Hallo,da bin ich 01/2013
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Februar 2<strong>01</strong>3<br />
Geburtsvorbereitung und Geburt<br />
Wenn Essen alleine n<strong>ich</strong>t mehr re<strong>ich</strong>t<br />
Nahrungsergänzungsmittel sollen und können keine vollwertige Mahlzeit ersetzen –aber „abrunden“<br />
Von Sebastian Rohling<br />
Wie der Name schon suggeriert:<br />
Es wird etwas ergänzt.<br />
Nähr-und Mineralstoffeoder<br />
auch Vitamine werden dem<br />
Körper mit Nahrungsergänzungsmitteln<br />
ledigl<strong>ich</strong> zusätzl<strong>ich</strong><br />
hinzugefügt.<br />
Foto: pixelio/manwalk<br />
ine w<strong>ich</strong>tige Vorausset-<br />
für <strong>da</strong>s Wohlbefin-<br />
Ezung<br />
den eines jeden istunter anderem<br />
eine gute Darmgesundheit.<br />
Die wiederum ist<br />
w<strong>ich</strong>tig für eine gute Immunabwehr,<br />
so die Deutsche<br />
Gesellschaft für Mukosale<br />
Immunologie und Mikrobiom.<br />
Die Basis <strong>da</strong>für<br />
sollte aber nie einzig über<br />
Präparate erfolgen. Wesentl<strong>ich</strong>w<strong>ich</strong>tiger<br />
für <strong>da</strong>s Wohlbefinden<br />
sei eine vollwertige<br />
Ernährungsweise mit<br />
re<strong>ich</strong>l<strong>ich</strong> Ballaststoffen aus<br />
Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten<br />
und Getreide aus<br />
Vollkorn. „Ergänzungsmittel<br />
sind nur <strong>da</strong>nn sinnvoll,<br />
wenn der Körper durch eine<br />
spezielle Nahrungsmittel-<br />
Intoleranz Essen n<strong>ich</strong>t verwerten<br />
kann“, erklärt der<br />
Diätassistent und Ernährungsspezialist<br />
Raphael<br />
Everding.<br />
Eine schwangere Frau<br />
braucht kaum mehr Energie<br />
als eine, die kein Kind erwartet.<br />
Allerdings haben werdende<br />
Mütter einen erhöhten<br />
Be<strong>da</strong>rf an Vitaminen<br />
und Mineralien. Um den<br />
Körper ausre<strong>ich</strong>end <strong>da</strong>mit<br />
zu versorgen, können Präparate<br />
eine sinnvolle Ergänzung<br />
zu einer vollwertigen<br />
Mischkost<br />
sein. Bei Fragen zu<br />
Risiken und<br />
Nebenwirkungen<br />
sind als erste Ansprechpartner<br />
sind den<br />
Frauenärzten und Hebammen<br />
zu nennen. Aber auch<br />
Apotheken stehen Schwangeren<br />
mit Rat und Tat zur<br />
Seite. „In Apotheken arbeitet<br />
qualifiziertes Personal,<br />
<strong>da</strong>s individuell berät. Werden<br />
beispielsweise Nahrungsergänzungsmittel<br />
in<br />
Kom<strong>bin</strong>ation mit Arzneimitteln<br />
eingenommen,<br />
kann dies problematisch<br />
oder gargefährl<strong>ich</strong>sein. Daher<br />
sollte man auch Nahrungsergänzungsmittel<br />
n<strong>ich</strong>t verharmlosen“, erklärt<br />
<strong>da</strong>zu Sebastian Sokolowski<br />
von der Apothekerkammer<br />
Westfalen-Lippe.<br />
Dass eine Beratung vorder<br />
unkontrollierten Einnahme<br />
von Ergänzungsmittels<br />
w<strong>ich</strong>tig ist, zeigten zuletzt<br />
schwedische Forscher.Demnachverdoppelt<br />
s<strong>ich</strong><strong>da</strong>s Risiko,<br />
an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung<br />
zu sterben,<br />
bei Frauen, die extrem viel<br />
Calcium konsumieren. Allerdings<br />
schade zu wenig<br />
Calcium dem Herz offenbar<br />
auch.<br />
Ein anderer Grund, s<strong>ich</strong><br />
vor der Einnahme von Ergänzungspräparaten<br />
beraten<br />
zu lassen, ist der, <strong>da</strong>ss es<br />
dem Laien nur schwer mögl<strong>ich</strong>ist,den<br />
Überblickzubehalten.<br />
„Pharmazeutisches<br />
Personal bewahrt Patienten<br />
vor angebl<strong>ich</strong>en Wundermitteln,<br />
die im Bere<strong>ich</strong> der<br />
n<strong>ich</strong>t apothekenpfl<strong>ich</strong>tigen<br />
Warenallzu oftangepriesen<br />
werden. Die Vermittlung<br />
von Kenntnissen über Inhaltsstoffe<br />
gehört<br />
zur<br />
Ausbildung<br />
von<br />
Apothe-<br />
Die r<strong>ich</strong>tige Ernährung<br />
des Nachwuchses beginnt<br />
bereits im Mutterleib.<br />
Foto:pixelio/foto-fine-art<br />
Bis <strong>da</strong>s Essen auch vom Löffel schmeckt<br />
kern und PTA –dies wird an<br />
die Patienten weitergegeben.<br />
Das gilt auchfür Kenntnisse<br />
über schädl<strong>ich</strong>e Stoffe<br />
in der Schwangerschaftund<br />
Stillzeit“, ergänzt Sokolowski.<br />
Deswegen: Im Zweifelsfall<br />
immer den<br />
Frauenarzt, die<br />
Hebamme<br />
Apotheker fragen.<br />
„Von der Milch zum Brei“: Vera Kloppenborg informiert über die Ernährung in den ersten Monaten<br />
oder<br />
ann ist der r<strong>ich</strong>tige<br />
WZeitpunkt gekommen,<br />
um mein Kind an den ersten<br />
Brei zu gewöhnen? Mit welcher<br />
Mahlzeit fange <strong>ich</strong> an?<br />
Und was ist mit Gläschenkost?<br />
Kann sie einen selbstgekochten<br />
Brei ersetzen?<br />
Die Ernährung vonSäuglingen<br />
ist n<strong>ich</strong>t nur ein spannendes<br />
Thema, sondern<br />
auch eines, <strong>da</strong>s bei jungen<br />
Eltern immer wieder zahlre<strong>ich</strong>e<br />
Fragen aufwirft. Fragen,<br />
auf die Ernährungsberaterin<br />
Vera Kloppenborg<br />
Antworten hat. Vor allem<br />
rätsie Mamas und Papas „locker<br />
zu bleiben“ – auch,<br />
wenn es mit dem Löffel<br />
n<strong>ich</strong>t gle<strong>ich</strong> klappt.<br />
In der Regel, sagt die<br />
Fachberaterin für Säuglings-<br />
und Kinderernährung,<br />
könne man recht<br />
gut abwägen, wann es Zeit<br />
sei, die Ernährung vonder<br />
Milch auf den ersten Brei<br />
umzustellen. Doch sollte<br />
man n<strong>ich</strong>t vor dem fünften<br />
Monat <strong>da</strong>mit beginnen, Beikost<br />
zu geben. „Auch wenn<br />
die Werbung etwas anderes<br />
suggerieren mag. Das Ver<strong>da</strong>uungssystem<br />
istvorher<br />
noch gar n<strong>ich</strong>t entsprechend<br />
ausgereift“, sagt<br />
Vera Kloppenborg. Wenn<br />
Foto: pixelio/Helen Souza<br />
mögl<strong>ich</strong>, ermutigt die Expertin,<br />
sollte man ruhig<br />
sechs Monate stillen und<br />
erst <strong>da</strong>nach die Mittagsmahlzeit<br />
durch einen Gemüse-Kartoffelbrei<br />
ersetzen.<br />
„Und man muss<br />
s<strong>ich</strong> Zeit nehmen.<br />
Bis s<strong>ich</strong> <strong>da</strong>s Kind<br />
<strong>da</strong>ran gewöhnt<br />
hat, <strong>da</strong>ss <strong>da</strong>s<br />
Essen auch<br />
vom Löffel<br />
schmeckt<br />
und <strong>da</strong>ss<br />
es satt<br />
macht,<br />
können<br />
schnell<br />
ein paar Wochen vergehen.<br />
Bleiben sie locker, aber am<br />
Ball.“<br />
Beim Brei setzt Kloppenborg,<br />
selbst zweifache Mutter,<br />
auf saisonales Gemüse<br />
und auf die eigenen Kochkünste.<br />
„Ich will die Gläschen<br />
n<strong>ich</strong>t schlecht reden.<br />
Sie sind zwischendurch ein<br />
schneller Ersatz. Aber wenn<br />
<strong>ich</strong> den Brei selbst koche,<br />
weiß <strong>ich</strong>genau, wasdrinist.<br />
So kann <strong>ich</strong> auch bei einer<br />
allergischen Disposition wie<br />
Ausschlag oder einem roten<br />
Po viel schneller und zielger<strong>ich</strong>teter<br />
agieren.“ Außerdem<br />
könne man so Einfluss<br />
auf den Geschmacknehmen<br />
und neu variieren. „Die<br />
Gläschen schmeckenimmer<br />
gle<strong>ich</strong>“, erklärt die Ernährungsberaterin<br />
und ergänzt:<br />
„In den ersten drei Lebensjahren<br />
findet die Geschmacksbildung<br />
statt. Da<br />
sollte man den Einheitsgeschmack<br />
mögl<strong>ich</strong>st lange<br />
verhindern.“ (mst)