ziegelei-Gruben gemeldet,<br />

weitab vom Wasser. Sie kommt in unbewaldeten,<br />

meist trockenwarmen Biotopen vor<br />

(Schillhammer 2012). Der auffallende Rückgang<br />

im Rheingebiet dieser ursprünglich ripicolen<br />

Art ist wahrscheinlich durch die Wasserverschmutzung<br />

zu erklären (Horion 1965).<br />

Für das Elsass meldete Callot (2005) 10 Fundorte,<br />

jedoch keine für das Oberelsass. In der PCA<br />

wurden bisher 3’212 Individuen nachgewiesen,<br />

2008 war sie mit 3’211 Individuen die häufigste<br />

Abb. 8: Rabigus pullus (Nordmann, 1837), Originalgrösse<br />

5.0 mm (Foto H. Luka).<br />

Art der Untersuchung überhaupt und mit 2’989<br />

Individuen die häufigste Art der Grand Pré Weide<br />

(Extensivwiese beweidet). In der Schweiz wurde<br />

sie mit insgesamt 91 Individuen bisher nicht<br />

besonders häufig gefunden (Luka et al. 2009b).<br />

Rabigus pullus (Nordmann, 1837) (Abb. 8)<br />

Südpaläarktische Art: Süd- und Mitteleuropa;<br />

Kleinasien bis Sibirien. In <strong>Frankreich</strong> im ganzen<br />

Gebiet. Deutschland: In Süden und Mitte,<br />

zerstreut bis selten (Schillhammer 2012). Im<br />

19. Jahrhundert anscheinend weiter verbreitet<br />

und in vielen Gebieten häufiger als heute (Horion<br />

1965).<br />

An Fluss-, Bach- und See-Ufern an sandigen<br />

Stellen mit schütterem Pflanzenbewuchs oder<br />

unter Steinen und faulenden Stoffen. An feuchten<br />

Stellen in Ziegeleigruben unter Steinen oder<br />

im Pflanzenbewuchs der Böschungen. In subalpinen<br />

Lagen auch aus feuchten Moosen gesiebt.<br />

Vielfach zusammen mit Rabigus tenuis oder<br />

anderen ripicolen Arten, dabei immer die seltenste<br />

Art (Horion 1965). Winterquartiere im<br />

Grasbewuchs der Uferböschungen.<br />

Diese Art wurde durch Callot (2005) nur aus<br />

3 Fundorten für das Elsass (davon keine für das<br />

Oberelsass) gemeldet. In der PCA konnten bisher<br />

297 Individuen (alle 2008) nachgewiesen<br />

werden. Mit 276 Individuen trat sie in der Grand<br />

Pré Weide (Extensivwiese beweidet) am häufigsten<br />

auf. In der Schweiz wurden bisher 74<br />

Individuen gemeldet (Luka et al. 2009b).<br />

Philonthus fumarius (Gravenhorst, 1806)<br />

In ganz Europa verbreitet und häufig (Schillhammer<br />

2012). Hygrophile Art in Sumpfgebieten,<br />

Erlenbrüchen und an verschlammten Ufern.<br />

Sie wird in faulenden Stoffen in Schilf, Erlenund<br />

Weidenlaub-Genist gefunden, auch an fau-

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