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dressler/fo 134/rezi/van den bohm/.../rezi/ddd<br />

Andreas Winterer<br />

COSMO POLLITE<br />

Schwarten-Verlag, 264 Seiten, 24+50<br />

Es ist sehr schwer, lustig zu sein. Das gilt nicht<br />

nur für jene, die das komödiantische Fach für<br />

sich als Schauspieler entdeckt haben, das gilt<br />

auch und vor allem für all jene, die sich schriftstellerisch<br />

betätigen. Andreas Winterer, ein<br />

Newcomer der deutschen SF-Szene, hat sich<br />

dieser schwierigen Aufgabe angenommen<br />

und legte eine umfangreiche SF-Klamaukstory<br />

in der besten Tradition von Douglas<br />

Adams und Terry Pratchett vor – und ist nicht<br />

daran gescheitert!<br />

New Yorker Universität. Sie unterrichte anschließend<br />

als Teilzeitlehrerin, erledigte zeitweise<br />

Büroarbeiten und trieb sich<br />

“hauptsätzlich in New York City herum”.<br />

Schließlich ging sie nach Shijiazhuang in<br />

China.<br />

“Ich besuchte die Schule in New York,<br />

weil ich das Gefühl hatte, Lebenserfahrung<br />

sammeln zu müssen, um eine gute Autorin<br />

zu sein. Ich ging nach China, weil ich<br />

der Überzeugung war, dass es mich verändern<br />

würde und es mich zu einer besseren<br />

Autorin machen würde. Tatsächlich hat es<br />

mich verändert. Ich lebte und unterrichtete<br />

in der Stadt Shijiazhuang. Shijiazhuang hat<br />

den zweifelhaften Vorzug, eine eher moderne<br />

Stadt in einem 7000 Jahre alten Land<br />

zu sein. Wo immer man in China hingeht,<br />

betritt man geschichtsträchtigen Boden.<br />

Shijiazhuang hat Textilindustrie und eine<br />

Fabrik, die TV-Röhren herstellt. Es ist das<br />

Toledo Chinas.”<br />

Ein Jahr später kehrte sie zurück in ihre<br />

Heimat und schrieb “China Mountain<br />

Zhang”, ein Erstlingsroman, der von der New<br />

York Times als eines der bemerkenswerten<br />

Bücher des Jahres 1992 ausgezeichnet<br />

wurde. Zudem gewann der Roman den<br />

Leserpreis des Locus Magazins, den James-<br />

Tiptree-Award und den Lambda Award und<br />

erschien auf der Nominierungsliste für den<br />

Hugo und den Nebula Award.<br />

Zurück in Ohio, brauchte McHugh einen<br />

Job: “Ich bewarb mich bei einer ganzen Reihe<br />

von Firmen, und zufällig auch bei einer<br />

medizinischen Firma, namens Ethicon, die<br />

medizinische Klammern herstellte sowie<br />

Einrichtungen für endoskopische Eingriffe.<br />

Wenn man eine neue Mitarbeiterin ist, kann<br />

der Lunch wirklich hart werden - man findet<br />

sich selbst plötzlich an einem Tisch mit<br />

Angestellten wieder, die operative Techniken<br />

für Kolonoskopien diskutieren. Ich habe<br />

Betriebsanweisungen für Angestellte<br />

verfasst, wie man FDA Anweisungen befolgt<br />

und andere großartige Dinge. Falls je-<br />

Die Story ist ebenso schnell erzählt wie<br />

sie nebensächlich ist: Hobbyphilosoph Cosmo<br />

Pollite, sein bärbeißig-schießwütiger Kumpane<br />

Mark sowie die liebreizende Wissenschaftlerin<br />

Natasha begeben sich auf die Suche<br />

nach einem geheimnisumwobenen außerirdischen<br />

Artefakt namens “Ring der Haluten”.<br />

Erwartungsgemäß sind sie dabei nicht die<br />

einzigen: Galaktische Schwerverbrecher –<br />

darunter Natashas eigener Vater – wollen das<br />

begehrte Stück natürlich auch haben und so<br />

beginnt ein galaktischer Ringelpietz, der die<br />

Heldinnen und Helden an manch verrufene<br />

Ecke der Zivilisation bringt und in die eine<br />

oder andere ziemlich haarsträubende Situa-<br />

mand mal Probleme mit dem Einschlafen<br />

haben sollte, sind meine damaligen Texte<br />

wohl das geeignete Mittel.”<br />

McHugh traf ihren Mann in der Firma und<br />

heiratete ihn. Während all der Zeit verfasste<br />

sie Literatur. “Ein Ingenieur, mit dem ich häufig<br />

zusammenarbeitete, sagte, dass ich stets<br />

erst Schriftstellerin war und erst als zweites<br />

Angestellte und dass er dies bewundere.<br />

Unglücklicherweise tat mein Arbeitgeber das<br />

nicht. Sie entließen meinen Ehemann und<br />

mich. Seitdem bin ich eine Fulltime-Autorin.”<br />

Mittlerweile ist McHughs drittes Buch erschienen<br />

“Mission Child”: “Es geht um eine<br />

peripatetische (umherwandelnde, Anm. D.<br />

Red.) Heldin und ich glaube nicht, dass ich<br />

dieses Wort jemals zuvor benutzt habe.” Derzeit<br />

arbeitet sie an ihrem vierten Roman,<br />

“Nekropolis”: “Mission Child war ein schweres<br />

Buch. Nekropolis wird eine Art Love Story.”<br />

Gefunden als Conbericht im Internet,<br />

anlässlich des EOSCon II, 1999. Der EOSCON<br />

ist die erste Online-Science Fiction &<br />

Fantasy-Convention überhaupt, die am<br />

Samstag, den 30.1. 99, zum zweiten Mal<br />

von Avon Books, dem SF-Ezine Event<br />

Horizon und der Online-Community Talk City<br />

veranstaltet wurde.<br />

Übersetzung: ddd<br />

Maureen F. McHugh<br />

tion, aus der sie entweder ihre Genialität, ihre<br />

Trotteligkeit, das Glück oder ein in der Story<br />

völlig durcheinander gekommener Autor wieder<br />

befreit.<br />

Wie bereits angesprochen: Die Story ist<br />

an sich nebensächlich. Was viel wichtiger ist:<br />

Winterer gelingt es, durch seine Wortspiele,<br />

Kalauer, abstrusen Situationen, seltsamen<br />

Protagonisten und so manchen trockenen<br />

Wortwechsel dem Leser tatsächlich den ei-<br />

Andreas Winterer<br />

COSMO POLLITE<br />

Schwarten-Verlag, 264 Seiten, 24+50<br />

nen oder anderen Lacher zu entringen, über<br />

weite Strecken aber zumindest still schmunzelnd<br />

zu amüsieren. Daß die Story irgendwann<br />

einen Kick zu abgedreht erscheint und<br />

der rote Faden im Nirwana der Plot-Turbulenzen<br />

diffundiert, kann dabei ebenso wenig<br />

stören wie die Tatsache, daß – wie bei diesem<br />

Gerne kaum anders zu erwarten – der<br />

eine oder andere Gag arg strapaziert ist, die<br />

eine oder andere Anspielung auf bekannte<br />

Topoi oder Charaktere der Mainstream-SF<br />

recht bemüht daher kommt und auch mal<br />

eine Pointe eher im Nichts verpufft, als den<br />

gewünschten Effekt hervorzurufen. Trotz dieser<br />

kleinen Mankos gelingt Winterer die Gradwanderung<br />

zwischen hirnlosem Blödsinn und<br />

intelligentem Klamauk und überschreitet nur<br />

in Ausnahmefällen die Grenze der Lesbarkeit.<br />

Für das Erstlingswerk eines deutschen Autoren,<br />

der sich vornahm, witzig zu sein, kann<br />

der Roman als gelungener Einstieg und unterhaltsame<br />

Lektüre gewertet werden, so daß<br />

der Rezensent sich beinahe versucht sah,<br />

nach Abschluß des Romans im Stillen auf eine<br />

Fortsetzung zu hoffen...<br />

Fazit: Lustig, unterhaltsam, abgedreht, nicht<br />

dumm und nicht zu platt, etwas für die Bahnfahrt,<br />

den Strand oder Balkonien. Empfehlenswert!<br />

Dirk van den Boom<br />

24 FO 134 · 8/00

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